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  • Im Ernst: Gegen Corona hilft Tee

    Handelsüblicher Schwarztee inaktiviert das SARS-CoV-2-Virus innerhalb von 10 Sekunden um bis zu 99 % - ein weiteres Indiz dafür, wie leicht die Corona-Pandemie mit naturheilkundlichen Mitteln einzudämmen gewesen wäre. Als Anfang 2020 rund um den Globus „Killerkeim“-Panik um sich zu greifen begann, war auch Malak Esseili beunruhigt: eine Virologin am Zentrum für Lebensmittelsicherheit im College of Agricultural and Environmental Sciences  der University of Georgia in Griffin. Sofort begann sie nach Möglichkeiten zu suchen, sich und ihre Familie vor Corona zu schützen. “Ideal wäre etwas, das leicht erhältlich, einfach zuzubereiten und für die ganze Familie geeignet ist“, dachte sie. Inspiriert von den Trinkvorlieben ihrer Kinder, wandte sich Esseili dem unscheinbaren Teeblatt zu. Ein kleiner Einkauf im örtlichen Supermarkt – und schon konnte ihr Forschungsprojekt beginnen. „Das Corona-Virus besiedelt zunächst die Mundhöhle”, erläutert Esseili ihren Ansatz. “Dort vermehrt es sich, ehe es in die Lunge wandert. Deshalb sind Maßnahmen wichtig – insbesondere solche, die man schon vorbeugend zu Hause und ohne Arzt durchführen kann –, um die eindringenden Viren bereits im Mundraum zu reduzieren, damit gar nicht erst eine hohe Viruslast in die unteren Atemwege gelangt.» Wie verblüffend einfach dies gelingen kann, entdeckte Esseili gemeinsam mit ihrer Doktorandin Julianna Morris, als sie 24 verschiedene Tees auf antivirale Eigenschaften testeten. Von jeder Teesorte bereiteten die Wissenschaftlerinnen Aufgüsse zu, in die sie für fünf Minuten bei 37 Grad Celsius das SARS-CoV-2-Virus mischten. Fünf Sorten, welche die Infektiosität des Erregers am deutlichsten verringerten, untersuchten sie weiter: In zwei Konzentrationen – 40 mg/ml und 10 mg/ml – mischten sie jeden Tee mit virushaltigem Speichel, teils eine Minute lang, teils bloß 10 Sekunden. Wie sich herausstellte, war Schwarzer Tee am wirksamsten: Bei einer Konzentration von 10 mg/ml verringerte er die Infektiosität des Corona-Virus innerhalb von nur 10 Sekunden um sage und schreibe 99,9 %. Grüner Tee, Minztee, Eukalyptus-Minz-Tee und Himbeerblätter-Hibiskusblüten-Tee reduzierten die Ansteckungsfähigkeit des Virus allerdings kaum weniger - um 96 bis 99 %. Bei höherer Konzentration - 40 mg/ml - erreichten alle fünf Teesorten innerhalb von 10 Sekunden eine Reduktion von über 99,9 %. Am ausgeprägtesten, zu 99 bis 99,9 %, schützten die Tees, wenn sie im Speichel zeitgleich mit der Virusinfektion wirken konnten. Im nachhinein  reduzierten sie die Infektiosität um 94 bis 98 %, zuvor  – also präventiv – um 68 bis 90 %. Zur Zubereitung empfiehlt die Virologin, 10 Gramm Tee pro Liter Wasser 10 Minuten ziehen zu lassen – und ihn sich dann ohne Milch und Zucker einzuflößen, sei es als Getränk, als Mundspülung oder zum Gurgeln. Worauf beruht die antivirale Wirkung der Tees? Esseili führt sie hauptsächlich auf sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole zurück. Je mehr davon der Tee enthält, desto ausgeprägter mindert er die Virusinfektiosität. Wie das? Einige Polyphenole greifen unmittelbar in den Replikationszyklus des Virus ein: Manche hemmen Enzyme, ohne die es sich nicht vermehren kann; andere blockieren sein Andocken an ACE2-Rezeptoren; weitere binden an das Spike-Protein oder an den ACE2-Rezeptor, wodurch sie das Virus daran hindern, in die Wirtszelle einzudringen. Über diese direkten antiviralen Wirkungen hinaus stärken Polyphenole das Immunsystem; sie mildern übermäßige Entzündungsreaktionen; sie fördern die Aktivität von Interferonen und natürlichen Killerzellen, wodurch die Viruslast sinkt. Und wie steht es mit dem zweiten Eintrittsweg des Virus in den Körper, über die Schleimhäute der Nase? Nasensprays aus Tee könnten sie schützen. Mutwillig verpasste Chancen Was wäre wohl aus der Corona-Pandemie geworden, wenn Gesundheitsbehörden der Bevölkerung von Pandemiebeginn an derart simplen Selbstschutz empfohlen hätten – in Verbindung mit weiteren Maßnahmen, die ebenso leicht und vergleichsweise billig einzusetzen gewesen wären? Mit antiviralen Mundspülungen wie Betaisodona  „hätten wir niemals einen Lockdown gebraucht“, versicherte frühzeitig der Hygiene-Experte Prof. Klaus-Dieter Zastrow, als alle Welt der Killerkeim-Panik verfallen war. Auch vernebeltes Wasserstoffperoxid hätte SARS-CoV-2 zuverlässig den Garaus gemacht - nicht nur auf Oberflächen sowie in Aerosolen von Innenräumen, sondern auch im Körper von Infizierten. Um die körpereigene Abwehr zu stärken, hätten zusätzlich Vitamin C und D sowie Mineralstoffe wie Zink massenhaft zum Einsatz kommen können. Über Tee hinaus wirken vielerlei weitere Pflanzenstoffe entzündungshemmend und immunmodulierend: von Quercetin über Resveratrol bis Thymian, Salbei und Süßholzwurzel. Die Coronajahre boten der Natur- und Erfahrungsheilkunde eine historische Chance, wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen. Aber sie durfte nicht. Dem Milliardengeschäft mit wenig wirksamen, nebenwirkungsreichen „Impf“stoffen und antiviralen Medikamenten wie Remdesivir, Molnupiravir und Paxlovid hätte sie den Super-GAU beschert. ( Harald Wiesendanger ) Quelle Morris, J.N., Esseili, M.A.: „Screening Commercial Tea for Rapid Inactivation of Infectious SARS-CoV-2 in Saliva“. Food Environ Virol 16, 159 170 (2024), https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38294673/ ; siehe auch Reynolds JL: „Can a cup of tea keep COVID away? Study demonstrates that certain teas inactivate SARS-CoV-2 in saliva“, MedicalXpress, April 2024, https://medicalxpress.com/news/2024-04-cup-tea-covid-teas-inactivate.html   Weitere Literatur zum Thema „Natur- und Erfahrungsheilkunde gegen Covid-19”: Traditionelle Medizin und Heilpflanzen gegen Corona Deutschlandfunk: WHO-Studien zu traditioneller Medizin, Heilpflanzen und Corona Dieser Artikel gibt einen Überblick über mehr als 2.500 weltweite Studien zu traditionellen Wirkstoffen gegen COVID-19, darunter die Anwendung von Artemisia annua und Artemisia afra. Auch die Integration traditioneller Mittel in China und Indien sowie erste experimentelle Ergebnisse werden diskutiert.Quelle: Deutschlandfunk, 2021.Link : https://www.deutschlandfunk.de/who-studien-zu-traditioneller-medizin-heilpflanzen-und-corona-100.html Naturheilkundliche Selbsthilfestrategien bei Post-COVID Post-COVID-Studie: Naturheilkundliche Selbsthilfestrategien bei Post-COVID Die Studie des Universitätsklinikums Essen untersucht die Wirksamkeit naturheilkundlicher Strategien wie Ernährung, Bewegung, Pflanzenheilkunde, Hydrotherapie und Entspannung bei Post-COVID-Betroffenen.Quelle: Carstens-Stiftung, 2023.Link : https://natuerlich.thieme.de/aktuelles/nachrichten/detail/naturheilkundliche-selbsthilfestrategien-bei-post-covid-1089 Naturheilkunde bei Long-Covid: Effektive Ansätze Wissen Naturheilpraxis: Naturheilkunde bei Long-Covid Dieser Artikel fasst naturheilkundliche Ansätze zur Linderung von Long-Covid-Symptomen zusammen. Schwerpunkte sind pflanzliche Mittel wie Echinacea, Ingwer und Kurkuma, Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Akupunktur und Aromatherapie. Es werden Studien zur Wirksamkeit und Expertenmeinungen vorgestellt.Quelle: Wissen Naturheilpraxis, 2024.Link : https://www.wissen-naturheilpraxis.de/medizin/long-covid-und-naturheilkunde/1057/ Vitamin C zum Schutz vor SARS-CoV-2 und zur Behandlung von COVID-19 Vitamin C zum Schutz vor SARS-CoV-2 und zur Behandlung von COVID-19 Diese Übersichtsarbeit beschreibt klinische Studien zu hochdosierter Vitamin-C-Therapie bei COVID-19, insbesondere in China, Italien und den USA. Vitamin C wird als kostengünstige, nebenwirkungsarme Option mit antiinflammatorischer und antiviraler Wirkung diskutiert. Auch weitere Mikronährstoffe wie Vitamin D, A, Omega-3, Selen und Zink werden erwähnt. Quelle: Dr. med. Uwe Gröber, Deutsche Zeitschrift für Onkologie , 2020. Link: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7481539/ Barber, M. S., Barrett, R., Bradley, R. D., & Walker, E. (2021): " A naturopathic treatment approach for mild and moderate COVID-19: A retrospective chart review", Complementary Therapies in Clinical Practice , 45, 101486. DOI: 10.1016/j.ctcp.2021.101486, Volltext (PMC) Diese Studie beschreibt eine retrospektive Auswertung von 30 COVID-19-Patienten, die mit einer Kombination aus Mikronährstoffen, pflanzlichen Präparaten und Probiotika behandelt wurden. Die Therapie war gut verträglich und zeigte Hinweise auf klinischen Nutzen, was weitere Studien rechtfertigt. Luo, L., Jiang, J., Wang, C., Fitzgerald, M., Hu, W., Zhou, Y., ... & Wang, M. H. (2020): "Current Prevention of COVID-19: Natural Products and Herbal Medicine ". Frontiers in Pharmacology , 11, 588508. DOI: 10.3389/fphar.2020.588508 Volltext Diese Übersichtsarbeit fasst aktuelle Erkenntnisse zu pflanzlichen und natürlichen Präventionsstrategien gegen COVID-19 zusammen, einschließlich antiviraler Effekte von Flavonoiden und traditionell eingesetzten Heilpflanzen. Silveira, D., Prieto-Garcia, J. M., Boylan, F., Estrada, O., Fonseca-Bazzo, Y. M., Jamal, C. M., ... & Heinrich, M. (2020): "COVID-19: Is There Evidence for the Use of Herbal Medicines as Adjuvant Symptomatic Therapy? " Frontiers in Pharmacology , 11, 581840.DOI: 10.3389/fphar.2020.581840 Volltext Die Autoren bewerten Nutzen und Risiken von 39 Heilpflanzen, die traditionell bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden, darunter Eibisch, Myrrhe, Süßholz, Efeu und Holunder. Für einige Pflanzen wird ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bei leichten Symptomen gesehen. Kavitha, T., Aruchunan, M., Pandian, P. S., & Venkateswaran, S. T. (2022): "Integrated yoga and naturopathy on cardiovascular functions and mental health in a patient with COVID-19: A case report",  Journal of Ayurveda and Integrative Medicine , 13(3), 100642. DOI: 10.1016/j.jaim.2021.100642 Volltext (PMC) Fallbericht zu positiven Effekten von Yoga und Naturheilkunde auf Herz-Kreislauf-Funktionen und psychische Gesundheit bei COVID-19. Raghavendra, B. R., & Telles, S. (2022): "Recommendation of yoga and naturopathy intervention for the management of post covid syndrome ".   Journal of Ayurveda and Integrative Medicine , 13(3), 100643.DOI: 10.1016/j.jaim.2021.100643 Volltext (PMC) Überblick über Yoga- und Naturheilverfahren zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms. Übersicht über klinische Studien zu alternativen Therapien für Covid-19: Saha, T., & Paul, S. (2022): "Clinical Trials on Alternative Medicines for COVID-19 ", Studies in Health Technology and Informatics , 294, 234-235. DOI: 10.3233/SHTI220740 Volltext (PDF) Diese Arbeit listet laufende und abgeschlossene klinische Studien zu pflanzlichen Präparaten, Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminen gegen COVID-19 auf. Eine Übersicht der Studiennummern findet sich auf clinicaltrials.gov und im GitHub-Repository .

  • Die Verschwörung von Simpsonwood

    Beklemmendes Jubiläum: Vor genau 25 Jahren trafen sich Vertreter von US-Gesundheitsbehörden, WHO und Pharmamanagern, um hinter verschlossenen Türen alarmierende Forschungsergebnisse zu besprechen, die auf einen Zusammenhang von Impfstoffen mit neurologischen Schäden hindeuteten, insbesondere mit Autismus. Die brisanten Daten des geheimen Meetings blieben unter Verschluss, sämtliche Teilnehmer täuschten die Öffentlichkeit weiterhin. „Du sollst nicht lügen!“: Gottes achtes Gebot ist gewiss auch Amerikas Evangelisch-methodistischer Kirche heilig. Hätte sie ihren idyllisch gelegenen „Simpsonwood Retreat“, ein Tagungszentrum in Norcross am Chattahoochee River in Georgia, 40 km nordöstlich von Atlanta, an jene Gruppe vermietet, die dort am 7. und 8. Juni 2000 zusammenkam, wenn sie geahnt hätte, dass sie damit Gastgeber für eine skrupellose Verschwörung zur monströsen Lüge wurde – einer Lüge, die für millionenfaches Leid sorgte? Genau ein Vierteljahrhundert ist es mittlerweile her, dass sich in Simpsonwood zwei Tage lang 52 Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens, Wissenschaftler und Vertreter von Impfstoffherstellern versammelten, um alarmierende Forschungsergebnisse zur Impfstoffsicherheit zu besprechen. Dazu eingeladen hatten die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die US-Seuchenschutzbehörde. Zu den Teilnehmern zählten hochrangige Beamte der CDC, der für Arzneimittelzulassung zuständigen FDA und der National Institutes of Health  (NIH) – wichtigste Behörde für biomedizinische Forschung, mit einem Jahresbudget von rund 50 Milliarden Dollar -, Vertreter der American Academy of Pediatrics – Fachgesellschaft für die Gesundheit und das Wohlergehen von Minderjährigen und jungen Erwachsenen, der Zehntausende Ärzte angehören -, der Impfstoffspezialist der Weltgesundheitsorganisation sowie Führungskräfte der Pharmariesen GlaxoSmithKline, Merck, Wyeth und Aventis Pasteur. „Was ich sah, machte mich fassungslos“ Der illustren Runde präsentierte der niederländische Epidemiologe Thomas Verstraeten seine Analyse der Krankenakten von rund 110.000 Kindern. (1) Die Daten stammten aus der Vaccine Safety Datalink  (VSD), einer seit 1990 bestehenden staatlichen Datenbank, die Impfdaten von Kindern aus einem Dutzend Gesundheitsorganisationen (HMOs) sammelt; dieses System erfasst jährlich mehr als 9 Millionen Menschen, darunter etwa 500.000 Kinder unter sechs Jahren.  Was richtete Quecksilber in ihnen an? Impfstoffe enthielten das hochgiftige Metall hauptsächlich in Form von Thiomersal (2), einem organischen Quecksilberderivat, das als Konservierungsmittel diente, um bakterielle Verunreinigungen in Mehrdosisbehältern zu verhindern. Insbesondere untersuchte Verstraeten, welche Gesundheitsfolgen es für Säuglinge hat, wenn ihnen zwei Wochen nach der Geburt der thiomersalhaltige Hepatitis-B-Impfstoff verabreicht wird; und wie Babies auf thiomersalhaltiges Immunglobulin reagieren, das sie gespritzt bekommen, wenn ihre Mütter das Hepatitis-B-Virus in sich tragen. (3) Dabei stieß Verstraeten auf deutliche Zusammenhänge zwischen Impfungen und Autismus – mit einem bis zu 7,6-mal höheren Risiko als bei ungeimpften Gleichaltrigen -, Aufmerksamkeitsdefiziten (ADS), Tics, Sprachentwicklungsstörungen und anderen neurologischen Schäden: „Wir haben statistisch signifikante Beziehungen zwischen der Exposition (durch Quecksilber durch Impfungen) und (bestimmten) Ergebnissen gefunden. Erstens, im Alter von zwei Monaten, eine nicht spezifizierte Entwicklungsverzögerung. Exposition im Alter von drei Monaten, Tics. Exposition im Alter von sechs Monaten, eine Aufmerksamkeitsstörung. Exposition im Alter von einem, drei und sechs Monaten, Sprach- und Sprechverzögerungen (…). Exposition im Alter von einem, drei und sechs Monaten, die gesamte Kategorie der neurologischen Entwicklungsverzögerungen.“ (4) Dies, so Verstraeten, rühre vermutlich vom Einsatz von Thiomersal her, aber auch von zugesetztes Aluminium oder Antigene könnten mitspielen. (5) „Ich war wirklich fassungslos angesichts dessen, was ich sah“, bekannte Verstraeten vor den Versammelten in Simpsonwood. Dabei verwies er auf die erschreckende Zahl früherer Studien, die bereits einen Zusammenhang zwischen Thiomersal und Sprachentwicklungsstörungen, ADS, Hyperaktivität und Autismus belegt hatten. Er wies darauf hin, dass die CDC und die FDA 1991 empfohlen hatten, drei zusätzliche Impfstoffe mit Thiomersal an extrem junge Säuglinge zu verabreichen. Einer dieser neuen Impfstoffe wurde innerhalb weniger Stunden nach der Geburt gespritzt. Dr. Richard Johnston, Immunologe und Kinderarzt an der University of Colorado, dessen Enkel am frühen Morgen des ersten Tages der Sitzung geboren worden war, reagierte betroffen. „Mein Bauchgefühl?“, sagte er. „Verzeihen Sie mir diese persönliche Bemerkung – ich möchte nicht, dass mein Enkel einen thiomersalhaltigen Impfstoff erhält, bis wir besser wissen, was vor sich geht.“ Besser spät als nie: Das Cover-up fliegt auf Doch das Cover-up flog auf: Ein Sitzungsprotokoll sickerte durch, das jedem, der sehen will, auf 286 Seiten vor Augen führt: Die Anwesenden waren schockiert. So konstatierte Dr. William B. Weil Jr. - ein angesehener US-amerikanischer Kinderarzt, der über viele Jahre hinweg in verschiedenen Funktionen für die American Academy of Pediatrics  (AAP) tätig war - bezüglich des Forschungsstands: “Die Anzahl der dosisbezogenen Beziehungen (zwischen Quecksilber in Impfstoffen und neurologischen Störungen) ist linear und statistisch signifikant. Sie können damit spielen, wie Sie wollen. Sie sind linear. Sie sind statistisch signifikant.” „Diese (entlarvende) Studie hätte vielleicht gar nicht erst durchgeführt werden sollen“, bedauerte Dr. C. John Clements, ein führender Experte im Bereich der globalen Impfprogramme, der eine zentrale Rolle im Expanded Programme on Immunization  (EPI) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) spielte. „Es ist äußerst problematisch, wie wir hier weiter vorgehen.“ Der juristischen Brisanz war sich die Runde bewusst. „Wir sind also in einer schlechten Position, wenn es darum geht, etwaige Klagen abzuwehren, und ich bin besorgt“, äußerte Dr. Robert Brent, Entwicklungsbiologe und ein Kinderarzt von der Thomas Jefferson University und dem Dupont Hospital for Children. Am Ende herrschte in Simpsonwood Einigkeit darüber, dass die besprochenen Erkenntnisse keinesfalls bekannt werden durften. Es gehe darum, „angesichts der Sensibilität der Informationen diese von, sagen wir, weniger verantwortungsbewussten Händen fernzuhalten“, mahnte Bob Chen, Leiter der Abteilung für Impfstoffsicherheit und -entwicklung im Nationalen Impfprogramm des CDC. (6) Den Teilnehmern wurde untersagt, Dokumente oder Fotokopien mitzunehmen. Verstraetens Daten beschönigte die CDC anschließend so weit, dass der eindeutige Zusammenhang zwischen Thiomersal-Exposition und Entwicklungsstörungen verschwand. (7)  – gegen Verstraetens ausdrücklichen Protest. (8) Was Impfskeptiker immer schon ahnten, führt der Simpsonwood-Skandal beklemmend klar vor Augen: In einem geradezu kriminellen Schulterschluss verheimlichen Regierung und Industrie, WHO und ärztliche Standesorganisationen haarsträubende Impfnebenwirkungen. Wie verantwortungslos und irre muss man sein, um sich einzureden (und Eltern weiszumachen), ausgerechnet Quecksilber – eines der giftigsten Elemente auf der Erde – könne man völlig gefahrlos in den menschlichen Körper injizieren? „Uncovering“ online am 6. Juni Children´s Health Defense  (CHD), der von Robert F. Kennedy Jr. 2007 gegründeten Non-Profit-Organisation zum Gesundheitsschutz von Kindern, ist es zu verdanken, dass die Simpsonwood-Protokolle endlich ans Licht der Öffentlichkeit kamen. Für Freitag, 6. Juni 2025 um 16:00 Uhr (9) lädt das CHD zu einer kostenlosen Online-Veranstaltung ein – „ The Autism Cover-Up  - „Die Vertuschung von Autismus – Der Simpsonwood-Skandal: 25 Jahre Betrug und Korruption“. Sie bietet exklusive Interviews mit führenden Medizinern, Wissenschaftlern und Aktivisten, die aufdecken, wie Verschweigen, Täuschung und Korruption eine Krise des öffentlichen Gesundheitswesens heraufbeschworen. Zu den Mitwirkenden zählen die impfkritischen Ärzte Dr. Andrew Wakefield und Dr. Suzanne Humphries; die Journalistin Naomi Wolf; Barbara Loe Fisher, Mitbegründerin und Präsidentin des National Vaccine Information Center (NVIC); Lyn Redwood, Krankenschwester, Aktivistin und Mitbegründerin der Organisation SafeMinds  ( Sensible Action For Ending Mercury-Induced Neurological Disorders ); die Geschäftsführerin von CHD, Mary Holland; Polly Tommey, Mitproduzentin der aufsehenerregenden Dokumentarfilme „ Vaxxed: Die schockierende Wahrheit “  und „ Vaxxed II: Das Ende des Schweigens “; der US-Biologe Brian Hooker, Mitautor des Forschungsüberblicks “ Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft! ”,  gemeinsam mit Robert F. Kennedy Jr.; und viele andere. Ein Trailer zur Veranstaltung ist hier abzurufen. Link zur Online-Veranstaltung    Die CDC: eine routinierte Vertuschungsagentur Dass die CDC auf Tatsachen stößt, die Impfskeptikern rechtgeben, und sie vertuscht, ist nichts Neues. Bei jeder Gelegenheit verweist die berüchtigt pharmanahe Behörde auf eine 2004 veröffentlichte Studie unter Leitung von Frank DeStefano, dem damaligen Direktor des CDC-Büros für Impfsicherheit. (10) Sie sollte herausfinden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dem Alter bei der ersten MMR-Impfung   (Masern-Mumps-Röteln) und der Diagnose Autismus bei Kindern. Anhand des CDC-Impfregisters in Atlanta, Georgia, wurden 1.047 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ermittelt; mit ihnen verglichen wurden 1.007 ungeimpfte Kontrollkinder. Geprüft wurde das Alter bei Erstimpfung mit MMR (vor 18, 24 und 36 Monaten). Das publizierte Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied   im Alter der ersten MMR-Impfung zwischen Kindern mit und ohne Autismus - es gibt keine Hinweise, dass das Autismusrisiko wächst, je früher geimpft wird. Doch hierbei betrog die CDC massiv. Einer der Mitautoren, William Thompson, machte publik, dass sich in Wahrheit bei einer Untergruppe, nämlich afroamerikanischen Jungen, gegenteilige Befunde ergeben hatten. Diesen Verstoß gegen die Berufsethik gab Thompson in einer Pressemitteilung  zu. Die CDC-Leitung hatte ihn angewiesen, alle Beweise zu vernichten. (11) Viel Lärm um nichts - aus altem Hut? Schon im Jahre 2004 hatten Kennedy sowie der republikanische Kongressabgeordnete Dan Burton das Geheimtreffen von Simpsonwood öffentlich angeprangert. Wie brandgefährlich verimpftes Quecksilber ist, verdeutlichten seither mehrere Autoren und Forscher. (12) Mittlerweile sei Kennedys damalige Kritik aber doch Schnee von vorgestern, so wiegeln Offizielle ab. In den folgenden Jahren sei Thiomersal - rein vorsorglich, versteht sich - aus fast allen Kinderimpfstoffen in den USA entfernt worden, obwohl überhaupt kein kausaler Zusammenhang mit Autismus   festgestellt worden sei. Was sie dabei verschweigen, sind weitere, kaum weniger bedenkliche Konservierungszusätze wie 2-Phenoxyethanol, Polysorbat 80 und Formaldehyd – ganz zu schweigen von hochgiftigen “Wirkverstärkern” wie Aluminium. Und sie verbreiten bloß die halbe Wahrheit: “Im Gegensatz zu dem, was die CDC der Bevölkerung weismachen wollten, haben sie das Quecksilber nie aus dem Impfkalender entfernt, sondern nur hinterrücks umverteilt”, stellt Robert F. Kennedy Jr. klar. (13) “Denn während die Hersteller Quecksilber aus den bestehenden Kinderimpfstoffen entfernten, fügten die CDC jährliche Grippeimpfungen hinzu, von denen viele nach wie vor Thiomersal enthalten, und zwar für Säuglinge bereits im Alter von 6 Monaten, für Kinder dann in jedem weiteren Lebensjahr. Auf diese Weise können Kinder jährlich 25 Mikrogramm Quecksilber zusätzlich ausgesetzt sein – ganz zu schweigen von der Quecksilberbelastung Ungeborener bei Grippeimpfungen von Schwangeren. Vernachlässigbar wenig? Selbst die WHO, jeglicher Impfskepsis unverdächtig, senkte schon 2003 den Grenzwert - für die orale Aufnahme von Quecksilber, wohlgemerkt - von 3,3 auf 1,6 Mikrogramm (“µg”) Methylquecksilber pro Kilo Körpergewicht pro Woche, 0,23 Mikrogramm pro Tag – während die Inhaltsstoffe von Vakzinen, in Muskeln gespritzt, direkt in den Blutkreislauf geraten. Manche Influenza-Impfstoffe enthalten pro Dosis 25 Mikrogramm Thiomersal. Demnach wäre bei einer Frau, die 60 kg wiegt, mit einer einzigen Impfung schon mehr als das Doppelte des Grenzwerts für einen Tag erreicht. Bei einem Fötus mit einem Gewicht von wenigen hundert Gramm ist der Grenzwert schon um mehr als das Hundertfache überschritten. Im übrigen ist die Behauptung, ein Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus sei “längst widerlegt”, längst widerlegt – 18 starke Argumente machen sie unglaubwürdig. Weitere Faktoren mögen beteiligt sein: von Arzneimitteln wie Paracetamol über Pestizide, hohe Luftverschmutzung, Elektrosmog, Umweltgifte wie Blei, Arsen und Kupfer bis hin zu Phthalaten und anderen Kunststoffen, Mikro- und Nanoplastik. Doch Vakzine dürften eine kausale Hauptrolle spielen – denn Ungeimpfte sind nachweislich gesünder . Darüber endlich Klarheit zu schaffen, statt weiterhin mit Pseudowissenschaft zu tricksen, ist dringlicher denn je. Verglichen mit dem Stand ein Vierteljahrhundert zuvor, hatte sich zum Zeitpunkt der Simpsonwood-Tagung die geschätzte Zahl der Autismusfälle bereits verzwanzigfacht. Damals war erst eines von 5.000 Kindern betroffen gewesen. Mitte der achtziger Jahre waren es schon 1 von 2.500. 1995 war 1 von 500 Kindern autistisch, 2001 eines von 250. Und dieser Horrortrend hat sich seither fortgesetzt: 2004 war es eines von 166, 2007 eines von 150, 2009 eines von 110. Die allerneueste CDC-Statistik, veröffentlicht  am 15. April 2025, weist ein Verhältnis von 1 zu 31 aus  – wobei einige Landesteile noch schlimmer betroffen sind. In Kalifornien erhält mittlerweile   jeder achte  Junge eine Autismus-Diagnose.  Wird sich dieser haarsträubende Anstieg fortsetzen? Dann könnte die Autismusrate bis zum Jahr 2032  7 % überschreiten. Womöglich wird im Jahr 2060 jeder zehnte US-Amerikaner ein Autist sein. (14) Es droht ein Gesundheitsnotstand ohnegleichen, auch in finanzieller Hinsicht: Die Ausgaben für medizinische Versorgung, Betreuung und Folgekosten könnten bis 2060 auf 5,5 Billionen Dollar pro Jahr ansteigen, schlimmstenfalls auf 7 Billionen – jeweils pro Jahr  – allein in den USA, wie eine neue Studie vorrechnet. Endlich: Kennedy lässt nachforschen Ob Impfungen tatsächlich autistisch machen können, lässt Robert F. Kennedy mit der Macht seines Regierungsamts, als neuer US-Gesundheitsminister, zur Zeit untersuchen . Allen Simpsonwood-Verschwörern graut davor, was dabei voraussichtlich herauskommt – zumindest ihnen ist der befürchtete Zusammenhang insgeheim längst klar. Die unzähligen menschlichen Tragödien, die irrwitzigen Kosten des Autismus-Tsunamis , welche die Pharma-Mafia und ihre Handlanger in Politik und Medien kaltblütig mitverantworten, schreien ohrenbetäubend nach Anklage und Sühne. Wer steht nun wieder einmal blamiert da? Der sogenannte „Verschwörungstheoretiker“, der mit Skandalen wie dem Simpsonwood-Meeting aus guten Gründen rechnet, sie aufdeckt und publik macht? Oder der Verschwörungsleugner , der so tut, als gebe es keine insgeheimen Machenschaften – und jeden verunglimpft, der diese Illusion nicht teilt? ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Das Sitzungsprotokoll: „ Scientific Review of Vaccine Safety Datalink Information “, June 7-8, 2000, ab S. 31. (2)   Auch bekannt als Thimerosal. Thiomersal und Thimerosal sind zwei Namen für dieselbe chemischen Verbindung, nämlich: Ethyl(2-mercaptobenzoato-(2-)-O,S)quecksilber(II). Der Begriff “Thiomersal” wird vor allem in Europa verwendet, während in den USA “Thimerosal” gebräuchlich ist. (3)   Thomas M. Verstraeten u.a.: „ Increased Risk of Developmental Neurological Impairment After High Exposure to Thiomersal-Containing Vaccine in First Month of Life “, Epidemic Intelligence Service. (4)   Im Protokoll S. 40-41. (5)   Im Protokoll S. 50. (6)   Im Protokoll S. 256. (7)   Thomas Verstraeten u.a.: „Safety of Thiomersal-Containing Vaccines: A Two-Phased Study of Computerized Health Maintenance Organization Databases“, Pediatrics  112 (5) 2003, S. 1039-1048, DOI: 10.1542/peds.112.5.1039. (8)   Thomas M. Verstraeten: „Thiomersal, the Centers for Disease Control and Prevention, and GlaxoSmithKline“, Pediatrics  113 (4) 2004, S.932, DOI: 10.1542/peds.113.4.932. (9)   ) 10 a.m. ET - Eastern Time, Ostküste der USA und Kanada. (10)                      Frank DeStefano u.a.: „ Age at First Measles-Mumps-Rubella Vaccination in Children with Autism and School-Matched Control Subjects: A Population-Based Study in Metropolitan Atlanta “, Pediatrics  2004. (11)                      Näheres über diesen Skandal in Kennedy/Hooker:  Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft , Rottenburg 2023, S. S. 81 ff. (12)                      Siehe z.B. David Kirby: Evidence of Harm . Mercury in Vaccines and the Autism Epidemic: A Medical Controversy , New York 2006; Eric Gladen 2014 in seinem Dokumentarfilm Trace Amounts  (“Spurenmengen”): Autism, Mercury, and the Hidden Truth . (13)                      Geimpft versus ungeimpft , a.a.O., S. 78. (14)                      Siehe https://www.publichealthpolicyjournal.com/_files/ugd/adf864_231644ca239249dc9ac579b5d332d872.pdf , S. 238.

  • Die große ME/CFS-Verarsche

    Warum gibt es viel mehr ME/CFS-Patienten als vor der Corona-Pandemie? Das böse Virus sei schuld, so machen uns Mainstream-Medien am 12. Mai weis, dem Internationalen „Awareness Day“ für Betroffene. Ist es wirklich „Long Covid“ – oder vielmehr „Post-Vac“? Bleierne Müdigkeit. Anhaltend erschöpft selbst nach geringer Anstrengung, nicht besser nach Schlaf und Ausruhen. „Brain Fog“, mit Konzentations- und Gedächtnisschwäche, gestörter Wortfindung und Reizverarbeitung. Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Kopf- und Halsschmerzen. Grippegefühl ohne Infekt, Schlafstörungen, Herzrasen. Überempfindlich gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen. All dies und mehr quält ME/CFS-Betroffene (1) bislang unheilbar , macht sie arbeitsunfähig, zerstört ihre Lebensqualität. Heute, an ihrem Internationalen „Awareness Day“, widmen sich Mainstream-Medien ausgiebig deren Schicksal. Doch wie viele Medien hinterfragen, warum es plötzlich so viele sind? Vor der Corona-Pandemie waren es in Deutschland, je nach Quelle, 140.000 bis 310.000 – bis 2023 registrierte die Kassenärztliche Bundesvereinigung 620.000 Behandlungsfälle. Als mutmaßliche Auslöser gelten: ein durch Virusinfekte wie Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Borreliose aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem; eine chronische Entzündungsreaktion; Mitochondrien- und Energiestoffwechselstörungen; hormonelle und neuroendokrine Veränderungen; Umweltfaktoren wie Stress und traumatische Ereignisse; womöglich auch genetische Vorbelastungen. Aber weshalb sollten sich diese Faktoren ausgerechnet ab 2020 plötzlich viel fataler auswirken als zuvor? Schuld sei das Coronavirus, so macht man uns weis – für mehr ME/CFS-Fälle sorge “Long Covid”. Der Beweis?  5 bis 11 % erfüllten sechs Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion die Diagnosekriterien für ME/CFS, gegenüber 0,6 % bei Nichtinfizierten, so besagen Studien. Unter den Teppich kehren Schreibtischtäter: Auch Corona-Impfungen können anhaltende ME/CFS-Symptome auslösen – “PostVac” -, nachzulesen in den Beipackzetteln. Ein Großteil der Covid-Patienten war geimpft; diese Impfungen schützten nicht etwa vor Infektionen und schweren Krankheitsverläufen, sondern machten sie wahrscheinlicher, wie sich inzwischen herausstellte. (2) Hätten die meisten Covid-19-Fälle nicht 2020 auftreten müssen, im ersten Pandemiejahr, als wir ohne Impfstoff dem “Killerkeim” aus Wuhan noch “schutzlos ausgeliefert” waren? Nach kumulierten Fallzahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie laut Wikipedia wurden damals 1,8 Millionen Covid-19-Fälle gemeldet. Und ab Anfang 2021, nach massenhaften “Schutz”impfungen? 2021 waren es 5,8 Millionen, 2022 rund 26 Millionen.   “Faktenchecks” dürften heute reihenweise ergeben: ME/CFS-ähnliche Symptome folgen auf Covid-Impfungen extrem selten. Schließlich seien dem Paul-Ehrlich-Institut bis Mai 2023 bloß 1.547 Verdachtsfälle  gemeldet worden. Bei über 192 Millionen verabreichten Impfdosen entspricht dies einer Melderate von weniger als einem Verdachtsfall pro 100.000 Impfungen (0,73/100.000). Dabei versäumen es “Faktenchecker”, auf mögliches Underreporting hinzuweisen: Bloß ein Bruchteil aufgetretener Impfschäden – je nach Studie 1 bis höchstens 5 % - werden tatsächlich erfasst. In Sachen Corona könnten es noch weniger sein: Warum sollten ME/CFS-Betroffene oder ihre Ärzte sich zeitraubende Umstände machen, eine Schadensmeldung einzureichen, wo beiden doch jahrelang eingetrichtert wurde, die Corona-“Pikse” seien wirksam und sicher, ja “nebenwirkungsfrei”, laut Bundesgesundheitsminister? Liegt da nicht der Verdacht nahe, dass sich am 12. Mai 2025, wie schon in den Vorjahren, eine umfassende Verarsche fortsetzt? Weiterhin wird abgewiegelt, vertuscht, gelogen. ”Long Covid”: das ist der letzte Strohhalm, an den sich all jene klammern, die uns einreden wollen, diese unschöne Angelegenheit namens Impfnebenwirkungen sei ja gar nicht so schlimm. Gäbe es kein Long Covid  – Impf-Dogmatiker müssten sie schleunigst erfinden, um das wahre Ausmaß des angerichteten Schadens zu verschleiern. Das semantische Versteckspiel hat ausgerechnet Ex-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingeräumt, als er an einem Runden Tisch mit Ärzten und Betroffenen wörtlich über Präparate gegen das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS von sich gab : „Diese Medikamente werden bei Long-Covid-Symptomen – egal, ob das jetzt durch die Impfung gekommen ist oder durch die Erkrankung, – von den Krankenkassen erstattet.“ (3) Ups, verplappert. Hiermit gibt Deutschlands oberster Piks-Propagandist faktisch zu: Was als „Long Covid“ bezeichnet wird, kann durchaus eine Impfnebenwirkung sein. Bis vor kurzem galt das noch als Verschwörungstheorie – jetzt quillt es aus dem Mund eines notorisch wandlungsfähigen Regierungsmitglieds. Fehletikettierten Impfopfern bringt das herzlich wenig. Nach wie vor werden sie  unzulänglich oder gar nicht behandelt, verlieren ihr bisheriges Leben, hoffen vergeblich auf Anerkennung, Schmerzensgeld und Schadensersatz. Wie viel haben sie davon, einen Tag lang öffentlicher “Awareness” ausgesetzt zu sein? Das ist kein Trost, sondern blanker Hohn. ( Harald Wiesendanger )   ME/CFS-Symptome schildern hunderte Covid-Impfgeschädigte, Angehörige, Freunde und Kollegen im Internetarchiv von www.impfopfer.info . Eine kleine Auswahl: “Mein Cousin, 25, 3x gespritzt mit Biondreck, hat letztens geklagt dass er sich so niedergeschlagen fühlt und Gliederschmerzen hat als hätte ihn jemand überfahren . Hat sich natürlich gleich mal getestet (es gibt ja sonst keine Krankheiten mehr) und der test war immer negativ. Kurze Zeit später kommt eine Bekannte vorbei (ebenfalls min. 3x gespritzt) ca. 30 und klagt über GENAU DIESELBEN Symptome : Kurzatmigkeit, Gliederschmerzen, Alles fühlt sich anstrengend an, Kraftlos, Kopfschmerzen…. Würden niemals einen Zusammenhang zur Impfung einsehen…” (29. August 2022) “Ich bin 52. Nach der zweiten Impfung letztes Jahr bekam ich kreisrunden Haarausfall, eine Autoimmunerkrankung. Im Januar nach der dritten Impfung bekam ich plötzlich Long Covid Symptome. Ich hatte Kopfschmerzen und unerklärbare Gliederschmerzen. Bei jeder kleinen Anstrengung bekam ich keine Luft mehr und hatte Herzrasen. An manchen Tagen habe ich es nicht geschafft aufzustehen. Mein Gesicht wurde schief. Von der Ärztin in einer Notfallpraxis wurde ich dann mit Verdacht auf Hirnhautentzündung in die Notaufnahme der Neurologie eingewiesen, welche sich aber nicht bestätigt hat. Dort wurden dann durch Zufall zwei Aneurysmen bei mir gefunden. Eins im Kopf, dass bereits so groß ist dass ein Stent gesetzt werden muss, weil sonst die Gefahr besteht, dass es platzt. Nach weiteren vier Tagen im Krankenhaus wurde ich zum Psychologen geschickt, weil für die Symptome von Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und ein Puls von 120 keine Ursachen gefunden wurden, also kann ich lt. Meinung der Ärzte nur depressiv sein, was die hinzugezogene Psychologin aber nicht feststellen konnte. Jetzt warte ich auf meine OP. Meine Freundin ist seit der dritten Impfung am 27. Januar arbeitsunfähig. Hoher Blutdruck und sonst dauerhaft die selben Symptome die ich hatte. Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen. Sie kann an manchen Tagen nicht einmal laufen...” (13. Juni 2022) Meine Tochter  23 j . gestern 2. Impfung … kommt nicht mehr aus dem Bett. Starke Gliederschmerzen mit Schwindel. PLZ 97828.” (9. Februar 2022) “Meine Freundin ist seit der dritten Impfung am 27. Januar arbeitsunfähig. Hoher Blutdruck und sonst dauerhaft die selben Symptome die ich hatte. Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen , Gliederschmerzen. Sie kann an manchen Tagen nicht einmal laufen...” (1. Juni 2022) “Nach der Boosterimpfung leidet meine Mutter (72) permanent an Schwäche und Gliederschmerzen.” (18. Januar 2022) “Meine Mutti (1964 Baujahr) bereits nach 1. Impfung Probleme mit ständiger Erschöpfung. 2. Impfung gut vertragen. Dann Booster, 1 Tag später starke Erschöpfung, Erkältung, Gliederschmerzen. 2 Tage später C. positiv. 2 Wochen lang starker Husten. Seit jetzt insgesamt 5,5 Wochen starke Erschöpfung. Herzarzt und Lungenarzt muss aufgesucht werden. Impfschaden wurde - natürlich - durch KEINEN Arzt angesprochen.” (23. Dezember 2021) “Meine Cousine (42) und mein Cousin (40) haben schwere Nebenwirkungen (anhaltende Kopfschmerzen, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Gliederschmerzen). Dennoch hat sich meine Cousine boostern lassen und ist jetzt krank zu Hause (noch schlimmere Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel). Hatte Angst, irgendwelche Strafen bei der möglichen Impfpflicht zu zahlen. Aufklärung hilft leider nicht. Mein Cousin erzählt noch letztens, dass er sich seit der Impfung total verändert hat (lustlos, genervt und gereizt), dennoch denkt er über den Booster nach.” (17. Dezember 2021) “Mein Arbeitskollege, Mitte 50. Hat mich heute gefragt ob ich auch geimpft sei. Er hätte massive Nebenwirkungen. Im Juli den 2. Moderna-Piks bekommen. Sagt, er fühle sich seither wie ein Wrack. Massive Gliederschmerzen am ganzen Körper, keine Kraft mehr. Massive Schmerzen in den Knien und Schulter. Nimmt seit Wochen Schmerzmittel.” (20. September 2021) “Eben Unterhaltung mit Nachbarn gehabt (männl. Mitte 40, 2x AstraZ) seit der 2. Impfung Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Antriebslosigkeit. Sieht Zusammenhang mit der Impfung, ist aber nicht gemeldet.” (5. September 2021) “Ein Bekannter 40 J. Altenpfleger (Durchtrainiertes Energiebündel) seit der 2. Impfung komplett an Ende.Antriebslos, Gliederschmerzen, extrem schwach....” (22. August 2021) “Meine ganze Familie hat sich impfen lassen , außer meinem 17-jähriger Sohn und mir. Bei meinem Vater 68 Jahre 2 mal mit Biotech seitdem nur müde vergisst viel ab und zu verwirrt. Mama 67 1 mal mit Biotech, seitdem nur Schweißausbrüche. Meinen 22 jährigen Sohn, weil er in der Altenpflege ist, haben sie regelrecht dazu gezwungen. Er ist deppresiv und müde. Mein Lebensgefährte 1 mal Biotech seitdem auch müde null Antrieb. Gereizt.” (27. Juli 2021) “Ich habe mir leider die 1.impfung mit Moderna verabreichen lassen und habe seitdem massive Beschwerden wie extreme Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Durchblutungsstörungen, etc.” (14. Juli 2021) “Hundefriseurin, 60 Jahre; mindestens dreimal geimpft; seitdem erschöpft… möchte bald beruflich kürzer treten. Auch ihr Mann ist dauerhaft müde… ahnt, dass es von den Impfungen kommt.” (6. Oktober 2023) “Kollegin in 50ern, 3-4x Biontech, multiple langwierige Infekte, immer müde, starke Gewichtsabnahme, jetzt Schilddrüsenentzündung,, Zittern und Herzrasen. Sie führt es auf Stress zurück.” (3. Oktober 2023) “Frau 32 Jahre alt. Seit der Impfung Dauer müde und erschöpft. Dreimal hat sie sich impfen lassen. Nun sucht sie die Nebenwirkung bei der Pille. Beim Arzt wurde sie durchgecheckt, konnte nichts feststellen. Wir haben sie mehrmals auf die Impfung hingewiesen. Will sie nicht wirklich wahrhaben.” (27. August 2023) “Unser Nachbar, 80 Jahre, wachte plötzlich und unerwartet nicht mehr auf. War mindestens 3x geimpft, anschließend 6 Monate nur müde und schlapp, die Ärzte fanden nichts. Seine letzten Worte: Vielleicht hat es ja doch mit den Impfungen zu tun.” (25. August 2023) “Frau ca 45 Jahre, gesund, sportlich 1 x Biontech. Wollte keine, aber durch ihren Job ist sie irgendwann eingeknickt. Hatte starke Kopfschmerzen, ab ins Krankenhaus, Hirndruck viel zu hoch. Sie fragte, ob es von der Impfung kommt, der Arzt nickte nur. Zurück geblieben sind nun bei ihr immer mal wieder Kopfschmerzen, Vergesslichkeit und kraftlos - immer müde.” (22. August 2023) “34-Jährige, sieht aus wie 50. Ist 3x beglückt: 1x Astra, 2x Biontech. Seit den Spritzungen extreme Schluckbeschwerden. Müde, erschöpft, kraftlos. Seit über 1 Jahr.” (13. August 2023) “Kollege (4x Spritze) Mitte 50 hat jetzt seit geraumer Zeit gesundheitliche Probleme. Abgeschlagen, müde, antriebslos, Appetitlosigkeit.” (10. August 2023) “Frühere Arbeitskollegin 3 x mit Biontech geimpft aus Überzeugung. Nun ist sie Frührentnerin. Sie ist ständig müde und erschöpft, schlechtes Gedächtnis, Taubheitsgefühle, völlig kraftlos. Die Ärzte sagen, das kommt von ihrer Coronaerkrankung. Sie glaubt es.” (13. Oktober 2023) “Kollegin, Mitte 40, strahlend lebenslustig, gesund. Nach 1. Astra Zeneca am nächsten Tag Zusammenbruch, 6 Wochen nicht mehr laufen können. Ausbruch von Rheuma, welches laut Hausarzt und Rheumatologen eindeutig auf Impfung zurückzuführen ist. Anerkennung auf Leistungen durch den Staat aufgrund Impfschadens wurden abgelehnt!!! Zu platt, um weiter um Entschädigung zu kämpfen. Immer müde, schafft gerade so die Arbeit (in Teilzeit), nebenher kaum mehr Aktivitäten planbar. Sie wollte sich erst nicht impfen lassen, gab dem allgemeinen Druck dann nach.” (6. August 2023)   Quellen zu den genannten Zahlen: https://www.bmg-longcovid.de/zeitstrahl/neue-studienergebnisse-zur-haeufigkeit-von-me/cfs-nach-sars-cov-2-infektion?utm_source=chatgpt.com ; https://dgn.org/artikel/me-cfs-inzidenz-nach-sars-cov-2-infektion-fast-dreimal-so-hoch?utm_source=chatgpt.com ; https://www.mecfs.de/longcovid/?utm_source=chatgpt.com ; https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland/Statistik?utm_source=chatgpt.com ; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11806888/?utm_source=chatgpt.com ; https://www.pei.de/DE/newsroom/positionen/covid-19-impfstoffe/stellungnahme-postvac.html?utm_source=chatgpt.com Anmerkung (1)   ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom. Es handelt sich um eine schwere, komplexe, chronische Multisystemerkrankung, die in vielen Fällen Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit dauerhaft erheblich einschränkt.

  • Fachfremd? Na und.

    Zu den personellen Überraschungen im Kabinett Merz zählt die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken – keine Medizinerin, sondern Juristin. Was spricht für die Quereinsteigerin? Was ist von ihr zu erwarten? Mindestens fünf Punkte sprechen zweifellos für Nina Warken: Nach übereinstimmenden Recherchen ist sie keinesfalls identisch mit Karl Lauterbach. Sie hat drei Kinder, was vermuten lässt, dass ihr das gesundheitliche Wohlergehen der nächsten Generation tatsächlich am Herzen liegt. Am Kabinettstisch poliert sie mehrere Quoten auf – als nichtmännliche, nichtglatzköpfige Baden-Württembergerin mit Mutterstatus. Geboren wurde sie am 15. Mai 1979, demselben Tag wie Naroa Agirre Kamio, die spanische Rekordhalterin im Stabhochsprung – eine vielversprechende astrologische Ausgangslage, denn sie wird über jede Menge Stöckchen springen müssen, die man ihr hinhält. Ihr Sternzeichen Stier steht für Zuverlässigkeit, Realismus und Zielstrebigkeit; als Schaf,  nach chinesischem Horoskop, ist sie einfühlsam, kreativ, bescheiden und hilfsbereit. Klingt gut. Dickster Pluspunkt: Nina Warken hat sich niemals abfällig über meine Stiftung AUSWEGE geäußert. Und sonst? Keine Ahnung. Die Dame ist studierte Juristin und seit 2006 als Rechtsanwältin tätig. Ihre politischen Schwerpunkte lagen bisher vor allem in der Innen- und Rechtspolitik - unter anderem als Obfrau in einem Untersuchungsausschuss, der Ausmaß und Hintergründe der Ausspähungen durch ausländische Geheimdienste in Deutschland aufklären sollte. Sie sitzt im Innenausschuss des Bundestages, dem sie seit 2018 angehört. In der Unionsfraktion war sie Berichterstatterin für Asylrecht, Zivil- und Katastrophenschutz. Seit 2019 leitet sie den Bundesfachausschuss Innere Sicherheit der CDU; dort geht es um eher medizinferne Themen wie Stärkung der Polizei, Strategien gegen Terrorismus, Katastrophenschutz, Grenzsicherung, Cyberkriminalität und IT-Sicherheit, Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung. Macht nix - Parteikollegen beschreiben sie als bestens vernetzte "Powerfrau mit Herz, Haltung und Verstand". Als “„blitzgescheite Generalistin“ werde sie sich “in Windeseile” einarbeiten, traut ihr der Tagesspiegel zu. Diagnose: Ahnungslos. Therapie: Ministerposten. Was hatte Nina Warken, Merz´ “ faustdicke Überraschung ”, bisher mit medizinischen Fragen am Hut? Dass sie vom Fach ist, “lässt sich allerdings nicht behaupten. Sie ist bisher nicht als Gesundheitsexpertin in Erscheinung getreten”, stellt das Nachrichtenportal n-tv.de  fest. In diesem Bereich sei sie ein "unbeschriebenes Blatt", findet die Ärzte Zeitung . “Ihre Positionen zur medizinischen und pharmazeutischen Versorgung”, so konstatiert der Infodienst Medscape , “sind im Detail noch unklar” – und im Groben ebenfalls, genauer gesagt. Was Mainstream-Medien nach angestrengten Nachforschungen hervorzukramen gelang, erschöpft sich weitgehend in ein paar Zitaten. “Die  Mainpost   gibt Statements von Warken zu Wahlkampfzeiten wieder: „Die CDU/CSU setzt sich entschieden für den Erhalt von Apotheken vor Ort ein und will zum Beispiel Wartezeiten für Arzttermine reduzieren, indem Patienten besser geholfen wird, einen passenden Arzt mit Terminkapazitäten zu finden.“ - „Unser Gesundheitssystem muss aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt sein, die zusammen eine sicherere Versorgung in allen Lebensaltern und Lebensbereichen bieten.“ - „Eine höhere Bezahlung allein reicht nicht aus, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen Angehörige, die Familienmitglieder zu Hause betreuen, spürbar entlastet werden.“ Weil davon auszugehen ist, dass der angehende Bundeskanzler über fachliche Qualifikationen von Frau Warken auch nicht wesentlich mehr weiß, liegt die Befürchtung nahe: Um im Gesundheitsministerium den Chefsessel zu besetzen, genügt es, gewisse Quoten anzuheben,  es mit Apothekern und Pflegenden gut zu meinen – und über ein so spektakulär ausgeprägtes Vorstellungsvermögen zu verfügen, dass man das Gesundheitswesen imaginär in Bausteine zerlegen kann. Wieso erfährt das Wahlvolk nichts darüber, wie Frau Warken über die vordringlichsten Herausforderungen unseres Gesundheitswesens denkt – und wie sie mit ihnen umgehen will? Die Epidemie chronischer Krankheiten. Die Vernachlässigung echter Vorsorge. Der Einfluss der Pharmalobby. Die Industrialisierung und Profitorientierung des Medizinbetriebs. Fehlanreize. Die Kostenexplosion. Der drohende Kollaps der Krankenkassen, in der “größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik”, wie der DAK-Vorstand soeben warnte . Der Mangel an Fachkräften. Der Datenschutz des “gläsernen”, digital durchleuchteten Patienten. Die Rolle der Komplementärmedizin. Die Vorbereitung auf die nächste Pandemie. Nutzen und Risiken von Impfungen. Undsoweiterundsofort. MGHA, Make Germany Healthy Again : Kein geringeres Projekt täte dringend not. Niemanden würden wir jemals ins Cockpit eines Flugzeugs setzen, nachdem er bisher unfallfrei Pkw gefahren ist. Wie können wir dann einer Quereinsteigerin ein Ministerium anvertrauen, von dessen Einschätzungen und Entscheidungen Leib und Leben von Millionen abhängen, nicht nur von Hunderten? Doch so geht repräsentative Demokratie: Millionen Wahlberechtigte, die von Medizin herzlich wenig Ahnung haben, lassen sich von Leuten vertreten, denen es genauso geht. Eine “Nähe zur Basis” besonderer Art. Fachkompetenz? Zu riskant fürs Kabinett Nur Zyniker sehen diese Personalie entspannter. Wer könnte besser geeignet sein, das deutsche Gesundheitswesen zu retten, als jemand, der damit absolut nichts am Hut hat? Ohne jeden Bezug zur Materie läuft man weniger Gefahr, sich in lästigen Details zu verlieren. Fachwissen ist schließlich völlig überbewertet – das macht doch eh nur alles komplizierter. Im Politikbetrieb von heute zählt der Mut zur Lücke, samt einer ausgeprägten Begabung, diese Lücke mit Eloquenz und Stil zu füllen. Frag nach bei Trump: Kompetenz ist was für Anfänger – echte Profis regieren blind. Ihre Stärke: Sie ahnen nicht mal, wovon sie alles keine Ahnung haben. Gut fürs innere Gleichgewicht. Nicht zu vergessen: Nina Warkens bisher weitgehend unsichtbares Sein im Bundestag zeigt, dass sie weiß, wie man es vermeidet, Aufsehen zu erregen. Eine Eigenschaft, die sich gerade im Haifischbecken Gesundheitssystem als äußerst nützlich erweisen dürfte, ja als geradezu überlebensnotwendig. Wer bisher nicht  als Gesundheitsexpertin aufgefallen ist, hat wenigstens keinen Ruf zu verlieren. Eines steht fest: Das deutsche Gesundheitswesen war noch nie in fachfremderen Händen. Und das ist – natürlich – volle Absicht, mutmaßen Querdenker. Freuen wir uns also auf eine weitere Legislaturperiode, die den jahrzehntelangen Gesundheitsnotstand konsequent fortsetzt -  diesmal aber juristisch wasserdicht. Wie hielt sie´s mit Corona? Spezielle, besonders lästige Fragen beschäftigen jene Mitmenschen, die sich in Schlands Coronoia-Jahren als Desinformanten und Covidioten, als asoziale Trittbrettfahrer und wirre Verschwörungstheoretiker beschimpfen, ausgrenzen, verfolgen lassen mussten. Wie verhielt sich Nina Warken denn während der Pandemie? Trug sie brav Maske, überall und jederzeit? Hielt sie meterweit Abstand? Ließ sie sich und ihren Kindern die experimentelle Genspritze verpassen? Trug sie, wie nahezu ihre gesamte Fraktion, die Lockdowns mit? Jedenfalls unterstützte sie die “Bundesnotbremse”: Im April 2021 stimmte sie für das Vierte Bevölkerungsschutzgesetz , das bundeseinheitliche Maßnahmen bei hohen Inzidenzen vorsah – so als ergäbe sich die Bedrohlichkeit der Coronawelle aus der Anzahl positiver PCR-Tests. Sie betonte dabei, dass Grundrechte auch in Krisenzeiten gelten - jedoch nicht schrankenlos. (“Sie gelten weiterhin, bloß anders”, wie aus dem Bundesverfassungsgericht verlautete.) Im April 2022 kritisierte Warken die Ampel-Koalition für das ihrer Meinung nach unklare Vorgehen bei der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht . Sie bemängelte , es fehle ein einheitlicher Gesetzentwurf, und bezeichnete die verschiedenen Gruppenanträge als "Wirrwarr", das die Bevölkerung verunsichere. „Statt ihrer Verantwortung gerecht zu werden und mit einer Stimme einen tragfähigen Gesetzentwurf einzubringen, haben sich die Regierungsfraktionen in Gruppenanträge geflüchtet. [...] Das war ein falsches Signal.“ Eine allgemeine Impfpflicht ab 60 Jahren lehnte Warken ab: Eine solche Maßnahme sei unverhältnismäßig, vor Gericht halte sie womöglich nicht stand. Sie betonte die Bedeutung individueller Entscheidungen – das Gesundheitssystem müsse auf andere Weise geschützt werden. ​Wie? Beispielsweise mittels eines Impfregisters , das ihr notwendig erscheint. Die Alleingänge des Kanzleramts in der Pandemie, am Bundestag vorbei, gingen Frau Warken gegen den Strich . Um die “epidemische Lage” festzustellen, müsse das Parlament stärker eingebunden werden: „Wir stellen hier keinen Blankoscheck aus, im Gegenteil.” Der Bundestag müsse “in kurzen und regelmäßigen Abständen überprüfen , ob diese epidemische Lage nach wie vor gegeben ist.“ Nahm unsere künftige Gesundheitsministerin inzwischen die RKI-Leaks (1) zur Kenntnis, und was hält sie davon? Ist ihr die Tragweite dieser Enthüllungen bewusst? Die nationale Behörde für Infektionskrankheiten und Public Health , eine der zentralen Säulen des deutschen Gesundheitswesens und ihrem Ministerium unmittelbar unterstellt, täuschte Regierungen und Parlamente, Gerichte und Medien über nahezu sämtliche Aspekte der Pandemie – auf wessen Anweisung auch immer. Welche Schlüsse zieht die Juristin daraus? Was bedauert sie? Was gedenkt sie zur Aufarbeitung der unsäglichen Coronajahre beizutragen? Zumindest die AfD traut sich, an Warkens eher unrühmliche Rolle während der sonderbarsten Pandemie der Menschheitsgeschichte zu erinnern. Die Entscheidung für sie sei die „schlimmstmögliche Wahl“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der AfD, Martin Sichert. Ausgerechnet sie zu nominieren, zeuge von einer „Geringschätzung der Gesundheitspolitik“ durch den künftigen Kanzler Merz: Anstelle eines Gesundheitsexperten habe er eine „treue CDU-Parteisoldatin und Innenpolitikerin“ berufen. Stutzig machen Lobhudeleien seitens “ Pharma Deutschland ”: Der größte Branchenverband der pharmazeutischen Industrie hierzulande, der über 400 Mitgliedsunternehmen vertritt, bezeichnet Warken als „ausgezeichnete Wahl“ und preist ihre Fähigkeit, sich flexibel auf neue Themen einzustellen.  Welche Art von “Flexibilität” die Arzneimittelbranche bei Frau Warken in Kürze einfordern wird, lässt sich mühelos erahnen. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1)   Die vollständig ungeschwärzten „RKI-Leaks“-Dokumente wurden vom Online-Magazin Multipolar  am 23. Juli 2024 veröffentlicht. Sie umfassten über 4.000 Seiten interner Protokolle des RKI-Krisenstabs aus den Jahren 2020 bis 2023. Die Dokumente wurden von einem anonymen Informanten an ein Journalistenteam um Aya Velázquez übergeben und auf einer Pressekonferenz vorgestellt .​ Die vollständige Veröffentlichung finden Sie hier: https://multipolar-magazin.de/meldungen/0076 ​ Zusätzlich erschien ein begleitender PDF-Bericht mit dem Titel „ RKI-Protokolle und Leak: Offene Fragen“ , der weitere Analysen und Kontext bietet. ​

  • „Oh mein Gott, es funktioniert!“ - Heilt Coimbra wirklich MS?

    Ist Multiple Sklerose endlich heilbar? Das „Coimbra-Protokoll“ eines brasilianischen Neurologen setzt dazu auf hochdosiertes Vitamin D. Ein 57-jähriger MS-Patient, der sich darauf einließ, wurde nahezu sämtliche Symptome los – seither hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Mitbetroffenen die frohe Botschaft zu verkünden. Ist er zu blauäugig? Dass er nicht wirklich gesund war, ahnte John Ottwell seit langem. Der 57-jährige Antiquitätenhändler ermüdete rasch. Sich zu konzentrieren, fiel ihm zunehmend schwerer. In Gliedmaßen kribbelte es seltsam. Sein linkes Bein fühlte sich zeitweilig taub und wie gelähmt an. Manchmal sah er doppelt oder verschwommen, wie durch einen Nebel. Was tatsächlich los war mit ihm, stellte sich erst im Jahr 2014 heraus, nachdem er mit Symptomen, die einem Schlaganfall ähnelten, in eine Notaufnahme in St. Louis, Missouri getaumelt war. Ein MRT zeigte Entzündungsherde in Gehirn, Rückenmark und Sehnerven. Eindeutig wiesen sie auf Multiple Sklerose hin: jene Autoimmunerkrankung, welche die Markscheiden angreift, die äußere Schicht der Nervenfasern im Zentralen Nervensystem. Anderthalb Jahre nach dieser Diagnose saß John Ottwell im Rollstuhl, obwohl er sich ein gängiges MS-Medikament, Copaxone, dreimal pro Woche in den Magen spritzen ließ. „Dessen Nebenwirkungen fühlten sich so an, als würde ich ständig gegen eine schwere Grippe kämpfen“, sagt er. Auch Elektrische Muskelstimulation (EMS) und die „ Steinzeit-Diät “ der Ärztin Terry Wahls, die sich nach dem Paläo-Prinzip selber von fortgeschrittener MS geheilt haben will, brachten Ottwell nichts, ebensowenig wie sonstige Rezepte zur Ernährungsumstellung. Mit Medikamenten lasse sich ein Fortschreiten von Multipler Sklerose zwar leider nicht stoppen oder gar umkehren, zumindest aber um 40 Prozent verlangsamen, so hatten ihm Ärzte versichert. Doch davon konnte keine Rede sein: „Ich spürte, wie die Krankheit zügig meinen Körper zerstörte. Und ich erkannte, dass ich nichts dagegen tun konnte.“ Immer häufiger traten unwillkürliche Bewegungen auf. Er stotterte ständig, hustete, würgte, zuckte und krampfte. Besonders schlimm war für ihn der Verlust von Erinnerungen, weil er früher auf sein hervorragendes Gedächtnis außerordentlich stolz gewesen war. „Mein Verstand war so schlecht, mein Gehirn arbeitete langsam. Ich legte meine Kreditkarte auf meinen Schoß, schaute mir vier Zahlen an, nahm das Telefon, um sie einzugeben, konnte mir aber nur zwei von vier Zahlen merken." Von seinen MS-Symptomen fühlte sich John Ottwell mehr als bloß eingeschränkt. Sie beraubten ihn seiner Würde – wenn er zum Beispiel unwillkürlich urinierte, seinen Darm entleerte oder seine Kopfhaut so heftig kratzte, dass ihm Blut übers Gesicht rann. Immerhin sei MS „kein Todesurteil“, dafür müsse er dankbar sein, so hörte Ottwell. Solchen Trost empfand er eher als Hohn: Sollte er glücklich sein, nicht sofort daran zu sterben, sondern sich noch weitere Jahre damit zu quälen? „MS ist ein Leidens urteil“, sagt er. „Du kannst zehn Jahre lang bewegungsunfähig in einem Pflegeheim liegen. Es ist eine schreckliche Krankheit, die dich nach und nach deiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten beraubt - eine langsame Tortur." Er hatte nichts mehr zu verlieren. Verzweifelt recherchierte er im Internet nach einem Ausweg, den ihm die Schulmedizin nicht mehr bieten konnte. Dabei wurde er auf Vitamin D aufmerksam: ein Hormon, das unser Körper in der Haut produziert, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt ist; in geringeren Mengen ist es auch in der Nahrung enthalten. Ottwell lernte, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel das Risiko senkt, an Multipler Sklerose zu erkranken; dass es dazu beiträgt, Krankheitsschübe einzudämmen; und dass es sogar die Symptome in Remission bringen kann. Schließlich stieß Ottwell auf das Coimbra-Protokoll: einen Therapieansatz, der auf hohe Dosen Vitamin D über einen längeren Zeitraum setzt. „Oh mein Gott, es funktioniert!“ Im April 2017 begann Ottwell, dieses Protokoll umzusetzen. Und "innerhalb von 41 Tagen wollte ich nach draußen gehen und schreien: 'Es funktioniert. Es funktioniert. Oh mein Gott, es funktioniert!“ Sechs Jahre später sind fast alle seine MS-Symptome verschwunden. "Wenn etwas zurückkehrt, was verloren schien, so ist das ein Sieg", sagt er. "Verschiedene Fähigkeiten kamen erst über Monate und Jahre zurück. Aber innerhalb von zweieinhalb Jahren war alles wieder da, außer meiner Fähigkeit zu gehen. Mein linkes Bein ist weiterhin gelähmt. Fünfzehn Jahre Fehldiagnosen können einem das antun." „Als ich gesund wurde, wusste ich, dass ich meine Berufung gefunden hatte: die Pharmaindustrie in ihren Grundfesten erschüttern – und Mitbetroffene über Coimbra aufklären.“ Dazu richtete Ottwell einen YouTube-Kanal („MS, there is hope!“) ein und gründete eine Facebook-Gruppe . Hier will er Interviews mit Ärzten veröffentlichen, die das Protokoll zur Behandlung ihrer MS-Patienten einsetzen, sowie mit Menschen, deren Symptome sich dank Coimbra geradezu dramatisch zurückbildeten. So ließ er beispielsweise einen jungen Mann zu Wort kommen, der wieder Klavier spielte, nachdem er nicht mehr in der Lage gewesen war, seinen Kopf zu heben. Er stellte eine Frau vor, die an ihrem 40. Geburtstag erblindet aufgewacht war; jetzt ging sie wieder arbeiten, lief täglich mehr als sechs Kilometer - und legte ein MRT ihres Gehirns vor, das keinerlei Anzeichen der Krankheit mehr aufwies. Ottwells stetig wachsende Fallsammlung belegt: Je früher man mit Coimbra beginnt, desto besser stehen die Aussichten, vollständig zu genesen. Bisher findet Ottwells frohe Botschaft allerdings enttäuschend wenig Resonanz. Auf Facebook „folgten“ ihm bis Juli 2023 kaum mehr als 700 Interessenten, seine Gruppe dort umfasst 312 Mitglieder; sein YouTube-Kanal bringt es gerade mal auf 426 Abonnenten. Entmutigt ihn das? Nicht im geringsten. Anfangs, so erklärt er, habe er blauäugig gedacht: „Alle werden auf mich hören.“ Aber sogar Leidensgenossen verspotteten ihn: Er sei unglaubwürdig, weil er ja kein Arzt ist. "Nein, ich trage keinen weißen Kittel, auf dem Dr. Ottwell steht", sagt er. "Ein Grund, warum das Coimbra-Protokoll sich durchsetzen wird, ist, dass Big Pharma uns mit Medikamenten vollpumpt” – woran die Branche 21 Milliarden Euro pro Jahr verdient – “und es uns trotzdem nicht besser geht. Meine Aufgabe ist es, diesem Unwesen entgegenzutreten." (1) Viele skeptische Patienten verlangen wissenschaftliche Studien von ihm. Er kann keine vorlegen, bloß eine Fülle von bewegenden Fallberichten. Aber „wenn du im Rollstuhl sitzt, sind dir die Studien doch völlig egal", sagt Ottwell. "Du willst einfach nur gesund werden." Dabei gäbe es vorzeigbare Forschungsergebnisse durchaus – bloß kennt sie kaum jemand, weder MS-Kranke noch ihre mit pharmageschärftem Tunnelblick ausgestatteten Fachärzte. Bereits 2009, auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology, sorgte eine Studie für Aufsehen, der zufolge hohe Dosen von Vitamin D die Schubrate bei MS-Patienten drastisch senken. Die Patienten in der Gruppe mit den hohen Dosen - zwischen 14.000 und 40.000 internationalen Einheiten (IE) täglich, umgerechnet drei bis acht Tropfen - hatten geringere Rückfallraten und ihre T-Zellen-Aktivität (2) ging deutlich zurück, verglichen mit der Gruppe, die niedrigere Dosen einnahm. (3) Ein Jahr darauf wies eine weitere Studie nach, dass sehr hohe Vitamin D-Gaben MS.Schübe um knapp 60 % verringern, verglichen mit einer Placebogruppe. (4) Woher stammt das Coimbra-Protokoll? Wie sich Vitamin D auf das menschliche Immunsystem auswirkt, beschäftigt den brasilianischen Neurologen Dr. Cicero Coimbra seit langem. „Es ist der wichtigste Regulator für die Aktivität des Immunsystems“, so erläutert der Professor an der Universität von São Paulo. „Mangelt es daran, so kann unser Körper tausende biologische Funktionen in den Zellen des Immunsystems nicht regulieren, d. h. stimulieren oder reduzieren.“ Schon ab 2001 setzte Coimbra Vitamin D bei Parkinson-Erkrankten hochdosiert ein, mit 10.000 internationalen Einheiten (IE) pro Tag. Der Multiplen Sklerose wandte sich Coimbra zu, weil sie die mit Abstand häufigste neurologische Erkrankung ist. Weltweit sollen fast drei Millionen Menschen betroffen sein, rund 250.000 allein in Deutschland . Coimbras Behandlungsprotokoll für MS sieht eine Dosis von von 40.000 bis 300.000 IE pro Tag vor, mit regelmäßigen Labortests, ärztlich überwachter Pflege, einer kalziumarmen Diät ohne jegliche Milchprodukte, einer Trinkmenge von mindestens 2,5 Litern pro Tag und unterstützenden Nahrungsergänzungsmitteln, die je nach Patient variieren. Dazu zählen Magnesium, Vitamin B2 und B12, Omega-3, das Spurenelement Chrompicolinat, Selen, die Ammoniumverbindung Cholin und Coenzym Q10. Auf seiner Website erklärt Coimbra: "Als wir mit Vitamin D anfingen und herausfanden, wie wirksam es ist, da trafen wir eine Entscheidung fürs Leben. Wir ließen die akademische Welt hinter uns - diese Sache mit den Medikamenten hier, den Medikamenten dort, den Markteinführungen von Medikamenten, den Tests neuer Medikamente und den angeblich zufriedenstellenden Ergebnissen. Wir legten das alles beiseite und dachten nur daran, was im Interesse des Patienten ist, der sich in diesem Moment in unserer Praxis befindet. (…) Das war sehr befriedigend." Ein Cochrane-Review über zwölf randomisierte kleinere Studien bis Herbst 2017, mit insgesamt 933 MS-Patienten fand „keine Evidenz“. (5) Seither brachten sieben weitere Studien enttäuschende bis widersprüchliche Ergebnisse . Allerdings war Prof. Coimbra an keiner davon beteiligt – er hätte sie wohl allesamt für mangelhaft befunden. Dass kontrollierte Studien überhaupt seinem Behandlungsprotokoll gerecht werden können, bezweifelt er (6): Schließlich sieht es für jeden Patient eine höchst individuelle Dosierung vor – nicht nur von Vitamin D, sondern auch von einer Vielzahl weiterer, aufeinander abgestimmter Supplemente. Zu den ersten deutschen Ärzten, die das Coimbra-Protokoll anwandten, zählt der Neurologe und Ernährungsmediziner Dr. Dirk Lemke aus dem hessischen Bensheim. Bei den ersten hundert MS-Kranken, die er damit behandelte, ermittelte er in einem einjährigen Beobachtungszeitraum hocherfreuliche, geradezu spektakuläre Ansprechraten, wie er im Herbst 2019 auf dem Kongress der Gesellschaft für evolutionäre Medizin und Gesundheit (EMG) referierte. (7) Bei allen hundert hatte Lemke eine Vielzahl von funktionellen Parametern erhoben, beispielsweise: Wie oft kann ein Betroffener den Oberschenkel auf 90 Grad anheben, wie oft im Sitzen das Knie strecken, wie oft und wie hoch den Fuß heben? Zieht er beim Treppensteigen ein Bein nach, oder schafft er es, die Stufen alternierenden Schritts zu nehmen? Welche Gehstrecke schafft er mit und ohne Stöcke? Wie viele Minuten kann er ohne Pause gehen? Wie steht es mit seinem Schwindel, seiner Spastik, Bewegungskoordination, Sensibilität? Daraus ermittelte der Arzt einen „Gesamtstatus“: Alles in allem schritt bei keinem einzigen Patienten die Erkrankung fort; fünf Prozent bestätigten einen teilweisen Stillstand, 95 Prozent sogar einen vollständigen . Dem entsprachen 50- bis 100%-ige Verbesserungen bei den einzelnen Parametern. Welcher konventionelle MS-Therapeut kann mit einer solchen Erfolgsbilanz auch nur annähernd mithalten? Hoffnung auch bei anderen Autoimmunkrankheiten Ebenso wirksam wie bei MS scheint das Coimbra-Protokoll die Symptome anderer fortschreitender Autoimmunkrankheiten zu lindern oder gar zu beseitigen – in 95 % aller Fälle, wie der Neurologe versichert . Im Jahr 2013 hatte er eine Studie über die Wirkung einer längeren hochdosierten Vitamin-D-Supplementierung bei neun Psoriasis- und 19 Vitiligo-Patienten durchgeführt. Sechs Monate lang erhielten sie täglich 35.000 IE, zusammen mit einer kalziumarmen Ernährung und hoher Flüssigkeitszufuhr. Der Zustand der Patienten verbesserte sich währenddessen deutlich, ohne dass es zu negativen Nebenwirkungen kam. (8) Auf der Coimbra-Website finden sich ebenfalls Hinweise darauf, wie positiv sich rheumatoider Arthritis, Lupus, Schuppenflechte und Morbus Crohn mit hochdosiertem Vitamin D beeinflussen lassen. Von den 5200 Patienten, die Coimbra bis 2016 behandelte, soll es bei sage und schreibe 95 % zu einer Totalremission gekommen sein. Mit solchen Erkenntnissen steht Prof. Coimbra nicht allein. Bereits im Jahr 2011 hatte eine Studie des Ohio State University Medical Center an 209 Patienten mit systemischem Lupus erythematodes festgestellt: Den meisten Teilnehmern mangelte es an Vitamin D. Je mehr davon im Blut war, desto weniger ausgeprägt waren die Lupus-Symptome. (9) Warum hilft ausgerechnet Vitamin D so effektiv bei Autoimmunerkrankungen? Prof. Coimbra sieht in ihm „den größten Regulator des Immunsystems“ - er „modifiziert die Funktion von Tausenden von Genen in jeder Zelle des Immunsystems. Es ist eine Substanz, zu der es keine vergleichbare Zweite gibt.“ Zum Vergleich: „Stellen Sie sich ein Hochhaus mit vielen Zimmern vor. Stellen Sie sich vor, dass Tausende von Türen in diesem Wolkenkratzer nur von einem einzigen Schlüssel geöffnet oder verschlossen werden können. Sie können diesen Wolkenkratzer mit jeder Zelle des Immunsystems zu vergleichen, und den Schlüssel mit Vitamin D. Ein Mangel an dieser einen Substanz resultiert in einer Katastrophe für das Immunsystem!“ Was genau macht Vitamin D im Immunsystem? Laut Prof. Coimbra „ moduliert es dessen Aktivität im Allgemeinen. Und wir wissen, dass Vitamin D speziell die Art der immunologischen Reaktion unterdrückt, die Autoimmunerkrankungen hervorruft. Sie wird als „Th17-Reaktion“ bezeichnet. Praktisch alle Autoimmunerkrankungen sind durch eine solche abnormale Reaktion verursacht. Vitamin D ist, soviel ich weiß, die einzige Substanz, die in der Lage ist, selektiv diese spezielle Antwort zu hemmen, ohne dabei auch die anderen Reaktionen des Immunsystems zu beeinträchtigen.“ (10) Wer bietet das Coimbra-Protokoll an? Weltweit sollen schon mehr als 100.000 MS-Patienten nach dem Coimbra-Protokoll behandelt worden sein. Wie eine Karte auf CoimbraProtocol.com zeigt, folgen bereits weit über hundert Ärzte diesem Therapieansatz: nahezu 60 in Europa – 13 in Deutschland, 4 in Österreich, 2 in der Schweiz -, knapp 80 in Südamerika, rund 10 in Nordamerika. (11) Dass es nicht mehr sind, frustriert Ottwell. Aber ihre Zahl wird rasch zunehmen, da ist er zuversichtlich: "Wir wissen, dass Vitamin D Menschen heilt. Es absichtlich vorzuenthalten, wäre ein Kunstfehler", sagt er. "Ich habe MRTs gesehen, die wahre Wunder bewirken.“ Die Wahrheit werde sich herumsprechen und durchsetzen, früher oder später. Unter den Ärzten im „Auswege“-Therapeutennetzwerk hält auch der namhafte Ganzheitsmediziner Dr. Thomas Heintze Vitamin D für ein wichtiges Element eines effektiven, nachhaltigen MS-Therapiekonzepts. In seiner Praxis wird „Vitamin D nach Messung des aktuellen Spiegels individuell dosiert. (…) Nach aktuellen Studien verringert jeder Anstieg von Vitamin D um 20 ng/dl die (MS-)Schubrate um 50-70%, bis zu einem Spiegel von etwa 60 ng/dl. Deswegen empfehlen wir die Substitution von Vitamin D, bis ein Idealwert im oberen empfohlenen Bereich von 60-80 ng/dl erreicht ist.“ Zusätzlich verordnet Dr. Heintze Vitamin C und Vitamin E, Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure, Zink, Calcium-EAP - EAP stabilisiert die Zellmembran, schützt die Myelinscheiden der Nervenzellen und ist bei etwa zwei Drittel der Patienten erfolgreich.“ Vorsichtshalber Je weiter entfernt vom Äquator Menschen leben, desto schwerer fällt es ihrem Körper, dank Sonneneinstrahlung ausreichend Vitamin D selbst zu bilden. Allein über die Nahrung lässt sich ein Defizit aber schwerlich ausgleichen. Täglich 800 IE aufzunehmen, erachtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung als ausreichend; doch selbst so wenig allein aus Nahrungsmitteln zu beziehen, erfordert einen geradezu masochistisch konstruierten Speiseplan. Denn dazu müsste man 400 Gramm Makrele, vier Kilo Schweineschnitzel, 20 Hühnereier, 20 Liter Milch oder 600 Gramm Avocado verzehren. Einfacher wäre es mit reichlich fettem Fisch, Brie-Käse und Shiitake-Pilze, doch die sind nicht jedermanns Sache. Um die empfohlenen Einheiten zu erreichen, bieten sich Nahrungsergänzungsmittel und andere Präparate an. Aber wie viel ist noch unbedenklich, wie viel zuviel? „Eine physiologische, sichere Dosis von Vitamin D“, so stellt Prof. Coimbra klar, „liegt bei etwa 10.000 IE/Tag“, was zwei Tropfen bzw. 0,25 Milligramm entspricht. „Das ist die Menge, die unser Körper selbst produziert, wenn er 20 bis 30 Minuten in die Mittagssonne geht. Bei dieser Tagesdosis sind keine Vorsichtsmaßnahmen oder medizinische Überwachung erforderlich.“ Aber darf es auch weitaus mehr sein? Ist zuviel Vitamin D auf die Dauer denn nicht hochgefährlich? Gesundheitsbehörden und industrienahe Mediziner schüren Panik – groteskerweise, denn das Risiko , an den Nebenwirkungen eines Medikaments zu sterben, ist 62.000 Mal höher als bei Nahrungsergänzungsmitteln. Viele Wissenschaftler und erfahrene Ärzte geben längst Entwarnung: Inzwischen hat sich gezeigt, dass auch höhere Dosen Vitamin D sicher verabreicht werden können und sich positiv auswirken. Erst dann entfaltet sich sein gesamtes therapeutisches Potential. Im übrigen belegen neuere Untersuchungen, dass noch viel höhere Vitamin D-Gaben bis zu 60.000 I.E./Tag bei begleitender regelmäßiger Laborkontrolle des Kalzium- und Parathormonspiegels weder eine Hyperkalzämie noch anderweitige negative Effekte auslösten. (12) „Die“ ideale Dosis Vitamin D gibt es freilich nicht, so betont Coimbra. „Der angemessene Vitamin-D-Spiegel ist individuell.“ Beispielsweise kommt es auf das Körpergewicht an. Wird Vitamin D im Fettgewebe eingebunden, ist es nicht mehr verfügbar. Je höher der Body-Mass-Index (BMI), desto mehr Vitamin D sollte eingenommen werden. (13) Auch deshalb sollte kein Betroffener Alleingänge wagen, sondern unbedingt unter ärztlicher Aufsicht und Anleitung bleiben, begleitet von engmaschiger labortechnischer Kontrolle. Körperliche Besonderheiten, bestehende Grunderkrankungen und bereits laufende Therapien, eingenommene Arznei- und Nährungsergänzungsmittel müssen unbedingt berücksichtigt werden. „Jeder Fall ist einzigartig“, betont John Ottwell. Er nimmt viermal täglich eine Tablette mit der für ihn ermittelten optimalen Dosierung von Vitamin D sowie weitere auf ihn persönlich abgestimmte Supplemente. Täglich trinkt er zweieinhalb Liter Wasser, denn eine der Nebenwirkungen von hochdosiertem Vitamin D ist ein erhöhter Kalziumspiegel, der Osteoporose oder Nierensteine verursachen kann. Vierteljährlich lässt er sich Blut für Labortests abnehmen. Auf Risiken angesprochen, stellt Prof. Coimbra selbst klar: „Mögliche Nebenwirkungen der Einnahme hoher Dosen von Vitamin D über einen längeren Zeitraum sind ein Überschuss an Kalzium im Blut (Hyperkalzämie) oder im Urin (Hyperkalziurie) und ein Verlust an Knochenmasse. Ein Kalziumüberschuss lässt sich leicht durch eine Ernährung ohne Milchprodukte und kalziumhaltige Lebensmittel sowie durch regelmäßige Labortests vermeiden, die sicherstellen, dass der Kalziumspiegel unter Kontrolle bleibt. Um den Verlust von Knochenmasse zu vermeiden, werden die Patienten im Rahmen des Protokolls angewiesen, täglich aerobe Übungen zu machen, wie z. B. 30 Minuten schnelles Gehen. Diejenigen, die keine Aerobic-Übungen machen können, brauchen mit der Zeit möglicherweise Medikamente wie Bisphosphonate, um Osteoporose zu verhindern.“ Rare Gruselgeschichten, in denen reichlich Vitamin D irgendwann zu medizinischen Notfällen führte, kreisen fast immer um Patienten, die sich auf eigene Faust oder unzulänglich überwacht Überdosen über einen längeren Zeitraum verabreichten: etwa jener im Fachmagazin Swiss Medical Forum präsentierte 39-jährige MS-Kranke, der mit schwerer Hyperkalzämie und Niereninsuffizienz in eine Klinik eingewiesen werden musste, nachdem er mehrere Monate lang 100.000 Einheiten pro Tag geschluckt hatte. (14) Nebenwirkungen, auch bedrohliche, können beim Coimbra-Protokoll durchaus ab und zu vorkommen, sollten aber in Relation dazu gesetzt werden, was Pharmaprodukte in MS-Patienten anzurichten pflegen. (15) Zu den berüchtigten Begleiterscheinungen von Avonex-Injektionen zählen schwere Depressionen, Krampfanfälle, Leberschäden, allergische Reaktionen und Herzversagen. Natalizumab und Aletuzumab erhöhen das Risiko für eine Gehirnentzündung. Andere gehypte Hoffnungsträger rufen häufig hervor: Nesselsucht (Urtikaria), Gelenk- und Muskelschmerzen, verlangsamten oder rasenden Herzschlag, Ekzeme, Herpes, Entzündung der Magenschleimhaut, Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse, verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen und Lymphozyten. Gelegentlich, aber bestimmt häufiger als unerwünschte Coimbra-Nebenwirkungen, kommen bei gängigen MS-Arzneien vor: Makulaödeme, Polyneuropathien, ja sogar „anaphylaktische“, d.h. plötzliche, schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktionen. Und worauf darf ein MS-Kranker hoffen, wenn er im unerschütterlichen Vertrauen auf die Schulmedizin solche Risiken und Torturen tapfer auf sich nimmt? Anders als beim „Coimbra-Protokoll“ fallen seine Schübe bestenfalls seltener, kürzer, milder aus, die Verschlechterung verliert an Tempo - doch weiterhin ist kein Pharma-Produkt imstande, ein Fortschreiten völlig zu verhindern oder gar umzukehren. Im übrigen hatten die muskulären Symptome jenes 39-jährigen Coimbra-Geschädigten nach eigenen Angaben immerhin deutlich nachgelassen; er könne besser gehen und ein regelmäßiges Fitnesstraining durchführen, so versicherte er. Längst ist John Ottwell nicht mehr der einzige MS-Betroffene, der öffentlich bezeugt, wie viel er Prof. Coimbras Ansatz verdankt. Dutzende eindrucksvolle Erfahrungsberichte und Danksagungen finden sich hier und hier . Über ihre achtjährigen Erfahrungen mit dieser Behandlungsweise berichtet Ana Claudia Domene in ihrem Buch „ Multiple Sklerose und (viel) Vitamin D “ (16): „Jahr für Jahr bestätigen die bildgebenden Untersuchungen, dass ich die bestmögliche Entscheidung getroffen habe. Viele Läsionen sind einfach verschwunden; andere sind zwar immer noch da, wie Narben, aber es gab kein Fortschreiten der Krankheit. Überhaupt kein Fortschreiten! Diese Tatsache allein ist schon ein Grund zum Feiern. Meine tiefste Dankbarkeit gilt diesem Arzt, der sein Leben seinen Patienten gewidmet hat." Untrügliches Indiz dafür, wie segensreich das „Coimbra-Protokoll“ wirkt: Die industrienahe Wikipedia widmet ihm keine einzige Zeile. „Mit hohen Kosten verbunden“? Geradezu lächerlich mutet der Vorwurf an, das „Coimbra-Protokoll“ gebe es ja keineswegs umsonst. „Die ganze Prozedur ist mit hohen Kosten verbunden, die vom Patienten selbst getragen werden müssen“, bemängelt allen Ernstes der Neurologe Prof. Mathias Mäurer, Chefarzt im Klinikum Würzburg-Mitte. „Nach Internet-Recherche zahlt man im ersten Jahr 400 bis 1.000 Euro für die Laboruntersuchungen und die Behandlungsstunden bei sogenannten ‚zertifizierten‘ Ärzten; danach kann man mit Behandlungskosten zwischen 100 und 300 Euro/Jahr rechnen, die Aufwendungen für das Vitamin D selbst variieren zwischen 20 und 200 Euro pro Monat.“ Was der Professor unerwähnt lässt: Die Durchschnittskosten pro konventionell behandeltem MS-Patient belaufen sich auf 28.000 bis 63.000 Euro pro Jahr, je nach Schwere der Erkrankung. Eine Packung „ Gilenya “ von Novartis, mit 98 Kapseln für drei Monate, ist nur für über 6300 Euro zu haben; für die Jahresdosis „ Ocrevus “ von Roche sind 33.000 Euro zu berappen; für eine einzige 10-Milligramm-Tablette Mavenclad von Merck waren schon im Jahr 2017 sage und schreibe 2663 Euro aufzubringen. Hinzu kommen indirekte Kosten durch Pflege und Erwerbsminderungsrente. Einer Gesundheitswirtschaft, der es umso besser geht, je schlechter es uns geht, eröffnen langwierige, quälend langsam fortschreitende Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose eine wahre Goldgrube. Genesene wie Tote hingegen sind unprofitabel. Lieber nicht eingleisig fahren Zumindest in Dr. Heintzes Praxis eröffnet Orthomolekulare Medizin – nicht nur mit Vitamin D, wie erwähnt – keineswegs den Königsweg bei der MS-Behandlung. Sie bietet eines von mehreren bewährten Werkzeugen, die je nach Patient mehr oder minder aussichtsreich sind. Der weise Pragmatiker wählt und kombiniert sie undogmatisch. So setzt Heintze bei Multipler Sklerose von Fall zu Fall unter anderem auch auf Akupunktur, Homöpathie, Eigenbluttherapie, Phytotherapie, Bewegungstherapie, Neuraltherapie. Was Ottwell gesund machte, muss nicht jeden erlösen, der seine Diagnose teilt. Wer kann schon von vornherein ausschließen, dass er zu jenen fünf Prozent gehört, bei denen selbst Prof. Coimbra höchstpersönlich scheitert? Nirgendwo in der Medizin sind Allheilmittel für jedermann zu haben. Auch beim Gesundwerden führen viele Wege nach Rom (17) – und kaum weniger ins Nirgendwo, sofern man nicht frühzeitig kehrtmacht, um sich neu zu orientieren. Bei MS, wie überhaupt in der Heilkunde, ist sturer Methodenfetischismus öfter verhängnisvoll als zielführend. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen 1 Zit. nach Epoch Times, “A Simple Protocol Is Stopping the Progression of MS”, 27.8.2022, https://www.theepochtimes.com/health/a-simple-protocol-is-stopping-the-progression-of-ms_4676266.html?utm_source=brightnoe&src_src=brightnoe&utm_campaign=bright-2023-04-05&src_cmp=bright-2023-04-05&utm_medium=email&est=mG5ZhG50rVeSG9MHo9L9PNSY5Es7Iz4hhKLnAyVkE1LdmR146J%2FqJCKMH3FvZM96FUa9Whs%3D 2 Bestimmte T-Zellen des Immunsystems beeinträchtigen die myelinbildenden Zellen. Darüber hinaus richten sie„Kollateralschäden“ bei Nervenzellen oder deren Fortsätzen an. Siehe https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/multiple-s-1/ und die dort genannten Quellen. 3 Jodie Burton: “Is Vitamin D a Ray of Hope for Patients With MS?” Neurology Reviews 7;17.7 (2009), S. 1-16, https://www.mdedge.com/neurology/article/72716/multiple-sclerosis/vitamin-d-ray-hope-patients-ms 4 Jodie Burton u.a.: „A phase I/II dose-escalation trial of vitamin d3 and calcium in multiple sclerosis“, Neurology 74 (23), Jun. 2010, S. 1852-1859, doi: 10.1212/WNL.0b013e3181e1cec2. Epub 2010 Apr 28, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20427749/ 5 Jagannath, V.A. et al.: Vitamin D for the management of multiple sclerosis. Cochrane Database of Systematic Reviews, Stand Okt. 2017; https://a-turl.de/9trm 6 D. Rotter: „Vitamin D – Heilmittel für MS und Autoimmunerkrankungen? Interview mit Dr. Coimbra über hochdosiertes Vitamin D für Multiple Sklerose und andere Autoimmunerkrankungen“, ohne Datum; https://www.vitamind.net/interviews/coimbra-ms-autoimmun/ 7 https://www.youtube.com/watch?v=4orV6qtc_6s , https://www.youtube.com/watch?v=3zXpKT0APwg&t=5s (ib. ab 24:30 und 28:20) 8 Danilo C. Finamor: „Coimbra. A pilot study assessing the effect of prolonged administration of high daily doses of vitamin D on the clinical course of vitiligo and psoriasis.” Dermato-Endocrinology 5 (1) 2013), S. 222–234. 9 C.C. Mok/Brad H. Rovin u.a.: „Vitamin D Deficiency As Marker for Disease Activity and Damage in Systemic Lupus Erythematosus“, Lupus 21(1) 2012, S. 36-42, doi: 10.1177/0961203311422094. Epub 2011 Oct 12, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21993384/ 10 Siehe https://www.vitamind.net/interviews/coimbra-ms-autoimmun/ . In diesem Interview erläutert Prof. Coimbra medizinische Einzelheiten. 11 Stand: Ende Juli 2023. 12 P. McCullough/J. Amend: „Results of daily oral dosing with up to 60,000 international units (iu) of vitamin d3 for 2 to 6 years in 3 adult males“, The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology 173, Oktober 2017, S. 308-312, doi: 10.1016/j.jsbmb.2016.12.009. Epub 2016 Dec 21, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28012936/ 13 https://www.youtube.com/watch?v=U93z9MleSkk , Min. 27:30 14 https://medicalforum.ch/de/detail/doi/smf.2020.08365 ; weiterer Fall: A. Frei u.a., Swiss Medical Forum 2018; 18: 885-8; s. auch https://www.arznei-telegramm.de/html/2023_04/2304030_01.html , https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/hoch-dosiertes-vitamin-d-gefaehrdet-nicht-nur-ms-patienten 15 Siehe z.B. https://www.jphres.org/de/ratgeber/medikamente-multipler-sklerose-hilfe/ 16 Ana Claudia Domene: Multiple Sclerosis and (lots of) Vitamin D: My Eight-Year Treatment with The Coimbra Protocol for Autoimmune Diseases (2016), https://www.amazon.de/-/en/Ana-Claudia-Domene/dp/1519165315 17 Mehrere Beispiele https://www.stiftung-auswege.de/diagnosen/m/multiple-sklerose-ms.html aus der Online-Fallsammlung https://www.stiftung-auswege.de/veranstaltungen/diagnosen.html meiner Stiftung Auswege https://www.stiftung-auswege.de/ bestätigen dies. Titelbild: Engin_Akyurt/Pixabay Wichtig: Bitte beachten Sie den Abschnitt „Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen“ auf der KLARTEXT-Unterseite „Impressum“, https://www.klartext-online.info/impressum

  • Starb Daisy wirklich an Masern?

    Ein zweites Kind ist während der aktuellen Masernwelle in den USA gestorben. Es war infiziert und ungeimpft. Aber ist es deswegen  tot – oder weil es falsch behandelt wurde? Der Vater klagt an: „Dumme Ärzte haben meine Tochter umgebracht.“ Mainstream-Medien übergehen ihn – lieber missbrauchen sie auch diesen Fall zur Panikmache. Am 6. April meldete das Texas Department of State Health Services  (DSHS) “den zweiten Maserntod” während der anhaltenden Infektionswelle in den Vereinigten Staaten. Nach einem positiven Maserntest sei ein schulpflichtiges Kind, nachdem es in ein Krankenhaus in Lubbock, Texas, eingeliefert worden war, am 3. April “an den Folgen eines Masern-Lungenversagens verstorben. Das Kind war nicht geimpft und hatte keine bekannten Vorerkrankungen.” Anstatt zu recherchieren, übernehmen Leitmedien in den USA und weltweit diese amtliche Mitteilung seither unhinterfragt – und nutzen sie, um ihre Panikmache einhellig fortzusetzen. Damit erhöhen sie den Druck auf den neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., bis vor kurzem ein unbeirrbarer Impfskeptiker. Doch nun, im vermeintlichen nationalen Notstand, ruft er nachdrücklich zu Masernimpfungen auf. Weiß Kennedy denn, was wirklich geschah? Richtig ist: Am 3. April, um 1:50 Uhr nachts, starb die 8-jährige Daisy Hildebrand im Universitätsklinikum von Lubbock, rund 130 km vom Wohnort ihrer Familie in der ländlichen Gemeinde Seminole in Westtexas entfernt. Sie hatte sich mit dem Masernvirus angesteckt. Und sie war ungeimpft. Die übrige Wahrheit über Daisys Schicksal sollte sich Kennedy von dem Virologen Dr. Robert Malone , dem Lungenfacharzt Dr. Pierry Kory und dem Biologen Brian Hooker berichten lassen – dank der Eltern konnten sie Einblick in die Krankenakte nehmen. Dabei kam Haarsträubendes zum Vorschein: Als Daisys Eltern die Kleine ins Krankenhaus brachten, hatte sie ihre Maserninfektion – festgestellt mittels PCR-Test  - in Wahrheit schon seit zwei Wochen  überstanden. Trotzdem bekam sie kaum Luft, sie hustete und fieberte. Warum? Tatsächlich litt das Mädchen bereits  seit fast einem Vierteljahr  an einer chronischen Mandelentzündung, weswegen bereits eine Tonsillektomie geplant war, eine operative Entfernung der Mandeln. Hinzu kam Pfeiffersches Drüsenfieber, ausgelöst durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Daraufhin entwickelte das Kind eine Sepsis, eine bakterielle Blutvergiftung. Der ursächliche Erreger war ein hochgradig antibiotikaresistenter Escherichia coli -Keim („Superbug“), den sich Daisy vermutlich während eines ersten Krankenhausaufenthalts zwei Wochen zuvor auf der Intensivstation zugezogen hatte. Diese Infektion führte zu einem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) – und ARDS, im Gegensatz zu Masern, ist tatsächlich lebensgefährlich. Verschiedene Studien ergaben eine Sterblichkeitsrate zwischen 35 und 77 % . (1) “Verrückt”, mit “lausigen Ideen”: vernichtendes Kollegenurteil über Daisys Ärzte Bei der Einlieferung bat Peter Hildebrand, der Vater, inständig darum, dass man seine Tochter vernebeltes Budesonid einatmen lässt: ein steroidhaltiges Inhalationsmittel, das normalerweise bei Asthma eingesetzt wird.  Bei einer Maserninfektion kann es „sehr hilfreich für entzündete Atemwege“ sein, wie Dr. Ben Edwards erklärt , ein Hausarzt für integrative Medizin, der eine Privatpraxis mit rund 2000 Patienten betreibt. Im Gegensatz zu Daisys behandelnden Ärzten wusste der Vater: Vernebeltes Budesonid lindert ARDS wirksam und risikoarm; rasch verbessert es Atemmechanik und Sauerstoffversorgung. Das Personal der Universitätsklinik lehnte Peter Hildebrands Anliegen jedoch strikt ab. Stattdessen bekam das Mädchen hochdosierte IV-(intravenöse) Steroide, per Infusion in ein Blutgefäß. Dies sollte eine überschießende Lungentzündung verhindern. Aber IV-Steroide unterdrücken  die Fähigkeit des Immunsystems, bakterielle Infektionen zu bekämpfen. Deshalb war es “eine lausige Idee” (Dr. Kory), dem Kind nicht gleichzeitig ein Antiinfektivum zu geben: ein Medikament, das die Ausbreitung eines infektiösen Organismus hemmen oder ihn gänzlich abtöten kann. Obendrein wurde das Kind mit Medikamenten sediert, die seinen Atemantrieb und die tiefe Atmung unterdrückten. Somit wurden eine Atelektase wahrscheinlicher: ein  teilweiser Kollaps oder Verschluss seiner Lunge. Die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff ins Blut zu bringen, verringerte sich dadurch - was es für Daisy noch schwieriger machte, sich von ihrer bakteriellen Lungenentzündung und Sepsis zu erholen. Am vierten Tag in der Klinik stieg bei Daisy die Anzahl der weißen Blutkörperchen von 4,5 auf 13 und am sechsten Tag auf alarmierend hohe 27. (2) Bei einer klassischen Masern-Lungenentzündung ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen aber normal oder niedrig, erklärt Dr. Kory. „Es war verrückt, dass sie eine so hohe Anzahl weißer Blutkörperchen ignoriert haben. Es ist möglich, dass sie es als Folge der Steroide abgetan haben, aber als erfahrener Intensivmediziner würde ich WBCs über 20 niemals mit Steroiden in Verbindung bringen.“ (WBC: White Blood Cells , also weiße Blutkörperchen, Leukozyten.) Am siebten Tag verordneten die Klinikärzte dem Mädchen ein Antibiotikum – leider das falsche. Gegen Ceftazidim war der Bakterientyp, der die Lungenentzündung des Kindes verursachte, nämlich resistent. Es hätte Imipenem erhalten müssen. Wäre sogleich Daisys Sputum untersucht worden - Schleim oder Auswurf aus ihren Atemwegen -, so hätte man die spezifischen Bakterien, Pilze oder anderen Keime in ihrer Lunge identifizieren können, um herauszufinden, welche Art von Lungenentzündung sie hatte.  Doch auf diese Idee kam die Uniklinik viel zu spät, erst kurz vor ihrem Tod. Am achten Tag atmete Daisy nicht mehr. Woran starb das Mädchen also? An den Folgen einer Sepsis, verursacht durch eine chronische Mandelentzündung und Drüsenfieber, verschlimmert durch eine medizinische Fehlbehandlung. Dr. Kory nennt als Todesursache “ refraktäre Hypoxämie ”: Daisys Arterien bekamen nicht genug Sauerstoff, obwohl sie in den letzten vier Stunden ihres Lebens damit über ein Beatmungsgerät versorgt wurde. Schon das erste angebliche “Masern-Opfer” der momentanen Infektionswelle, die 6-jährige Kaylee Fehr, starb in Wahrheit, weil Ärzte pfuschten.  (Siehe KLARTEXT: “ Woran starb Kaylee wirklich ?”) Ärztliche Behandlungsfehler sind in den USA die dritthäufigste Todesursache . Eine Schutzimpfung dagegen ist weiterhin nicht in Sicht. „Nicht Masern, sondern dumme Ärzte sind es, die Menschen umbringen“, klagt Daisys Vater an. Der letzte Klinikarzt, der für sein sterbenskranke Kind zuständig war, habe sich zu sehr auf Daisys Maserninfektion konzentriert - und dabei die Möglichkeit übersehen, dass eine im Krankenhaus erworbene bakterielle Lungenentzündung ihre Atemfunktion beeinträchtigen könnte. „Er redete immer nur von Masern (…) und versuchte, alles auf die Masern zu schieben ... Er dachte nicht daran, auf etwas anderes zu testen. Und deshalb ist meine Tochter heute tot.“ Irre Empfehlung vom Gesundheitsamt Wie Dr. Edwards berichtet, habe er sich an die oberste texanische Gesundheitsbehörde gewandt, das Department of Social and Health Services  (DSHS). Er versuchte das DSHS dazu zu bewegen, auf Budesonid als mögliche Behandlung von akuter Atemnot nach einer Maserninfektion hinzuweisen. Die Antwort: Die einzige Empfehlung des Staates bezüglich Masern sei die MMR-Impfung. Und wenn sich ein Ungeimpfter bereits angesteckt hat? Für solche Fälle sind texanische Gesundheitsbehörden angewiesen , den Betroffenen innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Masernvirus eine Dosis des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR) verabreichen zu lassen, “um den Schweregrad der Erkrankung zu verringern”. So zu verfahren, sei brandgefährlich, warnt eine Hals-Nasen-Ohrenärztin nahe Houston, Dr. Mary Talley Bowden . Weist nicht schon die Packungsbeilage von Mercks MMRII, dem meistverabreichten Masernimpfstoff, darauf hin, dass eine Impfung für Schwangere, immungeschwächte oder fiebrige Personen kontraindiziert ist? „MMRII sollte keinesfalls an Personen verabreicht werden, die mit einer Infektion zu kämpfen haben - insbesondere nicht mit einer Maserninfektion“, so Bowden. „Der Impfstoff kann ähnliche Komplikationen heraufbeschwören wie die eigentliche Krankheit, einschließlich Hautausschlag, Fieber, Enzephalitis  und idiopathische thrombotische Purpura“ (ITP), eine schwere Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die körpereigenen Thrombozyten gebildet werden – dies führt zu einer Gerinnungsstörung, die Blutergüsse, punktförmige Haut- und Schleimhautblutungen hervorrufen kann. MMR-Impfungen sind gefährlicher als die Infektion, vor der sie schützen sollen Wäre es nicht Aufgabe einer Gesundheitsbehörde, eine Impfempfehlung mit Warnhinweisen zu verbinden? Von MMR-Vakzinen gehen schwerwiegende Gesundheitsrisiken  aus. Bei Jungen, die eine erste MMR-Impfung schon mit 12 bis 15 Monaten erhalten , liegt die Wahrscheinlichkeit, an Autismus zu erkranken, um 67 % höher  als bei Jungen, die erst nach ihrem dritten Geburtstag geimpft werden. Darüber hinaus verursacht der MMR-Impfstoff Fieberkrämpfe, Anaphylaxie ,  Meningitis , Enzephalitis, Thrombozytopenie ,  Arthralgie  und Vaskulitis . Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden dem Vaccine Adverse Event Reporting System  ( VAERS ), dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem für unerwünschte Impfnebenwirkungen,  41 Todesfälle  nach einer MMR- oder MMRV-Impfung gemeldet. Berücksichtigt man das leidige Phänomen des Underreporting  – nur 1 bis 5 % aller aufgetretenen Fälle werden tatsächlich erfasst -, dann ist womöglich von mehreren tausend MMR-Impftoten auszugehen – allein in den Vereinigten Staaten. Wie viele Masernopfer waren dort im selben Zeitraum zu beklagen? Zwei im Jahr 2015, einer 2019. Aber starben diese Drei, wie Kaylee, womöglich bloß mit , aber nicht wegen  Masern?  Und auch hierüber pflegen „Qualitätsmedien“ stillschweigend hinwegzugehen: Nach ausgeheilten Masern setzen häufig geistige und körperliche Entwicklungsschübe ein, vor den Augen verblüffter Eltern. Ärztliche Falldokumentationen und Studien bestätigen: Auch für andere Infektionserkrankungen sind Kinder anschließend weniger anfällig. Das Risiko von späteren Allergien, Multipler Sklerose, ja sogar Krebs sinkt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einer Atopie , Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa  zu erkranken - von Autismus  ganz zu schweigen. Darf journalistische Neugier die Frage ausklammern: Wie kam es überhaupt zu dem Ausbruch? MMR-Vakzine sind sogenannte Lebendimpfstoffe; sie enthalten abgeschwächte Mengen des Masernvirus. Einer  Studie aus dem Jahr 2024 zufolge scheiden ein Drittel der Kinder, die damit “gepikst” werden, das Lebendvirus anschließend aus – womit sie zu Ausbrüchen beitragen könnten. So produziert die Impfmafia vermeintliche Notlagen, deren risikoreiche Bekämpfung ihren Profit sicherstellt. Was ist mit Kennedy los? Wie Robert F. Kennedy Jr. laviert, seit er US-Gesundheitsminister ist, gibt Rätsel auf. Bis vor kurzem Amerikas prominentester Impfskeptiker, vergeht inzwischen kaum ein Tag, an dem er nicht nachdrücklich zu Masernimpfungen aufruft – in groteskem Widerspruch zu allen Ratschlägen und Warnungen, die jahrzehntelang von ihm zu hören waren. „Die wirksamste Methode, die Verbreitung von Masern zu verhindern, ist die MMR-Impfung“, verkündet er auf X, vormals Twitter. Zeigt RFK jetzt sein wahres Gesicht? Versucht er aus taktischen Gründen die Gemüter zu beruhigen, um nicht die Reformen zu gefährden, die er sich vorgenommen hat? Oder erpresst ihn der Tiefe Staat? Immerhin wagte Kennedy kürzlich darauf hinzuweisen , dass unkonventionelle Ärzte „etwa 300 an Masern erkrankte Kinder“ geheilt haben - mit Vitaminen und Lebertran vermieden sie die Masernimpfung. Was soll dieses peinliche Hin und Her, dieses Zaudern, dieses scheinbar feige Preisgeben eigener Standpunkte, bis zur Selbstverleugnung? Robert Malone wirbt für Nachsicht: „ RFK kann sich nicht gleich selbst in die Luft sprengen, denn dann kann er gar nichts mehr tun. Es ist nicht optimal, dass er strategisch vorgehen muss, aber er muss es. Das ist die Realität. Er ist nicht allmächtig, und er hat es mit politischen Kräften zu tun, die sowohl mächtig als auch gefestigt sind. (…) Bobby ist der Einzige, der die Eier hat, sich diesen Kräften auf seine Kosten entgegenzustellen ... und im Moment ist er ungeschützt und hat praktisch keine Deckung. Also lassen wir ihn vielleicht den Ball über das Feld bringen, bevor wir ihn bitten, sich in die Luft zu sprengen, wonach er überhaupt keinen Ball mehr befördern kann. (…) Wenn wir RFK ein Jahr Zeit geben, kann er seinen Kurs korrigieren, aber im Moment führt er eine Triage durch, mit dem Skalpell in der Hand ... alles, was weniger als chirurgische Präzision ist, wird den Patienten auf dem OP-Tisch umbringen. Wir müssen aufhören, an ihm herumzuzerren und über unseren gestoßenen Zeh zu jammern." Die klügere Vorsorge   Was, wenn nicht Spritzen nach Behördenschema, empfiehlt meine Stiftung AUSWEGE zur Masernprophylaxe? Sie anerkennt den Forschungsstand, an dem kein echter Faktencheck vorbeikommt: Ungeimpfte Kinder sind gesünder . Infekte aller Art verlaufen bei ihnen in der Regel milder, und sie enden schneller. Komplikationen kommen viel seltener vor, langwierige Schäden so gut wie nie. Wer sein Kind bestmöglich auf eine Masernerkrankung vorbereiten will, tut folglich alles, um seine Abwehrkräfte zu stärken: durch gute Ernährung, reichlich Bewegung, ausreichend Schlaf, echte statt digitale Sozialkontakte, nicht zuletzt ein heiles Zuhause. Und falls es sich infiziert hat? Informierte Eltern sehen darin kein schreckliches Missgeschick – sie verstehen, dass Infektionskrankheiten bei Kindern Sinn machen können, indem sie das Immunsystem trainieren und wappnen. (7) Also ist Panik fehl am Platz. Bei den allerersten verdächtigen Symptomen isoliert man das Kind unverzüglich in einer ruhigen, geschützten, abgedunkelten Umgebung, führt ihm reichlich Flüssigkeit zu, versorgt es mit zusätzlichen immunstärkenden Vitaminen und Mineralstoffen aus der Orthomolekularen Medizin, senkt zu hohes Fieber mit Wadenwickeln statt mit Paracetamol. Wie anthroposophische Ärzte berichten, heilen so behandelte Masern praktisch immer komplikationslos ab – und bescheren zumeist eine lebenslange Immunität, die Impfung hingegen nur vielleicht. Kein “Qualitätsmedium” hinterfragt gekaufte Impfexperten   Wann immer für Impfkampagnen getrommelt wird, kommt auf allen Kanälen seltsam regelmäßig der eingangs zitierte Paul Offit zu Wort. Als “renommierter Kinderarzt und Infektiologe“ preist  ihn der Nachrichtensender n-tv , wie auch der Deutschlandfunk , Der Spiegel   ebenfalls. Ehre, wem Ehre gebührt? Immerhin ist Offit Direktor des Vaccine Education Center  am Children's Hospital of Philadelphia (CHOP) sowie Professor für Vakzinologie und Pädiatrie an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania. Mehrfach preisgekrönt, verfasste er etliche Bücher zu medizinischen und wissenschaftlichen Themen, darunter Autism's False Prophets  - Bad Science, Risky Medicine, and the Search for a Cure  (2007), Vaccines and Your Child:   Separating Fact from Fiction (2011) und Bad Advise  (2018). Eine Koryphäe also – und “buchstäblich ein Lebensretter”, wie die Skeptikervereinigung CSICOP schwärmt? (3) Was Leitmedien durchweg unter den Teppich kehren, sind massivste, längst aufgedeckte Interessenkonflikte dieser vermeintlichen Autorität in Sachen Impfstoffsicherheit. Als hochbezahlter “Berater” ist Offit fast schon eine halbe Ewigkeit für den Pharmariesen Merck tätig – einen der weltgrößten Hersteller von Masernimpfstoffen. Mercks bekanntestes Produkt ist M-M-R® II, ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Außerdem bietet er ProQuad® an, der zusätzlich Windpocken (Varizellen) abdeckt. Offits Forschungslehrstuhl an Philadelphias Kinderklinik (CHOP)  finanziert Merck mit 1,5 Millionen Dollar. Für die Entwicklung eines Rotavirus-Impfstoffs namens RotaTeq erhielt  Offit von Merck einen Zuschuss von 350.000 Dollar. Dieses Vakzin verkaufte das CHOP schließlich an den spendablen Sponsor für 182 Millionen Dollar. 2006 erreichte Merck die Zulassung von RotaTeq. Bei Offit und seinen Miterfindern verblieben die Patentrechte. Damit hatten sie Anspruch auf laufende Lizenzgebühren in Millionenhöhe – wahrlich „wie ein Lottogewinn“, so räumte Offit 2008 in einem Newsweek - Artikel  ein. Das Infoportal Age of Autism  schätzt seinen Anteil auf mindestens 29 Millionen Dollar. (4) Angesichts solch beträchtlicher finanzieller Verbindungen zur pharmazeutischen Industrie müsste jedem echten Journalisten die Frage auf der Zunge brennen: Werden Offits uneingeschränkte Lobpreisungen von Impfstoffen von keinen anderen Faktoren als einwandfreien wissenschaftlichen Untersuchungen beeinflusst? Kann ich es verantworten, meinen Lesern solch ein zweibeiniges Pharma-Sprachrohr als unabhängigen Sachverständigen zu präsentieren? „Man sollte ihn ins Gefängnis stecken und den Schlüssel wegwerfen“, soll Robert F. Kennedy Jr.   schon 2013 über Offit gesagt haben. (5) Gehört bloß Offit dorthin? (6) Follow the Science? Follow the Money.   ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Siehe https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10692616/ ; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7912364/ ; https://www.malone.news/p/breaking-news-another-texas-child (2)   Wenn bei einem Blutbild die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mit "4" angegeben wird, meint man in der Regel: 4 × 10⁹ Leukozyten pro Liter Blut (= 20.000 Leukozyten/µl, da 1 µl = 1 Mikroliter = 10⁻⁶ Liter). Bei Erwachsenen liegt der Normalwert für Leukozyten typischerweise bei 4 bis 10 × 10⁹/L (= 4.000–10.000/µl); für ein 8-jähriges Kind bei 4,5 bis 13 x 10⁹/L (= 4.500 – 13.000 Leukozyten/µl). Ein Wert über 13 × 10⁹/L spricht für eine Leukozytose (z. B. Infektion, Entzündung, o. ä. (3)   "CSI Announces Paul Offit As Winner of the 2013 Balles Prize" . Skeptical Inquirer , Juli 2014 CSICOP, https://web.archive.org/web/20190119174727/ . (4)   Siehe https://www.skyhorsepublishing.com/9781632206015/thimerosal-let-the-science-speak/ (5)   Zit. von Paul Offit selbst in seinem Buch Bad Advise  (2018), Kap. 11 .   (11) Siehe meine Artikelserie “Dressierte Halbgötter ”. (6)   Siehe die KLARTEXT- Artikelserie “Dressierte Halbgötter ”. Titelbild: wayhomestudio/Freepik

  • Lithium für alle?

    Lithium, ein altbewährtes Antidepressivum, täte nicht bloß psychisch Kranken gut, so meint ein Fachmann für Nahrungsergänzungsmittel nach einem Selbstversuch. Einen Stimmungsaufheller könnte die bedrückte Republik wahrlich gut gebrauchen – vorausgesetzt, es drohen keine Nebenwirkungen. Gerade mal einen Millimeter lang und sieben Hundertstel Millimeter dick, bakterienfressend im Erdboden gemäßigter Klimazonen unterwegs, meistens schon nach 20 Tagen tot: So ein kurzlebiger Winzling scheint zu einem überaus belanglosen Dasein verdammt. Für Caenorhabditis elegans  jedoch, einen Fadenwurm, gilt dies mitnichten. Seit über 60 Jahren ermöglicht er als Modellorganismus forschenden Biologen und Medizinern bahnbrechende Erkenntnisse. Eine davon fesselte die Aufmerksamkeit von Lorenz Borsche, einem Hobbyforscher aus Heidelberg, dessen Neugier immer schon viel zu groß war, als dass ein einziges Thema ausgereicht hätte, sie zu befriedigen. Physik und Mathe hatte er zunächst studiert, dann Soziologie und Politologie. Bald darauf befasste er sich beruflich mit Energie- und Umweltforschung, Laborsoftware, Produktionsplanungs- und Steuerungssystemen, Internetshops und Marktforschung. Über ein Vierteljahrhundert Lebenszeit widmete er dem Verkauf des gedruckten Worts; er gründete und leitete die größte Genossenschaft im deutschen Sortimentsbuchhandel. Dann wechselte er in den erfüllten Unruhestand, machte Gesundheit zum Hauptthema, entdeckte sein Autorentalent, veröffentlichte 2018 ein erstes Buch über Zucker – Tödliche Versuchung . (1) Drei Jahre später folgte sein zweites: Nahrungsergänzung im Selbstversuch . (2) Und ab Seite 81 dieses Buchs wird klar, wie Caenorhabditis elegans , jenes unscheinbare Würmchen, es geschafft hat,   für Lorenz Borsche bedeutsam zu werden. Das war 2017. Da stieß Borsche auf Studienergebnisse (3) einer Forschergruppe der Unis Jena und Potsdam aus dem Jahre 2011, die ihn verblüfften: Fadenwürmer der Gattung C. elegans  lebten länger, wenn sie etwas Lithium ins Futter bekamen. Ohne diesen Zusatz im Nährmedium, in dem man sie hielt, segneten sie schon 12 Tage nach Versuchsbeginn das Zeitliche. Fünf Millimol Lithium verlängerten ihre Lebensspanne durchschnittlich um ein Viertel, zehn Millimol sogar um bis zu 45 %. Was schert dieser Zusammenhang einen Nichtwurm wie unsereins? Dieselben Forscher, gemeinsam mit japanischen Kollegen, zeigten in einer weiteren Studie auf: Je mehr Lithium das Trinkwasser von 19 japanischen Regionen enthielt, desto höher war dort die Lebenserwartung. Zugleich kam es dort zu weniger Suiziden. (4) Dasselbe Phänomen beschrieb eine österreichische Studie, ebenfalls im Jahr 2011. (5) Zehn Jahre später bestätigte diesen Zusammenhang eine iranische Metaanalyse  von 13 Studien. Schon eine 1990 in den USA veröffentlichte Untersuchung hatte in Regionen mit erhöhten Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser eine deutlich verringerte Suizidrate festgestellt. (6) Folgt aus alledem nicht: Die ständige Aufnahme von Lithium in niedriger Dosis kann menschliches Leben nicht bloß verlängern, sondern erheblich aufhellen? Lithium? Ausgerechnet jenes Leichtmetall, das die meisten von uns eher in Batterien, Röntgenfilmen und Kupferlegierungen, in Glas und Keramik vermuten würden als in nahrhaftem Essen? Borsche war fasziniert. Denn die Forschung, auf die er gestoßen war, betraf zwei seiner Hauptanliegen. Liebend gerne würde er  möglichst lange möglichst gesund leben – dazu befasste er sich schon seit längerem mit Ernährungsweisen und Nahrungsergänzungsmitteln. Und endlich besser drauf sein wollte er. Eine Frohnatur war er nämlich nicht unbedingt. Er neigte dazu, sich über Enttäuschungen und Misserfolge ausgiebig zu ärgern. Jahr für Jahr setzte ihm der “Winterblues” übel zu. Zur “dunklen Stunde”, zwischen drei und vier Uhr morgens, lag er allzu oft schlaflos im Bett, düstere Gedanken wälzend. Womöglich waren seine psychischen Tiefs familiär mitbedingt, denn “ich komme aus einer Familie, in der die bipolare Krankheit, also Manie und Depression, nicht unbekannt ist”. (7) Schon zu Borsches Jugendzeit war Lithium – in Form von Salzen wie dem Lithiumcarbonat - die Standardarznei gewesen, um bipolar schwer gestörte Patienten recht rasch, binnen weniger Wochen, aufzufangen und zu stabilisieren. Warum sollte sein Einsatz auf die Psychiatrie beschränkt bleiben? Könnte es nicht uns allen zugute kommen, gerade hierzulande? Nirgendwo ist das irdische Jammertal tiefer als zwischen Flensburg und Garmisch. Keine Bange vor Nebenwirkungen Wäre das nicht gefährlich? Eine Lithiumtherapie kann recht unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen: Sie reichen von Gewichtszunahme, Kreislaufproblemen, Zittern, Übelkeit und Erbrechen über Veränderungen des Blutbilds, Müdigkeit und Durchfall bis hin zu einer Unterfunktion der Schilddrüse. Eine überhöhte Dosis kann zu Herzrhythmusstörungen, Krämpfen, Nierenschäden, einem Koma führen. Schwangere, die mit zuviel Lithium behandelt wurden, brachten in seltenen Fällen Kinder mit Herzfehlern zur Welt. Aber wie überall in der Pharmazie ist es die Dosis, die das Gift macht. Für einen bipolar erkrankten 70-Kilo-Normpatienten liegt die therapeutische Tagesdosis nach einer Einschleichphase bei rund 200 Milligramm metallisches Lithium. Könnte nicht schon eine weitaus geringere Menge ausreichen, uns allen gut zu tun, und das risikofrei? Davon ist Lorenz Borsche überzeugt, seit er ängstlichen Zeitgenossen eines voraus hat: Gründlich recherchierte er den Forschungsstand. Seither weiß er: Lithium vollständig zu vermeiden, in Sorge wegen seines toxischen Potenzials, ist ohnehin ebenso unmöglich wie unnötig. Ein Liter Grundwasser enthält bis zu 500 Mikrogramm (= 0,5 mg) Lithium. In unseren Mineralwässern steckt fast immer Lithium, zumeist unter oder um ein Milligramm pro Liter, vereinzelt aber auch mehr als zehn Milligramm. Gar mit 21 Milligramm kann der Bonifaciusbrunnen im hessischen Bad Salzschlirf aufwarten. Auch über viele Nahrungsmittel nehmen wir Lithium auf. Am meisten steckt in Vollwertgetreide, Reis, Milch und Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Zuckerrüben und Kartoffeln, mit 0,5 bis 3,4 mg/kg. Wesentlich geringer ist der Lithiumgehalt von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eier und Butter; er liegt ungefähr bei 12 Mikrogramm (µg) = 0,012 mg pro Kilo. Lithium zu verteufeln, wäre folglich Humbug. Dieses Spurenelement steckt in jedem von uns, zeitlebens – offenkundig ohne uns zu schaden oder gar umzubringen. Welche Mengen wären nützlich und unbedenklich? Wie viel wäre zuviel? Im Selbstversuch “wie neu geboren” Das erkundet Lorenz Borsche in einem spannenden Selbstversuch: Seit fünf Jahren nimmt er täglich zehn Milligramm Lithium zu sich – ungefähr ein Zwanzigstel der Dosis, die in der Psychiatrie zum Einsatz kommt, somit fernab jeglicher Bedenklichkeit. Seither fühlt er sich wie verwandelt: ausgeglichener, gelassener, lebensfroher, viel öfter als früher in heiterer Grundstimmung. Depressive Episoden haben sich zwar nicht vollständig verflüchtigt – aber sie kommen seltener, kürzer, schwächer vor. Setzt Borsche da nicht voreilig seine Gesundheit aufs Spiel? Wie töricht ein Alltagseinsatz wäre, scheint sich bereits in den 1940-er Jahren in den USA herausgestellt zu haben. Weil Lithiumchlorid salzig schmeckt, wurde es dort als Ersatz für Kochsalz eingesetzt. Die Folge waren schwere, vereinzelt sogar tödliche Vergiftungen. Dieser Skandal verhinderte lange Zeit, dass Lithium als Psychopharmakon Karriere macht. (8) Über Langzeiteffekte einer niedrig dosierten Dauereinnahme von Lithium liegen tatsächlich so gut wie keine wissenschaftlichen Studien vor. Die braucht Lorenz Borsche aber auch nicht. Mehr als zehn Milligramm Lithium pro Tag: So viel könnten ihm bereits ein bis zwei Liter Mineralwasser liefern. Muss er davor Angst haben? In der Fachliteratur stieß Borsche auf die Einschätzung, der tägliche Lithiumbedarf des menschlichen Organismus liege bei etwa zehn Milligramm (9) – das entspräche exakt seiner gewählten Dosierung. Zugleich würde es bedeuten, dass die meisten von uns ganz erheblich unterversorgt mit diesem Spurenelement sind, wie auch mit Magnesium, Eisen, Selen, Vitamin D und B12, Folsäure (B9) und weiteren Mikronährstoffen. Im Durchschnitt nimmt ein Deutscher nämlich bloß 0,8 Milligramm  Lithium auf. Das dürfte uns kaltlassen, falls Lithium “keine biologische Funktion hat”, wie Wikipedia behauptet . Doch hier streut unser “digitales Weltgedächtnis” womöglich Fake News, wie so oft, sobald es um Gesundheitsthemen geht. Unter Experten mehren sich Stimmen, die dieses Spurenelement, weil es auf vielfältige Weise unsere Gesundheit fördert, für ebenso “essentiell” erachten wie Eisen, Fluor, Jod, Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän, Selen und Zink. Selbst vor Demenz scheint es zu schützen. (10)   “Komplott” hintertreibt unsere Lithiumversorgung Ein habilitierter Arzt und Molekulargenetiker gibt Borsche vollauf recht: Dr. Michael Nehls, der seit seinem Spiegel -Bestseller Das Lithium-Komplott  als Deutschlands “Lithium-Papst” gilt. Gestützt auf hunderte Studien, lautet seine Kernbotschaft: Lithium ist in Wahrheit ein essentielles Spurenelement - lebenswichtig. Ein weitverbreiteter Lithium-Mangel trägt seines Erachtens wesentlich bei zum geradezu pandemischen Anstieg schwerwiegender geistiger Entwicklungsstörungen und psychischer Krankheiten, die Nehls als „Mentales Immundefizienz-Syndrom“  zusammenfasst. Die fatalen Folgen, so warnt Nehls, reichen von Autismus über chronische Erschöpfung, Gehirnnebel, Verlust an Lebensfreude, Angst-Syndromen, Depression und Suizid bis hin zu Alzheimer. “Es gibt keine Zivilisationskrankheit, die nicht durch Lithium direkt oder indirekt positiv beeinflusst wird.” Ein regelrechtes “Komplott” von Politik und Pharmaindustrie, der vor nicht patentierbaren Naturheilmitteln graut, blockiere jedoch eine angemessene Lithium-Versorgung der Bevölkerung, die sie mental stabiler und leistungsfähiger, schlicht gesünder machen würde. “Ich stelle mich nicht gegen die Wissenschaft, im Gegenteil”, sagt er. “Ich habe nur ein Problem damit, wenn wissenschaftliche Beweise ignoriert und unter den Teppich gekehrt werden. Es wird an kranken Menschen zu viel Geld verdient. Die Medizin ist zur Industrie verkommen und diese ist extrem lukrativ.” “Wunderbarer Schutzschirm” – für 4 Cent pro Tag Wie kommt man an Lithium , wenn nicht als Patient? Schwer bis gar nicht, jedenfalls in den Ländern der Europäischen Union. Ein Anhang der EU-Richtlinie für Nahrungsergänzungsmittel Nem-RL , 2002/46/EG,  listet alle erlaubten Vitamin- und Mineralstoffverbindungen auf – Lithium zählt nicht dazu. Internetrecherchen führen zu Versandhändlern in England, den USA und der Schweiz. Lithium aus dem Ausland zu beziehen, ist freilich teuer, obendrein riskant: Der Zoll fängt solche Warensendungen immer zuverlässiger ab. Nicht registrierte Arzneimittel zu importieren, ist zwar (noch) nicht verboten, zum persönlichen Bedarf dürfen sie in einer Drei-Monats-Dosis eingeführt werden. Bei argwöhnischen Zollbeamten vorzusprechen, ihnen die Sachlage zu erklären und den dringenden Eigenbedarf nachzuweisen, kann allerdings reichlich Nerven kosten. Auf absehbare Umstände will sich Lorenz Borsche gar nicht erst einlassen. Er beschafft sich das Mittel aus deutschen Apotheken auf Rezept, entgegenkommenderweise ausgestellt von einem verständigen Hausarzt, der Borsches Selbstversuch unbedenklich findet. Bis vor kurzem griff er zu “Lithiofor”; neuerdings ist es jedoch zumindest vom deutschen Markt verschwunden – “außer Handel” – und bloß noch in der Schweiz erhältlich, als Lithiumsulfat mit 83 mg Lithium. Hierzulande nach wie vor erhältlich sind hingegen “Quilonorm” und “Quilonum”, beide mit je 450 mg Lithiumcarbonat. Eine Tablette enthält rund 85 mg Lithium. Ein weiteres Präparat, “Hypnorex”, mit 400 mg Lithiumcarbonat, liefert 75 mg pro Tablette; bei “Neurolepsin”, mit 300 mg Lithiumcarbonat, sind es 56 mg je Tablette. (11) Mit einem Tablettenteiler stückelt Borsche die Pillen so, dass er auf täglich 10 mg kommt - das entspricht exakt jener Menge, die Forscher zum Grundbedarf erklärt haben (s.o.). Somit schluckt er nur ein Zwanzigstel der Dosis, die in der Psychiatrie zum Einsatz kommt - fernab der Gefahrenzone, aber offenbar in seiner Komfortzone, denn die dunklen Stunden, versichert er, gibt's nicht mehr. Mit umgerechnet ein paar Cent pro Tag “kaufe ich mir einen wunderbar wirksamen Schutzschirm gegen die dunklen Stunden und den immer lauernden Winterblues.” (12) Diesen “Schutzschirm” empfindet Lorenz Borsche keineswegs als pharmazeutisch-künstlich. “Für mich ist Lithium ein existenziell notwendiger Mikronährstoff”, stellt er klar. “Dessen Mangel hat nachweisliche Auswirkungen, ebenso wie ein Mangel an D3 bei Depressionen. Unser Grundzustand sollte heiter, optimistisch und empathisch sein, nicht misslaunig oder gar aggressiv. Unter Mikronährstoffmangel leiden einige Organe spezifisch. Auch unser Gehirn tut es, wenn ihm Lithium fehlt.” (13) Mit Lithium zur “Schönen neuen Welt”? Eine Psychodroge für alle? Dazu fällt einem unwillkürlich Huxleys Dystopie  einer “Schönen neuen Welt” (14) im Jahr 2540 ein, in welcher die Massen mit der Glücksdroge “Soma” ruhiggestellt werden. Mit einer ähnlichen Idee fiel kürzlich der isaelische Zukunftsforscher Yuval Harari auf, ein Vordenker des Weltwirtschaftsforums: Er sagt voraus, die Vierte Industrielle Revolution, in der Künstliche Intelligenz bald so gut wie jegliche Arbeit besser erledigt als unsereins, werde Milliarden von “ nutzlosen Essern ” hervorbringen. Wie stellt man sie zufrieden, solange Euthanasie ausscheidet? Wie hält man sie davon ab, sinnentleert auf systemkritische Gedanken zu kommen und aufmüpfig zu werden? Mit Computerspielen und Drogen. Solche Hintergedanken einem Lorenz Borsche zu unterstellen, wäre allerdings ebenso gemein wie daneben. In Sachen Lithium, wie bei Nahrungsergänzungsmitteln allgemein, betont er bei jeder Gelegenheit, er habe keine Patentrezepte für jedermann – vielmehr beschreibe er seinen eigenen Weg. Was für ihn persönlich genau das Richtige war, muss es keineswegs für all seine Mitmenschen sein. “Ich bin weder ein Arzt noch ein Heiler, und ich werde tunlichst vermeiden zu sagen: ‘Sie müssen nur dies und jenes tun, dann wird ganz sicher …’ Ich erzähle meine Geschichte.” (15) Im übrigen macht anhaltendes psychisches Wohlergehen nicht zwangsläufig unkritisch, im Gegenteil: Erst wer sich überwiegend wohl in seiner Haut fühlt, ist stark genug, sich mit der unheilen Welt auseinanderzusetzen. Wen erfreut nicht diese Aussicht, abgesehen vom Fadenwurm? ( Harald Wiesendanger ) P.S.: Bitte beachten Sie auch bei diesem Artikel den Abschnitt „Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen“ im Impressum  vom KLARTEXT. Aktualisierte Fsssung eines KLARTEXT-Artikels vom 4. Februar 2024. Anmerkungen 1        Braumüller: Wien 2018, https://www.braumueller.at/t?isbn=9783991002413 2        Braumüller: Wien 2021, https://www.braumueller.at/t?isbn=9783991003250 3        K. Zarse u.a.: “Low-dose lithium uptake promotes longevity in humans and metazoans”, European Journal of Nutrition  50/2011, S. 387-389, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21301855/ 4        H. Ohgami u.a.: “Lithium levels in drinking water and risk of suicide”, British Journal of Psychiatry 194/2009, S. 464-465, https://doi.org/10.1192/bjp.bp.110.091041 5        Nestor D. Kapusta u.a.: “Lithium in drinking water and suicide mortality ”, British Journal of Psychiatry: The Journal of Mental Science , 198 (5) 2011, S. 346–350, doi : 10.1192/bjp.bp.110.091041 , PMID 21525518 . 6        Gerhard N. Schrauzer, Krishna P. Shrestha: “ Lithium in drinking water and the incidences of crimes, suicides, and arr ests related to drug addictions”, Biological Trace Element Research   25, Mai 1990, S. 105–113, PMID 1699579 . 7        Borsche: Nahrungsergänzung , a.a.O, S. 83 8        https://de.wikipedia.org/wiki/Lithiumtherapie , Abschnitt “Geschichte” 9        Reis 1960, nach Lutz Schneider: Lithium und Lithiumcarbonat (2019),  S. 17, https://d-nb.info/1215942850/34 10    Sean M. J. McBride u. a.: “ Pharmacological and Genetic Reversal of Age-Dependent Cognitive Deficits Attributable t o Decreased presenilin Function”, The Journal of Neuroscience   30 (28) 2010, S. 9510–9522, doi:10.1523/JNEUROSCI.1017-10.2010 ; Lars Vedel Kessing u.a.: “Association of Lithium in Drinking Water With the Incidence of Dementia ”, JAMA Psychiatry  74 (10) 2017, S. 1005, doi : 10.1001/jamapsychiatry.2017.2362 .) 11 Nach Angaben von Lorenz Borsche in einer privaten E-Mail vom 30. Januar 2024. 12    Borsche: Nahrungsergänzung , a.a.O, S. 91 13 Zit. Lorenz Borsche, aus einer privaten E-Mail vom 2. Februar 2024. 14    Aldous Huxley: Schöne neue Welt. Ein Roman der Zukunft , 7. Auflage Frankfurt a.M. 2018. 15    Borsche: Nahrungsergänzung , a.a.O, S. 13 Titelbild: Collage aus Bildern von Ajale/Pixabay und 8385/Pixabay

  • Polio-Impfung auf dem Prüfstand

    Benötigen Kinder heutzutage noch eine Impfung gegen Polio? Nutzen und Risiken will Amerikas neuer Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. gegeneinander abwägen lassen. Sein wichtigster Berater fordert, die Zulassung zu widerrufen. Pro-Vaxxer reagieren entsetzt. Zurecht? Nein, grundsätzlich habe er überhaupt nichts gegen Impfungen, so beteuerte Robert F. Kennedy am 29. Januar bei jener Anhörung im Senat, von der seine Berufung zu Amerikas neuem Gesundheitsminister abhing. Er setze sich lediglich dafür ein, jede einzelne auf den Prüfstand zu stellen, um Nutzen und Risiken gegeneinander abzuwägen. Wozu? Damit Eltern eine wahrhaft „informierte Zustimmung“ zu Impfungen ihres Kinds überhaupt erst möglich wird. „Herr Kennedy hat schon lange gesagt, dass er Transparenz bei Impfstoffen will und den Menschen eine Wahlmöglichkeit geben möchte”, erläuterte seine Sprecherin Katie Miller. Kennedys ambitionierter Faktencheck soll auch Polio-Impfstoffe einschließen. Schließlich hatte Kennedys wichtigster Berater, der Anwalt Aaron Siri, schon 2022 bei Amerikas oberster Aufsichtsbehörde für Arzneimittel, der FDA, beantragt , die Zulassung des Vakzins gegen Kinderlähmung zu widerrufen – wie auch gegen Hepatitis B und 12 weitere Valkzine. (Seit drei Jahren „prüft“ die FDA diesen Antrag.) Seine Polio-Petition hatte der auf Impfstoffklagen spezialisierte Siri im Namen des gemeinnützigen Informed Consent Action Network  (ICAN) eingereicht; dessen Gründer, der überaus impfkritische Fernseh- und Filmproduzent Del Bigtree, steht Kennedy ebenfalls nahe, wie die New York Times   berichtete . An der Befragung und Auswahl von Kandidaten für Spitzenpositionen im Gesundheitsministerium wirkte Siri mit. Schon während Kennedys eigener Präsidentschaftskampagne hatte Siri ihm assistiert. Er galt als aussichtsreichster Kandidat für den höchsten juristischen Posten im Gesundheits- und Sozialministerium, den des General Counsel . Dazu kam es wohl nur deshalb nicht, weil Siri davon ausgeht, außerhalb der Verwaltung mehr Einfluss nehmen zu können;.in seiner Kanzlei Siri & Glimstad beaufsichtigt er etwa 40 Fachleute, die an Impfstofffällen und -richtlinien arbeiten. Zahlreichen Eltern half er, Impfvorschriften zu umgehen. (1) “Ich liebe ihn”, schwärmte Kennedy über Siri in einem Podcast . Bald wieder “schutzlos ausgeliefert”? Pro-Vaxxer schlagen entsetzt Alarm. Schnappatmend warnen sie vor einer katastrophalen Fehlentscheidung, die womöglich eine der vermeintlich größten Errungenschaften in der Geschichte der Medizin zunichte macht. Am 12. April 1955 gab die damalige US-Regierung unter Präsident Dwight D. Eisenhower den von Jonas E. Salk entwickelten Polio-Impfstoff frei. Bevor er verfügbar war, habe Polio allein in den USA jedes Jahr 15.000 Fälle von Lähmungen verursacht; bei einem großen Ausbruch 1952 waren es angeblich 58.000, mit über 3000 Todesopfern . Krankenhäuser seien überfüllt gewesen mit behinderten oder schwer kranken Patienten, so die National Library of Medicine . Voller Angst isolierten sich damals Familien, weil sich das Virus leicht unter Kindern verbreitete. Erst mit Salks Entdeckung habe dann die Kehrtwende eingesetzt; der große Durchbruch sei sechs Jahre später gelungen, als die Schluckimpfung eingeführt wurde, anstelle der gefürchteten Spritzennadel. Innerhalb kürzester Zeit, so behaupten Befürworter, seien die Meldezahlen für Polio-Fälle anschließend praktisch gegen Null gesunken. Längst gelten die Industrienationen offiziell als poliofrei. Allerdings warnen Ärzte davor, ein Aussetzen der Polioimpfungen könne dazu beitragen, dass die gefürchtete Krankheit wieder Fuß fasst. „Millionen von Menschen“, schwante der New York Times , wären dann wieder schutzlos einem Virus ausgeliefert, das “Lähmungen oder den Tod verursachen kann”. Zudem müssten Kennedy und Siri selbst im Weißen Haus auf Widerstand gefasst sein. Zwar hat auch Donald Trump versprochen, „sehr ernsthafte Tests“ durchführen zu lassen und einige Impfstoffe abzuschaffen, „wenn ich denke, dass sie gefährlich und nicht nützlich sind“, wie er in einem Interview mit dem Time Magazine  betonte. Am 8. Dezember 2024 erklärte Trump in der NBC-Sendung „ Meet the Press ”, er sei durchaus offen für eine Überprüfung von Impfstoffen und Autismus – mit einer Ausnahme: „Der Polio-Impfstoff ist das Beste” (“ the greatest thing ”). Wenn mir jemand sagt, ich solle den Polio-Impfstoff abschaffen, muss er sich wirklich anstrengen, um mich zu überzeugen.“ (2) Ist Kennedy nun dabei, Wortbruch zu begehen? Hatte er während seiner Senatsanhörung nicht wörtlich versichert : “I support the measles vaccine. I support the polio vaccine. I will do nothing as HHS secretary that makes it difficult or discourages people from taking either of those vaccines.” Sind Kennedy und Siri tatsächlich von Sinnen? Faktencheck: Wie begründet ist die Panikmache um Kinderlähmung? Kinderlähmung handelt man sich durch den Mund ein, nicht über die Nase. Anders als bei Covid-19, Influenza, Masern, Tuberkulose, Windpocken, Keuchhusten, Mumps und Röteln wird der Polio-Erreger in erster Linie nicht über die Luft übertragen, sondern hauptsächlich oral aufgenommen – insbesondere durch Trinkwasser, das Fäkalien mit dem Wildvirus verseucht haben. Daraus folgt: Die wirksamste Maßnahme, um Kinderlähmung einzudämmen, besteht in einer guten Trinkwasseraufbereitung, besseren sanitären Verhältnissen und moderner Hygiene - dadurch wird ein Kontakt mit dem Wildvirus unwahrscheinlich. Diese Art von Seuchenprophylaxe findet seit dem 20. Jahrhundert in Industrienationen statt. Und eben deshalb ging die Anzahl der Polio-Erkrankungen und –Todesfälle drastisch zurück, lange bevor  geeignete Impfstoffe auf dem Markt waren: “Im Großteil der zivilisierten Welt”, so stellt der Medizinjournalist Bert Ehgartner klar, “ist eine Kontamination mit Polio-Wildviren heute ähnlich unwahrscheinlich wie ein Kontakt mit Außerirdischen. Die Polio ist in den Industrieländern nicht wegen der Impfung ausgestorben. (…) Es ist deshalb völlig unlogisch, dass ein Aussetzen der Impfung wieder zu einem Comeback der Polio führen würde. (…) Ihre Sinnhaftigkeit für die Normalbevölkerung? Sehr gering bis null.” (3) Zudem verschwand eine Verwechslungsgefahr. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kam es öfters zu Poliomyelitiswellen, wo neurotoxische Gifte wie Blei-Azetat und DDT ausgiebig versprüht wurden. Kaum war ihr Einsatz verboten, sanken die offiziellen Poliozahlen. (4) Seit 1978 kein einziges poliokrankes Kind mehr hierzulande “Das letzte deutsche Kleinkind”, konstatierte  Dr. Gerhard Buchwald (1920-2009), impfkritischer Facharzt für Lungenkrankheiten und Innere Medizin, Mitte der neunziger Jahre (5),  “erkrankte 1978 an Poliomyelitis. Seitdem hat es nur noch Lähmungsfälle gegeben, die nach der Poliomyelitis-Impfung aufgetreten sind.” Dabei blieb es bis heute: Auch im 21. Jahrhundert wurde in Deutschland bislang kein einziger durch Wildviren verursachter Poliomyelitis-Fall mehr registriert. Zwar tauchten im November 2024 in Abwasserproben aus mehreren deutschen Städten - darunter München, Bonn, Köln und Hamburg - Polioviren auf; sie stammten aber vermutlich von Migranten aus Ländern, in denen noch der orale Lebendimpfstoff verwendet wird.  “Wenn seit 1978 kein deutsches Kind an Polio erkrankt ist, muss doch die Frage erlaubt sein, ob die Impfung gegen Polio überhaupt noch notwendig ist, denn sie hinterlässt zwar wenige, aber besonders folgenschwere Impfschäden”, fand Dr. Buchwald. “Meines Erachtens kann auch diese Impfung ohne Bedenken in ein späteres Lebensjahr verlegt werden. (…) Wenn die Polioimpfung wirklich einen Schutz hinterlässt, dann können beim Wiederauftreten der Polio in kürzester Zeit die gefährderten Regionen geimpft werden.” Verantwortungslos? Wir schließen Kranken- und Unfallversicherungen, Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherungen ab, um für persönliche Katastrophen gewappnet zu sein - egal wie unwahrscheinlich es ist, dass sie eintreten. Sollten wir, um auf Nummer Bombensicher zu gehen, mit Polio nicht genauso hypervorsichtig verfahren? Wir tun es, weil uns eine Heidenangst vor dem Polio-Erreger, dem Neurotropen Enterovirus, eingejagt worden ist. Doch diese Angst ist extrem übertrieben. 90 bis 95 % aller von ihm ausgelösten Fälle verlaufen klinisch unauffällig, symptomarm oder völlig symptomfrei. Jeder zwanzigste Infizierte entwickelt Beschwerden, die einem grippalen Infekt ähneln; noch seltener kommt es zu einer aseptischen Meningitis. Davon genesen Betroffene innerhalb weniger Tage – und sind fortan ein Leben lang immun gegen eine erneute Infektion. Nur bei jedem hundertsten bis tausendsten (!) Infizierten treten die typischen Symptome der Poliomyelitis auf, meist in Form von gelähmten Gliedmaßen. Jedoch bilden sie sich in den meisten Fällen innerhalb eines Jahres zurück. (6) Gegen dieses unstrittige Restrisiko sollten Eltern mögliche Impfschäden infolge der Polioimpfung abwägen. (7) Wie selbst deren Befürworter einräumen, können auch die abgeschwächten Erreger im Lebendimpfstoff Kinderlähmung auslösen, besonders bei beeinträchtigtem Immunsystem. Obwohl dies laut offiziellen Quellen bloß bei etwa 1 von 2,7 Millionen  Dosen auftritt, hat die Schluckimpfung deswegen seit 1998 in Deutschland ausgedient. An ihre Stelle sind injizierte Totimpfstoffe getreten, mit abgetöteten Pathogenen oder einzelnen Bestandteilen, die auch künstlich erzeugt sein können. Bei diesen, so erklären RKI und STIKO, kommen bloß eher harmlose Nebenwirkungen - Rötung, Schwellung oder Schmerz an der Einstichstelle, Fieber, Müdigkeit – recht häufig vor, in 5 bis 15 % aller Fälle. Allergische Reaktionen - wie Hautausschlag, Atemnot oder Schwellungen von Gesicht oder Zunge – treten nur bei jedem 10.000 Geimpften auf. (8) Ebenso selten kommt es zu heftigen Fieberkrämpfen  und einem kurzzeitigen schockähnlichen Zustand - einer „hypoton-hyporesponsiven Episode" (HHE) -, in dem die Muskeln des Kindes erschlaffen und es nicht ansprechbar ist. Aber was nützt meinem Kind eine statistische Unwahrscheinlichkeit, falls sie ausgerechnet bei ihm zu 100 % eintritt? Nachdem ab 1960 in Deutschland staatlich angeordnete Polio-Massenimpfungen einsetzten – zunächst in Westberlin, dann im gesamten Bundesgebiet -, wurden zahlreiche schwere Impfschäden bekannt: 25 bei Geimpften, 23 bei ungeimpften Kontaktpersonen. Dazu zählten mehrere Fälle von Guillain-Barré-Syndrom, Enzephalomyelitis und Multipler Sklerose sowie je einmal Meningitis und postencephalitisches Syndrom. (9) Gerhard Buchwald präsentiert in seinem Buch Impfen – Das Geschäft mit der Angst  mehrere tragische Fälle von Kindern, deren Leben der vermeintliche “Impfschutz” für immer zerstörte. (10)   In jedem Vakzin steckt mehr als bloß das Antigen.  Das gilt sowohl für die Kombinationsimpfstoffe wie Infanrix-IPV+Hib, welche die Ständige Impfkommission (STIKO) zur sogenannten “Grundimmunisierung” im Säuglingsalter bevorzugt, als auch für Einzelimpfstoffe wie Imovax Polio®, IPV Mérieux®, Poliovaccine AJV, die eher für “Auffrischungen” oder zum “Nachholen” vorgesehen sind. Bis heute weiß niemand, was die Zusatzstoffe auf lange Sicht, im Laufe mehrerer Jahre und Jahrzehnte, in Körpern anrichten können - besonders in überempfindlichen oder vorerkrankten. Langer Rede kurzer Sinn: In den USA, ebenso wie in Deutschland und dem Rest der zivilisierten Welt, geht der Nutzen einer Polio-Impfung mittlerweile gegen null, während Risiken fortbestehen. Und deshalb hinterfragen Kennedy und Siri sie völlig zurecht, Punkt. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   https://www.sirillp.com/aaron-siri/ ; https://www.nytimes.com/2023/12/03/us/politics/mississippi-childhood-vaccine-mandates.html ; https://www.sirillp.com/newsmax-aaron-siri-discusses-san-diego-judges-ruling-against-student-vaccine-mandate/ (2)   Trump wörtlich: “ Hey, look, I’m not against vaccines. The polio vaccine is the greatest thing. If somebody told me to get rid of the polio vaccine, they’re going to have to work real hard to convince me. I think vaccines are — certain vaccines — are incredible .” (3)   Bert Ehgartner: Was Sie schon immer über Impfung wissen wollten  (2023), S. 283. (4)   Siehe Forrest Maready: The Moth in the Iron Lung - A Biography of Polio  (2018). (5)   Dr. Gerhard Buchwald: Impfen – Das Geschäft mit der Angst , 5. Aufl. 2008, S. 127 f. (6)   Buchwald: Impfen – Das Geschäft mit der Angst , a.a.O., S. 120 ff. (7)   Buchwald, a.a.O, S. 288 ff. (8)   https://www.nali-impfen.de/impfempfehlungen/impfungen-a-z/poliomyelitis-impfung/ ; https://portal.dimdi.de/amispb/doc/pei/Web/2611894-palde-20140201.pdf ; https://www.netdoktor.de/krankheiten/polio/impfung/ (9)   Nach P. E. Trüb: Die orale Poliomyelitisschutzimpfung , Düsseldorf 1969. (10) s. Buchwald, a.a.O., S. 291-303.

  • Autismus durch Impfen? Kennedy lässt nachforschen

    Kennedy hält Wort: Auf Geheiß des neuen US-Gesundheitsministers startet eine großangelegte Studie darüber, ob Impfungen autistisch machen können – ein Zusammenhang, der jahrzehntelang als „längst widerlegt“ galt. Werden sich die Befürchtungen von Impfskeptikern bestätigen, sobald unabhängige Wissenschaftler ihnen nachgehen? 18 starke Argumente sprechen dafür. Wie Kennedy am 10. April in einer Kabinettsitzung ankündigte , startet die US-Regierung nun eine „massive Test- und Forschungsanstrengung“, um die Ursachen von Autismus zu ermitteln. Hunderte von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt seien daran beteiligt. Bereits bis September soll die Untersuchung abgeschlossen sein. Koordiniert wird sie von den National Institutes of Health  (NIH), der weltweit größten Einrichtung zur medizinischen Forschungsförderung – ausgestattet mit einem Jahresbudget von rund 50 Milliarden Dollar. Kurz vor Kennedys Ankündigung hatte Trump in einer Rede vor dem Kongress auf die Zunahme von Autismus bei Kindern hingewiesen. „Da stimmt etwas nicht“, sagte er. „Wir werden also herausfinden, was es ist, und es gibt niemand Besseren als Bobby.“ Dass Erklärungsbedarf besteht, steht außer Frage. Bis in die sechziger Jahre hinein war die Krankheit so gut wie unbekannt. Noch Anfang der Siebziger betraf sie in den USA erst eines von 10.000 Kindern, Ende der achtziger Jahre eines unter 2000. Als die US-Seuchenschutzbehörde CDC im Jahr 2000 damit begann, entsprechende Daten zu erheben, wurde bei 1 von 250 Kindern eine “Autismus-Spektrum-Störung” diagnostiziert. Bis 2021 stieg die Rate auf 1 von 44 ; bei 2,27 % der US-amerikanischen Achtjährigen lag Autismus vor. Eine Statistik von 2023 stellt fest: Schon 1 von 36 Achtjährigen, 2,8 %, sind betroffen. Allein rund um die Metropole New York haben die Diagnosen seit der Jahrtausendwende um 500 % zugenommen . Die allerneueste CDC-Statistik, veröffentlicht am 15. April, weist ein Verhältnis von 1 zu 31 aus – wobei einige Landesteile noch schlimmer betroffen sind. In Kalifornien erhält mittlerweile jeder achte Junge eine Autismus-Diagnose. Wird sich dieser haarsträubende Anstieg fortsetzen? Dann könnte die Autismusrate bis zum Jahr 2032  7 % überschreiten. Womöglich wird im Jahr 2060 jeder zehnte US-Amerikaner ein Autist sein. (1) Es droht ein Gesundheitsnotstand ohnegleichen, auch in finanzieller Hinsicht: Die Ausgaben für medizinische Versorgung, Betreuung und Folgekosten könnten bis 2060 auf 5,5 Billionen Dollar pro Jahr ansteigen, schlimmstenfalls auf 7 Billionen – jeweils pro Jahr  – allein in den USA, wie eine neue Studie vorrechnet. Wird die Katastrophe herbeigeimpft? Seit klar ist, dass Robert F. Kennedy Jr. die Macht seines neuen Amts nutzen wird, um dieser heiklen Frage nachzugehen, muss er Gegenwind in Orkanstärke aushalten. Mit kruden “Verschwörungstheorien” sorge er “für Entsetzen”, heißt es . “Längst entlarvt” seien angebliche Verbindungen zwischen Vakzinen und Autismus, glaubt die New York Times zu wissen. So gut wie alle Mainstream-Medien stimmen zu, von CNN  über das Time Magazine bis ABC News , Newsweek ,   USA Today und der Nachrichtenagentur AP . Das sieht Kennedy anders. „Die Studien, die sie durchgeführt haben, waren sehr, sehr begrenzt”, so bemängelte er in einem Interview mit dem Sender Fox News . “Sie haben etwa 17 Studien durchgeführt, und das Institute of Medicine , das zu den National Academies of Sciences gehört, hat festgestellt, dass 14 dieser Studien ungültig sind. Der größte Schwachpunkt dieser Studien ist, dass sie nie geimpfte und ungeimpfte Personen verglichen haben, was die einzige Möglichkeit ist, diese Feststellung zu treffen. Aber noch wichtiger ist, dass keiner der Impfstoffe, die Kindern in den ersten sechs Lebensmonaten verabreicht werden, jemals angemessen untersucht wurde.“ “Es geht um alles” Allerdings werde sich die Studie keineswegs ausschließlich auf Impfstoffe konzentrieren, so stellt Kennedy klar. „Es geht um alles - unser Lebensmittelsystem, unser Wasser, unsere Luft - wir werden herausfinden, was diese Epidemie auslöst. Wir wissen, dass es ein Umweltgift ist, das diese Katastrophe auslöst. Durch die Forschung am NIH werden wir eine Antwort auf diese Frage finden.“ Dass ein Sturm der Entrüstung über Kennedy hereinbricht, lässt ihn anscheinend kalt. Seine Wahl des Studienleiters  macht Hoffnung: Sie fiel nicht etwa auf ein berüchtigtes Pharma-Mietmaul, einen gekauften KOL - key opinion leader - von strenggläubigen Schulmedizinern. Taub für den Aufschrei “ schockierter Experten ”, entschied sich Kennedy für David Geier, Mitautor einer Reihe von Studien über Schäden durch thiomersalhaltige Vakzine – und als Impfskeptiker garantiert nicht mit der Arzneimittelindustrie verbandelt. (2) „Mein erster Gedanke war: Ist das ein Scherz?“, kommentierte der britische „Enthüllungsjournalist“ Brian Deer, der zweifelhaften Ruhm erlangte, indem er den impfkritischen Arzt Andrew Wakefield zur Strecke brachte. Geier habe „keine relevanten Qualifikationen. ... Er ist nicht qualifiziert, eine Meinung zu diesen Themen zu äußern. (…) Wenn man jemanden von der Straße holen wollte, der das Ergebnis liefert, das Kennedy gerne sehen würde, dann wäre das der richtige Mann.“ Was sagt es über eine Studie, wenn sie massivst diskreditiert wird, noch bevor sie begonnen hat? Dass Interessengruppen, die Rufmord multimedial steuern können, mächtig Schiss vor unangenehmen Resultaten haben. Der Epidemiologe Nicolas Hulscher kommentiert treffend: „Der so genannte 'Alarm' ist in Wirklichkeit Panik von Institutionen, die sich davor fürchten, was eine echte, unabhängige Untersuchung aufdecken könnte. Zum ersten Mal wird das Narrativ der Impfstoffsicherheit nicht mehr vollständig von Big Pharma kontrolliert - sie haben Angst, dass ihre falsche Religion der Impfideologie zusammenbricht.“ Was spricht dafür, dass die Studie am Ende Impfskeptiker bestätigen könnte - zum Entsetzen der Pharma-Mafia? Autismus durch Impfen? 18 starke Argumente sprechen dafür 1. Es stimmt keineswegs, dass “die Wissenschaft” den Zusammenhang längst widerlegt hat.  Die medizinische Fachliteratur umfasst über 214 Studien , die ihn bestätigen (3), und 164 Arbeiten , keine Verbindung fanden. Von Konsens keine Spur. Gäbe es ihn – es wäre nicht Wissenschaft. "Um es klar zu sagen: Die Arbeit der Wissenschaft hat nichts mit einem Konsens zu tun“, betont der amerikanische Arzt, Schriftsteller und Filmproduzent Dr. Michael Crichton. „Konsens ist das Geschäft der Politik. In der Wissenschaft ist der Konsens irrelevant. Was zählt, sind reproduzierbare Ergebnisse. Die größten Wissenschaftler der Geschichte sind gerade deshalb so großartig, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben." 2. Die wissenschaftliche Qualität der 164 Contra-Studien ist durchweg erbärmlich . Die meisten entstanden auf Geheiß staatlicher Stellen und/oder mit Industrieförderung, durchgeführt von Forschern, denen reichlich Geld von Pharmakonzernen zufloss. In vielen Fällen stellte sich heraus, dass sie missliebige Befunde im nachhinein zurechtbogen oder unter den Teppich kehrten. Sie weigerten sich, Rohdaten herauszurücken, ließen Anfragen unbeantwortet, schlugen Einladungen zu Diskussionen aus. Durchweg bestätigen sie den niederschmetternden Befund des Stanford-Statistikers John Ioannidis: „Die meisten veröffentlichen Forschungsergebnisse sind falsch.“ Mehrere Übersichtsarbeiten zerlegen gnadenlos die verharmlosenden Studien. (4) 3. Pro-Studien sind von vornherein glaubwürdiger, weil ihre Autoren nicht davon profitieren.  Im Gegenteil: Wer zu missliebigen Ergebnissen kommt und öffentlich zu ihnen steht, riskiert Rufmord, den Verlust von Forschungsgeldern, Ächtung durch Fachkollegen, das Ende seiner akademischen Laufbahn. Gegenüber dem Autor James Lyons-Weiler soll einer der weltweit führenden Autismusforscher, Dr. Richard Frye , vertraulich zugegeben haben: „Wir alle wissen, dass Autismus von Impfungen herrührt. Bloß darf das keiner von uns sagen.“ 4.       Ausgerechnet die CDC selbst stieß schon auf Tatsachen, die Impfskeptikern rechtgaben – und vertuschte sie.  Bei jeder Gelegenheit verweist sie auf die 2004 veröffentlichte Studie unter Leitung von Frank DeStefano, dem damaligen Direktor des CDC-Büros für Impfsicherheit. (5) Sie sollte herausfinden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dem Alter bei der ersten MMR-Impfung   (Masern-Mumps-Röteln) und der Diagnose Autismus  bei Kindern. Anhand des CDC-Impfregisters in Atlanta, Georgia, wurden 1.047 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ermittelt; mit ihnen verglichen wurden 1.007 ungeimpfte Kontrollkinder. Geprüft wurde das Alter bei Erstimpfung mit MMR (vor 18, 24 und 36 Monaten). Das publizierte Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied   im Alter der ersten MMR-Impfung zwischen Kindern mit und ohne Autismus - es gibt keine Hinweise, dass das Autismusrisiko wächst, je früher geimpft wird. Doch hierbei betrog die CDC massiv. Einer der Mitautoren, William Thompson, machte publik, dass sich in Wahrheit bei einer Untergruppe, nämlich afroamerikanischen Jungen, gegenteilige Befunde ergeben hatten. Diesen Verstoß gegen die Berufsethik gab Thompson in einer Pressemitteilung zu. Die CDC-Leitung hatte ihn angewiesen, alle Beweise zu vernichten. (6) Auszug aus einer Change.org -Petition im Jahr 2017. Sie forderte, dass Thompson vor dem Kongress aussagt – vergebens. 5.      Der stetige, explosionsartige Anstieg der Autismus-Fallkurve folgte auf zwei einschneidende Ereignisse.  Zum einen unterzeichnete Präsident Ronald Reagan   am 14. November 1986 den fatalen National Childhood Vaccine Injury Act (NCVIA), der Impfstoffhersteller weitgehend von der Produkthaftung befreite. (Anm.: Vorausgegangen war in den 1970er und 1980er Jahren eine Welle von Klagen gegen Impfstoffhersteller, insbesondere wegen Nebenwirkungen des DPT-Impfstoffs (gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus). Konfrontiert mit hohen Schadensersatzforderungen und teuren Gerichtsprozessen, drohten viele Pharmaunternehmen damit, aus der Impfstoffproduktion auszusteigen.) Von diesem Damoklesschwert erlöst, erkannten Pharmafirmen im Geschäft mit Vakzinen eine bombensichere Goldgrube. Zum zweiten wurden die Impfempfehlungen (“ Schedule ”) der CDC immer umfangreicher. Noch in den 1970-er Jahren bekamen amerikanische Kinder bloß 5 bis 7 Impfstoffe – gegen DTP (Diphtherie, Tetanus, Pertussis), Polio, Masern, Mumps und Röteln -, verteilt auf 10 bis 15 Dosen. Und heute? Rund 16 Impfstoffe gegen 17 Krankheiten, verabreicht in rund 70 Dosen, einschließlich Wiederholungen und Kombinationsimpfstoffe. In ihrem allerersten Lebensjahr erhielten amerikanische Kinder 1980 rund 6 bis 9 Impfdosen, im Jahr 2000 ca. 15 bis 18 – inzwischen sind es etwa 20 bis 26. Und diese "Piks"-Inflation soll medizinisch unbedenklich sein? 6. Alternative Erklärungen der explodierenden Fallzahlen sind unplausibel.  Veränderungen im Erbgut? Innerhalb von zwei, drei Jahrzehnten vermehren sich genetische Merkmale nicht exponentiell. Rührt der Autismus-Tsunami daher, dass und Eltern und Ärzte sensibler geworden sind, auf Anzeichen achten, eine verbesserte Diagnostik zum Einsatz kommt? Das spielt sicherlich mit, erklärt aber bei weitem nicht alle Merkwürdigkeiten. 7. Vergleich von Geimpften und Ungeimpften.  Wenn Impfstoffe keinen Autismus verursachen, dann müsste die Autismusrate bei Eltern, die ihr Kind ungeimpft ließen, identisch sein mit der Autismusrate bei Eltern, deren Kind beliebig oft geimpft wurde. In den USA trägt ein Kind, sobald es geimpft ist, jedoch ein 4,2-mal höheres Risiko, Autismus zu entwickeln, als ein ungeimpftes. (7) Eine weitere Studie fand 15 Autismusfälle unter 894 Patienten, bei denen der CDC-Impfplan befolgt wurde – und null  bei 561 Ungeimpften. (8) 16 Jahre ist es inzwischen her, dass eine Gesetzesvorlage im Repräsentantenhaus die National Institutes of Health  (NIH) - eine der wichtigsten und weltgrößten medizinischen Forschungsorganisationen, dem US-Gesundheitsministerium unterstellt – dazu aufforderte, endlich Geimpfte und Ungeimpfte zu vergleichen. Das Papier – HR 3069, eingebracht am 26. Juni 2009 - hat den Ausschuss nie verlassen. 8. Die Amischen.  Die Glaubensgemeinschaft der Amischen, von denen in den USA rund 400.000 leben – hauptsächlich in Pennsylvania, Ohio und Indiana -, lässt Kinder aus religiösen Gründen ungeimpft. "Ich habe bei den Amischen keinen einzigen Fall von Autismus gesehen", versichert Dr. Frank Noonan, ein Hausarzt in Lancaster County, Pennsylvania, der Tausende von Amischen behandelt hat. 9.      Der Dosis/Effekt-Zusammenhang.  Je häufiger Kinder geimpft werden, desto höher ist ihr Autismusrisiko - im Frühjahr 2025 bestätigt in einer Umfrage unter 12.000 betroffenen Eltern. 10.  Das Vorher/Nachher-Rätsel. Würden Impfungen keinerlei kausale Rolle spielen, dann träten Autismusssyptome nach  einem Impftermin nicht häufiger auf als vorher . So ist es aber nicht. Es gibt keinen einzigen Fall, in dem ein Kind vor  einem Impftermin "über Nacht autistisch" wurde. Hingegen berichten Abertausende von Eltern, dass ihr Kind innerhalb von 24 Stunden  nach einer Impfung Autismus-Symptome entwickelte . 11.  Das „Von heute auf morgen“-Rätsel.  Viele Eltern berichten, das Verhalten ihres Kindes habe sich nach der Impfung geradezu schlagartig verändert. (9) Wie kann ein Kind noch am Vortag noch völlig normal sein – und innerhalb weniger Stunden danach schwere Autismus-Symptome zeigen? Was, wenn nicht der „Piks“, könnte der Auslöser gewesen sein? Kein Umwelteinfluss, dem das Kind ansonsten ausgesetzt sein könnte, kommt dafür in Frage – er würde sich viel langsamer auswirken, wenn überhaupt. Der Kinderarzt Doug Hulstedt registrierte in seiner Praxis 44 Fälle von „plötzlich einsetzendem“ ( rapid onset ) Autismus. Ausnahmslos alle  44 traten innerhalb von 7 Tagen nach einer Impfung auf. 12.  Das Drillingsrätsel. In einem wohldokumentierten Fall, der McDowell-Familie , entwickelten Drillinge innerhalb weniger Stunden nach der Impfung Autismus. Wie ist das möglich? Ganz einfach: Sie erhielten alle am selben Tag, dem 25. Juni 2007 um 10 Uhr, beim selben Kinderarzt den gleichen Impfstoff, jenen gegen Pneumokokken. Damals waren sie 9 Monate und 4 Tage alt – kerrngesund, fröhlich, aufgeweckt, aktiv eines wie das andere. Nur zwei Stunden nach dem „Piks“ war Clair wie verwandelt, so als sei sie blind und taub; gegen 14 Uhr  folgte der erste Junge, Richie, abends schließlich auch Robbie. „Kein Kichern mehr, kein Lächeln mehr, kein Lallen mehr“, so beschrieb sie ein Reporter. „Alle ihre Reflexe haben aufgehört. Sie blinzelten nicht mehr, gähnten nicht mehr, niesten nicht mehr. Sie hielten nie wieder Händchen. Sie sahen einander nie mehr an.“ Ein konsultierter Genetiker bestätigte den verzweifelten Eltern, es sei völlig ausgeschlossen, dass diese Synchronizität erblich bedingt sei. 13.  Ländervergleich . In Vietnam war Autismus praktisch unbekannt. Dann führte die Regierung ein besonders striktes öffentliches Impfprogramm ein, mit hohen Durchimpfungsraten – und   der Autismus nahm Fahrt auf . Ein Zufall? Aus Japan kommen sogar noch erschütterndere Zahlen. Die jährliche Inzidenz von ASD bei Kindern, die 1987 geboren wurden, lag bei 20 von 10.000. Nach Einführung der MMR-Impfung im Jahr vervierfachte sie sich auf 85,9 von 10.000 für Kinder, die 1990 geboren wurden.   Weltweit zeigt sich: Je ausgiebiger ein Land impfen lässt, desto mehr Autismus handelt es sich ein. Deutet das nicht klar auf eine Kausalität hin? 14.  Vergleich von medizinischen Einrichtungen.  Arztpraxen und Kliniken, die Kinder seltener oder überhaupt nicht impfen, verzeichnen weniger bis gar keine Autismusfälle. Die Kinderärztin Dr. Elizabeth Mumper verringerte  die Autismushäufigkeit in ihrer Praxis um das 10-fache, indem sie die Anzahl verabreichter Impfungen einschränkte. Zu den wenigen Kinderkliniken in den USA, die auf Impfungen vollständig verzichten, zählt die Homefirst Medical Services in Chicago. "Wir haben etwa 30.000 oder 35.000 Kinder, die wir im Laufe der Jahre betreut haben“, berichtete ihr Gründer und Leiter, der Pädiater Mayer Eisenstein , „aber keinen einzigen  Fall von Autismus bei Kindern, die bei uns entbunden und nie geimpft wurden" – innerhalb  eines Zeitraums von 47 Jahren. 15.  Die VAERS-Beweise.  Aufschlussreiche Details sind dem Vaccine Adverse Event Reporting  System ( VAERS) zu entnehmen , dem von der CDC 1990 eingerichteten öffentlichen Meldesystem für Impfnebenwirkungen. Wenn verschiedene Impfstoffe zur gleichen Zeit und in der gleichen Anzahl verabreicht werden, dann sollten sie ungefähr gleich viele (oder wenige) VAERS-Autismusberichte auslösen. Das tun sie aber nicht. Die Melderaten hängen davon ab, welcher Impfstoff verabreicht wird. Das wäre unmöglich, wenn Impfstoffe keinen Autismus verursachen. Zudem hat sich herausgestellt, dass es bei einigen Impfstoffen um den 8. und 9. Tag zu einer ersten Spitze bei den Autismusmeldungen kommt; um den 15. bis 30. Tag herum häufen sie sich ein zweites Mal auffällig. Solche starken Schwankungen sind ein deutlicher Hinweis auf Kausalität:  Würde es sich bloß um einen Zufall handeln, dann gäbe es eine Spitze in der Nähe des Impfdatums, von da an würde die Kurve stetig abnehmen. Preisfrage: Bei welchen Impfstoffen treten diese Spitzen auf? Es sind dieselben, die Eltern am häufigsten als Ursache für Autismus nennen. 16.  Richterliches Urteil.  Dass Impfstoffe Autismus verursachen können, musste selbst der United States Court of Federal Claims  (“ Vaccine Court ”) einräumen: ein 1988 eingerichtetes Sondergericht, das sich ausschließlich mit Schadensersatzklagen von Impfopfern befasst. Zugunsten von Geschädigten entschied es in den aufsehenerregenden Fällen von Hannah Poling und Porter Bridges . Die Beweise waren erdrückend, niemand focht das Urteil jemals an, es wurde rechtskräftig. 17.  Impfungen können nachweislich zu dauerhaften Hirnschäden führen – warum nicht auch solche, die Autismus mit sich bringen?  Die bemerkenswerteste Studie, die diese Gefahr bestätigt, stammt aus dem Jahr 1998 – verfasst von CDC-Autoren. (10) Sie wurde nie in Frage gestellt, nie zurückgezogen und von über 90 Zeitungen zitiert: „Methoden . Die Krankenakten von Kindern, die die Einschlusskriterien erfüllten, weil sie zwischen 1970 und 1993 die erste Dosis dieser Impfstoffe erhalten hatten, und die innerhalb von 15 Tagen eine solche Enzephalopathie ohne erkennbare Ursache entwickelten, wurden identifiziert und analysiert. Ergebnisse . Insgesamt 48 Kinder im Alter von 10 bis 49 Monaten erfüllten die Einschlusskriterien, nachdem sie einen Masernimpfstoff - allein oder in Kombination - erhalten hatten. Acht Kinder starben, bei den übrigen kam es zu geistiger Regression und Retardierung, chronischen Krampfanfällen, motorischen und sensorischen Defiziten und Bewegungsstörungen. Das Auftreten von neurologischen Anzeichen oder Symptomen erfolgte mit einer nicht zufälligen, statistisch signifikanten Verteilung der Fälle an den Tagen 8 und 9. Nach der Verabreichung von monovalentem Mumps- oder Rötelnimpfstoff wurden keine Fälle festgestellt. Schlussfolgerungen . Diese Häufung deutet darauf hin, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Masernimpfung und Enzephalopathie als seltene Komplikation der Masernimpfung bestehen könnte.“ Bis heute enthalten Vakzine Aluminium und Quecksilber, sei es als Wirkverstärker, als Konservierungsmittel oder als Verunreinigung aus dem Herstellungsprozess. Sie richten Gehirnschäden  an. Im Hirngewebe von Autisten stellte eine Studie einen konstant erhöhten Aluminiumgehalt fest. (11) Allein schon “der Aluminiumgehalt von Kinderimpfstoffen ist absurd hoch”, konstatiert Christopher Exley, Professor für Biochemie, in seinem Buch Imagine You Are an Aluminum Atom  (2020). 18.  Die Bradford/Hill-Kriterien für Kausalität sind weitgehend erfüllt . Korrelation beweist nicht Kausalität, so heißt es oft und zurecht. Dass B auf A folgt , bedeutet nicht, dass A es bewirkt . Das stimmt selbstverständlich – aber denkt Kennedy so simpel? Für die Hypothese „Impfen verursacht Autismus“ spricht, dass es die Bradford-Hill-Kriterien weitgehend erfüllt (12): neun Prinzipien, die in der medizinischen Forschung beurteilen helfen sollen, ob zwischen einem Risikofaktor (z. B. Rauchen) und einem beobachteten gesundheitlichen Effekt (z. B. Lungenkrebs) eine kausale Beziehung besteht. Ihren Namen haben sie von dem britischen Epidemiologen Austin Bradford Hill, der sie 1965 formulierte – in einem Essay, der bis heute zu den meistzitierten wissenschaftlichen Werken gehört. Hier seine Kriterien im Überblick: 1.      Stärke der Assoziation ( Strength ) : Je stärker der Zusammenhang, desto wahrscheinlicher ist er echt.  (Beispiel: Raucher bekommen viel häufiger Lungenkrebs als Nichtraucher.) 2.      Konsistenz ( Consistency ) : Viele Studien zeigen das Gleiche – in verschiedenen Ländern, Gruppen und Zeiten. (Egal ob in Deutschland, den USA oder Japan – überall zeigen Studien: Rauchen erhöht das Krebsrisiko.) 3.      Spezifität ( Specificity ) : Wenn ein Faktor hauptsächlich eine bestimmte Wirkung hat, spricht das für einen Zusammenhang. (Rauchen führt besonders oft zu Lungenkrebs, aber nicht in gleichem Maße zu allen möglichen sonstigen Krankheiten.) 4.      Zeitlicher Ablauf ( Temporality ) : Die Ursache geht der Wirkung voraus. (Wer mit dem Rauchen erst nach  einer Lungenkrebsdiagnose anfängt, kann dadurch nicht die Krankheit verursacht haben. Umgekehrt schon.) 5.      Dosis-Wirkungs-Beziehung (biologischer Gradient): Mehr von der Ursache = mehr vom Effekt. (Wer 30 Zigaretten täglich raucht, trägt ein viel höheres Krebsrisiko als jemand, der nur 5 raucht.) 6.      Plausibilität ( Plausibility ) : Der Zusammenhang  muss sinnvoll sein – er sollte zu vorhandenem biologischen oder medizinischen Wissen passen. (Tabakrauch enthält krebserregende Stoffe. Es ist also biologisch plausibel, dass er Krebs auslöst.) 7.      Kohärenz ( Coherence ) : Der Zusammenhang sollte zu dem passen, was man sonst noch über das Thema weiß. (Lungenkrebs war selten, bevor das Rauchen verbreitet war. Als immer mehr Leute rauchten, stiegen die Zahlen. Das passt zusammen, ist kohärent. 8.      Experimentelle Bestätigung : Kausale Zusammenhänge lassen sich idealerweise durch Experimente nachweisen, z.B. in Interventionsstudien. (In Ländern, wo viele Leute mit dem Rauchen aufhören, sinkt später die Krebsrate. Das zeigt: Nimmt man die Ursache weg, so verschwindet auch die Wirkung, zumindest teilweise.) 9.      Ähnlichkeit zu bekannten Zusammenhängen (Analogie). Wenn wir schon wissen, dass ein ähnlicher Stoff oder eine ähnliche Situation eine bestimmte Wirkung hat, liegt es nahe, dass das auch hier der Fall ist. (Wenn E-Zigaretten ebenfalls Nikotin enthalten – ebenso wie klassische Tabakprodukte -, so kann man durch Analogie schließen, dass auch sie abhängig machen können.) Bradford Hill verstand seine Kriterien nicht als starre Regeln, sondern als Orientierungshilfen. Um eine Kausalität anzunehmen, müssen nicht alle erfüllt sein - aber je mehr Kriterien zutreffen, desto wahrscheinlicher ist ein ursächlicher Zusammenhang. Wie könnten wissenschaftliche halbwegs gebildete Mitmenschen, denen an der Wahrheit liegt, über all diese Beweise hinweggehen? Wie konnten so viele kluge Forscher, so viele hochangesehene Institute sie seit Jahrzehnten ignorieren? Hier hat „evidenzbasierte“ Medizin ungeheuerlich versagt. Dafür fällt mir nur eine plausible Erklärung ein: Sie alle wurden dafür bezahlt, wegzusehen. (13) Mehr als eine Ursache – aber Impfen ist die ausschlaggebende Dass Autismus ausschließlich von Impfungen herrührt, hat Kennedy behauptet, und auch die CDC-Studie, die er nun durchführen lässt, wird keine kausale Einbahnstraße ergeben. Zweifellos spielen weitere Faktoren mit. Dazu zählen Umweltgifte wie Blei, Arsen und Kupfer, sogar in der Babynahrung, wie auch Phthalate, die häufig als Weichmacher in Polyvinylchlorid (PVC) und anderen Kunststoffen stecken, etwa in Bodenbelägen, Kinderspielzeug und Gummiprodukten. (14)   Auch hohe Luftverschmutzung (15) erhöht das Autismusrisiko – nachgewiesen etwa für eine vorgeburtliche Exposition gegenüber Ozon. (16)   Im Verdacht stehen ferner Arzneimittel. Wie mehrere Studien belegen, erhöhen werdende Mütter, wenn sie Paracetamol einnehmen, das Autismusrisiko ihres Nachwuchses um bis zu 214 % (17) - und noch mehr, wenn sie es Babies und Kleinkindern geben. Schwangere, die Antidepressiva einnehmen, verdoppeln damit das Autismusrisiko ihres ungeborenen Kinds, wie die Universität von Montreal bei Analyse der Daten von über 145.000 Frauen herausfand. (18) Selbst Medikamentenreste im Trinkwasser  sind in begründeten Verdacht geraten, Autismus zu fördern. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass auch Pestizide eine erhebliche Rolle spielen. So untersuchten Forscher der Universität von Los Angeles fast 3000 ASD-Patienten, die zwischen 1998 und 2010 im kalifornischen Central Valley, einem landwirtschaftlich geprägten, 600 km langen Tal nördlich von San Francisco, zur Welt kamen; zum Vergleich bezogen sie 35.000 dort aufgewachsene Versuchspersonen ohne Autismus-Diagnose ein. Mit Hilfe von Kaliforniens Pestizideinsatz-Register analysierten die Wissenschaftler, welche Studienteilnehmer vor ihrer Geburt und während ihrer Kindheit mindestens einem von elf verbreiteten Pestiziden ausgesetzt waren. Bei dieser Gruppe kam eine um 10 % erhöhte Autismus-Wahrscheinlichkeit zum Vorschein. Hauptverdächtiger ist das allgegenwärtige Glyphosat , der Wirkstoff in Monsantos Unkrautvernichtungsmittel Roundup. Von Autismus sind Jungen viermal häufiger betroffen als Mädchen. Dieser “Gender Gap” ist ein Indiz dafür, dass genetische Faktoren mitentscheiden, wieviel Schaden Toxine anrichten. Ist ASD also “größtenteils genetisch bedingt ”? So argumentieren Verharmloser, die ablenken wollen. Ebensogut könnte man den Lungenkrebs von starken Rauchern hauptsächlich auf ein ungünstiges Erbgut zurückführen. Hätte die Genlotterie nämlich jeden Nikotinjunkie mit einem ebenso fabelhaften Immunsystem ausgestattet wie einst den legendären Kettenqualmer Helmut Schmidt: Käme Raucherkrebs dann nicht äußerst selten vor? Im übrigen, wie schon erwähnt: Erbgutveränderungen machen nicht innerhalb weniger Jahrzehnte massenhaft krank. „ Gene verursachen keine Epidemien “, stellt Kennedy klar. „Auch wenn eine genetische Anfälligkeit vorliegen kann, muss es auch ein Umweltgift geben.“ Wahrlich, 2025 wird ein besonders spannendes Forschungsjahr. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Siehe https://www.publichealthpolicyjournal.com/_files/ugd/adf864_231644ca239249dc9ac579b5d332d872.pdf , S. 238. Näheres im KLARTEXT “ Dieser Tsunami wird Billionen kosten ” und “ Autismus-Seuche – Big Pharma frohlockt ”.  (2)   Siehe u.a. https://translationalneurodegeneration.biomedcentral.com/counter/pdf/10.1186/2047-9158-2-25.pdf ; Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft , Rottenburg 2023, S. 67 ff. (3)   Hier die Liste zum Download: https://www.scribd.com/doc/220807175/214-Research-Papers-Supporting-the-Vaccine-Autism-Link  Eine kürzere Liste mit 30 Schlüsselarbeiten: https://healthimpactnews.com/2013/30-scientific-studies-showing-the-link-between-vaccines-and-autism/ . Darüber hinaus führen inzwischen 400 Arbeiten vor Augen, wie gefährlich die Impfstoffe im allgemeinen sind. Siehe Neil Z. Miller: Review of Critical Vaccine Studies: 400 Important Scientific Papers Summarized for Parents and Researchers . https://www.amazon.com/Millers-Review-Critical-Vaccine-Studies/dp/188121740X/ref=sr_1_1   (4)   Siehe z.B. SafeMinds:  „ Vaccines and Autism - What do Epidemiological Studies Really Tell Us? “; Jerry Hammond: " Why the Claim 'Vaccines Don't Cause Autism' Is Disinformation " . (5)   Frank DeStefano u.a.: „ Age at First Measles-Mumps-Rubella Vaccination in Children with Autism and School-Matched Control Subjects: A Population-Based Study in Metropolitan Atlanta “, Pediatrics 2004. (6)   Näheres über diesen Skandal in Kennedy/Hooker:  Geimpft versus ungeimpft , a.a.O., S. S. 81 ff. (7)   Anthony Mawson u.a.: „Pilot Comparative Study on the Health of Vaccinated and Unvaccinated 6- to 12-Year Old U.S. Children“, Journal of Translational Sciences 2017. (8)   James Lyons-Weiler/Paul Thomas: „ Relative Incidence of Office Visits and Cumulative Rates of Billed Diagnoses Along the Axis of Vaccination “ (2020), siehe auch https://nationalvanguard.org/2020/12/ten-year-study-unvaccinated-children-far-healthier-than-their-vaccinated-peers/ Warum diese Studie mittlerweile zurückgezogen werden musste, versteht nur, wer um die lukrative Pharmanähe medizinischer Fachzeitschriften weiß. (9)   Siehe diesen Tweet für eine Diskussion des Phänomens. (10)  Robert E. Weibel/Vito Caserta/David E. Benor/Geoffrey Evans: „Acute Encephalopathy Followed by Permanent Brain Injury or Death Associated With Further Attenuated Measles Vaccines: A Review of Claims Submitted to the National Vaccine Injury Compensation Program“, Pediatrics  (1998) 101 (3): 383–387, https://doi.org/10.1542/peds.101.3.383 ,   https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/101/3/383/61917/Acute-Encephalopathy-Followed-by-Permanent-Brain?redirectedFrom=fulltexthttps://publications.aap.org/pediatrics/article/101/3/383/61917/Acute-Encephalopathy-Followed-by-Permanent-Brain (11) Siehe den tragischen Fall von Sawyer im KLARTEXT “ Damit sein Tod nicht sinnlos war ”. (12) Austin Bradford Hill: „The Environment and Disease: Association or Causation?“, Proceedings of the Royal Society of Medicine 58 (5) 1965, S. 295–300, PMC 1898525   (13) Näheres in Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen - Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln  (2019). (14) Malin Larsson u.a.: “Associations between indoor environmental factors and parental-reported autistic spectrum disorders in children 6–8 years of age”, NeuroToxikology  30 (5) September 2009, S. 822–831, https://translate.google.com/website?sl=en&tl=de&hl=en&u=https://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/eutils/elink.fcgi?dbfrom%3Dpubmed%26retmode%3Dref%26cmd%3Dprlinks%26id%3D19822263 (15)  https://www-naturalnews-com.translate.goog/2019-05-06-studies-determine-link-between-air-pollution-autism-risk.html?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=en  ; https://www-naturalnews-com.translate.goog/019470_Autism_air_pollution.html?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=en (16)  Umweltgesundheitsperspektive 121 (3) März 2013, S. 380-386. doi: 10.1289/ehp.1205827. Epub 18. Dezember 2012, https://pubmed-ncbi-nlm-nih-gov.translate.goog/23249813/   (17) JAMA Psychiatry 30. Oktober 2019 DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2019.3259, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31664451/ (18)  https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-4-2016/autismus-durch-antidepressiva ; https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/weitere-erkrankungen/autismus-uebersicht/autismus-antidepressiva

  • Gift vom Himmel

    Regen hat aufgehört, Trinkwasser zu sein – weltweit. Das belegt eine bestürzende Studie schwedischer und Schweizer Wissenschaftler. „Gesegneter Regen, … bade meine Seele und wasche mein Herz rein … Rausche, wehender Wasserschleier, der alles rein wäscht! Kein Sonnenwunder kommt dem Wunder des gesegneten Regens gleich“, schwärmte der tschechische Schriftsteller Karel Čapek (1890-1938) vor knapp einem Jahrhundert. (1) Wer bis heute mitschwärmt, ist nicht auf der Höhe des Forschungsstands. Wie Forscher der Universität Stockholm und ETH Zürich in der Fachzeitschrift Environmental Science and Technology darlegen , gibt es auf der Erde inzwischen keinen Ort mehr, an dem Regenwasser die US-Grenzwerte für Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), berüchtigte „Ewigkeitschemikalien“, noch unterschreitet – nicht einmal mehr in entlegensten Gegenden wie der Antarktis. „Basierend auf jüngsten Richtlinien von Gesundheitsbehörden müsste Regenwasser überall als nicht trinkbar eingestuft werden“, erklärt der Studienleiter Ian Cousins, Professor am Department of Environmental Science der Universität Stockholm. PFAS sind eine Gruppe von Chemikalien, die das Risiko für Unfruchtbarkeit und Krebs, bei Kindern für Entwicklungsverzögerungen erhöhen. Und ständig werden neue gefährliche Wirkungen entdeckt (1) - von immuntoxischen bis hormonellen. PFAS kommen in der Natur nicht vor und bauen sich in der Umwelt niemals ab. Verwendet werden sie in Haushaltsgegenständen wie Lebensmittelverpackungen, Elektronik, Kosmetika und Kochgeschirr, weil sie hervorragende Antihaft- oder schmutzabweisende Eigenschaften aufweisen. Einmal freigesetzt, gelangen PFAS durch Verdunstung und Meeresgischt in die Atmosphäre und reichern sich im Regen an. Cousins spricht von einem praktisch irreversiblen Kreislauf zwischen Ozean, Luft und Niederschlag. Dabei gibt es regionale Hotspots: Zwar sind PFAS überall  nachweisbar - selbst in Schneeproben vom Mount Everest -, aber höhere Werte treten nahe Industriestandorten und Ballungsräumen auf, z. B. um PFAS-Produktionsstätten. Doch selbst Proben aus unberührten Gegenden weisen PFAS-Belastungen auf, was auf globalen Ferntransport hindeutet. Giftcocktail von oben Darüber hinaus gelangen Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium ebenfalls in die Luft - durch Industrie, Verkehr und Verbrennung -, via Niederschlag werden sie ausgewaschen. Auch viele Pestizide - Agrarchemikalien wie Herbizide, Insektizide, Fungizide - können aus Anwendungsgebieten verdunsten oder mit dem Wind verfrachtet werden; so gelangen sie in die Atmosphäre. Eine umfassende Studie im Auftrag der US-Regierung, Regenproben in den Agrargebieten von Mississippi und Iowa verglich, fand 37 verschiedene Pestizidwirkstoffe. Das massenhaft eingesetzte Glyphosat kam in 77 % der Proben vor. Hinzu kommt Mikroplastik – winzige Kunststoffteilchen, kleiner als 5 Millimeter, zum Großteil im Nanobereich. In Schnee- und Regenproben finden sich teils tausende Partikel pro Liter:  In der Arktis zählte man bis zu 14.400 Mikroplastik-Teilchen pro Liter Schnee, in Mitteleuropa sogar bis 154.000 /L. „Es regnet Plastik“, so betitelten Wissenschaftler 2019 treffend einen Bericht .  Nicht zu vergessen: die „klassischen“ Luftschadstoffe Stickoxide (NOx) und Schwefeldioxid (SO2). Im Regen führen sie zu Säurebildung - Salpeter- und Schwefelsäure – sowie Einträgen von Nitrat und Ammonium. Dass längst auch Geoengineering insgeheim die Atmosphäre verpestet, bestreiten offizielle Stellen weiterhin entschieden, während auffällige Einzelmessungen, beobachtete Anomalien und anekdotische Berichte reichlich Anlass geben, misstrauisch zu sein. Online-Portale abseits des medialen Mainstreams führen erhöhte Aluminium- oder Bariumwerte im Regenwasser auf solche Maßnahmen zurück. Eindringlich warnen sie vor gesundheitlichen Folgen durch künstlich eingebrachte Schadstoffe aus dem Himmel. Unnatürlich erscheinende Kondensstreifen hinter Flugzeugen („Chemtrails“) stützen den Verdacht. „Sie haben die Ordnungen übertreten“ Einst Inbegriff von Reinheit, hat Regenwasser inzwischen aufgehört, unbedenklich zu sein. An einem einzigen Tag fallen 1,4 Milliarden Liter Regen auf unseren Planeten. Seit es Menschen gibt, haben sie darauf vertraut, dass sie Wasser vom Himmel unbesorgt zu sich nehmen können. In vielen Regionen ist es bis heute ein Hauptbestandteil der Trinkwasserversorgung: etwa auf Inseln in der Karibik und im Pazifik, wo Regenwasser gesammelt wird, weil es keine Flüsse und Seen gibt; in Hochland- und Bergregionen wie den Anden und dem Himalaya, wo Niederschlag Quellgebiete großer Flüsse speist, die stromabwärts Millionenstädte versorgen; in Monsun- und Regenwaldgebieten von Südostasien, Zentralafrika und dem Amazonasgebiet, wo hohe Regenmengen Flüsse, Seen und Grundwasserleiter füllen; in Trockengebieten wie der Sahel-Zone und Teilen Australiens, wo Regen selten fällt, dann aber intensiv genutzt wird, z.B. in Dämmen, Zisternen und Speicherteichen. Die Bibel beschreibt vergiftetes Wasser als Zeichen von Strafe. In mehreren Textstellen spiegelt sich die Vorstellung, dass natürliche Ressourcen verderben können, wenn das Gleichgewicht mit Gott oder der Schöpfung gestört ist. „Sie haben die Ordnungen übertreten […]. Darum frisst der Fluch die Erde“ (Jesaja 24:4-6). „Darum spricht der Herr: […] Ich will ihnen […] Giftwasser zu trinken geben“ (Jeremia 9:14–15). Die Offenbarung (8:10-11) prophezeit ein kosmisches Gericht: „…und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren“, also ungenießbar oder sogar tödlich. Den Trend umkehren Unausweichlich kommt die Apokalypse gottlob nicht. Manche Entwicklungen lassen hoffen, dass Regenwasser bald wieder sauberer sein wird - zumindest in bestimmten Regionen oder für einzelne Schadstoffgruppen: ·         Die EU arbeitet – im Schneckentempo, aber immerhin - an einem generellen Verbot von über 10.000 PFAS-Verbindungen, das in den nächsten Jahren greifen könnte. ·         Zu hoch, aber besser als gar keine: Verschärfte Trinkwasser-Grenzwerte führen dazu, dass Schadstoffe wie PFAS, Pestizide oder Mikroverunreinigungen intensiver überwacht und herausgefiltert werden müssen. Das erhöht den Druck auf Industrie und Landwirtschaft, sauberer zu produzieren. ·         Verbote einzelner Pestizide - z. B. von Neonikotinoiden und Atrazin innerhalb der EU - haben bereits dazu geführt, dass einige davon nicht mehr im Regen messbar sind. ·         Industrieanlagen und Kraftwerke setzen immer bessere Filter ein, z. B. für Quecksilber, Stickoxide, Ammoniak. ·         In der Landwirtschaft werden zunehmend Techniken entwickelt, um Ammoniakemissionen zu senken – z. B. über Güllekühlung oder abgedeckte Lagerung. ·         Der Rückgang von Schwefel- und Stickstoffverbindungen in den letzten Jahrzehnten hat den sauren Regen deutlich abgeschwächt. Ähnliches ist bei Blei gelungen, seit bleihaltige Kraftstoffe vom Markt verschwanden. Solche Fortschritte belegen: Regenwasser wird nicht zwangsläufig dreckiger. Sofern politischer Wille und gesellschaftlicher Druck da sind, kann es auch wieder sauberer werden. Aber: Viele neue Schadstoffe - PFAS, Mikroplastik, „moderne“ Pestizide - verbleiben ohne konsequentes Handeln weltweit im Wasserkreislauf. Über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Ebenso folgenschwer, und womöglich sogar irreversibel, können sich Geoengineering-Maßnahmen von übereifrigen Klimarettern auswirken. Bis Ende März 2025 haben 25 US-Bundesstaaten, unterstützt vom neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Gesetzesinitiativen gestartet, um jegliches klimatechnische Herumpfuschen zu verbieten. Wegen "Desinformation", geblendet von „Verschwörungstheorien“? Offenbar stießen sie auf gute Gründe für ihren Vorstoß. Invasion von Giftzwergen Nicht nur im Regen und Trinkwasser, auch in der Atemluft, in unserer Nahrung, ja überall in der menschlichen Lebenswelt häufen sich künstlich erzeugte Minipartikel seit wenigen Jahrzehnten dramatisch an. Mikroplastik, Ultrafeinstaub, Nanoteilchen machen krank, chronisch und unheilbar, wenn wir sie über längere Zeit in uns aufnehmen und nicht mehr loswerden, sondern anreichern, in jedem Organ, jedem Gewebe. Sie töten uns. Sie gefährden den Fortbestand unserer Spezies. Warum nehmen wir sie nicht ernst genug?  So grundlegend sind manche Erfahrungen, dass sie sich tief ins kollektive Gedächtnis graben/einbrennen. Jede nächste Generation muss sie sich nicht erst von neuem aneignen, durch Versuch und Irrtum. Als Verhaltensprogramme bekommt man sie buchstäblich in die Wiege gelegt: über das Genom, über vorverschaltete Neuronennetze im Gehirn. Häufig erwuchsen solche Urerfahrungen aus immer wiederkehrenden Situationen, in denen es um Leben oder Tod ging. Plötzlich tauchte eine Bedrohung auf – und es blieb keine Zeit, vor einer Reaktion erst noch anspruchsvolle kognitive Prozesse des Überprüfens, Bewertens und Entscheidens zu durchlaufen. In Sekundenbruchteilen musste klar sein: Fliehen? Kämpfen? Oder nichts tun? Aus derartigen Urerfahrungen erwuchs beispielsweise die Faustregel „Je größer, desto gefährlicher“, wie auch ihr Gegenstück „Je kleiner, desto harmloser“. Vor großen Mammuts, vor ausgewachsenen Säbelzahntigern nahmen unsere fernsten Ahnen, wenn sie alleine und unbewaffnet waren, zurecht reißaus – nicht aber vor deren neugeborenem Nachwuchs. Rollte ein Felsbrocken auf sie zu, wichen sie ihm aus – nicht aber einem heranfliegenden Sandkorn. Bis in die Moderne wirken die Überlebensmaximen der Steinzeit verhaltensbiologisch nach. Überall auf der Welt, unabhängig von Rasse, Geschlecht und Kultur, reagieren Babies unwillkürlich gleich, wenn vor ihnen unvermittelt etwas Großes auftaucht oder im Nu riesenhaft anschwillt: Sie zeigen nicht Neugier und freudige Erwartung, sondern erschrecken, beginnen zu weinen, wenden den Kopf ab, suchen Schutz, versuchen sich wegzubewegen. Nur weil die Verknüpfung, die hinter diesen Reaktionen steckt, in den Köpfen unserer Spezies so tiefverwurzelt ist, war ein Blockbuster wie „King Kong“ möglich: Von der Bedrohlichkeit des Riesenhaften geht unser Unterbewusstsein so selbstverständlich aus, dass die blödsinnige Idee eines turmhohen Gorillas, der zärtliche Gefühle für ein feingliedriges Blondinenmenschlein entwickelt, Kinobesucher rund um den Globus fasziniert. Hätten sich die Israeliten hinter dem tollkühnen David mit seiner Steinschleuder versteckt, wenn ihnen Goliath gerade mal bis ans Knie gewachsen wäre? Faustregeln haben es an sich, bloß im großen und ganzen zuzutreffen; sie lassen Ausnahmen zu. Somit wiegen sie uns stets in einer trügerischen Sicherheit, die brandgefährlich werden kann, wenn sie uns sorglos machen – sobald sie uns dazu verleiten, Bedrohungen zu übersehen, ihr Ausmaß fatal zu unterschätzen. Nicht der Wolf ist in unseren Breitengraden das gefährlichste Tier, sondern die Zecke. Zu unseren schlimmsten Feinden zählen solche, vor denen uns kein Sinn warnt – wir sehen und hören, schmecken, riechen und spüren nichts, wenn sie uns angreifen. Bakterien und Viren, die kein Infizierter je wahrgenommen hat, sorgten für millionenfach mehr Tote als alle jemals stattgefundenen Kriege zusammengenommen. Dem menschlichen Organismus blieben aber immerhin Hunderttausende von Jahren Zeit, sich an eine Umwelt voller mikroskopisch winziger Krankheitserreger anzupassen. Er entwickelte ein filigranes Abwehrsystem, das einen Großteil davon unschädlich macht. Um dem Rest beizukommen, entstanden vielerlei wirkungsvolle Medikamente. Dieser Schutz, der immunologische wie auch der pharmazeutische, fehlt uns, um weitaus monströsere Bedrohungen abzuwehren:  künstlich erzeugte Minipartikel, manche kaum größer als ein paar Atome. Seit wenigen Jahrzehnten häufen sie sich in der menschlichen Lebenswelt dramatisch an. Mikroplastik, Ultrafeinstaub, Nanoteilchen machen krank, chronisch und unheilbar, wenn wir sie über längere Zeit in uns aufnehmen und anreichern. Sie töten uns. Sie gefährden den Fortbestand unserer Spezies. Was können, was müssen wir gegen diese Giftzwerge unternehmen? Wie bändigen wir sie? Zuallererst sollten wir: aufwachen. Falls Außerirdische seit längerem die Erde beobachten, kämen sie vermutlich zu dem Schluss: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann auf diesem sonderbaren Planeten ein globales Experiment, mit allen Bewohnern, vom Säugling bis zum Greis, als unfreiwilligen Versuchskaninchen. Es widmet sich offenbar drei Fragen: Wie viele Schadstoffe aus den unterschiedlichsten Quellen – einschließlich Nahrung, Trinkwasser, Atemluft, Kleidung, Reinigungsmittel, Medikamente und Impfstoffe, tausenderlei alltäglicher Gebrauchsgegenstände - lassen sich dem menschlichen Organismus zuführen, bis auch der widerstandsfähigste chronisch erkrankt? Wie viel Profit lässt sich daraus gesundheitswirtschaftlich ziehen? Welcher Aufwand an Marketing, Lobbyarbeit und Korruption ist nötig, um Regierungen die schleichende Massenvergiftung geschehen zu lassen - und die Bevölkerungsmehrheit davon abzuhalten, dagegen aufzubegehren? Nichts wird sich ändern, solange wir nicht damit beginnen. Das müssen wir bald, denn die Zeit wird knapp. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1) In Das Jahr des Gärtners , Kapitel „Gesegneter Regen“ (1929).   (2) https://www.eea.europa.eu/publications/zero-pollution/cross-cutting-stories/pfas#:~:text=Of%20the%20relatively%20few%20well,2019 ; https://cen.acs.org/environment/persistent-pollutants/PFOA-rain-worldwide-exceeds-EPA/100/i27#:~:text=The%20EPA%20introduced%20the%20PFOA,PFAS%29%20later%20this   KLARTEXTE über Mikroplastik: Mikroplastik in uns: eine Zeitbombe Kunststoff ist allgegenwärtig, schier unverwüstlich – und brandgefährlich, wenn er in unseren Körper gerät. Während die Industrie abwiegelt, Gesundheitsbehörden und Gesetzgeber zaudern, schlagen Wissenschaftler längst Alarm: Winzige Fasern und Bruchstücke aus Plastik, die wir ahnungslos über Trinkwasser und Nahrungsmittel, Atemluft und Haut aufnehmen, können chronisch krank machen. Gruselig: Plastikgift im Hirn Fünf Gramm Mikroplastik gerät pro Woche in unseren Körper. Binnen zwei Stunden nach Aufnahme dringen die Partikel ins Gehirn. Was richten sie dort an? Eine neue Studie weckt schlimmste Befürchtungen. Enden wir als Plastik-Idioten? Mikroplastik ist überall, auch in uns. Schlimmer noch: Die winzigen Kunststoffteilchen reichern sich vorzugsweise im Gehirn an. Was richten sie dort an? Jüngste Studien lassen das Schlimmste befürchten: Das Teufelszeug macht dement. Was tun?

  • Sind Unangepasste krank?

    Ist „psychisch gestört“, wer sich nicht anpassen kann? Ja, sofern er darunter leidet, sagen Psychiater – dann verpassen sie dem Betroffenen eine Diagnose und erklären ihn für therapiebedürftig. Diese Praxis ist brandgefährlich. Sie verrät, wes Geistes Kind die Pseudowissenschaft ist, die sie legitimiert. „Anpassungsstörung“ nennen Psychiater eine andauernde, ungewöhnlich starke Reaktion auf belastende äußere Umstände. Sie kann sich in depressiven Verstimmungen, Angst, einem Gefühl der Überforderung und sozialem Rückzug äußern, mitunter auch in aggressivem Verhalten. Unter dem Kürzel 6B43 führt die Weltgesundheitsorganisation sie in ihrer „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ (ICD). (1) Wer gilt somit als psychisch gestört? Dazu zählen beispielsweise Menschen, die einen Trauerfall, eine Trennung, eine Scheidung nicht verkraften, unter Intrigen und Mobbing zusammenbrechen, mit beruflichem Scheitern, einer Krankheit oder Behinderung nicht fertigwerden. Aber auch Menschen, die an einer Umgebung verzweifeln, welche ihnen fremd geworden ist. Sie leiden unter der Lieblosigkeit, Gleichgültigkeit, Intoleranz, Aggressivität, Gier, Oberflächlichkeit, der Mitläuferei und Dummheit der anderen. Ist psychisch krank und behandlungsbedürftig, wer sich in einer kranken Welt fremd fühlt, sich nicht mit ihr abfinden kann und gegen sie aufbegehrt? „Es ist kein Zeichen von seelischer Gesundheit, sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können“, befand Jiddu Krishnamurti (1895-1986), indischer Philosoph und spiritueller Lehrer. (2) Fast wortwörtlich gleich formulierte es der schottische Psychiater R. D. Laing: „Die Anpassung an eine zutiefst kranke Gesellschaft ist kein Zeichen von Gesundheit, sondern ein Zeichen von Wahnsinn.“ (3) Ähnlich äußerte sich der Psychoanalytiker Erich Fromm: „Die Tatsache, dass Millionen Menschen dieselben Verrücktheiten teilen, macht diese Verrücktheiten nicht zu einer Form von Vernunft.“ (4) Der Psychiatrie-Kritiker Thomas Szasz pflichtete bei: „Wenn du mit einer verrückten Gesellschaft übereinstimmst, nennen sie dich gesund.“ (5) Querdenker zu gemeingefährlichen Geisteskranken gestempelt „Anpassungsgestört“: das waren in den unsäglichen Coronajahren 5 bis 10 % der Bevölkerung – vom folgsamen „Team Vorsicht“ angeprangert als geistig minderbemittelte „Covidioten“, als verantwortungslose Maskenverweigerer und Impfmuffel. Ja, ihr Leidensdruck war hoch - aber weshalb? Weil sie krank im Kopf waren? „Manche Querdenker sind in einer Art Realitätsverlust gefangen. [...] Das hat manchmal schon Züge von Wahn“, befand Gesundheitsminister Karl Lauterbach Ende 2021. (6) Weltärztebund-Chef Frank Ulrich Montgomery konstatierte: „„Das Verhalten vieler Impfgegner und Querdenker ist irrational und gefährlich. [...] Da hilft oft keine Argumentation mehr – das grenzt an pathologische Verbohrtheit.“ (7) Der Psychiater Prof. Manfred Spitzer führte in einem Vortrag an der Uni Ulm aus: „Bei vielen Querdenkern sehen wir typische Muster von Verschwörungsdenken, die auch psychische Auffälligkeiten beinhalten können.“ (8) Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken stellte fest: „Teile der Querdenker-Szene haben sich radikalisiert und bewegen sich außerhalb jeder rationalen Argumentation. Da stellt sich schon die Frage nach geistiger Verfassung.“ (9)   Warum diskutieren, wenn man auch einfach eine Diagnose stellen kann? Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten, wie auch Schreibtischtäter bei Mainstream-Medien, assistierten eilfertig bei solch übler Nachrede: mit infamen Spekulationen darüber, was für kognitive Fehlfunktionen manche Leute wohl dazu veranlassen, sich dem angeordneten „alternativlosen“ Seuchenschutz à la SpahnWielerDrosten dreist zu widersetzen – und wie damit therapeutisch umzugehen sei. Während sie „Verschwörungstheoretiker“ pathologisierten (10), gingen sie über das Massenphänomen der Verschwörungs leugner  hinweg. Nonkonformisten wurden 'Patienten', Rebellion mutierte zur 'Störung im Sozialverhalten'. Mitläufertum war gesund, Individualität therapiebedürftig. Fürs Anderssein gibt´s zum Glück Tabletten. Wie „wissenschaftlich“ ist eine Medizin, die unangepasste Selbstdenker pathologisiert? So erbärmlich feige dienten allzuviele ihrer Vertreter Machthabern zu allen Zeiten – und bleiben anscheinend weiterhin gerne zu Diensten, auch hierzulande. Schande über sie. „Die Debatte, ob Querdenker psychisch auffällig seien, zeigt gefährliche autoritäre Reflexe. Kritik, auch irrationale, gehört zur Demokratie“, betont der Jurist und Bürgerrechtler Maximilian Pichl. (11) Und zumindest die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP), gelegentliche Querdenkerin innerhalb der Schulmedizin, stellt klar : „Politischer Protest – selbst wenn er irrational erscheint – ist keine psychiatrische Diagnose. Wir warnen davor, gesellschaftliche Konflikte zu pathologisieren.“ Jagd auf Unangepasste – einst und heute Der politische Missbrauch der Psychiatrie ist ein dunkles Kapitel der Geschichte – und leider teilweise auch der Gegenwart. Was sagt es über „das beste Deutschland aller Zeiten“, wenn es an diese Tradition gnadenlos anknüpft, kaum dass eine grippeähnliche Infektionswelle umgeht, vor der sich nicht jedermann im Nu folgsam bange machen lässt? In totalitären Systemen wurde und wird Psychiatrie gezielt eingesetzt, um politisch Andersdenkende, Nonkonformisten oder sogenannte „gesellschaftlich Unerwünschte“ zu stigmatisieren, mundtot zu machen oder zu isolieren. Das bekannteste Beispiel für systematischen Missbrauch der Psychiatrie zur Repression lieferte die Sowjetunion ab den 1960er Jahren bis zum Ende der UdSSR 1991. Regimekritiker, Menschenrechtler, Künstler, religiöse Aktivisten wurden als psychisch krank diagnostiziert, z. B. mit der berüchtigten "Schleichenden Schizophrenie" - „ wjalotekuschtschaja schizofrenija “-, einer Diagnose, die fast ausschließlich auf Dissidenten angewandt wurde. Die Folgen: Zwangseinweisungen in geschlossene psychiatrische Anstalten, Verabreichung von Psychopharmaka, Elektroschocks, körperliche Misshandlungen. Die bekanntesten Opfer waren Anatoli Koryagin, ein Arzt, der gegen diese Praxis kämpfte, und Wladimir Bukowski, ein Dissident, der Zwangspsychiatrie international bekannt machte. Auch die Volksrepublik China bedient sich der Psychiatrie, um Regimekritiker und Nonkonformisten zu unterdrücken. Dafür richtete das Innenministerium psychiatrische Gefängnisse ein: „ Ankang “. Darin weggesperrt wurden Menschenrechtsaktivisten, Falun-Gong-Anhänger, Christen, ethnische Minderheiten wie Tibeter und Uiguren. Als Vorwand dienen Diagnosen wie „Gefährdung der öffentlichen Ordnung“. Amnesty International  hat Zwangsmedikation, Folter und Missbrauch zahlreich dokumentiert. Deutschland hat besonders viel Übung darin, den politischen Gegner nicht nur zu kriminalisieren, sondern auch zu psychiatrisieren. Das NS-Regime erklärte politisch oder gesellschaftlich „auffällige“ Menschen häufig für „geisteskrank“, wenn sie nicht offen strafrechtlich verfolgt werden konnten. Besonders betroffen waren Andersdenkende, Pazifisten, Künstler, Intellektuelle, die sich nicht dem nationalsozialistischen Weltbild unterordneten; Menschen mit „abweichendem Verhalten“, z. B. unangepasster Lebensstil, kritische Äußerungen im privaten Umfeld. Gutachten regimetreuer Ärzte stempelten sie zu „psychisch Gestörten“. Als Diagnosen dienten „Querulantenwahn“, „Schwachsinn“, „Psychopathische Persönlichkeitsstörung“ und „Asozialität“. Wer 80 Jahre später Kritiker von Corona-Maßnahmen als „asoziale Trittbrettfahrer“ anprangert – wie Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes (12) -, knüpft demnach an eine bewährte Tradition an. (13) Auch in der DDR war die Psychiatrie ein verlängerter Arm der Staatsmacht, um politisch Unangepasste kaltzustellen. Dissidenten, Künstler oder Ausreisewillige wurden für psychisch krank erklärt. Die Stasi arbeitete dazu eng mit linientreuen Ärzten zusammen. Um Zielpersonen einzuschüchtern, genügte es oft schon, mit einer psychiatrischen Einweisung zu drohen. Wer davon unbeeindruckt blieb, wurde mit starken Psychopharmaka ruhiggestellt – Neuroleptika, Sedativa, bis hin zu Elektroschocks. Das Ziel war, den Willen zu brechen. Und heute? In autoritären Staaten findet weiterhin reichlich Missbrauch der Psychiatrie statt. Unter Putin häufen sich in Russland Fälle von Dissidenten, die in psychiatrische Kliniken eingewiesen wurden, z. B. Demonstranten oder LGBTQ+-Aktivisten. In Weißrussland (Belarus) nutzt das Lukaschenko-Regime Psychiatrien, um Protestierende „ruhigzustellen“. Berichte aus dem Iran deuten darauf hin, dass Frauenrechtlerinnen und politische Aktivisten psychiatrisch weggesperrt werden. Flüchtlinge aus Nordkorea berichten, dass Menschen, die das Regime kritisieren oder „abweichendes Verhalten“ zeigen, in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen werden. Psychiatrie ist Teil des Unterdrückungsapparats, ähnlich wie Straflager.   Die größte Angst all dieser Systeme ist in Wahrheit nicht der Verrückte – sondern der, der bei Verstand bleibt. Überall gilt: Die sicherste Methode, einen freien Geist zu heilen, besteht darin, ihn zu brechen – natürlich nur zu seinem Besten und dem Wohle des Ganzen. Glück ist, wenn er nach genug Medikamenten endlich versteht, warum alle anderen den Wahnsinn der Normalität feiern. Sein Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“, liegt nicht an äußeren Umständen – sondern an seiner mangelnden Anpassungsfähigkeit. Kritik ist Realitätsverzerrung. Unzufriedenheit mit dem Status quo: klassischer Fall von depressiver Verstimmung. Zu viele Fragen stellen: neurotischer Grübelzwang. Sinnlose Regeln verweigern: Oppositional Defiant Disorder  (ODD) lässt grüßen! (14) Merke: Gesunde Menschen stellen keine Fragen. Sie funktionieren. Die Vorzüge der Psychiatrie als Unterdrückungsinstrument Warum eignet sich die Psychiatrie so vorzüglich dazu, Unangepasste ruhigzustellen? Sie stigmatisiert: Einmal für „geisteskrank“ erklärt, verliert der Unangepasste seine Glaubwürdigkeit. Wer die Realität hinterfragt, leidet offensichtlich an Realitätsverlust - steht so im Lehrbuch. Sie legitimiert Repression: Ein medizinischer Vorwand wirkt "harmloser" als offene politische Verfolgung. Sie isoliert: Psychiatrische Einrichtungen sind geschlossene Systeme, in denen sich Kontrolle leicht ausüben lässt. Sie hilft, Normen durchzusetzen: Passt euch an, schert nicht aus. Nonkonformität wird pathologisiert. Soweit sich Psychiatrie dafür hergibt, ist sie „weniger eine Wissenschaft als ein Mechanismus gesellschaftlicher Kontrolle“, wie der Philosoph und Historiker Michel Foucault treffend anmerkte. (15) „Unsere Gesellschaft ist gestört“ Wer unter zutiefst gestörten Verhältnissen anhaltend leidet, ist nicht irre – er zeigt eine völlig gesunde Stressreaktion. Ein Krankheitsetikett hätte eher das System verdient, das ihn leiden lässt. Einer der wenigen Psychiater, der in diese Richtung beharrlich querdenkt, ist Dr. Raphael M. Bonelli, Neurowissenschaftler an der Sigmund Freud Universität Wien sowie Psychiater und systemischer Psychotherapeut in eigener Praxis. „Unsere Gesellschaft ist gestört“, befindet er. (16) Bonelli konstatiert einen Zustand kollektiver Verwirrung, verursacht durch ideologische Tabus, Denkverbote und eine zunehmende Entfremdung von der Realität. Kritik wird moralisch geframt, Andersdenkende ausgegrenzt, viele Themen werden  tabuisiert: von Migration und Demografie über Gender, Klima und das christliche Europa bis Corona. Wer sich äußert, riskiert Ruf und Existenz. „Wir leben in einer Tabu-Gesellschaft“, so Bonelli, „und diese Tabus sind nicht natürlich gewachsen, sondern ideologisch erzeugt. Die Gesellschaft befindet sich in einem Zustand kollektiven Gaslightings. Das Denken selbst wird zur Gefahr. Es gibt Themen, über die wir nicht einmal nachdenken dürfen. Wenn wir es dennoch wagen, dazu einen eigenständigen Gedanken zu formulieren, riskieren wir, gecancelt zu werden.“ Mit einer Unerbittlichkeit, die jede Debatte im Keim erstickt, wird auf abweichende Meinungen reagiert. „Ein falsches Wort genügt, um einen Sturm der Empörung auszulösen, der keine Differenzierung mehr zulässt. Die neuen Anständigen haben ihre Methoden perfektioniert, um jede abweichende Stimme zum Schweigen zu bringen. Die Tyrannei des neuen Anstands wird durchgesetzt mit den Techniken von Framing, Moral Licensing, Agenda Setting, Whataboutismus. Sie führen zu Shitstorms, Cancel Culture und der existenziellen Vernichtung.“ Das Ergebnis: Ein Großteil der Gesellschaft schweigt. Aus Angst vor sozialer Ächtung wird äußerlich genickt, was innerlich längst absurd erscheint. Bonelli erinnert: Noch in den 80er-Jahren war es möglich, im Kaffeehaus mit Linken, Rechten, Monarchisten und Freidenkern zu diskutieren – heute genügt ein falsches Wort, und der Raum wird empört verlassen. Vielleicht, so Bonelli, „beginnt die Therapie der Gesellschaft damit, dass wir wieder sagen, was wir denken.“ ( Harald Wiesendanger ) Eine grundsätzliche Kritik der Psychiatrie:Harald Wiesendanger; Unheilkunde. Die 12 Märchen der Psychiatrie - Wie eine Pseudomedizin Hilfesuchende täuscht (2017). Anmerkungen (1)   Nach der neuen Version ICD-11. Im Vorgänger ICD-10: F43.2. (2)   Das Ursprungswerk dieses Zitats ist nicht eindeutig belegbar, da Krishnamurti viele Vorträge hielt und seine Aussagen oft mündlich überliefert wurden. Das Zitat taucht in verschiedenen Sammlungen seiner Gedanken auf, z. B. in " The Urgency of Change " (1970). (3)   R. D. Laing: The Politics of Experience  (1967), S. 24. (4)   Erich Fromm: The Sane Society  (1955), S. 14. (5)   Thomas Szasz, The Second Sin  (1973), S. 113. (6)   Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung , 20.12.2021: „ Lauterbach warnt vor Radikalisierung der Querdenker “, Artikel hinter Bezahlschranke. (7)   Interview mit dem Deutschlandfunk , 14.12.2021: „ Montgomery: Impfgegner handeln irrational “. (8)   Vortrag „Psychologie der Pandemie-Leugner“, Universität Ulm, Dezember 2021, zit. in Augsburger Allgemeine , 10.12.2021, https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/psychologie-warum-menschen-an-verschwoerungstheorien-glauben-id61150266.html (9)   Twitter-Post vom 22.11.2021; Account inzwischen gelöscht, aber zitiert in Medien, z.B. bei Focus Online , 23.11.2021, https://www.focus.de/politik/deutschland/querdenker-eskens-polemik-gegen-impfgegner-das-ist-nicht-hilfreich_id_24467835.html (10)                      Ein Musterbeispiel bot die Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie  im Sommer 2022 mit einem Beitrag „Corona-Verschwörungstheorien und Psychotherapie“, 21 (2) 2022, S. 395–407. doi: 10.1007/s11620-022-00692-7 . „Auf dem Hintergrund psychodramatischer Konzepte“ versucht die Autorin „einen Umgang mit Menschen zu entwerfen, die an Verschwörungen glauben. Dabei scheint es eher möglich zu sein, betroffene Angehörige und Freunde zu begleiten als Verschwörungsgläubige selbst, die sich meist nicht als behandlungsbedürftig erleben.“ Gewissen „Studien“ zufolge könne „ die Faszination von Verschwörungswelten   Suchtcharakter annehmen. Dies zeigt sich im Kontrollverlust bezüglich der einschlägigen Internetaktivitäten und Vernachlässigung von Beziehungen und sonstiger Verpflichtungen. Solcherart Süchtige befinden sich in einem Teufelskreis von Misstrauen und Entmutigung und fühlen sich nicht mehr mit anderen verbunden. Dieses Leiden macht manche zugänglich für Psychotherapie.” (11)                      Gastbeitrag in Verfassungsblog , April 2021, https://verfassungsblog.de/querdenken-und-die-grenzen-der-demokratie/ (12)                      Im Interview mit der Rheinischen Post , 13. Dezember 2021: „Weltärztebund-Chef nennt Impfgegner asoziale Trittbrettfahrer“. (13)                      Solch perfide Ausgrenzung erlebte beispielsweise Friedrich Kellner (1885–1970), ein Justizbeamter und entschiedener NS-Gegner aus Hessen: Weil er sich kritisch äußerte, drohte man ihm wiederholt damit, ihn wegen „gefährlicher Gedanken“ in eine „Heilanstalt“ wegzusperren. (Zwischen 1939 und 1945 verfasste Friedrich Kellner das berühmte Tagebuch mit dem Titel „Mein Widerstand“. Auf über 900 Seiten dokumentierte er die Verbrechen des Regimes, die Kriegspolitik - und die Schuld der Bevölkerung.) Elisabeth Schmitz (1893–1977), eine Theologin und NS-Gegnerin, musste untertauchen, nachdem sie wegen „hysterischer Anwandlungen“ denunziert wurde. Als scharfe Kritikerin der Judenverfolgung verfasste sie 1935 die berühmte Denkschrift „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ , in der sie die evangelische Kirche anklagte, die zu den Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung schwieg. Künstler und Schriftsteller wie der Dadaist Johannes Baader wurden als „geisteskrank“ abgestempelt, weil ihre Kunst als „entartet“ galt – verbunden mit psychischer Abwertung. Einweisungen unter solchem Vorwand bedeuteten oft lebenslange Internierung oder endeten in der Ermordung im Rahmen des verbrecherische Euthanasieprogramms. (Siehe Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, Frankfurt am Main 1983.) (14)                      Die Oppositional Defiant Disorder  (ODD) – auf Deutsch meist „oppositionelles Trotzverhalten“ oder „oppositionelle Verhaltensstörung“ genannt – ist eine Diagnose aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie bezeichnet ein wiederkehrendes, negativistisches, trotziges, widersetzliches und feindseliges Verhalten gegenüber Autoritätspersonen. Zyniker übersetzen die ODD-Diagnose so: „Das Kind hat ein Problem – es gehorcht nicht blind.“ (15)                      Michel Foucault, Überwachen und Strafen:   Die Geburt des Gefängnisses  (1975), S. 304. (16)                      Raphael M. Bonelli: Tabu: Was wir nicht denken dürfen und warum.  Das prägende Thema unserer Zeit – tiefgründig, provokant und psychologisch erklärt  (2025).

  • Zum Gedenken an Yonatan.

    Er war der süße Posterboy von Israels Corona-Impfkampagne – bis er “plötzlich und unerwartet” starb, 8 Jahre alt. Warum erlitt Yonatan einen tödlichen Herzstillstand? Bis heute bleiben uns Faktenchecker eine einleuchtende Antwort schuldig. Am 23. September 2023, dem Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur, saß der achtjährige Yonatan Moshe Erlichman in der Badewanne, als er plötzlich einen Herzstillstand erlitt. Um ein Haar wäre er dabei ertrunken. Herbeigerufenen Sanitätern gelang es, den Kleinen wiederzubeleben. Doch fünf Tage später starb er. Eben dieser Yonatan war im Jahr 2020 in einem Werbevideo für Covid-„Impfungen“ aufgetreten, gemeinsam mit „ Shuski “, einer rothaarigen, froschmäuligen TV-Marionette, die der „Sesamstraße“ entsprungen sein könnte. Von dem süßen blonden Jungen erst staunend, dann kopfnickend angelächelt, forderte die Puppe ihn und alle Zuschauer dazu auf, sich schleunigst spritzen zu lassen, sobald die neuen, „wirksamen und sicheren“ Vakzine verfügbar sind. Den Rat befolgte er brav: Für vier Pfizer-Dosen machte er sein Oberärmchen frei. Was der Junge von „Shushki“ leider nicht erfuhr: Myokarditis ist eine bekannte Nebenwirkung der Covid-„Impf“stoffe. Über den tragischen Tod des kleinen Yonatan, Sohn und Enkel prominenter israelischer Ärzte, gingen Israels Medien nahezu einhellig hinweg, bloß die lokale und religiöse Presse berichteten. Regierung und Gesundheitsbehörden schwiegen. Bis heute. Von Anfang an zählte Israel zu den Ländern mit den weltweit höchsten Corona-mRNA-Impfquoten: Über 70 % der über 16-Jährigen hatten bis April 2021 mindestens zwei Dosen erhalten. Im November 2020 hatte die israelische Regierung mit Pfizer vereinbart , schnellstmöglich mindestens acht Millionen Covid-Impfdosen zu beziehen; ab Dezember 2020 wurden sie gespritzt. Im Gegenzug für diese „Vorzugsbehandlung“ erhielt der Pharmagigant die Zusicherung , Israel werde ihm epidemiologische Daten über Wirkungen und Nebenwirkungen des Vakzins beschaffen. Wie der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu prahlte, sei er in der Lage, aus seinem Land „das Labor für Pfizer“  zu machen , weil „98% unserer Bevölkerung medizinische Aufzeichnungen digitalisiert hat“. Mit diesen Daten „können Sie eine biotechnologische Industrie  schaffen, die ihresgleichen sucht“, sagte er.  („ You can create a biotechnological industry that is unheard of … unimagined even .“) „Das Labor für Pfizer“ „ Oh ja “, kommentierte die Ärztin Sabine Hazan auf „X“, vormals Twitter, „und du kannst eine Waffe entwickeln, um eine ganze Bevölkerung zu vernichten. Wer hat Netanjahu das Recht gegeben, für eine ganze Bevölkerung zu entscheiden? Hätten die Menschen nicht wählen dürfen, Versuchskaninchen zu sein? Sie alle glaubten an einen Impfstoff als Lösung, aber das war er nicht.“ Stattdessen hatte Israel seit Ende August 2021 die höchste SARS-CoV-2-Infektionsrate der Welt . Israels Corona-Intensivpatienten waren ab Juli 2021 mehrheitlich geimpft . Besagten Deal hatte das israelische Gesundheitsministerium zunächst bestritten, Pfizer ebenfalls. Tatsächlich bestätigte aber Netanjahu selbst ihn offiziell, wie ein auf „X“ gepostetes Video belegt. Alarmierende Daten blieben unter Verschluss Bereits im Februar 2021 hatte das israelische Gesundheitsministerium der US-Seuchenschutzbehörde CDC ( Centers for Disease Control and Prevention ) einen Bericht über gehäufte Herzentzündungen nach Covid-“Impfungen” übermittelt. Er blieb unter Verschluss – ein Skandal, der erst 2022 aufflog, als die amerikanische Verbraucherschutz-Initiative Children´s Health Defense  die CDC zur Herausgabe des Dokuments zwang, mit Hilfe des Freedom of Information Act , ein 1967 in den USA in Kraft getretenes Bundesgesetz zur Informationsfreiheit. „Wir sehen eine große Anzahl von Myokarditis- und Perikarditis-Fällen bei jungen Personen kurz nach Pfizer COVID-19-Impfstoff ”, so heißt es darin. “ Wir möchten das Thema mit einem relevanten Experten des CDC besprechen .“ Ein geleaktes Video zitiert ein Forscherteam, welches vom israelischen Gesundheitsministerium eingesetzt worden war: “ Wir müssen medizinisch-juristisch denken - wie wir unsere Ergebnisse präsentieren, um Klagen zu vermeiden. Und warum? Wegen einiger Nebenwirkungen haben wir gesagt: 'OK, es gibt sie und es gibt Berichte darüber, ABER LASSEN SIE SICH NOCH IMPFEN '". Sowohl in Israel als auch in den USA hatten den Gesundheitsbehörden schon wenige Monate nach Beginn der Impfkampagne Daten mit überdeutlichen Myokarditis- Warnsignalen vorgelegen. (Und gewiss waren sie damals auch schon bis zum Robert-Koch-Institut vorgedrungen, wie das RKI-Leak bestätigt.) Im Juni 2021 bestätigte Israel offiziell, die mRNA-bezogene Myokarditis bei jungen Männern , insbesondere bei 16- bis 24-Jährigen, sei signifikant überhöht. Wie eine israelische Studie  vom September 2022 belegte, lag die Inzidenz von Myokarditis bei jungen Männern im ersten Monat nach dem zweiten Pfizer-„Piks“ 2,35-mal höher als bei ungeimpften; das Risiko für 16- bis 19-Jährige betrug fast 1 zu 1.000. Trotzdem unterblieben Warnungen an die Bevölkerung – ein geradezu kriminelle Pflichtverletzung. Stattdessen verbreite die CDC eine methodisch unzulängliche Pseudo- Studie , derzufolge Herzkomplikationen wahrscheinlicher nach einer SARS-CoV-2-Infektion als nach einer mRNA-Covid-19-„Impfung“ auftreten. Keineswegs bloß „Querdenker“-Kreise, sondern selbst offizielle Stellen verbreiteten frühzeitig alarmierende Zahlen, die Yonatans Eltern, als Medizinern, hätten zu denken geben müssen. Im Dezember 2021, ein Jahr nach Beginn von Israels nationaler Impfkampagne, meldete das britische Office for National Statistics  (ONS): Kinder haben nach der Covid-19-Impfung ein bis zu 52-mal höheres Sterberisiko als ungeimpfte. Dazu passen Schreckenszahlen aus VAERS , dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem zur Erfassung von Impfnebenwirkungen. In den ersten 15 Monaten nach Zulassung der Covid-Spritzen explodierten die Fallzahlen von Herzkrankheiten bei Kindern regelrecht: um 17.495 % auf über 1700 Betroffene allein bei Myo- und Perikarditis, Entzündungen des Herzmuskels bzw. Der äußeren Auskleidung des Herzens. Berücksichtigt man das Phänomen des “ Underreporting ” – nur 1 bis 3 % der tatsächlichen Vorkommnisse werden erfasst -, so hat die Covid-“Piks”-Obsession allein in den USA mehrere hunderttausend Kinder herzkrank gemacht. Die Verbraucherschutzorganisation Children´s Health Defense  (CHD) sichtete VAERS-Berichte über Todesfälle bei Kindern aufgrund von Herzleiden nach Covid-mRNA-Spritzen. Dabei stieß sie auf unsägliche Tragödien zuhauf: Ein 5-jähriger Junge  erhielt am 26. April 2022 seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech. Er litt unter Bauchschmerzen und starb drei Tage später an Herzstillstand. Ein 6-jähriger Junge  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 8. Januar 2022. Er starb am 15. Januar 2022 an einer Myokarditis und einem Herz- und Atemstillstand. Ein 11-jähriger Junge  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 15. Dezember 2021. Er starb fünf Tage später an „akutem Atemversagen, Reizbarkeit, Hirnfehlbildung, Herzstillstand, Durchfall“. Ein 13-jähriger Junge  starb drei Tage nach Erhalt seiner zweiten Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech. In dem Bericht heißt es: „Die Autopsie ergab ein vergrößertes Herz und Flüssigkeit um das Herz herum.“ Ein 15-jähriger Junge  erhielt seine zweite Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 24. November 2021 - und starb am nächsten Tag. In dem Bericht heißt es: „Der Junge erlitt Brustschmerzen, kurz nachdem er von einem Impfzentrum nach Hause gekommen war.“ Die Ärzte erklärten jedoch, der Junge sei an den Folgen von Diabetes gestorben. Ein 16-jähriges Mädchen  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 10. November 2021. Es starb am 18. Dezember 2021 an „Hirnschäden infolge von akutem Herzversagen und Dekompensation sowie Hypoxie“. Ein 16-jähriges Mädchen erhielt am 27. Dezember 2021 eine COVID-19-Auffrischung von Pfizer. Zwei Tage später starb sie an einer „ Lungenarterienembolie mit Herzstillstand“. Ein 17-jähriges Mädchen  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 30. August 2021. Am 9. September 2021 „erlitt die Patientin einen Herzstillstand und starb“. Ihr Tod wurde jedoch auf „orale Verhütungsmittel, die im Juli 2021 eingenommen wurden“ zurückgeführt, während „eine Impfstoff-Ätiologie nicht in Betracht gezogen wurde.“ Ein 17-jähriger Junge von außerhalb der USA erhielt am 16. Juni 2022 in seiner Schule eine Auffrischungsimpfung von Pfizer. Er erlitt „allgemeine Schwäche und Appetitlosigkeit im Juni 2022, einen Krampfanfall und einen außerklinischen Herzstillstand ... am 12. August 2022, erhöhte Herzenzyme und Verdacht auf Myokarditis am 13. August 2022“ und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er starb am 18. August 2022. Schicksalsgefährte Santino – Vierjähriger Junge aus Argentinien tot nach Covid-„Impfung“ Yonatans schreckliches Schicksal teilte Santino Godoy Blanco, ein Knirps aus Argentinien: Mit vier Jahren verstarb er im November 2022 „plötzlich und unerwartet“. Kurz zuvor war er mit hohem Fieber und Übelkeit in eine Klinik eingeliefert worden. In seinem Totenschein ist als Ursache „ bilaterale Pneumonie “ vermerkt; dass Covid-Impfungen Lungenentzündungen auslösen können, räumt selbst das Paul-Ehrlich-Institut in einem „ Sicherheitsbericht “ ein. Santino war im Fernsehen als telegener Animator für die landesweite Impfkampagne „ Activá Vacunas “ aufgetreten . Auch er hatte den „Piks“ erhalten. Das Infoportal Died Suddenly berichtet: „Seine Mutter sagt, dass er vor seinem Tod seine Maske abnahm und ihr kleine Küsse gab, weil er nicht mehr sprechen konnte.“ Ungesühnt – wie lange noch? Unter Mord versteht man ein vorsätzliches Tötungsdelikt. Werden die Morde an Yonatan und Santino jemals gesühnt? Wer forscht nach, woran Abertausende weiterer Kinder „plötzlich und unerwartet“ starben, die Covid-19 in Wahrheit nicht ärger fürchten mussten als einen Blitzschlag und kerngesund waren – bis ihre gutgläubigen Eltern sie „piksen“ ließen, als Vollzugsgehilfen eines „ Staatsverbrechens “, wie der Heidelberger Arzt Gunter Frank seine Klageschrift gegen das Corona-Regime treffend betitelt? Wie viel es für unabhängige Staatsanwälte und Richter zu tun gäbe, lassen unzählige Schicksalsberichte in Foren von Betroffenen und Zeugen erahnen: beispielsweise bei   Impfopfer.info   (aktuell 47.500 Mitglieder),   Impfschäden Schweiz Coronaimpfung   (23.000),   Corona Impfschäden Deutschland   (17.000),   CovidVaccineVictims  (73.000), CovidVaccineInjuries   (47.000),   CovidVaccVictims   (2.500). Der wahre Grund für die COVID-“Impfung” von Kindern Wieso waren Pfizer, BioNTech & Co. von Anfang an erpicht darauf, auch Kindern ihre Genspritzen in die Ärmchen zu stechen – obwohl frühzeitig klar war, dass Covid-19 für unsere Kleinen kein ernsthaftes Risiko darstellt? Zu deren Schutz? Wovor denn? Der wahre Grund liegt auf der Hand: Die Vakzinhersteller wollten sicherstellen, dass ihre Produkte in den Kinderimpfplan für Kinder aufgenommen wurden. Dann nämlich wären sie vor finanzieller Haftung für Impfschäden geschützt, zumindest auf ihrem Hauptmarkt, den Vereinigten Staaten. Die Rechnung ging auf. ( Harald Wiesendanger )   Aktualisierte und erweiterte Fassung eines KLARTEXT-Beitrags vom 27. Oktober 2023. Titelbild: Screenshot aus dem Impfwerbeclip mit Yonatan. Grafik Myokarditis-Fälle lt. VAERS: aus https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0146280621002267?via%3Dihub  (nachträglich zensiert) Zum selben Thema siehe KLARTEXT: „ Pandemie der vertuschten Impfschäden “   und „ Das Piks-Massaker “ .

  • Unfassbar glücklich – mit schwerstbehindertem Kind

    Ein behindertes Kind zur Welt bringen? Damit verbundene Belastungen, Sorgen und Ängste aushalten? Soziale Ausgrenzung ertragen? 94 Prozent aller schwangeren Frauen, bei deren Ungeborenem eine Trisomie 21, das Down-Syndrom festgestellt wird, entscheiden sich für eine Abtreibung. Dabei entgeht ihnen offenbar nicht nur eine schicksalhafte Chance zur Selbsterfahrung und innerem Wachstum, sondern auch ein besonderes Lebensglück. Darauf deutet eine bemerkenswerte kanadische Studie hin – wie auch bewegende Erfahrungen in den Therapiecamps meiner Stiftung AUSWEGE . Jedes zehnte Kind weltweit lebt mit irgendeiner Form von Behinderung - , rund 240 Millionen, schätzt UNICEF. Knapp 100 Millionen sind körperlich beeinträchtigt, 34 Millionen taub , 1,4 Millionen blind . Mehrere Zehntausend sind vom Down-Syndrom betroffen . Das Spektrum möglicher Behinderungen reicht von Cerebralparese über Muskeldystrophie, offenem Rücken und fehlgebildeten Gliedmaßen bis zu Stoffwechselerkrankungen mit Auswirkungen auf das Gehirn, z. B. Phenylketonurie. Und wenn ein solches Kind deines wäre? Was bedeutet es für Eltern, ein Kind zur Welt zu bringen und großzuziehen, das womöglich noch erheblicher beeinträchtigt ist – ohne jegliche Aussicht auf Heilung? Ein Forscherteam der Uni­versität Montreal, Kana­da, um die Neonatologin Annie Janvier befragte 332 Eltern von 272 Kin­dern, bei denen noch schwerwiegendere Behinderungen vorlagen als beim Down-Syndrom – Trisomie 13 – das Pätau-Syndrom - oder Trisomie 18, das Edwards-Syndrom (3) –, nach ihrer Lebenszufriedenheit. Müssten sie nicht bedrückt und verzweifelt sein, unentwegt mit ihrem Schicksal hadern? Die Ergebnisse der Studie sind verblüffend. Bei einer Tri­somie kommen in jeder Körperzelle von einem bestimmten Chromosom – mit der Nummer 13, 18 oder 21 – drei statt der üblichen zwei Exem­plare vor. Diese Anomalie führt zu zahlreichen Besonderheiten: Down-Kinder sind geistig behindert, überaus anfällig für Infekte, fallen durch asiatisch anmutende Augen auf – daher die verbreitete Bezeichnung „Mongolismus“ -, in jedem zweiten Fall liegt ein Herzfehler vor. Noch gravierender wirken sich die Triso­mi­en 13 und 18 aus: Häufig sind innere Organe aufs Schwerste missgebildet. Wegen deformierter Kiefer- und Gesichtsknochen können die Kinder nicht selbstständig durch die Nase atmen, kaum oder gar nicht schlucken. Die meisten weisen Herz­fehler auf. Augen und Nieren, Harn- und Magen-Darm-Trakt sind fehlgebildet, oft auch das Gesicht. Oft ist das Kleinhirn verkümmert, das unter anderem Gleich­gewicht, Wahrnehmung, Schmerz und Hunger steuert. Die Betroffenen sind blind oder gehörlos. Manche haben kein Zwerchfell, andere einen „offen Rücken“, und alle sind kleinwüchsig. Oftmals müssen sie künstlich ernährt und beatmet werden, weshalb sie ihre wenigen Lebenswo­chen, an Sonden und Kabeln hängend, auf der Intensivstation verbringen. Irgendwann glucksen und lachen manche zwar spontan, reagieren aber nicht, wenn man sie anlächelt oder anspricht, können den Kopf nicht heben, ihr Gesicht bleibt regungslos. Einige lernen, sich aufzusetzen, aber nur die allerwenigsten können jemals laufen oder sprechen. Viele kommen tot zur Welt oder sterben innerhalb der ersten zwölf Monate. (Zum Zeitpunkt von Janviers Datenerhebung lebten nur noch 79 der 272 Kinder, ihr Durchschnittsalter lag bei vier Jahren.) Im statistischen Durchschnitt überleben Kinder mit einer Trisomie 13 oder 18 gerade einmal 2,5 bis 14,5 Tage, bloß eines von zwölf lebend geborenen Kindern übersteht das erste Lebensjahr. Nur in seltenen Einzelfällen werden sie 12, 13, gar 18 Jahre alt. Gegen ärztlichen Rat Die meisten Ärzte raten werdenden Müttern bei einem derart fatalen pränatalen Befund dringend zum Abort, versuchen ihnen auszureden, um ihr Kind zu kämpfen, und sträuben sich kategorisch gegen lebensrettende Maßnahmen, falls es doch zur Welt kommt – nicht unbedingt aus Hartherzigkeit, sondern im Bewusstsein persönlicher Risiken: Ein Arzt, der einem solchen Kind überleben hilft, läuft Gefahr, dass die Krankenkasse ihm einen „Behand­lungs­fehler“ vorwirft – er habe die Eltern offenkundig nicht ausreichend über die Folgen eines solchen Gendefekts aufgeklärt, andernfalls hätten sie selbstverständlich abgetrieben – und sich die Kosten lebensverlängernder Maßnahmen von seiner Haftpflichtversicherung zurückholt. Und auch die Eltern könnten ihn, falls sie ihr Ja zum Kind später bereuen, nachträglich haftbar ma­chen, gestützt auf ein neues Patien­ten­rechtegesetz: Weil er sie nicht eindringlich und vollumfänglich ge­warnt habe, müsse er die Unterhaltskosten mitfinanzieren. Dennoch können solche Kinder für ihre Eltern offenbar Glück bedeuten: Nicht weniger als 97 Prozent der befragten Mütter und Väter gaben an, nicht nur selber ein erfülltes Leben zu führen; sie meinten auch, dass ihr Kind glücklich sei – und dass seine Existenz das Familienleben und ihre Partnerschaft bereichere.  „Unsere Studie zeigt“, so Annie Janvier in der Fachzeitschrift Pediatrics , „dass Eltern, die einen Weg finden, ihr behindertes Kind zu akzeptieren und zu lieben, Glück und Bereicherung erfahren.“ Wie gut betroffene Eltern eine solche Ausnahmesituation bewältigen, hängt entscheidend davon ab, wieviel Verständnis und Unterstützung sie von Lebensgefährten, Verwandten und Freunden erfahren. Ja, viele von ihnen fühlen sich ausgegrenzt, alleingelassen, manchmal sogar regelrecht angefeindet. Der hohe Betreuungsaufwand erfordert enorme Kraft, er erschöpft und überlastet. Trotzdem überwiegen anscheinend positive Aspekte und Glücksmomente, die zutiefst erfüllen. In krassem Gegensatz dazu steht das düstere Bild, das Ärzte häufig malen: 87 Prozent der befragten Eltern gaben an, ihnen sei während der Schwangerschaft gesagt worden, ein solches Kind sei „nicht mit ihrem Leben vereinbar“. Und jedes zweite Paar musste sich anhören, das Kind werde bloß „da­hinvegetieren“ und „ein Da­sein in Leid fristen“, jedem vierten wurde prophezeit, ein solches Kind werde „unser Familien­leben und unsere Partnerschaft zerstören“. Und wenn ein schwerstbehindertes Kind früh stirbt? Nach seinem Tod sagen fast alle Eltern, die es begleiteten: „Wir sind froh, dass wir dieses Kind gehabt haben.“ Schier unglaublich, diese Ergebnisse – aber inzwischen bestätigt sie eine weitere, noch größere Studie der Queen-Mary-Universität von Lon­don. Sie bezog Eltern von 326 Kindern mit Trisomie 18 und 142 mit Trisomie 13 ein. (2) KI wundert sich nicht Auch wenn es Künstlicher Intelligenz angeblich an Empathie mangelt: Bisweilen findet sie Antworten, wie wir sie ansonsten nur von besonders einfühlsamen Menschen bekommen. „Können schwerstbehinderte Kinder ihre Eltern glücklich machen?”, frage ich ChatGPT.  Zumindest für diese Antwortmaschine steht das außer Frage. “Ja, absolut - vielleicht nicht immer auf die Art, wie es gesellschaftlich oft erwartet wird, aber auf tiefgreifende, bedeutsame Weise“, erklärt die KI. „Viele Eltern berichten, dass ihr behindertes Kind ihnen eine völlig neue Perspektive aufs Leben gibt – was wirklich zählt, wie bedingungslose Liebe aussieht, wie viel Kraft in kleinen Momenten liegen kann. Es entsteht oft eine ganz besondere Form der Verbindung, geprägt von Intensität, Vertrauen und tiefem emotionalem Austausch – selbst wenn das Kind nicht sprechen oder sich nicht bewegen kann. Natürlich gibt es Herausforderungen, manchmal auch große. Es kann Phasen von Trauer, Erschöpfung oder Überforderung geben – das ist real und wichtig anzuerkennen. Aber das schließt Glück nicht aus. Es kann sogar intensiver empfunden werden, gerade weil es nicht selbstverständlich ist.“ (3) Die Reise nach Island – Ein Gleichnis Was es bedeutet, mit einem behinderten Kind zu leben, veranschaulicht die US-Schriftstellerin Emily Kingsley - ab 1970 schrieb sie jahrzehntelang für die Fernsehserie „Sesamstraße“ – in einem bewegenden Gleichnis. 1974 hatte sie ihren Sohn Jason zur Welt gebracht – mit Trisomie 21, dem Down-Syndrom. Dieses Erlebnis arbeitete sie seither in zahlreichen Büchern und Artikeln auf. Ihren Text „Die Reise nach Holland“ habe ich leicht umgewandelt, in „Die Reise nach Island“. Wenn du ein Kind erwartest, so ist das, als würdest du eine langersehnte Reise nach Spanien planen. Voll freudiger Erwartung deckst du dich mit Pro­spekten und Büchern über dieses me­di­terrane Urlaubsparadies ein. Du lässt dich im Reisebüro beraten, blätterst in Bildbänden, liest im Inter­net begeisterte Erfahrungs­berichte von Urlaubern, die schon dort wa­ren ... Du freust dich auf Flamenco und Paella, aufs Schwimmen und Son­nen­baden an den Stränden der Costa Brava. Du siehst dich bereits die atemberaubenden Land­schaf­ten der Pyre­näen und der Sierra Nevada erkunden. Du malst dir aus, wie du durch die male­rischen Altstädte von Toledo, Cordoba und Sevilla bummelst. Du siehst dich schon in der prächtigen Sagrada Familia von Barce­lona stehen, im Palacio Real in Madrid, in der Alham­bra in Granada, in der Stier­kampf­arena und dem Alcazar in Valen­cia. Viel­leicht belegst du sogar einen Sprach­kurs, um ein paar Brocken Spanisch zu lernen. Nach Monaten gespannter Vorfreude kommt endlich der lang ersehnte Tag. Du packst die Koffer, fährst zum Airport, checkst ein, das Flugzeug hebt ab. Ein paar Stunden später landet die Maschine. Über Bordlautsprecher hörst du die freundliche Stimme des Piloten: „Willkommen in Island!“ Du bist wie vom Donner gerührt. Auf­gebracht springst du auf und be­schwerst dich bei den Flugbegleitern: „Island? Wie bitte? Ich habe doch eine Reise nach Spanien gebucht! Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, nach Spanien zu reisen!“ Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist jetzt in Island gelandet, hier musst du aussteigen und bleiben. Einen Rückflug gibt es nicht. Wie groß ist diese Katastrophe wirklich? Du bist keineswegs in ein dreckiges, von Krieg, Seuchen und Hun­gersnot geplagtes Land gebracht wor­den. Es ist nur anders als Spani­en – nicht so spektakulär, nicht so be­liebt. Was du jetzt brauchst, sind neue Bü­cher und Reiseprospekte. Du musst eine neue Sprache lernen. Und du triffst andere Menschen, welche dir in Spanien nie begegnet wären. Aber nachdem du eine gewisse Zeit an diesem Ort verbracht und dich vom ersten Schrecken erholt hast, beginnst du dich umzuschauen. Und du erfährst und erlebst, dass Island grandiose, weitgehend unberührte Landschaften zu bieten hat. Du ge­nießt atemberaubende Wasserfälle und Bootsfahrten entlang malerischer Fjorde, bestaunst die Mitter­nachts­­son­ne im Juni. Im Schneemo­bil er­kundest du Europas größten und ein­drucksvollsten Gletscher. Dich in­spiriert die Kunst- und Kul­tur­szene von Rejkjavik; bald ent­deckst du dein neues Lieblingsre­stau­rant, in dem du die leckersten Meeresfrüchte schlemmst. Du schließt Freundschaft mit Mitreisenden, die es ebenfalls nach Island verschlagen hat. Und allmählich klingt dein anfängliches Ent­setzen ab, deine Verbitterung be­ginnt nachzulassen. Unterdessen sind alle, die du noch aus deinem früheren Leben kennst, weiterhin damit beschäftigt, von Spanien zu kommen oder dorthin zu fahren. Du hörst sie schwärmen, und nie wirst du ganz aufhören, sie zu beneiden. Für den Rest deines Le­bens sagst du dir: „Oh ja, Spanien! Dorthin hatte auch ich meine Reise geplant! Aber es kam ganz anders!“ Dein Schmerz darüber wird nie mehr ganz vergehen, denn der Verlust eines Lebens­traums wiegt schwer. „Doch wenn du den Rest deines Le­bens damit zubringst, dem zerronnenen Traum der Reise nach Spanien nachzutrauern“, so endet Emily Kingsleys Gleichnis, „wirst du nie innerlich frei sein, die besonderen und wundervollen Seiten Islands genießen zu können.“ ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1) Annie Janvier, Barbara Farlow, and Benjamin S. Wilfond: “ The Experience of Families With Children With Trisomy 13 and 18 in Social Networks ”. Pediatrics , 23. Juli 2012.    (2) Jianhua Wu/Anna Springett/Joan K. Morris, „ Sur­vival of trisomy 18 (Edwards syndrome) and trisomy 13 (Patau Syndrome) in England and Wales 2004–2011 “, American Journal of Medical Genetics 161 (10) 2013, S. 2512–2518. (3) ChatGPT am 12. April 2025. Eine frühere Version dieses Betrags findet sich in meinem Buch Auswege – Kranken anders helfen   (2015).

  • Lässt du dein Kind vergiften?

    Wer sein Kind impfen lässt, willigt ein, dass vielerlei bedenkliche Inhaltsstoffe in es hineingespritzt werden. Was bekäme man von einer Giftnotrufzentrale zu hören, wenn man ihr schildert, welche Substanzen dabei in seinen Körper geraten? Ein Arzt machte die Probe aufs Exempel – und erhielt eine bezeichnende Auskunft. Wie viele Mütter und Väter hinterfragen jemals, was alles ihrem Kind injiziert wird, wenn sie es impfen lassen? Über das Antigen hinaus, das eine schützende Immunantwort auslösen soll, enthalten die Spritzen ein rundes Dutzend seltsame Substanzen: von Adjuvanzien (“Wirkverstärkern”) wie Aluminiumsalzen und MF59  über Hilfsstoffe, die für Haltbarkeit oder Stabilität sorgen sollen - z. B. Konservierungsmittel wie Thiomersal und Formaldehyd -, Lösungsmittel, Stabilisatoren wie Gelatine, Puffer, Emulgatoren, neuerdings Lipid-Nanopartikel in mRNA-Impfstoffen -, bis hin zu Verunreinigungen und Rückständen aus dem Herstellungsprozess, z. B. Eiweiß aus Hühnerei und Antibiotika. Wie wirken sich diese Bestandteile gesundheitlich aus – kurzfristig und auf längere Sicht? Davon haben nicht nur die allermeisten Eltern, sondern auch ein Großteil der „piksenden“ Ärzte in Wahrheit keinen blassen Schimmer. Aber zumindest ein gewisser Dr. David Cartland war neugierig: ein englischer Allgemeinmediziner aus Pentance, einem Hafenstädtchen in Cornwall. Zunächst stellte er sämtliche Vakzinbestandteile in einer Liste zusammen. Dann rief er den National Poisons Information Service  (NPIS) an, Englands Giftnotrufzentrale: „Nachdem ich mich vorgestellt und darum gebeten hatte, mit jemandem zu sprechen, der sich auskennt, entwickelte sich das folgende Gespräch : Ich: Meine Frage an Sie lautet: Wie werden diese Inhaltsstoffe kategorisiert? Als gutartig oder giftig? (Ich habe ein paar Inhaltsstoffe überprüft: Formaldehyd, Tween 80, Quecksilber, Aluminium, Phenoxyethanol, Kaliumphosphat, Natriumphosphat, Sorbitol usw.) Er:  Nun, das ist eine ganz schöne Liste... Aber ich würde einfach sagen, dass sie alle für den Menschen giftig sind... Sie werden in Düngemitteln verwendet... Pestiziden... Um das Herz zu stoppen... Um einen toten Körper zu konservieren... Sie sind bei uns in verschiedenen Kategorien registriert, aber ziemlich sicher Gifte. Und warum? Ich: Wenn ich meinem Kind absichtlich und regelmäßig diese Stoffe füttere oder spritze, bringe ich meine Tochter natürlich in Gefahr... Aber was würde rechtlich mit mir passieren? Er: Seltsame Frage... Aber Sie würden wahrscheinlich wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt werden... vielleicht mit Tötungsabsicht... und natürlich Kindesmissbrauch... Ihr Kind würde Ihnen weggenommen werden... Kennen Sie jemanden, der das mit seinem Kind macht? Das ist kriminell... Ich: Eine Industrie... Das sind die Inhaltsstoffe, die in Impfstoffen verwendet werden... Mit Bindemitteln, um sicherzustellen, dass der Körper sie nicht ausspült... Um den Antikörperspiegel auf unbestimmte Zeit hoch zu halten... Der Mann war ganz aus dem Häuschen. Er fragte mich, ob ich ihm all diese Informationen per E-Mail schicken würde. Er wollte sie mit seinen erwachsenen Kindern teilen, die Eltern sind. Er war entsetzt und fühlte sich schrecklich, weil er es nicht wusste... seine Kinder sind geimpft und haben gesundheitliche Probleme... Hier sind nur einige Impfstoffbestandteile, die in Routineimpfstoffen enthalten sind: Formaldehyd/Formalin - Hochgiftiges systematisches Gift und Karzinogen. Betapropiolacton - Giftige Chemikalie und krebserregend. Kann nach sehr kurzer Exposition gegenüber kleinen Mengen zum Tod/zu bleibenden Schäden führen. Ätzende Chemikalie. Hexadecyltrimethylammoniumbromid - Kann die Leber, das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem schädigen. Kann die Fortpflanzung beeinträchtigen und Geburtsfehler verursachen. Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat und Aluminiumsalze  - Neurotoxin. Birgt ein Risiko für langfristige Gehirnentzündungen/-schwellungen, neurologische Störungen, Autoimmunkrankheiten, Alzheimer, Demenz und Autismus. Es dringt in das Gehirn ein, wo es auf unbestimmte Zeit verbleibt. Thimerosal (Quecksilber)  - Neurotoxin. Verursacht Zellschäden, reduziert die Oxidations-Reduktions-Aktivität, Zelldegeneration und Zelltod. Wird mit neurologischen Störungen, Alzheimer, Demenz und Autismus in Verbindung gebracht. Polysorbat 80 & 20  - Durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und trägt Aluminium, Thimerosal und Viren mit sich, so dass diese ins Gehirn gelangen können. Glutaraldehyd - Toxische Chemikalie, die als Desinfektionsmittel für hitzeempfindliche medizinische Geräte verwendet wird. Fötales Rinderserum - wird aus Rinderföten gewonnen, die trächtigen Kühen vor der Schlachtung entnommen wurden. Menschliche diploide Fibroblastenzellen - abgetriebene fötale Zellen. Fremde DNA hat die Fähigkeit, mit unserer eigenen zu interagieren. Nierenzellen des Afrikanischen Grünen Affen - können das krebserregende SV-40-Virus in sich tragen, an dem bereits etwa 30 Millionen Amerikaner erkrankt sind. Aceton - Kann Nieren-, Leber- und Nervenschäden verursachen. Escherichia Coli - Ja, Sie haben richtig gelesen. DNA  vom Schweine-Circovirus Typ-1 Menschliche embryonale Lungenzellkulturen  (von abgetriebenen Föten)." "Sie können alle diese Inhaltsstoffe auf der Website der CDC einsehen“ - nun ja, fast  alle. Manche verschweigt der Beipackzettel von vornherein: sogenannte „Spurenstoffe“ unterhalb einer bestimmten Nachweisgrenze, weil sie als medizinisch unbedeutend gelten. Weitere dürfen unter Verschluss bleiben, wenn es „Geschäftsgeheimnisse“ zu schützen gilt; offengelegt werden sie dann nur bei Zulassungsbehörden, in allen öffentlichen Dokumenten wie Packungsbeilagen und Fachinformationen dürfen sie geschwärzt oder verallgemeinert werden. Bekommt Recht, wer Recht hat? Weil Eltern von diesen Ingredienzen im allgemeinen keine Ahnung haben und beim Impftermin unaufgeklärt bleiben, findet eine „informierte Einwilligung“ tatsächlich nur in den wenigsten Fällen statt – eigentlich ein millionenfacher Rechtsbruch, Tag für Tag. Denn in Deutschland ist die umfassende Aufklärungspflicht eines Arztes vor medizinischen Eingriffen – also auch vor einer Impfung – gesetzlich streng geregelt. Was gehört zu einer „ordnungsgemäßen Aufklärung“?  Vor der Impfung müssen Eltern -          Art und Zweck der Impfung verstehen -          mögliche Nebenwirkungen kennen - auch seltene -          über Impfalternativen informiert werden (falls vorhanden) -          Zeit zur Entscheidung bekommen (kein Druck!) -          Die Aufklärung muss mündlich erfolgen – Infoblätter allein reichen nicht aus. (1) Unterlässt ein Arzt dies ganz oder teilweise, kann das ernste juristische Folgen haben, insbesondere wenn es zu einem Impfschaden kommt. Zu den zivilrechtlichen Folgen: Wenn die Aufklärung unterblieb oder unzureichend war, ist die Einwilligung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten rechtlich unwirksam. Damit gilt die Impfung als Körperverletzung (§ 823 BGB). Der Arzt kann auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt werden. Auch Folgekosten, z. B. für Therapien und Pflege, lassen sich geltend machen. Falls der Arzt „grob fahrlässig“ handelte, könnte seine Berufshaftpflichtversicherung ihm die Zahlung verweigern – dann müsste er aus eigener Tasche für den Schaden aufkommen. Darüber hinaus drohen strafrechtliche Folgen: Geldstrafen oder bis zu fünf Jahren Haft  – auch bei „guter Absicht“,  falls keine korrekte Aufklärung stattfand. Die zuständige Ärztekammer kann zudem berufsrechtliche Maßnahmen ergreifen – von einem Verweis oder einer Rüge über Geldbußen bis hin zu einem Berufsverbot. Soweit die Rechtslage im Prinzip. (2) Wie hilfreich sie für Geschädigte im Einzelfall tatsächlich ist, führt ein Fall vor Augen, der vor dem Oberlandesgericht Dresden verhandelt wurde. Eine Mutter klagte gegen eine Kinderärztin, weil ihres Erachtens die Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung bei ihrer Tochter zu Allergien und Neurodermitis führte; die Ärztin habe sie nicht ausreichend über mögliche Risiken aufgeklärt. Das Gericht kam jedoch zu dem Schluss, dass kein kausaler Zusammenhang  zwischen der Impfung und den gesundheitlichen Beschwerden des Kindes bestand und wies die Klage ab. Woher wusste das Gericht das? Es berief sich auf den wissenschaftlichen Forschungsstand – und dieser ergibt sich überwiegend aus pharmafinanzierten Studien. Zu den wenigen Kanzleien mit Schwerpunkt Medizinrecht in Deutschland, die Mandanten in Fällen von Impfschäden vertreten, um Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche geltend zu machen, zählen Steinbock & Partner (mit 10 Standorten bundesweit, u.a. in München, Bamberg und Gotha), sowie Lattorf in Köln und Aachen. „Betroffene berichten, dass sie in einer Art Massenabfertigung zum impfenden Arzt in das Behandlungszimmer gerufen wurden, dieser noch kurz mitgeteilt hat, dass man sich etwas schonen soll und es zu einer Rötung der Einstichstelle, Erschöpfung und eventuell auch erhöhter Temperatur kommen kann“, berichtet die Kanzlei Steinbock. „Mit einer ordnungsgemäßen Impfaufklärung hat dies allerdings nichts zu tun.“ Diese „lässt sich daher unter 20 Minuten kaum bewerkstelligen, da definitiv auch über die drohenden Langzeitschäden aufzuklären ist.“ „Vielfach wird behauptet, dass es überhaupt keine Impfschäden mit schweren Folgen gibt“, erklärt Anwalt Christian Lattorf.  Man dürfe jedoch „davon ausgehen, dass Patienten, die tatsächlich durch eine Impfung geschädigt worden sind, wegen der Beweisproblematik eher keine rechtliche Beratung diesbezüglich anfragen und solche Fälle nicht öffentlich werden.“ Rat und Hilfe, für die kein dreistelliges Stundenhonorar gemäß Anwaltsgebührenordnung fällig wird, finden betroffene Eltern beim Bundesverein Impfgeschädigter e.V. sowie bei Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. In einigen Regionen bestehen Selbsthilfegruppen für Eltern von Kindern mit Impfschäden – ausfindig zu machen über die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen ( NAKOS ). Rund 5500 Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin sind in Deutschland in Praxen oder medizinischen Versorgungszentren tätig . Im Schnitt nimmt ein Kinderarzt, je nach Standort und Praxisgröße, 5 bis 50 Impfungen pro Tag vor. (3) Multipliziert mit rund 240 Praxistagen pro Jahr, ergibt sich nach Adam Riese: Zwischen Januar und Dezember müssen Deutschlands Kinder 6,6 bis 66 Millionen „Pikse“ über sich ergehen lassen. Bei wie vielen „Piksen“  handelt es sich strenggenommen um eine Straftat? Bei den meisten. Wie viele Kinderärzte wären demnach Kriminelle? Die Mehrzahl. Wie viele Staatsanwälte, Richter, Ärztekammern kümmert das? Inzidenz nahe null. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Dies stellte der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 15. Februar 2000 klar. (Az.: VI ZR 48/99.) Im Fall eines Arztes, der vor einer Polioimpfung mit Lebendviren die Eltern nicht ausreichend über seltene Risiken aufklärte, entschied der BGH: Auch Routineimpfungen erfordern eine umfassende Aufklärung. Bloß Merkblätter zu verwenden, reicht nicht aus; ein persönliches Arzt-Patienten-Gespräch ist unerlässlich. Fehlt eine solche Aufklärung, kann dies zu Schadensersatzansprüchen führen. (2)   Eine Auswahl von Fachliteratur zum Thema Medizinrecht bei Impfschäden: Haftungsrechtliche Aspekte bei Impfschäden , Medizinrecht – Kommentar , Die ärztliche Begutachtung – Impfschäden , Patientenrechte und Behandlungsfehler . (3)   Laut Schätzungen der KIs ChatGPT und Perplexity am 2.4.2025, nach Auswertung eines Dutzends Quellen. Titelbild: z.T. generiert mit Sora/OpenAI.

  • 6-fach geimpft – 12 Stunden später tot

    Ein einjähriges Baby, zuvor kerngesund und putzmunter, erhält Sechsfach-Spritzen mit 12 Impfstoffen -  einen halben Tag später ist es tot. Wie erklären „Faktenchecker“ den verzweifelten Angehörigen den Grund? Wann beginnen Eltern endlich, Nutzen und Risiko jedes „Piks“ gegeneinander abzuwägen? Pro-Vaxxer ignorieren zahlreiche Studien, die belegen: Ungeimpfte Kinder sind gesünder. Bis zum Nachmittag des 26. März war die 1-jährige Sa’Niya ein kerngesundes, lebhaftes, glückliches Baby. 15 Tage zuvor war sie ein Jahr alt geworden. (Q) Um 16 Uhr fand in der Kinderarztpraxis des Golisano Children's Hospital in Rochester, New York, rein “Vorsorgetermin” statt. Mit dabei waren die Eltern, Shanticia Nelson und Kayon Carter, sowie die Oma, Latricia Hanley. Laut Protokoll erhielt Sa'Niya Sechsfach-Impfungen mit insgesamt 12 Impfstoffen (1), darunter „DTap/Hep B/IPV (Pediarix), HiB/Acthib/Hiberix, 20-valenter Pneumokokken-Impfstoff, Varizellen (allgemein bekannt als Windpocken), MMR und Hepatitis A”, außerdem Natrium für ihre Zähne. “Warum muss mein Kind so viele Impfungen auf einmal bekommen?”, wollte der Vater von der Krankenschwester wissen, welche die Spritzen verabreichte. Daraufhin wurde diese wütend: „Sie braucht diese Impfungen! Sie müssen ihr diese Impfungen geben!“ Weder erklärte sie die verschiedenen Vakzine, noch wies sie auf mögliche Nebenwirkungen hin, wie Krampfanfälle und Tod. Eine “informierte Zustimmung” der Eltern fand nicht im entferntesten statt. Das Mädchen hatte den Sechsmonatstermin versäumt. Jetzt, bei der 1-jährigen Vorsorgeuntersuchung, müssten Impfungen “nachgeholt” werden, hieß es – ganz im Einklang mit einer Empfehlung der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP). Sa’Niya war im allgemeinen ein gesundes Baby. Am Impftag hatte sie jedoch ein wenig Husten und eine laufende Nase, außerdem akut ein Ekzem, Windeldermatitis und Verstopfung. “Ich will nur mein Baby zurück” Wenige Stunden nach dem „Piks“ begann Sa’Niya, die Augen zu rollen. Schaum quoll aus ihrem Mund. Der Mutter war sofort klar, dass mit ihrem Kind etwas nicht stimmte. „Ich sah mein Baby an und sagte: 'Nein, mein Baby ist nicht in Ordnung ... das ist nicht meine Tochter. Meine Tochter ist aktiv. Sobald sie auf den Arm genommen wird, ist sie aktiv.'“ Nun aber lag Sa'Niya „einfach da ... ihre Augen wanderten einfach umher. Sie reagierte nicht darauf, wenn ich ihren Namen rief, wie sie es sonst tat.“ Die Eltern riefen den Notarzt, ein Krankenwagen fuhr Sa’Niya und ihre Mutter ins Saint Vincent Hospital in Lake Erie, Pennsylvania. Bei ihrer Ankunft im Krankenhaus hatte Sa’Niya vier Anfälle. Während ie Ärzte mit allerlei Tests begannen, verließ Shanticia Nelson das Krankenhauszimmer, um ihren Mann und ihre beiden älteren Kinder zu holen. Nach ihrem Eintreffen saßen sie noch keine zwei Minuten im Wartezimmer, als ihnen eine Krankenschwester eröffnete: „Es tut mir leid, aber Ihre Tochter - sie ist sehr krank ... Im Moment hat sie einen Herzstillstand.“ Auf Versuche, Sa’Niya zu reanimieren, reagierte sie nicht. Ihr Blutzuckerspiegel lag über 700. 40 Minuten lang setzte das Klinikpersonal die Wiederbelebung fort. Gegen 4 Uhr morgens am 27. März stand fest: Das Baby hat keinen Puls mehr. Sa’Niya  ist tot. Zuviele Eltern beginnen mit dem Hinterfragen zu spät Dass ein gesundes Baby stirbt, kurz nachdem ihm mehrere Impfungen verabreicht worden sind, komme gar nicht so selten vor, erklärt die Kinderärztin Dr. Elizabeth Mumper . “Einige Säuglinge haben nicht die Leberfunktion oder die Entgiftungskapazität, um eine kumulative Aluminiumbelastung zu verarbeiten. Impfstoffe belasten die Mitochondrien - die Kraftwerke der Zelle. Manche Babys haben nicht genügend mitochondriale Reserven, um den oxidativen Stress mehrerer Impfungen am selben Tag zu verkraften.“ Wievielen Eltern öffnet Sa’Niyas herzzerreißendes Schicksal endlich die Augen dafür, wie hochriskant die verharmlosten „Pikse“ tatsächlich sind? Impfstoffe enthalten krebserregende, allergieauslösende, erbgutverändernde Substanzen sowie Neurotoxine wie Quecksilber; werden sie verschüttet, müssen sie als Sondermüll entsorgt werden. Trotz der potenziellen Gefahren sind Ärzte befugt, sie weiterhin Säuglingen zu injizieren, wie sie wollen, ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen Folgen – denn während ihres Studiums und ihrer Fortbildungen ist ihnen gebetsmühlenhaft eingetrichtert worden, Impfungen seien ”wirksam und sicher”. Zudem schaffen “Piks”-Prämien lukrative Anreize. Und welche Eltern wagen es schon, den industriellen Impfkomplex und seine Handlanger zu verklagen? Wieviele informieren sich rechtzeitig, ehe eine “Vorsorge” tödlich endet? Wieviele fragen früh genug: Macht Impfen gesünder?   Sorgen Impfstoffe tatsächlich für mehr Gesundheit? Mit fadenscheinigen Ausflüchten weigern sich Behörden seit eh und je, dem behaupteten Zusammenhang wissenschaftlich sauber nachzuforschen. Doch inzwischen belegen hunderte Studien: Geimpfte tragen ein weitaus höheres Risiko für vielerlei chronische Krankheiten. Es wächst, je häufiger, je früher „gepikst“ wird. Eltern muss klar sein, was sie ihrem Kind womöglich antun, wenn sie diese Tatsache ignorieren. Ja, ein Großteil der Impfstoffe scheint weitgehend sicher – innerhalb der sechs Wochen, oft aber auch bloß während zwei bis vier Tagen, in denen ihre Nebenwirkungen in klinischen Studien kontrolliert werden. Ausschließlich Einzelimpfungen kommen dabei auf den Prüfstand, obwohl Säuglinge inzwischen bis zu neun Vakzine auf einmal erhalten. Wozu führt das auf längere Sicht? Was richten Impfstoffe Monate, Jahre, Jahrzehnte nach den „Piksen“ an? Es gibt nur einen Weg, das festzustellen: mittels eines Vergleichs von Geimpften mit Ungeimpften. Doch bis heute weigern sich Gesundheitsbehörden, entsprechende Untersuchungen zu veranlassen. Neugierigen, couragierten Wissenschaftlern ist es zu verdanken, dass solche Studien trotzdem längst vorliegen. Nicht bloß ein paar. Es sind Hunderte – methodisch hochwertig, mit Peer-Review, veröffentlicht in angesehenen Fachzeitschriften. Übereinstimmend und glasklar belegen sie: Impfstoffe erhöhen das Risiko, chronisch zu erkranken – nicht bloß ein statistisches Bisschen, sondern hochsignifikant. Geradezu dramatisch. Eine der angeblich „größten Errungenschaften in der Geschichte der Medizin“ (2) entlarven sie als schreckliches Debakel – mehr noch, als ein monströses Verbrechen, soweit Verantwortliche es bewusst in Kauf nehmen. Zu den Augenöffnern zählen sechs neuere Studien, erschienen zwischen 2017 und 2022. Mit unterschiedlichen Forschungsansätzen kommen sie, unabhängig voneinander, zu ein und demselben Ergebnis: Sogenannte „Schutzimpfungen“ schützen unsere Gesundheit mitnichten. Im Gegenteil. Die beiden Mawson-Studien:   Ungeimpft sind Sechs- bis Zwölfjährige eindeutig besser dran Was man Kindern antut, wenn man offizielle Impfkalender gnadenlos an ihnen abarbeitet, brachte im Jahr 2017 Anthony Mawson zum Vorschein, Professor am Institut für Epidemiologie und Biostatistik der Universität von Jackson, Mississippi. Sein Forschungsteam befragte die Eltern von 666 sechs- bis zwölfjährigen Kindern, die zu Hause unterrichtet wurden. Von ihnen waren 197 vollständig geimpft, 208 teilweise, 261 überhaupt nicht. (3) Unter den Geimpften traten Windpocken und Keuchhusten zwar auffallend seltener auf. Dafür zahlten sie gesundheitlich aber einen hohen Preis: Weitaus häufiger als Ungeimpfte waren sie von allergischer Rhinitis betroffen (30-mal höheres Risiko), von Lernbehinderungen (5,2-mal), von ADHS und Autismus (jeweils 4,2-mal), von Allergien (3,9-mal), von neurologischen Entwicklungsstörungen (3,7-mal), von Dermatitis (2,9-mal). Auch bei Lungenentzündungen (6,4 % gegenüber 1,2 %) und Ohrentzündungen (19,8 % gegenüber 5,8 %) waren die Gruppe der vollständig Geimpften krass im Nachteil. Teilweise geimpfte Kinder erreichten in der Regel „eine mittlere Position“. Im selben Jahr bestätigte Mawson diese Ergebnisse in einer Folgestudie. (4) Die Hooker/Miller-Studien: „Pikse“ im ersten Lebensjahr sind besonders fatal An wissenschaftlichem Sachverstand dürfte es Brian Hooker schwerlich mangeln. Immerhin ist er emeritierter Professor für Biologie an der Simpson University in Redding, Kalifornien. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsautor Neil Miller untersuchte er Erkrankungsraten von 2047 Kindern aus drei amerikanischen Arztpraxen. (5) Zwischen 2005 und 2015 geboren, waren die Kleinen zum Zeitpunkt der Studie 3 bis 12 Jahre alt. 69 % waren im ersten Lebensjahr gegen eine beliebige Krankheit geimpft worden, 31 % nicht. Um sicherzugehen, dass eine Störung oder Erkrankung tatsächlich der Impfung folgte  – und ihr nicht etwa vorausging -, bezogen die Autoren nur solche ein, die nach dem ersten Geburtstag des Kindes auftraten. Bei ausnahmslos allen Diagnosen, zu denen aussagekräftige Daten vorlagen, stellte das Forscherteam fest: Kinder, denen in ihren ersten zwölf Lebensmonaten „Pikse“ erspart geblieben waren, erkrankten weitaus seltener. Im Alter von fünf Jahren war die Wahrscheinlichkeit von Entwicklungsverzögerungen und Ohrentzündungen bei den früh Geimpften mehr als doppelt so hoch; von Asthma 4,5-mal höher. Ein Jahr später, 2021, ließen Hooker und Miller eine zweite Studie folgen, diesmal mit Daten von 1565 Kindern. (6) Von diesen waren 8,7 % vollständig geimpft – d.h. „korrekt“ nach Impfkalender -,  30,9 % teilweise, 60,4 % gar nicht. Vollständig Geimpfte litten mit einer weitaus höheren Wahrscheinlichkeit an Asthma (17,6 % gegenüber 4,9 %), an Magen-Darm-Erkrankungen (13,8 zu 2,5 %), an chronischen Ohrenentzündungen (27,8 % zu 2,13 %). Auch schwere Allergien, Autismus und AD(H)S traten bei ihnen viel öfter auf.   Die Lyons-Weiler/Thomas-Studie: Geimpfte Kinder sind viel häufiger beim Arzt Gemeinsam mit dem Wissenschaftler James Lyons-Weiler führte Dr. Paul Thomas, Facharzt für Pädiatrie aus Portland im US-Bundesstaat Oregon, eine Studie über 3.324 kleine Patienten durch, die er im Laufe von über zehn Jahren in seiner Praxis betreute. (7) Dabei verglichen sie die Anzahl der Arztbesuche bei geimpften und ungeimpften Kindern. Wie oft bekam der Thomas sie wegen bestimmter Diagnosen zu sehen? Ob wegen Asthma, Heuschnupfen oder allergischer Rhinitis – einer Entzündung der Nasenschleimhaut -, Ekzeme, Dermatitis, Urtikaria (Nesselsucht), Bindehautentzündung, Gewichts-/Essstörungen, Anämie, Infektionen der Atemwege, ADHS, Autismus: Mit all diesen Problemen erschienen geimpfte Kinder deutlich häufiger beim Arzt. Alles in allem ließen die Daten nur einen Schluss zu: “Ungeimpfte Kinder sind in der Regel gesünder als geimpfte”. Erstaunlicherweise fand der Arzt eine angesehene Fachzeitschrift, die seine Ergebnisse nach Peer-Review veröffentlichte . Doch nur fünf Tage nach Erscheinen verlor er seine ärztliche Zulassung – er stelle eine “Bedrohung” für die öffentliche Gesundheit dar. Prompt wurde sein Studienbericht zurückgezogen .  Die „Control Group“-Studie: Völlig Ungeimpfte sind bei weitem gesünder Eine fünfte hochspannende Studie (8) stammt von The Control Group , einer amerikanischen Bürgerinitiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, „realistische und kontrollierte Forschung und Dokumentation über die Auswirkungen von Impfungen zu betreiben – auf der Suche nach der Wahrheit über die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Kinder, unserer Familien, unserer Freunde und von uns selbst“. Nicht weniger als 99,74 % der US-amerikanischen Bevölkerung sind geimpft. Lediglich 0,26 % - schätzungsweise 832.000 US-Amerikaner – haben bislang keinerlei Vakzine im Körper. Aus dieser Minderheit zogen die Forscher eine Stichprobe  von 0,178 % - insgesamt 1.482 Kinder und Erwachsene aus 48 US-Bundestaaten. Die Fragestellung lautete: Wie häufig kommen unter diesen vollständig Ungeimpften schwere Erkrankungen vor, verglichen mit der geimpften Mehrheit? Wie es um deren Gesundheit steht, ist öffentlich zugänglichen nationalen Statistiken zu entnehmen. Erneut zeigte sich zweifelsfrei: Ungeimpfte, gleich welchen Alters, sind gesünder - bei weitem. Unter geimpften Kindern leidet mittlerweile jedes Zweite an chronischen Gesundheits­störungen; im Jahr 2010 waren es erst 27 % gewesen. Um ein Vielfaches häufiger treten bei ihnen auf: Asthma, Ekzemen, Nahrungsmittelallergien, Ohrensausen, Augenfehlstellungen, ADHS, Autismus, Epilepsie, zerebrale Lähmung, Mukoviszidose. Die Wahrscheinlichkeit für mindestens eine solche Diagnose liegt 3,5 Mal höher als bei ungeimpften Kindern. Die Wahrscheinlichkeit, von mehreren chronischen Krankheiten betroffen zu sein, ist sogar 5,7 Mal so hoch. Weil Impfungen Erwachsene im Laufe des Lebens kumulativ belasten, stellt sich ihre gesundheitliche Situation noch viel beunruhigender dar. Sie tragen ein 9,5-mal höheres Risiko, an chronischen Krankheiten wie Asthma und Arthritis sowie an einigen der führenden Todesursachen wie Diabetes, Krebs, Herz- und Atemwegserkrankungen zu leiden. 43-mal häufiger haben sie zwei chronische Erkrankungen. 12 % von ihnen sogar fünf. Bei Geimpften im allgemeinen, über alle Altersklassen hinweg, traten 44 Mal häufiger Verdauungsstörungen auf, 207-mal häufiger chronische Sinusitis oder Infektionen der Nasennebenhöhlen. Besonders erstaunlich ist das Spektrum der Krankheiten, die bei den ungeimpften Probanden überhaupt nicht  festzustellen waren. Kein einziges Baby in den untersuchten Familien war an  Plötzlichem Kindstod (SIDS) verstorben, kein einziges an Krebs erkrankt. Bei ungeimpften Erwachsenen trat kein ADHS auf, kein Asthma, keine Arthritis, keine Diabetes, keine Herzerkrankungen, keine bösartigen Tumoren. „Was bedeuten also all diese Daten?“, fragt der US-Arzt Peter McCullough in einer hervorragenden, von Facebook und YouTube prompt wegzensierten Videodokumentation , in der er die erwähnten Studien zusammenfassend vorstellt. “Ganz einfach: Sie deuten darauf hin, dass Impfstoffe insgesamt zu einem kränkeren Leben führen. Tatsächlich sind es die Ungeimpften, deren Leben in der Regel mit hervorragender Gesundheit und wenigen Arztbesuchen gesegnet ist.“ Das RKI lügt – es vertuscht eigene Erkenntnisse Welch hohes Risiko von Impfungen ausgeht, belegte – unfreiwillig - ausgerechnet Deutschlands oberste Gesundheitsbehörde, das Robert Koch-Institut (RKI). Von 2003 bis 2006 führte es eine aufwändige Langzeitstudie („ KiGGS “) zur körperlichen und seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren durch. Die 17.641 Studienteilnehmer bzw. ihre Eltern füllten dazu einen umfangreichen Fragebogen aus, Ärzte führten Interviews mit ihnen, Blut- und Urinproben wurden analysiert – und Impfpässe kopiert, soweit vorhanden. Bereits ein Jahr nach Abschluss des Datensammelns präsentierte das RKI die Ergebnisse im Bundesgesundheitsblatt auf über 900 Seiten. Die Rohdaten stellte es Interessenten als „ public use file “ zur Verfügung, gegen eine Schutzgebühr von 90 Euro. (9) So viel war Angelika Müller die Sache wert. Akribisch nahm die Informatikerin, vierfache Mutter und Leiterin der Interessengemeinschaft „ Eltern für Impfaufklärung “, das RKI-Material – rund 1500 Datenwerte pro Teilnehmer – unter die Lupe . Dabei stieß sie auf „ grob fehlerhafte Auswertungen “, manipulierte Zahlen, verschwiegene Zusammenhänge. Was aus den RKI-Rohdaten in Wahrheit hervorgeht, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen. Geimpfte Kinder leiden fast doppelt so häufig an Neurodermitis und Heuschnupfen, fünf Mal häufiger plagt sie eine Nickelallergie. (Siehe unten, Abb. 1.) ADHS wird ihnen öfter diagnostiziert. Sie sind anfälliger für Infekte, benötigen öfter eine Brille sowie Sprachtherapie bei einem Logopäden (Abb. 2, 3). Mittelohr- und Lungenentzündungen treten bei ihnen häufiger auf. (Abb. 4) Bei keinem einzigen  ungeimpften Kind, aber bei 5,3 % der geimpften ist die Wirbelsäule verdreht oder verkrümmt (s. Abb. 4). Was könnten Impfungen mit einer Skoliose zu tun haben? Zu den möglichen Mitursachen, die in fast allen Beipackzetteln von Impfstoffen als Nebenwirkung erwähnt wird, zählen Nervenerkrankungen, sogenannte Neuropathien. Durch andauernd falsch gesteuerte Anspannungen der Muskeln nahe des Rückgrats könnte sich im Laufe der Zeit eine Fehlstellung der Wirbel ergeben. Verblüffenderweise sind geimpfte Kinder erheblich anfälliger für Windpocken und Scharlach – also ausgerechnet für jene Infektionskrankheiten, vor denen sie ein „Piks“ schützen sollte (Abb. 5). Masern, Mumps und Röteln treten bei Geimpften zwar etwas seltener auf (Abb. 6) – aber dürften sie  überhaupt  vorkommen? Von hundert MMR-Geimpften erkranken trotzdem 10 an Masern, vier an Mumps, acht an Röteln. Entsprechend eindeutig fällt Angelika Müllers Fazit aus: „Ungeimpfte Kinder sind in jeder Hinsicht gesünder als geimpfte.“ (10) Wie dreist Wissenschaftler und Behörden tricksen, um genehme Statistiken zu liefern, führte das Robert-Koch-Institut bald darauf, zwischen 2005 und 2008, ein weiteres Mal vor: mit der  TOKEN-Studie zur Sicherheit von Babyimpfungen. Ihr vollmundiger Anspruch: Lückenlos sollte sie sämtliche ungeklärten Fälle von „Plötzlichem Kindstod“ (SIDS) zwischen zwei und 24 Monaten erfassen, die zwischen Sommer 2005 und Sommer auftraten – und prüfen, ob diese Tode mit vorausgegangenen Impfungen zusammenhängen. Schon die Finanzierung der Studie machte stutzig: Für einen Sponsorbetrag von 2,5 Millionen Euro erkauften sich die Hersteller zweier zu testender Impfstoffe, Sanofi Pasteur und GlaxoSmithKline, das Recht, „unverzüglich über relevante Ergebnisse oder Bewertungen unterrichtet zu werden“ – und „Gelegenheit zur wissenschaftlichen Stellungnahme zu den zur Publikation vorgesehenen Texten zu erhalten“, ehe diese veröffentlicht werden. In die Auswertung einbezogen wurden nur 254 Fälle, in denen betroffene Eltern bereit waren, einen umfangreichen Fragebogen auszufüllen. Von 667 Müttern und Vätern, deren Kind im Untersuchungszeitraum verstarb, verweigerten aber zwei Drittel ihre Teilnahme, trotz mehrfacher Kontaktnahme. Warum wohl? Wer ist nach einem derart schmerzlichen Verlust noch erpicht darauf, die Neugier von Datensammlern zu befriedigen?   Zu schlechter letzt gelang der TOKEN-Studie das Kunststück, gleichzeitig zwei diametral entgegengesetzte Erkenntnisse zu liefern: die offizielle sowie eine, die erst bei Analyse der Basisdaten zum Vorschein kam – das RKI versteckte sie in der 160-seitigen Langfassung  des Studienberichts, den sie nur auf Englisch zur Verfügung stellte. Die deutsche Kurzversion  gab erwartungsgemäß Entwarnung: Die Impfstoffe seien ungefährlich – schuld an den Todesfällen scheinen demnach vielmehr unaufmerksame, sorglose Eltern. Dabei rückte das RKI nichtsignifikante, aber genehme Details in den Vordergrund seiner Berichterstattung; und statt SIDS-Fälle einfach auszuzählen, „gewichtete“ es sie, bis sich politisch korrekte Schlussfolgerungen ergaben. Bei genauerem Hinsehen belegen die RKI-Daten in Wahrheit: - In den ersten 14 Tagen nach einer Impfung ist ein SIDS-Fall drei Mal wahrscheinlicher als in den darauffolgenden Wochen. - Drei Tage nach einer Sechsfachimpfung ist das Sterberisiko um das 2- bis 3-Face erhöht, nach einer Fünffachimpfung sogar um das 8,1-Fache. - Während des zweiten Lebensjahrs steigt die Wahrscheinlichkeit, binnen 72 Stunden nach einer Impfung zu sterben, um beinahe das 14-Fache. „Fakt“ ist es laut RKI, dass „Impfungen besonders bei Säuglingen und Kleinkindern wichtig sind“, weshalb sie „ zum frühestmöglichen Zeitpunkt “ stattfinden sollen. Zumindest die Aktionäre von Vakzinherstellern dürften da ohne weiteres zustimmen. Wie machen Impfstoffe krank? Wie wirken Vakzine? Das Prinzip scheint einfach und logisch. Bei der „aktiven Impfung“ erhält der Körper abgeschwächte, noch vermehrungsfähige Erreger (“Lebendimpfstoffe”), abgetötete Erreger oder lediglich Bruchstücke davon (“Totimpfstoffe”). Beide Vorgehensweisen sollen ihn anregen, Antikörper dagegen zu bilden. Bei der “passiven Impfung” wird ein Serum injiziert, das solche Antikörper bereits in hoher Konzentration enthält. Auf diese Weise, so heißt es, trainieren Impfungen das Immunsystem für den Ernstfall: eine Infektion mit gefährlichen Bakterien oder Viren. Falls es dazu kommt, kann es sie abwehren, weil es über die dafür nötigen Antikörper schon verfügt. Eltern lassen ihr Kind “piksen”, weil ihnen diese Erklärung einleuchtet. Aber sie kennen bloß die halbe Wahrheit. Zum einen bergen Impfstoffe die Gefahr, eben jene Erkrankung heraufzubeschwören, vor der sie schützen sollen. (Dies geschieht regelmäßig z.B. bei Polio-Impfkampagnen.) Zum anderen geraten mit Vakzinen noch viele weitere Inhaltsstoffe in den Körper – ins Blut, ins Gehirn, in alle übrigen Organe. Über sie pflegen Ärzte im Aufklärungsgespräch hinwegzugehen. Allenfalls im Beipackzettel tauchen die fragwürdigen Substanzen auf. Sie stehen im dringenden Verdacht, für einen Großteil der Impfschäden verantwortlich zu sein, die Hersteller und Behörden unter den Teppich kehren. Was tatsächlich in den Spritzen steckt, ließ die “Arbeitsgemeinschaft Bürgerrecht und Gesundheit” (AGBUG) zwischen 2017 und 2019 von unabhängigen Laboren untersuchen. 83 Vakzine, ein Großteil immer noch im Handel, kamen dabei unter die Lupe. Die Befunde  sind haarsträubend: Fast alle Impfstoffe enthalten in Spuren Aluminium und Quecksilber. Hinzu kommen artfremde Eiweiße, Hormone und Stoffwechselprodukte aus Herstellungsprozessen, bei denen nichtmenschliche Zellkulturen, Hühnereier oder Versuchstiere infiziert werden. Auch Antibiotika, Pestizide und nichtdeklarierte Nanopartikel  fanden sich schon darin. Häufig erweisen sie sich als verunreinigt mit Viren aus jenen Zellkulturen, auf denen sie gezüchtet worden sind: von Varianten des Schweinevirus über SV-40 – aus Nierenzellen von Rhesusaffen – bis zu Viren aus Hühnerzellen, die bei Vögeln Leukämie auslösen können. Wie harmlos sind diese Ingredienzien auf längere Sicht? Sicherheitskontrollen stehen aus, es fehlen Vorschriften hierfür. Von besorgten Eltern abgesehen, scheint niemand interessiert, näher hinzuschauen. Im Verdacht, krank zu machen, stehen unter anderem sogenannte “Wirkverstärker” (Adjuvantien, von lat. adiuvare : unterstützen”): künstliche Substanzen, ohne die eine Abwehrreaktion zu schwach ausfiele, um anhaltende Immunität aufzubauen. Weiterhin am häufigsten als Adjuvans dient hochgiftiges Aluminium . Es macht die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger, verursacht vielfältige neurologische Erkrankungen, chronische Entzündungen und Autoimmunerkrankungen; es kann zur sogenannten Makrophagischen Myofasziitis (MMF) führen, einer besonders heimtückischen Muskelerkrankung. Neuere Adjuvantien wie “AS04” oder  “MF59” enthalten Squalen und Polysorbat 80. Im Laborversuch erzeugen sie MS-Symptome, fördern Tumore, lassen die schützenden Myelinhüllen um Nervenzellen ebenso degenerieren wie die Schleimhäute des Darms. Nicht anders als Aluminium lösen sie Autoimmunerkrankungen wie Arthritis und Lupus erythematodes aus.Sie lassen Sexualorgane beschleunigt reifen, gleichzeitig beeinträchtigen sie deren Funktion. (11) Auch Konservierungsmittel in Impfstoffen sind höchst bedenklich. Als Ersatz für das früher übliche Quecksilber kommt neuerdings Phenoxyethanol zum Einsatz: eine Chemikalie, mit der Fische eingeschläfert, Körper- und Schönheitspflegemittel länger haltbar gemacht werden. Wie aus Datenbanken von Kosmetikherstellern ersichtlich, kann Phenoxyethanol Allergien, Hautausschläge, neurologische Erkrankungen, Immundefizite und Organschäden auslösen. In Tierversuchen führt es zu Gendefekten und Krebs. Laut Sicherheitsdatenblatt darf es weder in den Hausmüll noch ins Grundwasser geraten. In so “minimalen” Mengen wie in Vakzinen, bei denen geltende Grenzwerte weit unterschritten werden, seien die erwähnten Zusatzstoffe völlig “ unbedenklich ”, so wiegeln Gesundheitsbehörden ab. Um nachvollziehen, wie dreist man uns etwa über die Gefährlichkeit von verimpftem Aluminium täuscht, genügt ein Taschenrechner.  Laut EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, liegt die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) von Aluminium bei einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. (12) Nahrungsmittel nehmen wir aber oral auf, darin enthaltenes Aluminium resorbiert unser Körper nur zu 0,1 % - hingegen zu 100 %, wenn wir es in einen Muskel oder direkt ins Blut gespritzt bekommen. Demnach müsste der Grenzwert eher 0,001 mg betragen. Der Aluminiumgehalt der in Europa zugelassenen Vakzine liegt zwischen 0,125 und 0,82 mg  pro „Piks“. Bei einer Injektion von 0,8 mg nimmt ein fünf Kilo schwerer Säugling also rund das 160-fache (0,8 : 0,005) der zulässigen wöchentlichen Höchstdosis auf. Aufs ganze Jahr hochgerechnet – 1 mg mal 52 Wochen mal 7 kg (durchschnittliches Körpergewicht) -, wird der Grenzwert schon mit einer einzigen Sechsfach-Impfung um mehr als das Doppelte überschritten. Kein Grund zur Sorge? Warum wohl gilt “ASIA”, das “ autoimmune/inflammatory syndrome induced by adjuvants ”, in der Medizin inzwischen als eigenständiges Krankheitsbild? Je früher, je mehr – desto schlimmer Noch im Jahr 1970 empfahl das Robert-Koch-Institut  für die ersten zwölf Monate eine einzige Impfdosis, bis zum sechsten Lebensjahr weitere fünf. Dreieinhalb Jahrzehnte später, im Jahr 2006, waren daraus 30 vor dem ersten Geburtstag geworden, weitere zehn in den fünf darauffolgenden Jahren. Und heute? Gegen 17 verschiedene Infektionskrankheiten soll ein Kind in Deutschland  inzwischen geimpft  werden, „zum frühestmöglichen Zeitpunkt“. Hinzu kommen, „Auffrischungen“ eingerechnet, bis zur Volljährigkeit sage und schreibe 53 Impfdosen  – davon 37 im ersten Lebensjahr. Noch impfwütiger geht es in den Vereinigten Staaten zu. Dem Impfkalender der Seuchenschutzbehörde CDC zufolge (13) sollen Kinder mindestens 73 Impfungen gegen 17 verschiedene Krankheiten erhalten; allein bis zu ihrem ersten Geburtstag sind ihnen 28 Injektionen zu verabreichen. Bereits mit zwei Monaten blühen einem Säuling bis zu sechs Impfungen gegen acht Krankheiten. Noch 1962 hatte der Impfkalender für die gesamte Kindheit bloß fünf Impfdosen vorgesehen: gegen Polio, Pocken, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. (14) Über hundert weitere Vakzine hat die Pharmaindustrie allein in Europa momentan in der Pipeline (15) – von dieser Art „ präventiver Medizin “ träumt sie. Was derartiger Gesundheits“schutz“ anrichtet, führen zahlreiche Studien jedem, der sehen will, überdeutlich vor Augen: Je früher, je öfter Kinder „gepikst“ werden, desto größer ist ihr Risiko für gesundheitliche Einschränkungen, schwere chronische Erkrankungen und vorzeitigen Tod. (16) Diese Tendenz zeigt sich seit langem   in allen Industrieländern . Warum liegt der Impfweltmeister USA bei der Kindersterblichkeit  weit abgeschlagen auf Platz 55, noch hinter den Malediven, Russland und Kuba? (Deutschland belegt Rang 25.) Spitzenreiter, mit der niedrigsten Quote, ist ausgerechnet Montenegro : Dort sterben pro Jahr unter 1000 Neugeborenen im statistischen Mittel 1,46, in den USA sind es 6,3. (In Deutschland 3,6.) In Montenegro glaubt nicht einmal jeder zweite Einwohner, Vakzine seien wirksam und sicher – in  den Vereinigten Staaten  tun es hingegen drei Viertel. Obwohl die USA bei weitem das meiste Geld für Kindergesundheit ausgeben, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Baby, in seinem ersten Lebensjahr dem “Plötzlichen Kindstod” (SIDS) zum Opfer zu fallen, dort um 76 % höher  als in 19 anderen wohlhabenden Ländern. (17) Ausgerechnet im März und April 2020, als wegen Corona-“Lockdowns” kein Baby in Arztpraxen zum “Piksen” vorstellig wurde, fiel die SIDS-Rate  in den Vereinigten Staaten um rund 35 %. Was geschieht mit solchen Informationen? Facebook blockiert sie. Twitter löscht sie. Google versteckt sie. YouTube verbannt sie. Medien schweigen darüber – oder brandmarken sie als Verschwörungstheorie. Talkshows plappern über sie hinweg, Nachrichtensendungen klammern sie aus. Das nährt den Verdacht, dass sie stimmen. Warum schweigen Ärzte? Warum klären impfende Ärzte ihre Patienten nicht darüber auf? Weil sie selber aufklärungsbedürftig sind. Weshalb? Weil sie während ihres Studiums, in Vorlesungen von Professoren auf Honorarlisten von Pharmakonzernen, ebensowenig von Risiken und Gefahren des Impfens erfahren wie aus Lehrbüchern, die pharmafinanzierte Autoren verfasst haben; weder in pharmagesponserten Fortbildungsveranstaltungen und Kongressen noch aus pharmafinanzierten Fachzeitschriften, Online-Infoportalen und Verlautbarungen von Standesorganisationen. (18) Falls ein Arzt Sie wieder einmal bedrängt, Ihr Kind schleunigst impfen zu lassen: Empfehlen Sie ihm die folgenden beiden Bücher – und versprechen Sie ihm, dem „Piks“ zuzustimmen, sobald er die darin vorgestellten rund 500 Studien zur Kenntnis genommen und überzeugend widerlegt hat: Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft!  (2023) Neil Z. Miller: Der Große Impfreport – 400 kritische Studien für Eltern und Forscher   (2021) Eigentlich müsste jeder Arzt sie bereits kennen, ehe er sich über das Grundrecht seiner Patienten auf körperliche Unversehrtheit hinwegsetzt. Wie kann er Ihre „informierte Zustimmung“ einholen, solange es ihm selber an entscheidenden Informationen mangelt, die er ihnen zu bedenken geben müsste? Scheuen Sie sich nicht, respektlos seine Kompetenz zu testen – schließlich steht nichts Geringeres auf dem Spiel als die Zukunft Ihres Kinds. Wer hinterfragt, erscheint ahnungslos. Wer darauf verzichtet, bleibt es. Lassen Sie ihn die „Ärztliche Impferklärung“ unterzeichnen, die das schweizerische „Netzwerk Impfentscheid“ entworfen hat – ein Arzt, der sich seiner Verantwortung bewusst ist, dürfte nicht zögern. Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, ist im übrigen nicht bloß Ärztesache. Der Bundespräsident, der Kanzler und jedes Regierungsmitglied leistet seinen Amtseid darauf, insbesondere der Gesundheitsminister. Wo bleiben staatliche Forschungsinitiativen, um endlich Klarheit zu schaffen? Weshalb sperren sich Gesundheitsbehörden dagegen, allen voran das Robert-Koch-Institut? Faule Ausreden Aufwändige Nachforschungen anzustellen, sei überflüssig, so macht man uns weis – denn die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen liege ja bekanntlich bei gerade mal „eins zu einer Million“. Um uns diese Beruhigungspille zu verabreichen, setzen Behörden die Gesamtheit der Geimpften ins Verhältnis zu jenem Personenkreis, dessen Impfschäden staatliche Anerkennung gefunden und zu Entschädigungszahlungen geführt haben. Das ist tatsächlich eine verschwindende Minderheit – was niemanden verwundert, der weiß, welch schikanösen, zeitaufwändigen, nervenaufreibenden Hürdenlauf Impfopfer bewältigen müssen, um zu ihrem Recht zu kommen. Seriöse Studien schätzen die Rate unerwünschter Nebenwirkungen eher auf 1 zu 38 (19), ja auf 1 zu 10. (20) Um Risiken abzuschätzen, fänden die hochwertigsten aller wissenschaftlichen Untersuchungen statt, so versichert man uns: randomisierte kontrollierte Studien (RCT). Dabei werden Versuchspersonen nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine erhält das Medikament („Verumgruppe“), die andere bloß ein Placebo („Kontrollgruppe“). Um Erwartungseffekte auszuschließen, werden alle Teilnehmer „verblindet“: Sie bleiben im Ungewissen darüber, welcher Gruppe sie angehören. Damit der Vergleich aussagekräftig ist, schreibt das RCT-Design vor, dass ein Placebo „inert“ sein muss, also ohne pharmakologische Wirkung, beispielsweise neutrale Kochsalzlösung. Bei den meisten Impfstoffstudien kommen in den Kontrollgruppen aber skandalöserweise gar keine echten Placebos zum Einsatz, sondern andere Vakzine. Oder das Placebo enthält die gleichen Inhaltsstoffe, außer den jeweiligen Antigenen, d.h. ohne die Viren oder Bakterienbestandteile, gegen die Antikörper gebildet werden sollen: von Aluminium über Formaldehyd bis Polysorbat 80. So war es bei Gardasil, einem Impfstoff gegen das humane Papillomavirus, das vermeintlich Gebärmutterhalskrebs auslöst: Es durfte gegen AAHS antreten, einen hochtoxischen Wirkverstärker („Adjuvans“). (Adjuvantien sind Substanzen, die Impfstoffen zugesetzt werden, um eine „robustere Immunantwort“ hervorzurufen, als das Antigen allein zustande brächte.). Zur „Kontrolle“ eines Grippeimpfstoffs bei Schwangeren kam ein Meningokokken-Vakzin zum Einsatz. (21) Ein solch hanebüchener Griff in die Trickkiste, im Grunde ein plumper Betrug, führt regelmäßig dazu, dass das Schadensprofil der getesteten Substanz vergleichsweise harmlos erscheint, weil auch die Placebogruppe vergiftet wird  – zur nachvollziehbaren Freude der Hersteller, die derartige Pseudostudien zumeist finanzieren. Im übrigen stehen andere Analysemethoden zur Verfügung, die nicht minder zuverlässige Ergebnisse liefern: seien es prospektive, auf künftige Gesundheitsfolgen ausgerichtete, oder retrospektive, die schon vorliegende medizinische Daten auswerten. (22) Mit solchen Verfahren arbeiten Gesundheitsbehörden routinemäßig. Nur wenn es ums Impfen geht, ergreifen sie schlagartig Berührungsängste. Oft heißt es, Vergleichsstudien mit Geimpften und Ungeimpften seien „unethisch“. Denn zur Placebokontrolle müsste man einem Teil der Versuchspersonen ein Medikament vorenthalten, das „womöglich eine schwere, nicht behandelbare oder tödliche Infektion verhindern kann“, wie es auf der Website einer Kinderklinik heißt. (23) Dies könne man keinesfalls verantworten. Doch genauso argumentieren lässt sich doch bei allen Arzneimitteltests: Wie kann man es unterlassen, Patienten der Kontrollgruppe ein neues Herz- oder Krebsmittel zu geben, das möglicherweise ihr Leben rettet? Dass Impfbefürworter nur bei Vakzinstudien plötzlich ganz arg moralische Bedenken plagen, deutet auf eine Agenda hin, die herzlich wenig mit Wissenschaft und Logik zu tun hat.  Absurd ist das Ethik-Argument auch deshalb, weil man vor Beginn einer RCT-Studie ja noch gar nicht weiß, wie ein Impfstoff wirkt. Bedeutet er für die Verumgruppe eher Segen als Fluch? Wäre es für die Kontrollgruppe daher eher nützlich als schädlich, ihn ebenfalls verabreicht zu bekommen? Eben dies gilt es ja erst herauszufinden. Geimpfte und ungeimpfte Kinder seien allein schon deshalb nicht miteinander vergleichbar, weil sie in unterschiedlichen sozialen Milieus großwerden, die ihre gesundheitliche Entwicklung maßgeblich mitbeeinflussen. Wenn Ungeimpfte seltener krank sind, verdanken sie das womöglich weniger der Impfskepsis ihrer Eltern als vielmehr deren Erziehungsverhalten. Womöglich machen sie sich mehr Sorgen um ihren Nachwuchs, nehmen Symptome ernster, betreuen sie im Krankheitsfall aufmerksamer, bringen sie notfalls rascher zum Arzt, achten auf bessere Ernährung und mehr Bewegung. An Kuriosität ist dieses Argument kaum zu überbieten. Legt es nicht vielmehr die Empfehlung nahe?: „Liebe Mamas und Papas, wenn ihr gesunde Kinder wollt – nehmt euch impfkritische Eltern zum Vorbild!“ Ausgerechnet von Anthony Fauci, Amerikas Impfpapst und jahrzehntelanger Big-Pharma-Darling, stammt die eindringliche Warnung: Falls Zulassungsbehörden es versäumen, längerfristige Auswirkungen von Impfungen zu kontrollieren, „dann könnte sich herausstellen, dass es zwölf Jahre dauert, bis die Hölle richtig losbricht – und was hat man dann angerichtet?“ (24) Recht hat er. „Die Hölle“ ist aber längst da. „Seit 225 Jahren wiederholt sich immer wieder dieselbe Geschichte“, wie die amerikanische Internistin Dr. Suzanne Humphries feststellt (25): „Impfstoffe kommen auf den Markt und verschlimmern Krankheiten, die früher eigentlich nicht sehr problematisch waren. (…) Die Erzählung von der ‚sicheren und wirksamen‘ Impfung ist eine sorgfältig fabrizierte Illusion. (…) Es ist eine dunkle Nacht der Seele, wenn du aufwachst. Deine ganze Welt gerät aus den Fugen, weil du erkennst, dass das gesamte medizinische System korrupt ist.“ Der US-Ganzheitsmediziner Joseph Mercola pflichtet ihr bei: „Die Impfstoffindustrie täuscht uns absichtlich über die Risiken und Vorteile von Impfstoffen, um Profit zu machen, ohne Rücksicht auf menschliches Leid und die Zerstörung der öffentlichen Gesundheit im Laufe der Zeit.“ (26) „Manchmal fragen mich die Leute: 'Was ist der Antrieb? Warum tun sie das?'“, so Humphries. „Meine Antwort ist, dass ich das Warum nicht vollständig beantworten kann. Sicherlich spielt Gier eine Rolle, aber ich denke, es sind wahrscheinlich noch viel schlimmere Dinge im Spiel.“ (27) Von der Pharmalobby gesponsert (28), sieht die Weltgesundheitsorganisation in Impfgegnern wie Humphries und Mercola eine „ globale Bedrohung “. Sie zählt Impfzurückhaltung  zu den „zehn schwerwiegendsten Gefahren für die Gesundheit der Menschheit“. Im Ernst? Der Forschungsstand legt vielmehr die Vermutung nahe: Weitaus gefährlicher wäre es, Impfzurückhaltung aufzugeben. Zumeist überwinden Infektionen nicht das Immunsystem, sondern stärken es. Am ehesten fürchten muss sie, wer es hartnäckig vernachlässigt. Spätestens seit der Coronakrise wissen wir: Angst gefährdet die Gesundheit, Wissen stärkt die Abwehrkräfte. ( Harald Wiesendanger )   Anmerkungen   (Q) Primärquelle zu Sa’Niya: Children´s Health Defense , deren Redaktion Sa’Niyas Angehörige interviewte. Dem tragischen Fall widmete das CHD einen längeren Artikel https://childrenshealthdefense.org/defender/baby-sa-niya-death-received-6-shots-12-vaccines/?utm_id=20250331 sowie einen 26-minütigen Film https://live.childrenshealthdefense.org/chd-tv/events/trending-news-segments/baby-tragically-dies-after-6-shots/ Bild Sa’Niya: Ausschnitt aus einem Screenshot einer Szene aus dem o.g. Film von Children´s Health Defense . 1       Das amerikanische CDC empfiehlt bei der 6-Monats-Untersuchung für Babys folgende Impfungen: ·         Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTaP) : 3. Dosis von insgesamt 5. ·         Haemophilus influenzae Typ b (Hib) : 3. Dosis von insgesamt 3 oder 4, abhängig vom verwendeten Impfstoff. ·         Hepatitis B : 3. Dosis von insgesamt 3. ·         Inaktivierter Poliovirus (IPV) : 3. Dosis von insgesamt 4. ·         Pneumokokken-Konjugat (PCV) : 3. Dosis von insgesamt 4. ·         Rotavirus : Letzte Dosis, abhängig vom verwendeten Impfstoff. Weil Sa’Niya die 6-Monatsuntersuchung versäumte und deshalb all diese Impfungen damals nicht erhielt, wurden sie beim 12-Monats-Termin „nachgeholt“ – zusätzlich zu den Impfungen, welche der Impfplan der CDC am Ende des ersten Lebensjahrs vorsieht, nämlich: ·         Masern, Mumps und Röteln (MMR) : 1. Dosis. ·         Varizellen (Windpocken) : 1. Dosis. ·         Hepatitis A : 1. Dosis, gefolgt von einer zweiten Dosis 6 bis 18 Monate später. ·         Haemophilus influenzae Typ b (Hib) : Abhängig vom verwendeten Impfstoff kann eine 3. oder 4. Dosis erforderlich sein. ·         Pneumokokken-Konjugat (PCV13) : 4. Dosis. ·         Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTaP) : 4. Dosis, normalerweise zwischen dem 15. und 18. Monat verabreicht, kann aber bereits ab dem 12. Monat gegeben werden. 6 plus 6 gleich 12, nicht wahr? P.S.: Ab einem Alter von 6 Monaten sollen Babies außerdem jährlich eine Influenza-Impfung erhalten. Nachzulesen u.a. hier: https://www.cdc.gov/vaccines/hcp/imz-schedules/downloads/child/0-18yrs-combined-schedule-bw.pdf , https://www.cdc.gov/vaccines/hcp/imz-schedules/child-adolescent-notes.html , https://www.cdc.gov/vaccines-children/schedules/index.html , https://www.cdc.gov/vaccines/imz-schedules/downloads/parent-ver-sch-0-6yrs.pdf 2        https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/elf-dinge-ueber-impfungen-zur-weltimpfwoche/275230 ; https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/gesund-leben/die-erfolgsgeschichte-des-impfens-impfung-100.html 3        Anthony R. Mawson u.a.: „ Pilot Comparative Study on the Health of Vaccinated and Unvaccinated 6- to 12-year-old U.S. Children “, Journal of Translational Science  3 (3) 2017, S. 1-12, DOI: 10.15761/JTS.1000186, 4        Anthony R. Mawson u.a.: „ Preterm Birth, Vaccination and Neurodevelopmental Disorders: A Cross-Sectional Study of 6- to 12-Year-Old Vaccinated and Unvaccinated Children “, Journal of Translational Science  3 (3) 2017, S. 1-8, DOI:10.15761/JTS.1000187 5        Brian Hooker/Neil Z. Miller: „ Analysis of Health Outcomes in Vaccinated and Unvaccinated Children: Developental Delays, Asthma, Ear Infections and Gastrointestinal Disorders “, SAGE Open Medicine  8/2020, DOI:10.1177/2050312120925344 6        Brian Hooker/Neil Z. Miller: „ Health Effects in Vaccinated versus Unvaccinated Children “, Journal of Translational Science  7/2021, S. 1-11, DOI:10.15761/JTS.1000459 7        James Lyons-Weiler/Paul Thomas: “Relative Incidence of Office Visits and Cumulative Rates of Billed Diagnoses along the Axis of Vaccination”, International Journal of Environmental Reseach and Public Health 17 (22) 2020, 8674, DOI:10.3390/ijerph17228674, 8        Joy Garner: „ The Control Group: Pilot Survey of Unvaccinated Americans. Statistical Evaluation of Health Outcomes in the Unvaccinated: Full Report “, 9. Februar 2021 9        Public-Use-File KiGGS, Kinder- und Jugendgesundheitssurvey 2003-2006, Robert-Koch-Institut, Berlin 2008 10    https://efi-online.de/wp-content/uploads/2014/01/UngeimpfteGesuender.pdf , S. 6. 11    Siehe zusammenfassend Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen , a.a.O, S. 334 ff. und die dort zitierten Quellen. 12    Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), EFSA-Beratung zur Sicherheit von Aluminium in Lebensmitteln, 15. Juli 2008, abrufbar unter https://www.efsa.europa.eu/de/news/efsa-advises-safety-aluminium-food . 13    Centers for Disease Control and Prevention: „ Birth-18 Years Immunization Schedule “ 14    Siehe Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft!  (2023), S. 20, 15    https://web.oevih.at/unser_fokus/forschungsausblick-impfstoff-pipeline/ ; https://pharma-fakten.de/grafiken/rsv-grippe-covid-19-und-co-neue-loesungen-dank-impfstoffforschung-in-sicht/ 16    Siehe Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft!  (2023), S. 34-61 17    https://www.klartext-online.info/post/damit-sein-tod-nicht-sinnlos-war ; https://www.klartext-online.info/post/blo%C3%9F-ein-piks-zwei-tage-sp%C3%A4ter-tot 18    Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen - Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln   (2019) sowie die zehnteilige Serie „Dressierte Halbgötter “ in seinem Blog „Klartext“ 19    Ross Lazarus u.a.: „ Electronic Support for Public Health-Vaccine Adverse Event Reporting System (ESP: VAERS),  The Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ), Mech2011 20    Kennedy/Hooker: Geimpft versus ungeimpft , a.a.O., S. 6. 21    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4985566/ , DOI.10.1016/S1473-3099(16)30054-8 22    DOI:10.1002/14651858. MR000034.pub2, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8191367/ 23    The College of Physicians of Philadelphia: „ Vaccines 101: Ethical Issues and Vaccines “ 24    Nova, PBS, „ Surviving AIDS “, 2. Februar 1999. 25    Suzanne Humphries/Roman Bystrianyk: Die Impf-Illusion. Infektionskrankheiten, Impfungen und die unterdrückten Fakten   (2015) 26    Joseph Mercola in mercola.com , 25. Februar 2024 27    Elizabeth Humphries im Interview mit Joseph Mercola: „ Dissolving Illusions About Vaccine Safety “ 28    Wolfgang Wodarg: Falsche Pandemien , 2. Aufl. 2021, S. 314 ff.

  • Zum Selbstschutz für „psychisch Gestörte“

    Wer meint, an einer „psychischen Störung“ zu leiden, neigt dazu, sich einer Medizin auszuliefern, die ihn synthetische Drogen schlucken lässt – mit fraglichem Nutzen und unterschätzten Nebenwirkungen. Darauf einlassen sollten Sie sich nur, falls Ihnen Ihr Arzt vorweg die Unbedenklichkeit bescheinigt. Hier gibt´s eine Vorlage dafür. Sie leiden an einer seelischen/geistigen Belastung, mit der Sie nicht alleine fertig zu werden glauben? Falls Sie Rat und Hilfe bei einem Psychiater suchen, wird er Ihnen mit einer gefühlten Wahrscheinlichkeit von 101 Prozent eine synthetische Droge verschreiben: ein Psychopharmakon. Dieses, so wird er Ihnen voraussichtlich versichern, sei nämlich „wirksam, sicher und gut verträglich“ – und jeder anderen Behandlungsweise überlegen. Aber auch viele Ärzte anderer Fachrichtungen – Allgemeinmediziner, Internisten – dürften mit Ihnen genauso verfahren. Wenn sie recht hätten, dann müsste es ihnen leicht fallen, die nachfolgende Erklärung zu unterzeichnen. Falls Ihnen Ihr Arzt ein Psychopharmakon verordnen will: Sichern Sie sich ab. Überreichen Sie ihm einen Ausdruck des nachfolgenden Texts. (Als A4-Faltblatt können Sie ihn hier  gratis bestellen.) Nehmen Sie das Medikament erst ein, nachdem er Ihnen die Bescheinigung unterschrieben ausgehändigt hat. Warum sollten Sie darauf bestehen? Das erläutere ich in mehreren Sachbüchern: Teufelszeug  (2017), Unheilkunde  (2017) sowie in den Bänden 2 , 3  und 10  meiner Schriftenreihe Psycholügen (2017). Unbedenklichkeitsbescheinigung  - Ärztliche Erklärung zur verordneten Pharmakotherapie Hiermit erkläre ich, der unterzeichnende Arzt, verbindlich, dass ich das Psychopharmakon ………………………...............................................…….. mit dem Wirkstoff ……………………...............................................………………............….. des Herstellers ………………………………...............................................…………...........…... in folgender Dosierung ................................................................................................ zur Behandlung/Prävention/Rückfallprophylaxe folgender Erkrankung(en) ……………………………………............................................................…………………………………. heute verschrieben habe für: Vorname, Name des Patienten …………………………………………................………………… PLZ, Wohnort ……………………………………………………………………….............................……. Geburtsdatum ……………………… Zum Zeitpunkt meiner Verordnung bestand/en bei diesem Patienten darüber hinaus folgende Erkrankung/en  …………………………………….....................................……………..…. mit folgenden Symptomen                      - körperlicher Art: ……………………………………………………...................................................……….                      - psychischer Art: ……………………………………………...................................................……………….. Ich habe mich davon überzeugt, dass bei dem Patienten ansonsten gegenwärtig keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. An der Diagnose bestehen keinerlei begründete Zweifel, auch nicht im Hinblick auf die Interessenkonflikte fast aller Sachverständigen, die das zugrundegelegte Diagnose-Handbuch zusammenstellten. Dass der verordnete Wirkstoff sicher, wirksam und gut verträglich ist, belegen wissenschaftliche Studien, die durchgeführt wurden - vom Hersteller selbst bzw. einem von ihm bezahlten Institut - von einer industrieunabhängigen Einrichtung, nämlich …………………….....................……………….. Ich versichere, dass ich diese Studien sorgfältig geprüft und vorgebrachte Kritik daran mitbedacht habe. Ich habe den Patienten darüber aufgeklärt, dass die für die Zulassung des betreffenden Medikaments durchgeführten Studien nur wenige Wochen oder Monate dauerten, so dass sie über die Folgen eines längerfristigen Einsatzes keine Aufschlüsse geben können. Bei der Behandlung orientiere ich mich an den Leitlinien von ……………..............................………………. , ­ deren/dessen Unabhängigkeit von der pharmazeutischen Industrie außer Frage steht. Ich versichere, dass der eingesetzte Wirkstoff die Symptomatik beseitigen, zumindest aber ­deutlich lindern wird, voraussichtlich innerhalb von …… Monaten/Jahren. Ich versichere, dass der verabreichte Wirkstoff keine bleibenden direkten oder indirekten Schäden oder Folgeerkrankungen verursachen wird, wie beispielsweise Gehirnschwund, Akathisie (unbeherrschbarer Bewegungsdrang), Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen, irreversible Störungen der Motorik (Spätdyskinesien), schwere Herz-/ Kreislauferkrankungen, chronische Müdigkeit, geistige Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, emotionale Abstumpfung, soziales Desinteresse, Verlust der Sexualität, erhöhte Suizidneigung, Hyperaggressivität, tiefgreifende Persönlichkeitsveränderungen. Die Einnahme des Wirkstoffs wird sein Sterberisiko nicht erhöhen. Über die Schwierigkeiten, das verordnete Präparat wieder abzusetzen (Entzugserscheinungen, Absetzpsychose, Rebound-Effekte), habe ich den Patienten eingehend aufgeklärt. Soweit der Patient weitere Medikamente einnimmt, sind schädliche Wechselwirkungen mit dem von mir verordneten Wirkstoff ausgeschlossen. Ich versichere, dass die verordnete Pharmakotherapie im vorliegenden Fall die bestmögliche Behandlung darstellt. Jegliche Alternativen, wie z. B. eine Psychotherapie, sind weniger aussichtsreich, wie ich nach eingehender Prüfung, unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands, hiermit bestätige. Ich habe den Patienten auf psychiatrische Praxen und Kliniken hingewiesen, die bei seiner Diagnose auf den Einsatz von Psychopharmaka weitgehend bis vollständig verzichten – und damit nach eigenen Angaben gute Erfahrungen machen. Ich habe den Patienten über wissenschaftliche Studien in Kenntnis gesetzt, denen zufolge selbst schwere psychische Störungen unbehandelt eher abklingen als unter Psychopharmaka; dass Psychopharmaka die Symptome, gegen die sie eingesetzt werden, häufig hervorrufen, verstetigen und verstärken; dass Rückfälle bei Psychopharmaka-Behandelten häufiger vor­kommen als nach einer Psychotherapie. Ich versichere, dass ich den Patienten bzw. seine Angehörigen ausführlich über sämtliche mittlerweile bekannten Risiken und Nebenwirkungen des verordneten Präparats aufgeklärt habe. Insbesondere bin ich mit ihm die entsprechenden Warnhinweise im Beipackzettel Punkt für Punkt durchgegangen. Dabei habe ich ihn darauf hingewiesen, dass sich Art, Häufigkeit und Schwere vieler Nebenwirkungen eines Präparats oft erst Jahre und Jahrzehnte nach dessen Markteinführung zeigen. Ich versichere, dass das von mir verschriebene Medikament nachweislich wirksamer und/oder unbedenklicher ist als Präparate, die schon länger auf dem Markt sind, sowie preiswertere Generika mit demselben Wirkstoff. Der Hersteller wurde noch niemals straf- oder zivilrechtlich belangt bzw. verurteilt – etwa wegen Verschweigen oder Verfälschen von Studienergebnissen, wegen ungesetzlicher Marketingpraktiken, wegen Korruption von Ärzten und Forschern -, so dass seine Seriosität, und insbesondere die Verlässlichkeit seiner Angaben über Nutzen und Gefahren des Wirkstoffs, außer Frage stehen. Ich erhalte vom betreffenden Hersteller keinerlei finanzielle Zuwendungen, etwa in Form von Vortrags-, Berater- und Autorenhonoraren, für die Durchführung von Studien, für die Teilnahme an „Anwendungsbeobachtungen“ und sonstigen umstrittenen Forschungsaktivitäten. Falls die von mir veranlasste Pharmakotherapie nicht innerhalb von …….. Monaten/Jahren zu einer deutlichen Besserung führt oder den Patienten physisch oder psychisch dauerhaft versehrt, verpflichte ich mich hiermit, dafür dem Opfer bzw. seinen Angehörigen unverzüglich und ohne ­Anrufung eines Gerichts vollumfänglich Schadensersatz zu leisten. Im Fall eines Wechsels der Medikation, einer Dosiserhöhung oder einer Kombination mit einem weiteren Psychopharmakon bin ich bereit, die vorliegende Bescheinigung erneut auszustellen. Läge bei meinem Kind, meinem Lebenspartner oder einem sonstigen mir nahestehenden Menschen die gleiche psychische Störung vor, würde ich es/ihn auf dieselbe Weise behandeln (lassen). ………………………… ………………..............................................……… Ort, Datum rechtsverbindliche Unterschrift des Arztes Stempel Diese Bescheinigung gibt´s auch als A4-Ausdruck gratis hier » Was blüht “psychisch Gestörten”, wenn sie Pillen schlucken? Auf welche Risiken und Nebenwirkungen müssen Menschen mit “psychischen Störungen” gefasst sein, wenn sie sich Psychopharmaka verschreiben lassen? Worüber müsste der Arzt sie gewissenhaft aufklären, ehe er ihnen ein Rezept ausstellt? Wie oft tut er das jemals? Eher versichert er: „Das wird Ihnen helfen.“ Was er nicht sagt: Vielleicht hilft es auch nicht. Vielleicht bekommt es dem Hilfesuchenden überhaupt nicht. Vielleicht geht es ihm hinterher schlechter als zuvor. Folglich gäbe es ein paar Dinge, über die ein Arzt reden müsste. Gewissenhaft. Ausführlich. Vielleicht sogar ehrlich. Dinge, die selten Platz finden zwischen Rezeptblock und Türgriff. Beginnen müsste er mit der Gretchenfrage: Was genau tun diese Medikamente eigentlich? Die ehrliche Antwort lautet oft: Man weiß es nicht so genau. Serotonin hier, Dopamin da – biochemische Erklärungsmodelle, die klingen, als hätte jemand beim Chemieunterricht aufgepasst. Doch selbst führende Psychopharmaka-Forscher räumen ein: Vieles bleibt ein Spiel mit Placebos, Hoffnung – und statistischen Mittelwerten. Und dann wären da die Nebenwirkungen. Ein Wort, das klingt, als seien es lästige Fußnoten der Heilung. In Wahrheit sind sie oft der Haupttext. Antidepressiva? Können Antrieb geben – bis hin zum Suizidimpuls. Neuroleptika? Dämpfen Wahnvorstellungen – und gleich das halbe Leben mit. Emotionen? Eher Fehlanzeige. Dafür gibt’s Gewichtszunahme, Diabetesrisiko, Libidoverlust, Bewegungsstörungen und die charmante Möglichkeit, das eigene Ich in einem Nebel aus Apathie zu verlieren. „Chemische Zwangsjacken“ nennen Kritiker wie der dänische Medizinforscher Peter Gøtzsche diese Substanzen. Er spricht von systematischer Verharmlosung, von einer Industrie, die mehr an Dauerkonsum interessiert ist als an Heilung. Schließlich kommt der beste Patient täglich wieder – in die Apotheke. Besonders perfide wird es bei Benzodiazepinen. Was als „kleine Hilfe“ gegen Angst oder Schlaflosigkeit beginnt, endet nicht selten in einer großen Abhängigkeit. Bereits nach wenigen Wochen mag der Körper die chemische Streicheleinheit nicht mehr missen. Das Absetzen? Ein Höllentrip mit Zittern, Schwitzen, Panikattacken – als käme der Wahnsinn zurück, diesmal ohne Einladung. Doch wird darüber offen gesprochen? Selten. Ein lapidares „Nehmen Sie’s nicht zu lange“ ersetzt die Aufklärung über den Entzug, der mitunter schwerer wiegt als das ursprüngliche Leiden. Was Psychiater selten erwähnen: Viele Diagnosen, von Depression bis Schizophrenie, sind keine präzisen medizinischen Befunde, sondern Interpretationen. Labels, die auf Symptome geklebt werden, oft ohne objektiven Nachweis. Die Theorie vom „gestörten Hirnstoffwechsel“ klingt modern, entlastet Ärzte – und füllt die Kassen der Pharmaindustrie. Psychiatriekritische Studien zeigen seit Jahren: Antidepressiva wirken in vielen Fällen kaum besser als Placebos. Doch Placebos lassen sich schlecht patentieren. Ein Hoch auf die Aufklärung – die so gut wie nie stattfindet   Worüber müsste ein Arzt also aufklären? Vielleicht darüber, dass Psychopharmaka nicht heilen, sondern dämpfen, stimulieren oder betäuben. Dass die ersehnte „Balance“ im Kopf oft einen hohen Preis hat – bezahlt in verlorenen Emotionen, Abhängigkeit oder neuen Krankheiten. Er müsste sagen, dass das Absetzen schwieriger sein kann als das Leben mit der Diagnose. Dass viele Patienten nicht aus der Krankheit, sondern aus der Therapie nicht mehr herausfinden. Doch wer will das schon hören, wenn die Hoffnung auf schnelle Erleichterung so verführerisch klappert im Blisterpack? Und so verlässt man die Praxis oft mit einem Rezept in der Hand und dem Gefühl, endlich etwas gegen die Dunkelheit in sich tun zu können. Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, die selten auf Beipackzetteln steht: Nicht jede chemische Lösung löst ein Problem. Manche schaffen erst eines. ( Harald Wiesendanger ) Dies ist die aktualisierte und erweiterte Fassung eines Artikels vom 19. September 2021.

  • Auch in dir?

    Wie aus einem Horrorfilm: In Blutgefäßen von Corona-mRNA-Geimpften stecken weiße, faserartige Klumpen, die Mediziner nie zuvor gesehen haben. Die unheimlichen Gerinnsel erklären einen Großteil der „Long-Covid“-Symptome – wie auch die Vielzahl „plötzlicher und unerwarteter“ Todesfälle. Zum Glück gibt es neuerdings Behandlungsmöglichkeiten. Zum Alltag eines Balsamierers gehört es, bisweilen ungewöhnliche Entdeckungen zu machen, während er eine Leiche dafür vorbereitet, aufgebahrt und bestattet zu werden. Gelegentlich findet er Implantate und Prothesen, Kugeln und andere Fremdkörper, Reste von Drogen oder Gift. Alte OP-Narben, nicht verheilte Knochenbrüche, innere Hämatome, Narbengewebe. Aber worauf John O´Looney Mitte 2021 erstmals stieß, hatte er als erfahrener Leichenbestatter noch nie zuvor gesehen. „Es war grauenhaft.“ Es war Mitte 2021 – anderthalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie, ein halbes Jahr nach Start der Covid-Impfkampagne. Da wurde O´Looney, Inhaber eines Beerdigungsinstituts im englischen Milton Keynes, von seinem angestellten Balsamierer gerufen. Auf dem Präparationstisch lag die geöffnete Leiche eines 30-jährigen Mannes. „Seine Arterien waren total verstopft. Also hat mein Einbalsamierer seine Pinzette genommen, um die Verstopfung herauszuziehen. Und er zog und zog und zog. Heraus kam ein komplettes weißes, faseriges, tintenfischartiges Gerinnsel, das sich über die gesamte Länge des Beins erstreckte, vom oberen Teil bis hinunter zum Knöchel.” (1) Was war das? Zu jenem Zeitpunkt war O´Looney schon seit 14 Jahren als Bestatter tätig, davon sieben Jahre bei einem Gerichtsmediziner, ehe er sich selbstständig machte. “Ich habe also viel Erfahrung damit, wie das Innere und Äußere von Menschen aussieht.  Ich weiß, was normal ist und was nicht. Und ich kenne vielleicht nicht den lateinischen Ausdruck für jeden Nerv und jede Faser, aber ich kenne mich mit dem Körper aus. Mein Einbalsamierer ist vom British Institute of Embalmers  zertifiziert. Und er macht das jetzt seit 25 Jahren. So etwas hatte auch er noch nie gesehen.” Bestürzt wandte sich O´Looney an den örtlichen Gerichtsmediziner. Vier Tage später erhielt er einen Anruf von dessen Büro: Es bestehe kein Grund zur Besorgnis. Das sei ”völlig normal, dieses Zeug wächst postmortal   in den Menschen. Nach dem Tod füllen sich bei manchen Menschen die Arterien mit Gummi.“ “Kein natürlicher Prozess” Spätestens jetzt war O´Looney klar: Hier war etwas oberfaul – und wurde vertuscht. “Meistens lasse ich Verstorbene innerhalb einer Stunde nach ihrem Tod einbalsamieren”, erklärt er. In so kurzer Zeit “wären sie sicherlich nicht mit diesen weißen Klumpen gefüllt gewesen, wenn diese Gebilde erst nach dem Tod wachsen würden. Nichts wächst in deinem Körper, wenn du stirbst. Nichts! Verwesung, Schimmel, vielleicht eine Art von Schimmelsporen könnte wachsen, wenn du anfängst, dich aufzulösen, und wir zur Erde zurückkehren, von der wir gekommen sind. Das ist ein natürlicher Prozess. Weißer ‘Gummi’ in deinen Arterien ist kein natürlicher Prozess!” Von da an gehörten solche Horrorfälle zum Alltag in O´Looneys Bestattungsunternehmen. Und immer mehr Berufskollegen berichteten ihm von ähnlich verstörenden Beobachtungen. Fast alle vermieden es, damit Aufsehen zu erregen. Erst der Dokumentarfilm “ Died Suddenly ” machte das erschreckende Phänomen ab Ende 2022 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Vereinzelt hinterließ auch entsetztes Klinikpersonal Spuren im Internet. So äußerte eine Krankenschwester, in ihren 23 Berufsjahren habe sie noch nie von Blutgerinnseln gehört, die länger als ein paar Zentimeter waren - bis die Covid-mRNA-Impfung aufkam. “Seither werden Thromben schon bei 8- bis 12-jährigen Kindern festgestellt, aber nur, wenn sie vorher geimpft wurden.”  Bei einem 58-Jährigen, der nach Herzstillstand im Krankenhaus wiederbelebt werden konnte, fanden Ärzte Ende 2022 ein 1,5 Meter langes Blutgerinnsel – er hatte sich dreifach gegen Covid-19 impfen und boostern lassen. Zu den wenigen Bestattern, die wie O´Looney den Mund aufzumachen wagten, zählt Richard Hirschman aus Alabama. Die Frage, was diese mysteriösen Klumpen aus Blutgefäßen eigentlich sind, woher sie kommen, welche gesundheitlichen Folgen sie haben, ließ ihm keine Ruhe . Und so wandte er sich Anfang 2024 an den organischen Chemiker Greg Harrison, der ein Netzwerk von Wissenschaftlern auf mehreren Kontinenten leitet. Zusammenhang mit Covid-Spritzen bestätigt sich Von Hirschman eingereichte Gewebeproben unterzog Harrisons Team umfangreichen Tests . Zunächst fand mehrfach eine induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) statt (2), um zu ermitteln, wie die weißen, faserigen Gerinnsel zusammengesetzt waren; mittels ICP-MS lassen sich alle vorkommenden Elemente des identifizieren. Merkwürdigerweise wiesen die Proben kaum Magnesium, Kalium und Eisen auf -  in normalem Blut kommen sie in viel höheren Mengen vor. Von Eisen beispielsweise, das dem Blut seine rote Farbe verleiht und darin in einer Konzentration von etwa 450 ppm - Teilen pro Million - vorkommt, waren den weißen Faserklümpchen nur 20 ppm festzustellen. Also kann es sich nicht um gewöhnliches Blut handeln, das geronnen ist. Andererseits belegte jede vorgenommene ICP-MS-Analyse, dass die Klümpchen enorm viel Phosphor und Schwefel aufwiesen, in einigen Fällen auch Zinn. So liegt die Phosphorkonzentration in normalem Blut zwischen 100 und 1.000 ppm - in den Proben der Faserklumpen hingegen bei 5.000 ppm. Könnte diese ungewöhnlich hohe Phosphormenge irgendwie dafür sorgen, dass sich die Gerinnsel bilden? Harrison fiel auf, dass sowohl die Covid-mRNA-Impfstoffe von Pfizer als auch von Moderna „Phosphate“ und „Sulfate“ enthalten. In jeder Ampulle stecken rund eine Quintillion - eine Milliarde Milliarden - Phospholipid-Nanopartikel – womöglich mehr als genug, um im Körper eine anormale Reaktion auszulösen. Im Periodensystem steht Schwefel direkt neben Phosphor, daher weist es sehr ähnliche Bindungseigenschaften auf. Und von Schwefel ist seit Ende der Siebzigerjahre bekannt, dass es die Thrombosebildung beeinflusst. Damals entdeckten Wissenschaftler, dass sich im Gefäßsystem mancher Patienten weiße Gerinnsel bildeten, wenn sie den Gerinnungshemmer Heparin einnahmen. Heparin enthält einen hohen Anteil an Schwefel, der sich anscheinend auf ungewöhnliche Weise mit dem natürlichen Blutgerinnungsprotein des Körpers, dem Fibrinogen, verbindet. Das Problem wurde gelöst, indem man die Chemie des verabreichten Heparins anpasste. Wenn zuviel Schwefel im Blut das „White Clot Syndrome“ verursachte – könnte es nicht auch durch zuviel Phosphor im Blut auftreten? Diese Überlegung führte Greg Harrison zu seiner „Phosphorylierungstheorie“: Demnach verbinden sich sowohl das Phospholipid-Nanopartikel aus dem Impfstoff als auch das Spike-Protein - entweder aus dem Virus oder dem Vakzin - mit dem körpereigenen Fibrinogen, um ein unnatürliches, verdrehtes, falsch gefaltetes Polymer zu bilden, welches durch das körpereigene Enzym Plasmin schier unmöglich aufzulösen ist.  Dass mit dem Fibrinogen tatsächlich etwas Seltsames passiert, bestätigte eine HPLC-Analyse ( High-Performance Liquid Chromatography ) an mehreren Gerinnseln. (3) Sie bestanden aus Amyloid – abnorm gefalteten Proteinen, die sich in Form von unlöslichen Fibrillen in Geweben und Organen ablagern. Für Greg Harrison liegt die Vermutung nahe: Bei den Faserklumpen aus Leichen handelt es sich um Makro gerinnsel, die sich bilden, wenn sich unzählige Mikro gerinnsel aneinanderreihen. Nach und nach entwickeln sie sich zu immer größeren Klumpen, die schließlich die Form der Blutgefäße annehmen, welche sie umschließen. Eine Untergruppe von Amyloidproteinen bilden „Prionen“ – „ proteinaceous infectious particles “ -, infektiöse Eiweißpartikel, die schwere neurodegenerative Erkrankungen hervorrufen können. Dass sie in den mysteriösen Faserklümpchen tatsächlich vorkommen, bestätigte ein angesehener Neurowissenschaftler in Japan, Dr. Kevin McCairn, als er Hirschmans Proben mittels Raman-Spektroskopie (4) und Real-Time Quaking-Induced Conversion Test (d. h. „RT-QuIC-Test“)  (5)  untersuchte . McCairn hatte einen Großteil seiner Karriere damit zugebracht, die Auswirkungen von Amyloid-Proteinen auf Patienten zu untersuchen, die an Alzheimer, Parkinson und Demenz leiden. Das Zetapotenzial spielt mit Wenn eine Substanz in Wasser gerät, kann mehrerlei passieren. Sie kann oben schwimmen oder sich rasch am Boden absetzen. Sie kann sich wie Salz auflösen. Oder sie schwebt im Wasser und macht es trüb – dann ist eine sogenannte „kolloidale Suspension“, kurz „Kolloid“ entstanden: ein heterogenes Gemisch, bei dem sich sehr kleine Teilchen in einem Medium fein verteilen. Solange es dabei bleibt, ist das Kolloid stabil. Geht  diese Stabilität aber verloren, dann verklumpen die Partikel. Immer größere Zusammenlagerungen bilden sich, die sich schließlich vom umgebenden Wasser ablösen. Wovon hängt ab, ob eine kolloidale Lösung verklumpt oder dispergeriert bleibt? Ein Schlüsselfaktor ist das Gleichgewicht der vorliegenden elektrischen Ladungen - positive Ladungen verklumpen, negative Ladungen dispergieren. Sowohl das Spike-Protein  als auch die Lipid-Nanopartikel des Impfstoffs  enthalten eine positive Ladung, die das Zetapotenzial beeinflusst: die elektrische Potenzialdifferenz zwischen der Oberfläche eines Teilchens und der es umgebenden Flüssigkeit. Das Zetapotential gibt demnach an, wie stark ein Teilchen in einer Flüssigkeit elektrisch geladen ist. Ein hohes - positives oder negatives - Zetapotential bedeutet, dass sich Teilchen gegenseitig abstoßen; dann ist die Lösung stabil. Je niedriger es ist, desto leichter lagern sich Teilchen zusammen – sie agglomerieren. Dafür genügen winzige Mengen positiver Ionen mit hoher Ladungsdichte. Handelt es sich bei den Teilchen um Blutzellen – Thrombozyten, Fibrin, rote und weiße Blutkörperchen – und bei der Flüssigkeit um Blut, dann führt schon ein minimal verringertes Zetapotenzial dazu, dass sich Klumpen bilden. (6) Die Klumpen erklären die meisten Long-Covid-Symptome Mikrogerinnsel in Blutgefäßen können zu einer Hypoxie führen: Der gesamte Körper oder einzelne Körperabschnitte werden zuwenig mit Sauerstoff versorgt. Dies kann langanhaltende Organfehlfunktionen verursachen - z. B. im Gehirn, in der Niere oder im Herzen -, ohne dass Ärzte eine Thrombose feststellen. Dann machen sich die Minithrombosen durch leichte kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme und " Brain Fog ", Hirnnebel bemerkbar; durch Kurzatmigkeit; durch Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, lähmende Schwäche und ständige Müdigkeit; Kribbeln in Händen und Füßen; durch dramatische Blutdruckschwankungen und Herzrhythmusstörungen; durch Schmerzen in Muskeln und Gelenken, in Brust und Rücken; durch Zittern und Verhaltensänderungen;  Werden die Klumpen jedoch so voluminös, dass sie größere Arterien verstopfen, so drohen sie Schlaganfälle und Herzinfarkte auszulösen, aber auch schwerwiegende neurodegenerative Störungen wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die Parkinson-Krankheit und die Alzheimer-ähnliche Demenz, sogar bei jüngeren Menschen auftreten. Warum sind längst nicht alle Covid-Geimpften betroffen? Von vornherein besser geschützt ist, wer Gerinnungshemmer einnehmen muss – etwa bei Fettstoffwechselstörungen,  bei einer angeborenen Neigung zu verstärkter Blutgerinnung, bei Herzrhythmusstörungen und nach Herzklappenoperationen. Zudem unterscheiden sich menschliche Organismen erheblich in bezug auf die Fähigkeit, Thrombosen möglichst frühzeitig aufzulösen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Während manche gefährdet sind, bleiben andere verschont. Wie anfällig man dafür ist, hängt von vielerlei genetischen, biologischen und äußeren Risikofaktoren ab. Manche liegen in der Familie: Genetische Anomalien wie die Faktor-V-Leiden-Mutation oder der Protein-C- und Protein-S-Mangel beeinflussen die Blutgerinnung. Liegen gleichzeitig mehrere genetische Defekte vor, werden Thrombosen um das 20- bis 100-fache wahrscheinlicher . Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter , insbesondere ab 60 Jahren, da sich die Gefäße degenerativ verändern. Zuwenig Bewegung, Rauchen, Übergewicht, Flüssigkeitsmangel begünstigen ebenfalls Thrombosen, wie auch bestimmte Krankheiten, von Krebs über Diabetes bis zu Autoimmunerkrankungen wie das Antiphospholipid-Syndrom. Hormonelle Veränderungen können ebenfalls mitspielen: während der Schwangerschaft, bei Einnahme der Antibabypille, bei Hormonersatztherapien. (7) Dröhnend lautes Totschweigen Über 5.000 Leichenbestatter gibt es in England, mehr als 20.000 in den Vereinigten Staaten.  Wieso schlagen bloß O´Looney und Hirschman Alarm? Vertreten sie womöglich eine verrschwindende Minderheit von wirrköpfigen Wichtigtuern, die “Verschwörungstheoretikern” Stoff liefern möchten? Von wegen. In einer Ende 2024 durchgeführten Umfrage in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien, dem „ 2024 Worldwide Embalmer Blood Clot Survey “ (8), bestätigten 83 % der Bestattungsfachkräfte, die antworteten – 250 von 301 -, dass sie bei Leichen aller Altersgruppen weiterhin „weiße faserige Gerinnsel“ feststellen - in einem schockierenden Durchschnitt von 27 % aller Einbalsamierten. (2022 gab dies 67 % an, 2023 waren es 73 %.) Noch umfangreicher waren zwei Umfragen, die eine Gruppe von amerikanischen Bürgerrechtlern um Tom Haviland durchführte: einem ehemaligen Major der US-Luftwaffe, der nach 16-jähriger Tätigkeit als Elektroingenieur bei einem Rüstungsunternehmen wegen Bidens Impfmandat in den Ruhestand versetzt wurde. In den Jahren 2022  und 2023 schrieb Havilands Team insgesamt 2500 Bestattungsunternehmen und 80 Verbände von Bestattern an, um sie über beobachtete Blutgerinnsel zu befragen. 357 antworteten. Von diesen gaben 69 bis 73 % an, seien schon auf “große weiße, faserige Strukturen/Klumpen in Leichen” gestoßen zu sein (9) – am häufigsten im Nacken, gefolgt von Beinen, Armen und Bauchregion. Etwa jeder zweite Befragte meldete, dies sei bei über 25 % der Einbalsamierten der Fall gewesen. Warum erfährt die Öffentlichkeit nichts davon? Hätte sie nicht schon längst gewarnt werden müssen? Verdienen mRNA-“Piks”-Geschädigte nicht, endlich die Wahrheit zu erfahren? Was bedeuten die Entdeckungen für “Blutbanken”? Weiß das Rote Kreuz, dass Spenderblut von Covid-Geimpften Prionen enthalten kann? Wer solche Fragen stellt, prallt gegen eine Mauer des Schweigens. Ärzte vernichten Beweismaterial, indem sie die weißen Faserklümpchen einfach wegwerfen, anstatt sie zur Untersuchung in die Pathologie zu schicken. Gerichtsmediziner vertuschen, was sie bei Autopsien feststellen. Staatsanwälte unterlassen es, Obduktionen anzuordnen, wozu sie bei “plötzlichen und unerwarteten” Todesfällen ungeklärter Ursache eigentlich verpflichtet wären. Bewährte Devise: Ohne Suche kein missliebiger Fund – wer wegschaut, sieht nix. Behörden verweigern Auskünfte. Das jüngste prominente Beispiel hierfür liefert das mysteriöse Ableben der “Rosenstolz”-Sängerin AnNa, einer eifrigen Covid-Impfpropagandistin, mit gerade mal 55 Jahren. Zunächst hatte die zuständige Berliner Staatsanwaltschaft “ein offizielles Todesermittlungsverfahren” angekündigt , das selbstverständlich eine Obduktion der Leiche einschließe. Ein paar Tage später wurde diese abgeblasen – die genauen Todesumstände hätten sich als eindeutig genug herausgestellt, so hieß es. Welche waren das denn? Dies müsse „aus Persönlichkeitsrechtsschutzgründen“ unter Verschluss bleiben. So dröhnend laut kann Totschweigen sein. Beim Vertuschen ist neuerdings Künstliche Intelligenz behilflich. Wer mittels neunmalkluger Antwortmaschinen wie ChatGPT nach Hinweisen auf die mysteriösen Gefäßklumpen fahndet, wird von der KI sekundenschnell belehrt, dass “diese Behauptungen von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht bestätigt wurden”. Gesundheitsbehörden, die “kontinuierlich die Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe überwachen”, hätten “bisher keine belastbaren Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Impfstoffen und der Bildung solcher faseriger Klumpen gefunden“. Im übrigen könne „die Verbreitung von Informationen, die nicht auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, zu Verunsicherung führen. Es ist daher ratsam, sich auf vertrauenswürdige und geprüfte Quellen zu stützen, wenn es um Gesundheitsfragen geht.“ (10) Wer einer KI einprogrammieren kann, Daten welcher Herkunft Vertrauen verdienen und zu berücksichtigen sind, hat die Macht, aus ihr ein Propagandainstrument ohnegleichen zu machen – ein Orwell´scher Albtraum, der spätestens bei der nächsten Pandemie Realität werden könnte. (11) Wie feststellen? Wie kann ein Covid-Geimpfter bei verdächtigen Symptomen herausfinden, ob Gefäßklumpen dahinterstecken? Herkömmliche Diagnoseverfahren sind ungeeignet, um Mikrothrombosen in Blutgefäßen zu erkennen: Weder ein Blutbild noch eine Röntgenuntersuchung, weder Ultraschall ohne Doppler noch ein CT ohne Kontrastmittel zeigt sie. Nach Auskunft der Microvascular Research Foundation  (MVRF) in Birmingham, Alabama, gibt es bloß eine Möglichkeit: „Ihr Blutplasma muss mit einem Immunfluoreszenzmikroskop untersucht werden. Dieses Mikroskop verfügt über eine 2000-fache Vergrößerung und kann das Vorhandensein von Amyloidfibrin mit einer Immunfluoreszenzfärbung nachweisen “. Doch kaum ein Arzt würde eine solche Diagnostik verordnen, keine Krankenkasse übernähme die Kosten. Wer sie aus eigener Tasche bezahlen will, muss auf mindestens dreistellige Rechnungsbeträge gefasst sein. Dabei variieren die verlangten Preise von Labor zu Labor beträchtlich. Es empfiehlt sich, direkt bei spezialisierten Laboren oder medizinischen Einrichtungen nachzufragen, wie beispielsweise bei Bioscientia , MVZ Labor Ravensburg , Medizinzentrum Dortmund oder Helios Universitätsklinikum Wuppertal, die solche Verfahren anbieten. Wie werden Covid-Geimpfte das Zeug los? Zum Glück gibt es für Covid-Geimpfte neuerdings vielversprechende Therapieansätze, um das Zeug loszuwerden – zumindest solange es noch klein genug ist. Bewährt hat sich ein Konzept des US-Mediziners Jordan Vaughn, Gründer und Präsidenten der MVRF. Im Herbst 2023 stellte er eine gerinnungshemmende Therapie aus drei Komponenten vor: Aspirin, fibrinolytische Enzyme und Ivermectin. Auf diese Weise behandelten er und seine Kollegen mehr als 1.500 Betroffene – von jungen Sportlern bis zu 90-Jährigen. Bei fast 80 % von ihnen war eine deutliche Verringerung der Symptome zu verzeichnen. Zuversichtlich ist auch der New Yorker Lungenfacharzt und Intensivmediziner Dr. Pierre Kory , der im März 2020 die Front Line COVID-19 Critical Care Working Group  (FLCCC) mitbegründete: eine private Organisation von Ärzten und Wissenschaftlern, die während der Corona-Pandemie alternative Behandlungsprotokolle entwickelte, um Covid-19 vorzubeugen und zu behandeln. Auch Kory schwört auf Ivermectin, ein weit verbreitetes Antiparasitikum, das während der Pandemie verteufelt wurde. „Ivermectin löst die Verklumpung tatsächlich auf“, sagt er. (12) Wie Vaughn, so setzt auch der prominente US-Ganzheitsmediziner Dr. Joseph Mercola auf Enzyme, die fibrinolytisch wirken, d.h. Blutgerinnsel abbauen. Dabei ist “ Lumbrokinase meine Top-Empfehlung, da es etwa 300-mal stärker ist als Serrapeptase und fast 30-mal stärker als Nattokinase. Die aus Regenwürmern gewonnene Lumbrokinase ist ein hochwirksames antithrombotisches Mittel, das die Blutviskosität und die Thrombozytenaggregation verringert und gleichzeitig Fibrin abbaut, einen Schlüsselfaktor bei der Gerinnselbildung.” Zur Zeit prüft Mercola ein Homöopathikum aus Schlangengift auf Eignung. Wie der Kardiologe Dr. Peter McCullough berichtet, erzielt er mit drei Mitteln gute Ergebnisse: mit Bromelain, einem aus der Ananas gewonnenen Enzymgemisch; mit Curcumin, dem wichtigsten bioaktiven Bestandteil des Kurkuma-Gewürzes; und mit Serrapeptase, einem eiweißspaltenden Enzym, das ursprünglich aus Bakterien der Gattung Serratia gewonnen wurde; diese tummeln sich im Darm von Seidenraupen und helfen ihnen, ihren Kokon zu durchbrechen, indem sie Seidenproteine auflösen. (13)  Selbstbehandlung wäre freilich riskant. Die erwähnten Fingerzeige nützen besorgten Impfgeschädigten, echten und vermeintlichen “Long Covid”-Betroffenen erst, wenn sie Ärzte finden, die das Phänomen und einschlägige Studien kennen, Therapiepläne erstellen und umsetzen. Weiterhelfen kann womöglich die Gesellschaft der „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie, e.V.“ ( MWGFD ), ein Zusammenschluss von medizinisch tätigen Personen und Wissenschaftlern, die sich in Forschung und Lehre mit den Themen Gesundheit, Freiheit und Demokratie beschäftigen. Sie vermittelt Therapeuten. Auch Online-Portale wie Jameda , Doctolib und Theralupa.de führen zu “alternativen” Heilkundigen. (Harald Wiesendanger) Anmerkungen (1)   Im Interview mit Kla.TV . (2)   Einfach erklärt: Die Induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) gleicht einer hochsensiblen Waage für winzigste Mengen chemischer Stoffe. Dabei wird eine Probe zunächst einen feinen Nebel verwandelt, ähnlich wie Wasserdampf aus einer Sprühflasche. Dieser feine Nebel wird in ein superheißes Plasma geschickt. Durch diese Hitze zerfallen die Stoffe in der Probe in ihre kleinsten Bausteine, nämlich Atome, und werden elektrisch geladen – zu „Ionen“. Diese werden in ein Massenspektrometer geleitet, das sie nach ihrem Gewicht sortiert (genauer gesagt, nach ihrem Masse-zu-Ladungs-Verhältnis). Weil jedes Element ein eigenes charakteristisches Gewicht aufweist, kann es dadurch erkannt und gezählt werden - selbst in winzigen Mengen, wie wenige Tropfen auf einen großen See verteilt. (3)   High-Performance Liquid Chromatography (HPLC), „Hochleistungsflüssigkeitschromatographie“, ist eine Methode, mit der sich einzelne Bestandteile eines Gemisches voneinander trennen und genau untersuchen lassen. Am Beispiel eines Obstsafts, in dem Äpfel, Orangen und Erdbeeren vermischt wurden: Wie viel steckt von jeder Frucht darin? HPLC veranstaltet gleichsam ein Wettrennen durch ein Rohr: Jeder Stoff läuft unterschiedlich schnell durch eine kleine, dünne Säule, die mit einem speziellen Material gefüllt ist. Unterwegs trennen sich die Stoffe: Manche kommen schneller am Ziel an, andere langsamer – abhängig davon, wie stark sie am Material in der Säule „hängen bleiben“ oder wie schnell sie von der Flüssigkeit - (dem Lösungsmittel - hindurchgetragen werden. Am Ende der Säule erkennt ein Detektor, wann welcher Stoff herauskommt. Jeder Stoff erzeugt ein eigenes Signal - eine Art Spitze oder Kurve. Die Auswertung ergibt ein Diagramm mit verschiedenen Spitzen. Lage und Höhe der Spitzen zeigen genau an, wieviel von welchernStoff enthalten ist. (4)   Die Raman-Spektroskopie ist ein Verfahren, mit dem man Moleküle identifizieren kann. Dabei wird Laserlicht auf eine Probe gerichtet. Ein kleiner Teil des Lichts wird dabei in seiner Energie verändert – je nach Art der Moleküle. Diese Energieverschiebung zeigt typische „Fingerabdrücke“ der Moleküle. (5)   Der RT-QuIC-Test ist eine hochsensitive Methode, um fehlgefaltete Prionproteine nachzuweisen, die für Prionenerkrankungen wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit charakteristisch sind. Sie funktioniert so: Man gibt normale, gesunde Prionproteine in ein Röhrchen zusammen mit einer Probe, z. B. Gehirn- oder Nervenwasser. Falls die Probe krankhafte Prionen aufweist, bringen sie die gesunden dazu, sich ebenfalls falsch zu falten – wie bei einer Kettenreaktion. Durch Schütteln („ quaking “) und Erhitzen wird dieser Prozess beschleunigt. Ein Farbstoff zeigt dann in Echtzeit an, wie viele dieser falsch gefalteten Proteine entstehen – daher „Real-Time“. So erkennt man schnell und zuverlässig, ob krankhafte Prionen vorhanden sind. (6)   Näheres zu diesem Erklärungsansatz: https://www.midwesterndoctor.com/p/what-is-causing-the-died-suddenly und https://www.midwesterndoctor.com/p/embalmers-are-continuing-to-find . (7) https://www.risiko-thrombose.de/allgemeine-risikofaktoren.html , https://www.antikoagulation.de/thrombose-risikofaktoren-pravention , https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/thrombose/ , https://www.thrombose-im-griff.de/was-ist-eine-thrombose/ursachen-risiken   (8)   https://laurakasner.substack.com/p/results-of-the-2024-worldwide-embalmer , zum Download der Studie hier: https://laurakasner.substack.com/api/v1/file/ee05b66b-f8e0-4701-b5f4-cea1cec59eea.pdf   (9)   Zum Vergleich: 2020, im ersten Pandemiejahr, waren nicht einmal halb so viele Einbalsamierer (31 %) auf „weiße faserige Strukturen/Klumpen“ in Leichen gestoßen – gegenüber 73 % 2021 und 79 % 2022, nach Beginn der Covid-Impfkampagne -, vor 2020 nur jeder zehnte. Diese Umfragewerte deuten darauf hin, dass auch das Coronavirus selbst zum „White Clot“-Syndrom beiträgt, aber bei weitem nicht so erheblich wie die mRNA-Spritzen. (10)   ChatGPT am 30.03.2025. (11)   Näheres hierzu im KLARTEXT „ Doctor Know“ ist da. Was nun? “, „ Macht KI die Medizin besser? " und „ Kapiert KI die Pandemie? “. (12)   YouTube: Full Measure with Sharyl Attkisson, The COVID Clots , 12. September 2023, ab 24:50. Mehr über Ivermectin in den KLARTEXT-Beiträgen “ Diese Arznei kann die Coronakrise beenden. Sofort. Aber sie darf nicht ” und “ Ein „Game Changer“, der nicht mitspielen darf ”. (13)  Nach einer Mitteilung von Dr. McCullough bei einer zahnmedizinischen Tagung in Orlando, zit. in https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2023/10/07/the-covid-clots.aspx?ui=d503235325038e7b4f1f46eb68a48ff02ee0b104fe815572e6d5504e6da7c48e&sd=20200215&cid_source=dnl&cid_medium=email&cid_content=art1ReadMore&cid=20231007_HL2&foDate=false&mid=DM1474100&rid=1931624796 Titelfoto: “White Clot” aus Laura Kasners Substack ; Blut: qimono/Pixabay.

  • „Überflüssig sind alle“

    Nahrungsergänzungsmittel für Kinder seien „alle überflüssig“, meint die Stiftung Warentest, nachdem sie 18 Präparate untersuchte. Sie kritisiert Überdosierungen und Geschäftemacherei mit der Angst. Zurecht? Dem pauschalen Verriss mangelt es gehörig an Sachkenntnis. Die Stiftung Warentest, als übermächtige “Gefahrenschürer GmbH” berüchtigt , hat sich erneut der bunten Welt der Kinder-Nahrungsergänzungsmittel gewidmet und dabei festgestellt : Von 18 getesteten Präparaten weisen 17 Mängel auf, 15 sind überdosiert. Empfehlenswert ist kein einziges . Besonders pikant: Vier Produkte überschreiten die empfohlene Höchstmenge an Vitamin A, was bei Kindern zu Kopfschmerzen, Haut- und Leberproblemen führen kann. Ein weiteres Präparat enthält Kupfer, das in Kinderprodukten nichts zu suchen hat und bei übermäßiger Aufnahme Übelkeit oder gar Leberschäden verursachen kann. Die Tester resümieren: Ein gesundes Kind, das halbwegs abwechslungsreich isst, braucht keine zusätzlichen Nährstoffe aus der Dose. Eltern sollten also lieber in frisches Obst und Gemüse investieren statt in überteuerte Pillen und Säfte. Liegen die Tester goldrichtig mit diesem Pauschalurteil? „Nahrungsergänzungsmittel sind bei einer perfekten Ernährung überflüssig“, räumt sogar ein Ratgeber aus dem alternativen Gesundheitslager ein. Der Haken an der Sache: Welches Kind hat schon eine perfekte  Ernährung? Brokkoli-Battles am Esstisch, Pommes statt Apfel, Cornflakes statt Frischkornbrei – der Alltag sieht anders aus. Und so hat sich eine ganze Industrie etabliert, die Eltern mit „gesunden Bonbons“ und Pulverchen beruhigt. Der globale Markt für Nährstoffpräparate boomt. Der Umsatz mit ihnen erreicht in Deutschland inzwischen zwei Milliarden Euro pro Jahr, bis 2033 könnte er auf über neun Milliarden anwachsen . Der globale Markt für Nahrungsergänzungsmittel hatte 2022 einen Wert von etwa 361 Milliarden US-Dollar; bis 2031 wird voraussichtlich auf atemberaubende 613 Milliarden Dollar anwachsen. Doch längst nicht nur Hersteller und Verkäufer von Supplementen, auch etliche Ernährungsexperten meinen: Manches Mittel kann auch schon für Minderjährige durchaus sinnvoll sein. Ein Kinderzimmer voller Pillendosen Mama legt ihrem Sohn morgens ein quietschbuntes Vitamingummibärchen auf den Teller. „Für die Abwehrkräfte“, sagt sie augenzwinkernd. Der Nachwuchs mümmelt die Süßigkeit zufrieden, als wäre sie Teil des täglichen Müsli. Gleichzeitig verkünden Experten im Morgenmagazin  mal wieder, Nahrungsergänzungsmittel für Kinder seien vollkommen unnötig – ja geradezu eine Mode-Marotte besorgter Helikopter-Eltern. Wer hat nun Recht? Die Eltern, die auf Nummer sicher gehen wollen? Oder die Fachleute, die entnervt warnen, da werde bloß teurer Urin erzeugt? Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte – verborgen zwischen Marketing, Ideologie und tatsächlich belegten Mangelzuständen. Während Ernährungswissenschaftler in der Apotheken Umschau  dozieren, warum Multivitamin für die Kleinsten eher Marketing als Medizin sei, braut sich im Internet ein völlig anderes Süppchen zusammen. Auf einschlägigen Webseiten – von Zentrum der Gesundheit  über GreenMedInfo  bis Mercola.com – wimmelt es von Erfolgsstorys und Studien, die angeblich beweisen: Ohne Extra-Vitamine geht heute nichts mehr. Der US-Mediziner Dr. Joseph Mercola, Doyen der Wellness-Onlinewelt, warnt unermüdlich,  im letzten Jahrzehnt sei die Zahl der Kinder mit Vitamin-D-Mangel um über 200 % gestiegen. Viele Ärzte und Eltern wüssten gar nicht, wie wichtig Vitamin D für Kinder sei – dabei empfehle selbst die britische Gesundheitsbehörde allen unter Fünfjährigen täglich Vitamin D als Supplement. Dass kaum jemand davon gehört hat, empfindet Mercola als Skandal. Er geißelt die „besorgniserregende Unwissenheit“ und nennt Beispiele: Vier von fünf Eltern wussten in einer Umfrage nicht, dass Wintersonne in England kein Vitamin D liefert. Und tatsächlich: Die britischen Behörden geben eine entsprechende Empfehlung – nur vernommen hat sie kaum jemand. Ergebnis laut Mercola: Rachitis ist wieder auf dem Vormarsch, und Kinderärzte behandeln Vitaminmangelkrankheiten, die man eigentlich im letzten Jahrhundert verortet hätte. Auch GreenMedInfo , ein populäres Portal für natürliche Medizin, listet eifrig Studien, die Vitamine als Wundermittel erscheinen lassen. Beispielsweise sollen Kinder, die schon vor ihrem vierten Geburtstag Multivitamine nahmen, seltener Nahrungsmittelallergien und Heuschnupfen entwickeln. Andere Forschungen deuten laut GreenMedInfo an, dass Lebertran plus Multivitamin die Zahl der Arztbesuche wegen Atemwegsinfekten reduziert – sprich, Schnupfenkinder bleiben eher gesund. Sogar die notorische Mittelohrentzündung, Geißel vieler Kindergartenkinder, trat in einer Studie seltener auf, wenn die Kleinen Vitaminpräparate und Omega-3-Öl bekamen. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Kein Wunder, dass viele Eltern ins Grübeln kommen: Kann es wirklich schaden, ein bisschen nachzuhelfen, wenn es doch potentiell nützt? Kampf der Ideologien: Big Pharma, “Health Freedom” und die Wahrheit dazwischen Die Debatte um Nährstoffsupplemente für Kinder ist längst kein rein wissenschaftlicher Diskurs mehr – sie gleicht einem erbitterten Stellvertreterkrieg. Auf der einen Seite stehen die Vertreter der klassischen Lehre: „Esst Euer Gemüse, dann braucht Ihr keine Pillen!“ – flankiert von Warnungen vor Hypervitaminose. HuffPost   zitiert dazu einen Bericht der Environmental Working Group , einer gemeinnützigen Organisation für Gesundheits- und Umweltschutz: Viele Kinder seien überversorgt mit bestimmten Mikronährstoffen, weil Nahrungsmittelhersteller Frühstücksflocken & Co. bis an die Obergrenze anreichern und   Eltern obendrein Supplemente verabreichen. Zu viel Vitamin A kann jedoch der Leber schaden und Haarausfall verursachen, zu viel Zink das Immunsystem schwächen. Die Botschaft: Weniger ist mehr . Im Zweifel lieber keine Extrapillen, um Überdosierung zu vermeiden. Diese mahnende Haltung dominierte jahrzehntelang – Nahrungsergänzungen galten als unnötig, im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Auf der anderen Seite hat sich eine bunte Koalition formiert, die sich „Gesundheitsfreiheit“ auf ihre Fahnen geschrieben hat. Ihr einigendes Band ist Misstrauen gegenüber Arzneimittelkonzernen. In einschlägigen Facebook-Gruppen mit Namen wie AntiPharma wird Big Pharma zum Feindbild stilisiert: Die da wollen uns ihre überteuerten Medikamente aufzwingen, dafür reden sie alles Natürliche schlecht. Vitamine gelten in diesen Kreisen als sicher, „natürlich“ und von der bösen Pharmaindustrie unterdrückt. Die Dr. Rath Foundation beispielsweise, gegründet vom deutschen Vitamin-Apostel Matthias Rath, spricht offen von einem „Krieg“ der Pharma-Lobby gegen Vitamine. Auf internationaler Ebene, etwa im Codex-Alimentarius -Gremium der Vereinten Nationen und der WHO, versuche man, Vitamine als Gefahr darzustellen und ihre Dosierung streng zu reglementieren.   Dr. Rath fordert stattdessen „Vitamin-Freiheit“. 2003 feierte er einen Teilerfolg, als ein geplantes Verbot von Gesundheitswerbung für Vitamine aufgeschoben wurde. Seine Botschaft: Hier sollen ganz bewusst natürliche Präventionsmittel kleingehalten werden, um das Geschäft mit Krankheiten nicht zu gefährden. Das klingt nach Verschwörung – findet aber durchaus Resonanz bei vielen, die sich von chulmedizinern bevormundet fühlen. Ähnliche Töne schlagen Robert F. Kennedy Jr. und seine Children’s Health Defense an. Deren Tenor : Statt immer nur auf Impfungen und Pharmaprodukte zu setzen, sollte man die natürlichen Abwehrkräfte von Kindern stärken . CHD verweist z.B. darauf, dass kaum ein Kind täglich alle nötigen Nährstoffe in idealer Menge zu sich nimmt. Theoretisch sei das zwar möglich, praktisch jedoch bräuchte es eine strikt durchgeplante Diät, die im Familienalltag utopisch ist. Je nach Kind könnte eine Supplementierung also durchaus sinnvoll sein, resümiert CHD – etwa Vitamin D für Kinder, die kaum Sonnenlicht abbekommen, oder Vitamin C und A für notorische Obst-und-Gemüse-Verweigerer. Selbst die Amerikanische Akademie für Pädiatrie – normalerweise kein Freund von Supplementen – empfiehlt für gestillte Babys Vitamin D-Tropfen sowie bei bestimmten genetischen Aufnahmestörungen individuelle Mikronährstoffgaben. Es sind Einzelfälle, gewiss. Solche Zugeständnisse belegen jedoch: Selbst die Schulmedizin  muss zugeben, dass ohne jegliche Ergänzungen Mängel drohen – warum also der Generalverdacht gegen alle Vitaminpräparate? Faktencheck: Liegt bei Kindern überhaupt Mangel vor? Schwenken wir vom Meinungskampf zur harten Realität: Wie häufig kommen Nährstoffmängel bei Kindern tatsächlich vor? Vitamin D ist ein Dauerbrenner in dieser Diskussion. Der menschliche Körper stellt Vitamin D mit Hilfe von UV-Strahlung selbst her. Was aber, wenn Kinder kaum noch draußen spielen? In Pandemiezeiten wurden die Kleinen teils monatelang in Innenräume verbannt. Ärzte für Aufklärung , eine kritisch-alternative Medizinergruppe, wiesen warnend darauf hin, dass vielen Kindern durch Lockdowns buchstäblich die Sonne ausgetrieben wurde: Es mangele ihnen an Vitamin D, was die allgemeine Krankheitsanfälligkeit erhöhe und sogar das Risiko schwerer Covid-Verläufe steigerte. Tatsächlich beobachteten Intensivmediziner während der Coronajahre, dass jüngere Patienten öfter Vitamin-D-Defizite mitbrachten. Ursache und Wirkung sind hier zwar nicht eindeutig – aber der Einwand hat Substanz: Unsere Breitengrade begünstigen ohnehin Winterdefizite an Vitamin D, und wer dann noch ständig drinnen hockt, dem fehlen am Ende womöglich Kalzium in den Knochen und Abwehrkraft in den Adern. Eine US-Studie fand bei schwerkranken Kindern auf Intensivstationen einen massiven Vitamin-D-Mangel bei 40 % der Fälle. Der Zusammenhang von niedrigen Spiegeln und bedrohlicher Erkrankung war so auffällig, dass die Autoren von einem „alarmierenden Risikofaktor“ sprachen. Hier zeigt sich klar: In bestimmten Situationen ist ein Vitaminmangel keine theoretische Gespensterdiskussion, sondern Realität. Viele Kinderärzte empfehlen daher mittlerweile zumindest im ersten Lebensjahr Vitamin D – in Deutschland bekommen Babys standardmäßig Vigantoletten. Und es gibt Überlegungen, angesichts veränderter Lebensgewohnheiten auch größeren Kindern im Winter Vitamin-D-Präparate zu geben, falls Bluttests einen Mangel anzeigen. Aus „völlig überflüssig“ wird in solchen Fällen sehr schnell „medizinisch sinnvoll“. Ein anderes Beispiel ist Vitamin A. In unseren Breiten erleiden Kinder selten einen schweren Vitamin-A-Mangel – in Entwicklungsländern hingegen ist er einer der Hauptgründe, warum Masern dort so oft tödlich enden. Haupt-Risikofaktor für schwere Masernfolgen ist Unterernährung, insbesondere Vitamin-A-Mangel, betont sogar eine Quelle , die ansonsten impfkritisch eingestellt ist. Die WHO empfiehlt bei Masern daher eine hochdosierte Vitamin-A-Gabe, die die Sterblichkeit um bis zu 80 % senken kann .  Das ist eine dramatische Zahl: Vier von fünf Kindern könnten gerettet werden – durch ein einfaches Vitamin! Nun treten Masern-Komplikationen hierzulande weit seltener auf. Doch diese Zahl führt vor Augen, was in Ausnahmesituationen möglich ist. Kein Wunder, dass alternative Medien darauf verweisen: Anstatt allein auf die Masern-Impfung zu pochen, sollte man auch die Ernährungssituation im Blick haben. Der molekulare Immunschutz zum Löffeln sozusagen. Finger weg von künstlichen Supplementen Viele Nahrungsergänzungsmittel bestehen aus synthetisch hergestellten Vitaminen und isolierten Mineralstoffen. Doch unser Körper unterscheidet sehr genau zwischen natürlichen und künstlichen Substanzen. Obwohl synthetische Stoffe chemisch ähnlich erscheinen, weichen sie oft in kleinen Details ab, etwa in ihrer räumlichen Struktur. Dieses Phänomen gleicht einem Gipsabdruck: Obwohl rechte und linke Hand strukturell gleich wirken, passt doch nur diejenige hinein, für die der Abdruck geschaffen wurde – analog erkennt unser Körper natürliche Vitamine als "passend", während synthetische Formen oft abgelehnt oder schlecht verarbeitet werden. Wissenschaftliche Studien, die Gesundheitsrisiken durch Vitaminpräparate zu belegen scheinen, verwenden häufig synthetische Vitamine. Beispielsweise hat künstliches Vitamin E nicht dieselbe Wirkung wie natürliches Vitamin E, da unser Körper kleinste strukturelle Unterschiede bemerkt. Zudem fehlen synthetischen Präparaten oft wichtige Begleitstoffe wie Vitamin C oder Spurenelemente, was ihre Effektivität zusätzlich mindert. Herkömmliche Vitaminpräparate enthalten zudem oft fragwürdige Zusätze: giftige Farbstoffe wie Azofarben (Gelborange S), potenziell gesundheitsschädliche Süßstoffe (Aspartam, Cyclamat) und sogar Aluminiumverbindungen, die mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden. Weitere problematische Stoffe sind synthetische Antioxidantien (Butylhydroxytoluol), Parabene und künstliche Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat, welche Allergien auslösen oder Krebsrisiken erhöhen könnten. Empfohlen wird daher, beim Kauf stets natürliche Präparate zu wählen – erst recht für Kinder. Vitamin-Komplexe aus Pflanzenpulvern oder Fruchtextrakten enthalten Vitamine und Mineralien in optimaler natürlicher Zusammensetzung und verzichten auf gefährliche Chemikalien. Insbesondere natürlich vorkommende Mineralstoffkombinationen, beispielsweise in Korallenpulver, gewährleisten eine optimale Bioverfügbarkeit ohne Nebenwirkungen. Wer gesundheitliche Risiken vermeiden möchte, sollte Verpackungen genau prüfen und Präparate auf Basis natürlicher Zutaten bevorzugen. Die Dosis macht das Gift Allerdings lauern auch bei „natürlichen“ Präparaten Fallstricke. Als jüngst im Süden der USA eine Masernwelle ausbrach (siehe KLARTEXT „ Masern-Horror – wieder einmal “), propagierte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Amerikas prominentester Impfskeptiker, medienwirksam den Einsatz von Vitamin A – mit dem Verweis auf die zitierte WHO-Richtlinie. Eltern ungeimpfter Kinder griffen beherzt zum Lebertran, reich an Vitamin A und D. Das Ergebnis war, gelinde gesagt, suboptimal. Ein texanisches Kinderkrankenhaus meldete mehrere kleine Masernpatienten mit Vitamin-A-Vergiftung. Aus lauter heimischem Aktionismus hatten die Kinder solche Übermengen erhalten, dass ihre Leberwerte entgleisten. Hier zeigt sich die Kehrseite: Die Dosis macht das Gift. Was unter ärztlicher Aufsicht als kurzer Therapieschub   Leben retten kann, kann ein neues Problem schaffen, wenn man in Eigenregie übertreibt. Die Wahrheit liegt also wie so oft zwischen den Extremen. Ja,  Vitamin A rettet Masernkinder – aber nur  die, die tatsächlich einen Mangel hatten, und nur  in der richtigen Dosierung. Kurze Beine, lange Zähne: Wachstum, Ernährung und moderne Lebensstile Dabei stellt sich die Frage: Haben unsere heutigen Lebensumstände dazu geführt, dass Kindern generell etwas fehlt? Man denke an Omega-3-Fettsäuren, die für Gehirn und Augen wichtig sind. Fisch landet bei vielen Familien höchstens als frittierte Stäbchen von Käpt´n Iglo auf dem Teller. Zentrum der Gesundheit berichtet von einer mexikanischen Studie, die zeigte: Kinder mit täglicher Omega-3-Supplementation schnitten in Konzentration und Merkfähigkeit deutlich besser ab als Kinder ohne. Omega-3 „macht Kinder klug“, so der plakative Titel . Auch bei ADHS werden diese Fettsäuren immer wieder ins Spiel gebracht – quasi Hirnöl für hyperaktive Zappelphilippe. Solche Befunde sind zwar nicht unumstritten, aber sie nähren den Verdacht, dass die Durchschnittskost - viel Zucker, viel Weißmehl, wenig Grünzeug, Nüsse und Fisch - möglicherweise kognitive Entwicklungschancen verschenkt. Kritische Geister kontern: Man könnte das Kind ja auch einfach häufiger an Lachs und Walnüsse heranführen statt an Pillen. Doch welcher Teenager greift freiwillig zu Walnuss-Spinat-Salat, solange die Alternative „Chicken Nuggets“ heißt? Tatsache ist: Manche essentiellen Nährstoffe stehen bei Kindern alles andere als hoch im Kurs.  Vitaminreiche Gemüse werden verschmäht, dafür begeistern sich die Kleinen für Nudeln mit Ketchup – kalorisch üppig, mikronährstofflich mager. Hier verkaufen Supplement-Hersteller ihre Produkte als Versicherungspolice: Damit trotz Mäkel-Phase keine Lücke entsteht. Streng genommen müsste man dem Kind zwar eher Möhren als Multivitamine schmackhaft machen. Aber mal ehrlich – in der Theorie sind Eltern immer geduldig, in der Praxis landen dann doch wieder Vitaminbärchen im Einkaufswagen, einfach weil es nervenschonender ist. Ein weiterer Aspekt ist die individuelle Veranlagung. Manche Kinder haben einen erhöhten Bedarf oder eine erschwerte Aufnahme. Genetische Polymorphismen können bewirken, dass z.B. Folat aus der Nahrung schlechter verwertet wird – das betont auch Children’s Health Defense und plädiert dafür, jeden Kinderorganismus individuell zu betrachten. Außerdem gibt es Kids, die bestimmten Diäten folgen, z.B. einer veganen Ernährung von klein auf. Solche Kinder brauchen unbedingt Vitamin B12 als Supplement, da es in pflanzlicher Kost fehlt – das wird auch von Ernährungswissenschaftlern anerkannt. Hier ist es nicht nur „sinnvoll“, sondern absolut notwendig, um Entwicklungsstörungen vorzubeugen. Ähnliches gilt für Kinder, die sich aufgrund von Allergien oder Krankheiten sehr einseitig ernähren. Ein Zöliakie-Kind, das kein Gluten verträgt, hat oft mit Nährstoffmängeln zu kämpfen, bis die Diagnose gestellt wird. In solchen Fällen bauen Nahrungsergänzungsmittel Brücken. Man sieht: Pauschal zu behaupten, „Vitaminpillen für Kinder sind alle überflüssig“, greift zu kurz. Genauso verkürzt wäre es allerdings, nun jedes Kind pauschal mit Präparaten vollzustopfen. Ein Blick auf die Blutwerte hilft, die Kirche im Dorf zu lassen. Viele Kinder kommen tatsächlich wunderbar ohne Zusatzpräparate aus. Aber eben nicht alle  Kinder zu jeder  Zeit. Das Leben ist kein Labor mit ideal austariertem Speiseplan, sondern manchmal eine Abfolge von Convenience-Mahlzeiten, Schnupfenzeiten und Wachstumsschüben. Ironie des Schicksals: Wer verdient an der Pillenschachtel? Gegen Scheinheiligkeit ist etwas Ironie erlaubt: Ausgerechnet einige lautstarke Kritiker der „Pharma-Gewinnsucht“ machen selbst ein glänzendes Geschäft mit Vitaminen. Dr. Mercola verkauft in seinem Online-Shop munter Kinder-Multivitamine - natürlich ohne „toxische Füllstoffe“ und mit dem besonderen Etwas, dafür zum besonderen Preis). Dr. Rath  bietet „VitaKids“ als Kaudragees an, sorgfältig abgestimmt auf das kindliche Immunsystem - versteht sich. Das vielbeachtete " Zentrum der Gesundheit"   finanziert sich unter anderem durch Werbung für ausgewählte Produkte auf seiner Website. Mit Angst vor Mangel lässt sich halt ebenso Umsatz generieren wie mit Angst vor Krankheit. Der Markt mit den Pillen für unsere Kleinen ist umkämpft: Während die Redaktion der Apotheken-Umschau versichert, kein normal ernährtes Kind brauche sowas, verdienen auch Apotheken gerne mit am Boom. Und im Supermarkt prangt an jeder Ecke ein „Immun-Booster Kids“-Saft mit Extraportion Zink und Vitamin C. Weil Eltern nun mal das Beste für ihre Kleinen wollen, greifen viele lieber einmal zu oft ins Regal als einmal zu wenig. Das Ergebnis? Bunt schillernder Urin – und das vage Gefühl, auf der sicheren Seite zu sein. Aber Sicherheit ist relativ. So mancher Glaubenskrieg   um Vitamine verdeckt, worum es eigentlich gehen sollte: um die Gesundheit der Kinder, nicht um Ideologie. Anstatt pauschal Pillen zu empfehlen oder zu verdammen, könnte man z.B. dafür sorgen, dass Schulkinder in der Mensa wirklich nährstoffreiches Essen bekommen. Wie paradox, dass gleichzeitig diskutiert wird, Schulkantinen fleischfrei  zu machen – in Freiburg soll grünes Einheitsmenü ohne Fleisch und Fisch auf den Tisch - oder gar Insekten als Eiweißlieferanten in Kinder-Comics schönzureden , während Vitamintabletten als Teufelszeug gelten. Auf Klima- und Zeitgeist-Themen fixiert, vergessen manche anscheinend, dass am Ende die Nährstoffversorgung  stimmen muss. Ob diese nun über natürliche Lebensmittel oder – wo nötig – über Ergänzungen erfolgt, sollten Eltern pragmatisch entscheiden, nicht dogmatisch. Fazit: Weder Teufelszeug noch Wundermittel Der Leser ahnt es längst: Die Wahrheit ist komplex. Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sind nicht grundsätzlich schädlich  – aber eben auch nicht grundsätzlich nötig .  Wer behauptet, alle  seien überflüssig, ignoriert die echten Mangelkonstellationen, die durchaus vorkommen . Wer umgekehrt so tut, als bräuchte jedes Kind zwingend täglich ein Präparat, übersieht, dass Mutter Natur den meisten kleinen Menschlein über eine halbwegs vernünftige Kost alles Nötige bereitstellt. Die Kunst liegt im differenzierten Blick: Hat ein Kind nachweislich einen Mangel - oder ein nachweisliches Risiko, einen zu bekommen -, können Supplemente ein Segen sein – man würde fahrlässig handeln, auf sie zu verzichten. Ansonsten gilt: Essen vor Pillen. Ein Apfel liefert nun mal mehr als nur Vitamin C, obendrein Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe – einen ganzen Cocktail an Gesundem. Vitamintabletten sind kein Ersatz für ausgewogene Ernährung, höchstens eine Versicherung, wenn die Ernährungsbalance wackelt. Allmählich zeichnet sich ein vorsichtiges Umdenken ab. Selbst Behörden, die früher kategorisch abwinkten, gestehen mittlerweile Ausnahmen zu. So betont das Bundesinstitut für Risikobewertung  zwar weiterhin, für gesunde Kinder seien Supplemente in der Regel unnötig – fügt aber hinzu: mit wenigen Ausnahmen . Diese Ausnahmen betreffen genau die oben angesprochenen Fälle: Vitamin D im ersten Lebensjahr, Vitamin B12 bei veganer Ernährung, gegebenenfalls Eisen bei ärztlich festgestellter Blutarmut, Jod und Folat bei Teenager-Mädchen mit Mangelerscheinungen etc. Kein Aktionismus auf Verdacht – aber gezielte Ergänzung, wenn nötig. Augenzwinkernd umformuliert: Vitaminpillen für Kinder sind so überflüssig wie Regenschirme – an einem sonnigen Tag. Bei strahlender Gesundheit und Top-Ernährung kann man sich das Geld getrost sparen. Doch wehe, es ziehen Mangelwolken auf – dann ist man froh, einen Schirm zur Hand zu haben. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann es tröpfelt. Und bis dahin gilt: Lasst die Kinder ruhig draußen spielen - macht Vitamin D; kocht ab und zu frisch - liefert fast alles; und bleibt gelassen. Der multivitamingefütterte Überflieger ist genauso ein Mythos wie das rachitische Kind, das ohne Pillen zwangsläufig scheitert. „Es kommt drauf an“, wie immer. Eine Prise Ironie, zwei Tropfen Vernunft und ja, gelegentlich ein Vitamindrops können nicht schaden. Hauptsache, wir behalten den Durchblick im Pillen-Dickicht – zum Wohl unserer Kinder. Klar sollte sein: Statt seinen Kids in bester Absicht voreilig ein Supplement einzuflößen, das sie womöglich gar nicht brauchen, sollten Eltern zuallererst den Rat eines Facharztes für Ernährungsmedizin, eines erfahrenen Heilpraktikers oder eines Ernährungsberaters suchen, der einen Abschluss als Diplom-Ökotrophologe vorweisen kann. Sicher ist sicher. ( Harald Wiesendanger ) Quellen https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/allgemein-gesundheit/vitamin-d-mangel-kinder#:~:text=Kinder%20mit%20Vitamin,Knochenbau%20und%20Immunabwehr%20unerl%C3%A4sslich%20ist https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2014/11/10/vitamin-d-deficiency-children.aspx#:~:text = , https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2014/11/10/vitamin-d-deficiency-children.aspx#:~:text=%3E%20Further%2C%20one,low%20recommended https://www.theepochtimes.com/health/low-vitamin-d-levels-linked-to-slower-healing-in-childrens-fractures-5732707#:~:text=The%20findings%20suggest%20that%20children,that%20the%20fractures%20were%20healing https://www.theepochtimes.com/health/low-vitamin-d-levels-linked-to-slower-healing-in-childrens-fractures-5732707#:~:text=This%20research%20may%20shift%20the,function%20during%20the%20healing%20process

  • Woran starb Kaylee wirklich?

    Ein sechsjähriges Mädchen starb in Texas, nachdem es an Masern erkrankte – seither missbrauchen „Qualitätsmedien“ den tragischen Fall, um Infektionspanik zu schüren und zu Impfungen zu drängen. Ohne Recherche kehren sie dabei unter den Teppich: die wahre Todesursache. Am 26. Februar verstarb im Covenant Children’s Hospital in Lubbock, Texas, ein sechsjähriges Mädchen namens Kaylee – angeblich an Masern, gegen die es nicht geimpft gewesen war. Darin gipfle „der größte Ausbruch seit 30 Jahren“, schwant dem Nachrichtensender n-tv . Vox , die Washington Post , die New York Times  prophezeien einen “herannahenden öffentlichen Gesundheitsnotstand”. (Näheres im KLARTEXT “ Masern-Horror – mal wieder ”.)   Auf welcher Datenbasis soll es Amerika denn gruseln? Bis Ende der dritten Märzwoche steckten sich in den gesamten USA 377 Menschen mit Masern an, davon 325 in der ländlichen Region von Westtexas. Dass 376 Fälle anscheinend glimpflich ausgingen, fand keine Redaktion der Rede wert. Nein, nicht weniger als tödlich sollte es zugehen. Als vermeintliches Beweismittel hierfür musste ein einziges herhalten: Kaylees Sarg. Aber woran starb das Mädchen wirklich? In einem Interview mit CHD.TV , dem Internetfernsehen von Children´s Health Defense , stellen Kaylees Eltern klar: Als ihre Tochter ins Krankenhaus kam, war der Masernausschlag bereits abgeklungen. Einlieferungsgrund war vielmehr schwere Atemnot. Woher kam diese? Nach Analyse von Kaylees Krankenakte steht für den namhaften Intensivmediziner Dr. Pierre Kory fest: Das Mädchen ist an einer sekundären bakteriellen Lungenentzündung verstorben, die «wenig mit Masern zu tun hatte». Denn “solche Lungenentzündungen können nach jeder Virusinfektion auftreten. [Das Mädchen ist] verstorben, weil ein medizinischer Fehler begangen wurde – und dieser Fehler bestand darin, dass ein Antibiotikum verwendet wurde [, das für die Behandlung der Art von Lungenentzündung, die die Kleine hatte,] völlig ungeeignet war.» Fehlbehandelte Lungenentzündung Um auf jede Art von bakterieller Lungenentzündung abzuzielen, setzen Ärzte in der Regel zwei Antibiotika ein. «Das steht in allen Richtlinien“, so Kory. „Das eine Antibiotikum gehört zur Kategorie der Beta-Laktame, also Penicillin und Cephalosporine. Und [das Krankenhaus] hat diesen Teil richtig gemacht. Sie gaben dem Mädchen etwas namens Ceftriaxon, das hervorragend war. Aber man muss es immer mit einem Antibiotikum aus einer anderen Kategorie kombinieren, nämlich mit einem Makrolid oder einem Chinolon.» Eben dies sei versäumt worden. «Sie haben ihr nicht das gängigste Antibiotikum gegeben, nämlich Azithromycin», so Kory. Stattdessen habe man ihr Vancomycin verabreicht, ein Antibiotikum, das bei sehr arzneimittelresistenten Organismen wie MRSA zum Einsatz kommt. Und diese Entscheidung sei völlig unangemessen. Damit nicht genug: Das richtige Antibiotikum erhielt die Kleine erst etwa zweieinhalb Tage später. Und dabei kam es offenbar zu einer weiteren fatalen Verzögerung: Ab dem Zeitpunkt, an dem das richtige Medikament endlich angeordnet wurde, bis zum Zeitpunkt, an dem es schließlich verabreicht worden sei, vergingen mehr als neun Stunden. Inzwischen hatte sich Kaylees Zustand derart verschlimmert, dass die Ärzte entschieden, sie an ein Beatmungsgerät anzuschließen. Den Eltern teilten sie mit, sie könnten nicht bei ihrem Kind bleiben, sondern es erst anderntags wieder besuchen. «Sie sagten uns nur, dass sie ein Hotel in der Nähe mieten würden, und dort sollten wir die Nacht verbringen. Denn das Zimmer [im Krankenhaus] war sehr klein und es gab darin nichts, worauf wir hätten schlafen können. Es gab gerade mal zwei Stühle in einer Ecke.» Sie sollten Kaylee lebend nie wiedersehen. «Wenig später starb sie – und zwar auf ziemlich katastrophale Weise“, konstatiert Kory. „Plötzlich brach ihr Blutdruck zusammen und sie erlitt einen Herzstillstand.» Verkettung ärztlicher Kunstfehler Könnte die künstliche Beatmung letztlich zur Tragödie beigetragen haben? Allein in den USA fielen ihr während der Corona-Pandemie Zehntausende von Patienten zum Opfer, wie eine 2023 veröffentlichte Studie belegt .   Kurzum, vieles spricht dafür, dass der Kleinen eine Verkettung ärztlicher Kunstfehler zum Verhängnis wurde – die dritthäufigste Todesursache in den USA. Von diesen Hintergründen erfuhr die Öffentlichkeit nichts. Anstatt die fahrlässigen Klinikärzte zur Rechenschaft zu ziehen, stellen Massenmedien die fassungslosen Eltern an den Pranger: Weil sie Kaylee unverantwortlicherweise ungeimpft ließen, seien sie schuld an ihrem Tod – Schande über sie. Aufs Impfen verzichtet hatten Kaylees Eltern aus religiösen Gründen: Sie gehören der Glaubensgemeinschaft der Mennoniten an, einer evangelischen Freikirche, in der Impfskepsis vorherrscht. Impfungen gelten als Eingriff in Gottes Plan; Krankheiten seien von Gott gesandt, man dürfe seinem Willen nicht zuwiderhandeln. Und so führt die Masernpanik in den Vereinigten Staaten zu reichlich Hass und Hetze gegen Mennoniten. „Dabei sind es ja nicht nur wir, die Masern haben“, stellt eine frustrierte Sprecherin klar. Behörden verschweigen wirksame Behandlungen Ebenso unerwähnt lassen Leitmedien, was denn aus Kaylees vier Geschwistern wurde, zwei bis sieben Jahre alt. Auch sie hatten sich mit Masern angesteckt, auch sie waren dagegen nicht geimpft gewesen. Um sie kümmerte sich ab dem 2. März, eine Woche nach Kaylees Tod, der Hausarzt Dr. Ben Edwards, der eine Privatpraxis mit rund 2000 Patienten betreibt. Jedem Kind stellte er ein Rezept für Budesonid aus, ein steroidhaltiges Inhalationsmittel, das normalerweise bei Asthma eingesetzt wird, aber bei einer Maserninfektion „sehr hilfreich für entzündete Atemwege“ sein kann, so erklärt er. Außerdem gab er den Kindern Lebertran, „weil das die beste Form von Vitamin A ist. (…) Vitamin-A-Mangel verschlimmert die Masern sehr. Die Maserninfektion selbst führt zu einem Mangel an Retinol, also Vitamin A.“ Auch Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren liefert Lebertran reichlich. Kurz darauf hatten sich “alle Kinder gut und schnell erholt”, bestätigten die Eltern erleichtert. Kaylee hatte keine dieser Behandlungen erhalten. Dass sie wirken, sei “unbewiesen”, so verbreiten die New York Times  und andere Zeitungen. Lob kam indes von höchster Stelle. Robert F. Kennedy Jr., der neue US-Gesundheitsminister und (meistens) Impfskeptiker, begrüßte soeben nachdrücklich den Einsatz von “unkonventionellen Behandlungsmethoden” gegen den jüngsten Masernausbruch in Westtexas: Dortige Ärzte hätten mit solchen Mitteln “sehr, sehr gute” Ergebnisse erzielt. Ausgerechnet die Eltern des toten Mädchens teilen bis heute diese Einschätzung. “Lasst euch nicht spritzen!”, appelliert Kaylees Mutter in einem Interview . “Es gibt Ärzte, die bei Masern anders helfen können. Sie sind längst nicht so schlecht, wie die Medien sie machen.” Irre Empfehlung vom Gesundheitsamt Wie Dr. Edwards berichtet, habe er sich an die oberste texanische Gesundheitsbehörde gewandt, das Department of Social and Health Services  (DSHS). Er versuchte das DSHS dazu zu bewegen, auf Budesonid als mögliche Behandlung von akuter Atemnot nach einer Maserninfektion hinzuweisen. Die Antwort: Die einzige Empfehlung des Staates bezüglich Masern sei die MMR-Impfung. Und wenn sich ein Ungeimpfter bereits angesteckt hat? Für solche Fälle sind texanische Gesundheitsbehörden angewiesen , den Betroffenen innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Masernvirus eine Dosis des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR) verabreichen zu lassen, “um den Schweregrad der Erkrankung zu verringern”. So zu verfahren, sei brandgefährlich, warnt eine Hals-Nasen-Ohrenärztin nahe Houston, Dr. Mary Talley Bowden . Weist nicht schon die Packungsbeilage von Mercks MMRII, dem meistverabreichten Masernimpfstoff, darauf hin, dass eine Impfung für Schwangere, immungeschwächte oder fiebrige Personen kontraindiziert ist? „MMRII sollte keinesfalls an Personen verabreicht werden, die mit einer Infektion zu kämpfen haben - insbesondere nicht mit einer Maserninfektion“, so Bowden. „Der Impfstoff kann ähnliche Komplikationen heraufbeschwören wie die eigentliche Krankheit, einschließlich Hautausschlag, Fieber, Enzephalitis  und idiopathische thrombotische Purpura“ (ITP), eine schwere Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die körpereigenen Thrombozyten gebildet werden – dies führt zu einer Gerinnungsstörung, die Blutergüsse, punktförmige Haut- und Schleimhautblutungen hervorrufen kann. MMR-Impfungen sind gefährlicher als die Infektion, vor der sie schützen sollen Wäre es nicht Aufgabe einer Gesundheitsbehörde, eine Impfempfehlung mit Warnhinweisen zu verbinden? Von MMR-Vakzinen gehen schwerwiegende Gesundheitsrisiken aus. Bei Jungen, die eine erste MMR-Impfung schon mit 12 bis 15 Monaten erhalten , liegt die Wahrscheinlichkeit, an Autismus zu erkranken, um 67 % höher  als bei Jungen, die erst nach ihrem dritten Geburtstag geimpft werden. Darüber hinaus verursacht der MMR-Impfstoff Fieberkrämpfe, Anaphylaxie , Meningitis , Enzephalitis, Thrombozytopenie ,  Arthralgie  und Vaskulitis . Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden dem Vaccine Adverse Event Reporting System  ( VAERS ), dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem für unerwünschte Impfnebenwirkungen, 41 Todesfälle  nach einer MMR- oder MMRV-Impfung gemeldet. Berücksichtigt man das leidige Phänomen des Underreporting  – nur 1 bis 5 % aller aufgetretenen Fälle werden tatsächlich erfasst -, dann ist womöglich von mehreren tausend MMR-Impftoten auszugehen – allein in den Vereinigten Staaten. Wie viele Masernopfer waren dort im selben Zeitraum zu beklagen? Zwei im Jahr 2015, einer 2019. Aber starben diese Drei, wie Kaylee, womöglich bloß mit , aber nicht wegen  Masern?  Und auch hierüber pflegen „Qualitätsmedien“ stillschweigend hinwegzugehen: Nach ausgeheilten Masern setzen häufig geistige und körperliche Entwicklungsschübe ein, vor den Augen verblüffter Eltern. Ärztliche Falldokumentationen und Studien bestätigen: Auch für andere Infektionserkrankungen sind Kinder anschließend weniger anfällig. Das Risiko von späteren Allergien, Multipler Sklerose, ja sogar Krebs sinkt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einer Atopie , Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken - von Autismus ganz zu schweigen. Darf journalistische Neugier die Frage ausklammern: Wie kam es überhaupt zu dem Ausbruch? MMR-Vakzine sind sogenannte Lebendimpfstoffe; sie enthalten abgeschwächte Mengen des Masernvirus. Einer Studie aus dem Jahr 2024 zufolge scheiden ein Drittel der Kinder, die damit “gepikst” werden, das Lebendvirus anschließend aus – womit sie zu Ausbrüchen beitragen könnten. So produziert die Impfmafia vermeintliche Notlagen, deren risikoreiche Bekämpfung ihren Profit sicherstellt. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1)   https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/123/3/771/71635/Allergic-Disease-and-Atopic-Sensitization-in?redirectedFrom=fulltext ; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S030698779890055X?via%3Dihub ; https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/123/3/771/71635/Allergic-Disease-and-Atopic-Sensitization-in?redirectedFrom=fulltext Foto: Standbild aus einem Interview von Children´s Health Defense mit Kaylees Eltern. Kreuz: Freepik.

  • Fetter Reibach

    Nie wieder Diät? Mit Arzneien zum Abnehmen wird der Steuerzahler ebenso zuverlässig Geld wie Gewicht los: Zunächst finanziert er ahnungslos Forschung und Entwicklung – dann muss er Wucherpreise hinnehmen. Big Pharma lacht sich ins Fäustchen, wieder einmal. An den Tag brachten es Recherchen des Online-Nachrichtenmagazins The Lever : US-Steuerzahler übernahmen Kosten für Forschung, Entwicklung und Vertrieb von GLP-1, der neuen Klasse von Blockbustern zur Gewichtsreduzierung, in Höhe von rund 6,2 Milliarden Dollar. Den Profit streichen Pharmafirmen ein: Mit Medikamenten wie Ozempic und Wegovy (mit dem Wirkstoff Semaglutid), Zepbound und Mounjaro (mit Tirzepatid) setzten die Marktführer Novo Nordisk und Eli Lilly im Jahr 2024 knapp 14 Milliarden US-Dollar um; für 2025 wird ein Anstieg auf 21 Milliarden erwartet, bis 2030 sollen es 49 Milliarden werden. “Falls unter den 800 Millionen Übergewichtigen weltweit auch nur jeder Vierte zu GLP-1-Medikamenten greift”, rechnet das Marktforschungsunternehmen William Blair  in Chicago vor, “so könnte, bei geschätzten Kosten von jeweils 2500 Dollar pro Behandlung, der Jahresumsatz 500 Milliarden Dollar erreichen – einer der größten Märkte in der Geschichte der biopharmazeutischen Industrie.” Die Nachfrage ist so gewaltig, dass sie inzwischen schon weltweit zu Lieferengpässen führt. (1) Im Mai 2024 nahmen mehr als 15 Millionen US-Amerikaner - jeder achte Erwachsene  - GLP-1-Präparate ein. Allein in den Vereinigten Staaten beginnen mindestens 25.000 Menschen jede Woche mit Wegovy. Zur Zielgruppe zählen schon Grundschüler : Der dänische Pharmagigant Novo Nordisk – dank des Hypes zu Europas wertvollstem Unternehmen aufgestiegen – führt gerade Phase-3-Studien durch, in denen er seinen Newcomer „Saxendra“ Sechs- bis Zwölfjährigen einverleibt. Zum „wissenschaftlichen Durchbruch“ hochgejubelt Den Boom befeuern Medien, die Abnehmspritzen kritiklos als “ Wundermittel ”  anpreisen. 2023 kürte das renommierte Science -Magazin GLP-1-Abspeckhilfen zum “wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres”. (2) Werbeagenturen lassen Prominente davon schwärmen (3) – von Oprah Winfrey über den einstigen Tennisstar Billie Jean King und der Rapperin Queen Latifah bis hin zu einer gewissen Kim Kardashian, der weltweit einzigen Rapperbraut, die mit null Lebensleistung zur vergötterten, medial dauerpräsenten Milliardärin aufstieg. Auf Instagram, TikTok und anderen sozialen Medien verdienen sich käufliche Influencer eine goldene Nase mit schrillen Lobpreisungen. Ursprünglich für Typ-2-Diabetiker entwickelt, tun sich für Ozempic & Co. fast schon im Wochenrhythmus immer neue Anwendungsmöglichkeiten auf: von Alkoholismus , Nikotinsucht und Opioidabhängigkeit bis hin zu Psychosen, Leukämie , Schlaganfällen, Herzinfarkten , Alterung , Parkinson und Alzheimer – ein pharmakologischer Tausendsassa, wie es scheint. Unter den Teppich kehren Journalisten dabei Nebenwirkungen, die sich keineswegs auf ständige Übelkeit, heftiges Erbrechen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und Schlafstörungen beschränken. Es häufen sich alarmierende Berichte über Ohnmachtsanfälle, erheblichen Muskelschwund , Gastroparese – Gegessenes verbleibt im Magen -, Darmverschluss, arthritisartig entzündete Gelenke, zu niedrigen Blutdruck, allergische Reaktionen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenlähmung , Nieren- und Gallenblasenerkrankungen, Schilddrüsenkrebs und plötzlichen Sehverlust . (4)  Häufig bestehen Symptome nach Absetzen fort. Anscheinend kann das Zeug auch Suizidgedanken  auslösen, denen bisweilen Taten folgen. Für schwangere Frauen  sind die Mittel so gefährlich, dass US-Ärzte dafür plädieren, sie mit einem entsprechenden Blackbox-Hinweis  zu versehen: der strengsten, schwarz umrahmten Warnung, welche die Arzneimittelbehörde FDA für Medikamente aussprechen kann, wenn ernste, ja lebensbedrohliche Folgen drohen. Eine im Januar 2025 in Nature Medicine veröffentlichte Studie  mit 215.970 Diabetikern, die GLP-1-Medikamente einnahmen, fand nicht weniger als 19 bedenkliche Nebenwirkungen. Viel Risiko für fragwürdigen Nutzen Die GLP-1-Wirkstoffe verschlanken tatsächlich, noch weitaus zuverlässiger, als PDE-5-Hemmer, wie bei Viagra, gewisse Schwellkörper verhärten. Dies gelingt ihnen, indem sie das körpereigene Hormin GLP-1 ( Glucagon-like Peptide-1 ) nachahmen. Im Gehirn veranlassen sie das Sättigungszentrum im Hypothalamus, den Hunger zu dämpfen. Darüber hinaus verlangsamen sie die Magenentleerung, weswegen man sich früher und länger satt fühlt. Sie lassen die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren, gleichzeitig hemmen sie die Glukagonausschüttung, was die Blutzuckereinstellung verbessert. All dies führt in der Regel dazu, dass Patienten erheblich weniger Kalorien zu sich nehmen – und folglich abspecken. Je nach Wirkstoff und Einnahmedauer liegt der durchschnittliche Gewichtsverlust immerhin zwischen 15 und 24 %. Das ist enorm. Aber: Die lästigen Pfunde schmelzen im allgemeinen nur solange ab, wie gespritzt wird. Kaum setzt man Wegovy & Co. ab, da tritt ein Rebound-Effekt auf, wie er schon gewöhnliche Diäten ziemlich zuverlässig ruiniert: Rasch sind die Pfunde wieder drauf (5), wie Patientenberichte ebenso bestätigen wie Studien . Deshalb plädieren „Experten“, die ihre Interessenkonflikte zu verschweigen pflegen – die berüchtigten „Mietmäuler“ der Branche -, für beharrliche Langzeitanwendung: Als chronische Erkrankung müsse Adipositas dauerhaft behandelt werden, bis ans Lebensende. So liebt die Pharmaindustrie ihre Kundschaft: Möglichst früh, möglichst lange, möglichst oft soll sie zugreifen. Wer hierbei mitspielt, wird schamlos zur Kasse gebeten: In den USA kosten GLP-1-Medikamente pro Patient und Jahr im Schnitt umgerechnet 11.000 bis 17.500 Euro. Für Ozempic werden etwa 915 Euro pro Monat fällig, verglichen mit 135 Euro in Kanada, 113 Euro in Deutschland, 85 Euro in Großbritannien und 76 Euro in Frankreich. Wegovy ist in den USA für r und 1200 Euro pro Monat gelistet, gegenüber etwa 300 Euro in Deutschland , 170 Euro in Dänemark, und 84 Euro im Vereinigten Königreich. Dafür muss man aus eigener Tasche aufkommen. Weil die Präparate als Lifestyle-Arzneien gelten, zahlen die Krankenkassen nicht – noch nicht. Industrienahe Politiker und eine Armee von Lobbyisten arbeiten zielstrebig daran, diese Regelung zu ändern. Fette Pharma-Junkies sichern fette Gewinne Solange die Menschheit weiter verfettet, dürfte die Nachfrage weiter steigen. Voraussichtlich 3,8 Milliarden Erwachsene und 746 Millionen Kinder und Jugendliche mit Übergewicht oder Adipositas könnte es bis Mitte dieses Jahrhunderts „ohne entsprechende politische Maßnahmen, Reformen und neue Therapien“ geben. Diese Prognose leiten australische Forscher aus Trends in vorliegenden Gesundheitsdaten ab. In Deutschland könnten 20 bis 23 Prozent der jungen Menschen betroffen sein.   Die Ergebnisse weisen auf "monumentale gesellschaftliche Versäumnisse und einen Mangel an koordinierten globalen Maßnahmen" hin, erklärt Studienleiterin Jessica Kerr vom Murdoch Children's Research Institute  in Melbourne. Es drohen katastrophale Folgen für das öffentliche Gesundheitswesen, bei glänzenden Vermarktungsaussichten für Abnehmspritzen und –pillen – es sei denn, Übergewichtige besinnen sich auf den mühsameren, aber gesünderen und billigeren Weg, abzuspecken: einfach weniger Kalorien aufnehmen als verbrauchen. Dafür müssen Übergewichtige kein Rezept einlösen, sondern bloß den guten Rat beherzigen: Bewege dich mehr,  ernähre dich besser. „Wir fressen uns zu Tode“ Weil Homo sapiens grundsätzlich dazu neigt, den vermeintlich bequemsten Weg zu gehen, sieht zumindest die US-Medizinerin Dr. Casey Means allerdings rabenschwarz. GLP-1 „könnte das profitabelste Medikament in der Geschichte der Menschheit werden“, sagte sie kürzlich in einem Fernsehinterview in der Tucker Carlson-Show voraus. Ebenso wie ihr Bruder Calley, ein früherer Lobbyist für Big Pharma und Big Food, hatte sie ihren Job an den Nagel gehängt, als ihr „entsetzt klar wurde, wie viele Menschen das System umbringt, dessen Teil sie sind“. Nach ihren Eindrücken „verfestigt sich die Vorstellung, dass es eine magische Pille gibt - dass die Erlösung von unseren chronischen Gesundheitsproblemen in einer Spritze zu finden ist. (…) Wir sind die einzige Spezies auf der Welt, die eine Epidemie von Fettleibigkeit und chronischen Krankheiten erlebt, (in erster Linie) aufgrund von ultraverarbeiteten Lebensmitteln. Alle anderen Tiere in der freien Natur ernähren sich von echter, natürlicher Nahrung (…) und sind in der Lage, ihr Sättigungsgefühl zu regulieren. Sie fressen sich nicht zu Tode, wie wir es tun.“   ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wegovy-ozempic-und-co-aufseher-warnen-vor-engpaessen-bei-abnehmspritzen-a-5b6c11e3-8a82-4230-9b93-fb67c5607287 , https://www.aerzteblatt.de/news/ozempic-engpaesse-mindestens-bis-jahresende-fdcb7c12-db0e-4d32-bef9-857e5b2b5f54 (2)   https://www.science.org/content/article/breakthrough-of-the-year-2023 , https://www.instagram.com/p/DHJiDEMNgVn/ , https://www.youtube.com/watch?v=t_50KoJ49tM (3)   https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/hollywood-im-ozempic-rausch-abnehmen-fuer-1500-dollar-im-monat-110064825.html , https://www.20min.ch/story/online-hype-ozempic-influencer-so-gross-ist-der-hype-um-abnehmspritzen-103257547 (4)   https://childrenshealthdefense.org/defender/ozempic-semaglutide-vision-loss-study-side-effects/ , https://childrenshealthdefense.org/defender/weight-loss-drugs-blindness-teens-adults-ozempic-wegovy/ (5)   https://www.medpagetoday.com/special-reports/exclusives/112138 , https://www.bbc.com/future/article/20240521-what-happens-when-you-stop-taking-ozempic , https://www.healthline.com/health-news/avoid-weight-gain-after-ozempic , https://www.sciencemediacenter.de/angebote/23214

  • Masern-Horror – mal wieder.

    In den USA brechen Masern aus, ein ungeimpftes Kind stirbt. Sind daran böse Impfverweigerer schuld? Panik schürend, läuft die „Piks“-Propaganda wieder einmal auf Hochtouren. Welches Schicksal könnte herzzerreißender sein als ein viel zu früher, vermeidbarer Tod? Kaum stirbt irgendwo zwischen Los Angeles und Leipzig ein ungeimpftes Kind an Infektionsfolgen, da verfallen Leitmedien, wie synchronisiert, in haarsträubende Panikmache. Bei seltsam gleichlautenden Schlagzeilen lautet der Tenor stets: Wäre doch bloß jeder geimpft, so könnte das kleine Opfer noch leben. Als alleinschuldig an solchen Tragödien gelten verantwortungslose Impfverweigerer und ihre Einflüsterer. Zur Hölle mit ihnen – angeblich brauchen wir schleunigst eine allgemeine, lückenlose Impfpflicht gegen alles und jegliches, ohne Ausnahmen. Am besten verbunden mit Sorgerechtsentzug für Eltern, die ihrem Nachwuchs vermeintlich schützende „Pikse“ vorenthalten, und gnadenloser Strafverfolgung von „Desinformanten“. Schluss mit Ausreden, mit Gewissensgründen, mit unwissenschaftlichen Vorbehalten und irrationälen Ängsten vor Nebenwirkungen! Vakzine sind schließlich wirksam und sicher, Punkt. Follow the Science ! Nach diesem altbewährten Strickmuster schlachten Medien zur Zeit unisono den Fall eines sechsjährigen Mädchens aus, das kürzlich in der Covenant-Kinderklinik in Lubbock, Texas, an den Folgen einer Maserninfektion starb – es war dagegen nicht geimpft gewesen. (1) Darin gipfelt „der größte Ausbruch seit 30 Jahren“, schwant dem Nachrichtensender n-tv . Vox , die Washington Post , die New York Times  prophezeien einen “herannahenden öffentlichen Gesundheitsnotstand”. Auf welcher Datenbasis? Bis Ende Februar steckten sich in der ländlichen Region von Westtexas 146 Menschen mit Masern an. Weitere neun Fälle meldete der angrenzende Bundesstaat New Mexico, zwei hat New Jersey registriert. Auch in Alaska, Georgia, Kentucky, New York City und Rhode Island wurde die US-Seuchenschutzbehörde CDC vereinzelt fündig . Wie beängstigend ist das? “Vorboten einer Katastrophe” Ganz arg, so liest und hört man. “Eine große Sache” sei dieser Ausbruch, so erklärt die Klinikärztin Dr. Amy Thompson, die den Jungen bis zuletzt behandelt hatte. Den “Vorboten” einer baldigen Gesundheitskrise sieht darin der allgegenwärtige TV-”Experte” Paul Offit; angesichts sinkender Impfraten sei es “eine Katastrophe, die nur darauf wartet zu geschehen, und sie wird geschehen” (2) - zumal unter dem neuen US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy jr., bisher ein berüchtigter Impfskeptiker. Selbiger macht jedoch ebenfalls in Panik, zur allgemeinen Verblüffung: Dieser Ausbruch “fordert uns alle zum Handeln heraus”, erklärte er soeben “tief besorgt” im Sender Fox News . Die Masernimpfung sei “entscheidend, um eine potenziell tödliche Krankheit zu vermeiden”. Zur Klarstellung: Masern sind zwar hochansteckend, verlaufen aber fast immer harmlos. Schwere, schlimmstenfalls tödliche Komplikationen, mit denen sich fürsorgliche Eltern bange machen lassen, kommen äußerst selten vor: Lungenentzündung, Erblinden, Hirnschwellung bleiben zumindest gesunden Kindern, ohne Vorerkrankungen und besondere Beeinträchtigungen, zuverlässig erspart. Entsprechend sorglos gingen Familien, Gesundheitsbehörden und Ärzte bis in die sechziger Jahre des vorigen Jahrhunderts hinein damit um. Masern galten als wertvolles Krafttraining fürs Immunsystem. Tauchten bei einem Knirps die typischen großen roten Flecken auf der Haut auf – zunächst hinter den Ohren, dann über den ganzen Körper sich ausbreitend -, verbunden mit hohem Fieber sowie Husten, Schnupfen, Heiserkeit, so veranstalteten manche Mamis mit den Geschwistern, Nachbarskindern und Klassenkameraden regelrechte “Masern-Parties”. Der Infekt durfte die Runde machen, nach einer Woche war der Spuk vorbei. Haarsträubender Leichtsinn? Nach ausgeheilten Masern setzen häufig geistige und körperliche Entwicklungsschübe ein, vor den Augen verblüffter Eltern. Ärztliche Falldokumentationen und Studien bestätigen: Auch für andere Infektionserkrankungen sind Kinder anschließend weniger anfällig. Das Risiko von späteren Allergien, Multipler Sklerose, ja sogar Krebs sinkt (3), wie auch die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einer Atopie ,  Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken - von Autismus ganz zu schweigen. Wie oft enden Maserninfektionen denn tödlich? In entwickelten Ländern: im Schnitt einmal pro Jahr, manchmal noch seltener. Dort liegt die Letalität bei 1 zu 1000 bis 20.000 - Aids bringt mehr Kinder ins Grab. Unfälle im Straßenverkehr kosten jährlich rund 500 Kinder unter 15 Jahren das Leben. Und auch diese Zahl sollte in eine Risikoabschätzung einfließen: An Infektionen durch multiresistente Krankenhauskeime sterben pro Jahr alleine in Deutschland, je nach Erhebung, zwischen 1000 und 30.000 Menschen. Das wären mindestens 12.000 Tote im Zeitraum von 2001 bis 2012. Demnach fallen x-tausend Mal mehr Menschen Erregern zum Opfer, die sie sich in der Klinik einfangen, als einer Maserninfektion. Sollten Eltern ihren Nachwuchs, um ihm das Leben zu retten, folglich nicht eher von Kliniken fernhalten als von Kinderarztpraxen, die wie am Fließband spritzen? Der Masern-Todesfall von Lubbock war in den Vereinigten Staaten der erste seit 2015. Seit dem Jahr 2000 gab es dort bloß drei Todesfälle durch Masern: einen bei einem 75-jährigen Mann, der sich in Israel ansteckte; einen weiteren bei einem immunsupprimierten 13-Jährigen, der drei Monate zuvor eine Knochenmarktransplantation erhalten hatte; den dritten bei einer ebenfalls immungeschwächten Frau mit mehreren Begleiterkrankungen. Übrigens blieb in allen drei Todesfällen ungeklärt , ob es nicht womöglich die verabreichten Lebendimpfstoffe waren, die sie heraufbeschworen haben – gerade bei immungeschwächten Wirten können sie virulent werden. In Deutschland sind zwischen 2001, dem Beginn der Meldepflicht, und 2012 15 Maserntode aktenkundig geworden – vermeintliche , denn wie sie zweifelsfrei festzustellen sind, ist alles andere als unstrittig. Ob Masernviren beteiligt waren, wird bei einer Autopsie anhand von Gewebeproben untersucht. Dabei kommen der Antikörpertest ELISA und/oder der PCR-Gentest zum Einsatz. Mit ihnen fahndet man nach Eiweißmolekülen oder Genbruchstücken, die dem Masernvirus zuzurechnen sind. Doch wie aussagekräftig sind diese Verfahren? Für eine Infektionsdiagnose reichen sie in Wahrheit nicht aus – und schon gar nicht für eine glasklare Schuldzuweisung. Selbst wenn dabei Masernviren auffallen, ist keineswegs klar, dass sie es waren, die den Betroffenen umbrachten. Eine tödliche Enzephalitis kann auch eine Nebenwirkung der eingesetzten Medikamente sein, wie ein aufmerksamer Blick in die Beipackzettel klarmacht. (4) Auch wenn sämtliche Kinder geimpft wären, so wären somit keineswegs alle erfolgreich immunisiert. Während man früher an einen lebenslangen Schutz glaubte, räumt inzwischen sogar die WHO das Phänomen des “sekundären Impfversagens” ein: Selbst zweimalig Maserngeimpfte können  mit der Zeit aufgrund nachlassender Antikörperspiegel wieder Masern bekommen. Nach einer ersten Dosis ist der Masernimpfstoff zu 85 bis 95 % wirksam, nach zwei Dosen zu 90 bis 98 % . Bei Masernausbrüchen in den USA und Kanada hatten bis zu 50 % der Erkrankten zuvor zwei Dosen MMR erhalten . Daher wird es auch weiterhin immer wieder dazu kommen, selbst nach Abschaffung jeglicher Ausnahmeregelungen für Impfungen. Dass Maserntode allein durch Massenimpfungen zu verhindern sind, ist ein Marketing-Märchen, das amtliche Statistiken widerlegen. Im 20. Jahrhundert war die Mortalitätsrate bereits um über 99 % gesunken, ehe 1963 die Masernimpfung eingeführt wurde – dank besserer Hygiene, Ernährung, Trinkwasserqualität, Wohnsituation und medizinischer Versorgung. Ist der “Schutz” womöglich gefährlicher als die Bedrohung? Wie viel Sicherheit wäre damit gewonnen? Vereinzelt treten unmittelbar nach einer Masernimpfung anaphylaktische Schocks, Fieberkrämpfe, eine Enzephalitis, das Guillain-Barré-Syndrom auf. Extrem selten? In den letzten 30 Jahren wurden dem US-amerikanischen Vaccine Adverse Event Reporting System  (VAERS) für Masernimpfstoffe etwa 89.000 unerwünschte Reaktionen auf Masernimpfungen gemeldet , darunter etwa 450 Todesfälle. (5) Doch dieses Zahlenwerk markiert bloß die Spitze des Eisbergs. Berücksichtigt man das Underreporting (6) bei solchen Meldestellen – Studien zufolge erfassen sie höchstens ein bis fünf Prozent aller tatsächlichen Impfschäden -, so dürften allein in den Vereinigten Staaten vermutlich mehrere zehntausend Kinder mittels Masern-Vakzinen zu Tode “gepikst” worden sein. In Wahrheit, so warnt die US-Ärzteinititiative  Physicians for Informed Consent (PIC), ist das Risiko , dass der MMR-Impfstoff zu einer dauerhaften Behinderung oder gar zum Tod führt, höher  als bei einer Infektion mit Masern , Mumps  oder Röteln . Aber was ist mit dem Schutz all jener, die nicht geimpft werden können? Krebspatienten, insbesondere mit Leukämie oder Lymphomen? Organtransplantierte, die Immunsuppressiva einnehmen müssen? Patienten mit angeborenen Immundefekten wie dem SCID-Syndrom? HIV-Infizierte mit schwerer Immunschwäche? Schwangere? Menschen, die gegen Bestandteile des Vakzins, wie Neomycin oder Gelatine, allergisch sind? 400.000 bis 800.000 Million Deutsche zählen zu diesem Personenkreis. Sollten sich ihnen zuliebe nicht alle übrigen impfen lassen, um diese Minderheit nicht zu gefährden? Sind sie dazu nicht moralisch verpflichtet? Wären sie andernfalls potenzielle Mörder? Sich anderen zuliebe spritzen zu lassen, wäre wahrlich zumutbar, falls man diese anderen dadurch vor einer Gefahr bewahrt, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Weil die Impfung aber nicht zuverlässig wirkt, bliebe selbst bei einer 100,00-%-igen Impfrate eine Ansteckung möglich – sie würde bloß weniger wahrscheinlich. Und ist es wirklich ethisch geboten, dass sich 80 Millionen Menschen Substanzen injizieren lassen, mit denen sie schwere Nebenwirkungen riskieren – bloß damit sich jeder Zehnte bis Zwanzigste ein bisschen sicherer fühlen kann, ohne vollständig geschützt zu sein? Wenn´s dumm läuft – und das tut es immer wieder -, dann sorgen die verimpften Viren, lebendiger als gedacht, für eben jene Ausbrüche, die sie verhindern sollen. Zuverlässiger Minderheitenschutz geht anders. Wer, ihm zuliebe, Hygienerichtlinien nach dem allerschwächsten Glied der Infektionskette ausrichtet, der öffnet die Schleusen für eine Medizindiktatur, mit Kontrollen und Zwangsmaßnahmen an jeder Ecke. Die Coronakrise gab einen Vorgeschmack darauf. Die klügere Vorsorge Was, wenn nicht Spritzen nach STIKO-Schema, empfiehlt meine Stiftung AUSWEGE zur Masernprophylaxe? Sie anerkennt den Forschungsstand, an dem kein echter Faktencheck vorbeikommt: Ungeimpfte Kinder sind gesünder . Infekte aller Art verlaufen bei ihnen in der Regel milder, und sie enden schneller. Komplikationen kommen viel seltener vor, langwierige Schäden so gut wie nie. Wer sein Kind bestmöglich auf eine Masernerkrankung vorbereiten will, tut folglich alles, um seine Abwehrkräfte zu stärken: durch gute Ernährung, reichlich Bewegung, ausreichend Schlaf, echte statt digitale Sozialkontakte, nicht zuletzt ein heiles Zuhause. Und falls es sich infiziert hat? Informierte Eltern sehen darin kein schreckliches Missgeschick – sie verstehen, dass Infektionskrankheiten bei Kindern Sinn machen können, indem sie das Immunsystem trainieren und wappnen. (7) Also ist Panik fehl am Platz. Bei den allerersten verdächtigen Symptomen isoliert man das Kind unverzüglich in einer ruhigen, geschützten, abgedunkelten Umgebung, führt ihm reichlich Flüssigkeit zu, versorgt es mit zusätzlichen immunstärkenden Vitaminen und Mineralstoffen aus der Orthomolekularen Medizin, senkt zu hohes Fieber mit Wadenwickeln statt mit Paracetamol. Wie anthroposophische Ärzte berichten, heilen so behandelte Masern praktisch immer komplikationslos ab – und bescheren zumeist eine lebenslange Immunität, die Impfung hingegen nur vielleicht.   Masern: Das riet ein naturheilkundiger Arzt vor 92 Jahren Kein “Qualitätsmedium” hinterfragt gekaufte Impfexperten Wann immer für Impfkampagnen getrommelt wird, kommt auf allen Kanälen seltsam regelmäßig der eingangs zitierte Paul Offit zu Wort. Als “renommierter Kinderarzt und Infektiologe“ preist ihn der Nachrichtensender n-tv , wie auch der Deutschlandfunk , Der Spiegel   ebenfalls. Ehre, wem Ehre gebührt? Immerhin ist Offit Direktor des Vaccine Education Center  am Children's Hospital of Philadelphia (CHOP) sowie Professor für Vakzinologie und Pädiatrie an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania. Mehrfach preisgekrönt, verfasste er etliche Bücher zu medizinischen und wissenschaftlichen Themen, darunter Autism's False Prophets  - Bad Science, Risky Medicine, and the Search for a Cure  (2007), Vaccines and Your Child:   Separating Fact from Fiction (2011) und Bad Advise  (2018). Eine Koryphäe also – und “buchstäblich ein Lebensretter”, wie die Skeptikervereinigung CSICOP schwärmt? (8) Was Leitmedien durchweg unter den Teppich kehren, sind massivste, längst aufgedeckte Interessenkonflikte dieser vermeintlichen Autorität in Sachen Impfstoffsicherheit. Als hochbezahlter “Berater” ist Offit fast schon eine halbe Ewigkeit für den Pharmariesen Merck tätig – einen der weltgrößten Hersteller von Masernimpfstoffen. Mercks bekanntestes Produkt ist M-M-R® II, ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Außerdem bietet er ProQuad® an, der zusätzlich Windpocken (Varizellen) abdeckt. Offits Forschungslehrstuhl an Philadelphias Kinderklinik (CHOP)  finanziert Merck mit 1,5 Millionen Dollar. Für die Entwicklung eines Rotavirus-Impfstoffs namens RotaTeq erhielt Offit von Merck einen Zuschuss von 350.000 Dollar. Dieses Vakzin verkaufte das CHOP schließlich an den spendablen Sponsor für 182 Millionen Dollar. 2006 erreichte Merck die Zulassung von RotaTeq. Bei Offit und seinen Miterfindern verblieben die Patentrechte. Damit hatten sie Anspruch auf laufende Lizenzgebühren in Millionenhöhe – wahrlich „wie ein Lottogewinn“, so räumte Offit 2008 in einem Newsweek - Artikel ein. Das Infoportal Age of Autism  schätzt seinen Anteil auf mindestens 29 Millionen Dollar. (9) Angesichts solch beträchtlicher finanzieller Verbindungen zur pharmazeutischen Industrie müsste jedem echten Journalisten die Frage auf der Zunge brennen: Werden Offits uneingeschränkte Lobpreisungen von Impfstoffen von keinen anderen Faktoren als einwandfreien wissenschaftlichen Untersuchungen beeinflusst? Kann ich es verantworten, meinen Lesern solch ein zweibeiniges Pharma-Sprachrohr als unabhängigen Sachverständigen zu präsentieren? „Man sollte ihn ins Gefängnis stecken und den Schlüssel wegwerfen“, soll Robert F. Kennedy Jr.   schon 2013 über Offit gesagt haben. (10) Gehört bloß Offit dorthin? (11) Follow the Science? Follow the Money.   ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   https://www.dshs.texas.gov/news-alerts/texas-announces-first-death-measles-outbreak ; https://apnews.com/article/measles-outbreak-west-texas-death-rfk-41adc66641e4a56ce2b2677480031ab9 ; https://www.bbc.com/news/articles/clyderx4v8go (2)   Zit. nach https://www.n-tv.de/panorama/Experten-warnen-vor-Masern-Katastrophe-in-den-USA-article25594022.html (3)   https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/123/3/771/71635/Allergic-Disease-and-Atopic-Sensitization-in?redirectedFrom=fulltext ; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S030698779890055X?via%3Dihub , https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/123/3/771/71635/Allergic-Disease-and-Atopic-Sensitization-in?redirectedFrom=fulltext   (4)   Siehe http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/10589903 ; http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/7202137 ; http://pediatrics.aappublications.org/content/114/5/e657.full (5)   Für Deutschland verzeichnete die Meldedatenbank des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) zwischen 2001 und 2012  knapp 1700 „Verdachtsfälle von Nebenwirkungen“ sowie 15 „Verdachtsfälle“ von Toden nach Masernimpfung; einen „ursächlichen Zusammenhang“ zwischen Piks und Ableben konnte das PEI niemals „als ‚gesichert‘, ‚wahrscheinlich‘ oder ‚möglich‘ bewerten“. (6) Siehe „‘In Sorge um Dich‘ – Eine Covidiotin trägt einer Geimpften 10 Argumente vor “ und „ Das Piks-Massaker “. (7)   Siehe Bert Ehgartner: Was Sie schon immer über das Impfen wissen wollten , Hamburg 2023, S. 351 ff. (8)   "CSI Announces Paul Offit As Winner of the 2013 Balles Prize" . Skeptical Inquirer , Juli 2014 CSICOP, https://web.archive.org/web/20190119174727/ . (9)   Siehe https://www.skyhorsepublishing.com/9781632206015/thimerosal-let-the-science-speak/ (10)   Zit. von Paul Offit selbst in seinem Buch Bad Advise  (2018), Kap. 11 .   (11) Siehe meine Artikelserie “Dressierte Halbgötter ”.

  • Enden wir als Plastik-Idioten?

    Mikroplastik ist überall, auch in uns. Schlimmer noch: Die winzigen Kunststoffteilchen reichern sich vorzugsweise im Gehirn an. Was richten sie dort an? Jüngste Studien lassen das Schlimmste befürchten: Das Teufelszeug macht dement. Was tun? Zunächst denkt man: Das kann doch nur ein Tippfehler sein. Nein? Dann muss sich jemand arg verrechnet haben. Aber es stimmt, unfassbarerweise: Inzwischen nimmt jeder Mensch weltweit im Durchschnitt bis zu 5,5 Gramm Mikroplastik pro Woche zu sich – er atmet sie ein, er verschluckt sie mit Lebensmitteln. FÜNFKOMMAFÜNF! GRAMM! Das entspricht dem Gewicht einer Kreditkarte. Zu diesem Horrorbefund kommt eine australische Forschergruppe der Universität von Newcastle, nachdem sie 59 hochwertige Studien zur menschlichen Aufnahme von Mikroplastik auswertete: von Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. (1) In Wahrheit liegt die pro Person aufgenommene Plastikmenge womöglich noch höher. Denn in die Auswertung floss lediglich eine kleine Auswahl von Nahrungsmitteln ein, für die schon einigermaßen verlässliche Forschungsergebnisse vorliegen: wie Wasser, Muscheln, Fisch, Salz, Bier, Honig und Zucker. Die tatsächliche Grammzahl könnte sogar noch höher liegen, weil aktuelle Studien nur etwa 15% der täglichen Kalorienzufuhr abdecken. “Würden weitere mögliche Quellen wie Reis, Nudeln, Brot, Milch, Geschirr, Besteck, Zahnpasta, Zahnbürsten, Lebensmittelverpackungen mitberücksichtigt, so wäre die aufgenommene Partikelmasse noch größer”, befürchten die Wissenschaftler. Wichtige Lebensmittelgruppen wie Fleisch, Getreide und Gemüse berücksichtigen die Berechnungen noch nicht. Ein Planet voller “Plastic People” 5,5 Gramm pro Woche ergeben 286 Gramm pro Jahr. Im Laufe von durchschnittlich 80 Lebensjahren würden sie sich zu rund 23 Kilogramm aufsummieren. Bezogen auf das durchschnittliche Körpergewicht von Erwachsenen bedeutet das: Zu einem Viertel bis einem Drittel besteht man gegen Ende seines Lebens aus Kunststoff – und diese Befürchtung mutet völlig absurd an, geradezu irre. Einen eher schwachen Trost bietet die Forschergruppe mit zwei alternativen Szenarien, denen zufolge die wöchentliche Mikroplastikaufnahme “nur” bei 0,1 oder 0,3 Gramm liegen könnte. Denn wie viele Kunststoffpartikel sich ein Mensch zeitlebens einverleibt, hängt vom geografischem Standort, der Wohnlage, Inneneinrichtung, Ernährungsgewohnheiten und anderen Faktoren ab. Besonders viele geraten in seinen Körper, wenn sich sein Zuhause an einer Hauptverkehrsstraße oder neben einem Sportplatz mit Plastikbelag befindet: Der Abrieb von Autoreifen sowie von Kunstrasen zählt nämlich zu den Hauptquellen der Verseuchung. Im Zentrum einer Großstadt wie Paris liegt der Mikroplastik-Fallout aus der Luft bei 355 Partikeln pro Quadratmeter, in Außenbezirken bloß bei zwei. (2) Wer sein Zuhause mit Kunststoffteppichen auslegt, Synthetikwäsche trägt und selten lüftet, reichert seine Atemluft verstärkt mit Mikroplastik an. Aber selbst wer pro Woche bloß ein Zehntel Gramm von dem Zeug aufnimmt, läge nach 80 Lebensjahren bei 416 Gramm, knapp einem Pfund Kunststoff. Wie viele Partikel sammeln sich im Laufe der Zeit in uns an? Ein Forscherteam um Kieran Cox von der University of Victoria in Kanada schätzt, dass pro Jahr durch Nahrung und Atmung 74.000 bis 121.000 Kunststoffteilchen in uns hineingeraten; hinzu kommen 90.000 Partikel, falls wir ausschließlich Flaschenwasser trinken. (3) Eine andere Studie geht von 39.000 bis 193.000 Partikeln pro Jahr aus. (4) Aus rund 200.000 Teilchen pro Jahr würden im Laufe von 80 Lebensjahren 16 Millionen. SECHZEHN MILLIONEN biologisch nicht abbaubare Fremdkörper in uns - unfassbar. Zügig ausgeschieden? Könnte es nicht sein, dass unser Körper solche Teilchen, da biologisch unverwertbar, weitestgehend wieder ausscheidet, sei es über Leber, Nieren, Darm, Haut oder die Atmung – wie ihm das auch mit anderen Schadstoffen mehr oder minder zügig gelingt? Von den berüchtigten “Ewigkeitschemikalien” beispielsweise - den PFAS aus Kosmetika, Textilien, Lebensmittelverpackungen -, werden wir zumindest die kurzkettigen innerhalb weniger Tage und Wochen los. Bei aufgenommenem Aluminium liegt die Ausscheidungsrate zwischen 95 und 99 %. Tatsächlich lässt sich Mikroplastik in unserem Urin und Kot nachweisen. (5) Eine österreichische Studie fand bei acht erwachsenen Versuchspersonen aus mehreren Kontinenten pro zehn Gramm Darminhalt 20 Partikel von neun verschiedenen Kunststoffarten, 50 bis 500 Mikrometer klein. (6) Deshalb beeilten sich industrienahe Experten, Entwarnung zu geben: Offenbar scheiden wir das Zeug unverdaut wieder aus, ähnlich wie Ballaststoffe, Samenschalen und Fruchtkerne. Dass Mikroplastik in unseren Exkrementen auftaucht, bedeutet freilich keineswegs, dass es nicht auch woanders steckt. Und das tut es leider, wie uns immer mehr Studien beängstigend klar vor Augen führen. Demnach verbleiben bloß größere Plastikpartikel über 10 µm (1 Mikrometer = 1 Millionstel Meter = 0,000001 m) nicht im Körper. Doch wie steht es mit kleineren Teilchen, insbesondere mit Nanoplastik? Sie bestehen bloß aus wenigen bis einigen tausend Atomen oder Molekülen; das meiste tummelt sich im Nanometerbereich, zwischen 1 und 100 Nanometer (nm). (Ein Nanometer ist der millionste Teil eines Millimeters. Zum Vergleich: Der Durchmesser eines menschlichen Haares beträgt circa 80.000 Nanometer. Viren sind 30 bis 50 Nanometer groß. Ein DNS-Strang hat einen Durchmesser von etwa 2,5 Nanometern, ein Proteinmolekül misst rund 5 Nanometer, während ein rotes Blutkörperchen etwa 7.000 Nanometer groß ist. Eine Nadelspitze hat da schon gigantische Ausmaße: Sie misst 1 Million Nanometer. In den i-Punkt in einer Zeitungsmeldung passen mehr als eine Million Nanoplastikteilchen.) Ausgeschieden werden solche synthetischen Winzlinge nur teilweise: sei es über den Stuhl und den Urin, sei es dadurch, dass der Körper sie in der Lunge abfängt, indem er Speichel produziert, mit dem er sie auswirft. Doch der Rest – vorsichtige Schätzungen schwanken zwischen 0,1 und 1 % -, überwindet die natürlichen Schutzbarrieren unseres Körpers – und verbleibt in uns. Nanopartikel, die wir einatmen, durchdringen die extrem dünnen Wände der Lungenbläschen und treten ins Blut über. Immunzellen nehmen sie auf und transportieren sie über die Lymphbahnen in den Blutkreislauf. Nanopartikel, die wir mit Trinkwasser und Nahrungsmitteln aufnehmen, durchdringen die Darmschleimhaut. Einmal in die Blutbahn gelangt, filtern Leber, Milz, Nieren sie bloß teilweise. Die übrigen wandern zu allen Organen und Geweben unseres Körpers – und nisten sich darin ein. Auch die Blut-Hirn-Schranke überwinden sie ohne weiteres, binnen Stunden . Besonders hoch ist ihre Konzentration in der grauen Substanz unter unserer Schädeldecke. Und sie wächst. Im Gehirn verstorbener Menschen, die 2024 untersucht wurden, fand sich mittels Infrarot- und Elektronenmikroskopie deutlich mehr Nano- und Mikroplastik als in Proben von 2016 – und bis zu 30-mal mehr als in Leber oder Niere, wie eine US-Forschergruppe um Matthew Campen von der University of New Mexico im Fachjournal Nature Medicine   berichtet . Bei der Leber stieg die mittlere Konzentration binnen acht Jahren von 141,9 auf 465,3 Mikrogramm pro Gramm Gewebe, beim Gehirn von 3.420 auf 4.763 Mikrogramm pro Gramm. Am häufigsten ließ sich Polyethylen nachweisen, das in Folien und Flaschen steckt. Es machte 40 bis 65 Prozent des Kunststoffs in Leber und Niere aus, im Gehirn sogar 75 Prozent. Sieben Gramm Plastik im Hirn Wird das Gehirn die Eindringlinge im Laufe der Zeit irgendwie wieder los? Eine weitere Forschungsarbeit von Campens Team, veröffentlicht am 3. Februar 2025 in Nature Medicine,  enttäuscht Hoffnungen: Das Zeug akkumuliert gnadenlos. Innerhalb von nur acht Jahren hat die Mikroplastikkonzentration in unserem Denkorgan um 50 % zugenommen. Das durchschnittliche menschliche Gehirn beherbergt heutzutage etwa sieben Gramm mikroskopisch kleine Plastikteilchen – so viel wiegen sieben Büroklammern. (7) Als auffallend hoch belastet erwiesen sich zwölf Gehirnproben aus den Jahren 2019 bis 2024, die von Menschen mit nachgewiesener Demenz stammten:  Sie enthielten zwischen 12.000 und 48.000 Mikrogramm Plastik pro Gramm Gewebe – vier bis zehn Mal mehr als bei Nichtbetroffenen. "Diese Daten sind assoziativ und belegen nicht die kausale Rolle solcher Partikel bei der gesundheitlichen Beeinträchtigung", so schränkt die Forschergruppe ein. Trotzdem bedarf der Zusammenhang dringend einer Erklärung. Er lässt Schlimmes befürchten. Ein Forscherteam von der Chinese Research Academy of Environmental Sciences  in Peking schürt die Besorgnis. Kürzlich präsentierte es Beobachtungen aus Laborversuchen, die darauf hindeuten: Mikroplastik kann Blutgefäße im Gehirn von Mäusen verstopfen. Damit gefüttert, bewegten sich die Tiere langsamer, orientierten sich schlechter und seien weniger ausdauernd, so heißt es in der Studie . Wie sich das über Wasser und Nahrung aufgenommene Mikroplastik auf das Verhalten von Säugetieren auswirkt, hatten zuvor schon Forscher der University of Rhode Island untersucht . Dafür versetzten sie das Trinkwasser von jungen und alten Mäusen drei Wochen lang mit 0,1 bis 0,2 Mikrometer kleinen Mikroplastikpartikeln, dosiert zwischen 0,0025 bis 0,125 Milligramm pro Liter. Eine Kontrollgruppe erhielt weiterhin reines Wasser. Nach Ablauf der drei Wochen ließen die Wissenschaftler die Mäuse zunächst verschiedene Verhaltenstests durchlaufen. Das Ergebnis: Jene Tiere, die mit ihrem Trinkwasser Plastikpartikel aufgenommen hatten, verhielten sich schon nach kurzer Zeit anders als die Kontrollmäuse. „Dass solche nicht sonderlich hohen Dosen an Mikroplastik schon nach so kurzer Zeit derartige Veränderungen bewirken können, war erstaunlich“, erklärt Mitautor Jaime Ross. Vor allem die älteren dem Mikroplastik ausgesetzten Tiere liefen deutlich mehr umher und richteten sich dabei immer wieder auf, so als würden sie sich orientieren wollen oder etwas suchen. Alles in allem erinnerten diese Verhaltensweisen die Wissenschaftler an Demenzkranke. Gewiss, unsereins ist keine zweibeinige Riesenmaus. Wegen Unterschieden im Gehirnaufbau seien die Befunde nicht ohne Weiteres auf den Menschen übertragbar, so stellen die Pekinger Studienautoren in der Fachzeitschrift Science Advances  klar. Doch irrelevant sind die Ergebnisse ebensowenig. Sie schüren einen schrecklichen Verdacht. Wie Mikroplastik unserem Denkorgan zusetzt Wie stellen es Mikroplastikpartikel an, das Gehirn zu schädigen? Dies tun sie auf vielerlei Weise: 1.      Nanoplastik durchdringt nicht nur mühelos die Blut-Hirn-Schranke – es kann sie beeinträchtigen, was sie für weitere Schadstoffe durchlässiger macht. Wie Studien belegen, transportieren winzige Kunststoffteilchen andere Toxine ins Gehirn – sozusagen als „Trojanisches Pferd“. An sie angedockt fanden Wissenschaftler Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Chrom, Arsen, Zink, Quecksilber, Nickel, aber Pestizide, Weichmacher, Spuren von Brandschutzmitteln, Abrieb von Anstrichen. 2.      Bestimmte Immunzellen – Neutrophilen und Makrophagen („Fresszellen“), zwei Arten von weißen Blutkörperchen – stürzen sich auf sie und umschließen sie, um sie abzubauen. Dabei schwellen sie an. Diese sperrigen Zellen können feine Äderchen verstopfen, was zu einer verminderten Durchblutung führen und neurologische Defizite verursachen kann. (8) 3.      Erkennt das Immunsystem Plastikteilchen als Fremdkörper, kann es mit Entzündungen reagieren. Chronische Entzündungen im Gehirn sind mit neurodegenerativen Erkrankungen verbunden. 4.      Im Darm begünstigt Mikroplastik schädliche Bakterien, was zu einer sogenanten Dysbiose führt: die Zusammensetzung der Darmflora verändert sich, mit drei möglichen Folgen: -   Eine Dysbiose kann das Immunsystem überaktivieren und Entzündungen fördern. Freigesetzte Entzündungsstoffe, z.B. Zytokine, können ins Gehirn gelangen und dort neuroinflammatorisch wirken. - Die Darmbarriere wird geschwächt, so dass Bakterienbestandteile wie beispielsweise Lipopolysaccharide ins Blut gelangen. Auch diese Giftstoffe können die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger machen, was Entzündungen und neuronale Schäden im Gehirn begünstigt. - Eine ungesunde Darmflora verändert die Signale des Vagusnervs, der neuronalen Hauptverbindung zwischen Darm und Gehirn. Dies kann Stressreaktionen, Angst oder depressive Verstimmungen verstärken. - Viele Darmbakterien produzieren Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin und GABA, die für Stimmung, Motivation und Entspannung wichtig sind. Eine gestörte Darmflora kann die Produktion dieser Botenstoffe verringern. 5.      Nanoplastik kurbelt die Produktion von freien Radikalen an: hochreaktiven Molekülen, die ein oder mehrere ungepaarte Elektronen besitzen. Aufgrund dieses Mangels versuchen sie, Elektronen von anderen Molekülen zu stehlen – was diese wiederum in freie Radikale verwandelt, wenn der Diebstahl gelingt. Dieser verhängnisvollen Kettenreaktion wirken Antioxidantien wie Vitamin C und E, Glutathion, Coenzym Q10 und Selen entgegen: Sie neutralisieren freie Radikale, indem sie ihnen Elektronen abgeben, ohne selbst instabil zu werden. Bilden sich aber zuviele freie Radikale entsteht ein Ungleichgewicht zu Antioxidantien: oxidativer Stress. Dies kann Zellmembranen, Proteine, Mitochondrien und DNA schädigen, was die Funktion der Nervenzelle beeinträchtigt. Schlimmstenfalls führt es zum Zelltod. 6.      Nanoplastikteilchen können aufgrund ihrer physikalischen Eigenschaften Nervenzellen auch direkt schädigen . Oftmals weisen sie scharfe Kanten oder unregelmäßige Formen auf, welche Zellmembranen verletzen und durchbrechen. 7.      Nanoplastik lagert sich in den Mikrogliazellen ab, die als Abwehrzellen des Gehirns fungieren. Dies führt zu vermindertem Zellwachstum und verlangsamter Zellteilung; die Zellmorphologie verändert sich; verstärkt werden Entzündungsbotenstoffe produziert. Unter den Mikrogliazellen kommt es vermehrt zur Apoptose: zellulärem Selbstmord. (9) 8.      Nanoplastik kann in die Zellmembran geraten, wo es Calcium-, Kalium- oder Natriumkanäle blockiert. Dies kann die elektrische Erregbarkeit der Nervenzelle beeinflussen, die Signalweiterleitung beeinträchtigen und neuronale Netzwerke stören. 9.      Aufgrund ihrer Oberflächenladung können Nanoplastikpartikel mit Zellrezeptoren wechselwirken oder diese falsch aktivieren, was zu Fehlsignalen führt. 10.  Ein Prozess namens „Endozytose“ ermöglicht es Nanoplastikpartikeln, die Zellbarriere zu überwinden : Abgeschnürte Bläschen der Zellmembran transportieren sie ins Zellinnere, wo sie jegliche Strukturen und Abläufe beeinträchtigen können. 11.  In der Zelle manipuliert Nanoplastik das Zytoskelett: ein Gerüst aus Fasern, das für die Form der Zellen und ihre Bewegung, für Materialtransport, Zellteilung und Zelldifferenzierung verantwortlich ist. Dabei wird die Zelle flexibler und beweglicher – einschließlich Krebszellen. 12.  Nanoplastik ist winzig genug, sich sogar Zugang zum Zellkern zu verschaffen. Dort kann es die DNA der Nervenzelle schädigen, was zu genetischen Veränderungen und Zellfehlfunktionen führen kann. 13.  Wenn Nanoplastik in Mitochondrien eindringt, kann es die Energieproduktion – die ATP-Synthese - hemmen, was die Zellfunktion schwächt. 14.  Auch das endoplasmatische Retikulum ist bedroht: eine spezialisierte Zellstruktur, die an der Protein- und Lipidsynthese wesentlich mitwirkt. Sie besteht aus einem weit verzweigten Membransystem, das mit der Kernhülle verbunden ist und das Zellplasma durchzieht. Nimmt es Schaden, so könnten Proteine fehlerhaft gefaltet werden. Denn die richtige Faltung – eine besondere dreidimensionale Struktur - ist entscheidend, damit ein Protein seine Aufgaben erfüllen kann. Ist sie fehlerhaft, so kommt es zu F unktionsverlusten, toxischen Ablagerungen und zellulärem Stress. 15.  Im Gehirn bindet Nanoplastik an das Protein Alpha-Synuclein und stört dessen normalen Abbau. Dies fördert die Bildung von Fibrillen: toxischen Proteinverklumpungen, die charakteristisch für neurodegenerative Erkrankungen wie Parkinson sind. (10) 16.  Zumindest im Tierversuch führt Nanoplastik im Hirn zu einer Abnahme des GFAP-Markers: eines Proteins, das für die Struktur und Stabilität bestimmter Gliazellen im zentralen Nervensystem wichtig ist. Es ist an der Reparatur von Nervenschäden beteiligt, trägt zur Blut-Hirn-Schranke bei und beeinflusst neuronale Funktionen. Ein gesunkener GFAP-Wert wird mit Depressionen und frühen Stadien neurodegenerativer Erkrankungen in Verbindung gebracht. 17.  Wenn Nanoplastik in Synapsen eingreift, stört es die Freisetzung oder Wiederaufnahme von Neurotransmittern wie Dopamin, Serotonin oder Glutamat. Darüber hinaus könnte es bereits die Bildung von Synapsen sabotieren, was die neuronale Kommunikation stört. 18.  Nanoplastikpartikel beeinträchtigen die Funktion der Lysosomen. Diese Zellorganellen enthalten Verdauungsenzyme, mit denen sie normalerweise überschüssiges Biomaterial abbauen und „recyceln“ es, d.h. sie sorgen dafür, dass es wieder zellulär aufgearbeitet wird. Funktioniert diese »Müllabfuhr« nicht richtig, so sammeln sich schädliche Stoffe in der Nervenzelle an. 19.  Durch Mikroplastik ausgelöste Entzündungen im Gehirn können die Funktion des Hypothalamus und der Hypophyse beeinträchtigen, welche an der Produktion von TRH (Thyreotropin-Releasing-Hormon) bzw. von TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) beteiligt sind. Dies kann die Produktion von Schilddrüsenhormonen fehlregulieren. 20.  Am gefährdetsten sind Kinder. Ihr zentrales Nervensystem ist noch nicht vollständig ausgereift, die Blut-Hirn-Schranke   ist   durchlässiger als bei Erwachsenen. In ihrem Gehirn kann Nanoplastik die Bildung von Neuronen und Synapsen beeinträchtigen - mit langfristigen Auswirkungen auf Körper, Geist und Seele. Unter diesen unentwegten Mikro-Anschlägen auf unsere körperliche Unversehrtheit dürfte schon jeder einzelne uns auf Dauer schlecht bekommen. Fänden tatsächlich alle 20 statt, könnten sie auf einen medizinischen Super-GAU hinauslaufen. Katastrophale Folgen Die Folgen einer Plastikverseuchung unseres Gehirns sind fatal. Wenn Nervenzellen absterben, erhöht sich das Risiko für neurodegenerative Erkrankungen. Kognitive Funktionen verschlechtern sich, Lernen, Gedächtnis und Konzentrationsfähigkeit lassen nach. Angstzustände, Depressionen oder veränderte Schlafmuster können auftreten. Falls motorische Nervenzellen betroffen sind – etwa im Bereich der Substantia nigra -, kann es zu Bewegungsstörungen oder Koordinationsproblemen kommen. Das Risiko für Alzheimer oder Parkinson steigt . Befällt Mikroplastik sensorische Nervenzellen, kann es Wahrnehmungsstörungen hervorrufen: etwa verändertes Schmerzempfinden, Taubheitsgefühle und andere Fehlfunktionen der Sinnesorgane Augen, Ohren, Nase, Zunge und Haut. Krebszellen werden “wanderlustiger”, was Metastasen fördert. (11) Eine verringerte Produktion von Neurotransmittern erhöht das Risiko für Stimmungsschwankungen, Depressionen, Angst und Schlafstörungen. Von Mikroplastik befeuerte Entzündungen können Krankheiten wie Diabetes und Rheuma nach sich ziehen. Verstopfte Arterien erhöhen die Gefahr von Schlaganfällen und Herzinfarkten. Schilddrüsenhormone sind entscheidend für die Gehirnentwicklung im frühen Kindesalter – eine Störung kann zu kognitiven Defiziten führen. "Wenn Plastik wirklich so toxisch wäre, dann wären wir, glaube ich, aufgrund unserer allgemeinen Plastik-Exposition alle miteinander nicht mehr da”, versucht uns Verena Kopatz zu beruhigen , eine Biotechnologin von der Medizinischen Universität Wien. Schwach, dieser Trost: Nicht jedes Gift bringt seine Opfer so schlagartig um wie Cyanid, Sarin oder Strychnin. Manche tun es schleichend binnen Jahrzehnten, wie allzu viele Kettenraucher leidvoll erfahren müssen. Auch eine Frau Kopatz wird womöglich viel früher “nicht mehr da” sein als gedacht, körperlich oder geistig – selbst wenn sie vorher, bei ziemlich wachem Verstand, noch etliche Geburtstage feiern kann. Wehrlos ausgeliefert? Sind wir der Bedrohung wehrlos ausgeliefert, erst recht die Generationen nach uns? Werden wir das Zeug jemals wieder los? Oder enden wir als Plastik-Idioten? Der menschliche Organismus verfügt über großartige Fähigkeiten, eingedrungene Schadstoffe loszuwerden. Doch Kunststoffwinzlinge überfordern ihn offenbar – zumindest wenn sie bereits ins Gehirn eingedrungen sind. Kann Medizin nachhelfen? Im Internet kursieren heiße Tipps wie ein „Anti-Plastik-Tee“ aus Königskerzen- und Olivenblättern, Zitronenmelisse und den Samen des Bockshornklees. Beweise, dass somit ein Hirn-Detox gelingt, stehen freilich aus. Derzeit gibt es keine einzige bekannte Methode, um Plastikpartikel, die bereits ins Gehirn gelangt sind, zu entfernen. Keine . Kontaminiert sind wir alle. Und wir werden es bleiben, bis ans Lebensende. Folglich kann es nur darum gehen, die weitere Aufnahme von Mikro- und Nanoplastik künftig zu verringern – und gleichzeitig ein möglichst gesundes Leben zu führen, das verhindert, dass andere Risikofaktoren wie schlechte Ernährung und zuwenig Bewegung den Schaden noch vergrößern. Wie vermeiden wir es, Mikroplastik aufzunehmen? Damit möglichst wenig Mikroplastik in uns hineingerät, sollten wir im Alltag Naturprodukte statt Plastik wählen - z.B. Zahnbürsten aus Bambus oder Holz, Getränkeflaschen aus Glas und Stofftaschen statt Plastiktüten bevorzugen , Plastikverpackungen meiden. Auf Putz- und Spültücher aus Mikrofaser sollten wir verzichten – wie auch auf Kosmetika mit Polyethylen, weil diese häufig Mikroplastik enthalten. Textilien aus Naturmaterialien wie Baumwolle oder Wolle sollten wir bevorzugen, um die Freisetzung von Mikroplastik zu vermeiden – und Kleidung aus Synthetikfasern möglichst selten waschen. Auch beim Selbstschutz steckt der Teufel allerdings im Detail. Wer sich beispielsweise Tee, das weltweit am zweithäufigsten konsumierte Getränk nach Wasser, nicht mit Blättern zubereitet, sondern handelsübliche Teebeutel in heißes Wasser eintaucht und umrührt, flößt sich reichlich Nylon, Polypropylen oder Zellulose ein, aus dem die Hüllen bestehen: Wie eine im November 2024 in der Fachzeitschrift Chemosphere erschienene Studie ergab, setzt jeder einzelne bei Brühtemperatur aufgegossene Teebeutel aus Kunststoff  etwa 11,6 Milliarden Mikroplastikteilchen und 3,1 Milliarden Nanoplastikpartikel frei . Wer die empfohlenen 1,5 bis zwei Liter Wasser pro Tag aus Plastikflaschen trinkt, nimmt einer Studie zufolge allein auf diese Weise rund 90.000 Mikroplastikpartikel pro Jahr zu sich. Wer stattdessen zu Leitungswasser greift, kann die aufgenommene Menge um 50.000 verringern . Hochwertige Filter , die auf dem Prinzip der Umkehrosmose oder des Ionenaustauschs beruhen, sind imstande, Trinkwasser auch von Mikroplastik weitgehend zu befreien . Wie lässt sich die Luft von Nanoplastikpartikeln reinigen? Sogenannte HEPA-Filter ( H igh E fficiency P articulate A bsorbing ), bestehend aus einem dichten Netz aus Glasfasern, können Partikel bis zu einer Größe von 0,3 Mikrometern einfangen, mit einer beachtlichen Effizienz von 99,97%. (Mikroplastikpartikel liegen oft im Bereich von 0,1 bis 1 Mikrometer.) 50 bis 190 Euro kosten solche Geräte. Geforscht wird neuerdings an speziellen Mikroplastik-Luftfiltern , die Nanomaterialien oder besondere Membranen verwenden.   Die wahrscheinlichste Apokalypse   Es gehört reichlich Optimismus dazu, diesen Maßnahmen zuzutrauen, dass sie uns vor geistigem Rückschritt zuverlässig bewahren. Weil Plastikpartikel im Gehirn akkumulieren, nimmt die Belastung vielmehr Tag für Tag weiter zu. Zudem setzt längst nicht nur Mikroplastik unserem Gehirn zu. Auch Feinstaub, Schwermetallteilchen, Abgase aus Verbrennungsmotoren, Chemikalien wie PFAS, Pestizidrückstände, künstliche Lebensmittelzusätze, Ingredienzen von Arzneimitteln und Impfstoffen attackieren es unentwegt, nachdem sie die Blut-Hirn-Schranke locker überwunden haben. Die wahrscheinlichste Apokalypse beschert der Menschheit womöglich nicht ein Atomkrieg oder eine Pandemie, ein Asteroideneinschlag oder eine Invasion Außerirdischer – sondern kollektive Selbstvergiftung. Nicht jeder findet das uneingeschränkt beklagenswert. Der Medizinindustrie beschert das Plastik-Zeitalter schließlich ein fabelhaftes Langzeit-Konjunkturprogramm. Auch mancher Politiker, nach dessen Geschmack gar nicht genug soziale Kontrolle stattfinden kann, mag noch so trüben Aussichten womöglich Tröstliches abgewinnen: Milliarden neurodegenerierter Schwachköpfe, die dement vor sich hindämmernd Plastikhirne herumtragen, dürften ziemlich pflegeleicht zu regieren sein. Aber vielleicht freuen sich Kontrollfreaks zu früh: Wird es nicht auch in ihrem Oberstübchen von verblödenden Kunststoffwinzlingen wimmeln? (P.S.: Legt der tägliche Irrsinn der Nachrichtenlage nicht nahe, dass dies schon längst der Fall ist?)   Wie klarkommen mit Unvermeidlichem? Als allen Passagieren klargeworden war, dass die Titanic sinken wird und zuwenig Rettungsboote bereitstehen, jammerten und weinten die einen, beteten, starrten apathisch vor sich hin, brachten sich voller Verzweiflung um – andere tanzten einfach weiter. Wie umgehen mit einer zukünftigen, anscheinend unabwendbaren Katastrophe? Für Philosophen war diese Frage immer schon ein zentrales Thema. Im Laufe von über zwei Jahrtausenden vertraten sie verschiedenerlei Ansätze, die letztlich auf einen Rat hinauslaufen: Betrachte die Katastrophe nicht als sinnlose Zerstörung, sondern als Herausforderung, deinen eigenen Umgang damit bewusst zu gestalten.  Stoiker wie Seneca, Epiktet und Marc Aurel rieten dazu, sich auf das zu konzentrieren, was in unserer Macht liegt. Das Unvermeidliche sollten wir rational verstehen und mit Gelassenheit hinnehmen, statt uns von Emotionen überwältigen zu lassen. Ihre Empfehlung lautete: Akzeptiere die Katastrophe als Teil des natürlichen Laufs der Dinge und konzentriere dich auf deine innere Haltung. Lebe tugendhaft, unabhängig vom äußeren Schicksal. Existenzialisten wie Jean-Paul Sartre und Albert Camus entdeckten Freiheit in der Konfrontation mit dem Unausweichlichen. Sie betonten die Fähigkeit, trotz einer absurden oder düsteren Zukunft erfüllt zu leben: Finde dich mit der Katastrophe ab, aber erschaffe in der verbleibenden Zeit deinen eigenen Sinn. Camus' "Mythos des Sisyphos" führt uns vor Augen: Selbst wenn das Schicksal sinnlos erscheint, kann der Mensch durch seine Haltung Würde bewahren. Ähnlich äußern sich Nihilisten. Nimm hin, was auf dich zukommt, ohne in Verzweiflung zu verfallen. Höre auf, nach einem übergeordneten Sinn oder Zweck zu suchen – es gibt keinen. Zu begreifen, dass angesichts der Katastrophe das Leben bedeutungslos ist, kann erleichtern statt deprimieren. Denn es befreit von der Last, dem Leben einen Sinn geben zu müssen; es hilft, Ängste und Sorgen über die Zukunft loszulassen – und sich auf das Hier und Jetzt zu fokussieren. Pragmatisten wie William James und John Dewey empfehlen: Handle, soweit du kannst. Auch wenn eine Katastrophe bevorsteht, kann praktisches Tun einen Unterschied machen – sei es für andere oder für das eigene Erleben. Suche nach konkreten Wegen, um das Beste aus der fatalen Situation zu machen. Der Buddhismus sieht in jedem noch so schrecklichen Unheil einen Teil des natürlichen Kreislaufs von Entstehen und Vergehen. Das gilt es hinzunehmen – nicht wütend oder traurig, sondern gleichmütig. Meditiere über die Vergänglichkeit des Lebens, löse dich von Angst und Leid, finde Frieden im gegenwärtigen Moment. Welcher Weg ist der richtige? Das hängt von der Persönlichkeit und der eigenen Weltanschauung ab. Manche finden Trost in stoischer Gelassenheit, andere schöpfen Kraft aus existenzialistischer Rebellion oder pragmatischem Handeln. In einem Ratschlag sind sich alle Weisen indes einig: Ignoriere und leugne nicht, was auf dich zukommt. Verfalle seinetwegen nicht in Passivität und Resignation. Denke nicht an Flucht durch Suizid – tot wirst du noch früh und lange genug sein. Akzeptiere das Unabwendbare. Und suche aktiv nach Möglichkeiten, nichtsdestotrotz ein erfülltes, verantwortungsvolles Leben zu führen. Konzentriere dich auf seine wichtigsten, wertvollen Aspekte - trotz oder gerade wegen des Wissens um das bevorstehende Unheil. Träte früher oder später tatsächlich ein, was du befürchtest, so würde sich deine gesunde Lebensspanne verkürzen. Welchen Sinn macht es, diesen erfreulicheren Teil deiner Zukunft durch andauernde Katastrophenangst zu belasten, voller Selbstmitleid, das keinen Platz für Liebe und Freude, Entspannung und Genuss mehr lässt? Wäre dies nicht erst recht katastrophal?   ( Harald Wiesendanger )   Zum selben Thema siehe die KLARTEXT-Beiträge “ Gruselig: Plastikgift im Hirn ” und “ Mikroplastik in uns: eine Zeitbombe ”. Anmerkungen (1)   https://www.newcastle.edu.au/newsroom/featured/plastic-ingestion-by-people-could-be-equating-to-a-credit-card-a-week/how-much-microplastics-are-we-ingesting-estimation-of-the-mass-of-microplastics-ingested ; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0304389420319944 (2)   Rachid Dris u.a.: „Synthetic fibers in atmospheric fallout: A source of microplastics in the environment?“, Marine Pollution Bulletin  104 (1-2) 2016, S. 290-293, https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0025326X16300066 (3)   Environmental Science & Technology , 2019; doi: 10.1021/acs.est.9b01517, https://www.semanticscholar.org/paper/Human-Consumption-of-Microplastics.-Cox-Covernton/573d5cdb9f0fb3b91b97203f5337400a2bcef940 ;   https://www.focus.de/wissen/natur/wie-viel-mikroplastik-steckt-in-uns_id_10800276.html   (4)   https://www.mdpi.com/2079-4991/11/2/496 ; https://wasserdreinull.de/blog/mikroplastik-und-die-menschliche-gesundheit/ (5)   https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0160412022001258?via%3Dihub#f0005 ; https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/mikroplastik-mensch-1.4181146 (6)   Siehe Süddeutsche Zeitung , 24.10.2018: „Plastik im Bauch“. (7)   Alexander J.Nihart u.a.: „Bioaccumulation of Microplastics in Decedent Human Brains“. Nature Medicine  (2024): 1-11. https://doi.org/10.1038/s41591-024-03453-1 , https://www.nature.com/articles/s41591-024-03453-1    (8)   https://www.sciencemediacenter.de/angebote/mausstudie-wie-mikroplastik-das-gehirn-schaedigen-koennte-25012 ; https://www.br.de/nachrichten/wissen/mikroplastik-wandert-ins-gehirn-plastik,UbHIzoj (9)   https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S0048969721058952 ; https://www.forschung-und-wissen.de/nachrichten/medizin/mikroplastik-toetet-abwehrzellen-des-gehirns-13375567   (10)  https://www.wellblue.com/blog/nanoplastik-im-menschlichen-gehirn/ ; https://www.spektrum.de/news/parkinson-durch-plastikmuell/2198302 ; https://doi.org/10.1126/sciadv.adi8716   (11)   https://www.scinexx.de/news/medizin/unsere-zellen-vererben-ihr-nanoplastik/ ; https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0045653524003564?via%3Dihub

  • Deprimiert? Beweg dich.

    Bedarf es teurer, nebenwirkungsreicher Pillen und langwieriger Psychotherapien, um der Volkskrankheit Depression beizukommen? Neuere Studien belegen: Körperliche Bewegung ist zumeist das bessere Antidepressivum – wirksam, gut verträglich, sicher, unschlagbar billig. Mehr als 300.000 Jahre lang galt: Wenn Homo sapiens  nicht gerade schläft oder isst, ist er nahezu ständig in Bewegung. Er läuft und geht, er jagt, er kämpft, er klettert, er bückt sich, er gräbt und trägt, er wirft, er hackt und pflügt, er baut und formt mit bloßen Händen. Erst seit dem 20. Jahrhundert verbringt der Mensch den wachen Teil seiner Lebenszeit überwiegend im Sitzen – und benutzt eher Verkehrsmittel als die eigenen Füße, um sich fortzubewegen. Und erst seit dem 20. Jahrhundert sind Depressionen zu einer massenhaften psychischen Störung geworden. Weltweit, so schätzt die WHO, sind inzwischen 5 % aller Erwachsenen davon betroffen  - davon 9,5 Millionen allein in Deutschland. Ist dieser zeitliche Zusammenhang reiner Zufall? Keineswegs, wie spätestens seit der Jahrtausendwende selbst jenen Zeitgenossen klargeworden sein müsste, die nichts glauben, was es nicht in einer peer-geprüften Fachzeitschrift nachzulesen gibt.  Im Jahr 2000 berichteten US-Mediziner im Journal Psychosomatic Medicine über eine viermonatige Studie mit 156 depressiven Patienten. Per Zufall drei Gruppen zugeteilt, erhielten die einen Sertralin, ein SSRI. (1) Andere folgten Anleitungen zu körperlicher Bewegung. Das restliche Drittel kombinierte beides. Nach 17 Wochen waren die Pillen- und die Bewegungsgruppe in ähnlicher psychischer Verfassung. Doch sechs Monate später waren nur noch 30 % der Patienten in der Bewegungsgruppe depressiv – gegenüber 52 % in der Sertralingruppe. (2) Im Jahr 2012 ergab eine Auswertung von neun hochwertigen Studien: Bei depressiven Senioren wirkt körperliche Bewegung nicht schlechter als SSRIs und Psychotherapien. (3) Diesen Befund bestätigte im darauffolgenden Jahr ein Cochrane-Review für Betroffene aller Altersgruppen. (4) Das beste Antidepressivum: keine Pille, sondern Bewegung Damit nicht genug. Im Jahr 2024 ergab die bislang größte Studie zum Thema: Körperliche Aktivitäten sind Antidepressiva nicht bloß gleichwertig – sondern überlegen, und zwar deutlich. Sie können doppelt so wirksam sein. Dies belegt eine Auswertung von 218 Studien mit insgesamt 14.170 Teilnehmern. Am ausgeprägtesten war der Effekt bei Gehen, Joggen, Yoga und Krafttraining in Gruppen statt einzeln – am besten zwei- bis dreimal pro Woche. Aber auch Schwimmen und Radfahren helfen. Warum ist das so? Körperliche Bewegung hilft gegen Depressionen auf mehreren Ebenen (5): Sie wirkt neurochemisch:  Im Gehirn werden Endorphine, Serotonin, Dopamin und Noradrenalin freigesetzt - natürliche Stimmungsaufheller, die depressive Symptome lindern können: Sie sorgen für gute Laune und Wohlbefinden. Sie aktiviert:  Wer sich regelmäßig bewegt, ist weniger müde und antriebslos. Körperlich aktiv zu sein, macht depressive Menschen vitaler, wacher und aktiver. Dadurch fällt es ihnen leichter, alltägliche Aufgaben zu bewältigen. Sie verbessert die Neuroplastizität:  Sport fördert das Wachstum neuer Nervenzellen im Hippocampus, einer Hirnregion, die bei Depressionen oft verkleinert ist. Dies geht mit einer Minderung klinischer Symptome einher. Sie macht innerlich stärker:  Insbesondere Krafttraining führt zu schnellen Erfolgen, die das Selbstkonzept positiv beeinflussen und das Selbstwertgefühl steigern. Sie verbindet:  Sportliche Aktivitäten bieten Möglichkeiten, soziale Kontakte zu knüpfen - ein wichtiger Aspekt bei der Bewältigung von Depressionen. Sie verbessert den Schlaf  – auch dies wirkt sich positiv auf die Stimmung aus. Sie lenkt ab  von negativen Gedanken, durchbricht Grübeltendenzen. Sie baut Stress ab:  Bewegung senkt den Cortisolspiegel, wodurch sie die körperliche Stressreaktion verringert. Dies gilt keineswegs nur für leichte Depressionen; auch bei mittelschweren erweist sich Sport, etlichen Studien zufolge, als mindestens ebenso wirksam wie eine Psychotherapie oder Antidepressiva. Und in schweren Fällen? Selbst dann hilft es erheblich, körperlich aktiv zu sein – meistens. Kein Allheilmittel – aber wirksam genug, um Big Pharma nervös zu machen Dass Bewegung kein Allheilmittel darstellt, führen die depressiven Krisen prominenter Sportlern vor Augen: von Japans Tennisstar Naomi Osaka, Schwimm-As Michel Phelps – dem erfolgreichsten Olympionike aller Zeiten – und dem Formel-1-König Lewis Hamilton über die Topfußballer Andres Iniesta und Gianluigi Buffon bis hin zu dem gefeierten US-Basketballer Dennis Rodman. Manche sahen im Freitod den einzigen Ausweg, wie Fußballtorwart Robert Enke 2009. Der enorme Druck, unter dem Spitzensportler in der Hochleistungsgesellschaft stehen, ständig im medialen Rampenlicht, wog bei ihnen offenkundig schwerer als der neurochemische Profit intensiven körperlichen Aktivseins. Solche Ausnahmen ändern freilich nichts daran: Das beste Antidepressivum ist zumeist keine Pille, sondern Bewegung. Für die Pharmaindustrie und ihre Aktionäre sind das höchst deprimierende Nachrichten – sie können nur hoffen, dass sich der geschäftsschädigende Forschungsstand nicht unter allzu vielen Ärzten und Patienten herumspricht, ehe ihn gekaufte Gegenstudien entkräften. Der weltweite Jahresumsatz von Antidepressiva liegt aktuell bei 18 Milliarden US-Dollar, bis Ende dieses Jahrzehnts soll er auf mehr als 37 Milliarden US-Dollar anwachsen. (6) Wo kämen wir hin, wenn Depressive plötzlich massenhaft damit begännen, kostenlos und nebenwirkungsfrei ihren Hintern hochzukriegen, statt sich weiterhin von synthetischen Drogen abhängig machen zu lassen – und deshalb womöglich vorzeitig sterben? (7) ( Harald Wiesendanger )   Mehr zum Thema  in Harald Wiesendanger: Teufelszeug. Warum wir von Psychopharmaka fast immer die Finger lassen sollten . Anmerkungen (1)   Serotonin-Wiederaufnahmehemmer, kurz SSRI, sind eine Klasse von Antidepressiva. Gemeinsam ist ihnen, dass sie Serotonin-Transportproteine im Zentralen Nervensystem blockieren; dadurch erhöht sich die Konzentration von Serotonin in der Gewebsflüssigkeit des Gehirns. (2)   M. Babyak u.a.: „Exercise treatment for major depression: maintenance of therapeutic benefit at 10 months“, Psychosomatic Medicine  62/2000, S. 633-638, https://doi.org/10.1097/00006842-200009000-00006 , https://journals.lww.com/bsam/abstract/2000/09000/exercise_treatment_for_major_depression_.6.aspx (3)   C. Bridle u.a.: „Effect of exercise on depression severity in older people: systematic review and meta-analysis of randomised controlled trials“, British Journal of Psychiatry  201/2012, S. 180-185, https://doi.org/10.1192/bjp.bp.111.095174 , https://www.cambridge.org/core/journals/the-british-journal-of-psychiatry/article/effect-of-exercise-on-depression-severity-in-older-people-systematic-review-and-metaanalysis-of-randomised-controlled-trials/C74183D9390FFC542E611A3698B8E39B (4)   G. M. Cooney u.a.: „Exercise for depression“, Cochrane Database Systematic Review  9/2013, CD004366, doi:10.1002/14651858.CD004366.pub6 , https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD004366.pub6/full (5)   Siehe https://www.viactiv.de/gesundheitswissen/die-wirkung-von-bewegung-auf-die-psyche , https://www.habichtswald-privat-klinik.de/magazin/wie-sport-bei-einer-depression-helfen-kann , https://www.netdoktor.de/news/wie-sport-bei-depressionen-hilft/ , https://www.mdr.de/wissen/medizin-gesundheit/sport-gegen-depressionen-100.html , https://www.klinik-friedenweiler.de/blog/sport-depression-auswirkungen-effekt-therapieformen/ , https://www.netdoktor.de/news/wie-sport-bei-depressionen-hilft/ , https://www.habichtswald-privat-klinik.de/magazin/wie-sport-bei-einer-depression-helfen-kann (6)   https://www.mordorintelligence.com/de/industry-reports/antidepressants-market , https://www.researchnester.com/de/reports/antidepressants-market/4469 , https://www.databridgemarketresearch.com/de/reports/global-antidepressants-market (7)   12,6 Millionen Todesfälle in der westlichen Welt seit der Jahrtausendwende gehen auf  psychiatrische Drogen zurück; unter den über 65-Jährigen sind es 500.000 pro Jahr. https://www.bmj.com/content/350/bmj.h2435 , https://www.techtimes.com/articles/52727/20150513/expert-warns-antidepressants-and-other-psychiatric-drugs-doing-more-harm-long-term.htm

  • Taiwan annektiert – aber anders

    Wird die Volksrepublik China ihre Drohungen wahrmachen und Taiwan annektieren? Ein geleaktes Geheimpapier aus der Zukunft bestätigt: Dazu wird es in Kürze kommen – allerdings ganz anders als gedacht. New York, 13. September 2031: Vor der 86. UN-Vollversammlung wird Xi Jinping, dem Staatspräsidenten der Volksrepublik China, der neu geschaffene „Weltretter-Orden“ verliehen, begleitet von minutenlangen Standing Ovations  aller Anwesenden. Am selben Tag kommt ein chinesischer Dissident ums Leben: Er stürzt vom Balkon seiner Wohnung im 13. Stock eines Pekinger Wohnblocks, nahe dem Platz des Himmlischen Unfriedens. Kurz vor seinem Tod hat er einem Zeitreisenden ein hochbrisantes Dokument anvertraut, das heute ausgerechnet im Briefkasten der KLARTEXT-Redaktion aufgetaucht ist. Überschrift: „Wie der ‚Überragende Führer‘ den Planeten rettete“. Ich zitiere daraus im Wortlaut: Der Geheimplan 2. Februar 2025: Unter Vorsitz von Xi Jinping kommt das Politbüro der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zu einer geheimen Dringlichkeitssitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt: die Kehrtwende in der amerikanischen Außenpolitik unter dem neuen Präsidenten. Wie Donald Trump soeben klarstellte, betrachtet er den Ukrainekrieg als Angelegenheit der Europäer – die USA sehen ihren geopolitischen Interessenschwerpunkt eher im indopazifischen Raum. Das bedeutet zuallererst: Taiwan wird für Washington noch wichtiger. Im Konfliktfall werden sich die Amerikaner nicht etwa zurückziehen, sondern dem Verbündeten entschlossen beistehen. Rückt Pekings Vision, die abtrünnige Insel heim ins Reich zu holen, damit nicht in weite Ferne? Einen Krieg mit den Vereinigten Staaten will Xi nicht riskieren. Was nun? Da meldet sich das Politbüromitglied Wáng Wěi - Spitzname 狡猾的狐狸, “Listiger Fuchs” - zu Wort. Er wisse einen Weg, und der erfordere vier Schritte. Xi lässt ihn reden. Alle am Tisch lauschen gebannt, zunehmend beeindruckt. Fünf Stunden später beschließt das Politbüro einstimmig, Wangs Vorschläge in die Tat umzusetzen. In den darauffolgenden Monaten und Jahren entfaltet sich der Geheimplan mit der Präzision eines Uhrwerks. Erster Schritt: Blendwerk Noch häufiger, noch länger lässt Peking nahe Taiwan Militärmanöver zu Wasser und zu Luft stattfinden. Sie verfestigen den Eindruck der Weltöffentlichkeit: Falls Rotchina angreift, dann mit Schiffen und Flugzeugen. Darauf bereitet es sich allem Anschein nach vor. Zweiter Schritt: Killerkeim und Gegenmittel Im Februar 2026 gelingt es im Wuhan Institute of Virology  (WIV), aus Genomabschnitten des Corona-, Ebola- und Marburgvirus einen neuartigen Erreger zu konstruieren, der tödlicher ist als jeder bisher bekannte. Er heißt “CEM”, nach den Anfangsbuchstaben der drei Viren. Durch Aerosole übertragen, tötet CEM 100 % aller Infizierten innerhalb von höchstens 48 Stunden. Nachdem keine einzige Laborratte die erste Stunde nach der Injektion überlebt, bestätigt sich die maximale Letalität des Virus auch im Großversuch an 10.000 internierten Falun-Gong-Anhängern. Wenige Wochen später meldet das WIV nach Peking, es habe einen hochwirksamen, nebenwirkungsfreien Impfstoff gegen CEM entwickeln können. Im Verborgenen läuft dessen Massenproduktion an. Dritter Schritt: Die Bio-Attacke Wie in der scientific community üblich, bieten die Virologen von Wuhan den Erreger forschenden Fachkollegen in aller Welt zur weiteren Untersuchung an. Zu den Bestellern zählt das Institut für Epidemiologie und Präventivmedizin , eine Einrichtung der Universität für Nationale Verteidigung in Taiwans Hauptstadt Taipeh, ausgestattet mit einem BSL-4-Labor der höchsten Biosicherheitsstufe. Rotchinas Geheimdienst, dem Ministerium für Staatssicherheit (MSS), gelingt es, einen dortigen Institutsmitarbeiter zur Zusammenarbeit zu nötigen. Er soll sich absichtlich mit dem Virus infizieren – und dann zwei Tage lang möglichst viele belebte Orte aufsuchen, ehe er stirbt: Busse, U-Bahnen, Züge, Markthallen, Restaurants, Kaufhäuser, Supermärkte. Falls er sich weigert und den Plan seinen Vorgesetzten verrät, werden er und seine ganze Familie umgebracht. Kooperiert er, so rettet er damit zwar nicht sein eigenes Leben, denn CEM wird ihn mit Sicherheit töten. Doch seine Frau und Kinder werden rechtzeitig den rettenden Impfstoff erhalten - sofern sie darüber Stillschweigen bewahren – und eine sichere, luxuriöse Zukunft auf dem Festland geschenkt bekommen. Der Erpresste fügt sich, bewegt sich in Menschenmengen, hustet unentwegt. Und kurz darauf berichten Nachrichtenagenturen von einem fernöstlichen Virenhorror ohnegleichen: Auf Taiwan hat ein grauenvolles Massensterben eingesetzt. Überall Unmengen lebloser Körper. Schiere Verzweiflung, dem Killerkeim schutzlos ausgeliefert zu sein. Rund um den Globus flimmern die Schreckensbilder in Dauerschleife auf Milliarden TV-Monitoren. Die WHO schlägt Alarm. Oberste Priorität: Das Killervirus darf Taiwan keinesfalls verlassen - sonst droht der Menschheit die Auslöschung. Wer sich dort befindet, muss bleiben. Niemand darf entkommen. Vierter Schritt: Annektion als Schutzmaßnahme Eine solche Quarantäne zum Wohle der Menschheit sicherzustellen, bietet Xi Jinping umgehend an: Jedes Flugzeug, das von Taiwan abhebt, wird abgeschossen. Jedes Schiff, das von Taiwan ablegt, wird versenkt. Der UN-Sicherheitsrat gibt Peking einstimmig ein Mandat dafür. Wenige Wochen später lebt von Taiwans 24 Millionen Einwohnern so gut wie niemand mehr – insbesondere keiner, der die verseuchte Insel noch gegen eine Invasion verteidigen könnte. Bloß ein paar abgelegene Dörfer im Hochgebirge bleiben vorerst verschont. Bald darauf landen Pekings Streitkräfte, selbstverständlich durchgeimpft, auf der inzwischen so gut wie menschenleeren Insel, schaffen Leichen in Krematorien, desinfizieren Gebäude – und hissen auf Taipehs einstigem Regierungssitz die rotchinesische Fahne. Niemand stellt sich ihnen entgegen, schon gar nicht Trumps GIs – wer will schon eine Infektion riskieren? Wenige Jahre später wird Taiwan schon wieder von 24 Millionen Chinesen bewohnt – nur diesmal vom Festland, linientreu. Keine Frage: Funktionär “Listiger Fuchs” hat sich eine der höchsten Auszeichnungen verdient, welche die KPCh zu vergeben hat: Guójiā Róngyù Chēnghào , die Medaille für nationale Heldentaten. Seinem Führer Xi Jinping gebührt der Ruhm, die Welt vor einer pandemischen Apokalypse bewahrt zu haben – verbunden mit der klammheimlichen Genugtuung eines gerissenen Imperialisten am Ziel seines beharrlichen Strebens, unter dem Applaus der dankbaren Weltgemeinschaft. Und im Westen müssen sich hochbezahlte Militärexperten fragen lassen, weshalb sie nicht rechtzeitig darauf gekommen sind, wie ein aggressives Regime mittels gain-of-function -Forschung Eroberungskriege gewinnen kann, ohne dass ein einziger Schuss, eine einzige Bombe fällt. Wetten, dass? ( Harald Wiesendanger )

  • Eher Oh je als Juhu

    Die Kasse zahlt: Ab 1. April dürfen Deutschlands Frauen schon unter 55 Jahren ihren Darm spiegeln lassen, wie zuvor schon Männer ab 50. Applaus für optimierte Krebsvorsorge? Befürworter täuschen uns über den begrenzten Nutzen, Risiken und Alternativen hinweg. Alljährlich erhalten fast 55.000 Deutsche die Schreckensdiagnose Darmkrebs, 23.000 sterben daran. Nur Lungen- und Brustkrebs sind häufiger. Männer trifft es etwas öfter als Frauen. Deshalb war die Darmkrebsvorsorge für die beiden Geschlechter bislang unterschiedlich geregelt. Nun wird sie angeglichen . Auch Frauen unter 55 Jahren, wie bisher schon Männer ab 50,  haben künftig Anspruch auf eine Darmspiegelung („Koloskopie“) – zwei Mal im Abstand von zehn Jahren -, wie der Gemeinsame Bundesausschuss von Ärzten, Krankenhäusern und Kassen am 16. Januar 2025 beschloss. Zuvor bekamen Frauen zwischen 50 bis 54 Jahren bloß einen jährlichen Test auf okkultes Blut im Stuhl erstattet. Rund 560.000 Koloskopien finden in Deutschland Jahr für Jahr statt - davon wird es nun also noch mehr geben, zur Freude von Gastroenterologen und Medizintechnikherstellern. Aber wie viel nützt es den Koloskopierten? Eine OP mit Risiken und Alternativen Bei einer Darmspiegelung verwendet ein Arzt einen dünnen, flexiblen Schlauch, etwa 1,5 Meter lang und 1 cm dick. An dessen Ende sitzt ein Endoskop: eine Lichtquelle und eine winzige Videokamera, mit welcher er die Darmwand absucht. Entdeckt er dabei Polypen oder verdächtige Schleimhautstellen, aus denen sich im Laufe der Zeit Krebs entwickeln könnte, so entfernt er sie sofort mit einer kleinen Schlinge oder Zange. Das verdächtige Gewebe lässt er dann im Labor untersuchen. Eine Darmspiegelung dient also nicht nur der Diagnose, sondern kann einen chirurgischen Eingriff einschließen. Man nimmt´s am besten mit Galgenhumor ... Die Koloskopie ist jedoch nicht die einzige Möglichkeit, Darmkrebs frühzeitig zu erkennen. Längst bewährt haben sich Untersuchungen des Stuhls, insbesondere der   immunologische fäkale Okkultbluttest (iFOBT).   (Auch fäkaler immunochemischer Test (FIT)  genannt. „FOBT“ steht für fecal occult blood test .) Er erkennt Hämoglobin, rote Blutkörperchen, im Stuhl mit Hilfe von Antikörpern. (1) Für gesetzlich Versicherte in Deutschland bezahlen Krankenkassen den iFOBT im Rahmen der Darmkrebsfrüherkennung. Wie viele Patienten erfahren vorweg von diesen und weiteren (2) Alternativen, von deren jeweiligen Vorteilen und Risiken? Wie sollen sie dem Eingriff denn „informiert zustimmen“ können, wenn sie keinen blassen Schimmer haben, dass sie durchaus die Wahl hätten? Stattdessen empfehlen viele Ärzte ausschließlich die Koloskopie – allein aus medizinischen Gründen? Abrechnen lässt sie sich mit 200 bis 500 Euro, während der iFOBT dem Arzt schlappe sechs Euro einbringt, dem Labor acht. Dabei werden Patienten dazu verleitet, erhebliche Nachteile zu übersehen, zumindest aber zu unterschätzen. Weniger Krebsdiagnosen, aber nicht weniger Tote Eine 2022 im renommierten New England Journal of Medicine  veröffentlichte, großangelegte Studie der Northern-European Initiative on Colon Cancer  (NordICC) ergab: Die Vorteile von Koloskopien sind bei weitem geringer, als Schulmediziner, Gesundheitspolitiker und Medien uns weismachen. Daran teilgenommen hatten 84.585 Erwachsene im Alter zwischen 55 und 64 Jahren. Keiner von ihnen hatte zuvor eine Darmspiegelung erhalten. „Randomisiert“, nach einem Zufallsverfahren, wurden sie in zwei Gruppen eingeteilt: Die einen erhielten eine Einladung zu einer Koloskopie, die anderen nicht. Nach 10 Jahren hatten diejenigen, bei denen eine Darmspiegelung stattfand, ein um 18 % geringeres Darmkrebsrisiko als die nicht Untersuchten. Das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, hatte sich unter den Koloskopierten aber nicht statistisch signifikant verringert. Daran änderte sich auch nach weiterer fünfjähriger Beobachtung nichts :   „Das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, betrug 0,28 % in der Gruppe der zur Koloskopie Eingeladenen und 0,31 % in der Gruppe mit Standardversorgung (…) Die Anzahl der Personen, die zur Teilnahme an einem Screening eingeladen werden mussten, um einen Fall von Darmkrebs zu verhindern, betrug 455 (…) Das Risiko, aus irgendeinem Grund zu sterben, betrug 11,03 % in der eingeladenen Gruppe und 11,04 % in der Gruppe mit Standardversorgung.“ Allerdings hatten sich nur 42 % der Eingeladenen tatsächlich der Untersuchung unterzogen. Als die Forscher ihre Analyse auf diejenigen Personen beschränkten, bei denen eine Koloskopie auch tatsächlich stattfand, reduzierte das Verfahren das Risiko für Darmkrebs um 31 % und das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um 50 %. „Zu sehr angepriesen“ Immerhin, ein Drittel weniger Darmkrebsrisiko, bloß halb so viele Darmkrebstote: Sind diese Raten nicht erfreulich? Durchaus – aber sie entsprechen in etwa der Senkung durch andere, billigere und weniger invasive Untersuchungen, allen voran Stuhltests. Diesen Sachverhalt erstmals belegt zu haben, macht die Studie „bahnbrechend“, kommentiert der Gastroenterologe Dr. Samir Gupta: „Es ist die erste randomisierte Studie, welche die Ergebnisse der Koloskopie-Vorsorge im Vergleich zu keiner Koloskopie zeigt. Und ich denke, wir haben alle erwartet, dass die Koloskopie besser abschneidet. Vielleicht ist die Koloskopie nicht so gut, wie wir immer dachten.“ Ein Mitautor der Studie, Dr. Michael Bretthauer, bestätigt diesen Eindruck:  „Es ist nicht das Wundermittel, für das wir es gehalten haben. Ich glaube, wir haben die Koloskopie vielleicht zu sehr angepriesen. Die gastroenterologischen Gesellschaften (…) haben von einer 70-, 80- oder sogar 90-prozentigen Reduzierung des Darmkrebses gesprochen, wenn jeder zur Koloskopie gehen würde. Das zeigen diese Daten keineswegs.“ Bei 0,9 % der Koloskopierten wird ein Karzinom entdeckt , bei 19,4 % Adenome, Vorstufen von Darmkrebs – da können Stuhltests durchaus mithalten. »Vergleichen wir eine alle zehn Jahre durchgeführte Vorsorgekoloskopie mit einem jährlich durchgeführten immunologischen Stuhltest, zeigt sich, dass der iFOBT sehr nah an die Leistungsfähigkeit der Darmspiegelung heranreicht, was die Senkung der Mortalität an Darmkrebs betrifft«, bestätigt Professor Dr. Frank Kolligs, Stiftungs-Kurator und Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie am Helios Klinikum Berlin-Buch. Hilft eine Darmspiegelung garantiert, bösartige Wucherungen frühzeitig zu erkennen? Die Zuverlässigkeit sei hoch, so versichern Fachkreise: Etwa 97 % der vorhandenen Adenome, mögliche Vorstufen eines Karzinoms, würden erkannt . Eine britisch-indische Studie deckte hingegen eine Fehldiagnoserate von immerhin 17 % auf. Demnach verführt eine Koloskopie in beinahe jedem fünften Fall dazu, mit falschen Alarm für grundlose Panik zu sorgen – oder in trügerischer Sicherheit zu wiegen. Da schneidet der iFOBT-Stuhltest eher noch besser ab: Er liefert bloß für 8,1 % der untersuchten Stuhlproben falsch-positive Ergebnisse. Wo bleibt die Abwägung von Nutzen und Risiko? Gegen den begrenzten Nutzen einer Darmspiegelung müssen Patienten die unterschätzten Risiken abwägen. Eine von 350 führt zu ernsthaften Schäden . Dazu zählen Blutungen , nachdem präkanzerösen Polypen entfernt worden sind. Das Risiko dafür liegt ungefähr bei 24 pro 10.000 Eingriffen. (3) Bis zu zehn Tage danach können sie auftreten . In seltenen Fällen werden eine Operation, eine Bluttransfusion oder die Gabe von Blutbestandteilen notwendig . Auch zu einer Perforation kann es kommen:   einer seltenen, aber ernsten Komplikation, bei der die Wand des Darms versehentlich durchstoßen oder verletzt wird. Dies führt zu einem Loch in der Darmwand, durch welches Darminhalt samt Bakterien in den Bauchraum gelangen kann. Dann droht eine Sepsis (Blutvergiftung), was den Einsatz von Antibiotika erfordert. Eine systematische Überprüfung und Metaanalyse ergab, dass eine Perforation nach einer Koloskopie bei etwa 6 pro 10.000 Eingriffen auftritt. (4) Eine andere Studie stellte sie bei 0,2 bis 5 % der Eingriffe fest. Das Perforationsrisiko steigt, je älter der Patient ist und je mehr andere Erkrankungen bei ihm vorliegen. 52 von 1.000 Personen, deren Dickdarm perforiert war, starben innerhalb der ersten 14 Tage. Vernachlässigbar wenig, kaum der Rede wert? Für betroffene Pechvögel sehr wohl. Je nachdem, wo der Eingriff stattfindet und wie qualifiziert der durchführende Arzt ist, können diese Risiken erheblich zunehmen - auch mal deutlich über die gewöhnliche Nachblutungsrate von 0,15 %, die normale Perforationsrate von 0,02 % hinaus. Nach einer Koloskopie steigt die Gefahr einer Blinddarmentzündung , wie Marc D. Basson, Dekan der medizinischen Fakultät der University of North Dakota, 2018 aus Daten von annähernd 400.000 US-Bürgern schließt , die sich zwischen 2009 und 2014 den Darm spiegeln ließen. „In der ersten Woche danach war die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Appendicitis entwickelte, viermal höher als im übrigen Jahr“, so stellte er fest. Wenn Beruhigungsmittel zu hoch dosiert werden oder eine allergische Reaktion auf verabreichte Medikamente auftritt, kann es zu Störungen der Atem- und Herz-/Kreislauffunktion kommen – schlimmstenfalls bis hin zum Herzstillstand. Weitere Komplikationen (5) kann eine Anästhesie   bescheren, darunter eine Aspirationspneumonie  (): eine Lungenentzündung, die entsteht, wenn Fremdmaterial in die Lunge gelangt und dort eine Entzündungsreaktion oder Infektion auslöst.  Auch („ intraperitoneale“) Blutungen  in die Bauchhöhle sind möglich . Besonders tückisch macht sie, dass sie oft nicht sofort erkennbar sind und binnen Stunden zu lebensbedrohlichen Zuständen führen können. Bei erheblichem Blutverlust droht ein hämorrhagischer Schock, mit fortschreitendem Blutdruckabfall, verminderter Organdurchblutung, zellulärer Dysfunktion, Zerstörung anatomischer Barrieren, Störung des Immunsystems, Organversagen. In den Vereinigten Staaten kommen bei jedem dritten Patienten, der sich einer Koloskopie unterzieht, Anästhesieverfahren zum Einsatz , in Deutschland sogar bei 90 % . Im Nordosten der USA waren Betäubungen mit einem um 12 % erhöhten Komplikationsrisiko verbunden, bei Koloskopien im Westen stieg dieser Wert sogar auf 60 %. Besonders häufig betroffen sind Patienten, die an Schlafapnoe, Adipositas, Bluthochdruck oder Diabetes leiden. Muss überhaupt sediert werden? In einer Studie dreier amerikanischer Gastroenterologen hatten Patienten die Möglichkeit, sich einer Darmspiegelung ohne vorherige Medikation zu unterziehen; unmittelbar nach dem Eingriff sowie zwei und fünf Tage später erkundigten sich die Forscher nach der Stärke der Schmerzen und der Bereitschaft, sich dem Verfahren erneut ohne Narkose zu unterziehen. Nur 5 % gaben an, keine Schmerzen zu verspüren; 41 % hatten leichte Schmerzen; 34 % berichteten von mäßigen Schmerzen und 20 % gaben an, starke Schmerzen zu verspüren. Trotzdem waren 73 % bereit, auch beim nächsten Mal auf eine Narkose zu verzichten; nur 18 % gaben an, beim nächsten Mal eine Sedierung zu verlangen. Vielen Untersuchten tut die Prozedur nicht bloß weh – was mit ihnen geschieht, empfinden sie als oberpeinlich bis demütigend. Manch approbierter Kolonflüsterer („Mein Studium war voll für´n Arsch“) bemüht sich deshalb, die angespannte Stimmung mit schrägem Humor zu entkrampfen. Die Reise durch den Darm bezeichnet er dann scherzhaft als „Große Hafenrundfahrt“, “innere Einkehr“, „endoskopisches Abenteuer“, „Darmbesichtigung“ oder „Innenraumbeleuchtung“. Die Erheiterung auf seiten der Innenbeleuchteten hält sich in der Regel freilich in Grenzen. Eine Sauerei: unsaubere Geräte Wie sorgfältig werden die Koloskopiegeräte zwischen zwei Eingriffen an verschiedenen Patienten   entkeimt? Häufig sind an Endoskopen teure, empfindliche Geräte angebracht, die nicht hitzesterilisiert werden können. Und leider sind die Hersteller nicht dazu verpflichtet, ein Endoskop herzustellen, das auf diese Weise sterilisiert werden kann. Während der Untersuchung kann es deshalb vorkommen, dass der Arzt nicht durch das Endoskop sehen kann, weil es durch menschliches Gewebe von einer früheren Untersuchung verstopft ist. In diesem Fall muss er das Endoskop herausziehen und durch ein anderes ersetzen. Wie der US-Mikrobiologe Dr. David Lewis berichtet  - pensionierter Whistleblower und Mitarbeiter der Environmental Protection Agency  (EPA) -, sterilisieren bis zu 80 % der Krankenhäuser flexible Endoskope mit Glutaraldehyd (Cidex), das das Gewebe im Endoskop nicht auflöst, sondern konserviert. Führt der Arzt dann scharfe Biopsie-Werkzeuge durch den Schlauch, dann schabt er Patientenmaterial von früheren Tests ab und transportiert es möglicherweise in ihren Körper. Deshalb sollten Patienten auf Nummer Sicher gehen, dass die Praxis oder Klinik ihrer Wahl Peressigsäure verwendet; sie ähnelt   Essig und löst die in den flexiblen Endoskopen enthaltenen Proteine auf, um die Geräte gründlich zu sterilisieren. Wer sich einer endoskopischen Untersuchung unterziehen will, sollte sich im eigenen Interesse trauen, vorab telefonisch nachzufragen: „Wie wird das Endoskop zwischen den Patienten gereinigt? Welches Reinigungsmittel wird verwendet? Wie viele Ihrer Koloskopiepatienten mussten aufgrund von Infektionen ins Krankenhaus eingeliefert werden?“ Über 500 Tote pro Jahr: nicht der Rede wert? Selbst eine noch so geringe Todesgefahr ist durchaus der Erwähnung wert. Das Risiko, an einer Koloskopie zu sterben, veranschlagt eine Studie auf 1 zu 16.318. (Bei 82 Personen stellte sie schwere Komplikationen fest.) Eine andere Untersuchung ergab eine Sterberate von 3 pro 100.000 Koloskopien sowie schwerwiegende unerwünschte Ereignisse bei 44 pro 10.000. Einer weiteren Studie zufolge liegt die Mortalitätsrate sogar bei 1 pro 1.000 Eingriffen. Bei 560.000 Koloskopien, die jedes Jahr in Deutschland stattfinden, würde dies bedeuten: Über 500 Mitbürger überleben sie nicht. Kaum der Rede wert? Benötigen Gleichaltrige gleich viel Kontrolle? Wie viel Sinn machen Vorsorge-Screenings nach Altersklassen überhaupt? Aktuelle Richtlinien dringen auf eine Vorsorgeuntersuchung für alle Personen über 50 Jahren, unabhängig von ihrem individuellen Risiko. Aber kann die adipöse, junkfoodsüchtige Couch Potato mit 30 einem Darmkrebsbefund nicht schon weitaus näher sein als ein gesundheitsbewusster 70-Jähriger? Überaus ratsam sind daher Praxisleitlinien , wie sie das British Medical Journal  im Jahr 2019 veröffentlichte. Sie empfehlen Ärzten, ein Instrument zur Abschätzung des potenziellen Risikos einer Person einzusetzen, in den nächsten 15 Jahren an Darmkrebs zu erkranken. Nur Personen, die ein Risiko von mindestens 3 % aufweisen, sollten sich checken lassen. Die meisten gesunden Menschen liegen aber auch jenseits der 50 unter diesem Wert – und für diese sehen die Leitlinien „ überhaupt kein  Screening“ vor. Echte Krebsvorsorge: ein gesunder Lebensstil Sie entspricht dem erbärmlichen Zustand unseres kranken Gesundheitswesens: die semantische Verunstaltung des unschuldigen Begriffs „Vorsorge“. Der medizinisch-industrielle Komplex hat sich mittels Gehirnwäsche eine Kundschaft herangezogen, die umso besser „vorzusorgen“ meint, je bereitwilliger sie sich möglichst frühzeitig möglichst vielen hochprofitablen Diagnoseverfahren unterzieht. Sollten wir nicht vielmehr alles dafür zu tun, dass es erst gar nichts Bedrohliches zu diagnostizieren gibt? Das Risiko, an Krebs zu erkranken, lässt sich proaktiv senken. Bloß 5 bis 10 % aller Krebsfälle sind auf genetische Defekte zurückzuführen. Wenn Darmkrebs auftritt und fortschreitet, spielen Lebensstilfaktoren die Hauptrolle. (6) Dazu zählen Alkohol und Rauchen, Bewegungsmangel und Medikamente. Laut Forschern der University of South Carolina School of Medicine stehen allerdings bis zu 70 % der Fälle im Zusammenhang mit der Ernährung . Eine wirkungsvolle Vorsorgestrategie schließt ein, - Übergewicht abzubauen - zuviel Salz, zuviel Zucker, zuviel rotes Fleisch zu vermeiden -  auf Fertiggerichte und andere ultrahoch verarbeitete Produkte zu verzichten – sie stehen mit einem erhöhten Risiko in Verbindung, an Krebs zu erkranken und daran zu sterben. - mehr Obst und Gemüse zu essen - sich mehr Ballaststoffe zuzuführen. „Lass Nahrung deine Medizin sein“, lehrte Hippokrates vor 2400 Jahren. Müssen wir uns jemals eine Kamera in den Hintern schieben lassen, solange wir uns konsequent daran halten? ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Bis März 2017 kam in Deutschland zur Darmkrebsfrüherkennung der Guajak-basierte Test auf okkultes Blut im Stuhl (gFOBT) 2017 zum Einsatz. Er war allerdings fehleranfälliger, weil er auch auf tierisches Hämoglobin (z. B. aus Fleisch) oder andere Stoffe (z. B. Pflanzenstoffe wie Peroxidase aus rohem Obst/Gemüse) positiv reagierte. Ab April 2017 ersetzte ihn der immunologische fäkale Okkultbluttest (iFOBT). Dieser weist eine höhere Sensitivität und Spezifität auf – er reagiert nur auf menschliches Hämoglobin. Die Kosten für den iFOBT setzen sich aus zwei Komponenten zusammen. Ausgabe und Beratung durch den Arzt: Hierfür wird die Gebührenordnungsposition (GOP) 01737 mit 57 Punkten angesetzt, was etwa 6 Euro entspricht. Die Laboruntersuchung der Stuhlprobe wird mit 75 Punkten abgerechnet, was ungefähr 7,90 Euro beträgt. Alles in allem belaufen sich die Kosten für den iFOBT somit auf etwa 13,90 Euro. (2)   Ein weiteres Verfahren kombiniert den iFOBT mit einem Test auf veränderte DNA im Stuhl . Auch die sogenannte „Kleine Darmspiegelung“, die Flexible Sigmoidoskopie, wäre möglich: Sie ähnelt einer Koloskopie, verwendet jedoch ein kürzeres und kleineres Endoskop, das weniger weit in den Dickdarm hineinsehen lässt. Eine zusätzliche Option wäre Kolonographie per Computertomograph (CT), auch „virtuelle Kolonoskopie“ genannt.  (3)   https://www.statnews.com/2022/10/09/in-gold-standard-trial-colonoscopy-fails-to-reduce-rate-of-cancer-deaths/ ; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4264696/ (4)     https://www.statnews.com/2022/10/09/in-gold-standard-trial-colonoscopy-fails-to-reduce-rate-of-cancer-deaths/ ; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC4264696/ (5)   Ein weiteres, vergleichsweise harmloses Problem stellen   Dysbiose und andere Darmstörungen dar, die dadurch entstehen, dass der Darmtrakt vor dem Eingriff mit starken Abführmitteln ausgespült wird. Eine im Fachjournal Cell veröffentlichte Studie deutet darauf hin, dass selbst eine kurzzeitige Einnahme von Abführmitteln eine Immunreaktion auslösen kann. Untersuchungen an einem Tiermodell ergaben, dass die Behandlung nützlicher Darmbakterien eliminiert. Noch zwei Wochen nach Beendigung der Abführmittel zeigte sich bei den Bakterien eine verringerte Vielfalt. Allerdings lässt sich die Darmflora zügig wieder aufbauen: durch eine Ernährung mit leicht verdaulicher Kost, Naturjoghurt, präbiotischen und ballaststoffreichen Lebensmitteln, mit reichlich Flüssigkeit (stilles Wasser, Tee, verdünnte Säfte, Gemüsebrühe) und Probiotika. ( https://www.divocare.de/blog/essen-nach-darmspiegelung/ , https://www.t-online.de/gesundheit/krankheiten-symptome/krebserkrankungen/id_92334846/essen-nach-darmspiegelung-darauf-sollten-sie-besser-verzichten.html )  (6)   https://jamanetwork.com/journals/jamanetworkopen/fullarticle/2776517 ; https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/10732748211056692 ; https://link.springer.com/article/10.1007/s10552-013-0201-5

  • Über die Psychologie des Verschwörungsleugners

    Warum sträuben sich ansonsten völlig intelligente, nachdenkliche und rational denkende Menschen gegen die Behauptung, Soziopathen würden sich verschwören, um sie zu manipulieren und zu täuschen? Und warum verteidigen sie diesen unbegründeten Standpunkt mit solcher Vehemenz? - Ein Gastbeitrag von Nemo Jones. Die Geschichte kennt die Machenschaften von Lügnern, Dieben, Tyrannen und Narzissten und deren verheerende Auswirkungen. Auch in der heutigen Zeit gibt es zahlreiche Beweise für Korruption und außergewöhnliche Täuschungen. Wir wissen ohne Zweifel, dass Politiker lügen und ihre Verbindungen verbergen; und dass Unternehmen routinemäßig eine völlige Verachtung für moralische Normen an den Tag legen - dass Korruption uns umgibt. Wir wissen, dass die Drehtüren zwischen Unternehmen und Politik, das Lobbysystem, korrupte Aufsichtsbehörden, die Medien und die Justiz dazu führen, dass Missstände praktisch nie auch nur annähernd vor Gericht gebracht werden. Wir wissen, dass die Presse zwar gelegentlich über diese Dinge berichtet, sie aber nie mit echtem Nachdruck verfolgt. Wir wissen, dass in den Geheimdiensten und bei den Strafverfolgungsbehörden Fehlverhalten in atemberaubendem Ausmaß an der Tagesordnung ist und dass auch hier nie Gerechtigkeit geübt wird. Wir wissen, dass Regierungen immer wieder die Rechte des Volkes ignorieren oder mit Füßen treten und das Volk aktiv missbrauchen und misshandeln. Nichts davon ist umstritten. Was genau ist es also, das Verschwörungsleugner mit solcher Inbrunst, Selbstgerechtigkeit und Herablassung nicht anerkennen wollen? Warum verteidigen sie entgegen allen Beweisen spöttisch und verächtlich die bröckelnde Illusion, dass „die Großen und Guten“ irgendwo da oben sind, alles im Griff haben, nur unser Bestes im Sinn haben und anständig, weise und aufrichtig sind? Dass die Presse dem Volk und der Wahrheit dient und nicht den Gaunern? Dass eine Ungerechtigkeit nach der anderen aus Irrtümern und Versehen resultiert und niemals aus dem gefürchteten Wort „Verschwörung“? Welcher vernünftige Mensch würde weiterhin in einer solchen Fantasiewelt leben? Die Meinungsverschiedenheiten betreffen hier nur das Ausmaß. Jemand, der wirklich neugierig auf die Pläne mächtiger Soziopathen ist, wird seine Neugierde nicht auf ein Unternehmen oder eine Nation beschränken. Warum sollte er das tun? Eine solche Person geht davon aus, dass die gleichen Muster, die sich auf lokaler Ebene zeigen, wahrscheinlich auch in der gesamten Nahrungskette der Macht zu finden sind. Verschwörungsleugner behaupten jedoch, dies sei absurd. Und warum? Es ist schmerzlich offensichtlich, dass die pyramidenförmigen gesellschaftlichen und rechtlichen Strukturen, welche die Menschheit entstehen ließ, genau die Art von Dominanzhierarchien sind, die den Soziopathen zweifelsohne begünstigen. Ein menschliches Wesen, das mit einer normalen und gesunden kooperativen Denkweise arbeitet, hat wenig Neigung, sich an den Kämpfen zu beteiligen, die notwendig sind, um eine unternehmerische oder politische Karriereleiter zu erklimmen. Was also stellen sich die Verschwörungsleugner vor, was die mindestens 70 Millionen Soziopathen auf der Welt den ganzen Tag tun – Leute, die in ein „Spiel“ hineingeboren wurden, in dem sich der ganze Reichtum und die ganze Macht an der Spitze der Pyramide ansammelt, wobei die effektivsten Attribute zum „Gewinnen“ Rücksichtslosigkeit und Amoralität sind? Haben sie noch nie Monopoly gespielt? Soziopathen wählen ihre Weltsicht nicht bewusst und sind einfach nicht in der Lage zu verstehen, warum normale Menschen sich selbst einen so unglaublichen Nachteil zufügen, indem sie sich mit Pflichtbewusstsein und Empathie einschränken, die für den Soziopathen so unverständlich sind, wie es eine Welt ohne sie für seine Mitmenschen ist. Alles, was der Soziopath tun muss, um in diesem Spiel zu gewinnen, ist, öffentlich zu lügen und gleichzeitig privat zu konspirieren. Was könnte einfacher sein? Im Jahr 2021 weiterhin zu glauben, dass die Welt, in der wir leben, nicht weitgehend von dieser Dynamik bestimmt wird, grenzt an leichtsinnige Naivität. Woher kommt ein solch ungewollt destruktiver Impuls? Das Kleinkind setzt ein angeborenes Vertrauen in die Menschen, mit denen es zusammen ist - ein Vertrauen, das in den meisten Fällen gerechtfertigt ist. Anders könnte der Säugling nicht überleben. In einer vernünftigen und gesunden Gesellschaft würde sich dieser tiefe Instinkt mit der Entwicklung der Psyche entfalten. Mit der Ausprägung des Selbstbewusstseins, der kognitiven und logischen Fähigkeiten und der Skepsis im Individuum würde dieser angeborene Vertrauensimpuls weiterhin als ein zentrales Bedürfnis der Psyche verstanden werden. Es gäbe gemeinsame Glaubenssysteme, um diesen kindlichen Impuls bewusst weiterzuentwickeln, um diesen Glauben bewusst irgendwo zu platzieren - in Werte und Überzeugungen von dauerhafter Bedeutung und Wert für die Gesellschaft, den Einzelnen oder idealerweise für beide. Ehrfurcht und Respekt vor der Tradition, den Naturkräften, den Vorfahren, der Vernunft, der Wahrheit, der Schönheit, der Freiheit, dem angeborenen Wert des Lebens oder dem Schöpfer aller Dinge könnten als gültige Ruhepunkte betrachtet werden, in die wir unser Vertrauen und unseren Glauben bewusst setzen - ebenso wie diejenigen, die sich aus stärker formalisierten Glaubenssystemen ableiten. Unabhängig von dem Weg, den man eingeschlagen hat, um einen persönlichen Glauben zu entwickeln, geht es hier darum, das eigene Bewusstsein und die eigene Erkenntnis zu diesem angeborenen Impuls zu bringen. Ich glaube, dass dies eine tiefe Verantwortung ist - einen reifen Glauben zu entwickeln und zu kultivieren -, der sich viele verständlicherweise nicht bewusst sind. Was geschieht, wenn es in uns ein kindliches Bedürfnis gibt, das sich nie über seine ursprüngliche Überlebensfunktion hinaus entwickelt hat, nämlich denjenigen in unserer Umgebung zu vertrauen, die einfach am mächtigsten, am präsentesten und aktivsten sind? Wenn wir nie wirklich unsere eigene Psyche erforscht haben und tief hinterfragt haben, was wir wirklich glauben und warum? Wenn unsere Motivation, etwas oder jemandem zu vertrauen, nicht hinterfragt wird? Wenn die Philosophie den Philosophen überlassen wird? Ich behaupte, die Antwort ist einfach, und die Beweise für dieses Phänomen und die Verwüstungen, die es anrichtet, sind überall um uns herum: Der angeborene Impuls, der Mutter zu vertrauen, entwickelt sich nie weiter, trifft nie auf sein Gegengewicht, die Vernunft (oder den reifen Glauben), und bleibt für immer auf seiner „Standardeinstellung“ als Kind. Während die unreife Psyche für ihr Wohlergehen nicht mehr von den Eltern abhängt, bleibt der mächtige und motivierende Grundgedanke, den ich beschrieben habe, intakt: unangefochten, unüberlegt und unentwickelt. Und in einer Welt, in der Stabilität und Sicherheit nur noch eine ferne Erinnerung sind, bleiben diese Überlebensinstinkte, anstatt gut ausgeprägt, überlegt, relevant, anspruchsvoll und aktuell zu sein, buchstäblich die eines Babys. Man vertraut auf die größte, lauteste, präsenteste und unbestreitbarste Kraft, denn der Instinkt sagt, dass das Überleben davon abhängt. Und in diesem großen „Weltkindergarten“ ist die allgegenwärtigste Kraft das Netz der Institutionen, die ständig ein unverdientes Bild von Macht, Ruhe, Kompetenz, Besorgnis und Stabilität vermitteln. Meines Erachtens ist dies der Grund, warum sich Verschwörungsleugner an die völlig unlogische Vorstellung klammern und diese aggressiv verteidigen können, dass Korruption, Betrug, Bosheit und Narzissmus oberhalb einer bestimmten, nicht definierten Ebene der gesellschaftlichen Hierarchie auf mysteriöse Weise verschwinden. Dass, entgegen der Maxime, je mehr Macht eine Person hat, desto mehr Integrität wird sie zwangsläufig an den Tag legen. Diese armen verblendeten Seelen glauben im Grunde, dass dort, wo persönliche Erfahrung und Vorwissen die Lücken in ihrer Weltsicht nicht füllen können - kurz gesagt, wo eine vergitterte Tür ist -, Mama und Papa dahinter stehen und sich Gedanken darüber machen, wie sie am besten dafür sorgen können, dass es ihrem kleinen Schatz für immer gut geht, er glücklich und sicher ist. Das ist der Kern, die tröstliche Illusion, die der Denkweise der Verschwörungsleugner zugrunde liegt, das verfallene Fundament, auf dem sie eine turmhohe Burg der Rechtfertigung errichten, von der aus sie diejenigen, die das anders sehen, hochmütig verhöhnen und verspotten. Das erklärt, warum der Verschwörungsleugner jede Andeutung angreift, dass der betreuende Archetyp nicht mehr vorhanden ist - dass Soziopathen hinter der vergitterten Tür stehen, die uns alle verachten oder uns völlig ignorieren. Der Verschwörungsleugner wird jede solche Andeutung so bösartig angreifen, als ob sein Überleben davon abhinge - was in gewisser Weise in der Struktur seiner unbewussten und prekären Psyche der Fall ist. Ihr Gefühl des Wohlbefindens, der Sicherheit, des Komforts, ja sogar einer Zukunft überhaupt, ist vollständig - und völlig unbewusst - in diese Fantasie investiert. Der Säugling ist nie gereift, und da er sich dessen nicht bewusst ist, außer dass es sich um eine tiefe Verbundenheit mit seiner persönlichen Sicherheit handelt, wird er jede Bedrohung dieses unbewussten und zentralen Aspekts seiner Weltsicht erbittert angreifen. Der ermüdend häufige Refrain der Verschwörungsleugner lautet: „Eine so große Verschwörung kann es nicht geben“. Die einfache Antwort an einen solchen selbsternannten Experten für Verschwörungen ist offensichtlich: wie groß? Die größten „medizinischen“ Unternehmen der Welt können jahrzehntelang die Beilegung von Gerichtsverfahren als bloße Geschäftskosten behandeln, und zwar für Verbrechen, die von der Unterdrückung unerwünschter Testergebnisse über mehrfache Morde infolge von nicht deklarierten Tests bis hin zu kolossalen Umweltverbrechen reichen. Regierungen führen die abscheulichsten und unvorstellbarsten „Experimente“ (Verbrechen) an ihrer eigenen Bevölkerung durch, ohne dass dies Konsequenzen hat. Politiker lügen uns gewohnheitsmäßig ins Gesicht, ohne Konsequenzen. Und so weiter und so fort. An welchem Punkt genau  wird eine Verschwörung so groß, dass „sie“ damit nicht mehr durchkommen, und warum? Ich vermute, es ist der Punkt, an dem die kognitiven Fähigkeiten der Verschwörungsleugner nachlassen und ihr unbewusster Überlebensinstinkt einsetzt. Der Punkt, an dem der Intellekt von der Tragweite der Ereignisse überwältigt wird und der Instinkt dazu führt, dass man sich in den vertrauten, beruhigenden Glauben zurückzieht, den man seit dem ersten Moment, in dem die eigenen Lippen die Brustwarze fanden, kennt und kultiviert. Der Glaube, dass sich jemand anderes darum kümmert - dass dort, wo die Welt uns unbekannt wird, eine mächtige und wohlwollende menschliche Autorität existiert, der wir nur bedingungslos vertrauen müssen, um ewige emotionale Sicherheit zu garantieren. Diese gefährliche Wahnvorstellung könnte der zentrale Faktor sein, der die physische Sicherheit und die Zukunft der Menschheit in die Hände von Soziopathen legt. An alle, die die Angewohnheit haben, Menschen, die hinterfragen, nachforschen und skeptisch sind, als Alufolienhut tragende, paranoide, die Wissenschaft verleugnende Trump-Anhänger abzutun, sei die Frage gerichtet: Woran glauben Sie? Worauf setzen Sie Ihren Glauben und warum? Wie kommt es, dass Sie, während niemand den Regierungen vertraut, den im Entstehen begriffenen Global-Governance- Organisationen unhinterfragt zu vertrauen scheinen? Wie ist das zu verstehen? Wenn Sie solchen Organisationen Ihr Vertrauen schenken, bedenken Sie, dass diese Organisationen im modernen globalen Zeitalter, so außerordentlich gut sie sich auch präsentieren mögen, einfach nur größere Erscheinungsformen der lokalen Versionen sind, von denen wir wissen , dass wir ihnen nicht trauen können. Sie sind nicht unsere Eltern und zeigen keine Loyalität zu humanen Werten. Es gibt keinen Grund, irgendeinem  von ihnen Glauben zu schenken. Wenn Sie noch keinen bewussten Glauben entwickelt oder sich nicht eingehend gefragt haben, warum Sie so glauben, wie Sie es tun, mag eine solche Haltung menschenfeindlich erscheinen, doch in Wahrheit ist sie das Gegenteil. Diese Organisationen haben sich Ihr Vertrauen nur mit PR-Geldern und Hochglanzlügen verdient. Die wahre Macht liegt nach wie vor bei den Menschen. Es gibt einen Grund, warum Buddhisten nachdrücklich dazu raten, sein Vertrauen in den Dharma, das Naturgesetz des Lebens, zu setzen und nicht in Personen, und dass ähnliche Sprüche in anderen Glaubenssystemen üblich sind. Macht korrumpiert. Und in der heutigen Welt könnte unangebrachtes und unbegründetes Vertrauen eine der größten Machtquellen überhaupt sein. Es gibt gewaltige kriminelle Verschwörungen. Die Beweise sind überwältigend. Das Ausmaß der gegenwärtigen Verschwörungen ist nicht bekannt, aber es gibt keinen Grund zu der Annahme, dass im neuen globalen Zeitalter das soziopathische Streben nach Macht oder der Besitz der dafür erforderlichen Mittel abnimmt. Sicherlich nicht, solange abweichende Meinungen von Gatekeepern, „nützlichen Idioten“ und Verschwörungsleugnern verhöhnt und zensiert werden, die in Wirklichkeit direkt mit der soziopathischen Agenda zusammenarbeiten, indem sie unerbittlich diejenigen angreifen, die das Unrecht aufdecken wollen. Es ist die dringende  Verantwortung eines jeden menschlichen Wesens, soziopathische Agenden aufzudecken, wo immer sie existieren - und niemals  diejenigen anzugreifen, die dies tun wollen. Jetzt ist es mehr denn je an der Zeit, kindische Dinge und kindliche Impulse beiseite zu legen und als Erwachsene aufzustehen, um die Zukunft der Kinder zu schützen, die keine andere Wahl haben, als uns ihr Leben anzuvertrauen. Dieser Aufsatz hat sich auf das konzentriert, was ich für den tiefsten psychologischen Antrieb der Verschwörungsleugnung halte. Es gibt sicherlich noch andere, wie den Wunsch, akzeptiert zu werden; die Vermeidung von Wissen über und die Auseinandersetzung mit dem inneren und äußeren Schatten; die Aufrechterhaltung eines positiven und gerechten Selbstbildes: eine verallgemeinerte Version des Phänomens des „fliegenden Affen“, bei dem sich eine eigennützige und bösartige Klasse schützt, indem sie sich um den Tyrannen schart; die subtile unbewusste Übernahme der soziopathischen Weltsicht (z. B. „Die Menschheit ist der Virus“); Empörungssucht/Überlegenheitskomplex/Statusspiele; ein verkümmerter oder wenig ehrgeiziger Intellekt, der durch die Aufrechterhaltung des Status quo Bestätigung findet; der dissoziative Schutzmechanismus der Vorstellung, dass Verbrechen und Schrecken, die wiederholt zu unseren Lebzeiten begangen werden, irgendwie nicht jetzt, nicht „hier“, geschehen; und die ganz normale, altvertraute Faulheit und Feigheit. Ich vermute, dass alle diese Faktoren bis zu einem gewissen Grad auf dem Fundament der hier beschriebenen Hauptursache aufbauen. Übersetzung des Originalbeitrags „ On The Psychology Of The Conspiracy Denier “ von Nemo Jones, übernommen aus dessen überaus empfehlenswerten Substack „ Reporting for Beauty “, mit freundlicher Genehmigung des Autors. Nemo Jones ist Musiker und „enthusiastischer Naturrechtler“: „Ich schreibe, spreche und singe für Vernunft, Freiheit und Schönheit.“

  • Nun also doch: Amalgamverbot

    Warum erst jetzt? Amalgam für neue Zahnfüllungen zu verwenden, ist in der gesamten EU seit dem 1. Januar 2025 verboten – denn es besteht zur Hälfte aus Quecksilber. Davor, dass sich das hochgiftige Schwermetall aus Füllungen lösen, in Organe einlagern und die Gesundheit ihrer Träger vielfältig gefährden kann, hatten Kritiker seit rund 200 Jahren gewarnt – und standen deshalb als hysterische “ Märchenerzähle r” am Pranger. Arglose 50 bis 70 % der erwachsenen Bevölkerung, so schätzt die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK), hatten um die Jahrtausendwende noch Amalgam im Mund. Von der WHO über das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) und das Robert-Koch-Institut (RKI) bis hin zu einem von der Europäischen Union beauftragten Expertengremium, das 2007 sein Gutachten vorlegte: Sie alle hatten ihren vermeintlich wissenschaftlichen Segen dazu gegeben, Amalgam als stabilen, langlebigen und günstigen Füllstoff in der Zahnheilkunde weiterhin einzusetzen. War das rückblickend nicht Beihilfe zur millionenfachen Körperverletzung durch verharmlosendes Nichtstun? Hersteller wussten spätestens seit Mitte des vorigen Jahrhunderts Bescheid über das Vergiftungsproblem. Und schon 1995 hatte die Universität Kiel, nach Auswertung von rund 10.000 Studien zum Thema Amalgam, feststellen müssen: Als Zahnfüllstoff  war er zu keinem Zeitpunkt toxikologisch unbedenklich. (1) Könnte es um die angebliche, durch Faktenchecks “erwiesene” Märchenhaftigkeit von Warnungen vor Mobilfunkstrahlung, gentechnisch veränderten Organismen, Glyphosat, mRNA-“Impf”stoffen, dem Infraschall von Windkraftanlagen nicht ähnlich stehen? Wie war es beim Rauchen, bei Asbest, bei Arsen - im 19. Jahrhundert als "Allheilmittel" gegen Krankheiten wie Syphilis oder Malaria eingesetzt -, bei Contergan, Oxycodon, Fentanyl & Co.? “ Follow the Science ”? Bloß Schlafschafe tun das grundsätzlich immer. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1) Prof. Dr. O. Wassermann / M. Weitz / Dr. C. Alsen-Hinrichs / Dr. Sibylle Mai: Kieler Amalgam-Gutachten 1997. Medizinische, insbesondere toxikologische Feststellungen im Zusammenhang mit einer rechtlichen Beurteilung der Herstellung und des Vertriebs von Amalgam als Material für Zahnfüllungen , Institut für Toxikologie im Klinikum der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, 2. Auflage, Kiel 1997. Bild: Bing Image Creator, nachbearbeitet.

  • "Systemisch" heilen - wie denn sonst?

    Vom ersten bis zum letzten Atemzug sind wir soziale Wesen: einbezogen in Systeme von Personen und Gruppen, in denen jedes Teil jedes andere beeinflusst, direkt oder mittelbar. Liegt nicht auf der Hand, dass diese Zusammenhänge kausal bedeutsam sind, wenn wir erkranken – und unbedingt berück­sichtigt werden müssen, wenn Gesund­heit wieder­hergestellt werden soll? Deshalb setzt meine Stiftung AUSWEGE „systemisch“ an - sie sieht das Ganze. Wir existieren in Beziehung zueinander, immer, unausweichlich. Diese Beziehun­gen können von Abhängigkeit ge­prägt sein, von Kon­flikten, von Schuld, von Verpflichtung, von Macht und Ohn­macht, von Gleich­gültigkeit, von Ge­ringschätzung, von Manipulation und Gewalt, von Furcht, Hass und Neid; aber auch von Verständ­nis, Zuneigung, Freundschaft, Be­geh­­ren, Liebe, Be­wun­derung, Dank­barkeit, Fürsorge und vielerlei anderem, was Menschen positiv miteinander verbindet. Selbst wenn einzelne Bezie­hungen zerbrechen – wegen Streit, Trennung, Tod -, wirken sie weiter: in uns. Versteht sich von selbst, oder? Jener geschichtlichen Epoche, die „Neuzeit“ genannt wird, verdankt die Menschheit so be­eindruckende Errungen­schaf­ten wie die Atombombe, Plastikbusen, den Big Mac, das Kon­dom mit Erdbeergeschmack, Klonschafe, faltbare Handys, feuchtes Toilettenpapier mit Lavendelduft – und eine Medizin, die sich lieber auf mathematisch-naturwissenschaftlichen Erkenntnis­gewinn nach dem Vorbild der Physik verlässt als auf den Wissensschatz jahrhundertealter Heiltraditionen, auf die persönliche Erfahrung und Intui­tion von Anwendern. Com­mon Sense wird geringgeschätzt, und zur Belustigung von Stu­denten pflegen Profs ih­re Vor­lesungen gerne mit einer Fülle von Beispielen zu würzen, bei denen diese Missach­tung einleuchtet: Fälle, in de­nen der vermeintlich „gesunde Men­schenverstand“ haarsträubend danebenlag, gottlob geradegerückt durch neugieriges, objektives Forschen. Aber wo immer Gering­schät­zung pauschal wird, schießt sie übers Ziel hinaus: Dieses Phä­nomen ist beispielsweise in der Geschichte der modernen Psy­chiatrie und Psychotherapie zu bestaunen. Ein rundes Jahrhun­dert benötigten diese Diszip­linen, um sich einer Erkenntnis anzunähern, über welche der Common Sense immer schon verfügte: der banalen Tatsache nämlich, dass keiner von uns auf seinem eigenen Planeten lebt. Vom ersten bis zum letzten Atemzug sind wir soziale Wesen: einbezogen in Syste­me (1), in denen jedes Teil jedes andere beeinflusst, direkt oder mittelbar. Was auch immer wir tun oder unterlassen: Wir wirken in sie hinein, und sie wirken auf uns zurück. Liegt nicht auf der Hand, dass diese Zusammenhänge eine kausale Rolle spielen könnten, wenn wir erkranken – und keinesfalls außer acht gelassen werden dürfen, wenn Gesundheit wiederhergestellt werden soll? Müssten sie nicht stets mitbedacht werden, wenn An­amnesen vorgenommen und The­rapiepläne erstellt werden? Ich verüble meinen Ärzten keineswegs, dass sie mein Kariesloch stopfen oder meinen gebrochenen Arm schienen, ohne mein Verhältnis zu meiner Mama zu hinterfragen. Aber je stärkere psychische Anteile eine Er­krankung aufweist, desto vordringlicher wird es, das soziale System zu verstehen und einzubeziehen, in dem sie entstand. Insofern führt an einem „systemischen“ Ansatz nichts vorbei – beson­ders bei Kin­dern, aber auch bei Erwach­se­nen. Und deshalb gehört er zum Konzept unserer „Aus­wege“-Camps . Wir legen großen Wert darauf, dass Angehörige einen Patienten nicht bei uns „abliefern“, sondern dableiben; wir möchten sie mitberaten, mitbehandeln. Das erhöht den Betreuungs­auf­wand erheblich, aber auch die Heilungschance. In unserem Gesund­heits­wesen geschieht weithin: das krasse Gegenteil. Was passiert, sobald jemand zum Patienten wird? Er muss in die Praxis oder in die Klinik, ihm werden Medikamente verordnet, er hat sich therapeutischen Maßnah­men zu unterziehen; begleiten ihn Angehörige, dann selten mehr als einer, und dies überwiegend zu dem Zweck, ihm Langeweile und Ängste zu vertreiben, während er im Wartezimmer seines Termins harrt. Mit anderen Worten: Er wird von seinem sozialen System künstlich isoliert. Und damit ist vorprogrammiert, dass weder ganz verstanden noch optimal behandelt wird, woran er leidet. Warum Abraham zum ADHS-Kind wurde Beispiel ADHS, jene Verhal­tensstörung, bei der Aufmerk­samkeitsdefizite mit Hyper­aktivität einhergehen: Ob nun Psychotherapien oder pharmazeutische Ruhigsteller wie Ritalin zum Einsatz kommen - im Behandlungsfokus stehen die betroffenen Kinder und Jugendlichen. Wieviel mehr mit einem „systemischen“ Ansatz zu erreichen wäre, erweist sich seit Jahren in unseren Thera­piecamps: Von 49 Minderjährigen, die mit der ADHS-Dia­gnose von ihren Eltern dorthin gebracht wurden, waren 43 am Ende völlig symptomfrei , einer weitgehend. Warum? Noch mehr als andere Kinder benötigen ADHS-betroffene: Zeit; Geduld; liebevolle Zuwen­dung; viel Bewegung; ein harmonisches, konfliktfreies Um­feld; klare Regeln - sowie deren konsequentes Umsetzen; und einen stark eingeschränkten Zugang zu Unterhaltungs­elek­tronik. Dafür sorgen müsste ihr primäres System: die eigene Familie. Während eines Camps werden unsere Therapeuten zu Bezugspersonen, die all dies sicherstellen. Aus ihrer Vorge­hens­weise lernen Mütter und Väter, ihr Erziehungsverhalten zu ändern. Ein ganzes System wird „heil“, und die Sympto­matik verschwindet – wenn auch nur kurzfristig, falls es anschließend in alte Muster zurückfällt. Wie uneinsichtige Eltern verhindern können, dass Therapieerfolge bei ADHS an­halten, führte uns Abraham* vor Augen, als er im August 2012 , damals acht Jahre alt, an einem „Auswege“-Camp im Schwarzwald teilnahm, begleitet von Mama, Papa und seiner zwei Jahre jüngeren Schwester. Dem aufgeweckten, kontaktfreudigen Jungen „fällt es äußerst schwer, sich zu konzentrieren. Er ist leicht ablenkbar, seine Aufmerksamkeit springt unentwegt von einem zum anderen“, berichtete uns seine Mutter vorweg. „Kaum beginnt er etwas, da braucht er schon wieder etwas Neues.“ In der Schule bereitete ihm diese Unart erhebliche Probleme: Lehrer klagten über sein extrem langsames Arbeitstempo; für Hausaufgaben, die Mitschüler in einer Viertelstunde erledigen, benötigte er mitunter drei bis vier. Generell „akzeptiert er keinerlei Regeln“, klagten die Eltern. Anfang 2012 nahm sich eine Psychotherapeutin des Jungen an, diagnostizierte ADHS – und drückte der Mut­ter sogleich eine Pillenschach­tel mit Methylphenidat in die Hand, das unter dem Handels­namen Ritalin als chemisches Allheilmittel für chronisch un­aufmerksame, hyperaktive Kinder vermarktet wird. Vom Camp erhofften sich Abrahams Eltern eine nebenwirkungsfreie Alternative. Vom ersten Camptag an staunten sie über Abrahams „wundersame“, geradezu augenblickliche Verwandlung: Plötz­lich wirkte er ausgeglichen. Hochkonzentriert befasste er sich stundenlang damit, Auf­gaben zu erledigen, die ihm unsere Kinderbetreuer stellten, und mit anderen Kindern zu spielen. Von Verhaltensauffäl­lig­keiten keine Spur mehr. Doch kaum war die Familie wieder zu Hause, war mit Abraham wieder „alles beim alten – rückblickend hat das Camp also nichts gebracht, von ein paar schönen Ferien­tagen abgesehen“, bemängelten die Eltern im nachhinein. Was sie verkannten: „Beim alten“ blieben ihre eigenen fa­talen Verhaltensmuster. In den neunziger Jahren waren sie aus Kasachstan nach Deutschland ausgewandert. Einer besseren Zukunft im vermeintlich goldenen Westen hat­te der Vater eine beachtliche Karriere geopfert: In seiner al­ten Heimat hatte er Hochschul­studien zum Be­triebswirt und Juristen absolviert; in Polizei­behörden hatte er es bis zum Dienstgrad eines Oberleutnants gebracht, mit bis zu dreißig Un­tergebenen; auch eine Ausbil­dung zum Masseur konnte er vorweisen. Doch „in Deutsch­land wurde ich plötzlich zum Nichts“: Seine Abschlüsse wurden hier nicht anerkannt; er kämpfte mit der schwierigen Sprache und langer Arbeitslo­sig­keit – bis er sich für ein paar Euro als Wellness-Masseur in einem Bordell verdingte. All das nagte an seinem Selbstbe­wusst­sein, machte ihn chronisch unzufrieden, gereizt, aggressiv; immer öfter griff er zu Wodka, schließlich zu Rauschgift. Zeit für Abraham nahm er sich zumeist nur, um den Jungen anzubrüllen, zum Versager zu erklären, Befehle zu erteilen, manchmal auch körperlich zu züchtigen. Um den Lebensunterhalt der Fami­lie kümmerte sich überwiegend seine Frau, als Alten­pfle­gerin in einem Senio­ren­heim. Mit Erziehungs­auf­gaben überfordert, pflegten die Eltern Ab­ra­ham mit Unter­haltungselektronik aller Art „ruhigzustellen“: Sein Zimmer statteten sie mit Großbildfernseher, Playstation und Gameboy aus,zusätzlich zum neuesten Handy – und damit verbrachte der Junge beinahe jede freie Minute. Daran änderte sich auch nach dem Camp­aufenthalt nichts. Die vermeintliche ADHS-Symptomatik hat sich seither noch zugespitzt. Weder das Wiederholen einer Klasse noch ein Schulwechsel noch eine weitere Psychothera­pie halfen. Lag das nun an Abrahams Behandlungsresistenz - oder an der Verantwortungslosigkeit seiner Eltern? Wem will Erwin etwas husten? Beispiel Atemwegserkran­kun­gen: Einer der jüngsten Teilneh­mer zweier „Auswege“-Thera­piecamps 2013/14, der zweijährige Erwin*, litt seit über einem Jahr an einer immer wiederkehrenden Bronchitis. Nach seinen Campaufenthalten ist sie so gut wie abgeklungen. Ärzte hatten dem Kleinen zuvor nutzlos Antibiotika verschrieben – eine immer noch weithin übliche, aber törichte Maßnahme in solchen Fällen, weil nahezu alle Atemwegsinfekte durch Viren verursacht werden, während Antibiotika nur gegen Bakte­rien helfen. Den Schlüssel zum Erfolg könnte unser Campteam darin gefunden haben, im Symptom ein Signal, in der Krankheit eine Bedeutung zu sehen. Was „sagen“ Bronchien, wenn sie „hyperreagibel“ sind, wie es in einem Befundbericht über Erwin hieß? „Die Lunge hat mit Trauer zu tun“, so deutet unser Camparzt ihre „Organsprache“. Der kleine Erwin „reagiert hochsensibel auf die seelischen Belastungen der alleinerziehenden Mutter“, die merkwürdigerweise ebenfalls mit Lungenproblemen zu tun hatte, genauso wie ihr Vater, Erwins Opa. Sie „benötigt ein gesundes Umfeld, in dem alle Familienmitglieder eine vertrauensvolle Einheit bilden und sie so sein darf, wie es ihr entspricht. Dann wird sie stark, braucht nicht mehr traurig zu sein, kann mit Erwin so umgehen, wie der es braucht – und beide müssen niemandem mehr ‚etwas husten’.“ Auf dem Weg zu einer solchen Einheit erlebten wir Mutter, Oma und Opa, die gemeinsam mit Erwin angereist waren, schon während ihres ersten Aufenthalts bei uns; unter dem Eindruck der allgegenwärtigen Harmonie innerhalb der Campgemeinschaft und vieler intensiver Beratungsgespräche, offen für ein neues, tieferes Verständnis der Hintergründe von Erwins Belastung, beflügelt von eigenen gesundheitlichen Fortschritten wurden Erwins wichtigste Bezugspersonen ge­lassener und zuversichtlicher, legten Ängste ab, fanden zu gegenseitiger Akzeptanz und Vertrauen. Und spätestens bei seinem zweiten Auswege-Camp, Anfang Mai 2014 , „hat dieser Junge aufgehört, ein Patient zu sein“, wie unser Camparzt abschließend konstatierte; „seine Bronchitis ist offenbar weitestgehend abgeklungen“. Während der sieben Camptage beobachteten die 15 Teammitglieder keinen einzigen Anfall von Husten und Atemnot mehr. Nach An­gaben der Mutter hustet Erwin „nur noch morgens nach dem Aufwachen“, weitaus weniger heftig als früher. Hat sich die Prognose des Camparztes be­wahrheitet? Diesmal hatte Er­wins Mutter ihren neuen Lebens­gefährten mitgebracht, sie wirkte frisch verliebt, unbeschwert und glücklich – womit sie ihrem Jungen eben jenes harmonische Umfeld schenkte, auf dessen Fehlen er psychosomatisch reagiert haben könnte. Können sich familiäre Spannungen in epileptischen Anfällen entladen? Beispiel Epilepsie: Beim jüngsten Teilnehmer unseres Aus­we­­ge-Camps Ende Juli 2013 , dem damals zweijährigen Bernd*, war sie anschließend monatelang vollständig verschwunden. Hatte er zuvor sechs Mal täglich heftig ge­krampft, so verringerte sich die Anzahl der Anfälle bis vier Wochen nach Campende auf vier, in der darauffolgenden Woche auf einen. Ab Oktober war der Kleine anfallsfrei. Doch um Ostern 2014 kehrte die Epi­lepsie zurück. Weshalb? Just zu diesem Zeit­punkt besiegelten die Eltern, deren schwere Be­ziehungskrise für uns schon während des Camps spürbar gewesen war, ihre Trennung – anscheinend reagierte Bernd sensibel darauf, was nebenbei darauf hindeutet, dass auch Epilepsien keineswegs immer losgelöst von psychischen Belastun­gen betrachtet werden dürfen. Um Pfingsten 2014 war die Trennung halbwegs gütlich vollzogen, die Familienverhält­nis­se geklärt, es kehrte wieder ei­nigermaßen Frieden in Bernds häusliche Umgebung ein – prompt verschwanden seine Anfälle wieder. Autismus: systemisch mitbedingt? Bis in die sechziger Jahre vertraten Fachleute die These, Autismus entstehe aufgrund der emotionalen Kälte mütterlicherseits („Kühlschrank­mama“), durch lieblose Erzie­hung, mangelnde Zuwendung oder psychische Traumata. Seit nachfolgende Studien diese Annahme als haltlos erwiesen, blendete die Forschung systemische Zusammenhänge weitgehend aus – und konzentrierte sich auf mögliche Verur­sa­cher im betroffenen Kind; vermutet wurden genetische Ano­malien, Hirnschädigun­gen, biochemische Besonder­hei­ten wie erhöhte Dopamin-, Adre­nalin- oder Testosteron­spiegel; „Gefühlsblindheit“, „Auf­merk­samkeitstunnel“ und an­dere kognitive Defizite. Dass das primäre Sozialsystem – die Familie – bei Anamnese und The­rapie auch bei diesem Krankheitsbild nicht außer acht gelassen werden darf, haben uns unter anderem Benny* und Martin* vor Augen geführt. Ein ruhiges, pflegeleichtes Ba­by sei er von Geburt an gewesen, berichtet Bennys Mutter Doreen*. Allerdings fiel ihr beim Stillen auf, dass er stets wegschaute; er sei immer nur auf dem Boden gelegen, habe nie gelacht, keinerlei Motiva­tion zum Krabbeln gezeigt. Erst mit 17 Monaten lief er ohne fremde Hilfe. Bis zu seinem zweiten Lebensjahr gab er keinen Laut von sich – und bis heute keinerlei verständliche Worte. „Er möchte sprechen, kann aber nicht“, glauben seine Eltern. Benny hält keinen konstanten Blickkontakt, reagiert nicht auf Zurufen seines Na­mens. Will man mit ihm spielen, dreht er sich weg. Auf dem Schoß sitzen mag er nicht. Als er mit vier Jahren, im Oktober 2012, erstmals Kinder­psychiatern ei­ner Universitäts­klinik vorgestellt wurde, vermochten diese „nicht zu beurteilen, inwiefern der Junge wach, bewusstseinsklar und orientiert ist“; sie sa­hen die Kri­terien für die Dia­gnose „Autis­mus“ erfüllt. Auch seine Grob- und Feinmotorik ist beeinträchtigt. Ein sonderpädagogisches Gutachten vom April 2014 geht von einer „muskulären Hypo­to­nie“ aus. Im Verlauf eines Auswege-Camps im August 2014 konnte der ärztliche Leiter Dr. Horst Schöll bei Bennys Symptomatik keine nennenswerte Besserung feststellen. Immerhin fiel der Mutter auf, dass ihr Junge „ab und zu mehr lautierte“, und ihres Erachtens verbesserte sich zumindest seine seelische Ver­fassung erheblich: Er wirkte auf sie entspannter, was der Camp­arzt allerdings darauf zurück­führte, dass „Benny hier mehr Bewegungsfreiheit als zu Hau­se hatte, dadurch schien er friedlicher“. An der Autismus-Diagnose wurden im Team Zweifel laut: „In den Sitzungen bei mir“, berichtete eine Heilerin, „ließ er sich von mir umarmen, schmiegte sich an mich. Mit Menschen, die er kennt, nimmt er Körperkontakt auf.“ Fraglich erschien unserem Camparzt auch die „muskuläre Hypotonie“, in der er eher Ko­or­dinationsstörungen sah. Bemerkenswerte Fortschritte machten hingegen die beiden Eltern, wie dem Arzt auffiel: „Durch zahlreiche Gespräche nahmen die Spannungen zwischen ihnen ab, ihr Sohn empfand das offenbar als angenehm.“ Eine „neue Entwick­lungs­chance für Benny“ hing nach seiner Einschätzung da­von ab, dass „die Eltern schnellst­­möglich ihre Bezie­hung klären“. Damit begannen sie schon während der Camp­tage: In ihrer Ehe fühle sie sich nun weniger „verloren“ als zuvor, erklärte Bennys Mama abschließend; sie sehe klarer und fühle sich erleichtert, ihr seien Auswege aufgezeigt worden. Ihren Mann Alexander* erlebte sie im Camp „weicher – er hat angefangen, sich zu spüren“. Fünf Wochen später erreichte uns eine überschwängliche E-Mail von Doreen*: „ So viel hat sich geändert. Benny hat nie gut geschlafen - besser zwar als viele autistische Kinder, aber für uns war es ein endloser Albtraum. Jeden Tag stand er zwischen 5 und 6 Uhr auf, egal wann er ins Bett gegangen war. Doch seit dem Camp steht Benny jeden Tag nach 7:15 Uhr auf. Jeden Tag! Und nachts schläft er durch. Vor dem Camp hatte Alexander ein Jahr lang den ‚Frühdienst’ für Benny übernommen - und mir damit ein schlechtes Gewissen gemacht. Jetzt, da wir beide schlafen und Energie tanken können, haben wir beide Kraft, den Alltag zu schaffen – und Benny Liebe und Ruhe zu geben. Zweiter Punkt, ebenfalls unheimlich wichtig: Noch nie hat Benny alleine gespielt. Immer musste er jemanden dabei haben, und wenn wir kochen oder sonst etwas ma­chen mussten, war es die Hölle. Seit dem Camp spielt Benny regel­mäßig auf dem Teppich allein. Er lautiert ohne Ende, war früher ebenfalls selten vorkam. Er spielt und lautiert und lautiert und spielt. Spielen bedeutet in seinem Fall, auf dem Boden zu rollen und mit Lego- und Duplo-Klötzchen bauen, aber trotzdem!!! Diese Erleichterung ist mehr wert, als ihr euch vielleicht vorstellen könnt. Dritter Punkt: Benny ist einfach mehr ‚anwesend’. Er ist so wach, er steht gerade und ist anders ‚da­bei’ als früher. Er ist geistig präsenter. Toby, sein Bruder, beachtet ihn jetzt zum ersten Mal, so als falle ihm erst jetzt auf: „Oh, da ist ja jemand!” Es ist so anders!!!!“ Was steckt hinter Bennys Ver­än­derung? Doreen ist sich sicher: „Unsere neue Ruhe und Friede wirken sich positiv auf ihn aus.“ Denn „die Beziehung zwischen Alexander und mir hat sich sehr geändert. Wir nutzten die Werkzeuge, die ihr uns im Camp mitgegeben habt, und entdeckten die Ruhe und Lust in uns wieder, die doch zu uns gehörte. Unsere Familiendynamik hat sich geändert – in Richtung Familie. Ale­xan­der lächelt mehr. Er ist ein glücklicher Mensch geworden. Frü­her lächelte er nie in die Kamera, wenn ich ihn fotografierte – jetzt tut er es unaufgefordert. Er und ich sind jetzt endlich wieder ein Team. Zuvor hatte ich immer gedacht, dass ich ihn verlassen muss, um meine Seele zu befreien und meine Träume zu leben. Aber seit dem Camp ist alles in mir ruhiger und zufriedener geworden.“ „ Oh - noch etwas “, merkt Do­reen an: „ Seit 25 Jahren kämpfe ich gegen eine Essstörung. Immer war Essen meine Sucht. Ich stopfe und stopfe und stopfe mich mit Essen voll, danach fühle ich mich immer schlecht. Doch seit dem Camp habe ich nur Lust zu essen, wenn ich Hunger habe; und wenn ich satt bin, will ich nicht mehr essen. Seit meiner Kindheit habe ich das nicht mehr erlebt. Was für ein Wunder!“ Ein Schüchterner wird zum „Autisten“ gestempelt Mit testpsychologisch bestätigtem „Autismus“ war der 14jährige Martin* im Früh­jahr 2014 in ein Therapiecamp der Stiftung Auswege gekommen. Zu Beginn erwies er sich dort als überaus schüchtern, unsicher, verschlossen, still; doch im Campverlauf blühte er auf, suchte Sozialkontakte – keine Spur von krankhaften Verhaltensauffälligkeiten. Schon in früheren Camps hatten ähnliche „Autismus“-Fälle unter unseren Therapeuten für fassungsloses Kopfschütteln über angeblich „wissenschaftlich fundierte“ Psychotesterei und voreilige Schlüsse daraus gesorgt. Schlimmstenfalls werden solche von psychometriegläubigen „Experten“ verpass­ten Etikettierungen zu fatalen Prophezeiungen, die sich selbst erfüllen. Mit zehn Jahren war dem Jungen von einer Kinderklinik im Allgäu eine „emotionale Störung“ bescheinigt worden, woraus dort im Februar 2014 die Diagnose „Autismus“ wur­de. Nicht weniger als sechs verschiedene psychologische Tests hätten nämlich „auffällige Er­geb­nisse“ gezeigt, wie drei Ärz­te und eine Psychologin in ihrem gemeinsamen Befundbe­richt darlegten: unter anderem eine „schwere Beeinträchti­gung der wechselseitigen sozialen Interaktion, Aufzwingen von Routinen, Ritualen und In­ter­essen, Sprech- und Sprach­auffälligkeiten, nonverbale Kom­­munikationspro­ble­me sowie motorische Unge­schick­lich­keit“. Alles in allem liege „eine tiefgreifende Ent­wick­lungs­störung“ vor. Der Mutter wurde nahegelegt, für ihren Sohn einen Behinderten­aus­weis zu beantragen. Kaum war Martin im Camp eingetroffen, da wollte er un­bedingt wieder weg. Doch schon am nächsten Tag „platzte der Knoten“, wie seine Mama in ihrem Tagebuch festhielt. Martins Verhalten während der Heilwoche veranlass­te alle Therapeuten, die sich um ihn kümmerten, zu einhelligem Zweifel an der Autis­mus-Diagnose: Immer öfter lächelte der angeblich schwer Verhaltensgestörte andere Per­sonen an, hielt Blickkontakt mit ihnen, umarmte sie, scherz­te mit ihnen, ließ sich auf längere Gespräche ein, hörte aufmerksam zu; unsere Kinderbetreuerin hörte ihn an einem Abend „wie ein Wasser­fall reden“. Wie „offenherzig“ er sich gab, versetzte seine Mutter in Erstaunen: Hier habe er „sich mehr als bisher geöffnet, seine Scheu gegenüber Fremden wurde deutlich besser. Sogar beim Tanzen mit Anderen hatte er Freude, was früher undenkbar gewesen wäre. Überall war er dabei, ohne sich abzukapseln.“ Verhaltensweisen, die von Psychologen als „autistisch“ etikettiert worden waren, wertete der ärztliche Leiter des Auswege-Camps als „Schüch­ternheit, geringes Selbst­bewusst­sein und starke Mut­ter-Bezogenheit“ – doch „im Camp taute Martin langsam auf“. Wer diese Form des „An­ders­seins“ als therapiebedürftig einstuft, verkennt anscheinend, dass im weiten Spektrum von Persön­lichkeitszügen, die Menschen aus unterschiedlichen Gründen unterschiedlich ausgeprägt, unterschiedlich stabil entwickeln, die „Abwei­chung von der Norm“ eher die Norm als die Ausnahme ist. Offenbar hatte kein klinischer Psychologe, mit dem Martin zu tun bekam, je in Betracht gezogen, dass die eingesetzten Testverfahren ihren besorgniserregenden Befund überhaupt erst hervorgebracht haben könn­ten. Wie finden wir heraus, welche Persönlichkeit in einem Jugendlichen am Beginn seiner Pubertät steckt, der offenbar stiller, unsicherer, vorsichtiger, ängstlicher, zurück­haltender ist als andere? Sollten wir ihn dazu nötigen, in ungewohnter Umgebung, in einem kühl-funktionalen Kli­nik­zim­mer, unter den Augen weißbekittelter, wissenschaftlich-distanzierter Mediziner mit zweifelhafter Empathie stun­denlang Items auf Frage­bögen anzukreuzen – oder sich von diesen Medi­zinern „interviewen“ zu lassen, wobei sich ihr Blick häufiger auf die Unter­lagen richtet, in denen sie die Äußerungen des Getesteten pro­tokollieren, als auf den Ge­te­steten selbst? Das „Aus­wege“-Team zieht es vor, ihm eine Umgebung zu bie­ten, in der er Wohlwollen, Anerken­nung, Ermutigung, Ge­duld und liebevolle Zuwen­dung spürt: eine Umgebung, die seiner psychischen Gesund­heit auch daheim – in der Fami­lie, in der Schule, im Freundes- und Bekanntenkreis – förderlich wäre. Wenn in einem solchen Rahmen seine Verhaltens­auf­fälligkeiten deutlich nachlassen oder gar gänzlich verschwinden: Sind dann nicht eher seine Lebensumstände „behandlungsbedürftig“ als er selbst? In ihrem Bericht erwähnte die Kinderklinik „zerrüttete Fami­lienverhältnisse nach Schei­dung der Eltern, starke Dishar­monie zwischen den Erwach­senen“. Auf Martins Wunsch hin besteht seit Ende 2012 keinerlei Umgang mehr mit dem Vater, zu dem er schon zuvor ein belastetes Verhältnis hatte. Beide Eltern teilen sich zwar das Sorgerecht für Martin, haben aber jeglichen Kontakt zueinander abgebrochen. Dass allein schon solche Verhält­nisse ein hochsensibles Kind psychisch extrem verunsichern und belasten können, ist nachvollziehbar. Im Klammergriff mütterlicher Fürsorge Fatale „systemische“ Hinter­gründe von Erkrankungen veranschaulichten uns im Oktober 2014 drei Teilnehmer unseres 17. Therapiecamps na­he Göttingen : zwei Ge­schwi­ster, Kevin* (14) und Lara* (23) sowie ihre besorgte Mutter Ma­rianne*. Dass Kevin am As­perger-Syndrom leidet – einer milden Form von Au­tismus -, stand für die Mama nach eingehender Lektüre von Fach­literatur zweifelsfrei fest, auch wenn bisher kein Arzt ihre Laiendiagnose bestätigt hatte; in ihrer Ver­mutung ausreichend bestärkt fühlte sie sich nach einem Termin bei einer Autismus-Bera­tungsstel­le. Betroffene weisen Schwä­chen in der sozialen Interak­tion und Kommunika­tion auf, ihre Inter­essen sind stark eingeschränkt, ihre Aktivi­täten oft stereotyp, sie wirken „merkwürdig“ und ungeschickt. All dies schien ihr auf Kevin zuzutreffen: „Von klein auf hat er überwiegend alleine gespielt, war sehr ruhig, zog sich stundenlang in seine Welt zurück, beschäftigte sich für Tage und Wo­chen nur mit einem be­stimm­ten Thema (Holzspiel­zeug, Lego, Autos, Schildkrö­ten, später Schach, neuerdings Bogenschießen)“, schilderte uns die Mutter vorab. Dabei habe er sich stets „sehr tollpatschig und unbeholfen“ angestellt. Eine Zeit­lang hielt sie ihn für schwerhörig, stellte dann aber fest, dass er „einfach alles ausblendet“. Er habe „überhaupt kein Zeitgefühl und kein richtiges Kälteempfinden“ und „braucht unbedingt strukturierte Tagesabläufe“. Seine Lehrer beschrieben ihn als „still und unauffällig“. Stundenlang „redet er über seine Spezialthe­men und merkt dabei nicht, dass sein Gegenüber schon lange nicht mehr hinhört“. Wie viele Autisten verblüfft Kevin durch ausgeprägte Sonderbe­ga­bungen: Einmal gehörte Ge­schichten „kann er eins zu eins wiedergeben“; beim Malen, Bauen, Basteln sei er „sehr kreativ“. Und was war mit Kevins älterer Schwester Lara* los? Seltsam oft fühlte sich die junge Frau „müde, erschöpft, abgeschlagen“ – mitbedingt durch einen Heuschnupfen, der sie seit ih­rem neunten Lebensjahr plagt, aber auch in Zeiten ohne Pollen­flug“. Seit über einem Jahr machten ihr phasenweise Hautprobleme zu schaffen: „am Gesicht, am Hals, im Nacken, an den Oberarmen, am ganzen Rücken“. Dann „brennt und juckt es“. Kein Dermato­loge hatte ein Mittel dagegen gefunden. Als weitere gesundheitliche Belastungen gab die junge Frau „Schilddrüsenpro­bleme“ an – ein Heilpraktiker will eine Hashimoto-Thyreo­ditis festgestellt haben -, außerdem „chronisch entzündete Mandeln, Gliederschmerzen, Schweißausbrüche, Schlafstö­run­gen“. In einem ausführlichen Begleitbrief zu ihrer Anmeldung schilderte Lara ihre Lebensgeschichte, die geprägt war von Anspannung, Überforderung, Angst und mangelndem Selbstbewusst­sein. Mehrfach wechselte sie die Schule, weil sie sich „von Lehrern gestresst und ge­mobbt“ fühlte. Wiederholt versagte sie in Abschlussprüfun­gen. Ihre psychische Verfas­sung kennzeichnete sie so: „Kein Selbstvertrauen mehr; ständige Angst davor zu versagen; ohne Selbstbewusstsein, mich zu wehren; habe immer alles geschluckt; es fällt mir schwer, bestimmte Dinge an- oder auszusprechen; bin eher still und zurückhaltend, um Ärger aus dem Weg zu gehen.“ Was steckte hinter der Sym­ptomatik der beiden? Wie war ihnen zu helfen? Kevins mutmaßliches Asperger-Syndrom konnte kein Teammitglied bestätigen, das sich um den Jungen während des Camps kümmerte. Anfangs überaus schüchtern und wortkarg, öffnete er sich mit jedem Camptag mehr, wurde zutraulich, redete und spielte mit Anderen. „Kevin ist ein hochsensibler Junge mit hoher Auffassungs­gabe und vielen Talenten“, konstatierte unser Camparzt ab­schließend, „weniger autistisch als introvertiert“. Wovor zieht sich Kevin nach innen zurück? Eher beiläufig hatte Lara bei ihrer Anmeldung „familiären Stress“ angegeben, ohne näher darauf einzugehen – und genau hier vermuteten wir die Wurzel des Übels. Kein Arzt und kein Heilpraktiker, denen Marianne ihre Kinder bisher vorstellte, hatte sich jemals eingehend mit dem Elternhaus befasst, insbesondere mit Marianne selbst, die ebenfalls gesundheitlich schwer angeschlagen zu uns gekommen war. Statt uns auf ihre Symptome zu konzentrieren, hinterfragten wir zuallererst ihre Lebensgeschichte, und die erwies sich als überwiegend unglücklich und belastet: Die Eltern, die gemeinsam eine Firma leiteten, hatten Marianne von Anfang an vernachlässigt; ihr Vater war „oft sehr jähzornig“, so erinnerte sie sich – „als ich acht Jahre alt war, wollte er mich erschießen“; ihre Mutter „konnte kei­ne Gefühle zeigen, nie nahm sie mich in den Arm und tröstete mich, nie las sie mir ein Buch vor oder spielte mit mir“. Wegen schlechter Schulleistun­gen, die hauptsächlich von einer Legasthenie herrührten, erklärten ihre Eltern sie für „blöd“. Unauslöschlich ins Ge­dächtnis eingebrannt hat sich ihr ein Kindheitstag, an dem sie eine schwer depressive Tante, die „den größten Teil ihres Lebens in Kliniken verbrachte“, blutüberströmt und bewusstlos in der gemeinsamen Wohnung fand, nach einem missglückten Selbstmord­versuch. Während ihrer Kind­heit litt Marianne jahrelang unter starken Hals­schmerzen und einer Bauch­fellentzün­dung. Eine Lehre als Dekora­teurin brach sie nach einem Jahr ab, teils aus gesundheitlichen Gründen, teils we­gen eines schikanösen, daueralkoholisierten Chefs. Danach be­gann sie eine Ausbildung zur Arzt­helferin, bis sie einen selbstständigen Notarzt kennenlernte, der ihr Ehemann und Vater ihrer acht (!) Kinder wurde, die sie zwischen 1985 und 2003 gebar. „Das Leben mit ihm folgte dem gleichen Muster, das ich in meinem Elternhaus erlebt hatte: Es war geprägt von Erniedrigungen und seelischen Qualen, später kamen noch massive Existenz­ängste hinzu“, als dem Mann wegen Steuer­hinterziehung Ge­fängnis drohte. Obendrein starben innerhalb von vier Jahren zwei Omas und der Vater, an den sie immerhin auch „positive Erinnerungen hat: In schwie­rigen Situationen war er als Ein­ziger für mich da gewesen“. All diese Belastungen blieben nicht ohne gesundheitliche Auswirkungen: „Ständig hatte ich Migräne – mit Erbrechen, Seh- und Wortfindungsstörun­gen -, chronische Nebenhöhlen­entzündungen, Magenge­schwü­­­re, ein (unoperierter) Band­scheibenvorfall, Heuschnup­fen, massive Aller­gien. Bei einer Körpergröße von 1,80 m wog ich nie mehr als 46 Kilo.“ Im Herbst 2009 „hatte ich einen völligen Zusammen­bruch mit Angstzuständen und Depres­sio­nen“. Bald darauf trennte sie sich endgültig von ihrem Mann – „und dann verschwanden von selbst fast sämtliche Krank­heiten, sogar der Heuschnup­fen. Geblieben ist eine Gluten­unverträglich­keit und meine massiven Schlaf­störungen.“ Zwar sollen ihr zwei Psycho­lo­ginnen mit Verhaltens- und Traumathera­pie geholfen ha­ben. Doch „ir­gendwie komme ich aus dem Schlamassel noch nicht heraus, es kehrt in keinster Weise Ruhe in mein Leben ein“. Weiterhin fühlt sich Marianne chronisch erschöpft. Mit jedem Camptag wurde uns klarer: Die mysteriösen Krank­heitsbilder der Kinder hängen aufs engste mit Mariannes Unfähigkeit zusammen, ihren „Schlamassel“ zu verarbeiten. Unser Camparzt erlebte Lara als „wahnsinnig sensibel, völlig abhängig von der Mutter, ohne Selbstvertrauen und Selbst­wertgefühl. Trotz ihrer 23 Jahre traut sie sich kein eigenes Le­ben zu. Ich habe ihr nahezubringen versucht, dass es sich bei all ihren Sympto­men nur um angestaute Ag­gres­sionen handelt, bedingt dadurch, dass sie nicht aus sich herausgeht, viel zu bescheiden ist. Wenn sie insofern aufblüht, werden die Symptome verschwinden.“ Die heikle Familienkonstella­tion wird nach seinem Ein­druck geprägt von einer „sehr dominanten“ Mutter, die „alles weiß – besser! Das Bild, das sie von ihren Kindern hat, tragen diese wie einen Stempel auf ihrer Stirn. Sie akzeptieren die mütterliche Übermacht, leiden aber sehr darunter: Lara tut dies mit Mutlosigkeit, Minder­wertigkeit, Schwächegefühl“. (Tatsächlich erlitt sie am vorletzten Camptag einen Schwä­che­anfall.) Und ebenso wie bei ihrem kleinen Bruder äußert sich ihre seelische Belastung „in genau den gleichen Sym­ptomen: Beide kriegen die Schu­le nicht hin, versagen bei Prüfungen, trauen sich nichts zu, sind mut- und kraftlos“. Lara habe dies „durch die Ge­spräche mit mehreren Thera­peu­ten verstanden und angefangen, gegenüber ihrer Mutter eigene Vorstellungen vorzubringen. Lara wird ihren Weg gehen und möglichst bald von zu Hause ausziehen.“ Auch bei Kevin waren wir zu­versichtlich: „Sobald die Schwie­­rigkeiten in diesem Familienge­bil­de verschwinden, wird der Junge völlig ‚normal’“, sagte Hei­ler Dr. André Peter voraus. Unser Camparzt bemerkte abschließend: „Noch ist Kevin zu jung, um genügend Selbst­be­wusstsein zu entwickeln, sich gegen Mama zu stemmen. Darin haben wir ihn bestärkt.“ Mehr konnten wir für Kevin und Lara leider nicht tun – denn während der Camptage erwies sich ihre Mutter als ganz und gar „behandlungsresistent“: Ihre Therapiesitzungen gestaltete Marianne als Mono­loge, redete „ohne Punkt und Kom­ma, wie ein Maschinen­gewehr“ (so ein Therapeut), wich jeglichen Hinweisen, wie sie zur Symptomatik ihrer Kin­der beigetragen haben könnte, beharrlich aus. „Irgendwann habe ich´s aufgegeben“, resignierte nach drei Tagen ein Heilpraktiker aus unserem Team, „sie weiß sowieso alles besser.“ Ein Heiler empfand nach einem anstrengenden zweieinhalbstündigen Termin mit ihr: „Sie lebt ihre Krankheit und benutzt ihre Kinder als Schutzschild, will sie nicht loslassen.“ Unser Camparzt hielt ihr zugute, dass „ihr Leben sicher nicht einfach war“; aber „es wird dies auch nie werden, weil sie sich unentwegt um die Kinder sorgt und kümmert – und keine Zeit findet für sich.“ Andererseits „tut es ihr auch sehr gut, sich kümmern zu müssen und zu dürfen. So ist sie von sich abgelenkt und braucht bei sich nichts zu än­dern. Wenn die großen Kinder aus dem Haus sind, werden die kleinen ihre geballte Ladung ‚Kümmerei’ abkriegen. Oh, die Armen!“ Unter einem Vorwand reiste Marianne zwei Tage vor Camp­ende überstürzt ab, samt Kevin und Lara. Nahm sie reißaus vor unangenehmen Wahrheiten? Unheilvoll verstrickt Und bei erwachsenen Patien­ten? Häufig leiden auch sie unter einem unheilen sozialen System, und Behandlungsfort­schritte erfordern, sich mit dieser Situation auseinanderzusetzen. Oft erst in unseren Camps werden ihnen diese Zusam­men­hänge bewusst: Dorothea* und Gerald* beispielsweise, einem Ehepaar, das in den Jah­ren 2013/14 dreimal ein „Aus­wege“-Camp besuchte. Doro­thea (54) brachte zu uns eine chronisch-obstruktive Lungen­erkrankung mit (englisch chronic obstructive pulmonary disease , Abkürzung: COPD), die mit Husten, vermehrtem Auswurf und Atemnot bei Belastung einhergeht. „Ständig bin ich auf ein Beatmungsgerät angewiesen“, wie sie in ihr Anmelde­formular eintrug. Ihr Gatte Ge­rald, Verwaltungsange­stell­ter und sechs Jahre älter als sie, leidet seit 2000 an Bluthochdruck – „medikamentös gut eingestellt“, wie er sagt, allerdings mit häufigem Nasenbluten. Zu­dem plagen ihn Schmerzen im Knie und Muskelverkramp­fun­gen, die ihn beim Gehen be­hin­dern; weder diverse Schmerz­mittel - Tabletten und Salben - noch Physiotherapie brachten Linderung. Während und nach ihren Camp­aufenthalten nahmen Doro­­theas Beschwerden einen sonderbaren Verlauf: Jedesmal besserte sich ihre Atemnot mehr oder minder deutlich, zeitweilig kam sie sogar ganz ohne Sauerstoffgerät aus – besonders, wie uns auffiel, in Momenten, in denen sie sich un­beobachtet wähnte oder ab­gelenkt war. Doch schon bald nach ihrer Heimkehr war alles wieder beim alten: „Warum geht es mir nicht besser, wo ich doch jeden Tag meditiere und an mir arbeite?“, so fragte uns Dorothea. „Dann kommt die Angst, und mit der Angst kommt die Atemnot.“ Das gleiche Auf und Ab beobachteten wir bei Gerald: Bei uns ließ seine Hypertonie deutlich nach, die Schmerzen klangen weitgehend ab – und kehrten zu Hause rasch wieder. Was dahintersteckte, zeigt sich erst aus einer psychosomatischen und „systemischen“ Sicht­weise. Die beiden Schläu­che in Dorotheas Nase, über die sie sich künstlich beatmen lässt, kamen unserem Camparzt als „bloße Placebos“ vor: „Sie wä­ren überflüssig, wenn die Pati­entin lernen würde, durchgehend normal zu atmen“, wie ihr dies in besonderen Momen­ten gelang. Ihr zwanghafter Ein­­druck, auf das Beatmungs­gerät angewiesen zu sein, könnte nach Einschätzung meh­rerer Teammitglieder von subjektiven Krankheitsgewin­nen herrühren: Sie hat Angst vor Verlusten, die ihre Ge­nesung mit sich bringen könnte – bis zum Schlimmsten, dass ihr Mann sie verlassen könnte - und „Angst, eigenverantwortlich ins Leben zu treten“, wie unser leitender Camparzt ab­schließend konstatierte. Wie sie ihren Gerald kennt, zwingen ihn Loyalität und Pflichtgefühl, ihr beizustehen, solange sie leidet; eine schwerkranke Frau im Stich zu lassen, brächte er nicht übers Herz. Außerdem „braucht sie diese Krankheit womöglich, um eine Leere in ihrer Seele zu überdecken: Wäre sie gesund, dann müsste sie wieder für sich selbst sorgen – und ihr Mann bräuchte sie nicht mehr zu verwöhnen. Aber das will sie nicht.“ Umgekehrt hingen Geralds Be­schwerden offenkundig mit Do­­­ro­theas gesundheitlicher Ver­fassung zusammen. Als „nicht ernstlich krank“ schätzte ihn un­ser Camparzt ein: „In seinem Bluthochdruck spiegelt sich der hohe Druck, der sich aus der Sorge für seine schwerkranke Frau ergibt. Wenn er sieht, dass sie neuen Mut schöpft, erleichtert ihn das sehr.“ In weiter Ferne bleibt Hei­lung auch, solange sich Pati­en­ten als machtlose Op­fer ihrer wichtigsten Bezugssy­steme sehen und damit ha­dern. Unsere Botschaft lautet: Change it, leave it, or love it . Versuche das System zu verändern, das dich krank macht – deine Part­nerschaft bei­spielsweise, oder deinen Ar­beitsplatz. Wenn du das nicht kannst: Verlasse es. Wenn das nicht geht: Lerne es zu akzeptieren; hadere nicht nur mit seinen Schattenseiten, sondern mache dir klar, welche ange­neh­men Aspekte, welche Vor­teile es für dich hat. Ein Ge­sund­heitswesen, in dem Helfer und Hilfesuchende systemisch denken und handeln lernen, wird effektiver, davon sind wir fest überzeugt. Anmerkung 1 Soziologen unterscheiden zwischen primären und sekundären Sy­stemen. Bei ersteren handelt es sich um die sozialen Gruppen, deren Mitglieder in Handlungsbeziehun­gen zueinander stehen, wie z. B. die Familie. „Sekundär“ heißen Organisationen wie Unternehmen, Vereine, Verbände, Parteien, Be­hörden und Schulen, die durch zweck­orientierte Strukturen und Funktionen gekennzeichnet sind. ( Harald Wiesendanger ) Dieser Betrag stammt aus dem Buch von Harald Wiesendanger: Auswege – Kranken anders helfen (2015) und wurde leicht redigiert.

  • Der Osteoporose-Schwindel

    Schon bei jeder fünften Frau über 50 liegt Osteoporose vor – ihre Knochendichte hat sich gefährlich verringert, Brüche drohen. Die herkömmliche Behandlung nützt zuverlässig allerdings nur Pharmakonzernen, Arztpraxen und Kliniken, während sie die Situation der Betroffenen oft verschlimmert. Dabei könnten einfache Maßnahmen die Knochengesundheit wiederherstellen und erhalten – viel billiger und frei von Nebenwirkungen. Mit dem allseits bekannten Otto Normalverbraucher führt Ottilie Normalversteherin eine überaus harmonische Ehe auf Augenhöhe, innig verbunden durch vielerlei Gemeinsamkeiten. Unter anderem interessieren sich beide sehr für Gesundheitsthemen, und weil sie zu jedem kostenlosen Apothekenheft greifen und stets die Medizinseite ihres Lokalblatts studieren, wähnen sie sich bestens informiert. Deshalb kann Ottilie, 53, unmöglich kaltlassen, was sie kürzlich las: Jede fünfte Frau über 50 hat Osteoporose. Die meisten ahnen überhaupt nichts davon. Denn sie sind beschwerdefrei. Unmerklich werden ihre Knochen immer poröser, bis sie eines Tages brechen – und nie mehr heilen. Neben Arthrose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Demenz, Seh- und Hörverlust, so erfährt Ottilie, zählt Osteoporose zu den häufigsten Ursachen für Invalidität unter Senioren: Nach einem osteoporotischen Bruch kann sich jeder vierte Betroffene nicht mehr selbst versorgen und wird pflegebedürftig; bereits im ersten Jahr nach einem schweren Hüftbruch stirbt jeder Fünfte an den Folgen, nach Angaben des Dachverbands Osteologie  (DVO). Weil sie solche Aussichten sehr beunruhigen, lässt sich Ottilie von ihrem Hausarzt zu einem Orthopäden überweisen. „Gut, dass Sie endlich gekommen sind“, sagt er, „in Ihrem Alter wird es höchste Zeit, die Knochendichte zu messen.“ Deren Ergebnis zeigt zumindest schon eine Vorstufe zur Osteoporose an: Osteopenie. Der Arzt verschreibt Ottilie ein Calcium-Präparat und Vitamin D – „es hilft, Calcium aus dem Darm aufzunehmen und in die Knochen einzubauen“. Im übrigen rät er ihr zu mehr Milchprodukten. In einem Jahr soll sie zur Kontrolle erscheinen. Mit dieser ersten Messung beginnt für Ottilie eine typische Patientenkarriere, deren Hintergründe sie bis zuletzt nicht im geringsten durchschaut. Kurz nachdem sie mit der Calcium-Einnahme begonnen hat, macht ihr ständig die Verdauung zu schaffen. Blähungen, Verstopfungen, Durchfall gehören zu ihrem Alltag. Das könnte an einer Laktoseintoleranz liegen, liest sie irgendwo. Also meidet sie Milchprodukte, isst dafür mehr Grünkohl, Brokkoli und Spinat. Oder verträgt sie Gluten nicht? Fortan verzichtet sie auf Backwaren aus Weizen, Roggen und Gerste. Oder hat sie Schwierigkeiten, Fruktose zu verdauen? Vorsichtshalber lässt sie die Finger von Obst mit hohem Fruchtzuckergehalt. Aber die Beschwerden bleiben. Liegt es womöglich an Magengeschwüren? Gallensteinen? An einer Pankreatitis? An Morbus Crohn? Oder Colitis ulcerosa? All das lässt Ottilie ärztlich abklären – ohne Befund. Bis sie insoweit Klarheit hat, steht schon die nächste Knochendichtemessung an. Leider liefert sie keinen Grund zur Entwarnung, im Gegenteil: Der Wert hat sich verschlechtert, er deutet nun bereits auf eine beginnende Osteoporose hin. Natürlich weiß der Orthopäde Rat: „Offenbar genügt Calcium bei Ihnen nicht. Ich verschreibe Ihnen nun ein Medikament, das Sie ab sofort zusätzlich einnehmen, einmal wöchentlich – ein sogenanntes Bisphosphonat. Es hemmt den Knochenabbau. Zuverlässig. Und gut verträglich.“ „Fosamax“ heißt es. „In einem Jahr sehen wir uns wieder.“ Das nächste Wiedersehen findet aber schon wenige Wochen später statt. Denn Ottilie machen neue Beschwerden zu schaffen: ständiges Sodbrennen, Übelkeit, Bauchweh, Schmerzen in Muskeln, Knochen und Gelenken. „Das liegt womöglich an Ihrem Osteoporose-Medikament“, vermutet der Hausarzt und schickt sie nochmals zum Orthopäden. „Es kann schon mal vorkommen, dass man ein bestimmtes Präparat nicht so gut verträgt“, erklärt der Facharzt. Er drückt Ottilie ein Rezept für „Actonel“ in die Hand. Doch an ihren Beschwerden ändert sich nichts. Mit „Bonviva“ und „Aclasta“ ebensowenig. Was bleibt Ottilie anderes übrig, als ihre Symptome tapfer zu ertragen? „Mir keine Knochen zu brechen, ist wichtiger.“ Gegen ihr Sodbrennen wird ihr ein Protonenpumpenhemmer verschrieben. Daraufhin verstärken sich ihre Verdauungsstörungen. Oft wird ihr schwindlig. Noch häufiger tun Kopf und Bauch weh. Zwanzig Jahre lang schluckt sie Arzneimittel gegen Knochenabbau, strikt nach Anleitung in den Beipackzetteln. Und weiterhin lässt sie regelmäßig ihre Knochendichte messen. Erfreut erfährt sie, dass sich der Wert allmählich bessert. Das erleichtert es ihr, die anhaltenden Nebenwirkungen der Pillentherapie auszuhalten. Ihre Schmerzen bekommt sie mit Ibuprofen recht gut in den Griff – aber auf Dauer beschert es ihr Magenschleimhautentzündungen und Zwölffingerdarmgeschwüre. Wenigstens bessern sich ihre Wechseljahresbeschwerden ein wenig, seit ihr Gynäkologe ihr Östrogene verordnet. „Die stärken zugleich auch ihre Knochen, wie Studien zeigen“, sagt er. Ottilie ist 73, als sie über einen Teppichrand stolpert, unglücklich stürzt – und sich einen komplizierten Bruch des Hüftgelenks zuzieht. Er verheilt nicht. Davon erholt sich die Rentnerin nie mehr. Ihr letztes Lebensjahrzehnt bleibt sie an den Rollstuhl gefesselt – und todkrank, denn die Hormonersatztherapie hat zu Brustkrebs geführt. Verköstigt mit jener berüchtigten, nicht unbedingt knochenfreundlichen Art von kulinarischer Sterbehilfe, für die Deutschlands Altenverwahranstalten berüchtigt sind, schließt sie voller Metastasen in einem Pflegeheim für immer die verweinten Augen – ein paar Monate nach ihrem Otto. Den hatte ein Herzinfarkt dahingerafft, kurz nach dem zweiten Corona-„Booster“. In die Pharma-Falle getappt Ottilie ist fiktiv, ihre Krankengeschichte ganz und gar nicht. Jahr für Jahr lassen sich Abermillionen von vermeintlichen „Risikopatienten“ eine Heidenangst vor brüchigen Knochen einjagen, woraufhin sie sich ahnungslos, in blindem Vertrauen auf den Sachverstand ihrer Orthopäden, einem perversen Medizinsystem ausliefern, das Krankheit produziert statt heilt – davon lebt es. Für ihre Gutgläubigkeit zahlen allzu viele einen hohen Preis. Die Geschichte dieses Skandals beginnt im Jahr 1992, mit der Weltgesundheitsorganisation als schändlichem Hauptakteur. Anfang der neunziger Jahre heckte die WHO willkürlich die heutigen Definitionen von Osteopenie (1992) (1) und Osteoporose (1994) (2) aus. Fortan hatten Mediziner darunter Skeletterkrankungen zu verstehen, die nicht etwa durch bestimmte Beschwerden gekennzeichnet sind, sondern durch einen Messwert: Bei ihnen liegt die Knochenmineraldichte ( B one M ineral D ensity , BMD) in der Hüfte, gemessen in g/cm2 oder g/cm3, 1 bzw. 2,5 Standardabweichungen unter der Spitzenknochenmasse einer durchschnittlichen, etwa 30-jährigen kaukasischen (3) Frau, festgestellt mit einem Röntgengerät, das als Dual Energy X-ray Absorptiometry (DXA oder DEXA) bezeichnet wird.  Eine “Standardabweichung” ist nichts weiter als eine statistische Rechengröße, die ausdrückt, in welchem Ausmaß eine Gruppe innerhalb einer Population vom Mittelwert abweicht: beispielsweise in puncto Körpergröße, Gewicht, Muskelmasse, Cholesterinspiegel, Intelligenz – oder auch im Verhältnis der mineralisierten Knochensubstanz, die hauptsächlich aus Calcium- und Phosphatkristallen besteht, zu einem bestimmten Knochenvolumen. Darauf beruht der „T-Score“, den Orthopäden für ihre Patienten aus BMD-Messungen ableiten. Er wird in Standardabweichungen (SD) angegeben. Für deren Interpretation legte die WHO folgende Grenzwerte fest: -  T-Score ≥ -1,0 SD: Normale Knochendichte -  T-Score zwischen -1,0 und -2,5 SD: Osteopenie (Vorstufe der Osteoporose) -  T-Score ≤ -2,5 SD: Osteoporose. Diese völlig willkürliche Terminologie hat für Skelettinhaber schwerwiegende Folgen: -          Aus statistischen Gründen können sie an einer behandlungsbedürftigen Krankheit leiden, ohne die geringsten Beschwerden zu haben. -          Diese symptomfreie Krankheit verschlimmert sich unbemerkt mit unerbittlicher Notwendigkeit,  je länger der 30. Geburtstag zurückliegt. Schließlich gehört es zum natürlichen Alterungsprozess jedes Menschen, dass die Knochenmineraldichte nach und nach abnimmt. Gemäß WHO-Definition „leiden“ im Alter von 25 Jahren schon 15 % der Bevölkerung ohne geringstes Leid an Osteopenie; unter den 50-Jährigen sind es bereits 33 %. Und von den 65-Jährigen müssen 60 % hinnehmen, dass sie entweder an Osteopenie (40 %) oder schon an Osteoporose (20 %) leiden. Aber wie logisch ist es, die Standardknochendichte eines jungen Erwachsenen zum Maßstab für uns alle zu machen,  unabhängig vom Alter? Läge es nicht viel näher, vom “Z-Score” auszugehen, der unsere BMD mit der unserer Altersgruppe, mit gleichem Geschlecht und ethnischer Herkunft vergleicht? Sobald man dies tut, löst sich eine gewaltige Krankheits”last” schlagartig in Luft auf. Einer 2009 im Journal of Clinical Densitometry  veröffentlichten Studie zufolge wären 30 % bis 39 % der Probanden, bei denen mittels DXA-Technik Osteoporose diagnostiziert worden war, entweder als normal oder als bloß “osteopenisch“ einzustufen, wenn der Z-Score statt des T-Scores verwendet würde. Wer den Interessenkonflikten innerhalb des Expertengremiums nachforscht, auf dessen Empfehlungen die WHO ihre Begriffsakrobatik stützt, der ahnt: Dahinter verbirgt sich eine Absicht, die weniger mit der Förderung der Gesundheit zu tun hat als mit der Unterstützung von Geschäftsmodellen, die darauf beruhen, dass Gesundheit verlorengeht. Dazu wird ein normaler Alterungsprozess pathologisiert – mit einem Taschenspielertrick verwandelt er sich in eine behandlungsbedürftige Krankheit, auf die teure Diagnostik zielen darf, um den Einsatz teurer Medikamente zu rechtfertigen. „Wir haben ein Nicht-Problem medikalisiert”, räumt Dr. Michael McClung ein, Direktor des Oregon Osteoporosis Center. (4) Der bewährte Einsatz von mathematisch-klinischem Fachchinesisch, gepaart mit akademischer Arroganz, hindert verunsicherte Laien daran, das Spiel zu durchschauen. Die semantische Luftnummer diente ökonomischem Kalkül. Denn sie bereitete, in bewährter Manier, den Weg für abartige “Präventivmedizin” – nicht etwa im Sinne von Maßnahmen, die Erkrankungsrisiken senken, sondern von massenhaften Vorsorgeuntersuchungen, um Erkrankungen kostspielig festzustellen. Stets werden solche lukrativen Screenings alsbald zur Normalität. (Ein DEXA-Scan kostet üblicherweise zwischen 50 und 150 Euro – und muss natürlich möglichst oft stattfinden, damit sich das 23.000 bis über 35.000 Euro teure DEXA-Gerät zügig amortisiert .) Je niedriger dabei die Schwelle zum Pathologischen liegt, je früher Alarm schrillt, dass sie überschritten ist, desto gerechtfertigter scheint es, darauf zugeschnittene medizinische Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Je tiefer der “sichere” Blutdruck, der “sichere” Cholesterinspiegel liegt, desto mehr Blutdrucksenker und Statine lassen sich verschreiben. Die WHO-Definitionen von Osteopenie und Osteoporose ermöglichten es, das gleiche infame Spiel mit der Knochendichte zu veranstalten. Der Preis ist heiß, der Markt gewaltig: In Deutschland sollen bereits 6 % der Bevölkerung von Osteoporose betroffen sein (5), geschätzte 6,5 bis 8 Millionen; bei vier Fünfteln davon handelt es sich um Frauen nach der Menopause. “Im Alter von 70 ist Osteoporose eine Volkskrankheit", konstatiert der Internist Johannes Pfeilschifter, der seit zwanzig Jahren die Weiterentwicklung der Leitlinie zur Osteoporose koordiniert, eine Orientierungshilfe zu Diagnose und Therapie. Weltweit dürften rund 200 Millionen betroffen sein. Da winken Multimilliarden-Geschäfte. Pharma-Keule gegen Osteoporose: mehr Schaden als Nutzen Doch wie viele Osteoporose-Patienten erfahren jemals von ihren Ärzten, wie fatal sich eine fabelhafte BMD auswirken kann? Mehrere Studien belegen mittlerweile: Eine überdurchschnittlich hohe Knochendichte steigert bei Frauen mittleren Alters und Seniorinnen ihr Brustkrebsrisiko um 200 % bis 300 %. (6) Calcium präparate in Megadosen, wie unzählige Frauen sie vorsorglich schlucken, erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts um 24 bis 27 %, wie zwei 2011 im Lancet  veröffentlichte Metaanalysen zeigen (7), und um 86 %, wie eine neuere, in der Zeitschrift Heart veröffentlichte Metaanalyse ergab. Die mehr als 1.200 Milligramm reines Calcium, deren Einnahme die US-amerikanische Bone Health and Osteoporosis Foundation (BHOF) Frauen ab 50 empfiehlt, um „ihre Knochen zu schützen“, könnten bei Abermillionen zudem Koronararterienkrämpfe, Gefäßverkalkungen und Nierensteine hervorrufen. (In Wahrheit können schon mehr als 500 mg problematisch sein.) Dass die einflussreiche Organisation in nächster Zeit umschwenkt, ist eher unwahrscheinlich: Zu ihren Sponsoren zählen die Hersteller der Calciumpräparate Citrical und Oscal. Weshalb macht es wenig Sinn, bloß reichlich Calcium zuzuführen? Auch wenn manche Fachbücher beides über einen Kamm scheren: Osteoporose ist nicht dasselbe wie Osteomalazie, eine Störung, bei der sich wegen Calciummangels Mineralien aus dem Knochen lösen, was ihn erweichen lässt. Bei Osteoporose geht vielmehr das Gerüst der Knochensubstanz verloren: das Osteoid, eine Matrix, die hauptsächlich aus Kollagenfasern besteht. Gebildet wird es von spezialisierten Zellen, den Osteoblasten, die aus Stammzellen im Knochenmark entstehen. Dabei setzen sie Osteonektin frei, ein Hormon, das bewirkt, dass Calcium an die Fasern bindet und sich in deren weiches Geflecht einlagert, um es zu verfestigen. Dünnt diese Matrix mit fortschreitendem Alter aus, so bringt mehr Calcium herzlich wenig – weil die Struktur fehlt, in die es sich einlagern kann. Ebensogut könnte man Zement ohne vorherige Schalung auf eine Baustelle kippen. Wie steht es mit den immer häufiger verordneten Bisphosphonaten : Wirkstoffen, welche die Osteoklasten ausschalten oder abtöten – jene Zellen, die Knochensubstanz abbauen? Tatsächlich sorgen sie dafür, dass die Knochendichte zunimmt, weil sich das Gleichgewicht der Knochenproduktion zugunsten des Aufbaus verschiebt. Doch die sich bildenden Knochen sind viel brüchiger und unflexibler. Das erklärt, weshalb Bisphosphonate paradoxerweise das Risiko von Knochenbrüchen  erhöhen  - insbesondere von ungewöhnlichen Hüftfrakturen -, welche anschließend schlechter heilen. Langfristig eingenommen, können sie die Entstehung von Knochenfissuren - Mikrofrakturen - fördern, also feinen Rissen oder Spalten im Knochen, was seine Heilungsfähigkeit massiv hemmt. Bezeichnend : Von 70 Patienten, die zwischen 2002 und 2007 wegen Frakturen des Oberschenkelknochens ins Presbyterian Hospital/Weill Cornell Medical Center  in New York eingeliefert wurden, nahmen 25 das Bisphosphonat Fosamax ein. Von 20, die im fünfjährigen Beobachtungszeitraum eine sogenannte Stressfraktur („Ermüdungsbruch“) erlitten - eine spezielle Form von Knochenbruch, die durch wiederholte Überlastung entsteht -, hatten 19 Fosamax geschluckt.   Diese niederschmetternde „Erfolgsbilanz“ aus dem Jahr 2007 bestätigte vier Jahre später eine schwedische Studie  an mehr als 12.700 Frauen über 55 Jahren: Von 59, die Oberschenkelbrüche erlitten, hatten 78 % Bisphosphonate eingenommen. „Der Zusammenhang zwischen Bisphosphonaten und den Brüchen ist so auffällig, dass er als kausaler Zusammenhang bestätigt werden kann", so erklärt der Studienleiter.   Darüber hinaus bringt dieser Medikamententyp vielerlei üble Nebenwirkungen mit sich. Zu den häufigsten zählen: Magenreizung; Entzündung der Speiseröhre, bis hin zu Krebs; schwere Knochen-, Muskel- und Gelenkschmerzen im ganzen Körper; Absterben von Knochengewebe im Kiefer; grippeähnliche Symptome; Vorhofflimmern; nachlassende Nierenfunktion; Entzündungen der Augen; und Hypokalzämie - ein zu niedriger Calciumspiegel im Blut, der Muskelkrämpfe und Taubheitsgefühle in Gliedmaßen auslösen kann, in schweren Fällen sogar epileptische Anfälle.  Doch wie viele Patienten bringen noch so heftige Nebenwirkungen jemals auf die Idee, den Pharmaansatz grundsätzlich zu hinterfragen? Bekommt ihnen ein bestimmtes Produkt nicht, so greifen die allermeisten eher zum nächsten, das ihnen der Doktor empfiehlt – der muss es ja wissen, nicht wahr? (Wie konventionelle Ärzte in der Regel zu ihrem Fachwissen kommen, zeige ich in der Artikelserie „ Dressierte Halbgötter “ auf.) Häufig lassen sich Betroffene Hormone  verschreiben, aus scheinbar gutem Grund: Östrogene spielen im Knochenstoffwechsel eine mitentscheidende Rolle. Mangelt es an ihnen, so leben knochenabbauende Zellen (Osteoklasten) länger, während sich die Lebensdauer von aufbauenden (Osteoblasten) verkürzt; dies führt in den Wechseljahren dazu, dass verstärkt Knochenmasse verlorengeht . Tatsächlich belegen Studien, dass bei mehrjähriger Hormonersatztherapie Knochenbrüche um 25 % seltener auftreten, das Risiko von Hüft- und Wirbelfrakturen sinkt sogar um ein Drittel. (8) Allerdings erhöhen Östrogengaben das Risiko für Brust-, Eierstock- und Gebärmutterschleimhautkrebs, für Herzerkrankungen, für lebensbedrohliche Thromboembolien – Verschlüsse von Blutgefäßen, weil ein Blutgerinnsel innerhalb des Gefäßsystems weiterwandert -, für Gallenblasenerkrankungen, Inkontinenz, Schlaganfälle, für Demenz. (9) Das wichtigste Hormon, das den Knochen Elastizität verleiht und die Osteoblasten anregt, ist das Progesteron. Wie Östrogen nimmt es mit dem Alter ab, insbesondere nach der Menopause. Angemessen ergänzt – was anders als beim Östrogen fast immer ungefährlich ist – hilft Progesteron recht wirkungsvoll, Knochenbrüchen vorzubeugen . Depressionen, Migräne, schwere allergische Reaktionen mit Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen treten nur sehr selten auf. Doch das Risiko besteht. Sorgt eine neue Medikamentenklasse für Abhilfe: Selective Estrogen Receptor Modulators, kurz SERMs wie “Raloxifen” und “Bazedoxifen”? Diese beeinflussen Östrogenrezeptoren selektiv: In manchen Geweben, z.B. Knochen, haben sie östrogenartige Effekte, in anderen, z.B. der Brust, wirken sie antiöstrogen. Somit ermöglichen SERMs, differenzierter zu behandeln als mit klassischer Hormonersatztherapie. Auf den ersten Blick scheinen sie deren Gefahren elegant zu umgehen, zugleich aber deren Nutzen zu bewahren. Sie steigern die Knochendichte, beugen zugleich Brustkrebs vor und lindern Wechseljahresbeschwerden. (10) Doch leider bannen auch SERMs schwerwiegende Risiken keineswegs: Es drohen Venen- und Lungenthrombosen, Schlaganfälle, Gallenblasenerkrankungen. Häufig treten Kopfschmerzen und Migräne auf, grippeähnliche Symptome, Magen-Darm-Beschwerden, Hautausschläge, Wadenkrämpfe, Ödeme, erhöhter Blutdruck. Also Bahn frei für die nächste Pharma-“Innovation”: RANKL-Inhibitoren wie “Denosumab”? Solche Wirkstoffe, maßgeschneiderte monoklonale Antikörper, binden und neutralisieren RANKL, ein Protein, das wesentlich dazu beiträgt, dass sich Osteoklasten bilden, funktionieren und überleben. Sie unterbrechen das Zusammenspiel zwischen RANKL und seinem Rezeptor, der sich auf der Oberfläche von Vorläuferzellen der Osteoklasten befindet. Das verhindert, dass neue Osteoklasten entstehen. (11) Wer allerdings die Beipackzettel aufmerksam liest, dem stehen ein weiteres Mal die Haare zu Berge: Häufig treten Infektionen der Harnwege und der oberen Atemwege auf; allergische Hautreaktionen; Gliederschmerzen in Muskeln und Skelett. Es droht Hypokalzämie. Auch Immunschwäche, gestörte Wundheilung, Entzündungen und Nekrosen des Kiefers können auftreten. Es kann zu atypischen Brüchen von Oberschenkelknochen und mehrfachen Wirbelkörperfrakturen kommen – also zu eben jenen Katastrophen, vor denen das Medikament doch eigentlich bewahren sollte. (12) Doch was kümmern die Gesundheitswirtschaft irgendwelche Kollateralschäden ihrer Produkte, solange Renditen die Investoren zufriedenstellen? Der weltweite Umsatz mit Osteoporose-Medikamenten liegt aktuell bei 8 bis 11 Milliarden US-Dollar pro Jahr (13), mit jährlichen Wachstumsraten von 3 bis 4 % - zur Genugtuung der Marktführer Eli Lilly, Hoffmann-La Roche, Pfizer, Merck und Amgen. So einfach wäre Knochengesundheit sicherzustellen Vom 30. Lebensjahr an geht jährlich bis zu einem Prozent Knochenmasse verloren. Nach der Menopause verlieren Frauen innerhalb von 5 bis 7 Jahren bis zu 20 % davon. Ist es nicht ratsam, diesem Prozess möglichst frühzeitig gegenzusteuern, ehe er sich bei einem Sturz aufs Übelste manifestiert? Wozu tatenlos zusehen, wie Knochen immer brüchiger werden, bis sie eines Tages brechen? Die rhetorische Frage träfe ins Schwarze, wenn stimmen würde, was sie voraussetzt: dass das Frakturrisiko von Knochen ausschließlich oder zumindest hauptsächlich von der Mineraldichte abhängt. Dem ist aber keineswegs so. Zwar korrelieren BMD und Knochenstärke teilweise – sie sind aber nicht gleichwertig. Die Dichte mag ein zuverlässiger Indikator dafür sein, wie bruchfest ein Knochen ist, wenn ein statisches Gewicht auf ihn einwirkt – aber sie besagt wenig darüber, wie stabil er bei Zug oder Dehnung bleibt. “In einigen Fällen zeigt eine höhere Knochendichte sogar an, dass der Knochen schwächer ist”, wie Sayer Ji klarstellt, Gründer des medizinischen Infodiensts Greenmedinfo.com : “Glas beispielsweise hat eine hohe Dichte und Druckfestigkeit, ist aber extrem spröde, weshalb es leicht zerbricht, wenn es zu Boden fällt. Holz hingegen, das dem menschlichen Knochen von Natur aus näher steht als Glas oder Stein, hat im Vergleich zu diesen Materialien eine geringere Dichte, ist aber auch extrem stark und kann sich biegen und strecken, um genau denselben Kräften standzuhalten, denen der Knochen bei einem Sturz ausgesetzt ist. Oder nehmen Sie ein Spinnennetz. Es hat eine unendlich größere Festigkeit und praktisch keine Dichte. In Anbetracht dieser Tatsachen kann eine hohe Knochendichte - und damit keine Osteoporose - das Frakturrisiko in einem realen Szenario wie einem Sturz tatsächlich erhöhen .” Wie real dieses Risiko ist, erleben allzu viele Osteoporose-Patienten, die wie Ottilie jahr(zehnt)elang brav die verordneten Präparate geschluckt haben – und sich trotzdem schwere Knochenbrüche zuziehen. “Das Wichtigste”, so betont ein amerikanischer Arzt, der sich wohl aus triftigen Gründen hinter dem Pseudonym “ A Midwestern Doctor ” versteckt – “ist nicht die Knochendichte, sondern die Elastizität und Beweglichkeit der Knochen. Wenn gesunde Knochen einer Belastung ausgesetzt sind, biegen sie sich, um diese Belastung auszugleichen, und kehren dann in ihre ursprüngliche Form zurück, während ein spröder Knochen bricht, sobald er sich zu biegen beginnt.” Demnach verführen die WHO-Definitionen dazu, entscheidende Aspekte der Knochenqualität und des tatsächlichen Frakturrisikos zu unterschätzen. Dadurch lenken sie Aufmerksamkeit und Ressourcen weg von weniger profitablen, womöglich aber wirksameren Ansätzen: Lebensstil ändern, Ernährung verbessern, zugrundeliegende Gesundheitsprobleme angehen. Das A und O: gesunde Lebensgewohnheiten Je sicherer man laufen kann, desto geringer ist die Gefahr, schwer zu stürzen und sich dabei Brüche zuzuziehen; dies wiederum hängt entscheidend davon ab, wie ausgiebig man sich bewegt. Wir sitzen zuviel. Die Studienlage ist eindeutig: Regelmäßiges körperliches Training fördert eine gesunde Knochenstruktur und macht Brüche unwahrscheinlicher. In einer US- Studie verloren Frauen, die ihren Alltag überwiegend sitzend verbrachten, nach der Menopause innerhalb eines Jahres 2,26 % ihrer Knochenmasse, während diejenigen, die stattdessen ein Krafttrainingsprogramm absolvierten, einen Anstieg von 1,17 % verzeichneten. Warum ist regelmäßige physische Aktivität bei Osteoporose so bedeutsam? Erst körperliche Belastung regt Osteoblasten an: Zellen, die dafür zuständig sind, Knochensubstanz aufzubauen und zu regenerieren. Sie spüren kleine Defekte im Knochengewebe auf und reparieren sie. Durch gezielte Belastung gewinnen Knochen an Stabilität, weil sich die feinen Knochenbälkchen – Trabekel - verstärken und vernetzen, dem Wolff'schen Gesetz (14) folgend, wonach sich Knochen an die Beanspruchung anpassen. Außerdem stärkt Bewegung die Muskeln. Eine kräftige Muskulatur stabilisiert den Körper. Sie schützt vor Brüchen, indem sie Balance, Koordination und Trittsicherheit verbessert. Wer sein Gleichgewicht halten, Hindernissen ausweichen, sich im Fallen abstützen kann, ist eher imstande, fatale Stürze zu vermeiden. Ein Gesundheitswesen, dem tatsächlich daran läge, Osteoporose wirksam, billig, und nebenwirkungsfrei vorzubeugen und zu behandeln, würde Stubenhockern und Couch Potatoes, Gesunden wie Betroffenen, möglichst attraktive Anreize schaffen, den Hintern hochzukriegen: für regelmäßiges Krafttraining, für Gleichgewichtsübungen, für Ausdauersport wie zügiges Gehen, Nordic Walking oder langsames Joggen. Aber schon jedes Tänzchen, jeder Hüpfer, jedes Treppensteigen wirkt präventiv. Wieso an frischer Luft? Dort setzen wir uns dem Sonnenlicht aus, was die Knochendichte ebenfalls erhöht, weil es die körpereigene Produktion von Vitamin D ankurbelt, das für die Calciumaufnahme essentiell ist. Unser Osteoporose-Risiko sinkt weiter, sobald wir uns von gewissen Lebensgewohnheiten verabschieden. Zuviel Alkohol beinträchtigt die Calciumaufnahme, was die Knochenneubildung stört. Übermäßig Koffein erhöht die Calciumausscheidung durch den Urin, was ebenfalls die Knochendichte negativ beeinflussen kann. Rauchen beeinträchtigt die Durchblutung und die Funktion der knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) und die Aufnahme von Calcium. Dabei scheinen E-Zigaretten noch schädlicher als herkömmliche. Wie steht es mit Übergewicht? Lange Zeit herrschte die Lehrmeinung vor, ein höheres Körpergewicht schütze die Knochen, weil es sie stärker mechanisch belastet, was der Knochendichte zugute käme. Inzwischen ist man schlauer : Übergewicht, vor allem wenn es mit einem hohen Anteil an viszeralem Fett - um die inneren Organe - einhergeht, fördert chronische niedriggradige Entzündungen im Körper. Diese können die Aktivität der Osteoklasten – der knochenabbauenden Zellen - erhöhen und den Knochenstoffwechsel stören. Leptin und Adiponectin - Hormone, die das Fettgewebe ausschüttet – fördern in hohen Konzentrationen den Abbau von Knochengewebe. Zudem kann sich bei ausgeprägtem Übergewicht Fettgewebe im Knochenmark ansammeln; dort beinträchtigt es die normale Funktion der knochenbildenden Zellen (Osteoblasten) und schwächt den Knochenaufbau. Auch auch starkes Untergewicht und häufige Diäten beeinflussen den Knochenstoffwechsel negativ. Das Risiko wegessen „Lass deine Nahrung deine Medizin sein”, soll der griechische Arzt Hippokrates vier Jahrhunderte vor Christus gelehrt haben. Auch in Bezug auf unsere Knochengesundheit lag er dabei goldrichtig. Denn mit der Ernährung steht und fällt das Osteoporoserisiko. Reichlich Fast Food, Softdrinks und Süßigkeiten erhöhen es, wie auch zuviel tierisches Protein und künstliche Phosphate wie in Wurst und vielen Fertigprodukten. (Phosphatzusätze in verarbeiteten Lebensmitteln bringen das ideale Verhältnis von Calcium zu Phosphor in unserer Ernährung aus dem Gleichgewicht.) Wer ungesund isst, nimmt zuwenig Calcium, Vitamin D und andere wichtige Nährstoffe für die Knochengesundheit auf. Zuviel Salz fördert die Calciumausscheidung.   Wie sieht eine knochenfreundliche Ernährung aus? Mediterran sollte sie sein - mit einem hohen Anteil pflanzlicher Lebensmittel, Vollkorn-Getreideprodukten, Olivenöl als wichtigster Fettquelle, wenig rotem Fleisch, moderaten Mengen an Fisch, Geflügel und Milchprodukten, mit Bohnen, Nüssen und anderen Hülsenfrüchten. Dafür spricht eine Studie , die im März 2018 beim Jahrestreffen der Endocrine Society  in Chicago vorgestellt wurde. Von 103 Frauen, durchschnittlich 55 Jahre alt und somit in den Wechseljahren, wurden die Ernährungsweise, ihre Knochendichte, ihren Körperfettanteil und die Skelettmuskelmasse analysiert. Es zeigte sich: Je besser die Teilnehmerinnen die Regeln der mediterranen Ernährungsweise befolgten, desto höher war ihre Knochendichte. Um den Körper ausreichend mit Calcium zu versorgen, bedarf es in der Regel keiner Pharmaprodukte. Viele Nahrungsmittel liefern es reichlich: allen voran Sojabohnen, Grünkohl, Brokkoli, getrocknete Feigen und dicke Bohnen, Leinsamen, Sesam, Haselnüsse und Mandeln, Milch und der Molketrunk aus der Quarkherstellung, manche Käsesorten, calciumreiches Mineralwasser. Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt , insbesondere eine chronische Übersäuerung, schadet der Knochengesundheit und erhöht das Risiko für Osteoporose. Bei Übersäuerung ist der Körper darauf aus, den pH-Wert des Blutes im neutralen Bereich zu halten. Um überschüssige Säuren zu neutralisieren, verwendet er basische Mineralien, hauptsächlich Calcium aus den Knochen. – was dazu führt, dass Knochensubstanz abgebaut wird. Dies spricht für eine Ernährung, die reich an basischen Lebensmitteln ist. Dazu zählen vielerlei Obst und Gemüse, Nüsse und Samen, Kräuter und Gewürze. Auch chronische Entzündungen fördern Osteoporose, deshalb müssen sie erkannt und behoben werden. Denn sie führen zu einer vermehrten Produktion von Zytokinen   wie Tumornekrosefaktor-alpha (TNF-α), Interleukin-1 (IL-1) und Interleukin-6 (IL-6). Diese stimulieren die Aktivität der Osteoklasten, was zu einem vermehrten Knochenabbau führt. Eine entzündungshemmende Ernährung, die weitgehend der mediterranen entspricht, senkt deshalb das Osteoporose-Risiko: eine mit reichlich Früchten, Gemüse, Sprossen und Salaten, Vollkornprodukten, Nüssen, Saaten, Hülsenfrüchten, Fisch oder anderen Omega-3-Fettsäurenquellen. Den Nutzen belegen eindrucksvoll Daten aus der Women's Health Initiative (WIH) Study, der umfangreichsten Gesundheitsstudie mit Frauen nach den Wechseljahren, die jemals in den USA stattfand. Bei über 160.000 Teilnehmern im Alter von durchschnittlich 63 Jahren, die vor Studienbeginn noch nie eine Hüftfraktur erlitten hatten, kam es im sechsjährigen Beobachtungszeitraum zu Brüchen der Hüfte umso häufiger, je mehr entzündungsfördernde Bestandteile ihre Ernährung enthielt; ihr Risiko stieg um 50 %. Von 10.290 dieser Frauen lagen außerdem die Knochendichtewerte vor; diese gingen erheblich weniger zurück, wenn sie sich entzündungshemmend ernährten. (15) Weil Knochen aus Mineralien bestehen, hängt die Knochenstärke davon ab, dass wir sie uns über die Nahrung zuführen: neben Calcium auch Magnesium , Phosphor - nach Calcium das mengenmäßig häufigste Mineral im menschlichen Körper (16) -, Kalium und Silizium (17) sowie Spurenelemente wie Zink (18), Bor (19) und Kupfer . Immer häufiger mangelt es leider daran. Industrielle Landwirtschaft ließ Ackerböden an essentiellen Mikronährstoffen und Mineralien chronisch verarmen. Mineralstoffreiche Bestandteile von Lebensmitteln werden bei deren Verarbeitung entfernt, z.B. beim Raffinieren von Vollkorngetreide. Glyphosat , das allgegenwärtige Pestizid, verhält sich wie ein Chelatbildner, der wichtige Mineralien im Boden bindet, insbesondere die +2-Kationen wie Magnesium - und somit verhindert, dass sie in unseren Körper gelangen. Auch Vitamine  sind am Knochenaufbau aktiv beteiligt, neben D insbesondere Folsäure (B9), B12 ,  C  und K . Erst mittels Vitamin K kann im Knochen das Protein Osteocalcin gebildet werden, das Calcium bindet; mangelt es daran, so erhöht sich das Risiko für osteoporotische Knochenbrüche erheblich, wie sich in einer Studie aus dem Jahre 1999 mit über 72.000 Teilnehmern zeigte.   (Allerdings müssen Vitamin K und D in ausgewogenem Verhältnis zueinander stehen. Mangelt es an Vitamin K, so erhöht  ein gleichzeitiger Überschuss von Vitamin D das Osteoporoserisiko weiter.) Besonders ergiebige Vitamin-K-Quellen sind grüne Blattgemüse und Kräuter, allen voran Grünkohl, aber auch Brokkoli, Blumenkohl, Rosenkohl, Spinat, Portulak, Schnittlauch, Petersilie. Alternativ eignet sich ein Graspulver – je nach Geschmacksvorlieben aus Weizen-, Kamut-, Gersten-, Dinkelgras, gerührt in Wasser oder den eigenen Lieblingssaft. Isoflavone  - Pflanzenstoffe mit stark antioxidativer, entzündungshemmender und hormonregulierender Wirkung – können ebenfalls zum Osteoporoseschutz beitragen. Sie kommen reichlich in Soja vor, aber auch in Heilpflanzen (20) wie Helmkraut , Ackerschachtelhalm , Brennessel , Rotklee, Mönchspfeffer und Trauben-Silberkerze. Leinsamenöl scheint unsere Knochen ebenfalls zu schützen und zu stärken. Aber falls all dies immer noch zuwenig bringt? Dann wären Homöopathie und Schüssler-Salze , ja sogar Akupunktur durchaus einen Versuch wert. Ermutigende Erfahrungsberichte liegen zur Genüge vor. Und selbst wenn solche unkonventionellen Ansätze weniger ausrichten als erhofft, bleiben Patienten zumindest die üblen Nebenwirkungen der Pharmakeule erspart. Und wenn die Osteoporose “sekundär” ist, d.h.von einer anderen Erkrankung herrührt, welche die Knochenqualität verschlechtert? Beispielsweise von einer Überfunktion der Schilddrüse; einer entzündlichen Erkrankung wie rheumatoide Arthritis oder Morbus Crohn; einer Renalen Osteopathie, bei der eine chronische Niereninsuffizienz den Mineralstoffwechsel stört? Dann gilt es, zuallererst diesen Grunderkrankungen beizukommen. Dass Natur- und Erfahrungsheilkunde dabei schlechter abschneiden als die Schulmedizin, harrt des Beweises. Welche Arzneimittel unseren Knochen schaden Medikamente gehören dringendst auf den Prüfstand. Antidepressiva, insbesondere die sog. selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI),  verringern die Knochendichte; in einer US- Studie  lag das Knochenbruchrisiko schon nach einjähriger Einnahme um 76 % höher als in einer Kontrollgruppe ohne SSRI. Auch Magensäureblocker – Protonenpumpenhemmer - wie Prilosec schaden unserem Skelett. Steroide wie Prednison erhöhen das Osteoporoserisiko ebenfalls erheblich; typisch dosiert, sorgen sie für einen jährlichen Knochenverlust von 5 bis 15 %. Das Risiko von Knochenbrüchen, insbesondere in Wirbeln, verdoppelt sich; bei Patienten, die Steroide hochdosiert einnehmen, verfünffacht es sich sogar. Bei 37 % aller Langzeitanwender kommt es irgendwann zu Wirbelbrüchen. Bestimmte Arzneimittel gegen Diabetes Typ 2, die sogenannten Glitazone, erhöhen nach der Menopause ebenfalls das Risiko für Knochenbrüche – es verdoppelt sich. Für Diabetikerinnen ist dies besonders fatal, weil Hüftfrakturen unter ihnen ohnehin schon zwei Mal häufiger vorkommen . Brandgefährlich sind Hormonblocker wie Lupron, welche die körpereigene Produktion von Sexualhormonen ausschalten. Das Skelett schwächen sie so erheblich, dass manche Betroffenen klagen, sie hätten “Knochen wie ein 80-Jähriger”. Ein amerikanischer Arzt berichtet von Fällen junger Erwachsener, deren Armknochen brach, als sie sich gegen eine Hauswand lehnten, oder von ihrem Zahnarzt erfuhren, dass sie ein künstliches Gebiss brauchen. Auch Aromatasehemmer sind bedenklich. Sie verringern die Östrogenproduktion im Körper, indem sie ein Enzym blockieren, das an der Umwandlung von männlichen Hormonen (wie Testosteron) in weibliche mitwirken. Auch dies kann einen Knochenverlust auslösen. “Die Wahrheit ist einfach” Warum wohl kommt es in Westafrika zu deutlich weniger osteoporotischen Hüftfrakturen pro 100.000 Einwohner (3) als in Europa (408 in Österreich , 532 in Norwegen )?  “Die Wahrheit ist einfach”, lehrte Buddha – so einfach, dass selbst die unglückselige Ottilie sie hätte kapieren können. Das Wichtigste, was es über Prävention und Behandlung der Osteoporose festzuhalten gilt, erfordert kein dickes Lehrbuch – es passt in eine einzige Zeile: Bewege dich viel an frischer Luft. Und ernähre dich gesund. Zeitlebens.   So simpel könnte Heilkunde manchmal sein. Aber an so einer gäbe es für den medizinisch-industriellen Komplex halt nichts mehr zu verdienen. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen 1        WHO Scientific Group on the Prevention and Management of Osteoporosis (2000 : Geneva, Switzerland) (2003). " Prevention and management of osteoporosis: report of a WHO scientific group " (PDF) 2        WHO (1994) " Assessment of fracture risk and its application to screening for postmenopausal osteoporosis. Report of a WHO Study Group ". World Health Organization technical report series 843: 1-129 3        “Kaukasier” –engl. caucasian  – ist ein in medizinischen Publikationen nach wie vor gängiger Begriff. Er umfasst, wissenschaftlich verbrämt, nichts anderes als Menschen mit heller Haut: fast alle Europäer und westliche Asiaten. Den Terminus prägte der deutsche Anthropologe Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) vor über 200 Jahren. 4        Zit. nach Gina Kolata: " Bone Diagnosis Gives New Data But No Answers ",  New York Times , 28.9.2003 5        Prävalenz und Inzidenz der Osteoporose und ihrer Folgen, sozioökonomische Relevanz | DVO Leitlinie Osteoporose 2023 6        http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9663400 ; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11416114/ ; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/15469036/ 7        https://www.bmj.com/content/341/bmj.c3691.full ; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21505219/ 8        https://acteurdemasante.lu/de/rheumatologie/osteoporose-behandlung-hormontherapie-und-verwandte-behandlungsmethoden/ ; https://wechseljahre-verstehen.de/hormonersatztherapie/praeventiver-zusatznutzen-einer-hrt/ ; https://www.hormonspezialisten.de/indikationen/wechseljahresbeschwerden/osteoporose/ 9        https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/hormonersatztherapie-hrt/ ; https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/organe/hormonersatztherapie-wirkung-und-risiken/ ; https://www.hormonspezialisten.de/indikationen/wechseljahresbeschwerden/hrt-nutzen-risiko/ ; www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18319414 10    https://en.wikipedia.org/wiki/Selective_estrogen_receptor_modulator ; https://flexikon.doccheck.com/de/Selektiver_Estrogenrezeptormodulator ; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4995266/ 11    https://www.frontiersin.org/journals/cell-and-developmental-biology/articles/10.3389/fcell.2020.00325/full ; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1924518/ ; https://arthritis-research.biomedcentral.com/articles/10.1186/ar2167 12    https://flexikon.doccheck.com/de/Denosumab ; https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Raloxifen_44775 ; https://www.pharmazeutische-zeitung.de/vielfalt-in-einer-stoffklasse/ 13    https://www.fortunebusinessinsights.com/de/industrie-berichte/osteoporose-behandlungsmarkt-101034 ; https://www.gminsights.com/de/industry-analysis/postmenopausal-osteoporosis-treatment-market   14    So heißt es nach dem Berliner Anatom und Chirurgen Julius Wolff. Es besagt: Der Knochen passt sich in seiner Form und Struktur an die auf ihn einwirkenden mechanischen Belastungen an. Reichen sie aus, so baut sich der Knochen auf und nimmt an Festigkeit und Knochendichte zu. Bei fehlender oder geringer Belastung hingegen baut er sich ab. Siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Wolffsches_Gesetz ; https://www.osd-ev.org/osteoporose/knochen/belastung/ ; https://jwi.charite.de/publikationen/julius_wolff_buch/ 15    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/jbmr.3070 ; https://www.health.harvard.edu/newsletter_article/anti-inflammatory-diet-could-reduce-risk-of-bone-loss-in-women 16    Über 85% des Phosphors in unserem Körper befinden sich in anorganischen Verbindungen mit Calcium, hauptsächlich im Skelett und in den Zähnen: https://www.vitalstoff-lexikon.de/Mineralstoffe/Phosphor/Definition-Synthese-Resorption-Transport-und-Verteilung ; https://www.eucell.de/ernaehrung/ernaehrungslexikon/mineralstoffe/phosphor 17    https://www.rosenfluh.ch/media/ernaehrungsmedizin/2011/01/08_Silizium_1.11.pdf ; https://www.gesundheitswissen.de/gesund-leben/behandlung-therapie/vorsorge/weiche-knochen-ade-schuetzen-sie-sich-mit-silizium-vor-osteoporose/ 18    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/12700617/ ; https://www.rosenfluh.ch/media/ernaehrungsmedizin/2011/02/08_Mikronaehrstoffe_2.11.pdf   19    https://air.unimi.it/retrieve/ec230269-9f1c-45a2-8c9a-7c2a73956765/Rondanelli%20M%20-%20J%20Trace%20Elem%20Med%20Biol%202020.pdf ; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4712861/   https://www.rosenfluh.ch/media/ernaehrungsmedizin/2011/02/08_Mikronaehrstoffe_2.11.pdf 20    https://www.zentrum-der-gesundheit.de/bibliothek/sonstige-informationen/weitere-informationen/heilpflanzen-starke-knochen-ia ; https://www.naturheilt.com/osteoporose/

  • Attentat auf Robert Kennedy jr.?

    Falls Donald Trump demnächst nochmals ins Weiße Haus einzieht, könnte er Amerikas bekanntesten Pharmakritiker und Impfgegner, den Anwalt Robert Kennedy jr., ins Kabinett holen – und damit in die gleiche Lebensgefahr bringen, in welcher er selbst schwebt. Denn dieser Kennedy kämpft für eine lobbyferne Gesundheitspolitik, die übermächtige Gegenspieler Unsummen kosten würde: Industrien, die seit Jahrzehnten hinlänglich beweisen, dass sie für Profit über Leichen gehen. Wie teuer wäre ein Auftragsmord, gemessen an drohenden Umsatzeinbußen von Abermilliarden Dollar? Schon Kennedys Onkel und sein Vater waren Attentaten zum Opfer gefallen. Er könnte das Prädikat „historisch“ verdienen: Jener 23. August 2024, ein Freitag, leitete womöglich eine gesundheitspolitische Wende ohnegleichen ein - zunächst in den Vereinigten Staaten, von dort aus den Rest der westlichen Welt erschütternd. An jenem Tag verkündete der parteilose Präsidentschaftskandidat Robert F. Kennedy jr., Amerikas wohl prominentester Anwalt und Menschenrechtsaktivist, bei einem Auftritt in Glendale im US-Bundesstaat Arizona, dass er seine Wahlkampagne im Rennen ums Weiße Haus aussetzt – und fortan den Republikaner Donald Trump unterstützt, zum Entsetzen seines Familienclans. Weshalb der späte Rückzieher des 70-Jährigen, nach 17 Monaten eigenständiger, sündhaft teurer Kandidatur? Inzwischen, so führte Kennedy aus, sehe er darin eine weitaus größere Chance, seine zehn wichtigsten politischen Anliegen umzusetzen. Dazu zählt er, - eine Gesundheitskrise ohnegleichen anzugehen: Chronische Krankheiten müssen endlich bekämpft, Fehlentwicklungen im Gesundheitswesen korrigiert werden; - Kinder zu schützen - vor staatlichen Übergriffen und falschen Gesundheitsrichtlinien; - staatlicher Zensur und der Einschränkung der Meinungsfreiheit ein Ende zu setzen. - Korruption zu bekämpfen, auch von und durch Regierungen; - Demokratie und grundlegende Freiheiten sicherzustellen; - dem Establishment Widerstand zu leisten. Denn politische und mediale Institutionen dienen nicht mehr dem Volk. „Power Duo“ gegen „korruptes Establishment“ Wenige Stunden später stand Kennedy in Glendale erneut auf der Bühne - diesmal bei einer Wahlkampfveranstaltung Trumps, als Gast enthusiastisch gefeiert mit “Bobby, Bobby”-Rufen. Der Ex-Präsident empfing ihn als “eine phänomenale Person", mit der er gemeinsam "das korrupte politische Establishment" besiegen wolle. Kennedy erklärte seinerseits, er habe mit Trump "nicht über die Dinge gesprochen, die uns trennen - denn wir sind nicht in allem einig -, sondern über die Werte und Themen, die uns verbinden". Auf den Punkt bringt sie Kennedys eingängiger Slogan “ Make America Healthy Again ” (MAHA), angelehnt an Trumps MAGA, “ Make America Great Again ”. Dass RFK junior und Trump aufeinander zugegangen sind, um ein “Power Duo” zu bilden, “war politisch brillant”, so kommentiert der Anwalt John Klar von der Bürgerrechtsinitiative Door to Freedom . “Es ist der einzige Weg, die Welt vor Global Governance, chronischen Krankheiten, gefälschten Nahrungsmitteln, wirtschaftlichem Desaster, Giftspritzenmandaten usw. zu retten.” Wofür sich Kennedys Verbraucherschutzorganisation Children´s Health Defense  seit 2007 einsetzt – anfangs hieß sie noch World Mercury Project  -, könnte durchaus im nächsten US-Regierungsprogramm auftauchen. Das käme wahrlich einer Revolution gleich, mit globaler Signalwirkung. Davor graut den Wächtern und Profiteuren des Status quo. “Was lassen wir unseren Kindern antun?” Was treibt Kennedy um? Der gläubige Katholik fühlt sich “ moralisch verpflichtet , diese Gelegenheit zu nutzen, um Millionen amerikanischer Kinder zu retten “. „Falls einige von Ihnen nicht wissen, wie schlimm der Gesundheitszustand unserer Kinder und der chronischen Krankheiten ist – hier sind einige Fakten: Die USA zahlen mehr für die Gesundheitsversorgung als jedes andere Land der Welt, doppelt so viel wie in Europa. Trotzdem hat Amerika die schlechtesten Gesundheitsergebnisse aller Nationen. Niemand hat eine so hohe chronische Krankheitslast wie wir. 66 % der Amerikaner leiden an chronischen Gesundheitsproblemen. Vor 50 Jahren lag diese Zahl bei weniger als 1 %. 74 % der Amerikaner sind heute übergewichtig, 50 % der Kinder sind fettleibig, in Japan hingegen weniger als 3 %. Mehr als die Hälfte aller Amerikaner haben Diabetes. Vor 50 Jahren gab es Diabetes bei Kindern fast nicht. Heute ist jedes dritte Kind Diabetiker oder hat eine Prädiabetes-Stufe. Es gibt eine Explosion von neurologischen Störungen, die es vor 50 Jahren noch nicht gab - ADS, ADHS, Sprachverzögerung, Tourette-Syndrom, Asperger-Syndrom, Autismus usw. Im Jahr 2000 lag die Autismusrate bei 1 zu 1.500. Heute ist sie 1 zu 36, in Kalifornien 1 zu 22. 77 % der amerikanischen Kinder sind zu behindert, um beim Militär zu dienen.18 % der amerikanischen Teenager leiden an einer Fettleber. Das ist fast jeder Achte. Vor 50 Jahren betraf diese Krankheit nur ältere Alkoholiker. Die Krebsraten sind bei Jung und Alt rasant angestiegen - bei jungen Erwachsenen um 79 % Jede vierte Frau nimmt ein Antidepressivum. 40 % der Teenager haben eine psychische Diagnose. 15 % der Highschool-Schüler nehmen Adderall, 500.000 Kinder schlucken SSRIs.“ Was ist los in unserem Land? Das passiert nirgendwo sonst auf der Welt, das passiert NUR in Amerika.“ Hauptverantwortlich dafür macht Kennedy  „ultraverarbeitete Nahrungsmittel“, die  „70 % der Ernährung amerikanischer Kinder ausmachen. Diese Lebensmittel bestehen aus verarbeitetem Zucker, hochverarbeitetem Getreide und Samenölen.“ „In den 1970er und 80er Jahren übernahmen Zigarettenunternehmen die Lebensmittelindustrie und setzten Tausende von Wissenschaftlern ein, um neue Chemikalien zu entwickeln, damit unsere Lebensmittel süchtiger machen. Diese Zutaten gab es vor 100 Jahren noch nicht und unser Körper ist biologisch nicht darauf ausgelegt, sie zu konsumieren. Diese Chemikalien sind in Europa verboten, aber in verarbeiteten Lebensmitteln in Amerika reichlich vorhanden.“ Es müsse endlich Schluss sein mit „giftigen Chemikalien in unseren Lebensmitteln und in unserer Umwelt“, fordert Kennedy. „ Pestizide, Lebensmittelzusatzstoffe, Arzneimittel und Giftmüll durchdringen jede Zelle unseres Körpers. Viele dieser Chemikalien erhöhen den Östrogenspiegel, der als Hormonstörer bekannt ist. Die Pubertätsrate in Amerika beginnt jetzt im Alter von 10 bis 13 Jahren - das ist sechs Jahre früher als vor hundert Jahren. Amerika hat die früheste Pubertätsrate aller Kontinente der Welt. Wir vergiften alle unsere Kinder massenhaft! Und unsere Erwachsenen!“  „Warum lassen wir das mit unseren Kindern geschehen?“ Unsere chemisch verseuchten Nahrungsmittel durch echte, gesunde Lebens mittel zu ersetzen und unsere Umwelt von Toxinen zu befreien, will Kennedy eine weitaus höhere Prorität einräumen als ineffektiven Maßnahmen zu schlecht begründeter CO2-Reduktion : „Der Fokus muss weggehen von der Fixierung auf Kohlenstoff.“ Gegen Big Pharma und ihre schmutzigen Komplizen Worum es Kennedy geht, hatte er am 28. August, fünf Tage nach seinem offiziellen Schulterschluss mit Trump, zur Prime Time  im amerikanischen Fernsehen ausgeführt (1)  – in der Talkshow des beliebten Moderators Dr. Phil McGraw . „ Als ich ein Kind war, hatten etwa 6 % der amerikanischen Kinder chronische Krankheiten. Heute sind es 60 %“,  beklagte er. Was ist die Ursache dafür? Kennedy wies auf eine entscheidende Veränderung Mitte der 1980er Jahre hin, als „ etwas mit unseren Kindern geschah “. Das heikle “V”-Wort – vaccines  – vermied Kennedy hier, wies aber die Genetik als Hauptschuldigen zurück, denn „ Gene verursachen keine Epidemien. Sie mögen für die Anfälligkeit sorgen, aber man braucht eine Umweltexposition, ein Umweltgift“. Die meisten Zivilisationskrankheiten hält Kennedy für vermeidbar – ohne teure Schulmedizin. Zum Beispiel könne man „Diabetes verschwinden“ lassen, und zwar für einen „winzigen Bruchteil“ der Kosten, die entstehen würden, wenn man jeden fettleibigen Amerikaner auf Ozempic setzen würde. Und wie? „ Geben Sie jedem Amerikaner drei Mahlzeiten pro Tag mit Bio-Lebensmitteln. Diabetes ist mit rnährung und Bewegung behandelbar, genauso wie Fettleibigkeit “, erklärte Kennedy. Warum würde ein solcher Vorschlag auf Ablehnung stoßen? Weil die medizinische Industrie, die uns gesünder machen soll, „ in Wirklichkeit mehr Geld verdient, wenn wir kränker werden“. Mainstream-Medien wirft Kennedy eine schmutzige Partnerschaft mit Big Pharma vor. Bei Arzneimittelwerbung im Fernsehen gehe es nicht nur darum, Produkte anzupreisen, sondern auch darum, “ den Inhalt zu diktieren, eine bestimmte Linie sicherzustellen ”. Kennedy hat dies aus erster Hand erfahren. Roger Ailes, der Gründer von Fox News , gab ihm gegenüber zu, dass ein Familienmitglied durch ein quecksilberhaltiges medizinisches Produkt geschädigt wurde. Trotzdem könne er Kennedy keine Plattform geben, um über das Thema zu sprechen, weil „ 70 % unserer Einnahmen von Pharmaunternehmen stammen. Wenn einer meiner Moderatoren Sie im Fernsehen auftreten ließe, müsste ich ihn feuern. Und wenn ich das nicht täte, würde ich von Rupert [Murdoch] hören “. In den letzten Minuten des Interviews mit Dr. Phil ging Kennedy darauf ein, warum er beschlossen hat, aktiv für Donald Trump zu werben. Zum einen habe er Angst vor einer möglichen Walz-Harris-Regierung, die seiner Meinung nach in allen Fragen, die er für existenziell hält, “auf der falschen Seite“ steht. Zum anderen überzeugte ihn Trumps Vision, eine „Einheitspartei“zu gründen, die sich auf vier entscheidende Themen konzentriert: Beendigung endloser Kriege, Sicherung der Grenze, Schluss mit Zensur – und Bekämpfung der Epidemie chronischer Krankheiten. Im engen Rennen um die Präsidentschaft könnte Kennedys Unterstützung tatsächlich den Ausschlag geben. Kurz bevor er seine Kandidatur zurückzog, lag er in einigen der Swing States  – sieben US-Bundesstaaten, in denen der Wahlausgang auf der Kippe steht - bei 5 bis 7 %. Falls seine Anhänger ihm mehrheitlich folgen, „ist es viel wahrscheinlicher, dass Präsident Trump gewählt wird“, so erwartet er. Speziell was Impfstoffe betrifft, scheint Kennedy bei Trump nicht erst noch mühsame Überzeugungsarbeit leisten zu müssen. Zwar hatte Amerikas mächtigster Egomane - gedrängt von der grauen Gesundheitseminenz des Weißen Hauses, seinem pharmanahen Chef-Einflüsterer Anthony Fauci (2) – 2020 mit 18 Milliarden Dollar an Steuergeldern eine “ Operation Warp Speed ” in Gang gesetzt, um mit hochriskanten, neuartigen Gentherapeutika ein Virusseuche zu bekämpfen, von der sich schon damals abzeichnete, dass sie nicht tödlicher als eine mittelschwere Grippewelle ausfällt. Doch jüngste Äußerungen Trumps deuten darauf hin, dass sich seine Impfskepsis inzwischen erheblich verstärkt hat. Wie ein in den sozialen Medien weitverbreites Video belegt, sprach Trump Mitte Juli in einem Telefonat mit Kennedy unter anderem über die große Anzahl der Impfdosen, die Kinder erhalten; dadurch würden sie sich verändern. "Wenn man einem Baby eine Impfung mit 38 Wirkstoffen verabreicht, die aussieht, als wäre sie für ein Pferd und nicht für ein 10 oder 20 Pfund schweres Baby", so Trump. "Dann beginnt das Baby sich plötzlich radikal zu verändern. Ich habe das zu oft gesehen.” Trump äußerte auch Zweifel an den Aussagen von Gesundheitsexperten, die die Sicherheit und Wirksamkeit des empfohlenen Impfplans für Kinder betonen: «Und dann hörst du, dass es keinen Einfluss hat, richtig?» Kennedys Programm: eine Kampfansage an Big Business Niemand muss Kennedy erst noch darüber aufklären, dass er vorhat, sich in einer US-Regierung mit mehrere der mächtigsten Industrien und deren Investoren anzulegen. Mit größtenteils denaturierten Produkten wird die Lebensmittelindustrie allein im laufenden Jahr 2024 über zehn Billionen US-Dollar umsetzen . Der weltweite Jahresumsatz mit Chemikalien in der Landwirtschaft – Pestizide, Dünger, Wachstumsregulatoren, Boden-Desinfektionsmittel – betrug im vergangenen Jahr knapp eine Viertelbillion Dollar, 244 Milliarden. An ihrer gefährlich strahlenden Kommunikationstechnik, welche die Gehirne und Fortpflanzungsorgane unserer Kinder angreift, verdient die Mobilfunkbranche 1,1 Billionen Dollar pro Jahr. (3) Und die Pharmaindustrie? Ihr Jahresumsatz lag zuletzt bei astronomischen 1,6 Billionen US-Dollar, bei traumhaften, in keinem anderen Wirtschaftszweig realisierbaren Gewinnspannen bis zu 40 %. (4) Prognosen zufolge wird er bis 2033 auf über 2,8 Billionen US-Dollar anwachsen . Allein mit Krebsmitteln setzte die Branche zuletzt 190 Milliarden US-Dollar pro Jahr um, mit Antidiabetika 88 Milliarden, mit Statinen - um den Cholesterspiegel zu senken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen – über 20 Milliarden (5), mit Biphosphonaten gegen Knochenabbau bei Osteoporose über 4 Milliarden (6), mit Pillen und Spritzen zum Abnehmen 12 Milliarden – bis 2032 könnten es 83 Milliarden werden. (7) Der globale Markt für Impfstoffe lag zuletzt bei 78 Milliarden US-Dollar, bis 2031 soll er auf über 150 Milliarden US-Dollar anwachsen (8); zu einträglichen Pandemiezeiten dürfte er sich mindestens verdoppeln, wie die Coronajahre zeigten. Welchen Totalschaden in Big Pharmas Bilanzen würde eine von Kennedy inspirierte US-Gesundheitspolitik anrichten, die darauf aus wäre, den Tsunami chronischer Erkrankungen an seinen Ursprüngen zu bekämpfen: Fehlernährung und zuwenig Bewegung, bedingt durch einen Mangel an Gesundheitserziehung und öffentlichem Bewusstsein sowie 1001 Fehlanreizen im Gesundheitssystem? Was würde aus dem hochlukrativen Impfbusiness, wenn eine aufgeklärte Bevölkerung begänne, für jedes einzelne Vakzin Nutzen und Risiko kritisch gegeneinander abzuwägen? Damit eine solche Politik niemals Mehrheiten findet, setzen Big Pharma und ihre Investoren seit eh und je riesige, weltweit tätige Marketing-Agenturen  ein, um den Ruf von lästigen Kritikern wie Kennedy zu ruinieren, sie lächerlich zu machen. (9) So soll Kennedy zu den zwölf gefährlichsten Fake News-Verbreitern („ Desinformation Dozen “) zählen – jedenfalls laut dem einflussreichen Gutachten  eines angeblich gemeinnützigen, aus dubiosen Quellen gesponserten  Center for Countering Digital Hate  (10); das Weiße Haus , Altmedien wie The Guardian  und Social Media wie Twitter  und Facebook  nutzten den Bericht, um die Personen auf der Liste zu zensieren und zu verleumden. Wikipedia macht mit. Aber falls Rufmord nicht genügt? John Waynes Hilfe „Bobby Kennedy ist einer der mutigsten, kompromisslosesten und ehrlichsten Menschen, die ich je getroffen habe“, sagt der ehemalige Fox News -Moderator Tucker Carlson, der ihn am 27. August interviewte . „Eines Tages wird er die Anerkennung dafür bekommen.“ Womöglich bleibt Kennedy jedoch nicht mehr viel Zeit dafür. In welch immenser Gefahr ein prominenter Querdenker wie er, aber auch sein Förderer Trump schweben, ahnt ein deutscher Medizinprofessor – vorsichtshalber versteckt er sich hinter dem Pseudonym „Peter Yoda“ (11) -  seit einer erschütternden Begegnung, die er in einem Frankfurter Gesprächskreis machte. Als Gastreferent trat dort „Timothy“ auf: ein hochbezahlter PR-Profi, der für weltweit tätige Agenturen Propagandaaufträge einiger der größten Phamakonzerne erledigt. (12) Wie Timothy ausführte, gehört dazu, „sogenannte Quacksalber-Jäger zu unterstützen. Es gibt immer enttäuschte Freaks, die gerne etwas bekämpfen wollen. Leider haben diese jedoch in der Regel kein Geld. Sollen unsere Auftraggeber doch über dritte Personen diesen ein paar Dollar aus ihrer Portokasse zukommen lassen – und sie werden dann all die Drecksarbeit übernehmen, für die sich unsere Geldgeber selber zu schade sind.“ Solche Dreckwerfer muss Kennedy aushalten, seit er unerschrocken gegen den Mainstream schwimmt. Dank ihrer Handlangerdienste „sind wir gar nicht erst auf John Waynes Hilfe angewiesen und bleiben schön sauber.“ (13) „John Waynes Hilfe“? Was Timothy damit andeutete, war seinen Zuhörern klar: Gelegentlich bedurfte es eines diskreten Helfers mit der Lizenz zum Töten. Mord im Konzernauftrag? Industriemanagern solche Skrupellosigkeit zu unterstellen, scheint völlig abwegig – ehe man sich mit der haarsträubenden Kriminalgeschichte des Arzneimittelsektors zu befassen beginnt. (14) Wie Gerichtsprozesse reihenweise aufdeckten, werden routinemäßig Nebenwirkungen verschwiegen, Daten gefälscht, Ärzte, Wissenschaftler und Behördenvertreter gekauft, missliebige Studien unterdrückt, unzählige arzneimittelgeschädigte Invaliden und Tote kaltblütig in Kauf genommen. „Schlimmer als die Mafia“ nennt sie der dänische Medizinprofessor Peter Gøtzsche in seinem Bestseller Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität . Als „Schwerkriminelle, die ins Gefängnis gehören“, bezeichnet Kennedy ihre Vorstände. Die Liste der rechtskräftig verurteilten Arzneimittelhersteller, die für Bußgelder und Schadensersatz mehrere hundert Millionen Dollar, teilweise sogar Milliarden aufwenden mussten, liest sich wie das Who Is Who  der Branche. Wirtschaftsethik erweist sich dabei als scheinheilige Imagepflege, eine bodenlose Heuchelei machtgeiler, grenzenlos profitgieriger Psychopathen, die sich über jedem Gesetz wähnen. Erschütternde Einblicke in ihre seelischen Abgründe eröffnet die literarische Lebensbeichte eines ehemaligen Topmanagers des Pharmariesen Eli Lilly, John Virapen: „Ich habe den Tod von Menschen mit zu verantworten“, bekannte er rückblickend. „Ich habe sie nicht eigenhändig getötet. Nein, ich war ein williges Werkzeug der Pharmaindustrie.“ (15) Um für absehbare Strafzahlungen und Haftungsrisiken gewappnet zu sein, nehmen Arzneimittelkonzerne von vornherein hohe Rückstellungen vor. Justizbedingte Ausgaben lassen sie cool unter „Betriebskosten“ fallen, setzen sie gar von der Steuer ab, preisen sie von vornherein in ihre Produkte ein. Da dürften in der Portokasse bestimmt auch noch ein paar Dollars für einen treffsicheren „John Wayne“ übrig bleiben. Hinterher wird es ein verwirrter Einzeltäter gewesen sein, selbstverständlich. Alles andere wäre ja Verschwörungstheorie, nicht wahr? ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   https://x.com/DrPhil/status/1828848142713766099 ; https://www.meritstreetmedia.com/show/dr-phil-primetime/one-on-one-with-robert-f.-kennedy-jr (2)   Siehe Robert F. Kennedy Jr.:   Das wahre Gesicht des Dr. Fauci (2023) (3)   Nach ChatGPT, 7. September 2024. (4)   Siehe Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen , Schönbrunn 2019, Kap. 3: „Das Billionengeschäft mit der Krankheit“, S. 98 ff. (5)   https://www.databridgemarketresearch.com/reports/global-statin-market ; https://www.imarcgroup.com/statin-market ; https://www.globenewswire.com/news-release/2023/03/02/2619166/0/en/Statins-Market-Size-To-Hit-US-22-Billion-By-2032-Owing-To-Increasing-Investments-in-Healthcare-Sector-Globally-Persistence-Market-Research.html (6)   https://www.fortunebusinessinsights.com/industry-reports/osteoporosis-treatment-market-101034 ; https://www.gminsights.com/industry-analysis/osteoporosis-drugs-market , https://www.cognitivemarketresearch.com/bisphosphonate-drug-market-report (7)   https://www.fortunebusinessinsights.com/anti-obesity-drugs-market-104783 ; https://www.globalmarketestimates.com/market-report/weight-loss-drugs-market-4562 ; https://blog.marketresearch.com/u.s.-weight-loss-industry-grows-to-90-billion-fueled-by-obesity-drugs-demand (8)   https://www.fortunebusinessinsights.com/industry-reports/vaccines-market-101769 ; https://www.who.int/publications/i/item/B09022   (9)   Siehe Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen , Schönbrunn 2019, Kap. 12: „Wir müssen sie vernichten“ – Wie Big Pharma Kritiker mundtot macht und Alternativmedizin in Verruf bringt“, S. 455 ff. (10)  https://childrenshealthdefense.org/defender/dark-money-center-countering-digital-hate-disinformation-dozen-report/ ; https://childrenshealthdefense.org/defender/disinformation-dozen-funding-ties-hollywood-corporate-dems/?utm_id=20231003 (11) Prof. Dr. Peter Yoda: Ein medizinischer Insider packt aus , Kernen o.J. (12) a.a.O., S. 123-142. (13) a.a.O., S. 136. (14) Siehe Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen , Schönbrunn 2019, Kap. 14, S. 603 ff. (15)  John Virapen: Nebenwirkung Tod. Korruption in der Pharma-Industrie – Ein Ex-Manager packt aus , 4. Aufl. 2008.

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