Starb Daisy wirklich an Masern?
- Dr. Harald Wiesendanger
- 10. Apr.
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Apr.
Ein weiteres Kind ist während der aktuellen Masernwelle in den USA gestorben. Es war infiziert und ungeimpft. Aber ist es DESWEGEN tot – oder weil Ärzte es falsch behandelten? Anstatt zu recherchieren, nutzen Massenmedien auch diesen Fall zur Panikmache. Der Druck auf Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. wächst. Plötzlich ruft der berüchtigte Impfskeptiker eindringlich zu Masernimpfungen auf. Knickt er etwa ein?

Am 6. April meldete das Texas Department of State Health Services (DSHS) “den zweiten Maserntod” während der anhaltenden Infektionswelle in den Vereinigten Staaten. Nach einem positiven Maserntest sei ein schulpflichtiges Kind, nachdem es in ein Krankenhaus in Lubbock, Texas, eingeliefert worden war, am 3. April “an den Folgen eines Masern-Lungenversagens verstorben. Das Kind war nicht geimpft und hatte keine bekannten Vorerkrankungen.”
Anstatt zu recherchieren, übernehmen Leitmedien in den USA und weltweit diese amtliche Mitteilung seither unhinterfragt – und nutzen sie, um ihre Panikmache einhellig fortzusetzen. Damit erhöhen sie den Druck auf den neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., bis vor kurzem ein unbeirrbarer Impfskeptiker. Doch nun, im vermeintlichen nationalen Notstand, ruft er nachdrücklich zu Masernimpfungen auf.
Weiß Kennedy denn, was wirklich geschah?
Richtig ist: Am 3. April, um 1:50 Uhr nachts, starb die 8-jährige Daisy Hildebrand im Universitätsklinikum von Lubbock, rund 130 km vom Wohnort ihrer Familie in der ländlichen Gemeinde Seminole in Westtexas entfernt. Sie hatte sich mit dem Masernvirus angesteckt. Und sie war ungeimpft. Die übrige Wahrheit über Daisys Schicksal sollte sich Kennedy von dem Virologen Dr. Robert Malone, dem Lungenfacharzt Dr. Pierry Kory und dem Biologen Brian Hooker berichten lassen – dank der Eltern konnten sie Einblick in die Krankenakte nehmen. Dabei kam Haarsträubendes zum Vorschein:
Als Daisys Eltern die Kleine ins Krankenhaus brachten, hatte sie ihre Maserninfektion in Wahrheit schon seit zwei Wochen überstanden. Trotzdem bekam sie kaum Luft, sie hustete und fieberte. Warum?
Tatsächlich litt das Mädchen bereits seit fast einem Vierteljahr an einer chronischen Mandelentzündung, weswegen bereits eine Tonsillektomie geplant war, eine operative Entfernung der Mandeln. Hinzu kam Pfeiffersches Drüsenfieber, ausgelöst durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Daraufhin entwickelte das Kind eine Sepsis, eine bakterielle Blutvergiftung. Der ursächliche Erreger war ein hochgradig antibiotikaresistenter Escherichia coli-Keim („Superbug“), den sich Daisy vermutlich während eines ersten Krankenhausaufenthalts zwei Wochen zuvor auf der Intensivstation zugezogen hatte.
Diese Infektion führte zu einem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) – und ARDS, im Gegensatz zu Masern, ist tatsächlich lebensgefährlich. Verschiedene Studien ergaben eine Sterblichkeitsrate zwischen 35 und 77 % . (1)
“Verrückt”, mit “lausigen Ideen”: vernichtendes Kollegenurteil über Daisys Ärzte
Bei der Einlieferung bat Pete Hildebrand, der Vater, inständig darum, dass man seine Tochter vernebeltes Budesonid einatmen lässt: ein steroidhaltiges Inhalationsmittel, das normalerweise bei Asthma eingesetzt wird, aber bei einer Maserninfektion „sehr hilfreich für entzündete Atemwege“ sein kann, wie Dr. Ben Edwards erklärt; der Hausarzt für integrative Medizin betreibt eine Privatpraxis mit rund 2000 Patienten. Im Gegensatz zu Daisys behandelnden Ärzten wusste der Vater: Vernebeltes Budesonid lindert ARDS wirksam und risikoarm; rasch verbessert es Atemmechanik und Sauerstoffversorgung.
Das Personal der Universitätsklinik lehnte dieses Anliegen jedoch strikt ab.
Stattdessen bekam das Mädchen hochdosierte IV-(intravenöse) Steroide, per Infusion in ein Blutgefäß. Dies sollte eine überschießende Lungentzündung verhindern. Aber IV-Steroide unterdrücken die Fähigkeit des Immunsystems, bakterielle Infektionen zu bekämpfen. Deshalb war es “eine lausige Idee” (Dr. Kory), dem Kind nicht gleichzeitig ein Antiinfektivum zu geben: ein Medikament, das die Ausbreitung eines infektiösen Organismus hemmen oder ihn gänzlich abtöten kann.
Obendrein wurde das Kind mit Medikamenten sediert, die seinen Atemantrieb und die tiefe Atmung unterdrückten. Somit wurden eine Atelektase wahrscheinlicher: ein teilweiser Kollaps oder Verschluss seiner Lunge. Die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff ins Blut zu bringen, verringerte sich dadurch - was es Daisy noch schwieriger machte, sich von ihrer bakteriellen Lungenentzündung und Sepsis zu erholen.
Am vierten Tag in der Klinik stieg bei Daisy die Anzahl der weißen Blutkörperchen von 4,5 auf 13 und am sechsten Tag auf alarmierend hohe 27. (2) Bei einer klassischen Masern-Lungenentzündung ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen aber normal oder niedrig, erklärt Dr. Kory. „Es war verrückt, dass sie eine so hohe Anzahl weißer Blutkörperchen ignoriert haben. Es ist möglich, dass sie es als Folge der Steroide abgetan haben, aber als erfahrener Intensivmediziner würde ich WBCs über 20 niemals mit Steroiden in Verbindung bringen.“ (WBC: White Blood Cells, also weiße Blutkörperchen, Leukozyten.)
Am siebten Tag verordneten die Klinikärzte dem Mädchen ein Antibiotikum – leider das falsche. Gegen Ceftazidim war der Bakterientyp, der die Lungenentzündung des Kindes verursachte, nämlich resistent. Es hätte Imipenem erhalten müssen. Wäre sogleich Daisys Sputum untersucht worden - Schleim oder Auswurf aus ihren Atemwegen -, so hätte man die spezifischen Bakterien, Pilze oder anderen Keime in ihrer Lunge identifizieren können, um herauszufinden, welche Art von Lungenentzündung sie hatte. Doch auf diese Idee kam die Uniklinik viel zu spät, erst kurz vor ihrem Tod.
Am achten Tag atmete Daisy nicht mehr.
Woran starb das Mädchen also? An den Folgen einer Sepsis, verursacht durch eine chronische Mandelentzündung und Drüsenfieber, verschlimmert durch eine medizinische Fehlbehandlung. Dr. Kory nennt als Todesursache “refraktäre Hypoxämie”: Daisys Arterien bekamen nicht genug Sauerstoff, obwohl sie in den letzten vier Stunden ihres Lebens damit über ein Beatmungsgerät versorgt wurde.
Schon das erste angebliche “Masern-Opfer” der momentanen Infektionswelle, die 6-jährige Kaylee Fehr, starb in Wahrheit, weil Ärzte pfuschten. (Siehe KLARTEXT: “Woran starb Kaylee wirklich?”)
Ärztliche Behandlungsfehler sind in den USA die dritthäufigste Todesursache. Eine Schutzimpfung dagegen ist weiterhin nicht in Sicht.
Irre Empfehlung vom Gesundheitsamt
Wie Dr. Edwards berichtet, habe er sich an die oberste texanische Gesundheitsbehörde gewandt, das Department of Social and Health Services (DSHS). Er versuchte das DSHS dazu zu bewegen, auf Budesonid als mögliche Behandlung von akuter Atemnot nach einer Maserninfektion hinzuweisen. Die Antwort: Die einzige Empfehlung des Staates bezüglich Masern sei die MMR-Impfung.
Und wenn sich ein Ungeimpfter bereits angesteckt hat?
Für solche Fälle sind texanische Gesundheitsbehörden angewiesen, den Betroffenen innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Masernvirus eine Dosis des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR) verabreichen zu lassen, “um den Schweregrad der Erkrankung zu verringern”.
So zu verfahren, sei brandgefährlich, warnt eine Hals-Nasen-Ohrenärztin nahe Houston, Dr. Mary Talley Bowden. Weist nicht schon die Packungsbeilage von Mercks MMRII, dem meistverabreichten Masernimpfstoff, darauf hin, dass eine Impfung für Schwangere, immungeschwächte oder fiebrige Personen kontraindiziert ist? „MMRII sollte keinesfalls an Personen verabreicht werden, die mit einer Infektion zu kämpfen haben - insbesondere nicht mit einer Maserninfektion“, so Bowden. „Der Impfstoff kann ähnliche Komplikationen heraufbeschwören wie die eigentliche Krankheit, einschließlich Hautausschlag, Fieber, Enzephalitis und idiopathische thrombotische Purpura“ (ITP), eine schwere Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die körpereigenen Thrombozyten gebildet werden – dies führt zu einer Gerinnungsstörung, die Blutergüsse, punktförmige Haut- und Schleimhautblutungen hervorrufen kann.
MMR-Impfungen sind gefährlicher als die Infektion, vor der sie schützen sollen
Wäre es nicht Aufgabe einer Gesundheitsbehörde, eine Impfempfehlung mit Warnhinweisen zu verbinden? Von MMR-Vakzinen gehen schwerwiegende Gesundheitsrisiken aus. Bei Jungen, die eine erste MMR-Impfung schon mit 12 bis 15 Monaten erhalten, liegt die Wahrscheinlichkeit, an Autismus zu erkranken, um 67 % höher als bei Jungen, die erst nach ihrem dritten Geburtstag geimpft werden. Darüber hinaus verursacht der MMR-Impfstoff Fieberkrämpfe, Anaphylaxie, Meningitis, Enzephalitis, Thrombozytopenie, Arthralgie und Vaskulitis.
Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden dem Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS), dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem für unerwünschte Impfnebenwirkungen, 41 Todesfälle nach einer MMR- oder MMRV-Impfung gemeldet. Berücksichtigt man das leidige Phänomen des Underreporting – nur 1 bis 5 % aller aufgetretenen Fälle werden tatsächlich erfasst -, dann ist womöglich von mehreren tausend MMR-Impftoten auszugehen – allein in den Vereinigten Staaten. Wie viele Masernopfer waren dort im selben Zeitraum zu beklagen? Zwei im Jahr 2015, einer 2019. Aber starben diese Drei, wie Kaylee, womöglich bloß mit, aber nicht wegen Masern?

Und auch hierüber pflegen „Qualitätsmedien“ stillschweigend hinwegzugehen: Nach ausgeheilten Masern setzen häufig geistige und körperliche Entwicklungsschübe ein, vor den Augen verblüffter Eltern. Ärztliche Falldokumentationen und Studien bestätigen: Auch für andere Infektionserkrankungen sind Kinder anschließend weniger anfällig. Das Risiko von späteren Allergien, Multipler Sklerose, ja sogar Krebs sinkt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einer Atopie, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken - von Autismus ganz zu schweigen.
Darf journalistische Neugier die Frage ausklammern: Wie kam es überhaupt zu dem Ausbruch? MMR-Vakzine sind sogenannte Lebendimpfstoffe; sie enthalten abgeschwächte Mengen des Masernvirus. Einer Studie aus dem Jahr 2024 zufolge scheiden ein Drittel der Kinder, die damit “gepikst” werden, das Lebendvirus anschließend aus – womit sie zu Ausbrüchen beitragen könnten. So produziert die Impfmafia vermeintliche Notlagen, deren risikoreiche Bekämpfung ihren Profit sicherstellt.
Was ist mit Kennedy los?
Wie Robert F. Kennedy Jr. laviert, seit er US-Gesundheitsminister ist, gibt Rätsel auf. Bis vor kurzem Amerikas prominentester Impfskeptiker, vergeht inzwischen kaum ein Tag, an dem er nicht nachdrücklich zu Masernimpfungen aufruft – in groteskem Widerspruch zu allen Ratschlägen und Warnungen, die jahrzehntelang von ihm zu hören waren. „Die wirksamste Methode, die Verbreitung von Masern zu verhindern, ist die MMR-Impfung“, verkündet er auf X, vormals Twitter.
Zeigt RFK jetzt sein wahres Gesicht? Versucht er aus taktischen Gründen die Gemüter zu beruhigen, um nicht die Reformen zu gefährden, die er sich vorgenommen hat? Oder erpresst ihn der Tiefe Staat?
Immerhin wagte Kennedy kürzlich darauf hinzuweisen, dass unkonventionelle Ärzte „etwa 300 an Masern erkrankte Kinder“ geheilt haben - mit Vitaminen und Lebertran vermieden sie die Masernimpfung.
Was soll dieses peinliche Hin und Her, dieses Zaudern, dieses scheinbar feige Preisgeben eigener Standpunkte, bis zur Selbstverleugnung? Robert Malone wirbt für Nachsicht: „RFK kann sich nicht gleich selbst in die Luft sprengen, denn dann kann er gar nichts mehr tun. Es ist nicht optimal, dass er strategisch vorgehen muss, aber er muss es. Das ist die Realität. Er ist nicht allmächtig, und er hat es mit politischen Kräften zu tun, die sowohl mächtig als auch gefestigt sind. (…) Bobby ist der Einzige, der die Eier hat, sich diesen Kräften auf seine Kosten entgegenzustellen ... und im Moment ist er ungeschützt und hat praktisch keine Deckung. Also lassen wir ihn vielleicht den Ball über das Feld bringen, bevor wir ihn bitten, sich in die Luft zu sprengen, wonach er überhaupt keinen Ball mehr befördern kann. (…) Wenn wir RFK ein Jahr Zeit geben, kann er seinen Kurs korrigieren, aber im Moment führt er eine Triage durch, mit dem Skalpell in der Hand ... alles, was weniger als chirurgische Präzision ist, wird den Patienten auf dem OP-Tisch umbringen. Wir müssen aufhören, an ihm herumzuzerren und über unseren gestoßenen Zeh zu jammern."
Die klügere Vorsorge
Was, wenn nicht Spritzen nach Behördenschema, empfiehlt meine Stiftung AUSWEGE zur Masernprophylaxe? Sie anerkennt den Forschungsstand, an dem kein echter Faktencheck vorbeikommt: Ungeimpfte Kinder sind gesünder. Infekte aller Art verlaufen bei ihnen in der Regel milder, und sie enden schneller. Komplikationen kommen viel seltener vor, langwierige Schäden so gut wie nie. Wer sein Kind bestmöglich auf eine Masernerkrankung vorbereiten will, tut folglich alles, um seine Abwehrkräfte zu stärken: durch gute Ernährung, reichlich Bewegung, ausreichend Schlaf, echte statt digitale Sozialkontakte, nicht zuletzt ein heiles Zuhause.
Und falls es sich infiziert hat? Informierte Eltern sehen darin kein schreckliches Missgeschick – sie verstehen, dass Infektionskrankheiten bei Kindern Sinn machen können, indem sie das Immunsystem trainieren und wappnen. (7) Also ist Panik fehl am Platz. Bei den allerersten verdächtigen Symptomen isoliert man das Kind unverzüglich in einer ruhigen, geschützten, abgedunkelten Umgebung, führt ihm reichlich Flüssigkeit zu, versorgt es mit zusätzlichen immunstärkenden Vitaminen und Mineralstoffen aus der Orthomolekularen Medizin, senkt zu hohes Fieber mit Wadenwickeln statt mit Paracetamol. Wie anthroposophische Ärzte berichten, heilen so behandelte Masern praktisch immer komplikationslos ab – und bescheren zumeist eine lebenslange Immunität, die Impfung hingegen nur vielleicht.
Kein “Qualitätsmedium” hinterfragt gekaufte Impfexperten
Wann immer für Impfkampagnen getrommelt wird, kommt auf allen Kanälen seltsam regelmäßig der eingangs zitierte Paul Offit zu Wort. Als “renommierter Kinderarzt und Infektiologe“ preist ihn der Nachrichtensender n-tv, wie auch der Deutschlandfunk, Der Spiegel ebenfalls. Ehre, wem Ehre gebührt? Immerhin ist Offit Direktor des Vaccine Education Center am Children's Hospital of Philadelphia (CHOP) sowie Professor für Vakzinologie und Pädiatrie an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania. Mehrfach preisgekrönt, verfasste er etliche Bücher zu medizinischen und wissenschaftlichen Themen, darunter Autism's False Prophets - Bad Science, Risky Medicine, and the Search for a Cure (2007), Vaccines and Your Child: Separating Fact from Fiction (2011) und Bad Advise (2018). Eine Koryphäe also – und “buchstäblich ein Lebensretter”, wie die Skeptikervereinigung CSICOP schwärmt? (3)
Was Leitmedien durchweg unter den Teppich kehren, sind massivste, längst aufgedeckte Interessenkonflikte dieser vermeintlichen Autorität in Sachen Impfstoffsicherheit. Als hochbezahlter “Berater” ist Offit fast schon eine halbe Ewigkeit für den Pharmariesen Merck tätig – einen der weltgrößten Hersteller von Masernimpfstoffen. Mercks bekanntestes Produkt ist M-M-R® II, ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Außerdem bietet er ProQuad® an, der zusätzlich Windpocken (Varizellen) abdeckt. Offits Forschungslehrstuhl an Philadelphias Kinderklinik (CHOP) finanziert Merck mit 1,5 Millionen Dollar. Für die Entwicklung eines Rotavirus-Impfstoffs namens RotaTeq erhielt Offit von Merck einen Zuschuss von 350.000 Dollar. Dieses Vakzin verkaufte das CHOP schließlich an den spendablen Sponsor für 182 Millionen Dollar. 2006 erreichte Merck die Zulassung von RotaTeq. Bei Offit und seinen Miterfindern verblieben die Patentrechte. Damit hatten sie Anspruch auf laufende Lizenzgebühren in Millionenhöhe – wahrlich „wie ein Lottogewinn“, so räumte Offit 2008 in einem Newsweek-Artikel ein. Das Infoportal Age of Autism schätzt seinen Anteil auf mindestens 29 Millionen Dollar. (4)
Angesichts solch beträchtlicher finanzieller Verbindungen zur pharmazeutischen Industrie müsste jedem echten Journalisten die Frage auf der Zunge brennen: Werden Offits uneingeschränkte Lobpreisungen von Impfstoffen von keinen anderen Faktoren als einwandfreien wissenschaftlichen Untersuchungen beeinflusst? Kann ich es verantworten, meinen Lesern solch ein zweibeiniges Pharma-Sprachrohr als unabhängigen Sachverständigen zu präsentieren? „Man sollte ihn ins Gefängnis stecken und den Schlüssel wegwerfen“, soll Robert F. Kennedy Jr. schon 2013 über Offit gesagt haben. (5) Gehört bloß Offit dorthin? (6)
Follow the Science? Follow the Money.
Anmerkungen
(1) Siehe https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10692616/; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7912364/; https://www.malone.news/p/breaking-news-another-texas-child
(2) Wenn bei einem Blutbild die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mit "4" angegeben wird, meint man in der Regel: 4 × 10⁹ Leukozyten pro Liter Blut (= 20.000 Leukozyten/µl, da 1 µl = 1 Mikroliter = 10⁻⁶ Liter). Bei Erwachsenen liegt der Normalwert für Leukozyten typischerweise bei 4 bis 10 × 10⁹/L (= 4.000–10.000/µl); für ein 8-jähriges Kind bei 4,5 bis 13 x 10⁹/L (= 4.500 – 13.000 Leukozyten/µl). Ein Wert über 13 × 10⁹/L spricht für eine Leukozytose (z. B. Infektion, Entzündung, o. ä.
(3) "CSI Announces Paul Offit As Winner of the 2013 Balles Prize". Skeptical Inquirer, Juli 2014 CSICOP, https://web.archive.org/web/20190119174727/.
(5) Zit. von Paul Offit selbst in seinem Buch Bad Advise (2018), Kap. 11. (11) Siehe meine Artikelserie “Dressierte Halbgötter”.
(6) Siehe die KLARTEXT-Artikelserie “Dressierte Halbgötter”.
Titelbild: wayhomestudio/Freepik
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