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  • Plötzlicher Kindstod: Sind Eltern schuld?

    Zwei kerngesunde Babies sterben plötzlich über Nacht. Ihre Eltern werden daraufhin verhaftet – weil sie es versäumten, ihr Kind in eine „sichere Schlafposition“ zu bringen. Die Anklage: fahrlässige Tötung. Mehrfach geschehen in den USA. Auch hierzulande möglich? Am Morgen des 8. Mai 2024 will Gina Strause, eine 40-jährige Mama aus Lebanon County im US-Bundesstaat Pennsylvania,  ihren drei Monate alten Sohn Gavin füttern. Beim Blick in sein Bettchen begreift sie sofort: Etwas stimmt nicht. Das Baby reagiert nicht. Es ist kalt und blau angelaufen. Sofort ruft sie den Notarzt. Bis er eintrifft, versucht sie verzweifelt, ihren Jungen wiederzubeleben. Vergeblich. Woran starb der Säugling? Der Autopsiebericht nennt als Todesursache „Komplikationen aufgrund von Erstickung“. Prompt tauchen Polizeibeamte bei Gina Strause und dem Vater, David, auf. Im Protokoll halten sie fest, im Kinderbett lose Gegenstände vorgefunden zu haben, „wie Decken und Stofftiere“. Wie die Mutter aussagt, habe sie ihr Baby gegen 23:30 Uhr gestillt. Anschließend habe sie Gavin auf den Bauch in sein Bettchen gelegt, weil er ein „Bauchschläfer“ gewesen sei, und eine Decke auf ihn gelegt. Bevor David Strause am nächsten Morgen um 5:30 Uhr zur Arbeit geht, sieht er nach seinem Kind. Da liegt es auf dem Bauch und bewegt sich ein wenig. Um es wieder zum Einschlafen zu bringen, tätschelt der Vater es sanft auf den Po. In einem Interview mit dem Online-Nachrichtenportal PennLive erklärt Gina, sie habe Gavin normalerweise auf dem Rücken schlafen gelegt – er habe sich aber angewöhnt, sich auf den Bauch zu drehen. Bei ihrer Vernehmung räumen die Eltern ein, nach der Geburt bei Arztbesuchen einen Handzettel mit medizinischen Informationen über „sichere Schlafpraktiken“ erhalten zu haben, um einem Plötzlichen Kindstod (SIDS) vorzubeugen. Darin hieß es, das Baby solle auf dem Rücken liegen und im selben Zimmer wie die Eltern schlafen. Das Kinderbett sei von Stoßfängern und Stofftieren freizuhalten. Weil die Eltern diese Richtlinien nicht befolgten, werden sie fahrlässiger Tötung, „rücksichtsloser Gefährdung einer anderen Person“ sowie „Gefährdung des Wohlergehens von Kindern“ beschuldigt. Um Anwalts- und Prozesskosten zu decken, haben sie eine GoFundMe-Seite eingerichtet. Der kleine Gavin mit seiner Mama Gina (Foto li.) und seinem großen Bruder. „Rücksichtslos gefährdet, fahrlässig getötet“? Ähnlich ergeht es Natalee Rasmus, einer 17-jährigen Mutter aus Nanticoke im Luzerne County, ebenfalls in Pennsylvania. Als sie am Morgen des 23. Oktober 2022 ihre vier Wochen alte Tochter Avaya Jade aus dem Bettchen hebt, um sie für einen Termin beim Kinderarzt fertig zu machen, ist ihr Körperchen starr und kalt. Ein Gerichtsmediziner stellt als Todesursache „Ersticken durch mechanische Kompression“ fest. Im Polizeiverhör räumt Natalee ein, von medizinischen Personal und in Geburtsvorbereitungskursen habe sie Empfehlungen für sicheres Schlafen von Babies erhalten, diese aber ignoriert. Stattdessen habe sie ihr Baby mit dem Gesicht nach unten in einen Stubenwagen gelegt – mit einem Boppy-Kissen, auf dem der Warnhinweis „Nicht zum Schlafen verwenden“ angebracht war. (1) Gegen die junge Mutter wird Anklage erhoben: wegen „Mord dritten Grades“, bei dem jemand unabsichtlich, aber „unter rücksichtsloser Missaachtung menschlichen Lebens“ getötet wird. In Pennsylvania droht deswegen eine Freiheitsstrafe bis zu 40 Jahren. Bis zum Ausgang des immer noch offenen Verfahrens bleibt Natalee Rasmus in Haft. Ihre Kaution, auf 25.000 Dollar festgesetzt, kann sie nicht aufbringen. In beiden Fällen verweist die Staatsanwaltschaft darauf, dass sich in den Krankenakten der Babys unterschriebene Erklärungen der Eltern befanden, sie seien über Vorsichtsmaßnahmen gegen Plötzlichen Kindstod aufgeklärt worden. So zu verfahren, schreibt der Bundesstaat Pennsyvania in einem Gesetz aus dem Jahr 2010 vor. Es verpflichtet Krankenhäuser, Geburtszentren und medizinische Dienstleister, frischgebackenen Eltern Informationsmaterialien der nationalen „Safe to Sleep “-Kampagne  auszuhändigen und sie zu bitten, den Erhalt dieser Materialien zu bestätigen. Ebenfalls zum Sündenbock wurde die 25-jährige Candice Christa Semidey aus Virginia: Im Jahr 2014 wurde sie wegen Mordes angeklagt , nachdem sie ihr Baby gewickelt und auf den Bauch gelegt hatte. Sie bekannte sich schuldig  des fahrlässigen Totschlags und der Vernachlässigung eines Kindes. Zunächst zu einer fünfjährigen Haftstrafe  verurteilt, kam sie schließlich mit drei Jahren auf Bewährung davon. Eltern zurecht am Pranger? Derartige Anklagen empfindet Nancy Maruyama, Geschäftsführerin von Sudden Infant Death Services of Illinois , als schockierend : Betroffene Eltern „strafrechtlich zu verfolgen, ist ein Verbrechen, denn sie haben bereits den schlimmsten Verlust erlitten“. Seit 1968 bietet ihre Organisation Eltern Prävention, Unterstützung und Trauerbegleitung. Auch Juristen schütteln den Kopf über solche Schuldzuweisungen und ihre drastischen Folgen. Der Tod des Babies sei doch offenkundig „ein tragischer Unfall ohne kriminelle Absicht, es zu verletzen oder zu töten“, erklärte ein Pflichtverteidiger von Natalee Rasmus. Der US-amerikanische Medizinjournalist und Impfkritiker Neil Z. Miller, Autor von Vaccines: Are They Really Safe and Effective? , kommentiert empört: „Eltern eines schlafenden Babys, das mitten in der Nacht stirbt, sollten niemals wegen Mordes angeklagt werden. Das ist einfach grausam. (..) Sollten Eltern wirklich verpflichtet sein, jede ‘Empfehlung’ ihres Arztes oder der Safe to Sleep -Kampagne zu befolgen? Würden wir es vorziehen, dass Ärzte unsere Babys großziehen statt die Eltern? Wurden andere mögliche Todesursachen in Betracht gezogen, wie zum Beispiel Impfungen?” Durchsichtiges Ablenkungsmanöver von fatalen Impffolgen? In einem lesenswerten Artikel verschafft Miller einen Überblick über die Geschichte der Diagnose “Plötzlicher Kindstod” (SIDS, Sudden Infant Death Syndrome ). Darin stellt er fest: Der dramatische Anstieg der SIDS-Fälle fiel mit den ersten Massenimpfkampagnen  zusammen. Das nationale Safe-to-Sleep -Programm startete, nachdem immer mehr Mütter und Väter sich Sorgen machten, dass die Todesfälle herbeige”pikst” worden sein könnten. Diesen Verdacht versuchte die Kampagne zu zerstreuen. Sie trichterte Eltern ein: Babys, die auf dem Rücken oder auf der Seite schlafen, sterben seltener im Schlaf. Am meisten SIDS-gefährdet seien “Bauchschläfer”. Diesen Zusammenhang scheinen Statistiken zu belegen. Zwischen 1992, als die Safe to Sleep -Propaganda Fahrt aufnahm, und 2001 gingen die SIDS-Todesfälle Berichten zufolge um satte 55 % zurück. (2) In den USA waren es im Jahr 1992 noch 4.895 gewesen – zwölf Jahre später, 2004, gab es angeblich bloß noch 2.247. (3) SIDS-Rate und Rückenschlaf von 1988 bis 2006. Mit Grafiken wie dieser versucht das US-Gesundheitsministerium zu “beweisen”, dass plötzliche Säuglingstode nichts mit Impfungen zu tun haben, sondern mit einer unsicheren Schlafposition. Parallel zum Rückgang der SIDS-Fälle stieg jedoch die Sterblichkeitsrate aufgrund von „Erstickung im Bett“, „sonstiger Erstickung“, „unbekannten und nicht näher bezeichneten Ursachen“ und „unbekannter Ursache“ deutlich an. Warum? Wegen „ Code Shifting “ - man hatte kurzerhand das Klassifizierungssystem geändert . SIDS-Todesfälle wurden von medizinischen Gutachtern, in der Regel Gerichtsmedizinern, fortan nicht mehr als SIDS bezeichnet, sondern in einer der anderen begrifflichen Schubladen untergebracht. Zum selben Schluss kommt eine im Fachjournal Pediatrics veröffentlichte Studie: Todesfällen, die zuvor als SIDS etikettiert worden waren, wurden nun einfach andere Nicht-SIDS-Ursachen, wie z. B. Ersticken, zugeschrieben. Aber im Wesentlichen handelte es sich weiterhin um Plötzlichen Kindstod. Solch trickreiches Umklassifizieren machte mehr als 90 % des Rückgangs der SIDS-Raten aus. Diesen Befund bestätigten mehrere weitere Studien in angesehenen Fachzeitschriften. (4) „Von 1999 bis 2015 sank die SIDS-Rate in den USA um 35,8 %, während die Zahl der Säuglingstodesfälle durch versehentliches Ersticken um 183,8 % stieg“, so berichtet Neil Miller. Recherchen des medizinischen Nachrichtendiensts Scripps Howard News Service  bestätigen Millers Befund. „Wir führten eine umfassende Studie darüber durch, wie Fälle von Säuglingstod in den Vereinigten Staaten untersucht werden.“ Dabei stützte sich die Redaktion auf Unterlagen, die ihr die US-Gesundheitsbehörde CDC zur Verfügung stellte. „Die Aufzeichnungen enthielten Einzelheiten über den plötzlichen Tod von 40.239 Kleinkindern, von denen die Hälfte in den 1990er Jahren und der Rest in einem Fünfjahreszeitraum von 2000 bis 2004 starb.“ Zum Vorschein kamen dabei „statistische Manipulationen“ und „gezielte Bemühungen, SIDS verschwinden zu lassen – auf dem Papier“. Die Überprüfung ergab „enorme Unterschiede in der Art und Weise, wie die Todesfälle von Kleinkindern untersucht und eingeordnet werden. Die SIDS-Rate ist den Daten zufolge in Mississippi 12-mal höher als in New York. Die meisten Experten sind sich einig, dass solche großen Unterschiede von der Art und Weise herrühren, wie man die Todesfälle klassifiziert, und nicht von der Art und Weise, wie die Säuglinge starben. Die Unterschiede sind von Landkreis ( county ) zu Landkreis innerhalb eines Bundesstaates manchmal sogar noch größer, weil die Rechtsmediziner sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen, wie sie die Ursache der Säuglingssterblichkeit in ihren Gebieten feststellen. (…) In einigen Bundesstaaten und Städten sind SIDS-Fälle in den letzten Jahren praktisch verschwunden - eine genauere Untersuchung der Daten macht jedoch deutlich, dass Tausende dieser Leben keineswegs ‚gerettet‘ wurden, sondern unter einem anderen Namen verloren gingen“. Wozu das Statistikmanöver stattfand, liegt auf der Hand: Zu nahezu 80 % der SIDS-Todesfälle, die dem Vaccine Adverse Event Reporting System  (VAERS) gemeldet wurden – einem seit 1990 bestehenden US-Meldesystem für Impfnebenwirkungen -, kam es innerhalb von sieben Tagen nach  einer Impfung. (5) Zufall? Warum sterben Babys dann nicht ebenso häufig sieben Tage davor ? Vor den modernen Impfprogrammen kam der "Krippentod" so selten vor, dass er in Statistiken zur Säuglingssterblichkeit noch gar nicht auftauchte. Das änderte sich erst, als die Vereinigten Staaten in den 1960er Jahren eine Reihe von Impfkampagnen initiierten. Erstmals erhielten die meisten US-Kinder mehrere Dosen von Impfstoffen gegen DPT, Polio, Masern, Mumps und Röteln. Kurz darauf, 1969, wurde das „Syndrom des plötzlichen Kindstods“ zum medizinischen Fachbegriff. Wie dem Kinderneurologen William Torch von der Universität von Nevada in Reno 1982 auffiel, waren zwei Drittel der Säuglinge, die SIDS zum Opfer fielen, vor ihrem Tod gegen DPT geimpft worden. Von diesen starben 6,5% innerhalb von 12 Stunden nach der Impfung, 13% innerhalb von 24 Stunden, 26% innerhalb von 3 Tagen und 37%, 61% und 70% innerhalb von 1, 2 bzw. 3 Wochen. (6) Das RKI trickst mit Wie dreist Wissenschaftler und Behörden tricksen, um genehme Statistiken zu liefern, verdeutlicht die vielzitierte „Token-Studie“ zur Sicherheit von Babyimpfungen, die das Robert-Koch-Institut organisierte. (7) Ihr vollmundiger Anspruch: Lückenlos sollte sie sämtliche ungeklärten SIDS-Fälle bei Kindern im Alter von zwei bis 24 Monaten erfassen, die zwischen Sommer 2005 und Sommer 2008 verstarben – und prüfen, ob diese Tode mit vorausgegangenen Impfungen zusammenhängen. Schon die Finanzierung der Studie machte stutzig: Für einen Sponsorbetrag von 2,5 Millionen Euro erkauften sich die Hersteller zweier zu testender Impfstoffe, Sanofi Pasteur und GlaxoSmithKline (GSK), das Recht, „unverzüglich über relevante Ergebnisse oder Bewertungen unterrichtet zu werden“ – und „Gelegenheit zur wissenschaftlichen Stellungnahme zu den zur Publikation vorgesehenen Texten zu erhalten“, ehe diese veröffentlicht werden. In die Auswertung einbezogen wurden nur 254 Fälle, in denen betroffene Eltern bereit waren, einen umfangreichen Fragebogen auszufüllen. Von 667 Müttern und Vätern, deren Kind im Untersuchungszeitraum verstarb, verweigerten aber zwei Drittel ihre Teilnahme, trotz mehrfacher Kontaktnahme – verständlicherweise. Wer ist nach einem derart schmerzlichen Verlust noch erpicht darauf, die Neugier von Datensammlern zu befriedigen? Zu schlechter letzt gelang der „Token-Studie“ das Kunststück, gleichzeitig zwei diametral entgegengesetzte Erkenntnisse zu liefern: die offizielle sowie eine, die erst bei Analyse der Basisdaten zum Vorschein kam – das RKI versteckte sie in der 160-seitigen Langfassung des Studienberichts, den sie nur auf Englisch zur Verfügung stellte. Die deutsche Kurzversion gab erwartungsgemäß Entwarnung: Die Impfstoffe seien ungefährlich – schuld an den Todesfällen scheinen demnach vielmehr unaufmerksame, sorglose Eltern. Dabei rückte das RKI nichtsignifikante, aber genehme Details in den Vordergrund seiner Berichterstattung; und statt SIDS-Fälle einfach auszuzählen, „gewichtete“ es sie, bis sich genehme Schlussfolgerungen ergaben. Bei genauerem Hinsehen belegen die RKI-Daten in Wahrheit: - In den ersten 14 Tagen nach einer Impfung ist ein SIDS-Fall drei Mal wahrscheinlicher als in den darauffolgenden Wochen. - Drei Tage nach einer Sechsfachimpfung ist das Sterberisiko um das 2- bis 3-Fache erhöht, nach einer Fünffachimpfung sogar um das 8,1-Fache. - Während des zweiten Lebensjahrs steigt die Wahrscheinlichkeit, binnen 72 Stunden nach einer Impfung zu sterben, um beinahe das 14-Fache. Würde der Forschungsstand tatsächlich Skeptiker widerlegen: Warum stoßen betroffene Eltern dann auf massivsten Widerstand, wenn sie darauf bestehen, die wahre Todesursache ihres geimpften Babies aufzuklären? Dass sie es hierbei „schwerer haben als Don Quichotte im Kampf gegen die Windmühlenflügel“, erlebte Helga Rühl, Vorstandsmitglied der „ Eltern für Impfaufklärung “ (EFI) und selber betroffene Mutter. Mitte der neunziger Jahre reichte sie sowohl beim Petitionsausschuss der Bundesrepublik Deutschland als auch bei ihrer Landesregierung einen Antrag ein, eine Meldepflicht für plötzlichen Kindstod einzuführen, die zeitliche Nähe zu vorausgegangenen Schutzimpfungen zu untersuchen und grundsätzlich eine Obduktion der verstorbenen Kinder vorzunehmen. Mit einbezogen werden sollten Near -SIDS-Fälle. Zwei Mal wurde ihr Antrag abgelehnt . Eine fatale Kombination mehrerer Faktoren , die in einem kritischen Entwicklungsstadium zusammentreffen, könnten manche Säuglinge anfällig für giftige Bestandteile von Impfstoffen machen. In den ersten Lebensmonaten ist das Nervensystem noch unreif,   Arousal -Mechanismen – also das Aufwachen bei Atemproblemen – funktionieren noch nicht optimal. Womöglich erschweren es unterentwickelte Leberenzymwege  einigen Babies, Toxine abzubauen, die in sie hineingespritzt werden. Äußere Stressoren wie Überwärmung, Passivrauchen, Infektionen, CO 2 -Rückatmung in schlecht belüfterter Umgebung setzen ihn weitaus stärker zu als älteren Kindern. Alles zusammengenommen kann „ The Perfect Storm “ erzeugen, der die tödliche Katastrophe heraufbeschwört. Drohen Eltern hierzulande amerikanische Verhältnisse? „Rückenlage ist für Babies die sicherste Schlafposition, um Plötzlichem Kindstod vorzubeugen“: Auch in Deutschland verbreiten mehrere Institutionen diese Empfehlung – von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) über die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) und das Netzwerk „ Gesund ins Leben “ bis hin zum Kinderschutzbund dksb.de , der Stiftung Kindergesundheit , dem Grünen Kreuz und dem Deutschen Hebammenverband . Können sich Eltern hierzulande strafbar machen, wenn sie diese Empfehlungen missachten und ihr Baby daraufhin stirbt? Wegen SIDS ist gegen Eltern in Deutschland bisher kein einziges Gerichtsurteil ergangen. Dies könnte sich in Ausnahmefällen aber irgendwann ändern, wie Juristen zu bedenken geben – unter bestimmten Umständen kann  durchaus ein strafrechtlich relevantes Verhalten vorliegen. Zwar gibt es keinen gesetzlichen Zwang, medizinische Empfehlungen einzuhalten – sie sind nicht rechtsverbindlich. Das Erziehungsrecht liegt grundsätzlich bei den Eltern; somit sind sie frei in ihren Entscheidungen,  wie sie ihr Kind pflegen und betreuen. Aber: Eltern obliegt eine Sorgfaltspflicht. Sie sind gesetzlich verpflichtet, für das Wohl und die Sicherheit ihres Kindes zu sorgen (§ 1626 BGB, § 1631 BGB). Falls sie allgemein anerkannte Sicherheitsregeln - wie die Rückenlage – missachten, so könnten Richter dies als grobe Sorgfaltspflichtverletzung werten. Welche strafrechtlichen Konsequenzen drohen dann womöglich? Wenn ein Baby z. B. erstickt, weil es in Bauchlage auf einem Kissen lag – und die Eltern das trotz Aufklärung billigend in Kauf genommen haben –, kann ihnen fahrlässige Tötung (§ 222 StGB) vorgeworfen werden. Die vier Voraussetzungen hierfür: pflichtwidriges Verhalten, Kausalität, Vorhersehbarkeit, Vermeidbarkeit. Dann droht eine Geldstrafe, bei grober Fahrlässigkeit bis zu fünf Jahren   Gefängnis. Wenn Eltern ihr Kind über längere Zeit systematisch gefährden - z. B. indem sie es wiederholt unter Bedingungen schlafen lassen, die Sachverständige und Richter als extrem gefährlich bewerten -, so kann dies als Verletzung der Fürsorgepflicht gelten (§ 171 StGB). Soweit die juristische Theorie. In der deutschen Rechtspraxis kam es bislang zu keinem einzigen Strafverfahren dieser Art. Eher findet eine Überprüfung durch das Jugendamt statt – vor allem, wenn es sich um einen tragischen Einzelfall handelt und keine Anzeichen für Vernachlässigung oder Vorsatz vorliegen. Ermittlungen der Polizei nach einem plötzlichen Kindstod sind üblich, aber vor allem, um Fremdverschulden auszuschließen. Eine strafrechtliche Verurteilung ist selten – sie erfordert in der Regel massive und nachweisbare Pflichtverletzungen. Im übrigen: Schließt elterliche Fürsorgepflicht nicht ein, seinem Nachwuchs Missbildungen möglichst zu ersparen? Babys, die überwiegend auf dem Rücken schlafen, entwickeln häufiger abgeflachte Hinterköpfe. Seit die „ Safe-to-Sleep “-Kampagne anlief, haben ein- und beidseitige Schädelverformungen um 400 bis 600 % zugenommen (8): Beim „Schrägkopf“ (Plagiozephalie) ist eine Hinterkopfseite abgeflacht, Stirn und Ohr sind dort leicht nach vorn verlagert, der Kopf erscheint rhomboid bzw. parallelogrammförmig; beim „Kurzschädel“ (Brachyzephalie) ist der Hinterkopf beidseitig abgeflacht, was den Kopf verkürzt und verbreitert erscheinen lässt. Inzwischen entwickeln 20 bis 30 % aller Babies im ersten Lebensjahr sichtbare Deformationen dieser Art – fürs Gehirn zwar ungefährlich, aber alles andere als ästhetisch. Indem sie auf dem Rücken schlafen, verbringen Babys außerdem weniger Zeit in Bauchlage („ Tummy Time “), wodurch sie Nacken- und Oberkörpermuskulatur weniger trainieren. „Berichten zufolge“, resümiert The Guardian , „hat das Schlafenlegen von Babys in Rückenlage zu einer Generation von Kleinkindern geführt, die möglicherweise nie oder nur sehr spät krabbeln lernen.“ (9) Zu früh gefreut? Fakt ist: Vorerst müssen Deutschlands Eltern keine juristischen Scherereien befürchten, wenn sie ihr Baby im Bettchen anders positionieren, als Experten vorschwebt. Deswegen erleichtert aufzuatmen, könnte sich allerdings als voreilig erweisen. Wie weit unser sogenannter Rechtsstaat geht, um der Pharmaindustrie beim Kaschieren von Impfschäden behilflich zu sein, erleben Eltern, die ihr Kleines zwar nicht dem Erstickungstod durch fehlerhaftes Schlafenlegen zugeführt, aber angeblich zu Tode geschüttelt haben. (10) Viele derartige Fälle dokumentiert der Verein IN-ES  in seinem Buch Schütteltrauma - Gewaltanwendung oder Impffolge?   (2018): „Wegnahme des eigenen Kindes! Die Familie wird auseinandergerissen. Nichts ist mehr, wie es war. Große Leere. Schock. Angst. Genau dies mussten bereits viele Eltern erfahren, denen ihr Kind mit der Begründung einer Misshandlung weggenommen wurde. Es gibt Eltern, die ihre Kinder tatsächlich physisch und psychisch misshandeln - unverzeihlich. Viele Eltern werden jedoch zu Unrecht von Ärzten, Gerichten und Jugendämter beschuldigt. Denn auch Impfungen können gewaltähnliche Symptome auslösen. Andere Ursachen werden jedoch meist nicht geprüft! Eine Ausschlussdiagnostik fehlt in den allermeisten Fällen und Impfungen werden grundsätzlich als Ursache geleugnet. Dabei entscheidet genau diese Unterscheidung über den Verbleib des Kindes bei seinen Eltern. Viele Eltern, die so zu Unrecht als Verbrecher hingestellt werden, resignieren und gehen einen Vergleich mit dem Gericht ein. Meist wird der Vater bestraft und ist für sein Leben gezeichnet.“ “Sicher positionieren”: eine absurde Zumutung Wie, bitteschön, sollen Eltern denn sicherstellen, dass ihr Baby stundenlang ständig auf dem Rücken liegenbleibt, nachdem sie es in dieser Position hingelegt haben? Mit Sicherheit klappt das bloß im allerersten Lebensmonat, solange seine Muskeln und Nerven dafür noch nicht reif genug sind. Und danach? Festschnallen? Tatsächlich wechseln Babys nachts mehrfach ihre Schlafposition - wie oft, hängt vom Alter, Entwicklungsstand und der jeweiligen Schlafphase ab. Unter 3188 Säuglingen, die vier Wochen alt waren, war dies bei 56 %  festzustellen . Babys durchlaufen Schlafzyklen von 40 bis 45 Minuten. In den Übergängen zwischen Leicht- und Tiefschlaf wachen sie kurz auf – in diesem Moment findet unbewusst oft eine Lageveränderung statt. Bereits mit drei Monaten drehen sich manche Babies zum ersten Mal vom Rücken auf den Bauch – andere schaffen dies erst nach einem halben Jahr . Spätestens bei der unsäglichen Corona“pandemie“ müsste aufmerksamen Eltern klargeworden sein, wie eng Impfungen und SIDS zusammenhängen. Insbesondere während Lockdowns, als Impftermine ausfielen, verstarben plötzlich deutlich weniger Kinder. Von Anfang an war die Safe-to-Sleep -Kampagne an Absurdität kaum zu überbieten. Seit es Menschen gibt – also seit mindestens hunderttausenden von Jahren -, schläft ihr Nachwuchs in allen möglichen Positionen, auch bäuchlings. Warum wurde die Bauchlage für Neugeborene erst massenhaft tödlich, als massenhafte Impfungen begannen? So „evidenzbasiert“, wie ihre Propagandisten vorgeben, ist die Rückenschlaf-Empfehlung mitnichten. Im Jahr 2022 bezog ein systematischer Forschungsüberblick 54 Studien zur Rückenlage mit insgesamt knapp 475.000 Säuglingen ein. Wie viele deuteten darauf hin, dass diese Schlafposition das Risiko für plötzlichen unerwarteten Kindstod senken kann? Eine einzige. Demnach, so schloss der Review, „gibt es wenig bis sehr geringe Evidenz dafür.“ Die Safe-to-Sleep -Kampagne ging übrigens auf eine Empfehlung der American Academy of Pediatrics (AAP) zurück, der weltweit bedeutendsten Fachgesellschaft für Kinderheilkunde. 1930 gegründet, vertritt sie über 67.000 Kinderärzte, Forscher und Fachkräfte. Ihre Empfehlungen gelten nicht nur in den USA, sondern beeinflussen Richtlinien rund um den Globus. Zu ihren Sponsoren zählen Pfizer, Merck, Eli Lilly, Genentech (Roche-Gruppe), GlaxoSmithKline, Moderna, Sanofi – allesamt Impfstoffhersteller. Offiziell liegen die jährlichen Zuwendungen pro Unternehmen bei 10.000 bis über 50.000 US-Dollar; bei Pfizer waren es 2017 immerhin 150.000 Dollar. Damit nicht genug: Vermutlich streicht fast bis ausnahmslos jeder der 17 AAP-Vorständler Pharmagelder für Beratung, Forschung, Autoren- oder Vortragstätigkeit ein. Dabei sind fünf- bis sechsstellige Zuwendungen durchaus branchenüblich. (11) Solche „Partnerschaften“ haben selbstverständlich „keinen Einfluss auf die Objektivität unserer Inhalte“, so beteuert die AAP auf ihrer Website. Ist es nicht immer wieder aufs Neue verblüffend, welche Unsummen es Big Pharma wert ist, medizinische Institutionen nicht zu kaufen? ( Harald Wiesendanger )     Anmerkungen (1)   Ein Boppy-Kissen hat die Form eines Hufeisens. Ursprünglich als Stillhilfe entwickelt, dient es heute auch zum Hochlagern, Ablegen oder Unterstützen von Babys. (2)   https://www.thebump.com/news/safe-to-sleep-program-cut , https://www.nytimes.com/2020/04/17/parenting/baby/what-causes-sids.html#:~:text=Before%20the%201960s%2C%20healthy%20infants,%2C%20however%2C%20was%20a%20mystery (3)   L. Bowman/T. Hargrove: " Saving babies: Exposing Sudden Infant Death In America ", Daily Camera  8.10.2007. (4)   https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11826207/ , https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29440504/ (5)   Drei besonders tragische Fälle schildere ich hier , hier und hier . (6)   William C. Torch: „Diphtheria-pertussis-tetanus (DPT) immunization: a potential cause of the sudden infant death syndrome (SIDS)“, American Academy of Neurology, Vortrag beim 34th Annual Meeting, 25. April – 1. Mai 1982. Neurology  32(4, part 2):A169-170, zit. hier . (7)   Näheres in Bert Ehgartner: Was Sie schon immer über das Impfen wissen wollten  (2023), S. 101 ff. Zu bestellen bei Ihrer örtlichen Buchhandlung – sie benötigt Einnahmen dringender als Jeff Bezos. (8)   https://journals.healio.com/doi/10.3928/19382359-20200922-02 , https://www.theguardian.com/society/2003/jul/08/lifeandhealth.sciencenews , https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/9086896/ (9)   https://www.theguardian.com/society/2003/jul/08/lifeandhealth.sciencenews , https://www.theguardian.com/lifeandstyle/2002/nov/19/healthandwellbeing.health (10)  http://www.bbc.co.uk/news/health-37672451 , http://www.shakenbaby.nl/ (11)  Näheres in Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen - Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln  (2019).

  • Hoffnungslos? Von wegen.

    Wie jeder Schulmediziner zu wissen glaubt, schreitet die gefürchtete Nervenkrankheit ALS unerbittlich und unumkehrbar fort – zum sicheren Tod, ausnahmslos. Stillstand, Besserung, oder gar Heilung? Unmöglich. Ausgerechnet ein betroffener Arzt lässt sich trotzdem auf einen Geistheiler ein, wird „fernbehandelt“ – und schlagartig lassen seine Symptome nach. Ebenso Wundersames erleben weitere Patienten. Ein Hoffnungsschimmer? English version here » Heimtückisch schleichend beginnt sie, die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS). (1) Erstes Anzeichen ist oft Muskelschwäche, meist in einer Hand, einem Arm oder Bein: Immer öfter stolpert man, lässt Gegenstände fallen. Heben und Tragen, Aufstehen und Treppensteigen werden mühsam. Die Feinmotorik ist zunehmend gestört – Auf- und Zuknöpfen, Nähen, Schreiben, Zeichnen, das Binden von Schnürsenkeln fallen seltsam schwer; man greift unsicher nach kleinen Objekten wie Nadeln und Büroklammern, hantiert ungeschickt mit Besteck. Muskeln zucken. Früher oder später sind Sprechen und Schlucken beeinträchtigt. Im weiteren Verlauf breiten sich Lähmungen und Muskelschwäche von einzelnen Körperregionen auf andere aus. Schließlich erfassen sie die Atemmuskulatur. Warum? Bei ALS sterben Motoneuronen – jene Nervenzellen, die für Bewegung zuständig sind – im Gehirn und Rückenmark nach und nach ab. Dadurch verlieren Muskeln ihre Steuerung, werden schwächer, bauen ab. ALS verläuft individuell unterschiedlich, aber immer fortschreitend, so heißt es – von ersten Symptomen bis zur vollständigen Lähmung aller willkürlichen Muskeln, oft mit Atemversagen als Todesursache. “Wie eine brennende Kerze” Denken und Gedächtnis, Gefühle und Sinneswahrnehmungen sind in der Regel nicht beeinträchtigt. ALS-Patienten erleben ihren gnadenlosen Verfall deshalb bis zuletzt bei vollem Bewusstsein. „ALS ist wie eine brennende Kerze”, sagte der US-Soziologe Morrie Schwartz, selbst ein Betroffener, kurz vor seinem Tod: “Sie schmilzt deine Nerven und lässt deinen Körper als Wachs zurück ... du kannst dich nicht mehr selbst tragen ... du kannst nicht mehr gerade sitzen. Am Ende, wenn du noch lebst, ist deine Seele, vollkommen wach, in einem schlaffen Körper eingesperrt ... wie in einem Science-Fiction-Film, der Mensch, gefangen im eigenen Fleisch.“ (2) Von 100.000 Menschen sind 3 bis 8 betroffen - 6000 bis 9000 allein in Deutschland (3), weltweit bis zu 640.000. Hoffnungslos? Droht ihnen allen ein vorzeitiges, qualvolles Sterben? Ja, zumindest aus Sicht der Schulmedizin. Spontane, gar dauerhafte Verbesserungen von ALS sind ihr nicht bekannt. Physiotherapie und Logopädie können Symptome anfangs zwar ein wenig lindern, Lebensqualität verbessern und Funktionen eine Weile einigermaßen erhalten. Doch keine Therapie, kein Medikament vermag die Krankheit zu stoppen, geschweige denn umzukehren. ALS gilt als unheilbar, irreversibel und progredient. Betroffener Arzt setzt auf Geistiges Heilen Was es bedeutet, in eine solche Notlage zu geraten, muss Dr. Werner Herbig* niemand erst noch erklären. Der 78-Jährige, Vater von fünf Kindern, ist Facharzt für Allgemein- und Sportmedizin, fast 50 Jahre lang in eigener Praxis – nun aber „mit dem schulmedizinischen Latein am Ende“, so bekennt er. „Polyneuropathie beider Füße, zunehmende Gangunsicherheit, inzwischen Schwäche der Beinmuskulatur, chronifiziert Wirbelsäulenschmerzen und zunehmende Angst vor dem Rollstuhl.“ Seine Selbstdiagnose: ALS. Was tun, wenn ärztliche Kunst an ihre Grenzen stößt? Darüber hinausgehen, statt stehenzubleiben. Dr. Herbig versuchte es mit der wohl umstrittensten aller „alternativen“ Heilweisen, die so gut wie alle seine Kollegen als esoterischen Quatsch abtun: Geistiges Heilen . Was er ihnen voraushat, sind Neugier, Offenheit und Bescheidwissen. Zahlreiche Fort- und Weiterbildungen hatten ihn mit erfahrungsheilkundlich-energetischer Medizin bereits vertraut gemacht: von Bioresonanz über Kinesiologie bis Quantenheilung, Healing Code  und Healing Hands . Und so fiel es Dr. Herbig nicht sonderlich schwer, sich einem medizinischen Laien wie Ferry Tufeis  anzuvertrauen. Seit der gebürtige Ungar, 1966 geboren, im Jahr 2016 zu praktizieren begann, gilt er für vermeintlich unheilbare Patienten aus aller Welt als Geheimtipp. Rund 7000 behandelte er bisher. Dass er tausende Kilometer von ihnen entfernt  wohnt – in Ostasien -, beeinträchtigt Erfolge anscheinend nicht im geringsten. Dabei konzentriert sich der Heiler auf Lähmungen aller Art, aufgrund besonders schwerer Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparats; überwiegend gelten sie als unumkehrbar und verschlimmern sich oft unerbittlich: von Wirbelsäulenleiden über Rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose bis hin zu Lähmungen nach Unfall oder Schlaganfall – und eben auch Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) und andere Motoneuron-Erkrankungen. So sicher ist sich Ferry Tufeis seiner Fähigkeiten, dass er sich im Frühjahr 2025 auf einen außergewöhnlichen Test einließ, nachdem er Kontakt zu meiner Stiftung Auswege  aufgenommen hatte: Er erklärte sich bereit, Personen mit Lähmungen mehrere kostenlose Probebehandlungen anzubieten. Vier Interessenten ließen sich darauf ein. Was kam dabei heraus? Kurzum: eine Erfolgsquote von 100 %.   “Du bist wie neu!” Dies gibt auch Dr. Herbig zu denken. Was hat er schon zu verlieren? Kurz entschlossen setzt er sich mit dem außergewöhnlichen Heiler in Verbindung – und schon am darauffolgenden Tag, dem 20. Juni 2025, beginnt die Fernbehandlung. Fünf Tage später, nach der vierten Sitzung, berichtet der Arzt im Telegrammstil: „Beine insgesamt 50% besser, Gang auf Treppe nach oben bei 80% von normal, nach unten 60% von normal, freihändig. Gang insgesamt ‚beschwingter‘, sicherer. Mental plus 50%, gelegentliche kurze Stimmungseinbrüche.“  Ein vielversprechender Anfang. Und nach der fünften Sitzung? Am 28. Juni schildert der Arzt in Stichworten, wie für ihn die letzten drei Tage verlaufen sind: „Füße, Beine: gut, gleichbleibend 80 %. Treppe stagniert bei ungefähr 80%. Weiteres Gehen: nach ca. 300 Metern Ziehen im Rücken rechts unten, löst sich beim weitergehen, Gehstrecke um 100 % verbessert. Wirbelsäule: beim morgendlichen Aufstehen weiterhin Schmerzen rechts unten, dauern ca. 3 Stunden. Mental: Verbesserung um 100 % - gelöste, lockere, positive Stimmung. Am Abend nach unserer fünften Sitzung sagte meine Liebste“ , eine Heilpraktikerin und ehemalige Krankenschwester: „‚Du bist wie neu!‘ Auf ihre Frage ‚Bist du glücklich?‘ konnte ich nach vielen Monaten erstmals ganz ehrlich sagen: JA!“  (In Großbuchstaben.) So viel neue Kraft und Zuversicht schöpfte der Arzt – innerhalb von gerade mal acht Tagen Fernheilen -, dass er nun auf weitere Sitzungen erst mal verzichtet. Nach Tufeis‘ Instruktionen möchte er sich alleine weiterbehandeln. „Und jetzt ist das vorbei!“ – Heilerfolge machen ALS-Patientin „glücklich“ Neue Hoffnung schöpft auch Rita Neumann*. Dass sie ALS hat, eröffnete ihr ein Neurologe der Uniklinik Gießen Anfang Dezember 2024 – ein Jahr nachdem ein erstes Anzeichen auftrat, eine Fußheberschwäche: „Der rechte Fuß ließ sich nicht abrollen, Fersenstand war nicht mehr möglich, der Fuß drehte sich leicht nach innen.“ Ungefähr ein halbes Jahr später „konnte ich den rechten Fuß nicht mehr bewusst steuern, die Kraft im Fuß ließ nach, und nach und nach im gesamten rechten Bein.“ Bald darauf wird auch das linke Bein schwächer. Gleichgewichtsstörungen beim Stehen und Gehen beginnen. Ende 2024 setzen in allen Gliedmaßen feine Zuckungen ein. Arme und Hände verlieren an Kraft, die Feinmotorik beginnt nachzulassen. Und erstmals hat Rita beim Atmen Schwierigkeiten. Vorübergehend Erleichterung verschafft ihr ein Geistheiler aus dem Harz, von dem sie sich ab Anfang 2025 ein Vierteljahr lang behandeln lässt. „In den ersten vier Wochen verringerten sich drei Symptome und eines verschwand sogar ganz“, erinnert sich Rita. „Ich war unsagbar erleichtert und sehr dankbar! Doch ab Ende Februar stagnierten die Heilerfolge, und meine größte Einschränkung, die Schwäche in den Beinen, verschlimmerte sich weiter. Von Woche zu Woche konnte ich schlechter laufen, und auch in den Armen und Händen ließ die heilende Wirkung nach. Kleine Gegenstände fielen mir wieder öfter aus der Hand, und ich hatte Schwierigkeiten, auf einer Tastatur die richtigen Buchstaben zu treffen, am Laptop und vor allem am Handy. Ab März „gab es nicht nur einen Stillstand, sondern einen Rückschritt“, berichtet die Patientin. „Die Nervenzellen sterben weiter ab, das merke ich an den leichten, typischen Nervenzuckungen, die wieder häufiger auftreten, in Armen, Beinen und im Rumpf. Das Gehen wird viel schlechter. Fast wöchentlich kann ich hier eine Verschlechterung feststellen. Auch die Gleichgewichtsstörungen werden schlimmer. Wenn ich still stehen will, schwanke ich, und wenn ich gehen will, wanke und hinke ich.“ „Wie ein Lichtschimmer am dunklen Horizont“ „Wie ein Lichtschimmer, der am dunklen Horizont auftaucht“, ist für Rita in dieser Situation ein Internet-Artikel über Ferry Tufeis. Am 12. Juni findet eine erste Fernbehandlung statt; bis 1. Juli 2025 folgen ihr 19 weitere, per Video-Telefonie, immer zur selben Uhrzeit. „Bereits bei der ersten Sitzung fand ich Herrn Tufeis sympathisch, und schon bald  hatte er mein Vertrauen gewonnen, getragen von Zuneigung und  Respekt. Er geht sehr methodisch vor. Dazu gehört auch, dass der Patient nach jeder Sitzung seine Fortschritte, aber auch eventuelle Rückschritte protokolliert und ihm den Kurzbericht per E-Mail zuschickt. So hat er einen Überblick über den Heilungsprozess und weiß, woran er noch arbeiten muss, sprich welche Körperteile des Patienten er schwerpunktmäßig behandeln muss.“ Gleich nach dem ersten Termin schildert die 70-jährige ALS-Kranke ihrem Heiler, was sie erlebt hat: „Unmittelbar danach war ich total erschöpft, bin früh zu Bett gegangen und schlief zehn Stunden durch. Verbessert haben sich: -  Anheben des rechten Beins, um 30% -  Gleichgewicht beim Stehen und Gehen und auch Bücken, um 20%. -  Schmerzen im rechten Knie bei jedem Schritt, um 50% Gleichgeblieben sind Schmerzen im Ringfinger, wenn ich eine Faust mache. Während der Behandlung waren sie verschwunden, sind aber wiedergekommen. Ein wenig verschlechtert, um schätzungsweise 20 %, haben sich Schmerzen in der rechten Hüfte. Sie waren ganz weg, sind aber wiedergekommen, doch nur ganz leicht.“ Und „schon nach der zweiten Sitzung hatte sich die Feinmotorik der rechten Hand um 90% verbessert; mir fiel nichts mehr aus der Hand, und ganz leicht und schnell konnte ich eine Nachricht ins Handy tippen. Ich konnte wieder aus der Hocke aufstehen: Was vorher nur mit Mühen gelang, hatte sich um 30% verbessert, mittlerweile um 50%. Die Schmerzen im rechten Knie, durch Fehlhaltung beim Laufen entstanden, waren ganz verschwunden. Zu 100%!“ An den darauffolgenden sieben Tagen findet jeweils eine weitere Fernheilsitzung statt. Anschließend, am 20. Juni 2025, erstattet Rita den nächsten Bericht. Das Ausmaß von Veränderungen, verglichen mit ihrem Zustand vor Behandlungsbeginn, schätzt sie erneut in Prozent ein: „Verbesserungen: 1) Anheben des rechten Beins, um 70%, 2) Gehen auf gerader Ebene, um 30%, 3) Gleichgewicht beim Stehen und Gehen, um 20%, 4) Aufstehen aus der Hocke, um 30%, 5) Feinmotorik der Hände, der Finger, um 90%, 6) Schmerzen rechte Schulter, um 10% 7) Schmerzen rechter Zeigefinger, um 50% Zurückgekehrte Beschwerden: Schmerzen im rechten Knie bei jedem Schritt, um 10%; hatte sich direkt nach der 1. Behandlung um 50% verbessert, danach weitere Verbesserung auf gesamt 80%, jetzt zurückgefallen auf 10%. Gleichgeblieben: -  Eine Treppe zu gehen, ist nach wie vor mühsam, sowohl hinauf wie auch herunter. -   Fersenstand ist nicht möglich. Bei jedem Schritt trete ich zuerst mit dem Fußballen auf statt mit der Ferse. - Fußkreisen ist nicht möglich. - Zehen anheben geht im Stehen überhaupt nicht, im Sitzen kaum. -  Das Anwinkeln des rechten Unterschenkels nach hinten, Richtung Gesäß, ist nur minimal möglich. Verschlechterung: -  "neue" Schmerzen heute morgen -  Der linke Oberschenkelknochen, vor dem Übergang zur Hüfte, tut weh. Es ist keine Spannung, es ist ein Schmerz. Es kommt mir vor wie eine Entzündung, -  Schmerz im rechten Knie.“ „Über jeden Fortschritt freue ich mich wie ein Kind“ Am 23. Juni, nach der zwölften Behandlung, folgt der nächste positive Bericht. „1) Das Laufen hat sich um 40% verbessert, seit gestern. Heute morgen klingelte mein Handy, es lag etwa zehn Meter weit weg. Ich wollte mich beeilen, um den Anruf anzunehmen. Und es funktionierte! Ich konnte die 10 m viel schneller und sicherer gehen als gestern -  und auch vor einer Woche noch.  2) Das Aufstehen, wenn ich sitze, hat sich um 60% verbessert. Sei es vom Stuhl, von der Couch, von der Bettkante. Gerade beim Aufstehen von der Toilette fällt es mir seit drei, vier Tagen besonders auf. Ich musste mich vorher mit einer Hand abstützen und mit der anderen am Waschbecken hochziehen. Jetzt halte ich mich nur noch leicht am Waschbecken fest zur Unterstützung, damit ich einen Halt habe, falls ich das Gleichgewicht verliere.  3) Präzise Bewegungen mit der rechten Hand, haben sich verbessert um 60%, seit ca. 4 Tagen. Mir fällt nichts mehr aus der Hand. Tippen ins Handy klappt sehr viel besser.Wenn ich etwas getrunken hatte und das Glas oder die Tasse wieder abstellen wollte, konnte ich es nicht ohne ein leichtes Zittern tun. Und jetzt - ist das vorbei! Zielsicher und präzise kann ich ein Weinglas wieder abstellen. 4) Krämpfe in den Beinen in der Nacht: um 100 % verbessert. Seit dem ersten Behandlungstag habe ich keine Krämpfe mehr gehabt, auch nicht den leisesten Ansatz eines Krampfes.“ Ihren jüngsten Bericht verfasst Rita am 1. Juli, unmittelbar nach der 20. Behandlung. Die guten Nachrichten setzen sich fort: „Das Laufen hat sich seit gestern um 5% verbessert, seit Behandlungsstart um 35%. Feine Nerven- oder Muskelzuckungen, die sich wie leichte Stromschläge anfühlen, sind in den Beinen jetzt ganz verschwunden. Rückfälle gibt es keine, jedenfalls keine sehr auffälligen. Vielleicht die Feinmotorik der Hände. Ich meine, dass die Vertipperei beim Scheiben auf der Handytastatur wieder 20 bis 30 % öfter vorkommt als noch vor fünf Tagen - da war alles OK gewesen.“ „Die Liste könnte ich fortsetzen, denn die kleinen Verbesserungen habe ich hier gar nicht aufgeführt.“  Alles in allem  „kam nach fast jeder Sitzung ein ‚kleines Wunder‘ hinzu“, so lautet Ritas Zwischenbilanz.  „Über jeden Fortschritt freue ich mich wie ein Kind, fühle mich glücklich und bin Ihnen sehr, sehr dankbar“,  so schreibt Rita ihrem Heiler. „Mit Ihrer Hilfe hat sich schon vieles gebessert.“ Ritas momentanes „Hauptproblem ist der rechte Fuß und das rechte Bein. Bis das Gehen wieder so automatisch abläuft wie früher, müssen wir noch länger daran arbeiten, ein Jahr ungefähr, schätzt Ferry. Mit diesem begabten und empathischen Heiler an meiner Seite werde ich das schaffen, daran glaube ich ganz fest.“ Ebenso zuversichtlich ist Ferry Tufeis, mahnt aber zur Geduld: „Normalerweise benötigen ALS-Patienten mit einem ähnlichen Schweregrad wie bei Rita ein Jahr und mindestens 50 Behandlungen.“ Coronoia verhindert „Wunder“ Erst in fortgeschrittenem ALS-Stadium, bereits bettlägrig und den Tod vor Augen, wendet sich die 66-jährige Dóra Horváth* an Ferry Tufeis. Schon anderntags, am 27. September 2023,  findet die erste Sitzung statt.  In den darauffolgenden Wochen erlebt auch diese Patientin verblüffende Besserungen – bestätigt von medizinischem Fachpersonal. “Der Physiotherapeut hat mich heute wieder gelobt”, berichtet Dora nach sieben Wochen. “Er sagte, er sehe eine Besserung, nicht nur an meiner Hand, sondern auch an meinem Oberschenkel, der immer besser arbeite. Beide Daumen bewegen sich und ich kann sie immer fester drücken.” Schlucken und Atmen klappten wieder deutlich besser. Ihr Arzt staunte, “weil er mich in so guter Verfassung vorgefunden hat, nachdem er mich seit einem Jahr nicht mehr gesehen hatte”. Bereits gegen Ende der zweiten Behandlungswoche “reagieren meine rechte Hand und mein rechtes Bein bereits gut auf willentliche Anweisungen”. Finger werden beweglicher. In Händen und Beinen setzt “ein Kribbeln wie bei Nadelstichen” ein. Ihr Heiler sieht in dieser Empfindung ein gutes Zeichen: “Das ist völlig normal und tritt ausnahmslos bei allen meinen gelähmten Patienten auf. So beginnt der Rückbildungsprozess. Das passiert auch, wenn wir unsere Hände ‘einschlafen’ lassen und sie sich wie taub anfühlen - dann beginnt die Wiederbelebung der Gliedmaßen und es kommt zu den nadelstichartigen Empfindungen. Obwohl dies manchmal sehr unangenehm ist, sollte man es dennoch mit Freude annehmen, denn es ist einer der Schlüssel zur Heilung.” Ebenfalls schon nach zwei Wochen wundert sich Dora darüber, dass sie immer häufiger mit Muskelkater in Armen, Beinen und der Brust aufwacht. “Das sind sehr gute Nachrichten und gute Zeichen”, erklärt ihr der Heiler. “Sie haben Muskelkater, weil Sie Ihre Arme aus eigener Kraft bewegt haben, während die Nervenbahnen wieder aktiv werden. Würde jemand anderes Ihre Körperteile mit den abgestorbenen Nervenbahnen bewegen, so würden Sie keinen Muskelkater spüren, es sei denn, die für die Bewegung verantwortlichen Nervenzellen und Energiebahnen werden wieder aktiviert. Am meisten freue ich mich darüber, dass Sie den Muskelkater auch in der Brust gespürt haben – es bedeutet, dass auch die Nervenzellen, welche die Lunge umgeben, aktiviert wurden.” Trotzdem erlebt Dora das Jahresende 2023 nicht mehr. Aber nicht ALS tötete sie – sondern Fehlentscheidungen von pandemisch verwirrten Angehörigen und Ärzten. Nachdem ein Corona-Test positiv ausgefallen war, beschloss der Familienrat, Dora schnurstracks ins Krankenhaus zu schaffen. Dort wurde sie künstlich beatmet – und dadurch `binnen drei Tagen umgebracht, wie unzählige SARS-CoV-2-Infizierte vor ihr. (4) Keine Gesetzmäßigkeiten, keine Garantie Kein Fall gleicht dem anderen, wie Ferry Tufeis klarstellt. „Der Heilungsprozess verläuft nicht gleichmäßig und überall. Es ist nicht vorhersehbar, in welcher Reihenfolge und in welchem Tempo die Heilung voranschreiten wird. Bei jedem Patienten verlaufen die Prozesse anders, und es gibt keine zwei Fälle, die sich völlig gleich entwickeln.“ Und so kann der Heiler „ALS-Patienten nicht im voraus sagen, wie viele Sitzungen sie benötigen, weil dies von vielen Faktoren abhängt. Meine Therapie besteht aus zwei Phasen. Die erste Phase dauert so lange, bis wir das Fortschreiten der Krankheit stoppen und es zu keiner nennenswerten Verschlechterung oder Rückfall kommt. Dies verlief bisher bei jedem Patienten anders, maximal 25 Behandlungen waren dafür nötig. Der zweite Teil meiner Therapie besteht in der Regeneration, bis ein symptomfreier Zustand erreicht ist.“ Eine Genesung hänge entscheidend davon ab, ob der Patient strikt die Anleitungen des Heilers befolge – und zwischen den Terminen die „energetischen“ Übungen mache, die ihm aufgetragen werden. „Diejenigen, die auf mich hören und meine Anweisungen befolgen, genesen schneller als diejenigen, die nur halbherzig mitarbeiten.“ Immer wieder aufs neue bewahrheitet sich Tufeis´ Erfahrung: „Alle Krankheiten sind heilbar – aber nicht jeder Kranke.“ Ein „Immun-Booster“ hilft mit Zu Behandlungserfolgen trägt anscheinend etwas bei, das Tufeis „Immun-Booster“ nennt. Hilfesuchende bekommen von ihm ein Rezept, nach dem sie diesen selber herstellen können: eine „sorgfältig zusammengestellte Mischung natürlicher Substanzen – sie trägt magische Energie in sich und transportiert die Kraft und Schwingung der Natur“, wie der Heiler versichert. „Sie stärkt das Immunsystem, kann Krankheiten vorbeugen und den Heilungsprozess unterstützen.“ Dieses Nahrungsergänzungsmittel, einzunehmen als 14-tägige Kur, besteht aus 19 Zutaten – von Ingwer und Kurkuma über Oliven- und Kürbiskernöl bis zu Artemisia Annua , jenem Korbblütler, den die traditionelle chinesische Medizin seit Jahrhunderten verwendet. Zur Mixtur gehört auch kolloidales Gold , eine Flüssigkeit, in der sich winzige Goldpartikel - meist im Nanometerbereich - in Wasser oder einem anderen Lösungsmittel verteilen. Ebenfalls zur Mischung gehören hundert Milliliter Dimethylsulfoxid (DMSO):  Als “Wundermittel” gehypt, von Schulmedizinern zu Unrecht verteufelt, entfaltet es bei richtigem Einsatz tatsächlich oftmals verblüffende Heilwirkungen. Jedem Patienten schärft Tufeis ein, sich beim Zusammenstellen und Anwenden des “Immun-Boosters” genauestens an seine Vorgaben zu halten: sei es eine bestimmte Anzahl Gramm oder Milliliter der Zutaten, sei es das schrittweise Erhöhen der Dosis, sei es die Einnahme eine Stunde vor und zwei Stunden nach jeder Mahlzeit, sei es die Flüssigkeitsaufnahme dazwischen – erlaubt sind ausschließlich sauberes Wasser oder Kokossaft. Und nur Löffel aus Holz dürfen verwendet werden, keine aus Metall oder Plastik, denn solche würden mit der Mischung wechselwirken. Nachdem der Patient die Mixtur selber zubereitet hat, “energetisiert” der Heiler sie online: “Ich ergänze sie mit zusätzlichen Informationen und programmiere sie für ihre Aufgabe.” Ein „Unheilbar“ gibt es für Ferry Tufeis nicht. „Ich weiß, dass es immer einen Weg zurück gibt.“ Was Schulmediziner glauben, lässt ihn kalt. „In den Augen der Ärzte ist es ja schon ein Wunder, wenn sich der Zustand eines Patienten nicht verschlechtert. Dass er sich verbessert, ist für sie fast unvorstellbar. Ich habe das schon oft erlebt und gesehen, wie sie angesichts der Tatsachen fassungslos dastanden.“ Was bewirkt „energetisches Heilen“ bei ALS? Worauf beruht die Heilwirkung der mysteriösen „Energie“, die von Tufeis  ausgeht – anscheinend verstärkt durch seinen „Booster“ und die mentalen Übungen, die er Patienten machen lässt? Irgendwie regt diese sonderbare Komposition umfassende Selbstheilungsprozesse an: Entgiftung und Regeneration. Wovon entgiften? Nach Ansicht des Heilers „haben ALS und andere Formen von Motoneuronen-Erkrankungen (MND), Multiple Sklerose und Rheumatoide Arthritis ähnliche Ursachen. Ich glaube, dass sie alle durch Toxine verursacht werden: durch Schwermetalle, Pestizide, Medikamente, Bestandteile von Impfstoffen, chemische Zusätze in Nahrungsmitteln und Getränken, winzigste Plastikteilchen. Durch die Blut-Hirn-Schranke gelangen sie ins Gehirn. Dort greifen sie das zentrale Nervensystem und die Motoneuronen an.“ Für diese Vermutung liefert neuere Forschung durchaus Anhaltspunkte: Zahlreiche Studien zeigen inzwischen statistische Zusammenhänge zwischen ALS und Pestiziden (5), organischen Schadstoffen  wie PCB und OCP, Schwermetallen und Lösungsmitteln . Auch Mikro- und Nanoplastik werden als ALS-Risikofaktoren zunehmend diskutiert. (6) Darüber hinaus sieht Tufeis Parasiten am Werk: „Sie befallen nicht nur das Gehirn und das Nervensystem, sondern auch das Rücken- und Knochenmark. Ich glaube, dass Ärzte bei jeder Autopsie von Menschen, die an ALS gestorben sind, Parasiten in Gehirn, Wirbelsäule und Knochen finden würden, sobald sie gezielt danach suchen.“ Humbug? Auch diese Überzeugung ist in Wahrheit alles andere als abwegig, wie Neurobiologen wissen. Zwar scheitern die meisten Parasiten an der Blut-Hirn-Schranke (BHS): einer dünnen Zellschicht aus speziellen Endothelzellen, welche die Blutgefäße im Gehirn auskleidet. Sie schirmt das empfindliche Hirngewebe gegen Schadstoffe und Krankheitserreger ab. Gleichzeitig lässt sie wichtige Stoffe wie Sauerstoff, Glukose und bestimmte Aminosäuren durch – aber nur streng kontrolliert. Die BHS funktioniert wie eine Grenzkontrolle mit Hochsicherheitscheck: Nur bestimmte, ausgewählte Moleküle dürfen sie passieren. Das geschieht über aktive Transporter - wie kleine Förderbänder für z. B. Zucker - und Enzyme, die unerwünschte Stoffe abbauen; zudem sind in der BHS Zellen besonders eng verbunden ( tight junctions ), um fast nichts durchzulassen. Es gibt aber Parasiten, die sich gezielt anpassen, um ins Gehirn einzudringen. Dazu zählt Toxoplasma gondii:  ein Einzeller, der wie ein winziges U-Boot mit eingebautem Raupenantrieb über Oberflächen kriecht oder gleitet. Er ist imstande, Endothelzellen aktiv zu durchdringen. Auch gelingt es ihm, sich in Immunzellen einzunisten, die er dann als „Trojanisches Pferd“ nutzt. (7) Im Gehirn sorgt der Parasit für Gefäßveränderungen, Entzündungsreaktionen, Mikrothrombosen und winzige Zysten, Nekrosen von Nervenzellen und Gewebe; er beeinflusst Neurotransmitter und Signalwege. All dies geschieht lange Zeit unbemerkt, ohne jegliche Symptome. (8) Doch besonders bei immungeschwächten Menschen kann eine latente Toxoplasmose irgendwann neurodegenerative Schäden hervorrufen, die zu Bewegungsstörungen führen: Reaktionszeiten verlangsamen sich, die Koordination ist gestört, die motorische Feinsteuerung ist beeinträchtigt. (9) Kurzum: Wie es zu Motoneuronen-Erkrankungen wie ALS kommt, ahnt Ferry Tufeis womöglich eher als 99 % aller Ärzte, die damit zu tun bekommen. Aber können geschädigte oder gar abgestorbene Bewegungsnerven im Gehirn und Rückenmark überhaupt wiederhergestellt oder ersetzt werden? Die kurze Antwort heutiger Neurologen landet: Nein, ausgeschlossen. Allerdings arbeiten Wissenschaftler daran, die Regeneration zu fördern: mittels Wachstumsfaktoren, Stammzell- und Gentherapie. Deuten Tufeis´ Behandlungserfolge nicht auf einen weiteren Weg hin – einen, den nicht Medizintechnik eröffnet, sondern ein paraphysikalisches Mysterium, das ein begnadeter Heiler irgendwie therapeutisch zu nutzen versteht? Oder will uns jemand allen Ernstes weismachen, dass die Besserungen bei Dr. Herbig und Rita Neumann allein auf Suggestionen und dem Placebo-Effekt beruhen? Warnung vor überzogenen Erwartungen Seit sich Ferry Tufeis im Februar 2021 des ersten ALS-Patienten annahm – des Hausmeisters eines Krankenhauses -, hat er sechs weitere behandelt. Außer Dora starb noch keiner. Dass ALS-Kranke längere Zeit nach ihrer fatalen Diagnose noch immer leben, kommt freilich nicht überraschend. Die Lebenserwartung liegt im Durchschnitt bei 2 bis 5 Jahren – mit großen individuellen Unterschieden: Einigen Betroffenen bleiben nur wenige Monate, anderen zehn Jahre oder länger – wie z.B. dem bekannten Physiker Stephen Hawking, der Jahrzehnte mit der Krankheit lebte. „Der Arzt, der bei mir ALS diagnostizierte, sagte mir, dass es mich in zwei oder drei Jahren umbringen würde”, erinnert sich Hawking - doch diese Voraussage widerlegte er 55 weitere Jahre lang. Wie die Krankheit im Einzelfall verläuft, wie rasch sie fortschreitet, trauen sich bloß wirre Kaffeesatzleser und unseriöse Ärzte zu prophezeien. Von Ed Dobson (1949-2015).  1949 in Nordirland geboren, kam der Pastor 2014 in die USA, wo er eine wichtige Rolle in der Moral Majority  spielte, einer konservativen christlichen Organisation der 1980er Jahre. 2000 wurde bei ihm ALS diagnostiziert. Am 28. Dezember 2015 starb er daran. Wenn nicht auf ein mindestens ewiges Leben: Worauf können ALS-Patienten überhaupt hoffen, falls sie in höchster Not nach einem letzten Strohhalm namens Geistiges Heilen greifen? Zumindest auf einen längeren Zeitraum, in dem geschieht, was Schulmedizinern ausgeschlossen scheint: Stillstand der verheerenden Dynamik, deutliche Besserung mehrerer übler Symptome. Ist das etwa kein Geschenk des Himmels für Menschen, die als unrettbar todgeweiht gelten? Wäre es wertlos, falls es nicht von Dauer ist? Als Stephen Hawking seine Diagnose erfuhr , “wurden meine Erwartungen mit 21 auf null reduziert. Alles, was danach kam, war ein Bonus.“ Darüber, wie hoch dieser Bonus ausfällt, entscheiden zwei Faktoren mit, die auch der begnadetste Heiler nur begrenzt beeinflussen kann, wenn überhaupt: eine unerschütterlich lebensbejahende Einstellung und reichlich soziale Unterstützung. „Wenn du behindert bist, ist es wahrscheinlich nicht deine Schuld, aber es bringt nichts, der Welt die Schuld zu geben oder Mitleid zu erwarten”, mahnt Stephen Hawking. “Man muss positiv bleiben und das Beste aus der Situation machen, in der man sich befindet; wenn man körperlich behindert ist, kann man es sich nicht leisten, auch psychisch behindert zu sein. [...] Ich habe es nur geschafft, weil ich viel Hilfe von meiner Frau, meinen Kindern, Kollegen und Studenten bekommen habe. Ich finde, dass Menschen im Allgemeinen sehr bereit sind zu helfen, aber man sollte sie ermutigen, das Gefühl zu haben, dass ihre Bemühungen es wert sind, indem man selbst sein Bestes gibt.“ “Wie lange kann ich mit ALS leben?”, fragt sich eine Romanfigur der US-Neurowissenschaftlerin Lisa Genova. (10) “Ich dachte: Suche nicht nach Antworten. Lebe die Frage. Genieße das Leben wegen der Unsicherheit mehr, nicht weniger.“ P.S.: Beschimpft, gelöscht, blockiert - So reagierten ALS-Gruppen Angenommen, ich leide an einer schweren neurologischen Krankheit, die als unheilbar gilt und mich mit einem vorzeitigen, qual­vollen Tod bedroht. Wie würde ich dann auf einen Bericht über drei Leidensgefähr­ten reagieren – darunter ein Arzt -, denen es erheblich besser geht, seit sie sich auf eine unkonventionelle Therapie einließen, nämlich auf Geistiges Heilen? Ich wäre neugierig. Den Bericht würde ich gründ­lichst lesen, einschließlich der darin genannten Quellen, und weiterrecher­chieren. Ich würde mir sagen: Jede noch so geringe Chance ist besser als überhaupt keine mehr. Dem Hinweisgeber wäre ich dankbar. Um Näheres in Erfahrung zu bringen, würde ich ihn vielleicht kontaktieren. So ungefähr stellte ich mir die Reaktionen von acht Facebookgruppen für ALS-Betroffene vor,  mit denen ich am 5. Juli den folgenden Post teilte. (In meinem Account war er zwei Tage zuvor erschienen.) Dazu zählte eine besonders große Gruppe, der ich in der Vorwoche beigetreten war: ALS - Patient and Caregiver tips for every day living , mit knapp 37.000 Mitgliedern. Kaum hatte ich meinen Beitrag dort platziert, da brach über mich ein Shitstorm herein, auf den ich zuallerletzt gefasst war. Hier ein paar Kostproben: Was war da los? Würden Betroffene wirklich so reagieren: über jemanden, der sie freundlich zu informieren versucht, derart beleidigend, aggressiv, ja geradezu hasserfüllt herzufallen?  Kurz darauf verschwand mein Post – und mein Zugang zur Gruppe wurde blockiert. Rauswurf mit Ansage. Die übrigen ALS-Gruppen veröffentlichten meinen Beitrag gar nicht erst. Für ein derartiges Verhalten fallen mir nur drei Erklärungen ein: Angst und Verzweiflung fressen Verstand und Manieren. Besonders übel beleumundete Außenseitertherapien wie Geistiges Heilen wecken den Semmelweis-Reflex: Was nicht ins eigene Weltbild passt, wird von vornherein als Humbug abgetan. Und: Viele vermeintliche Selbsthilfegruppen in sozialen Medien verfolgen insgeheim eine schändliche Agenda. Ein Großteil von ihnen wurde von Pharmafirmen, ihren Interessenverbänden und Marketingagenturen ins Leben gerufen, und aus diesen Quellen fließen ihren Admins Gelder zu. Hinter vielen scheinbar Betroffenen verbergen sich in Wahrheit bezahlte Trolle, deren Job es ist, gegen unkonventionelle Heilweisen Stimmung zu machen. Jeden nicht­medikamentösen Weg, Leiden zu behandeln, ignorieren und verteufeln solche Gruppen deshalb von vornherein. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen * Pseudonym (1)   Der Fachbegriff „Amyotrophe Lateralsklerose“ (ALS) stammt aus dem Griechischen und Lateinischen:   a - (griechisch) = „nicht“ oder „fehlend“; myo  (griechisch) = „Muskel“; troph (griechisch) = „Ernährung“;  lateralis (lateinisch) = „seitlich“; sklerose  (griechisch) = „Verhärtung“. Demnach benennt der Begriff eine Erkrankung, bei der es zu Muskelschwund durch fehlende Nervenversorgung (Muskelunterernährung) und zur Verhärtung (Sklerose) der seitlichen Anteile des Rückenmarks kommt, wo die motorischen Nervenbahnen verlaufen. (2)   Zitiert aus Tuesdays with Morrie : An Old Man, a Young Man, and Life's Greatest Lesson   (1997), verfasst von Schwartz’  ehemaligem Studenten Mitch Albom. In seinem Buch gibt er Gespräche mit seinem Professor während dessen letzten Lebenswochen wieder. (3)   https://als-charite.de/wp-content/uploads/2019/01/WAS-IST-ALS.pdf ; https://www.dzne.de/im-fokus/meldungen/2023/wissenschaftliche-erkenntnisse-im-kampf-gegen-als/ , https://www.dzne.de/aktuelles/hintergrund/amyotrophe-lateralsklerose-als/ , https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/amyotrophe-lateralsklerose-als , https://www.betanet.de/als-allgemeines.html (4)   https://www.focus.de/gesundheit/news/bis-zu-50-prozent-sterben-daran-lungenarzt-fruehe-kuenstliche-beatmung-ist-groesster-fehler-im-kampf-gegen-corona_id_12787476.html?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=newsletter_GESUNDHEIT ; https://www.dailymail.co.uk/news/article-8290251/NYC-nurse-claims-coronavirus-patients-literally-murdered.html (5)   https://alsnc.org/research/scientific-focus-areas/environmental-factors/ , https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22819005/ (6)   https://www.researchgate.net/publication/380446233_Nanoplastics_and_Neurodegeneration_in_ALS ; https://en.wikipedia.org/wiki/Microplastics_and_human_health (7)   Siehe Feustel SM u.a.: Toxoplasma gondii and the blood–brain barrier, Virulence 2012;3(2):182–192, PMID: 22460645, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22460645/ , Volltext (Open Access): https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3396697/ ; Ross EC u.a.: Early passage of Toxoplasma gondii across the blood–brain barrier. Trends in Parasitology  2022;38(6):450–461. DOI: 10.1016/j.pt.2022.02.003; https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35227615/ ; Volltext: https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1471492222000332 ; Olivera GC u.a.: Blood–brain barrier–restricted translocation of T. gondii from cortical capillaries. eLife . 2021;10:e69182. DOI: 10.7554/eLife.69182; https://elifesciences.org/articles/69182 ; Ross EC u.a.: Toxoplasma effector-induced ICAM‑1 expression by infected dendritic cells potentiates transmigration across polarised endothelium. Fronters of Immunology  2022;13:950914. DOI: 10.3389/fimmu.2022.950914, https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fimmu.2022.950914/full ; Parlog A u.a.: Chronic murine toxoplasmosis is defined by subtle changes in neuronal connectivity. Disease Models & Mechanisms  2014;7(4):459–469. DOI: 10.1242/dmm.014183; https://www.frontiersin.org/articles/10.3389/fmicb.2024.1512233/full . (8)   https://doi.org/10.1186/s12879-021-05882-6 ; https://jneuroinflammation.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12974-024-03330-1 ; https://doi.org/10.1371/journal.pone.0258199 ; https://www.frontiersin.org/journals/nutrition/articles/10.3389/fnut.2022.827286/full (9)   https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/11393824/ ; im Tierversuch: https://www.researchgate.net/figure/A-summary-of-past-studies-of-motor-performance-of-T-gondii-infected-mice_tbl1_263098844 (10) In Lisa Genova: Every Note Played  (2018).

  • Verlogene „Vorsorge“

    Die moderne Medizin lässt uns glauben, „Vorsorge“ bestehe darin, sich möglichst frühzeitig möglichst vielen teuren Untersuchungen zu unterziehen, die dann Anlass zu weiteren teuren Maßnahmen geben. Nur Wenige durchschauen das üble Spiel mit ihren Unsicherheiten, Sorgen und Ängsten – und begreifen, dass echte Vorsorge vor allem eines bedeutet: gesund zu leben. Warum auf Ernährung und Bewegung achten, wenn man stattdessen in kurzen Abständen hochmoderne Geräte ausprobieren darf, die garantiert irgendeinen Makel aufspüren? Inzwischen bieten Praxen sogar Flatrates an – Krankheitsängste gibt es jetzt im kostengünstigen Abo-Modell. Wie langweilig wäre ein Dasein, in dem man nicht regelmäßig mit spannenden Befunden und kostspieligen Therapien überrascht wird? Kranksein zu vermeiden, erfordert lästigerweise anhaltende Selbstdisziplin und unentwegten Verzicht. Wie viel weniger anstrengend ist es, baldiges Kranksein feststellen zu lassen? Krank zu sein, ist unschön – immerhin aber eine Gelegenheit, endlich am eigenen Leib zu erfahren, was für fabelhafte Fortschritte die moderne Medizin mal wieder gemacht hat. Wer hat für Vorsorge, die ihren Namen verdient, schon genug Zeit, wer hat Lust darauf? Da leben wir doch lieber gemütlich ungesund. Gesunde Menschen, die sich weigern, regelmäßig zur Kontrolle zu gehen, handeln schlichtweg verantwortungslos gegenüber einer tragenden Säule unserer Volkswirtschaft: der Krankheitsindustrie, die bestens vom schlechten Gewissen lebt. Je früher man beginnt, sich krank zu fühlen, desto mehr erfüllt man schließlich den ökonomischen Zweck der Vorsorgeuntersuchung. Echte Prävention erfordert heutzutage, den Leistungsträgern des medizinisch-industriellen Komplexes frühestmöglich behilflich zu sein, ihren Arbeitsplatz zu sichern und Investoren zufriedenzustellen. Grenzt es nicht an Egoismus, dem Gesundheitsmarkt keine Chance zu geben, sich an einem zu bereichern? Schließlich wollen auch Ärzte, Apotheker und Pharmamanager leben, ganz zu schweigen von ihren Angestellten. Ganze Berufszweige, deren Existenz allein auf unserer Faulheit und Ignoranz, unserer Überängstlichkeit und Hypochondrie basiert, würden erbarmungslos vernichtet, wenn wir plötzlich begännen, dem bekanntlich weltfremden Ideal von berüchtigt bewegungsgeilen Vollwertaposteln nachzueifern. Was gibt es Schöneres, als seinen Lieblingsdoktor mit vagen Beschwerden in wirtschaftlich schwierigen Zeiten aufzumuntern? Wenn du denkst, du bist gesund, hast du dich vermutlich einfach nur nicht gründlich genug untersuchen lassen. Du meinst, dir fehlt nix? Dann fehlt dir einfach noch eine Diagnose. Pervertierte Vorsorge ist allzu oft unnütz, sie belastet und verängstigt grundlos Appelle zur „Gesundheitsvorsorge“ bedrängen Otto Normalversteher unentwegt aus allen medialen Kanälen. Werbepsychologisch geschickt, mittels ärztlicher Autorität bekräftigt, spielen sie mit seinen Urängsten: Wer will schon unheilbar erkranken, Schmerzen und Einschränkungen ertragen, gar vorzeitig sterben – bloß weil er es versäumt hat, sich gründlichst durchchecken zu lassen, um einer gefährlichen Entwicklung rechtzeitig gegenzusteuern, solange sie noch kaum bis gar keine Beschwerden verursacht? Und so tappt er gutgläubig in eine Falle, die ihm häufiger unnötige körperliche, psychische und finanzielle Belastungen beschert als echten Nutzen – vor allem, wenn er weder einer Risikogruppe angehört noch ein konkreter Verdacht besteht. Ihm droht Überdiagnostik – das „Entdecken“ von Krankheiten, die nie Beschwerden oder Schäden verursacht hätten; ein „falsch-positiver“ Befund, obwohl keine Erkrankung vorliegt, oder ein „falsch-negativer“, der sie übersieht, obwohl sie vorliegt. Das Sterberisiko senkt Vorsorge, wie unser krankes Gesundheitssystem sie propagiert, in Wahrheit kaum messbar, wenn überhaupt. Beispiele gefällig? Wer zum Orthopäden geht, weil ihm der Rücken weh tut, wird allzu schnell geröntgt. Meistens wird der Arzt anschließend nämlich dieselben konservativen Maßnahmen empfehlen, zu denen er auch ohne Röntgenbild geraten hätte: Bewegung statt Schonung - körperliche Aktivität wie Spazierengehen, Radfahren, Rückenschwimmen oder Gymnastik, Vermeidung von Bettruhe; dazu Physiotherapie, um die Rumpfmuskulatur zu kräftigen, Dehnübungen, Haltungsschulung, Vermeiden unnötiger Belastungen für Rücken, Gelenke und Muskulatur. Sofern keine sonstigen Alarmsignale wie Lähmungserscheinungen oder Taubheitsempfindungen auftreten, wären bildgebende Verfahren eigentlich frühestens nach sechs Wochen angezeigt. Die meisten Kreuzschmerzen sind bis dahin längst vergangen. In bis zu 90 % aller Fälle gelten sie ohnehin als „unspezifisch“: Eine klare organische Ursache fehlt, wie etwa ein Bandscheibenvorfall oder Bruch. Dann sind psychische Faktoren wie Stress, Depression, Angst, Überforderung häufig mitverantwortlich. Ein erhöhter Wert des Prostataspezifischen Antigens (PSA) gilt weithin als verlässlicher Biomarker für Prostatakrebs. Er steigt aber auch aufgrund harmloser Entzündungen oder bei vergrößerter Vorsteherdrüse, wie sie jeder dritte Mann über 50, mindestens jeder zweite über 60 und drei Viertel aller über 70 aufweisen. Der PSA-Test bei älteren Männern kann auf langsam wachsende Tumore hindeuten, die nie Probleme verursacht hätten. Falsch-positive Ergebnisse führen zu unnötigen Biopsien, Inkontinenz und Impotenz. Nahezu jeder Senior jenseits der 80 trägt einen gutartigen Prostatakrebs spazieren, stirbt aber an etwas anderem. Wie oft wäre eine Tonometrie wirklich angebracht: eine Messung des Drucks im Inneren des Auges? Ist er zu hoch, kann der Sehnerv Schaden nehmen. Dann drohen ein Glaukom – Grüner Star – und Erblindung. Die Wahrscheinlichkeit hierfür steigt im höheren Alter. Manche Augenärzte messen allerdings auch gern bei fehlsichtigen jüngeren Erwachsenen, bei denen so gut wie nie ein Risiko für einen gefährlich überhöhten Wert besteht. Ohne besonderen Anlass schließt der Routinecheck in vielen Allgemeinpraxen ein Belastungs- oder Langzeit-EKG ein, auch wenn es zuvor Jahr für Jahr unauffällig gewesen war. Kardiologen führen allzu gerne, ohne Not, eine aufwändige Katheter-Untersuchung durch – nicht erst bei Symptomen, die auf einen drohenden Infarkt hindeuten, sondern prophylaktisch, um die Herzkranzgefäße zu inspizieren. Wie steht es mit dem Mammografie-Screening bei Frauen? Moderne Magnetresonanz-Verfahren (MRT) sind so empfindlich, dass sie bei der Untersuchung der Brust häufiger fündig werden als nötig. Oft kommen dabei Vorstufen von Krebs zum Vorschein, von denen unklar ist, ob sie jemals bösartig werden. Trotzdem sorgen sie stets für Stress und bange Ungewissheit, oft schüren sie regelrecht Todesängste – woraufhin Wiederholungsaufnahmen, überflüssige Biopsien und verstümmelnde Operationen stattfinden, bis hin zur Amputation, vorsorglich, man weiß ja nie. Dabei zeigt ein MRT sämtliche Abnormalitäten der Brust an - auch solche, welche für die Patientin überhaupt keine Gefahr darstellen würden. Vor allem bei jüngeren Frauen ist das Drüsen- und Bindegewebe der Brust dichter. In der Mammografie erscheint es ähnlich wie Tumore – beide sind weiß. Zudem können technische Faktoren den Befund verfälschen: schlechte Bildqualität, falsche Positionierung oder Bewegungsartefakte.  Manche Kalkeinlagerungen – „Calcifikationen“ - können zwar auf Krebs hindeuten – aber nicht jeder Mikrokalk ist bösartig. Jede vierte Frau erhält bei Brust-MRTs falsch-positive Ergebnisse. Andererseits wachsen manche Tumore derart schnell, dass sie bei Screenings im Zweijahresabstand nicht rechtzeitig erkannt werden können. Bei häufigeren Mammografien, insbesondere mit CT, wächst andererseits die Strahlenbelastung – und damit eben jenes Krebsrisiko, das sie angeblich senken. Ein Ganzkörper-MRT oder -CT bei Gesunden, im Rahmen eines „Check-up“, ergibt häufig Zufallsbefunde – sogenannte „Inzidentalome“ -, die scheinbar weitere Abklärungen  erfordern und zu unnötigen Maßnahmen verführen. Gutartige Veränderungen - Zysten, Fibroadenome, Narbengewebe - können wie Karzinome aussehen. Apropos Computertomografie: Die Strahlenbelastung durch CT-Aufnahmen könnte für rund 5 % aller neuen Krebserkrankungen verantwortlich sein, wie eine brandneue Studie vorrechnet. Ultraschall-Untersuchungen der Halsschlagadern, zur „Schlaganfallvorsorge“, spüren häufig harmlose Verengungen auf, die keiner Behandlung bedürfen. Sie verunsichern, schüren Panik, verleiten zu überflüssigen Eingriffen. Und wo bleibt der Beweis, dass Knochendichte-Messungen osteoporotische Frakturen verhindern (1) – und Darmspiegelungen zu weniger Darmkrebsopfern führen? (2) Welche Daten belegen, dass bei gesunden, symptomfreien Patientinnen Eierstock-Screening – eine vaginale Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke, mit oder ohne zusätzlichen CA-125-Bluttest – die Zahl der Todesfälle durch Eierstockkrebs senkt? (3) Wozu häufige Blutuntersuchungen ohne konkreten Anlass? Viele Parameter sind unspezifisch, schwanken individuell stark, laden zu Fehlinterpretationen und unnötigen Folgeuntersuchungen ein. In Blutplasmaproben lassen sich neuerdings genetische Signale ausfindig machen, die eine Früherkennung von Krebs ermöglichen sollen – 3 bis 4 Jahre bevor er diagnostiziert wird. (4) Was, um Himmels willen, soll denn jemand damit anfangen, falls er positiv getestet wird? Dass Krebs kein unabwendbares Schicksal ist; dass man sein Risiko durch eine gesunde Lebensweise drastisch senken kann, weswegen der Krebs weder in drei oder vier noch in dreißig oder vierzig Jahren mit unerbittlicher Notwendigkeit ausbrechen muss: Benötigt ein Arzt wirklich erst eine hyperweitsichtige Blutanalyse, um seinem Patienten all dies nachdrücklich klarzumachen? Wie steht es mit dem allgemeinen Gesundheitstest beim Arzt, dem „Check-up 35“ – so benannt, weil jeder gesetzlich Versicherte ab seinem 35. Geburtstag alle drei Jahre Anspruch darauf hat? Studien mit über 150 000 Teilnehmern belegen indes: Solche Check-ups senken die Sterblichkeit mitnichten. Allerdings produzieren sie mehr »Kranke«. Schließlich fahnden Ärzte dabei nach überschrittenen Grenzwerten, etwa beim Blutzucker, dem Blutdruck und dem Cholesterin. Eben diese Grenzwerte haben industrienahe medizinische Fachgesellschaften in den vergangenen Jahren immer weiter gesenkt. (5) Sparen gefährdet Wachstum Doch nur zu wenigen Patienten dringen Warnungen durch – ärztliches Anraten hat weitaus größeres Gewicht, erst recht die Aussicht, psychischen Ballast loszuwerden.  „Die oft sehr teuren Kampagnen treffen auf eine Bevölkerung, die große Angst vor Krebserkrankungen hat”, erläutert Ingrid Mühlhauser, Fachärztin für Innere Medizin. Die Autorin des Buchs Unsinn Vorsorge-Medizin  (2017) forscht seit mehr als 20 Jahren über Sinn und Unsinn von medizinischen Maßnahmen. Aus besagtem Horror “entsteht das Bedürfnis, etwas dagegen zu tun, vorzubeugen, dem Krebstod zu entkommen. Deshalb ist man dankbar, wenn man solche Heilsversprechungen wie die Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen kann. Man bekommt die Hoffnung, dem Krebstod zu entrinnen. Es ist eine Art medizinisches Voodoo-Ritual, um Ängste vor dem Tod zu bannen. Aber es sind falsche Hoffnungen, die da geschürt werden. Die Ärzte verhalten sich wie die Bank- oder Sparkassenberater, die uns auch überzogene Renditen versprochen haben, ohne die Risiken klar zu benennen.” Sich auf dieses Ritual einzulassen, ist besonders verlockend, wenn man dafür nicht aus eigener Tasche aufzukommen hat, wie bei Mammografien und Darmspiegelungen. Zwar muss man häufiger in die eigene Brieftasche greifen – denn Vorsorge im Sinne der Medizinindustrie ist meistens „iGeL“, eine individuelle Gesundheitsleistung, für welche die Kasse nicht aufkommt. Aber was soll´s, sobald es vemeintlich um Leib und Leben geht? Stattdessen wahrhaft Gesundheitsvorsorge zu betreiben, konnte gigantische Kosten vermeiden. Eine Studie der HSH Nordbank belegt:  Echte Prävention – also jene altmodische, uncoole Sache namens gesunder Lebensstil – würde jährlich bis zu zehn Milliarden Euro einsparen. (6) Zehn Milliarden, das ist immerhin der Gegenwert von ein paar neuen Kliniken, einer Riesenhalle voller MRT-Geräte oder einem halben Dutzend Ärztekongressen in tropischen Gefilden. Wie das Austrian Institute for Health Technology Assessment  (AIHTA) vorrechnet, bringt jeder Euro für Prävention eine soziale Rendite von 15 Euro. Der  London School of Economics  zufolge könnte vernünftiges Risikomanagement innerhalb eines Jahrzehnts 1,2 Millionen Todesfälle durch Herzinfarkt und Schlaganfall in Europa verhindern . Ein Albtraum, zumindest für Aktienbesitzer von Pharmakonzernen und Rehakliniken. Laut Deutschem Krebsforschungszentrum wären rund 60 Prozent der Krebstoten durch Prävention vermeidbar – offenbar eine beunruhigende Aussicht für eine Branche, deren Wachstum auf Tumorwachstum basiert. Für sie muss Onkologie eine Reparatur- und Pillenmedizin bleiben. Allein in diesem Bereich, ihrem unsatzstärksten, verdient die Pharmaindustrie jährlich weit über 200 Milliarden Dollar (7) – bis 2028 sollen es knapp 385 Milliarden werden, bis 2030 rund 485 Milliarden, bis 2032 knapp 520 Milliarden. Starkes Übergewicht ist längst ein globales Public-Health-Problem. In Deutschland gilt jede achte Frau und jeder zehnte Mann als adipös – ein Risikofaktor für Diabetes, Bluthochdruck, für Krebs-, Muskel- oder Gelenkerkrankungen. Auf fast 1.000 Milliarden Dollar (!) schätzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die globalen Kosten. (8) Wie viel ließe eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung davon übrig? Beispiel Typ-2-Diabetes: Etwa 8,5 Millionen Betroffene  in Deutschland verursachen Jahr für Jahr direkte Kosten – durch Diagnostik, Therapie, Krankenhausaufenthalte - von  rund 39 Milliarden Euro. Intensive Lebensstilinterventionen können die Inzidenz von Typ-2-Diabetes um bis zu 60 % senken . Beispiel Osteoporose: Rund 5,7 Millionen betroffene Deutsche sorgen für jährliche Therapiekosten von rund elf Milliarden Euro. Durch gezielte Prävention ließen sich viele osteoporotische Frakturen und damit verbundene Kosten vermeiden. (9) Beispiel nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD): Jeder vierte Deutsche leidet daran, zumeist unbemerkt. Er riskiert Leberzirrhose und Leberkrebs, Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was zu enormen Folgekosten führt. (10) Ist die Fettleber fortgeschritten, kostet ihre Behandlung im Durchschnitt über 13.000 Euro pro Jahr und Patient; eine Lebertransplantation schlägt mit rund 120.000 Euro zu Buche , die Nachsorge mit jährlich 20.000 Euro. Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung könnten so gut wie alle Fälle verhindern – und sicherstellen, dass die Leber gar nicht erst verfettet. Beispiel Rheumatoide Arthritis (RA): Rund 700.000 Erwachsene in Deutschland sind daran erkrankt. Jährlich 28 Milliarden Euro kostet ihre Behandlung. Auch RA wäre vermeidbar: Wer nicht raucht, kaum Alkohol konsumiert, sich entzündungshemmend ernährt, seine Vitamin-D-Versorgung verbessert, Übergewicht vermeidet, regelmäßig körperlich aktiv ist, ausreichend schläft und chronischen Stress vermeidet, der bleibt von RA ziemlich zuverlässig verschont. Echte Vorsorge könnte weltweit bis zu 8.000 Milliarden Euro einsparen – pro Jahr Das Einsparpotenzial durch echte  Vorsorge – einen gesunden Lebensstil – ist gigantisch. Weil sich dadurch vermeidbare chronische Erkrankungen wie Diabetes Typ 2, Herz-Kreislauf-Leiden, bestimmte Krebsarten drastisch reduzieren ließen, müssten laut WHO, OECD und Studien aus The Lancet  und Harvard   Magazine  weltweit pro Jahr 7 bis 8 Billionen Euro weniger ausgegeben werden – allein in Deutschland 80 bis 120 Milliarden Euro, fast ein Drittel der Gesamtkosten für Gesundheitsleistungen. Der Preis ungesunder Lebensweisen – durch Krankheitstage, Produktivitätsverlust, Frühverrentung - macht laut WHO etwa 5 bis 7 % der Weltwirtschaftsleistung aus. (11) Doch diejenigen, die im Gesundheitswesen die Fäden ziehen, stellen sich seit eh und je taub dafür. Somit bleibt es ein absurdes Theater, in dem Vorsorge bedeutet, Gesundheit verlorengehen zu lassen, um sie anschließend aufzuspüren. Erst „wenn das Kind in den Brunnen gefallen und Patienten ernsthaft krank geworden sind, laufen wir zu Höchstleistungen auf”, räumt Professor Dr. Christof von Kalle vom Berlin Institute of Health  (BIH) in der Charité ein. Und warum ist das so?`Weil Gesundheit, dieser extravagante, gänzlich unspektakuläre Zustand ohne Symptome, ökonomisch völlig untragbar ist – übrigens auch für die Charité. Ja, vorbeugen mag vernünftig sein – aber Vernunft zahlt keine Gehälter. Eine Epidemie an guter Gesundheit würde unseren filigran errichteten „Krankheitsökonomiekreislauf“ empfindlichst stören. Sie entzöge ihm seine wichtigste Ressource: chronisch Kranke. Nein, echte Patrioten essen Fastfood, qualmen und saufen kräftig weiter, bewegen sich höchstens zum Kühlschrank. Alles andere wäre Verrat an der Volkswirtschaft. „Gesund“, so ätzte einst der unübertroffene Wiener Satiriker Karl Kraus, „ist man erst, wenn man wieder alles tun kann, was einem schadet.“ Der Weise beugt vor Die weiseste aller ärztlichen Gebührenordnungen entstand vor mindestens zweieinhalb Jahrtausenden. Gemäß dem ältesten Medizinlehrbuch der Welt, dem „Huangdi neijing“, erhielt in China ein Arzt seine volle Vergütung nur, solange alle Mitglieder der Sippe, die er zugewiesen bekam, gesund blieben. Erkrankte jemand, so wurde sein Honorar gekürzt, wenn nicht gestrichen. Gäbe es diesen Typ Arzt heute noch: Wie liefe wohl seine Sprechstunde ab? Bestimmt säße da kein Fließbandarbeiter, der im Fünf-Minuten-Takt Arzneimittelgutscheine ausstellt. Er nähme sich reichlich Zeit, um aufzuklären: Welche vielfältigen Faktoren gefährden Gesundheit? Wie kann man Risiken ausweichen, zumindest aber möglichst gering halten? Die eigene genetische Ausstattung kann sich niemand aussuchen – bei unserer Zeugung haben eine Eizelle und Hunderte Millionen Spermien Lotto gespielt. Allen übrigen Faktoren jedoch, von denen unsere Gesundheit abhängt, sind wir nicht hilflos ausgeliefert – wir können mitbeeinflussen, welche Rolle sie für uns spielen. Und wir sollten es, statt Verantwortung abzuwälzen. Gute Medizin findet nicht erst statt, nachdem Gesundheit verloren ging. Sie ist darauf aus, diesen Verlust zu verhindern. Vorsorgen erspart Sorgen. Neben dem Behandeln liegt meiner Stiftung AUSWEGE deshalb das Vorbeugen am Herzen. Um deine Krankheit kümmert sich die Medizin – davon lebt sie. Um deine Gesundheit musst du dich selber kümmern – davon lebst du. Es gibt nur zwei Tage, an denen du nichts dafür tun kannst. Der eine ist Gestern, der andere Morgen. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Siehe KLARTEXT: „ Der Osteoporose-Schwindel “. (2)   Siehe KLARTEXT „ Eher Oh je als Juhu “ (3)   Mehrere Studien sprechen eher für das Gegenteil: Usha Menon, Mahesh Parmar et al.,  Ovarian cancer population screening and mortality after long-term follow-up in the UK Collaborative Trial of Ovarian Cancer Screening (UKCTOCS): a randomised controlled trial . The Lancet , 2021; DOI: 10.1016/S0140-6736(21)00731-5; Buys SS u.a.: Effect of screening on ovarian cancer mortality: the Prostate, Lung, Colorectal and Ovarian (PLCO) Cancer Screening Randomized Controlled Trial.  JAMA 2011; 305(22): 2295-2303; University College London, Screening for ovarian cancer did not reduce early deaths,   ScienceDaily , 13. Mai 2021; Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG), Ist eine Ultraschalluntersuchung zur Früherkennung von Eierstockkrebs sinnvoll?, s. https://www.iqwig.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen-detailseite_10016.html (4)   aacrjournals.org : "Detection of cancers three years prior to diagnosis using plasma cell-free DNA" : https://aacrjournals.org/cancerdiscovery/article-abstract/doi/10.1158/2159-8290.CD-25-0375/762609/Detection-of-cancers-three-years-prior-to?redirectedFrom=fulltext ; sciencedaily.com : "Johns Hopkins blood test detects tumor dna three years early"  , https://www.sciencedaily.com/releases/2025/06/250613013845.htm#google_vignette (5)   Näheres in Frank Wittig: Krank durch Früherkennung: Warum Vorsorgeuntersuchungen unserer Gesundheit oft mehr schaden als nutzen  (2015) – in ihrer örtlichen Buchhandlung, die Ihre Bestellung nötiger hat als Amazon. (6)   https://arxiv.org/abs/2409.02888 ; https://bhvverband.infomaxnet.de/effektive-praevention-spart-10-milliarden-euro-im-gesundheitswesen (7)   https://www.iqvia.com/insights/the-iqvia-institute/reports-and-publications/reports/global-oncology-trends-2024 ; https://www.evaluate.com/thought-leadership/world-preview-2024-report/ (8)   Siehe KLARTEXT „ Fetter Reibach “. (9)   Siehe KLARTEXT: „ Der Osteoporose-Schwindel “. (10)   https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Bei-NASH-drohen-hohe-Kosten-308688.html ; https://www.ugb.de/ernaehrungsplan-praevention/nicht-alkoholische-fettlebererkrankung/ ; https://www.kautzhoch5.de/files/kautz5/news_materialien/NASH_Positionspapier_Feb_2021.pdf (11)   Näheres hier: https://iris.who.int/bitstream/handle/10665/326302/9789289050425-eng.pdf?sequence=1 , https://www.harvardmagazine.com/2014/02/the-price-of-healthy-eating , https://www.paho.org/en/topics/economics-ncds , https://www.americanactionforum.org/research/the-economic-costs-of-poor-nutrition/ , https://www.oecd.org/en/publications/integrating-care-to-prevent-and-manage-chronic-diseases_9acc1b1d-en.html , https://www.ft.com/content/f0d67cff-8507-498a-91cc-30fbfa65c1c3 , https://www.thelancet.com/journals/lanplh/article/PIIS2542-5196%2821%2900251-5/fulltext , https://www.thelancet.com/article/S0140-6736%2819%2930041-8/fulltext .

  • Ein Heilmittel namens Humor

    Nirgendwo ist das irdische Jammertal tiefer als zwischen Flensburg und Passau. Und geradezu abgrundtief müsste es dort sein, wo die   Therapiecamps meiner Stiftung AUSWEGE stattfinden; denn bei jedem kommen ein, zwei Dutzend chronisch Schwerkranke zusammen – vermeintlich "behandlungsresistent" seit langem. Da gibt es nichts zu lachen, oder? Erwachsene lachen im Schnitt 15 bis 20 Mal pro Tag, Kinder 200 bis 400 Mal. Und Teilneh­mer eines  Therapiecamps  meiner Stiftung AUSWEGE ? Auf Schritt und Tritt be­geg­net man dort äußerster gesund­­heitlicher Not: körperlich und geistig schwerstbehinderten Kindern, von denen manche nicht einmal den Kopf drehen, ihren Blick fixieren, nach Gegen­ständen greifen, irgendeinen Laut von sich geben können, geschweige denn sitzen, laufen, sprechen. Man trifft Roll­stuhlfahrer, die darauf gefasst sein müssen, dass ihre Lähmun­gen un­erbittlich fort­schrei­ten. In den „Mind&Soul“-Camps , speziell für psychisch Belastete, versammeln sich Depressive und Ängstliche, Süchtige und Zwangsgestörte. Man lernt dort Trau­matisier­te kennen, die schreckliche Erfah­rungen von Gewalt, Miss­brauch oder Verlust jahrelang verfolgt und bedrückt haben. Wie kann es sein, dass an solchen Orten tagtäglich immer wieder fröh­liches Lachen, manchmal so­gar schallendes Gelächter zu hören ist: in den rituellen „Mor­gen­kreisen“, während der gemeinsamen Mahlzei­ten, beim Ab­schlussfest, bei spontanen Plau­der­runden während Be­hand­lungs­­pausen und abends? Gegen den Ernst der Lage anzulachen, ereignet sich während der neun Camptage keineswegs ungewollt, un­angebrachterweise und nebenbei – es gehört zum Konzept, es ist wich­tiger Bestandteil der „Auswege“-Medizin , wir provozieren es nach Kräften. In unsere „Morgenkreise“ bauen wir immer wieder kuriose Geschichten, deftige Scherze, Car­toons und lustige Zaubertricks ein. Es fanden schon Wettbewerbe statt, zu denen jeder Teilnehmer seinen Lieb­lingswitz beisteuerte; am Ende kü­rten wir per Abstimmung den „Camp-Ober­witz­bold“, dem unter don­nerndem Applaus ein Preis über­reicht wurde. Mehrfach heuerten wir einen „Klinik­clown“ an: einen von mittlerweile mehreren hundert professionellen Spaßmachern, die unter exotischen Namen wie Dr. Schnick­schnack oder Dr. Hutzel­butzel neuerdings auch in deutschen Kranken­häusern und Pflege­einrichtungen auftreten, um dort kleine und große Patienten, Alte und Behinderte zu bespaßen. Den nobelpreiswürdigen Anstoß dazu verdankt die aufheiterungsbedürftige Mensch­heit Michael Christensen, dem Mit­be­gründer des New Yorker Stadt­zirkus: Ihm kam 1986 die fabelhafte Idee des "Clown Doctoring", die rasch populär wurde. Mittlerweile hat sie in vielen Ländern rund um den Globus Schule gemacht. Dabei geht es keineswegs bloß um Entertainment. Mittels Humor lassen sich negative Gedanken vertreiben, Spannungen lösen, Lebens­freu­­de schenken. Mehr noch: Lachen ist gesund. Es ist vielleicht nicht „die beste Medizin“, wie der Volksmund übertreibt, immerhin aber eine äußerst wirkungsvolle. „Eine körperliche Übung von großem Wert für die Gesundheit“ sah schon Aristoteles darin. Wissenschaftliche Belege dafür stam­men von einem jungen medizinpsychologischen Forschungs­zweig, den wir indirekt dem Komö­diantenduo Stan Laurel und Oliver Hardy zu verdanken haben - genauer gesagt jenem Film, in dem die beiden als „Dick und Doof“, Stan und Ollie, ein sperriges Piano den Hügel hinaufschieben - sowie dem Um­stand, dass ein amerikanischer Psy­chiater von der Universität Stanford in Palo Alto, William F. Fry, diese Folge gera­dezu „liebte“. (1) Anfang der sech­ziger Jahre, damals um die 40, sah er sich diesen Film („Der zermürbende Klaviertransport“) an, während in seinem Arm eine Kanü­le steckte, mit der er sich in regelmäßigen Abständen Blut abzapfte. Anschließend ließ er die Blutprobe chemisch analysieren. Er wollte herausfinden, was beim Lachen im Körper geschieht. Wieso setzte er dazu nicht einfach Lachgas ein? „Wenn Sie die Monde des Jupiter erforschen wollen, untersuchen Sie ja auch keine Luftballons. Mich interessiert das natürliche Lachen.“ Bühne frei für Dr. Hutzelbutzel – dank Dr. Fry Inzwischen gilt Fry, der im Mai 2014 verstarb, als Begründer der Geloto­logie (von griech. gélos  „Lachen“), die sich anfangs schwertat, in Fach­kreisen als seriöse Wissenschaft an­erkannt zu werden. „Es gab Leute“, erinnert sich Fry, „die mich gerade mal so ernst nahmen, dass sie mir vorschlugen, an einem Comic-Wett­bewerb teilzunehmen. Eines Abends genehmigte ich mir ein paar Gläser Sherry und dachte mir: Zum Teufel, warum eigentlich nicht? Die Vorga­be war ein Strip mit zwei Engeln auf einer Wolke, dazu sollte man sich einen Text ausdenken.“ Was ließ sich Fry dazu einfallen? „Der eine Engel sagt zum anderen: ‚Ach, diese Wolken sind herrlich für meine Hämorrhoiden.’ Die Jurymitglieder waren so begeistert - wahrscheinlich litten sie selbst unter vergrößerten Blutpolstern vor dem After -, dass sie mir den ersten Preis verliehen.“ In dem halben Jahrhundert seit Frys ersten Untersuchungen haben Wis­sen­schaft­ler eindrucksvolle Bestäti­gungen dafür zusammengetragen, dass Humor eine medizinisch ernstzunehmende Angelegenheit ist. Jedes „Hahaha“ steht für ein physiologisches Großereignis ungeheurer Komplexität: Allein im Gesicht verziehen sich dabei 17 Muskeln, bis zu 80 im ganzen Körper; Schultern, Bauch und Zwerchfell wackeln, Bein- und Blasenmuskeln erschlaffen. (Kleine Kinder kippen deswegen bei Lachattacken manchmal einfach um oder machen sich in die Hose.) Die Luft zischt mit Sturmstärke durch die Lungen, mit bis zu 100 km/h. Daraufhin wird das Atmen freier, wir nehmen mehr Sauerstoff auf. Der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck geht hoch, der Körper schüttet vermehrt Hormone aus; bestimmte Gehirnaktivitäten nehmen zu, unter anderem im Hypothalamus und Teilen der frontalen Hirnrinde. Dass wir manchmal weinen, wenn wir besonders herzhaft lachen, hat anatomische Grün­de: Im oberen Teil der Nase steigt der Luftdruck und presst auf die Trä­nen­drüsen. Lachen heilt Geist und Psyche Aber Lachen lockert nicht nur die Muskulatur, sondern auch starre Ge­dankenmuster. Sichtweisen verändern sich: Patienten wird es möglich, ihre Situation, die daran Beteiligten und sich selbst mit mehr Distanz und aus einer anderen Perspektive zu sehen, zu überdenken und neue Lösungsansätze für Probleme zu finden. Oft eröffnet es einen Ausweg aus einer scheinbar un­entrinnbaren Klemme: einem Kon­­flikt, einer Bedrückung, einer Angst. Denn eines seiner Haupt­auslöser ist das plötzliche Erkennen von Zusammenhängen – dann löst sich die innere Anspannung in Form von Lachen. Lachen beruhigt: Eine Minute La­chen wirkt ebenso erfrischend wie 45 Minuten Entspannungstrai­ning, wie eine Studie ergab. Denn dabei werden Glückshormone, sogenannte Endorphine ausgeschüttet, dank derer sich selbst unter hoher Ar­beitsbelastung Verspan­nun­gen lö­sen. Zugleich treten weniger Stress­hormone auf: weniger Cortisol, weniger Adrenalin, weniger Dopa­min-Metaboliten, weniger Somato­tropin. Heitere Menschen, die häufig la­chen, begegnen zudem ihrer Um­welt anders als pessimistisch-ernste. Sie sind gelassener, weniger nervös, kontaktfreudiger, bei anderen be­liebter und dadurch erfolgreicher, im privaten Bereich ebenso wie in der Arbeitswelt. Bei diesem sozialen Aspekt setzen Evolutions­biologen an, um zu erklären, warum vor 10 bis 16 Millionen Jahren die gemeinsamen stammesgeschichtlichen Vor­fahren des Menschen und des Men­schenaffen das Lachen in ihr Verhal­tensrepertoire aufnahmen: Es be­sänf­tigt Artgenossen („Seht her, ich bin doch nett, also tut mir nichts“), drückt große Freude über ihr Er­scheinen, ihre Anwesenheit oder ihr Verhalten aus, kommuniziert positive Gefühle. Bedenkt man, dass Nean­dertaler Kan­nibalen waren, könnte das La­chen auch als raffiniertes Täu­schungs­manöver in Mo­de gekommen sein: „Komm ruhig näher, da­mit ich dich besser fressen kann.“ (2) Darüber hinaus macht Lachen kreativer. Warum schicken Unterneh­men neuerdings ihre Mitarbeiter in sündhaft teure Lachseminare? La­chen durchbricht die Routi­nen des kon­trollierenden Denkens und Han­delns. Und es macht aufmerksamer: Im Gehirn laufen vermehrt elektrochemische Prozesse ab, die typisch für erhöhte Wach­samkeit sind. Nebenwirkungsfreie Arznei auch für den Körper Es verbessert die Durchblutung, somit beugt es Herz-Kreislauf-Krankheiten vor. Wie? Durch das Lachen dehnt und erweitert sich das Endothel: das Gewebe, das die Blutgefäße von innen auskleidet; es reguliert nicht nur den Blutfluss, sondern auch den Innendruck der Blutgefäße und die Blutgerinnung. Dadurch spielt es eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Arte­rio­sklerose und von Gefäßverhär­tungen. Herzliches Lachen trainiert die Herzmuskulatur ungefähr so wie eine Viertelstunde auf einem Fahrrad-Hometrainer oder zehn Minu­ten an einer Rudermaschine. „Zwanzig Sekunden Lachen entsprechen der körperlichen Leistung von drei Minuten schnellem Lau­fen“, stellte Fry fest. „Lachen ist Jog­gen im Sitzen“, versichert der deutsche Psychotherapeut Michael Titze (3), Mitbegründer von Humor­Care , eines gemeinnützigen Vereins zur „Förderung von Humor in The­rapie, Pflege und Beratung“. (4) Eine 2009 veröffentlichte Studie der Uni­versität Baltimore erfasste 300 Ver­suchspersonen, von denen jeder Zweite schon eine Herzerkrankung hatte, bis hin zum Infarkt. Was zeich­­nete die gesunden Studien­teilnehmer aus? Sie lachten deutlich öfter über Alltagssituationen. (5) Schmerzpatienten können nach nur wenigen Minuten Lachen eine Er­leichterung erfahren, die manchmal mehrere Stunden anhält. Warum? Lachen kurbelt die Produktion von Beta-Endorphinen kräftig an: vom Körper selbst produzierte Hor­mone, die wie ein Analgetikum wirken, nur ohne negative Neben­effekte. Gerade in der Schmerz­bekämpfung sieht der US-Medi­ziner Howard Bennett „den vielversprechendsten Einsatz von Lachen als Therapie“. In einem Übersichtsartikel über den Forschungsstand (6) be­richtet er unter anderem von einer Studie, in der 78 frisch Ope­rierte deutlich weniger Analgetika benötigten, wenn sie sich lustige Videos ansahen. (7) Allerdings scheint die Wirkung eher indirekt: Wer seelisch belastet, traurig oder ängstlich ist, konzentriert sich mehr auf seine Schmerzen und empfindet sie in­ten­siver. Humor lenkt ab, lässt psychische Belastungen vergessen – zumindest zeitweilig. Diesen Zu­sam­menhang erprobte der amerikanische Wissenschaftsjournalist Nor­man Cousins im Selbstversuch: Sei­ne schmerzhafte Spondylarthritis - eine chronisch entzündliche rheumatische Erkrankung, bei der Gelenke versteifen, auch als „Mor­bus Bechterew“ bekannt - behan­del­te er mit lustigen Filmen und witzigen Büchern, die bei ihm regelmäßig Lachanfälle provozierten. Wie er feststellte, war er nach zehn Mi­nuten Lachen weitgehend schmerz­frei, danach konnte er mindestens zwei Stunden problemlos schlafen. Sein Buch Der Arzt in uns selbst  (8) verhalf der Lachforschung in den USA in den siebziger Jahren schlagartig zu öffentlicher Auf­merk­samkeit und Anerkennung; Lachtherapien, Lach-Yoga, Lach­clubs, Lachkongresse wurden salon­fähig. Seit 1998 wird alljährlich am ersten Sonntag im Mai der „Welt­lachtag“ begangen. Bei lachenden Personen steigen zudem deutlich die Blutwerte von Gamma-Interferon, Killerzellen und Antikörpern: wichtigen Ak­teuren im Immunsystem. Die körpereigene hormonartige Substanz Gamma-Interferon aktiviert und koordiniert die Produktion von meh­reren körpereigenen Abwehr­stoffen, während sogenannte Killer-T-Zellen bereits infizierte Zellen vernichten. Ebenfalls vermehrt treten beim Lachen die Antikörper Im­mun­globulin A sowie B-Lympho­zy­ten auf, eine Art weißer Blut­kör­perchen (Leukozyten), die als einzige Zellen imstande sind, Antikörper zu bilden. Aus solchen bemerkenswerten Resultaten weitreichende therapeutische Schlüsse zu ziehen, hält Fry allerdings für verfrüht: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, erst sensationelle Erkenntnisse hinauszuposaunen und nachträglich mit der Grundlagenforschung zu beginnen. Das wäre so, als würden wir erst die Hose anziehen und anschließend in die Unterhose schlüpfen“ – und insofern „liege noch in den Win­deln“. (9) Alle erwähnten segensreichen Ef­fekte scheinen nämlich nur kurzzeitig aufzutreten, höchstens für ein paar Stunden; langfristig nützen sie unserer Gesundheit eher mittelbar - abhängig davon, wie gut wir mit Stress fertig werden. So schädigt Stress messbar die Schutz­schicht in den Blutgefäßen, die das Herz versorgen. Das kann dort zu schweren Gefäßentzün­dungen führen, bis hin zum Infarkt. Sonnige Gemüter sind eher dagegen gefeit, weil sie mit Druck entspannter umgehen – und fröhliche Menschen lachen mehr. Auch unserem Immunsystem hilft Lachen auf Dauer nur, wenn sich darin eine Persönlichkeit ausdrückt, die mit Stress gut zurechtkommt. Anfang der neunziger Jahre wurden 394 Gesunde zunächst nach ihrem Empfinden von Anspannung be­fragt, daraufhin mittels Nasen­trop­fen mit Rhinoviren infiziert, typischen Schnupfenerregern. Das Er­gebnis fiel eindeutig aus: Das Im­mun­system von Stressresistenteren setzte sich wirksamer gegen das Virus zur Wehr – leicht zu Stres­sen­de hingegen zogen sich eher eine Erkäl­tung zu. (10) Insofern fällt jeder Witz, den man während der „Auswege“-Camptage hört, in therapeutischer Absicht, und hoffentlich mit wohltuenden Folgen, die sich nicht auf kurzzeitige Konvul­sio­nen des Zwerch­fells beschränken, sondern das Gemüt insgesamt ein wenig aufhellen, entspannter und stressresistenter machen. Mit angezogener Lachbremse - Wie weit darf Humor gehen? Ganz schön unverschämt, dieser „Dr. med. Heckmeck“: Seit einer halben Stunde schon treibt er weißgeschminkt, mit roter Pappnase, im Speisesaal eines Alten- und Pflegeheims vor und mit vierzig hochbetagten Be­wohnern seine üblen Späße – als aus­gebildeter und diplomierter „Klinik-Clown“, zahlendes Mitglied im „Dachver­band Clowns in Medi­zin und Pflege Deutschland e.V.“ Dreist schnappt er sich einen Rollstuhl, in dem er unter grotesken Verrenkun­gen mit immer neuen kläglichen Anläufen vergeblich Platz zu nehmen versucht; endlich sitzend, führt er vor, wie blöd man sich in so einem Gefährt anstellen kann. Einem verdutzten Greis säu­bert er mit einem Staubwedel die Glatze. Wohlwis­send, dass ein Groß­teil seines Publi­kums dement ist, mimt er den Ver­gess­lichen: Mit wach­sender Ver­zweif­lung sucht er fünfmal einen Schlüssel, den er fünfmal wenige Sekunden zuvor in die Seitentasche seines Kostüms gesteckt hat. Er tut so, als müsse er dringend Pippi machen, übersieht aber beharrlich den Nachttopf, der zwischen seinen Beinen steht. Für Depressive mimt er den Trauerkloß, der alle paar Sekun­den aus läppischstem Anlass in Tränen ausbricht: selbst die hängende Blüte einer Topfpflanze, ein Tapetenmuster, ein gepunktetes Kleid lassen ihn losheulen. Als wäre ihm nicht klar, dass alle Anwesenden hier ihrem nahen Ende entgegensehen, nimmt er einem unsichtbaren Gevatter Tod eine Sense ab und tritt ihn in den Allerwertesten, mit ausgestreckter Zunge und erigiertem Mittel­finger. All das geht doch entschieden zu weit, oder? Darf man sich über Schwä­chen, Belastungen, Ängste, Ein­schränkungen aufgrund von Alter, Krankheit oder Behinderung derart hemmungslos und unsensibel lustig machen, zumal in Anwesen­heit von Betroffenen? Kränkt man sie damit nicht? Zumindest Dr. Heckmecks Publikum sieht das anscheinend nicht so eng. Immer wieder ertönt schallendes Gelächter, werden die Kapriolen des Clowns von spontanem Applaus unterbrochen. Ein einziger Senior schüttelt den Kopf, winkt ungehalten ab, verlässt demonstrativ den Saal. Die übrigen scheinen belustigt, ja begeistert. Die Erfolgsgeschichte der „Klinik-Clowns“ liefert überreichlich Belege dafür, dass Leidende auf Humor, der auf ihre Kosten geht, im allgemeinen keineswegs beleidigt reagieren – sie lachen mit, auch über sich selbst. Sogar Krebs­kranke im End­stadium tun es, ebenso Kriegsopfer in Flüchtlings­lagern der Dritten Welt: „Clowns ohne Grenzen“, die sie dort hin und wieder bespaßen, überschreiten jegliche Geschmacks­grenze, ohne mit der künstlichen Wimper zu zucken. Wie können solche Dreistigkeiten Leidenden gut tun? Der Clown hilft ihnen, für eine kurze Weile auf Distanz zu gehen: zu sich selbst, ihrer misslichen, oft als ausweglos empfundenen Lage. Die Perspektive wechselt. Die Faxen des Clowns bringen sie da­zu, die eigene Person, ihre deprimierenden Lebensumstände ab­wechslungsweise einmal nicht bitterernst zu nehmen; sie schaffen einen erleichternden Kontrapunkt zu all dem Jammern und Hadern, Leiden und Selbstbemitleiden, das den Alltag in Krankenhäusern, Pflegeheimen, Pal­liativstationen und Hospizen prägt – Schicksals­mühlen, deren nicht immer nachvollziehbaren Regeln sich die meisten ausgeliefert fühlen, ohnmächtig und entmündigt, jeglicher Privat- und Intim­sphäre beraubt. Warum wird Klinikclowns kaum je vorgeworfen, sie amüsierten sich gemeinerweise auf Kosten anderer? Es liegt am Geheimnis ihrer besonderen Komik: Zum Lachen bringt der Clown, indem er immer auch sein eigenes unentwegtes klägliches Scheitern zur Schau stellt, es der Lächerlichkeit preisgibt – und sich zugleich grimassierend und feixend über es erhebt. Er entblößt sich. Egal auf wessen Kosten er Schabernack treibt: Der Doofste ist am Ende er selbst, buch­stäblich der Depp, denn das Wort „Clown“ leitet sich vom lateinischen colonus her, was „Bau­ern­tölpel“ bedeutet. In der Rolle des „dummen August“ verkörpert er das unentwegte Versagen und Schei­tern des Menschen, seine Un­zulänglichkeit, Verletzlichkeit und Lebensuntüchtigkeit, über die er sich andererseits durch Selbst­iro­nie triumphierend erhebt. Ja, Lachen ist die beste Medizin, in fast jeder Lebenslage. Es sei denn, man hat gerade Durchfall. ( Harald Wiesendanger )   Anmerkungen 1 Fry in einem Interview mit dem SZ-Magazin , 10.12.1999. 2 Fry im SZ-Interview, a.a.O. 3 In einem Interview mit dem Nachrich­tenmagazin Der Spiegel, 17.1.2014. 4 Siehe www.humorcare.com 5 Pressemitteilung der University of Ma­ry­land, Baltimore, im Juli 2009 („Laugh­ter is the Best Medicine for Your Heart“) 6 „Humour in Medicine“, Southern Medi­­cal Journal  96 (12) 2003, S. 1257-1261. 7 James Rotton/Mark Shats: „Effects of State Humor, Expectancies, and Choice on Postsurgical Mood and Self-Medica­tion: A Field Experiment”, Journal of App­lied Social Psychology 26 (20) 1996, S. 1775-1794. 8 Anatomy of an Illness As Perceived by the Patient , New York 1979; dt.: Der Arzt in uns selbst. Die Geschichte einer erstaun­li­chen Heilung − gegen alle düsteren Progno­sen , Reinbek 1984. 9 Im SZ-Interview, a.a.O. 10 Sheldon Cohen u.a.: “Psychological Stress and Susceptibility to the Com­mon Cold”,  New England Journal of Medi­cine 325/1991, S. 606-612.   Dieser Artikel ist die überarbeitete Version eines Beitrags in Harald Wiesendangers Buch Auswege – Kranken anders helfen   (2015).

  • "Mirror Life": Bedrohen künstliche Bakterien die Menschheit?

    Namhafte Wissenschaftler schlagen Alarm: Künstliches „Mirror Life“, spiegelverkehrt zu natürlichen Vorbildern konstruiert, stelle eine „beispiellose Bedrohung“ allen Lebens dar. Wie begründet ist die schrille Warnung vor dem jüngsten Biotech-Irrsinn? Lenkt sie von einer akuten, viel größeren Gefahr ab? „Die Bedrohung, von der wir hier sprechen, ist beispiellos“, warnt Prof. Vaughn Cooper, Evolutionsbiologe an der Universität von Pittsburgh. Er zählt zu einer Gruppe von 38 namhaften Wissenschaftlern – darunter Nobelpreisträger –, die eindringlich fordern , jegliche weitere Forschung an sogenannten Mirror-Life -Mikroben unverzüglich einzustellen. Synthetische Bakterien, die aus Spiegelbildern von in der Natur vorkommenden Molekülstrukturen bestehen, könnten sich in der Umwelt unkontrolliert ausbreiten - und die Immunabwehr natürlicher Organismen überwinden, wodurch Menschen, Tiere und Pflanzen der Gefahr tödlicher Infektionen ausgesetzt wären. Eine „ globale Katastrophe “, ja „ das Ende der Welt “ drohe. Zu der besorgten Expertengruppe gehören Dr. Craig Venter  – der US-Wissenschaftler, der in den 1990er Jahren die Sequenzierung des menschlichen Genoms vorantrieb – sowie die Nobelpreisträger Prof. Greg Winter von der Universität Cambridge und Prof. Jack Szostak von der Universität Chicago. Was liegt ihnen so brennend am Herzen? Mirror-Life -Mikroben sind synthetische Mikroorganismen, welche die Biochemie bekannter Lebensformen spiegeln. Diesem Konzept zugrunde liegt das Phänomen der Chiralität . Die meisten Moleküle des Lebens – insbesondere Aminosäuren und Zucker – besitzen diese Eigenschaft: Sie existieren in zwei spiegelbildlichen Versionen, ähnlich wie die linke und rechte Hand. Irdische Aminosäuren sind fast ausschließlich linksdrehend (L-Form), während Zucker in der DNA und RNA rechtsdrehend (D-Form) sind. Das ist erstaunlich, weil in der Chemie normalerweise beide Formen entstehen könnten. Doch das Leben nutzt nur eine Seite – ein Phänomen, das man Homochiralität nennt. Mirror-Life -Mikroben wären Organismen, bei denen sich diese Chiralität umkehrt. Sie würden D-Aminosäuren statt L-Aminosäuren verwenden und L-Zucker statt D-Zucker. Ihre gesamte Biochemie wäre demnach wie ein Spiegelbild des Lebens, wie wir es kennen. Wozu alternative Biologie? Biologen fasziniert dieses Konzept aus mehreren Gründen. Zum einen stellen solche Mikroben eine Form alternativer Biologie dar, die womöglich völlig anders funktioniert als alles bekannte Leben. Sie wären enzymresistent : L-DNA wird von normalen Enzymen nicht abgebaut. Und sie wären „ erkennungsgeschützt “: Ihre Spiegel-DNA ist für das Immunsystem unsichtbar. In der Astrobiologie wirft „ Mirror Life “ die spannende Frage auf, ob es im Universum Leben geben könnte, das „andersherum“ aufgebaut ist. Auch in der Biotechnologie spielt die Idee eine Rolle: Es wird bereits daran geforscht, künstliche Spiegel-Proteine oder Spiegel-DNA herzustellen, etwa für Arzneimittel gegen vielerlei chronische, schwer zu behandelnde oder gar therapieresistente Krankheiten - oder für hochstabile Nanomaschinen, die Tumorzellen erkennen und zerstören, Gewebe und Zellen reparieren, Blut reinigen, im Körper „Patrouille“ laufen, winzige Operationen durchführen, Infektionen bekämpfen, Medikamente gezielt an den vorgesehenen Ort im Körper transportieren. Bis heute hat jedoch noch niemand echte Mirror-Life -Mikroben in die Welt gesetzt – es handelt sich bislang um ein theoretisches Konzept. Allerdings haben Forscher bereits Teile dieser gespiegelten Biochemie im Labor synthetisiert, wie zum Beispiel Spiegel-DNA (L-DNA) und D-Proteine. Hundertprozentig „biosicher“? Unwägbare Risiken Spiegel-Bakterien scheinen  eine ganz und gar sichere Erfindung. Denn sie gelten als biologisch inkompatibel: Sie könnten sich nicht in normale Organismen einschleusen, uns infizieren und  Nährstoffe daraus verwerten. Denn sie leben in einer „anderen Biochemie-Welt“, so beruhigen Forscher. Auch sei ein horizontaler Gentransfer, der das Erbgut verändert, völlig ausgeschlossen. Denn Spiegel-DNA könne nicht mit normaler DNA rekombinieren. Andererseits gilt Murphys Gesetz: Was schiefgehen kann, geht schief. In einem 299-seitigen Bericht  und einem Kommentar in der Fachzeitschrift Science   legen die 38 Wissenschaftler ihre Bedenken gegenüber dieser Technologie dar. 1.      Da Mirror-Life -Mikroben aus spiegelbildlichen Molekülen bestehen, könnte das menschliche Immunsystem sie nicht erkennen. Dies würde es ihnen ermöglichen, unbemerkt Infektionen zu verursachen, die schwer oder gar nicht behandelbar sind.​ 2.      Natürliche Fressfeinde fehlen. Bakteriophagen oder andere Mikroorganismen könnten Mirror-Life -Mikroben nicht angreifen, weil deren Enzyme und Mechanismen auf die natürliche Molekülstruktur ausgerichtet sind. Dies könnte zu einer unkontrollierten Ausbreitung führen.​ 3.      Sollten solche Mikroben in die Umwelt gelangen, könnten sie sich in neuen ökologischen Nischen einnisten und dort heimische Arten verdrängen. Dies führt womöglich zu einem massiven Ungleichgewicht in Ökosystemen. Sangram Bagh, synthetischer Biologe beim Saha Institute of Nuclear Physics in Kalkutta, verweist auf ein Bodenbakterium, das sich so entwickelte, dass es die starken Desinfektionsmittel in NASA-Räumen überlebte, indem es genau die Reinigungsmittel fraß, die es beseitigen sollten. „Das zeigt, dass die Macht der Evolution nicht unterschätzt werden darf. In ähnlicher Weise könnten sich auch Spiegelbakterien anpassen und gedeihen, wenn sie nach draußen gelangen.“ 4.      Einmal dem Labor entwichen oder absichtlich freigesetzt, könnten Mirror-Life -Organismen sich weltweit unkontrolliert verbreiten , da sie weder durch das Immunsystem noch durch natürliche Feinde kontrolliert werden können. Dies würde es nahezu unmöglich machen, ihre Ausbreitung zu stoppen.​ Als Beispiel für dieses Risiko nennt Deepa Agashe, Evolutionsbiologin vom Nationalen Zentrum für Biologische Wissenschaften in Bengaluru, Batrachochytrium dendrobatidis , einen hochinfektiösen, invasiven Pilz : Er verursacht Chytridiomykose, eine Krankheit, welche die Hautfunktion bei Amphibien stört – lebenswichtig für deren Atmung und Wasserhaushalt. der „seinen Weg durch die ganze Welt genommen hat“ - nach Indien und Australien ebenso wie nach Amerika und Afrika – „und zum Aussterben von 90 Amphibienarten geführt hat, wobei 500 weitere Arten in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen sind.“ 5.      Da die Struktur von Mirror-Life -Bakterien fundamental anders ist, könnten gängige Antibiotika unwirksam sein. Spezifische Gegenmittel zu entwickeln, wäre zeitaufwändig und könnte zu spät kommen, um eine Pandemie zu verhindern. „Spiegel-Bakterien brechen aus dem Labor aus“: So stellt sich die künstliche Intelligenz ChatGPT ein Lab Leak von „ Mirror Life “ vor, wenn sie aufgefordert wird, hierzu ein Comic zu kreieren. Auch mit Missbrauch wäre zu rechnen. Theoretisch könnte jemand Mirror-Life -Techniken nutzen, um molekulare Maschinen zu bauen, die normalen Organismen schaden, ohne selbst erkannt zu werden. Ein Beispiel dafür wären gespiegelte Nanomaschinen, die normale Zellmembranen durchdringen oder stören. Spiegel-Bakterien könnten als perfekte Pathogene wirken, außerhalb natürlicher Immunerkennung und Resistenzen. Von einer solchen Biowaffe träumen Terroristen und aggressive Regimes. Zur Zeit ist das noch Science-Fiction, in 20 bis 30 Jahren jedoch durchaus denkbar. Fazit: Im Vergleich zu herkömmlichen gentechnisch veränderten Mikroben wären Spiegel-Bakterien relativ sicher, falls sie in einer kontrollierten Umgebung bleiben. Aber wie bei jeder neuen Technologie gilt: Was man absichern muss, ist unsicher. „Solange es keine zwingenden Beweise dafür gibt, dass das Spiegelleben keine außergewöhnlichen Gefahren birgt, sollten unserer Meinung nach keine Spiegelbakterien und andere Spiegelorganismen geschaffen werden, auch nicht solche mit technischen Biocontainment -Maßnahmen“, schreiben die Autoren in Science . „Wir empfehlen daher, Forschung mit dem Ziel, Spiegelbakterien zu schaffen, nicht zuzulassen und den Geldgebern deutlich zu machen, dass sie solche Arbeiten nicht unterstützen werden.“ „Wir wollen eine globale Diskussion anstoßen“ Dr. Kate Adamala, eine synthetische Biologin an der Universität von Minnesota und Mitverfasserin des Berichts, arbeitete an einer Spiegelzelle, änderte aber im vergangenen Jahr ihre Einstellung zur eigenen Forschungsarbeit, nachdem sie sich der Risiken vollauf bewusst geworden war. „Wir sollten kein Spiegelleben erschaffen“, sagt sie. „Wir haben Zeit für das Gespräch. Und das ist es, was wir mit diesem Manifest erreichen wollten, nämlich eine globale Diskussion anzustoßen. (…) Die Fähigkeit, spiegelbildliches Leben zu erschaffen, liegt wahrscheinlich noch mindestens ein Jahrzehnt in der Zukunft und würde große Investitionen und bedeutende technische Fortschritte erfordern. Wir haben also die Möglichkeit, Risiken zu berücksichtigen und ihnen vorzubeugen, bevor sie sich verwirklichen.“ Bloß der neueste Angstporno? Nichts weiter als der neueste Angstporno? Davon ging zunächst auch Kelsey Piper aus, Autorin beim US-Online-Magazin Vox : „Wir sind alle an sensationelle Schlagzeilen über die eine oder andere Katastrophe gewöhnt, die sich am Horizont abzeichnet. Daher kann ich niemanden verurteilen, der erschöpft abwinkt, wenn er liest, dass Dutzende von Wissenschaftlern vor Spiegelbakterien warnen, die einen katastrophalen Zusammenbruch des Ökosystems und sogar ein Massensterben verursachen könnten. Schließlich haben wir bereits drohende Gefahren wie H5N1, über die wir uns Sorgen machen müssen, und ganz allgemein leben wir in einer Zeit, die, wie Adam Kirsch kürzlich in  The Atlantic schrieb , sich wie ‚eine ständige Apokalypse‘ anfühlt. Die Nachricht über die Spiegelbakterien kam in derselben Woche, in der wir erfuhren, dass eine viel beachtete Studie darüber, wie unsere schwarzen Pfannenwender uns umbringen, in Wirklichkeit nur das Ergebnis eines Rechenfehlers war. Es fällt schwer zu unterscheiden, welche Probleme wirklich lebensbedrohlich sind und welche nur aus Schlagzeilen bestehen, die einen Monat später schon wieder vergessen sind. Aber nachdem ich mich eingehender mit dem Thema Spiegelbakterien beschäftigte, habe ich schlechte Nachrichten: Es ist real und es ist wirklich ernst.“ Wir haben es hier tatsächlich mit „einer völlig neuen Entwicklung“ zu tun, „die das Ende der Welt bedeuten könnte.“ Plumpes Ablenkungsmanöver? Ein „ausgezeichnetes Beispiel für verantwortungsvolle Forschung und Innovation“ sei der Science -Appell der 38 Wissenschaftler, so lobt Prof. Paul Freemont vom Imperial College London. Der Arzt Dr. Dave Atkinson sieht in ihm eine „Tugendhaftigkeit, die unterstreicht, dass ihnen die biologische Sicherheit am Herzen liegt“. Hinter der lautstarken Warnung könnten aber noch andere Motive stecken, so vermutet die Verbraucherschutzorganisation GMWatch . „Die Konzentration auf mögliche zukünftige Risiken von ‚Mirror-Life‘ ist eine gefährliche Ablenkung vom unmittelbaren Problem der laufenden Gain-of-Function -Forschung, die schon jetzt eine weitere Pandemie auslösen könnte“. Auch Richard Ebright, Professor für Chemie und Chemische Biologie an der Rutgers University und Experte für biologische Sicherheit, sieht in dem Science -Artikel „und der damit einhergehenden Medienpräsenz einen absichtlichen, verzweifelten Versuch, von der realen und vordringlichen Bedrohung abzulenken, die von der aktuellen Virologie ausgeht - welche die Corona-Pandemie verursacht hat und wahrscheinlich auch die nächste verursachen wird“. „Heiklen Fragen ausgewichen“ Louis R. Nemzer, Professor für Biophysik an der Nova Southeastern University, bezeichnet den Vorstoß der Wissenschaftler als „eine kostengünstige Möglichkeit, in Sachen Biosicherheit hart aufzutreten“, und fügt hinzu: „Indem sie energisch Alarm schlagen wegen etwas, das hypothetisch ist und Jahrzehnte in der Zukunft liegt, können sie sowohl den heiklen Fragen nach der Ursache von SARS-CoV-2 in der Vergangenheit ausweichen als auch der Frage, wie die Gain-of-Function -Forschung in der Zukunft geregelt werden soll“. Wäre schriller Alarm außerdem nicht bei jeglicher Art von synthetischer Biologie angebracht, längst nicht nur bei „Mirror“-Basteleien? Extreme Gentechnik, die völlig neue Lebensformen mit unabsehbaren Folgen schaffen kann, schreitet rasant voran. Sie kreiert künstliche Zellen, neue DNA, komplette Genome von neuartigen Bakterien und Viren. So stellte das J. Craig Venter Institute schon im März 2016 JCVI-syn3.0 vor: die erste synthetische Bakterienzelle, auf Mycoplasma mycoides  beruhend, mit nur 531.560 Basenpaaren und 493 Genen, ein Drittel davon mit unbekannten Funktionen – das kleinste Genom eines selbst replizierenden Organismus, das bisher gebaut wurde. Dieses Machwerk enthält 19 zusätzliche Gene, unter anderem um seine Form zu stabilisieren und es teilungsfähiger zu machen. Wo verläuft die Grenze zwischen „tragbaren“ und „inakzeptablen“ Risiken? Bislang können sich Regierungen und Wissenschaftler nicht darauf einigen, wie Mirror Life -Forschung reguliert und potenzieller Schaden eingedämmt werden soll. Wie immer gilt im Zweifelsfall: Es lebe der Fortschritt – vorausgesetzt, er verspricht, neue hochlukrative Geschäftsfelder zu eröffnen. ( Harald Wiesendanger )

  • Air Vax - Bald Zwangsimpfung über die Luft?

    „Air Vax“: US-Forscher entwickeln Verfahren, mit denen sich versprühte Vakzine aus der Luft einatmen lassen. Somit werden rasche Impfungen der gesamten Bevölkerung möglich, auch ohne deren Wissen und Zustimmung. Sobald die WHO anlässlich der nächsten Pandemie einen „Gesundheitsnotstand“ ausruft, könnte sie ihre Mitgliedsstaaten dazu auffordern.  Erste Berufsethiker erteilen hierfür vorweg schon mal den moralischen Segen. Bald ist Schluss mit „Piksen“ – zumindest wenn es nach William Mark Saltzman geht. Kürzlich stellte der amerikanische Zell- und Molekularphysiologe von der Yale University in New Haven, Connecticut, mit zwölf Kollegen im Fachjournal Science Translational Medicine vor, was sie gemeinsam entwickelt und erprobt haben: ein neuartiges Impfverfahren, das mRNA einatmen lässt. Zumindest bei Labormäusen funktioniert es prächtig – sie schienen daraufhin immunisiert gegen Covid-19. In naher Zukunft soll sich die Tür für Tests am Menschen öffnen. Damit die mRNA in die Zellen gelangt, verwendet das Saltzman-Team „einen Nanopartikel aus P oly( a min- c o- e ster)-Polyplexen oder PACE, einem biokompatiblen und hochgradig anpassbaren Polymer", wie es in einer Pressemitteilung der Yale University heißt. (1) „ Diese Polyplexe“, so schreiben die Forscher, „erreichten eine hohe Transfektion (2) von mRNA in der gesamten Lunge, insbesondere in Epithel- und Antigen-präsentierenden Zellen.Wir wendeten diese Technologie an, um einen Schleimhautimpfstoff gegen das Coronavirus 2 des schweren akuten respiratorischen Syndroms zu entwickeln, und stellten fest, dass die intranasale Impfung mit Spike-Protein-kodierenden mRNA-Polyplexen eine starke zelluläre und humorale adaptive Immunität auslöste und empfängliche Mäuse vor einer tödlichen viralen Herausforderung schützte. Diese Ergebnisse zeigen das Potenzial von PACE-Polyplexen für die therapeutische Verabreichung von mRNA in der Lunge." In einer früheren Studie hatte Saltzman ein "Prime-and-Spike"-System ausprobiert, um mRNA gegen Covid-19 zu verabreichen: Dabei spritzte er sie in einen Muskel und sprühte dann Spike-Proteine in die Nase. Die Injektion erwies sich als überflüssig, weil die intranasale Verabreichung nicht minder effektiv war. Nun setzt Saltzman große Hoffnungen in diese Methode, weit über Vakzine hinaus : "In der neuen Studie fand keine intramuskuläre Injektion statt. Wir haben einfach zwei Dosen intranasal verabreicht, eine Grund- und eine Auffrischungsimpfung, und wir haben eine hochgradig schützende Immunantwort erhalten. Aber wir haben auch gezeigt, dass man generell verschiedene Arten von mRNA verabreichen kann. Sie eignet sich also nicht nur für einen Impfstoff, sondern möglicherweise auch für die Genersatztherapie bei Krankheiten wie Mukoviszidose und Gen-Editing. Wir haben am Beispiel eines Impfstoffs gezeigt, dass es funktioniert, aber es öffnet die Tür für all diese anderen Arten von Interventionen." Air Vax könnte das Impfen „radikal verändern“ Saltzman erwartet , dass diese "neue Verabreichungsmethode die Art und Weise, wie geimpft wird, radikal verändern könnte" – etwa bei Menschen, die Angst vor Nadeln haben, aber auch bei Bewohnern von abgelegenen Gebieten. Vor allem aber lassen sich Vakzine, die in der Luft freigesetzt werden, weitaus einfacher und schneller in der Bevölkerung verbreiten. Es muss nicht jede Person einzeln geimpft werden - was nicht nur zeitaufwändig, sondern auch schwierig ist, wenn sich jemand gegen die Impfung sträubt. Vorzüglich ökonomisch - wie bei Garnelen Eine ähnliche Strategie kommt neuerdings in der Garnelenzucht zum Einsatz. Die Krebstierchen sind zu klein und zu zahlreich, um ihnen einzeln mRNA-Injektionen zu verabreichen. Um zu verhundern, dass sich ein bestimmtes Virus unter ihnen verbreitet, wurde stattdessen „Nano-Impfstoff“ entwickelt, den die Tiere oral aufnehmen. Shai Ufaz, Geschäftsführer von ViAqua, das die Technologie entwickelt hat, erklärte : "Die orale Verabreichung ist der heilige Gral der Gesundheitsentwicklung in der Aquakultur, weil es unmöglich ist, einzelne Garnelen zu impfen, und weil sie die Betriebskosten für das Krankheitsmanagement erheblich senken und gleichzeitig die Ergebnisse verbessern kann." Mit ihrem mRNA-Produkt, auch wenn es über die Nase in den Organismus eingeschleust wird, verfolgen die Yale-Wissenschaftler ein ähnliches Ziel: möglichst viele mit möglichst geringem Aufwand zu impfen. Das Prinzip der „informierten Zustimmung“ ist bedroht Wie für die Garnele das Wasser, in dem sie schwimmt, so ist unsere Atemluft eine Umgebung, der wir uns unmöglich entziehen können – wir müssen uns ihr lebensnotwendig aussetzen. Enthält sie Vakzine, dann kommen wir nicht umhin, sie in uns aufzunehmen. Notfalls könnten wir ihnen sogar ohne unser Wissen und Einverständnis ausgesetzt werden. Damit ist ein Grundsatz medizinischer Ethik bedroht: „informierte Zustimmung“ als unabdingbare Voraussetzung dafür, dass ein Eingriff erfolgen darf. Spätestens bei der nächsten Pandemie könnte dieses Prinzip vermeintlichen Schutzerfordernissen zum Opfer fallen. Sobald die WHO einen „Gesundheitsnotstand“ ausruft, wird sie ihre Mitgliedsstaaten zu vielerlei Maßnahmen drängen, mit denen uns die Coronajahre bereits vertraut machten:  von obligatorischen Tests und Überwachungsregimes über umfassende Zensur und neue Lockdowns bis hin zu zügigen, wegen Zeitdruck unzulänglich geprüften Impfungen der gesamten Bevölkerung. Um anstrengenden Konflikten mit Widerspenstigen vorzubeugen und öffentliche Kritik erst gar nicht aufkommen zu lassen, könnte die WHO sogar so weit gehen, Massenimpfungen verdeckt durchführen zu lassen - Luftimpfstoffe eignen sich vorzüglich dazu, heimlich auf die Bevölkerung losgelassen zu werden. Sachzwang zu Verfassungsbruch? Würden zumindest westliche Demokratien hierbei keinesfalls mitspielen? Selbst dort ist bei inkompetenten, lobbygesteuerten Regierungen die Hemmschwelle dafür, Grundrechte mit Füßen zu treten, beängstigend niedrig, wie sich in drei traumatischen Corona-Jahren zur Genüge erwiesen hat. Solcher Verfassungsbruch hätte schändliche Tradition. Inzwischen kam zum Vorschein, dass die US-Regierung in der Vergangenheit geheime Biowaffensimulationen an ihren ahnungslosen Bürgern durchgeführt hat. Ab dem 26. September 1950 sprühte die Besatzung eines Minenräumschiffs der US-Marine rund zwei Meilen vor der nordkalifornischen Küste sechs Tage lang Serratia marcescens -Bakterien in die Luft. Bei dieser sogenannten " Operation Sea Spray " sollte herausgefunden werden, wie anfällig eine Großstadt wie San Francisco für einen Biowaffenangriff durch Terroristen war. Weil Serratia marcescens leuchtend rote Pigmente produziert, lässt sich leicht feststellen, wo sie ist. In den darauffolgenden Tagen nahm das Militär an 43 Stellen Proben, um die Ausbreitung des Bakteriums zu verfolgen. Es zeigte sich, dass es nicht nur die Stadt, sondern auch die umliegenden Vororte schnell befallen hatte. Während des Tests hätten die Bewohner dieser Gebiete Millionen von Bakteriensporen eingeatmet. Das Experiment bewies, dass San Francisco und Städte mit ähnlicher Größe und Topografie von bakterieller Kriegsführung bedroht sein könnten. Aber es gab einen Haken. Zunächst war das US-Militär davon ausgegangen, dass Serratia marcescens für Menschen unschädlich ist. Der Erreger war vor allem für die roten Flecken bekannt, die er auf befallenen Lebensmitteln hervorrief; mit klinischen Erkrankungen war er nicht in Verbindung gebracht worden. Das änderte sich, als eine Woche nach dem Test elf Anwohner ein Krankenhaus der Stanford University aufsuchten und über Harnwegsinfektionen klagten – sie hatten sich mit Serratia infiziert. Ein 75-jähriger Patient namens Edward Nevin , der sich gerade von einer Prostataoperation erholte, verstarb daraufhin, "und einige vermuten, dass die Freisetzung die mikrobielle Ökologie der Region für immer verändert hat", wie das Smithsonian Magazine berichtet. Erst 1976 erfuhr die Öffentlichkeit von dem skandalösen Experiment. Ein Einzelfall? Keineswegs. In den darauffolgenden zwei Jahrzehnten führte die US-Regierung ähnliche Versuche in anderen Städten durch - anscheinend unbelastet von Skrupeln. Verdeckt impfen, falls „wirksam und sicher“? Wären geheime Massenimpfungen zu verantworten, wenn von vornherein feststünde, dass sie „wirksam und sicher“ sind? Die nasale mRNA-Impfung gegen SARS-CoV-2 habe bei den Mäusen „eine starke Immunität ausgelöst“ und sie zuverlässig „vor einer tödlichen viralen Herausforderung geschützt“, so versichern die Yale-Wissenschaftler. Diesem Urteil schließt sich Courtney Malo an, Redakteurin bei Science Translational Medicine : Die Luftimpfung habe „eine robuste Immunreaktion ausgelöst, die einen Schutz gegen eine nachfolgende Virusinfektion gewährleistete“, bei „nur geringen Anzeichen von Toxizität“. Die als mRNA-Vehikel konstruierten Nanopartikel seien „biologisch abbaubar“ , „milder und besser verträglich“ als die berüchtigten Lipid-Winzlinge, die zum selben Zweck in den Covid-Pseudovakzinen von Pfizer/Biontech und Moderna zum Einsatz kommen. Hat die Corona-Pandemie nicht soeben erst gezeigt, inwieweit auf solche Werbesprüche Verlass ist? Blindes Vertrauen auf Experten, die sich ins Marketing für mRNA-Spritzen einspannen ließen, haben der Welt soeben die mit Abstand gefährlichste und tödlichste Impfkampagne aller Zeiten beschwert. (Siehe KLARTEXT: „ Zu Tode gepikst “.) Sind erhebliche Kollateralschäden akzeptabel, falls eine monströse Bedrohung abgewehrt wird? Mit der hanebüchenen Begründung, sie habe „Millionen Menschenleben gerettet“, wurde dem mRNA-Impfen soeben ein Nobelpreis gewidmet. Dass diese Statistiklüge mittels hypothetischer „Szenarien“ und völlig unrealistischer Prognosemodelle zurechtgestrickt wurde – seitens der WHO und namentlich durch einen zwielichtigen Zahlenjongleur namens Neil Ferguson vom gatesgesponserten Imperial College in London (s. KLARTEXT: " 'Professor Lockdown' schlug zu ") -, lässt die abermillionenfach Totgepieksten leider nicht wiederauferstehen. „Bioenhancement“ – Heiligt der Zweck jedes Mittel? Schon verschaffen sich in der akademischen Welt erste Stimmen Gehör, die selbst verdeckte Zwangsimpfungen als ethisch vertretbar absegnen. Ein gewisser Parker Crutchfield , Professor in der Abteilung für Medizinische Ethik an der Western Michigan University, befasst sich im Fachjournal Bioethics mit „moralischem Bioenhancement“, d.h. dem Einsatz biomedizinischer Mittel und Maßnahmen, um „moralische Verbesserungen“ zu erzielen. Als Beispiele hierfür nennt Crutchfield medikamentöse Behandlungen, einschließlich Impfstoffe, und gentechnische Eingriffe. Weiter führt er aus: "Es ist notwendig, die Bevölkerung moralisch zu verbessern, um endgültigen Schaden zu verhindern. Moralisches Bioenhancement ist die mögliche Beeinflussung des moralischen Verhaltens einer Person durch einen biologischen Eingriff in ihre moralischen Einstellungen, Motivationen oder Dispositionen.“ Nichts Verwerfliches findet der professionelle „Ethiker“ an einer möglichen „ Infusion von Medikamenten in die Wasserversorgung, die Empathie oder Altruismus verstärken, oder andere Eingriffe in die Emotionen oder Motivationen einer Person, um ihr moralisches Verhalten zu beeinflussen." Zum Wohle der Allgemeinheit sollten „moralische Bioverbesserungen“ nicht nur obligatorisch sein – es sei „moralisch vorzuziehen“, dass sie „eher verdeckt als offen“ stattfinden. Crutchfield geht sogar so weit zu behaupten , dass "ein verdecktes Zwangsprogramm Werte wie Freiheit, Nützlichkeit, Gleichheit und Autonomie besser fördert als ein offenes Programm." Fühlt sich der verblüffte Zeitzeuge solcher Absonderungen in Orwell´schem Neusprech nicht unwillkürlich erinnert an Verlautbarungen des sogenannten „Ethikrats“ auf dem Höhepunkt bundesdeutscher Coronoia? Im November 2021 empfahl das Gremium zaudernden Entscheidungsträgern, eine Impfpflicht gegen Covid-19 zu „prüfen“. „Und bist du nicht willig …“ Ist die nächste „Killerkeim“-Panik erst einmal voll entfacht, werden Politik und Gesellschaft indes nicht erst schöngeistige Professorengutachten abwarten, um gegen eine Minderheit von Impfverweigerern abermals, wie schon 2021/22, hemmungslos zu hetzen und massiven Zwang auf sie auszuüben, weil sie einer vermeintlichen „moralischen Pflicht“ zur Solidarität nicht nachzukommen gedenken. Scharfmacher, Spalter und Aufwiegler werden auch bei künftigen Pandemien, echten wie vorgeblichen, das soziale Klima prägen. Erneut werden sich „Ethiker“ auf Lehrstühlen finden, die „Sanktionsmechanismen über bewusste Diskriminierungen für Ungeimpfte aus einer ethischen Sicht gerechtfertigt“ finden. Warum nicht „asoziale Trittbrettfahrer“, „gefährliche Sozialschädlinge“, „Bekloppte“ kurzerhand in Zugangsschleusen mit mRNA-haltigen Aerosolen einsprühen, ehe sie Geschäfte, Ämter, Bahnhöfe, Gaststätten, Stadien und sonstige öffentliche Orte betreten dürfen? Frei nach Goethes Erlkönig: „Und bist du nicht willig, so brauch´ich Gewalt.“ Aber wie erreicht man sture Einatmungsverweigerer? Die könnten Vakzine auf den Teller kriegen – eine Vision, welche die wahrlich prophetische Science-Fiction-Serie Utopia schon 2013/14 mit britischem Galgenhumor in Szene setzte. Gefördert von der National Science Foundation mit 500.000 US-Dollar, arbeiten Wissenschaftler der University of California in Riverside tatsächlich daran, Salat zu züchten, der mRNA-Impfstoffe produziert. Schon im Jahre 2013 beschrieb ein Fachartikel transgene essbare Impfstoffe, die „durch die Einführung ausgewählter gewünschter Gene in Pflanzen hergestellt werden und diese gentechnisch veränderten Pflanzen dazu veranlassen, die kodierten Proteine zu produzieren". Grundsätzlich seien Pflanzen „imstande, genügend mRNA hervorzubringen, um es mit einem herkömmlichen Jab aufzunehmen“. Solche Impfstoffe bieten laut der Veröffentlichung "mehrere potenzielle Vorteile" gegenüber konventionellen Verfahren zur Impfstoffherstellung, unter anderem niedrigere Produktionskosten und der Lagerbarkeit bei Zimmertemperatur. Ähnliche Experimente zu diesem Ziel fanden ab 2016 fünf Jahre lang mit Alfalfa-Pflanzen an der Fort Valley State University in Georgia statt. Gesponsert vom National Institute of Food and Agriculture , endete das Projekt mit einem zuversichtlichen Forschungsbericht im Fachjournal Plants. (3) Na denn, wohl bekomm´s. Wie wäre es mit „moralischem Bioenhancement“ der Impfstoff-Forschung? ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen 1 Ein „Polyplex“ ist ein Komplex aus einem positiv geladenen Polymer – wie Polyamin-co-ester – und negativ geladenen Nukleinsäuren wie DNA oder RNA. Gentechniker setzen sie ein, um genetisches Material in Zellen einzuschleusen. 2 Als "Transfektion" bezeichnen Biologen das Einbringen von zellfremdem genetischen Material - DNA oder RNA - in Zellen. 3 Näheres hier

  • Cordyceps – der heilsamste Parasit der Welt

    Die Traditionelle Chinesische Medizin kennt ihn als einen der stärksten Heilpilze überhaupt: Cordyceps. Was ihm Naturheilkundige seit Jahrhunderten nachsagen, bestätigen inzwischen etliche Studien: Er macht körperlich und geistig leistungsfähiger, reguliert das Immunsystem, lindert Schmerzen, senkt Bluthochdruck – all dies, und viel mehr, ohne ernsthafte Nebenwirkungen. Der Pharmaindustrie sind solche nicht patentierbaren Gewächse ein Dorn im Auge. Sie drängt auf Regulierung. Ein einziges Gramm davon war im alten China teurer als vier Gramm Silber. Kein Wunder, dass diese Kostbarkeit vor allem am kaiserlichen Hof Verwendung fand. (1) Sie dorthin zu schaffen, war mühselig.  Denn Cordyceps sinensis ist ein überaus seltener Pilz. Hauptsächlich wächst er in 3000 bis 5000 Metern Höhe, auf feuchten Bergwiesen des Himalaya und im Hochland von Tibet. Seine Karriere in der Traditionellen Chinesischen Medizin begann, als Hirten herausfinden wollten, woran es liegt, dass ihre Yaks so unbändig vital und widerstandsfähig sind: Während die Tiere weideten, fraßen sie Cordyceps mit. Die Tibeter nennen das begehrte Gewächs „Yartsa Gunbu“. Das bedeutet „Winterwurm-Sommergras“, was seine sonderbare Lebensweise umschreibt. Cordyceps ist ein Parasit mit einer speziellen Vorliebe: Seine Sporen fallen über die Raupen bestimmter Insekten her, die im oberen Erdreich, im Laub oder in Moosen leben. Während der Wintermonate verzehrt der Parasit sie von innen her, bis von ihnen bloß noch die mumifizierte Hülle übrig bleibt. (Daher „Winterraupe“.) Ihr Inneres haben die Pilzfäden, des Mycel von Cordyceps, mittlerweile vollständig ausgefüllt. Im Laufe des Sommers durchbricht der Pilz mit seinem braun-orangen Fruchtkörper die Hülle und wächst aus der Erde heraus. Auf den ersten Blick ähnelt er entfernt einem Grashalm - daher „Sommergras“ -, wie ein sehr schlanker Finger, ohne pilztypischen Hut. Dieser wilde Cordyceps ist bis heute eine Rarität. Die enorme Nachfrage macht ihn schier unbezahlbar. Tibetern diente er als Tauschware gegen Tee und Seide, viele verwenden ihn bis heute als Währung. In weiten Teilen des tibetischen Hochlands stellt der Raupenpilz nach wie vor  die wichtigste Einkommensquelle dar – mancherorts bis zu 90 %. Die tägliche Ausbeute eines Sammlers liegt bei wenigen Dutzend Exemplaren. Ein Fund bringt rund 8 bis 16 Yuan ein, ebensoviel wie ein halber Tag Schwerstarbeit im Straßenbau. (2) Zeitweilig lag der Preis eines Kilos bei 320‘000 Yuan, umgerechnet 41.000 Euro. (3) Um Cordyceps allgemein zugänglich und erschwinglich zu machen, begannen chinesische Forscher Anfang der siebziger Jahre mit einem Großprojekt. Bei ausgedehnten Expeditionen sammelten sie 200 Unterarten des Wildpilzes und analysierten sie eingehend: Wie sind sie chemisch zusammengesetzt? Welche biologischen Wirkungen entfalten sie? Wie sicher sind sie für den menschlichen Verzehr? Wie lassen sie sich in großem Maßstab züchten? Die Wahl fiel schließlich auf eine Unterart aus Qinghai, einer Provinz im Nordosten des tibetischen Hochlands. Sie erhielt den Namen CS-4. Von allen 200 untersuchten Kandidaten stimmt CS-4 in ihrem biochemischen Profil am ehesten mit dem altbewährten, traditionellen Cordyceps überein. Im Jahre 1987 erteilte das chinesische Gesundheitsministerium CS-4 die offizielle Zulassung. Seither wird Cordyceps nicht nur innerhalb der Volksrepublik vermarktet, sondern weltweit. Bei rund 2,5 Milliarden Dollar liegt der weltweite Jahresumsatz inzwischen. (4)  Westliche Händler verdienen daran, chinesische Lieferanten ebenfalls – und beide harmonieren prächtig, wenn es ums Konstruieren von absatzförderlichen Marketing-Mythen geht. Dabei helfen Prominente mit: Auf Cordyceps schwören Hollywood-Star Gwyneth Paltrow und Kultautor Tim Ferriss.  Hartnäckig hält sich bis heute das Gerücht, chinesische Sportler hätten es in erster Linie Cordyceps zu verdanken, dass sie bei der Leichtathletik-WM 1993 in drei Disziplinen neue Weltrekorde aufstellten. Dieselbe Kraftquelle soll chinesische Läufer Wochen später, bei den nationalen Meisterschaften, zu Rekorden auf neun Mittel- und Langstrecken befähigt haben. Ein Jahr später, bei der nächsten WM in Rom, soll es der Heilpilz gewesen sein, der Chinas Athleten Siege in 12 von 16 Läufen bescherte, fünf weitere Weltrekorde eingeschlossen. (5) Wer um Pekings staatlich gelenktes, alles andere als pflanzenbasiertes Doping weiß, kann darüber nur müde lächeln. Um Mythos und Wirklichkeit auseinanderzuhalten, bedarf es nüchterner Wissenschaft. Was stellt Cordyceps biochemisch im menschlichen Körper tatsächlich an? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer wachsenden Zahl von Studien. (6) Energieschub dank Cordyceps Dabei zeigte sich unter anderem: Cordyceps regt unmittelbar die Mitochondrien an, die Kraftwerke der Zellen. So fördert er die Energieproduktion. In den Leberzellen von Mäusen, die mit dem Pilz gefüttert wurden, stieg die Menge an ATP – dem Hauptenergiespeicher – um bis zu 55 Prozent an. Zugleich versetzt Cordyceps den Körper in die Lage, auch geringste Sauerstoffvorräte besser auszunutzen. Im Gewebe mangelt es dadurch seltener an Sauerstoff – was dem Organismus ebenfalls mehr Energie verleiht. Deshalb nehmen viele Hochleistungssportler den Pilz trainingsbegleitend ein. Für klareren Kopf Weil die erhöhte Energieproduktion und die bessere Sauerstoffversorgung auch den Gehirnzellen zugute kommt, macht eine regelmäßige Einnahme des Pilzes nicht bloß körperlich leistungsfähiger, sondern auch geistig. Aufgehellte Psyche Auch als Stimmungsaufheller hat sich Cordyceps bewährt. Denn Cordyceps weist einen hohen Gehalt an L-Tryptophan auf. Aus dieser Aminosäure stellt unser Gehirn das Glückshormon Serotonin her. Darüber hinaus hemmt Cordyceps, ebenso wie Johanniskraut, die Aktivität des Enzyms MAO, der Monoaminoxidase. Psychiater verschreiben MAO-Hemmer gegen Depressionen. Dieser Parasit macht Lust Bereits alte chinesische Schriften preisen Cordyceps als hochwirksamen Lustmacher. Den chinesischen Kaiser soll er in die Lage versetzt haben, all seine zahlreichen Gemahlinnen zu befriedigen, ohne dass sich irgendeine im geringsten vernachlässigt fühlte. Im 21. Jahrhundert wäre mancher Geschlechtsgenosse schon froh, wenn seine Manneskraft ausreichen würde, auch nur eine einzige Partnerin einigermaßen zufriedenzustellen. Gesteigerte Lust und Potenz dank Cordyceps bestätigen inzwischen placebokontrollierte Doppelblindstudien an mehreren hundert Männern mit „verminderter Libido und anderen sexuellen Problemen“. So wurden 64 Prozent der Behandelten sexuell leistungsfähiger, gegenüber 24 Prozent in einer Vergleichsgruppe, die bloß ein Placebo erhalten hatte. Der physiologische Mechanismus dahinter ist aufgeklärt. Cordyceps entspannt das glatte Muselgewebe im Schwellkörper (Corpus cavernosum) des Penis. Dadurch kann das Blut leichter einströmen und eine Erektion herbeiführen. Anders als synthetische Potenzmittel stärkt dieses natürliche Aphrodisiakum nicht nur die Manneskraft. Offenbar steigert es auch die weibliche Lust. Das zeigte sich in einer weiteren Doppelblindstudie mit 42 älteren Frauen, die über Frigidität und andere sexuelle Probleme klagten. Das besserte sich bei 19 von 21 Probandinnen, die Cordyceps erhielten – gegenüber null in der Placebogruppe. Wie erstaunlich sich der Pilz auf die Sexualität beider Geschlechter auswirkt, hatte sich schon in Tierversuchen angedeutet. Wurden männliche, noch nicht geschlechtsreife Mäuse nur sechs Tage lang mit Cordyceps gefüttert, so legte das Gewicht ihrer Hoden um 90 Prozent zu. Bei männlichen Kaninchen, die ein Vierteljahr lang den Pilz zu fressen bekamen, wogen die Hoden 30 Prozent mehr als in der Kontrollgruppe; zugleich produzierten sie drei Mal mehr Spermien. Gelenkschmerzen gelindert – selbst chronische Cordyceps enthält Cordycepin – einen Wirkstoff, der akute und chronische Schmerzen in Gelenken verringern kann. Englischen Medizinern der Universität von Nottingham war dieser Effekt bei Gelenkverletzungen aufgefallen. Ihnen zufolge kann Cordycepin auch Arthroseschmerzen eindämmen - nicht schlechter als herkömmliche Analgetika und Entzündungshemmer wie Cortison, und dies frei von Nebenwirkungen. (7) Stärkeres Immunsystem In einer Reihe von Untersuchungen hat sich Cordyceps als „bidirektionaler Immunregulator“ erwiesen. „Bidirektional“ heißt: Er wirkt gleichzeitig in zwei Richtungen. Während er einerseits ein geschwächtes Abwehrsystem stärkt, bremst er es andererseits, wenn es überaktiv ist, wie beispielsweise bei Autoimmunerkrankungen. Dieser Effekt scheint linear von der Dosis abzuhängen: Je mehr man einnimmt, desto ausgeprägter die Wirkung. Dabei spielen mehrere biochemische Mechanismen zusammen. Cordyceps steigert die Aktivität von Natürlichen Killerzellen, von Makrophagen („Fresszellen“) sowie von Gamma-Interferon, einem Gewebshormon, das diese Fresszellen aktiviert. Zugleich regt der Pilz die Produktion von T-Zellen an, wie auch der Immunglobuline G und M: Antikörper, die an eingedrungene Erreger oder an entartete Zellen andocken, damit Abwehrzellen sie erkennen und unschädlich machen können. Sogar im Kampf gegen Covid-19 könnte Cordyceps, kombiniert mit weiteren Heilpilzen, durchaus eine Rolle spielen: sowohl vorbeugend als auch bei akuten Infektionen. Doch wen kümmert das schon? Staatliche Seuchenschützer ziehen es vor, der verängstigten Bevölkerung das Gefühl des „schutzlosen Ausgeliefertseins“ zu vermitteln. „Die Pandemie ist erst vorbei, wenn es einen Impfstoff gibt“, stellte Angela Merkel schon im April 2020 klar. Wo kämen wir hin, wenn Natur- und Erfahrungsheilkunde die Seuche womöglich eindämmen, bevor sich die Milliardeninvestitionen in „innovative“, unerprobte und deshalb hochriskante Vakzine amortisiert haben? (Siehe KLARTEXT „ Phönix unter der Asche “.) Nieren- und lungenfreundlich Indem Cordyceps Gefäßwände entspannt und dadurch den Blutdruck senkt, schützt und stärkt er das gesamte Herz-Kreislaufsystem. Insbesondere die Nieren entlastet er dadurch enorm. Hypertonie ist nämlich, nach Diabetes, die zweithäufigste Ursache für schwere Nierenerkrankungen; in Deutschland dürfte sie für jeden vierten Dialysefall verantwortlich sein. (8) Auch auf die Lungenfunktion wirkt sich der Heilpilz erfahrungsgemäß positiv aus. Er stillt Husten, löst Schleim, hemmt Entzündungen. Effektiver Radikalfänger „Freie Radikale“: das klingt nach einer extremistischen Partei, auf welche der Verfassungsschutz schleunigst ein Auge werfen sollte. Jedoch handelt es sich um Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die ständig in jeder Zelle des menschlichen Körpers entstehen: hochreaktive, sehr aggressive Sauerstoffverbindungen. Weil ihre Elektronen ungepaart sind, sind sie ständig darauf aus, einem anderen Atom oder Molekül Elektronen zu entreißen. Reagieren sie mit diesen, so bilden sich dabei neue Radikale, die ihrerseits auf Elektronenraubzug gehen. So kommt eine Kettenreaktion in Gang, bei der sich Radikale im Körper stetig vermehren. Daraus entsteht der „oxidative Stress“. Je ungesünder wir uns ernähren, je mehr Umweltgiften wir ausgesetzt sind, desto mehr ist unser Organismus mit solchen „ reaktiven Sauerstoffradikalen “ (ROS) belastet. Unter anderem schädigen sie Zellbausteine, den Zellkern und die DNS, zerstören Blutgefäße. Sie erhöhen das Risiko für zahlreiche gefürchtete Erkrankungen, von Arteriosklerose über Krebs und Rheumatismus, Herzinfarkt und Schlaganfall bis hin zu Diabetes, Grauem Star, Morbus Alzheimer und Parkinson. Cordyceps nützt auch in diesem Fall. In einer chinesischen Doppelblindstudie mit 59 Versuchspersonen zwischen 60 und 84 Jahren kam ein weiterer bedeutsamer Effekt zum Vorschein: Der Heilpilz kann die Konzentration der der Superoxid-Dismutase (SOD) erheblich erhöhen – eines der wichtigsten körpereigenen Enzyme, die antioxidativ wirken. Ebenso imposant senkt er die Konzentration von Malondialdehyd (MDA) im Plasma. Beide Werte erreichen wieder das Niveau von jungen Erwachsenen, teilweise toppen sie diese sogar. MDA-Werte sind Alarmgeber: Sie zeigen an, wie stark der Körper unter oxidativem Stress steht. Denn MDA entsteht, wenn ungesättigte Fettsäuren oxidieren. Die meisten Diabetiker weisen ständig erhöhte MDA-Werte auf. Darüber hinaus macht ihnen das „metabolische Syndrom“ zu schaffen, der fatalen Trias aus Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhtem Cholesterinspiegel. Auch hiergegen hilft Cordyceps. Zum einen kann der Pilz Blutgefäße erweitern und die glatte Muskulatur der Gefäßwände entspannen. So sorgt er dafür, dass der Körper besser durchblutet ist und der Blutdruck sinkt. Zum anderen kann Cordyceps auch Cholesterinwerte senken – nach ein- bis zweimonatiger Einnahme um durchschnittlich 17 Prozent, wie eine chinesische Studie an 273 Patienten ergab. Deshalb verdient es der Pilz durchaus, bei der ganzheitlichen Behandlung von Diabetes eine Rolle zu spielen. Hilfreich gegen Krebs Auch als Anti-Krebs-Mittel setzen TCM-Ärzte den Cordyceps ein. Denn der Heilpilz soll die Bildung von weißen Blutkörperchen anregen, die wichtige Aufgaben in der Immunabwehr übernehmen. Im Tumorgewebe verhindert er, dass sich Krebszellen teilen und aneinanderheften. Auch stört er in ihnen offenbar die Proteinproduktion und hemmt die Neubildung von Blutgefäßen, wodurch er sie regelrecht „aushungert“. (9) Unübertrefflicher Alleskönner? Die enorme Vielfalt positiver Auswirkungen auf unsere Gesundheit macht Cordyceps anscheinend zu einer geradezu perfekten Arznei, einem Geschenk der Natur für jedermann, in jedem Fall. Im Internet wimmelt es von Lobpreisungen in höchsten Tönen, die verdächtig nach verdeckter Werbung klingen; sie versuchen uns weiszumachen, ausgerechnet dieser Pilz sei die Lösung aller Probleme, das Nonplusultra schlechthin. Jeder Heilpilz, nicht nur Cordyceps, stellt ein imposantes Vitalstoffgemisch dar, mit etlichen gesundheitsförderlichen Substanzen. So entsteht leicht der Eindruck eines einzigartig breiten Wirkungsspektrums. Aber auch andere Pilze senken z.B. Cholesterinwerte. Auch wenn Cordyceps sich günstig auf den Fettstoffwechsel, den Blutzucker und Leberfunktionen auswirkt, betrachten Fachleute ihn dabei nicht als erste Wahl; für wesentlich effizienter erachten sie in solchen Fällen zum Beispiel Shiitake, Pleurotus und Maitake, Coprinus, Reishi oder den Champignon. Was dringend fehlt, sind unabhängige Studien, welche die rare Wildform wissenschaftlich einwandfrei mit dem kultivierten Massenprodukt vergleichen. Bringen die erschwinglichen Pulver und Kapseln von Online-Händlern annähernd so viel wie das ursprüngliche, natürliche Cordyceps-Mycel? Für Wirkungsversprechen zu Gesundheitsprodukten gilt wie für Statisiken: Im Zweifelsfall sollten wir nur denjenigen trauen, die wir selber gefälscht haben. Lassen sich bei gezüchtetem Cordyceps die biochemischen und ernährungsphysiologischen Eigenschaften, insbesondere der Anteil des entscheidenden Wirkstoffs Cordycepin, überhaupt weitgehend erhalten? Das ist durchaus möglich, erfordert aber besondere Sorgfalt. Daran forscht seit fast einem Jahrzehnt der indische Biologe Sandeep Das , Professor und Dekan an der Bodoland Universität von Assam. Auf sterilisiertem braunem Reis gezüchtet, werden die Pilze in seinem Labor nach 60 Tagen geerntet, anschließend auf minus 86 Grad gefriergetrocknet. „Dies entzieht ihnen vollständig die Feuchtigkeit und hilft dabei, ihre Langlebigkeit zu erhöhen, ohne dass sie verderben“, erläutert Das. Tausende Bauern, Unternehmer und andere Interessenten hat er im Laufe der Jahre darin unterwiesen. Nebenwirkungen? So gut wie keine. Wie steht es mit Risiken und ernsthaften Nebenwirkungen? Seit Jahrhunderten im Einsatz, ist Cordyceps anscheinend noch niemandem gefährlich geworden, nicht einmal bei extrem hohen Dosen. Überempfindliche berichten lediglich von Verdauungsbeschwerden und Durchfall, kurz nachdem sie mit der Einnahme begonnen haben. Doch gewöhnlich legen sich diese Begleiterscheinungen rasch. Aufpassen sollten allerdings Asthmatiker, sofern sie Sprays verwenden, die Beta-2-Sympathomimetika enthalten. Denn Cordyceps entspannt auch die glatte Muskulatur der Atemwege, wodurch der Pilz den Effekt des Medikaments möglicherweise noch verstärkt. Wer Arzneimittel einnimmt, sollte vorsichtshalber mit einem naturheilkundigen Arzt oder einem erfahrenen Heilpraktiker absprechen, wie er Cordyceps dosieren soll. Auf der Abschussliste der Pharmaindustrie Mykotherapie, das Heilen mit Pilzen, ist Arzneimittelherstellern seit jeher ein Dorn im Auge. In immer neuen Kampagnen lassen sie ihre Lobbyisten, PR-Profis und professoralen Mietmäuler aufmarschieren, um uns zu verunsichern und Druck auf den Gesetzgeber aufzubauen: Da „nicht evidenzbasiert“ – sprich überprüft in großangelegten kontrollierten Studien, wie sie bloß Pharmariesen finanzieren können -, müsse dieses Zeug strikt reglementiert, am besten ganz verboten werden. Scheinheilig wird dabei „Verbraucherschutz“ vorgeschoben: Mal sollen Gewächse wie Cordyceps „unwirksame Placebos“ sein, mit denen arglose Konsumenten über den Tisch gezogen werden; mal gelten sie als „gefährlich“, weshalb sie nicht als bloße Lebensmittel oder Nahrungsergänzungen durchgehen dürfen. In Wahrheit stehen Heilpilze, wie die gesamte Pflanzenheilkunde, in erster Linie deswegen unter Dauerbeschuss, weil sie so erstaunlich heilsam wirken, und das bei überschaubaren bis gar keinen Nebenwirkungen, solange sie fachkundig eingesetzt werden. Das gilt nicht bloß für kleine Wehwehchen, sondern bei schwerwiegenden Indikationen. In die Quere kommen sie der Pharmaindustrie auf einigen ihrer lukrativsten Anwendungsgebiete – von Diabetes über Bluthochdruck bis hin zu Depressionen und Impotenz, zu Rheuma und Fettstoffwechselstörungen, zu Arthritis und Krebs. Kein Wunder, dass Mykotherapie plattgemacht werden soll: Sie stört glänzende Geschäfte mit synthetischen Arzneien. (10) Woher beziehen? „Cordyceps ist nicht gleich Cordyceps“, warnt das Online-Portal „ Zentrum der Gesundheit “ zurecht. Der Wildpilz ist nicht bloß selten und immens kostspielig – in getrockneter Form kann er mit Bakterien verunreinigt sein. Das spricht für gezüchteten Cordyceps. Dieser stammt allerdings häufig aus chinesischer Herstellung, mit unzuverlässiger Qualität. Weil er häufig in stark umweltbelasteten Gegenden gezogen wird, kann er mit Schwermetallen kontaminiert sein. Fachleute empfehlen Cordyceps-Präparate in Bioqualität. Damit ist gewährleistet, dass das Pilzmycel – wie im Labor von Professor Das - auf Bio-Reis oder anderen „sauberen“ Nährmedien auf Getreidebasis gezüchtet wurde, nicht mittels Raupen. Gerade Veganer und Vegetarier legen Wert darauf. Vertrauenswürdige Therapeuten vermitteln die Gesellschaft für Vitalpilzkunde eV. (GFV), und ein gleichnamiger Verein in der Schweiz . Wie dosieren? In der Traditionellen Chinesischen Medizin ist der Cordyceps seit mindestens 1600 Jahren im Einsatz, mit Dosierungen zwischen 1000 und 3000 Milligramm pro Tag. Bis heute empfehlen Mykotherapeuten, diese Spanne einzuhalten. Bei vielerlei gesundheitlichen Beschwerden genügen sogar schon 0,75 Gramm Mycel pro Tag. Je nach Anwendungsziel kann die Tagesdosis auf über 3 Gramm steigen; das entspräche 4 bis 5 handelsüblichen Kapseln CS-4. Eingenommen wird der Pilz als Pulver, in ein Glas heißes Wasser gerührt, oder in Kapseln. Der leicht erdige Geruch stört kaum. Die Preise für das Pulver in Bio-Qualität liegen zwischen 115 und 250 Euro pro Kilo. 100 bis 200 Kapseln kosten in der Regel zwischen 15 und 30 Euro. Wie viel Geduld brauchen Anwender? Erste Wirkungen bemerken manche Anwender im Nu. „Obwohl ich die Kapseln erst seit ein paar Tagen einnehme“, so berichtet ein verifizierter Käufer bei Amazon , „ist bisher auffällig, dass ich irgendwie erstaunlich gut gelaunt bin. Seitdem hatte ich auch keine Kreislaufprobleme mehr und fühle mich allgemein wohler.“ Ein Weiterer fühlt sich nach sieben Tagen „ausdauernder, allgemein fitter und leistungsfähiger, fokussierter und wacher im Kopf.“ Ein Dritter berichtet: „Nach meiner Corona-Infektion hatte ich immer wieder Probleme, richtig durchzuatmen. Ich fühlte mich ständig schlapp, lustlos und wurde irgendwie nicht mehr richtig fit.“ Nach knapp einer Cordyceps-Woche „merkte ich tatsächlich, wie ich zunehmend besser Luft bekomme. Placebo oder nicht, aber ich fühle mich wirklich deutlich fitter, komme morgens wieder besser aus dem Bett und bin entspannter im Alltag.“ Im Zeitalter gekaufter Online-Produktbewertungen ist solches Lob zwar mit größter Vorsicht zu genießen – bestätigen kann es allerdings auch der garantiert nicht käufliche Autor dieses Artikels, nach neugierigen Selbstversuchen. Anhaltende therapeutische Effekte stellen sich hingegen nicht über Nacht zu ein. Wie bei allen natur- und erfahrungsheilkundlichen Maßnahmen, so benötigt der Organismus Zeit, um krankhafte Prozesse zu normalisieren. Frühestens nach ein bis anderthalb Monaten, vielleicht aber auch erst nach einem Vierteljahr dürfte sich bei chronischen Belastungen eine deutliche, nachhaltige Wirkung zeigen. ( Harald Wiesendanger ) Dieser Artikel darf nicht als Therapieempfehlung missverstanden werden, er ersetzt nicht die eingehende Beratung durch einen sachkundigen Arzt oder Heilpraktiker. Anmerkungen (1) K. Jones: Cordyceps, Tonic Food of Ancient China, Seattle, 1997; G. M. Halpern: Cordyceps, China`s Healing Mushroom, New York 1999. (2) Daniel Winkler: „Yartsa Gunbu (Cordyceps sinensis) and the Fungal Commodification of Tibet’s Rural Economy“, Economic Botany 62 (3) 2008, S. 291–305, http://mushroaming.com/sites/default/files/Winkler%20Yartsa%20Gunbu%20EB%202008.pdf (3) Daniel Winkler: „Caterpillar Fungus (Ophiocordyceps sinensis). Production and Sustainability on the Tibetan Plateau and in the Himalayas“ , Asian Medicine 5/2009, S. 291–316, http://mushroaming.com/sites/default/files/Winkler Cordy Production Sustainability 2011.pdf (4) https://www.databridgemarketresearch.com/reports/global-cordyceps-sinensis-market?srsltid=AfmBOor3ldLlZAgfAJCNhzyRRZ3xlqfm8svJW3VaoTYvET_PUP5YYMA3&utm_source=chatgpt.com ; https://www.thebusinessresearchcompany.com/report/cordyceps-sinensis-global-market-report?utm_source=chatgpt.com , https://www.kdmarketinsights.com/reports/cordyceps-militaris-market/7596?utm_source=chatgpt.com , https://www.marketresearchfuture.com/reports/cordyceps-militaris-market-22828?utm_source=chatgpt.com (5) Rich Gravelin: „ Boost energy with cordyceps: this Chinese fungus helps athletes go further “, Natural Health ,  August 2002. (6) J. S. Zhu/G. M. Halpern/K. Jones: „The Scientific Rediscovery of a Precious Ancient Chinese Herbal Regimen: Cordyceps sinensis. Part 2“, Journal of Alternative and Complementary Medicine 4 (4) 1998, S. 429-457; Bao-qin Lin, Shao-ping Li: Herbal Medicine: Biomolecular and Clinical Aspects. 2. Aufl., Kap. 5: „Cordyceps as a Herbal Drug“, 2011; s. zusammenfassend Daniel Winkler: „ Caterpillar Fungus (Ophiocordyceps sinensis). Production and Sustainability on the Tibetan Plateau and in the Himalayas “, Asian Medicine 5/2009, S. 291–316, http://mushroaming.com/sites/default/files/Winkler%20Cordy%20Production%20Sustainability%202011.pdf (7) "Caterpillar fungus could hold the key to relieving the pain of osteoarthritis“, Science Daily, 25.4.2015, https://www.sciencedaily.com/releases/2015/04/150425123547.htm ; Edmund K. Li u.a.: „Safety and efficacy of Ganoderma lucidum (lingzhi) and San Miao San supplementation in patients with rheumatoid arthritis: a double-blind, randomized, placebo-controlled pilot trial“, Arthritis and Rheumatism 57 (7) 2007, S. 1143-1150, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/17907228/ ; https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/rheuma-knochen-gelenke/arthrose-uebersicht/cordyceps-pilz-gegen-arthroseschmerzen-ia (8) https://healthcare-in-europe.com/de/news/bluthochdruck-ist-eine-haeufige-ursache-fuer-nierenversagen.html ; https://www.pronovabkk.de/gesundheit/nierenschwaeche-und-bluthochdruck.html (9) Cornelia H. de Moor u.a.: "Cordycepin Inhibits Protein Synthesis and Cell Adhesion through Effects on Signal Transduction“, Journal of Biological Chemistry, November 2009; Cordis Forschungs- und Entwicklungsinformationsdienst der Gemeinschaft, "Pilzinhaltsstoff im Einsatz gegen Krebs", Januar 2010; J. H. Xiao u.a.: "Secondary metabolites from Cordyceps species and their antitumor activity studies, Recent Patents on Biotechnology, Januar 2007. (10) https://naturheilt.com/blog/heilpilze-auf-abschussliste/ ; https://www.yamedo.de/blog/vitalpilze-arzneimittel-2015/ Wikipedia-Foto: Von Andreas Kunze - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16244069

  • Vertuscht: Auch Ebola kommt aus dem Labor

    Ist Ebola, eines der tödlichsten Viren, wirklich natürlichen Ursprungs? Ein amerikanischer Wissenschaftler präsentiert überzeugende Anhaltspunkte dafür, dass es in Wahrheit aus einem Biolabor stammt – nicht anders als der Covid-19-Erreger. Es war einmal ein zweijähriger Junge namens Emile Ouamouno. Mit seinen Eltern und vier Geschwistern lebte er in Meliandou, einem Dorf im Süden des westafrikanischen Staates Guinea. Als er eines Tages in einen ausgehöhlten Baumstumpf kroch, kam er in Kontakt mit einer Fledermaus, die mit Ebola infiziert war. Dabei nahm der Knirps das Virus auf – und eine Zoonose fand statt, der Übergang eines Krankheitserregers von Tieren auf Menschen, mit Emile als „Patient Null“. Am 6. Dezember 2013 endete die Begegnung für ihn tödlich. Auch eine Schwester starb, ebenso die Mutter, die damals im achten Monat schwanger war. So lautet, kurz zusammengefasst, die offizielle Ebola-Geschichte. Einer der renommiertesten Virenjäger des Robert-Koch-Instituts, ein gewisser Fabian Leendertz, erzählte sie in einem Artikel, den er Ende Dezember 2014 veröffentlichte, als Koordinator eines 30-köpfigen Forscherteams. (1) Seither gilt für einen Großteil der Fachwelt, wie auch für sämtliche Leitmedien und „Faktenchecker“, wie selbstverständlich der Glaubenssatz: Ebola ist auf natürlichem Weg entstanden, anderslautende Gerüchte von Verschwörungstheoretikern entbehren jeglicher Grundlage. Tatsächlich? Ganz anderer Meinung ist der US-amerikanische Genetiker und Virologe Jonathan Latham, Mitbegründer und Geschäftsführer des Bioscience Resource Project und Herausgeber von Independent Science News . Gemeinsam mit Sam Husseini, einem jordanisch-palästinensischen Schriftsteller und politischen Aktivisten, präsentiert er Rechercheergebnisse , die das vorherrschende Ebola-Narrativ regelrecht zertrümmern. Zerpflückt: Pseudo-Belege für eine Zoonose Was der ahnungslose Emile in die Menschheit eingeschleppt haben soll, wünscht man allenfalls seinem ärgsten Feind. Meist acht bis zehn Tage nach der Ansteckung, manchmal aber auch schon nach zwei Tagen beginnen unspezifische grippeähnliche Beschwerden, mit plötzlichem Fieber, Schüttelfrost, Durchfall, Kopf- und Bauchweh, Erbrechen und Muskelschmerzen. Manchmal treten auch Schwindelanfälle, Halsschmerzen, Hautausschlag und Ödeme auf. Wenige Tage später wird das immer höhere Fieber hämorrhagisch: Äußere und innere Blutungen setzen ein – im Hals, am Zahnfleisch, an den Lippen, in der Bindehaut des Auges, in der Vagina. Man erbricht Blut. Teerartiger Kot weist auf Magen-/Darm-Blutungen hin. Bei der Zaire-Variante von Ebola (EBOV), die Emile mutmaßlich aufschnappte, endet die Infektion in 50 bis 90 % aller Fälle tödlich. (2) Dann kommt es zu einem septischen Schock mit multiplem Organversagen. Im Dezember 2013 brach solches Ebola in Guinea aus. Von dort verbreitete es sich in den folgenden drei Jahren über ganz Westafrika. Über 29.000 Menschen infizierten sich. 11.323 Menschen starben daran. (3) Obwohl Ebola-Epidemien seit Mitte der siebziger Jahre beinahe im Jahresrhythmus auftreten, war dies die bei weitem größte und tödlichste in der Geschichte. (4) Weil auch außerhalb Afrikas vereinzelt Fälle auftraten – sogar in Spanien, Großbritannien und den USA -, brach weltweit eine kurzlebige Panik aus. Und eine derartige Lawine soll tatsächlich der kleine Emile losgetreten haben? An dieser Story, so fanden Latham und Husseini, sind zahlreiche Details oberfaul. Zusammengenommen machen sie einen natürlichen Ursprung von Zaire-Ebola äußerst unplausibel. Vielmehr sprechen sie für ein verheimlichtes Laborkonstrukt. Auf Lücken und Ungereimtheiten war bereits ein freier Journalist aus Sierra Leone gestoßen, Chernoh Bah . Um für ein Buch über den Ebola-Ausbruch zu recherchieren, hörte er sich in Meliandou um. Das örtliche Gesundheitspersonal, so erfuhr er, war von Anfang an davon überzeugt: Emiles Todesursache war Malaria, deren Symptome sich mit Ebola teilweise überschneiden, ebenso wie Cholera und das Lassa-Fieber. Was brachte den Kleinen wirklich um? Unter Experten herrscht Einigkeit darüber, dass sich Zaire-Ebola erst mittels Genomsequenzierung oder anderer Labortests zuverlässig diagnostizieren lässt. (5) Diese Tests unterließ Leendertz. Im Gespräch mit dem Vater des Jungen wurde Bah klar, dass dem Leendertz-Team ein weiterer Fehler unterlaufen war: Als Emile starb, war er erst 18 Monate alt – und damit zu klein, um allein im Busch zu spielen; immer war er bei seiner Mutter, wie der Vater versicherte. Die Fachliteratur verschweigt auch diese wichtige Einzelheit. Könnte Emile infiziertes „Buschfleisch“ aus gekochtem Flughund gegessen haben? Dies tat dann vermutlich auch sein Vater, seine Hauptbezugsperson. Warum erkrankte dieser nie an Ebola? Zwar weisen manche Fledermäuse Antikörper gegen Ebola auf. Trotz intensivster Nachforschungen gelang es Wissenschaftlern bisher aber nur, intaktes Bombali -Ebola zu isolieren – eine andere Virusgattung, die für Menschen nicht ansteckend ist. (6) Das Leendertz-Team untersuchte Blut und Gewebe von 159 Fledermäusen aus 13 Arten, die in der Umgebung von Meliandou heimisch sind – in keiner einzigen Probe fand sich das Ebola-Virus aus Zaire. Alle bisherigen Erkenntnisse deuten nach Latham „darauf hin, dass Fledermäuse nur selten Ebola-Viren übertragen und wenn, dann bloß in geringen Mengen“. Bemerkenswerterweise bezweifelt inzwischen sogar Fabian Lendeertz selbst, dass Fledermäuse tatsächlich ein Reservoir für Ebola-Viren sind. (7) „Angesichts des allgemeinen Mangels an Beweisen“, kommentiert Latham, „fragt man sich, wie solche schlecht belegten Behauptungen überhaupt in die internationalen Schlagzeilen gelangen konnten." Den verheerenden Ausbruch in Guinea hatte der Makona-Stamm von Ebola verursacht. In seinem Genom stecken deutliche Hinweise darauf, dass es manipuliert wurde. „Der Makona-Stamm von Ebola ist neu und weist etwa 400 Mutationen auf, die in keinem bisher bekannten Ebola-Stamm zu finden sind“, so führen Latham und Husseini aus. „Er könnte ein radikal manipuliertes Derivat eines bekannten Stammes sein - entweder durch Gentechnik oder durch Passage. (8) Auch eine Kombination dieser beiden Möglichkeiten sollte in Betracht gezogen werden.“ Die Epidemie in Guinea war das allererste Mal, dass Ebola aus Zaire in Westafrika auftauchte. Alle vorherigen Ausbrüche dieses tödlichsten Ebola-Stammes ereigneten sich im Kongobecken, in der zentralafrikanischen Äquatorialzone, rund 3.000 Kilometer von Guinea entfernt. "Daher war das Auftreten von Zaire Ebola in Westafrika eine auffällige und sehr unerwartete Entwicklung", schreiben Latham und Husseini. Wie kam es überhaupt dorthin? Ebola ist nicht hochgradig ansteckend, die Übertragung erfordert normalerweise direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten und kontaminierten Gegenständen. „Wie konnte es sich bei solch schwachen infektiösen Eigenschaften und geringem Ausbreitungspotenzial so weit verbreiten?“, wundern sich Latham und Husseini. Auf der weiten Strecke zwischen dem Kongobecken und Guinea fanden keinerlei Ausbrüche statt. Wären sie nicht zu erwarten, wenn sich die Krankheit auf natürliche Weise von Mensch zu Mensch verbreitet hätte? „Obwohl das Virus oft tödlich verläuft und daher relativ leicht zu erkennen ist, wenn es auftaucht, hat es auf dem Weg von seinem traditionellen Zufluchtsort im Kongo keine bekannten Ausbrüche bei Menschen oder Tieren verursacht.“ Nicht minder stutzig macht die Tatsache, dass die Genomsequenzierung und die phylogenetische Analyse nur einen einzigen Sprung vom Tier zum Menschen ergaben. Husseini und Latham erklären (9): "Zoonotische Ausbrüche, einschließlich der meisten Ebola-Ausbrüche in der Vergangenheit, weisen in der Regel mehrere Sprünge von einer tierischen Quelle zum Menschen auf. Einzelne Sprünge hingegen deuten auf einen Ursprung im Labor hin und gelten oft als ‚Red Flag‘“ - als Alarmzeichen – „für diese Möglichkeit. Der Grund dafür ist, dass Forscher oft mit einem einzigen Isolat arbeiten, das sich im Labor besonders leicht vermehren lässt, während natürliche Populationen in der Regel vielfältig sind. Dieser Unterschied liefert ein genetisches Signal, um natürliche Ursprünge und solche aus dem Labor auseinanderzuhalten." Was hat ein US-Biolabor in Afrika zu suchen? Aber woher sollte ein künstliches Ebola überhaupt kommen? Eine Vielzahl von verräterischen Spuren führen zu einem US-amerikanischen Biolabor in Kemena, in Guineas Nachbarstaat Sierra Leone - nur 50 Meilen von Emiles Heimatdorf entfernt. Betrieben wurde es seit 2010 von dem US-amerikanischen Viral Hemorrhagic Fever Consortium (VHFC). Woran wurde dort geforscht? Anfang 2011, drei Jahre vor dem rätselhaften Ebola-Ausbruch in Westafrika, widmete die Nachrichtenagentur Reuters den Forschungsarbeiten in Kenema einen ausführlichen Artikel. (10) Wie die Leser erfuhren, ist „ein Labor im Südosten Sierra Leones ein Außenposten des 'Kriegs gegen den Terror' der US-Regierung, der durch einen Anstieg der Ausgaben für die Bioverteidigung finanziert wird“ – mit einem zweistelligen Millionenbetrag, wie Reuters schätzte. Ging es dort um Ebola? Vehement bestreitet dies der Gründer und Präsident von VHFC, der Virologe Robert Garry: „Wir hatten kein EBOV [Ebolavirus] in unserem Labor, daher konnten wir es nicht freigesetzt oder erzeugt haben". (11) Ihm widersprach im März 2023 jedoch klipp und klar der VHFC-Vizepräsident Kristian Andersen, Virologe am Scripps Research Institute in San Diego: „Uns wird ein Laborleck angelastet, weil wir Ebola in Kenema in Sierra Leone untersucht haben, und siehe da, 2014 tauchte Ebola nur ein paar Kilometer von dort entfernt auf." (12) Wer lügt hier? Für Labore, die im Regierungsauftrag Ebola untersuchen, drängt sich die Zaire-Spezies geradezu auf: Sie ist am tödlichsten, daher bietet sie das größte Potential für biologische Kriegsführung, entspricht folglich den Prioritäten der US-Biosicherheitsforschung. Beim Vertuschen gingen die Kenema-Verantwortlichen bemerkenswert schlampig vor, sie hinterließen verräterische Spuren. Am 25. August 2013, nur wenige Monate vor dem Ebola-Ausbruch, veröffentlichte das VHFC auf seiner Homepage einen Artikel mit der Überschrift: "Forscher am Scripps Research Institute machen große Fortschritte im Kampf gegen das Ebola-Virus". Dieser Artikel verschwand später; dass es ihn gab, ist aber mit der WayBackMachine nachprüfbar. Allein schon die Überschrift wirft drängende Fragen auf: Warum postete das VHFC 2013 etwas über Ebola, wenn es damals nicht daran arbeitete? Welche Ebola-Variante untersuchte es? Worum ging es bei den Experimenten? Warum wurde der Beitrag entfernt? Offenkundig war Ebola für das VHFC und seine Partner wichtig, zumindest für einige seiner Mitglieder von vorrangigem Interesse. Tatsächlich haben alle führenden US-Forscher des VHFC - Robert Garry, Kristian Andersen, Erica Ollmann Saphire und Pardis Sabeti - mehrere Original-Forschungsarbeiten über das Ebola-Virus veröffentlicht. (13) Im Jahr 2013 war Robert Garry Mitverfasser eines Artikels (14) über eine neuartige Behandlung für Ebola aus Zaire. Alle elf übrigen Autoren stammten vom USAMRIID, bekannt als Fort Detrick : die größte 'Bioabwehr'-Einrichtung der Welt, auf einem 490 Hektar großen Areal betrieben von den US-amerikanischen Streitkräften. “Sicher”? Unfassbar lax. Wie Latham und Husseini berichten, handhabte man im Labor von Kenema biologische Sicherheitsvorschriften unfassbar lax, obwohl dort mit extrem gefährlichen Krankheitserregern hantiert wurde: (15) "In den USA erfordert die Arbeit mit lebenden Filoviren Einrichtungen der Biosicherheitsstufe 4 (BSL-4), in denen die Forscher Überdruckanzüge tragen. Aber in Kenema (…) gehören zu den Biosicherheitsmaßnahmen Schutzbrillen, Handschuhe und Masken". Der Reuters-Artikel zitiert den Wissenschaftler Matt Boisen, ein weiteres VHFC-Mitglied: "Sicherlich haben wir weniger Sicherheit, weniger Sicherheitsvorkehrungen“, räumt er ein, „aber dafür können wir in der gleichen Zeit viel mehr tun". Andere Beobachter bestätigten haarsträubende Nachlässigkeiten. Beim Ausbruch im Jahr 2014 war die gemeinnützige medizinische Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) der erste Nothelfer, der aufgrund seiner umfangreichen früheren Ebola-Erfahrungen hinzugezogen wurde. Die Notfallkoordinatorin von MSF, Anja Wolz, bekannte der Agentur Associated Press : "Ich bin nicht in das Labor gegangen (…) Ich habe mich geweigert, weil ich schon genug gesehen habe.“ Ein CDC-Beamter, Austin Demby, der später zur Untersuchung geschickt wurde, kam zu ähnlichen Schlussfolgerungen. „Das Potenzial einer Kreuzkontamination ist enorm und offen gesagt inakzeptabel.“ Offenbar hatte Sierra Leones Regierung von Anfang an gute Gründe für den Verdacht, dass Ebola aus dem Kenema-Labor kam. Am 23. Juli 2014, inmitten des Ausbruchs, erließ das Ministerium für Gesundheit und Hygiene eine Reihe von Anordnungen. Eine davon lautete, dass das Behandlungszentrum in Kenema keine neuen Patienten mehr aufnehmen dürfe. Die "Tulane University" - Robert Garrys Heimateinrichtung - wurde außerdem angewiesen, das Labor in Kenema zu verlassen. Dort durften "während des aktuellen Ausbruchs keine Ebola-Tests mehr durchgeführt“ werden. Diese Anweisung bestätigt, dass das Labor tatsächlich an Ebola forschte. War es inmitten einer katastrophalen Epidemie denn nicht ein kontraproduktiver Schritt, eine wichtige internationale Test- und Behandlungseinrichtung dichtzumachen? Sinn macht er, falls diese Einrichtung selbst der Urheber war. Kurz darauf, am 7. August 2014, verkündete die US-Regierung eine ähnliche Entscheidung, ebenfalls inmitten des Ausbruchs. Den auslaufenden Fünfjahresvertrag mit Kenema verlängerte sie nicht, weitere Fördermittel entfielen. Nur zwei Monate später, am 17. Oktober 2014, verhängte das Weiße Haus einen "Finanzierungsstopp für neue Studien, die bestimmte Gain-of-Function -Experimente mit Influenza-, SARS- und MERS-Viren beinhalten". Wäre dieser Stopp bis heute konsequent beibehalten und ausgedehnt worden: Die Corona-Pandemie hätte vermutlich nie stattgefunden. „Experten“ im Zwielicht Seltsamerweise traten etliche Personen und Institutionen, die schon bei der Ebola-Epidemie eine herausragende Rolle spielten, auch bei der Entstehung von SARS-CoV-2 in prominente Erscheinung – hier wie dort als Abwiegler, als Wegerklärer, als Nebelkerzenwerfer. Fabian Leendertz, Erfinder des Ebola-Mythos, gehörte jenem Team der Weltgesundheitsorganisation an, die im Frühjahr 2021 nach minimalem Rechercheaufwand, aber maximalen Verbeugungen vor dem undurchsichtigen Seuchenschutzregime Pekings, in Windeseile die Laborhypothese bezüglich des Covid-19-Erregers verwarf. Robert Garry und Kristian Andersen, die beiden leutenden Angestellten des Kenema-Laborbetreibers VHFC, zählten zu den Mitautoren eines der meistzitierten Artikel in der Frühzeit der Corona-Pandemie, „The Proximal Origin of SARS-CoV2“; allein gestützt auf fragwürdige Computermodelle (16), erklärten sie einen natürlichen Ursprung des Virus für höchst wahrscheinlich, womit sie Faktenchecker mit hochwillkommener Munition gegen „Verschwörungstheoretiker“ versahen. Garry? Andersen? Just diese beiden zählten zu jenem illustren Kreis von Virologen, den die beinahe allmächtige Graue Gesundheitseminenz des Weißen Hauses, Anthony Fauci, zu Beratungen einlud, als sich die Beweise für einen künstlichen Ursprung von COVID-19 verdichteten. „Die Mitglieder dieser Gruppe“, so führen Latham und Husseini aus, „argumentierten nicht nur hauptsächlich gegen die Theorie der Laborherkunft, sondern übernahmen auch viele der (schon bei Ebola angewandten) wissenschaftlichen und phylogenetischen Irreführungsstrategien und -taktiken, um die Spekulationen über die Laborherkunft von COVID-19 zu unterdrücken.“ Welche Fachkenntnisse brachten Garry und Andersen denn mit? Laut der Standarddatenbank Google Scholar „hatten die beiden noch nie eine einzige Arbeit über Coronaviren verfasst, bevor sie der Gruppe beitraten. Ist es also möglich, dass Anthony Fauci bei der Auswahl seines geheimen Zirkels, als Covid-19 in Wuhan ausbrach, nicht an wissenschaftliches Fachwissen dachte, sondern an Forscher, die mit den wissenschaftlichen und politischen Herausforderungen eines potenziellen Laborausbruchs vertraut sind?“ Fällt es schwer, Latham und Husseini eine gewisse Skepsis nachzufühlen? „Der uneingestandene extreme Kontrast zwischen der Standarddarstellung und der Beweislage zwingt uns zu der Frage, ob es nicht auf irgendeiner Ebene eine konzertierte wissenschaftliche Anstrengung gab, um die Aufmerksamkeit von der VHFC und ihrem Labor in Kenema abzulenken.“ Für die beiden Autoren „wirft die Verbindung zwischen Ebola 2014 und Covid-19 eine abschließende Frage auf: Inwieweit ist der Covid-19-Ausbruch, der wahrscheinlich aus einem Labor stammt, ein Wiederholungsfall? Ist Covid-19 der Preis, den wir dafür zahlen müssen, dass wir keine offenen, gründlichen und forensischen Untersuchungen von Virusausbrüchen durchführen und diese Aufgaben stattdessen der Gnade der Forscher mit den größten Interessenkonflikten überlassen?“ Gegen „Verschwörungstheorien“: Ein Propagandawerkzeug namens ChatGPT Einen Vorgeschmack darauf, wie Künstliche Intelligenz von Wahrheitsministerien einer Schönen Neuen Welt missbraucht werden könnte, liefert das derzeit gefeierte Dialogsystem ChatGPT . Wer solche KI kontrolliert, wird demnächst die Macht haben, das Weltwissen, echtes wie angebliches, zu monopolisieren. Auf die Frage hin: „Gibt es Indizien, dass Ebola aus einem Biolabor stammt?“ (Gestellt am 2. April 2023.) bewegt sich ChatGPT brav auf der Linie von Regierungen, Militärs und Geheimdiensten: „Derzeit gibt es keine glaubwürdigen Beweise dafür, dass Ebola aus einem Labor stammt oder absichtlich erzeugt oder freigesetzt wurde. Die am weitesten verbreitete Theorie besagt, dass Ebola ein zoonotisches Virus ist, das heißt, dass es sich ursprünglich von Tieren auf Menschen übertragen hat. (…) Es gibt zwar einige Verschwörungstheorien , die besagen, dass Ebola absichtlich erzeugt oder in einem Labor freigesetzt wurde, aber diese Behauptungen wurden von der wissenschaftlichen Gemeinschaft weitgehend entkräftet und konnten nicht durch glaubwürdige Beweise gestützt werden . (…) Der aktuelle wissenschaftliche Konsens ist, dass es sich um ein natürlich vorkommendes Virus handelt.“ (Kursive Hervorhebungen vom Autor.) Ein Risiko, von Facebook & Co. mit Verwarnungen, Shadowbans und Kontenlöschungen sanktioniert zu werden, bestünde für derartige Posts ganz gewiss nicht. Wie von Sinnen Richtung Apokalypse Lathams und Husseinis Argumentation für ein Laborleck baut auf eine Fülle von schwerwiegenden, akribisch zusammengetragenen Indizien. Zusätzlich an Gewicht gewinnen sie, weil jegliche Beweise für einen zoonotischen Ursprung fehlen – eine Parallele zu SARS-CoV-2. Nicht nur der Journalist Chernoh Bah findet es „schwierig, die von Fabian Leendertz und seinem Team vertretene Darstellung des 'zoonotischen Ursprungs der westafrikanischen Ebola-Epidemie' nicht als Teil einer Vertuschung oder Verschleierung der tatsächlichen Ereigniskette zu interpretieren, die den Grundstein für den westafrikanischen Ebola-Ausbruch gelegt hat“. Der Irrsinn der Gain-of-Function -Forschung muss aufhören, sofort. Solange er andauert, bedroht er die Menschheit existentiell, viel gewaltiger als alle Kernkraftwerke und Atomwaffen dieser Welt. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen 1 Almudena M. Saéz u.a.: "Investigating the zoonotic origin of the West African Ebola epidemic", EMBO Molecular Medicine 7/2015, S. 17-23, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/25550396/ , https://doi.org/10.15252/emmm.201404792 2 H. Feldmann/T.W. Geisbert: “Ebola haemorrhagic fever”, Lancet 337/2011, S. 849-862, http://www.sciepub.com/reference/70867 3 Daily Mail 3. November 2022, https://www.dailymail.co.uk/health/article-11383611/Ebola-leaked-biofacility-causing-2014-West-Africa-outbreak-scientists-claim.html 4 Independent Science News 25. Oktober 2022, https://www.independentsciencenews.org/health/did-west-africas-ebola-outbreak-of-2014-have-a-lab-origin/ 5 S. K. Gire u.a.: „Genomic surveillance elucidates Ebola virus origin and transmission during the 2014 outbreak“, science 345 (6202) 2014, S. 1369-1372, https://www.science.org/doi/full/10.1126/science.1259657 . 6 https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6557442/ ; https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6478230/ 7 EcoHealth 13/2016, S. 18-25, https://link.springer.com/article/10.1007/s10393-015-1053-0 8 Zur Technik der seriellen Passage, die vermutlich auch bei SARS-CoV-2 Anwendung fand, siehe H. Wiesendanger: Corona-Rätsel (2020), S. 100 f., 192 f. 9 Independent Science News 25. Oktober 2022, https://www.independentsciencenews.org/health/did-west-africas-ebola-outbreak-of-2014-have-a-lab-origin/ 10 Reuters 14. February 2011, https://www.reuters.com/article/us-bioterror-africa/u-s-anti-terror-outpost-tackles-rat-borne-virus-idUSTRE71D49820110214 11 PNAS 10. November 2022, https://www.pnas.org/doi/10.1073/pnas.2214427119 12 Twitter Nicholson Baker 12. März 2023, https://twitter.com/nicholsonbaker8/status/1634914764878118912 13 Nature 454/2008, S. 177-182, https://www.nature.com/articles/nature07082 ; PLOS 12. September 2013, https://journals.plos.org/plosntds/article?id=10.1371/journal.pntd.0002430 ; PNAS 111(48), 17. November 2014, S. 17182-17187, https://www.pnas.org/doi/abs/10.1073/pnas.1414164111 ; Cell 19. Februar 2018, https://www.cell.com/biophysj/pdf/S0006-3495(17)32767-4.pdf ; Cell Host & Microbe 24 (2), 8. August 2018, S. 221-233.e5, https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S1931312818303792 ; Nature Communications 17. August 2020; 11 article number 4131, https://www.nature.com/articles/s41467-020-17994-9 14 PLOS 12. September 2013, https://journals.plos.org/plosntds/article?id=10.1371/journal.pntd.0002430 15 Independent Science News October 25, 2022, https://www.independentsciencenews.org/health/did-west-africas-ebola-outbreak-of-2014-have-a-lab-origin/ 16 https://www.klartext-online.info/post/zuviel-versprochen 17 Gestellt am 2. April 2023. Bildnachweise Ebolafälle_bis_einschließlich_2020: Dokumentierte Ausbrüche von Ebolafieber in Afrika (1976–2020): Von Gregor Rom - Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=75444645 Ebola_Epidemie_2014: Ebola-Epidemie 2014/15 in Westafrika zwischen April 2014 und Juli 2015 (inkl. Verdachtsfälle) Erkrankungen Todesfälle . Von Leopoldo Martin R - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=33768799 Ebola_Map_Guinea_Liberia_Sierra_Leone_2014-08-25_animated: Regionale Verteilung der bestä­tigten und verdäch­tigen Erkran­kungs­fälle in Guinea, Liberia und Sierra Leone, Darstellung vom 25. August bis 12. Oktober 2014 (danach andere, nicht übertragbare Einteilung). [132] Von A doubt - Eigenes WerkMap: File:Ebola-CDC-Case-Map.svg by VeggiesData: WHO Situation Reports http://www.who.int/csr/disease/ebola/situation-reports/archive/en/, CC BY-SA 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=37068119 Ebolaviren unter dem Mikroskop: Ebola_Virus Wiki: Von CDC - http://phil.cdc.gov/phil (ID #1836), Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16885965 Ebola_virus_virion : By CDC/Cynthia Goldsmith - Public Health Image Library, #10816This media comes from the Centers for Disease Control and Prevention's Public Health Image Library (PHIL), with identification number #10816.Note: Not all PHIL images are public domain; be sure to check copyright status and credit authors and content providers.العربية | Deutsch | English | македонски | slovenščina | +/−, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=16504278

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    Sie sehen gesund aus, schmecken irgendwie nach irgendwas – und sind ernährungsphysiologisch auf Diät: Obst und Gemüse von heute sind eher Profit- als Lebensmittel. Während Böden auslaugen, Politik untätig bleibt und Verbraucher ihr Gesundheitswissen aus Werbespots beziehen, schrumpft die Nährstoffdichte still und unbeklagt – mit fatalen Folgen. Forschern der Universität Coventry zufolge ist Obst und Gemüse, wie es heutzutage verkauft wird, nur noch halb so nahrhaft wie vor 80 Jahren. Ihre Studie verglich die Nährstoffe in 28 Obst- und Gemüsesorten, die 1940, 1991 und 2019 im Vereinigten Königreich im Handel waren. Dabei stellte sich heraus: Die Gehalte an Eisen, Magnesium, Kupfer, Kalium, Calcium und anderen Nährstoffen sind drastisch gesunken – um bis zu 52 %. Die alarmierende Studie bestätigt frühere Untersuchungen in den Niederlanden, Finnland, Kanada und den USA. “Sie müssen heute zehnmal so viel Obst und Gemüse essen, um die gleiche Menge an Vitaminen und Mineralstoffen wie vor 50 Jahren zu bekommen“, beklagt der US-Mediziner Al Sears. Früher war Spinat ein Muskelmacher – heute kommt er immer öfter als dekoratives, aromatisiertes Blatt mit Eisenphantasie daher. (1) Vitamine? Ja, irgendwo zwischen Wasser und Zellulose. Karotten sehen aus wie Karotten, schmecken wie Luft – mit einem Hauch von "Ich war mal gesund". Brokkoli? Reines Volumen, eine grüne Täuschung. Wir haben’s geschafft, Essbares zu züchten, das nach Lebensmittel aussieht, aber in Wirklichkeit hauptsächlich daran erinnert. Quellen: 1985 Pharmakonzern Geigy (Schweiz), 1996/2002 Lebensmittellabor Karlsruhe/Sanatorium Oberthal; jüngste Ergebnisse: von KI berechnete Schätzwerte auf der Basis von Trends. Latent hungrig Gerade in reichen Ländern, in denen akute Mangelkrankheiten selten vorkommen, ist ein latentes Defizit an Mikronährstoffen, “Hidden Hunger”, weit verbreitet – oft unerkannt, aber auf lange Sicht mit desaströsen gesundheitlichen Folgen. Dazu zählt verminderte geistige Leistungsfähigkeit. Ein Mangel an B-Vitaminen - z. B. von B9/Folsäure, B12 -, an Eisen, Magnesium oder Zink fördert Konzentrationsprobleme, Reizbarkeit, Erschöpfung, Gedächtnisstörungen und Depressionen. Nährstoffmangel macht chronisch müde und schwächt Muskeln. Vitamin C, Eisen, Kalium und Magnesium sind wichtig für Energie, Sauerstofftransport und Muskelfunktion. Ein Zuwenig macht energielos, es schwächt und sorgt für Leistungsabfall. Nährstoffmangel schwächt Knochen und Zähne. Weniger Calcium, Vitamin K, Vitamin D, Bor und Magnesium erhöht das Risiko für Osteoporose, verzögert die Knochenregeneration, verschlechtert die Zahngesundheit. Auch das Immunsystem leidet. Vitamin C, Vitamin A, Zink und sekundäre Pflanzenstoffe - Flavonoide, Carotinoide - sind wichtig für die körpereigene Abwehr. Mangelt es an ihnen, so steigt das Risiko für Infektionen und Entzündungen, Heilungsprozesse werden verlangsamt. Es steigt das Risiko für vielerlei Zivilisationskrankheiten. Ein langfristiger Mangel an Antioxidantien, Mineralien und Ballaststoffen fördert Arteriosklerose, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Insulinresistenz, Diabetes Typ 2, chronische Entzündungen, neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson. Herzinfarkt und Schlaganfall werden wahrscheinlicher. Bei Kindern drohen Entwicklungsstörungen. Ein Mangel an Folsäure, Eisen, Jod oder Vitamin A kann sich negativ auf Gehirnentwicklung und Wachstum auswirken. Es kommt zu mehr oxidativen Zellschäden. Weniger Antioxidantien - z. B. Vitamin C, E, Selen, Polyphenole – bedeuten mehr freie Radikale, oxidativer Dauerstress, lädierte Blutgefäße, DNA-Schäden, schnellere Zellalterung. Krebs droht, vor allem im Darm, in der Brust, in der Prostata. Inhalt: zweitrangig. Wie bei Politikerreden. Wie konnten sich Nährstoffe aus Obst und Gemüse klammheimlich verabschieden? Erstens: die Industrialisierung der Landwirtschaft.  Sie zielt auf Masse statt Qualität: Aus Feldern und Plantagen gilt es möglichst rasch möglichst viel herauszuholen. Schnell wachsende Sorten werden bevorzugt, was weniger Zeit für die Nährstoffbildung lässt. Häufige Ernten auf demselben Boden laugen ihn aus. Einsatz von Kunstdünger fördert das Wachstum, aber nicht unbedingt die Nährstoffdichte. Auch Pestizide schädigen die Mikrobiologie des Bodens, sie verringern die Aufnahme von Nährstoffen durch die Pflanzen. Warum gesunde Sorten anbauen, wenn man auch zehn Tonnen geschmacksloser Wasserballons pro Hektar ernten kann? Zweitens: Züchtung auf Ertrag und Optik.  Viele moderne Obst- und Gemüsesorten wurden gezielt optimiert für höheren Ertrag, einheitliche Größe und Farbe, längere Haltbarkeit und Transportfähigkeit. Diese Zuchtziele gehen oft zu Lasten von Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Supermärkte machen Umsatz nach dem Motto: „ Beauty sells .“ Ihr Gemüse gleicht Models – schön, aber leer. Alles glänzt, nichts nützt. Äpfel mit der Textur von Wachs, dem Geschmack von ambitionierter Langeweile und Flugmeilenbonus. Und die Paprika passt jetzt farblich zum Werbeplakat. In der Obstabteilung regiert die Ästhetik. Drittens:  übernutzte Böden – tot, aber effektiv. Ein Burnout – nur in Erde. Durch jahrzehntelange Monokulturen und unzureichende Fruchtwechsel verlieren Anbauflächen essenzielle Mineralstoffe wie Magnesium, Zink oder Eisen. Ohne ausreichende Regeneration durch Kompost oder Gründüngung sinkt der Gehalt an Mikronährstoffen. Auf mineralstofffreiem Sand wird Hoffnung gepflanzt – auf Ausbeute, nicht auf Inhalt. Viertens: lange Transport- und Lagerzeiten.  Früchte werden oft unreif geerntet, während des Transports sollen sie nachreifen. Dabei sinkt der Gehalt bestimmter Nährstoffe wie z. B. Vitamin C, die erst in den letzten Reifestadien entstehen. Lagerung, Licht, Hitze und Sauerstoff bauen empfindliche Vitamine zusätzlich ab. Unser Obst reist mehr als der durchschnittliche EU-Parlamentarier – nur ohne Tagesdiäten. Im Flugzeug nachgereift, im Lager ausgeleuchtet, im Supermarkt dekoriert – da bleibt nicht viel vom ursprünglichen Vitamingehalt. Ist Gemüse bald so lagerfähig wie Stahl – aber kaum nahrhafter als Styropor? Fünftens:  CO₂-Düngung in Gewächshäusern, nach dem Motto   „Schneller, höher, süßer!“ Dank atmosphärischem Doping wachsen Früchte im Zeitraffer – allerdings eher mit dem Nährstoffprofil von Zuckerwatte. Höhere Kohlendioxidwerte in modernen Gewächshauskulturen führen zu schnelleren Wachstumsraten – begleitet von einem Verdünnungseffekt: mehr Zucker und Wasser, aber nicht proportional mehr Mineralstoffe. Moderne Landwirtschaft ist ein echtes Wunderwerk: Böden ohne Leben. Pflanzen ohne Inhalt. Ernten ohne Geschmack. Aber hey – Hauptsache, der Salatkopf überlebt 6.000 km Transport und sieht dabei immer noch aus wie aus dem Prospekt. Hauptsache billig und makellos Dagegen unternehmen Politiker … nun ja, so gut wie nichts, aber das konsequent. Priorität haben Ertrag und Versorgungssicherheit. Staatliche Agrarförderung zielt seit eh und je vor allem auf hohe Produktivität, sichere und bezahlbare Versorgung der Bevölkerung, Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Landwirtschaft auf globalen Märkten. Die Nährstoffdichte ist dabei kein vorrangiges Kriterium, um Lebensmittel zu bewerten. Hinzu kommt: Nährstoffverluste sind ein „leises“ Problem.  Sie beschwören kein akutes Defizit herauf, das sofort sichtbar wäre wie Hunger oder Seuchen. Der Rückgang betrifft Mikronährstoffe -- Vitamine, Mineralien -, deren Mangel sich eher langfristig auf die Gesundheit auswirkt, z. B. durch chronische Krankheiten. Und vor allem: Wirtschaftliche Interessen überwiegen.  Die Agrar- und Lebensmittelindustrie profitiert von hohen Erträgen und langer Haltbarkeit. Maßnahmen wie gezielte Bodensanierung, Sortenvielfalt oder Rückkehr zu langsam wachsenden Sorten wären teurer und aufwändiger. Lobbyverbände aus Landwirtschaft und Industrie üben massiv und ausdauernd Einfluss auf Gesetzgebung und Förderprogramme aus – meist im Sinne von Effizienz und Wachstum, nicht Qualität. Die Politik könnte handeln – etwa indem sie nährstoffreiche Sorten fördert, strengere Qualitätsstandards festlegt, nachhaltige Böden und biologische Vielfalt besser subventioniert, zu regenerativer Landwirtschaft forschen lässt. Aber je komplexer ein Problem, desto träger der Staat. Nährstoffdichte zu verbessern, betrifft viele Politikfelder: Landwirtschaft, Gesundheit, Bildung, Umwelt, Forschung. Es gibt keine klare Zuständigkeit – auch deshalb passiert nix. Zudem fehlen verbindliche Standards für den Nährstoffgehalt landwirtschaftlicher Produkte. Der Bauer weiß: Wer langsam wachsende, nährstoffreiche Sorten anbaut, bekommt Lob auf Instagram – und Insolvenzbescheid per Post. Gefördert wird Masse, nicht Mikronährstoff. Hinzu kommt Bürokratie, die Krümmungswinkel von Bananen und Pflanzabstände in Millimetern misst, aber keine Ahnung hat, wie viel Magnesium in einem Salatkopf steckt. Im Zeitalter der kulinarischen Attrappe Statt zu klagen, sollten sich Verbraucher an die eigene Nase fassen. Denn ihr Einkaufsverhalten ist mitschuld an der Misere. Ihr Supermarkt liefert nämlich nur, wonach sie vorzugsweise greifen: hübsche, makellose Pseudogesundheit im Sonderangebot. Die meisten Konsumenten achten eher auf Preis, Aussehen und Bequemlichkeit. Wer fragt schon nach Mineralstoffen, wenn die Erdbeeren im Dezember 99 Cent kosten? Vitaminverlust? „Ach, ich nehm eh Multivitamin-Gummibärchen.“ In einem Apfel von 2025 steckt bloß halb so viel Vitamin C wie früher? „Dann ess ich halt zwei.“ Warum Bio kaufen, wenn man auch eine Kapsel mit 27 synthetischen Vitaminen „Made in China“ schlucken kann? Warum auf Burger verzichten, wo doch ein Salatblatt und ein Gurkenscheibchen darin liegen? Ernährungsbildung? Otto Normalversteher weiß mehr über den Benzinpreis als über den Eisenwert von Brokkoli. Kein Marketing ist zu doof, um ihn nicht zu verzaubern: Aus einer mikroskopischen Menge Antioxidant wird ein „Immun-Boost“, aus Vitaminarmut eine „sanft ausgewogene Fruchtkomposition“. Genussvoll leer. Mogelpackungen. Solange kaum Nachfrage nach nährstoffreicherem Gemüse besteht, bleibt politischer Druck aus. Ernährungskompetenz fehlt – und ist daher kein politisches Schwerpunktthema. Niemand begehrt auf gegen leere Äpfel. Kein Shitstorm für Karotten mit Vitamin-Demenz. Aber wehe, der Joghurtdeckel hat ein neues Design. Ohne öffentlichen Protest und eine Verhaltensänderung der Konsumenten wird das Thema weiterhin in der zweiten Reihe bleiben. Wir leben im Zeitalter der kulinarischen Attrappe: Alles sieht aus wie Ernährung, tut aber nichts für dich – außer dich langsam, aber stilvoll unterversorgen. Hauptsache billig, hübsch und verfügbar rund um die Uhr. Ein passendes Label wäre „Nutritionally Inspired™“ – mit 0 % Nährwert, aber 100 % Marketing. Gesundheit? Die kommt dann später. Mit Rezept. Und Zuzahlung. Brauchen wir schleunigst den Masseneinsatz von Technologien, um immer nährstoffärmere natürliche Lebensmittel mit künstlichen Zusätzen aufzupeppen – von Weißbrot mit Vitamin B3 und entrahmter Milch mit Vitamin A über Margarine mit Pflanzenstanolen und Omega-3-angereicherten Eiern bis hin zu Reis mit einer Extraportion Beta-Carotin? Oder muss Homo sapiens gar auf Designer Food umstellen? Nichts geht über echtes Essen. Statt „Common Sense durch Konfusion zu ersetzen“, besteht „der erste Schritt zur Reformierung des Appetits darin, von verarbeiteten zu echten Lebensmitteln zurückzukehren“, schreibt der US-Ernährungsexperte Michael Pollan. Da hilft nur Selbsthilfe Die Politik winkt durch, die Agrarindustrie düngt fürs Auge, und der Verbraucher greift blindlings zu. Was hilft? Ein Siegel? Ein Fördertopf? Ein Superfood aus dem Himalaya? Nein. Nur eins: ein wacher Geist beim Einkaufen. Denn gegen leere Kalorien hilft keine Reform, sondern nur der selbst denkende, eigenverantwortliche, kritisch kauende Konsument. Einer, der fragt: „Was ist drin?“ statt nur „Wie viel kostet’s?“ Und „Woher kommt’s?“ statt „Bis wann haltbar?“ Wenn Obst und Gemüse aus konventionellem Anbau heutzutage  nicht mehr ausreichen, um eine gesunde Ernährung zu gewährleisten – wie kommen wir dann an die wichtigen Nährstoffe? Durch Produkte aus biologischer Landwirtschaft. Durch alte Sorten. Durch regelmäßige Besuche von Wochenmärkten. Durch hochwertige Nahrungsergänzungsmittel, mit hoher Bioverfügbarkeit. Durch Wildkräuter - wahre „Vitalstoffbomben“. Durch Anbau im eigenen Garten. Wer gesund bleiben will, muss sein Grünzeug künftig selber retten – vor dem Nährstofftod durch Gleichgültigkeit, Dummheit und Profitgier. Nein, dein Obst muss nicht unbedingt besser aussehen als du. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1)   Unfassbar, aber wahr: Tiefgekühltem Spinat, z. B. “Rahmspinat”, können künstliche Aromen zugesetzt sein, ebenso Fertiggerichten wie “Spinat mit Kartoffeln”.

  • Die Verschwörung von Simpsonwood

    Beklemmendes Jubiläum: Vor genau 25 Jahren trafen sich Vertreter von US-Gesundheitsbehörden, WHO und Pharmamanagern, um hinter verschlossenen Türen alarmierende Forschungsergebnisse zu besprechen, die auf einen Zusammenhang von Impfstoffen mit neurologischen Schäden hindeuteten, insbesondere mit Autismus. Die brisanten Daten des geheimen Meetings blieben unter Verschluss, sämtliche Teilnehmer täuschten die Öffentlichkeit weiterhin. „Du sollst nicht lügen!“: Gottes achtes Gebot ist gewiss auch Amerikas Evangelisch-methodistischer Kirche heilig. Hätte sie ihren idyllisch gelegenen „Simpsonwood Retreat“, ein Tagungszentrum in Norcross am Chattahoochee River in Georgia, 40 km nordöstlich von Atlanta, an jene Gruppe vermietet, die dort am 7. und 8. Juni 2000 zusammenkam, wenn sie geahnt hätte, dass sie damit Gastgeber für eine skrupellose Verschwörung zur monströsen Lüge wurde – einer Lüge, die für millionenfaches Leid sorgte? Genau ein Vierteljahrhundert ist es mittlerweile her, dass sich in Simpsonwood zwei Tage lang 52 Beamte des öffentlichen Gesundheitswesens, Wissenschaftler und Vertreter von Impfstoffherstellern versammelten, um alarmierende Forschungsergebnisse zur Impfstoffsicherheit zu besprechen. Dazu eingeladen hatten die Centers for Disease Control and Prevention (CDC), die US-Seuchenschutzbehörde. Zu den Teilnehmern zählten hochrangige Beamte der CDC, der für Arzneimittelzulassung zuständigen FDA und der National Institutes of Health  (NIH) – wichtigste Behörde für biomedizinische Forschung, mit einem Jahresbudget von rund 50 Milliarden Dollar -, Vertreter der American Academy of Pediatrics – Fachgesellschaft für die Gesundheit und das Wohlergehen von Minderjährigen und jungen Erwachsenen, der Zehntausende Ärzte angehören -, der Impfstoffspezialist der Weltgesundheitsorganisation sowie Führungskräfte der Pharmariesen GlaxoSmithKline, Merck, Wyeth und Aventis Pasteur. „Was ich sah, machte mich fassungslos“ Der illustren Runde präsentierte der niederländische Epidemiologe Thomas Verstraeten seine Analyse der Krankenakten von rund 110.000 Kindern. (1) Die Daten stammten aus der Vaccine Safety Datalink  (VSD), einer seit 1990 bestehenden staatlichen Datenbank, die Impfdaten von Kindern aus einem Dutzend Gesundheitsorganisationen (HMOs) sammelt; dieses System erfasst jährlich mehr als 9 Millionen Menschen, darunter etwa 500.000 Kinder unter sechs Jahren.  Was richtete Quecksilber in ihnen an? Impfstoffe enthielten das hochgiftige Metall hauptsächlich in Form von Thiomersal (2), einem organischen Quecksilberderivat, das als Konservierungsmittel diente, um bakterielle Verunreinigungen in Mehrdosisbehältern zu verhindern. Insbesondere untersuchte Verstraeten, welche Gesundheitsfolgen es für Säuglinge hat, wenn ihnen zwei Wochen nach der Geburt der thiomersalhaltige Hepatitis-B-Impfstoff verabreicht wird; und wie Babies auf thiomersalhaltiges Immunglobulin reagieren, das sie gespritzt bekommen, wenn ihre Mütter das Hepatitis-B-Virus in sich tragen. (3) Dabei stieß Verstraeten auf deutliche Zusammenhänge zwischen Impfungen und Autismus – mit einem bis zu 7,6-mal höheren Risiko als bei ungeimpften Gleichaltrigen -, Aufmerksamkeitsdefiziten (ADS), Tics, Sprachentwicklungsstörungen und anderen neurologischen Schäden: „Wir haben statistisch signifikante Beziehungen zwischen der Exposition (durch Quecksilber aufgrund von Impfungen) und (bestimmten) Ergebnissen gefunden. Erstens, im Alter von zwei Monaten, eine nicht spezifizierte Entwicklungsverzögerung. Exposition im Alter von drei Monaten, Tics. Exposition im Alter von sechs Monaten, eine Aufmerksamkeitsstörung. Exposition im Alter von einem, drei und sechs Monaten, Sprach- und Sprechverzögerungen (…). Exposition im Alter von einem, drei und sechs Monaten, die gesamte Kategorie der neurologischen Entwicklungsverzögerungen.“ (4) Dies, so Verstraeten, rühre vermutlich vom Einsatz von Thiomersal her; aber auch zugesetztes Aluminium könnte mitspielen. (5) „Ich war wirklich fassungslos angesichts dessen, was ich sah“, bekannte Verstraeten vor den Versammelten in Simpsonwood. Dabei verwies er auf die erschreckende Zahl früherer Studien, die bereits einen Zusammenhang zwischen Thiomersal und Sprachentwicklungsstörungen, ADS, Hyperaktivität und Autismus belegt hatten. Er wies darauf hin, dass die CDC und die FDA 1991 empfohlen hatten, drei zusätzliche Impfstoffe mit Thiomersal an extrem junge Säuglinge zu verabreichen. Einer dieser neuen Impfstoffe wurde innerhalb weniger Stunden nach der Geburt gespritzt. Dr. Richard Johnston, Immunologe und Kinderarzt an der University of Colorado, dessen Enkel am frühen Morgen des ersten Tages der Sitzung geboren worden war, reagierte betroffen. „Mein Bauchgefühl?“, sagte er. „Verzeihen Sie mir diese persönliche Bemerkung – ich möchte nicht, dass mein Enkel einen thiomersalhaltigen Impfstoff erhält, bis wir besser wissen, was vor sich geht.“ Besser spät als nie: Das Cover-up fliegt auf Doch das Cover-up flog auf: Ein Sitzungsprotokoll sickerte durch, das jedem, der sehen will, auf 286 Seiten vor Augen führt: Die Anwesenden waren schockiert. So konstatierte Dr. William B. Weil Jr. - ein angesehener US-amerikanischer Kinderarzt, der über viele Jahre hinweg in verschiedenen Funktionen für die American Academy of Pediatrics  (AAP) tätig war - bezüglich des Forschungsstands: “Die Anzahl der dosisbezogenen Beziehungen (zwischen Quecksilber in Impfstoffen und neurologischen Störungen) ist linear und statistisch signifikant. Sie können damit spielen, wie Sie wollen. Sie sind linear. Sie sind statistisch signifikant.” „Diese (entlarvende) Studie hätte vielleicht gar nicht erst durchgeführt werden sollen“, bedauerte Dr. C. John Clements, ein führender Experte im Bereich der globalen Impfprogramme, der eine zentrale Rolle im Expanded Programme on Immunization  (EPI) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) spielte. „Es ist äußerst problematisch, wie wir hier weiter vorgehen.“ Der juristischen Brisanz war sich die Runde bewusst. „Wir sind also in einer schlechten Position, wenn es darum geht, etwaige Klagen abzuwehren, und ich bin besorgt“, äußerte Dr. Robert Brent, ein Entwicklungsbiologe und Kinderarzt von der Thomas Jefferson University und dem Dupont Hospital for Children. Am Ende herrschte in Simpsonwood Einigkeit darüber, dass die besprochenen Erkenntnisse keinesfalls bekannt werden durften. Es gehe darum, „angesichts der Sensibilität der Informationen diese von, sagen wir, weniger verantwortungsbewussten Händen fernzuhalten“, mahnte Bob Chen, Leiter der Abteilung für Impfstoffsicherheit und -entwicklung im Nationalen Impfprogramm des CDC. (6) Den Teilnehmern wurde untersagt, Dokumente oder Fotokopien mitzunehmen. Verstraetens Daten beschönigte die CDC anschließend so weit, dass der eindeutige Zusammenhang zwischen Thiomersal-Exposition und Entwicklungsstörungen verschwand. (7)  – gegen Verstraetens ausdrücklichen Protest. (8) Was Impfskeptiker immer schon ahnten, führt der Simpsonwood-Skandal beklemmend klar vor Augen: In einem geradezu kriminellen Schulterschluss verheimlichen Regierung und Industrie, WHO und ärztliche Standesorganisationen haarsträubende Impfnebenwirkungen. Wie verantwortungslos und irre muss man sein, um sich einzureden (und Eltern weiszumachen), ausgerechnet Quecksilber – eines der giftigsten Elemente auf der Erde – könne man völlig gefahrlos in den menschlichen Körper injizieren? „Uncovering“ online am 6. Juni Children´s Health Defense  (CHD), der von Robert F. Kennedy Jr. 2007 gegründeten Non-Profit-Organisation zum Gesundheitsschutz von Kindern, ist es zu verdanken, dass die Simpsonwood-Protokolle endlich ans Licht der Öffentlichkeit kamen. Für Freitag, 6. Juni 2025 um 16:00 Uhr (9) lädt das CHD zu einer kostenlosen Online-Veranstaltung ein – „ The Autism Cover-Up  - „Die Vertuschung von Autismus – Der Simpsonwood-Skandal: 25 Jahre Betrug und Korruption“. Sie bietet exklusive Interviews mit führenden Medizinern, Wissenschaftlern und Aktivisten, die aufdecken, wie Verschweigen, Täuschung und Korruption eine Krise des öffentlichen Gesundheitswesens heraufbeschworen. Zu den Mitwirkenden zählen die impfkritischen Ärzte Dr. Andrew Wakefield und Dr. Suzanne Humphries; die Journalistin Naomi Wolf; Barbara Loe Fisher, Mitbegründerin und Präsidentin des National Vaccine Information Center (NVIC); Lyn Redwood, Krankenschwester, Aktivistin und Mitbegründerin der Organisation SafeMinds  ( Sensible Action For Ending Mercury-Induced Neurological Disorders ); die Geschäftsführerin von CHD, Mary Holland; Polly Tommey, Mitproduzentin der aufsehenerregenden Dokumentarfilme „ Vaxxed: Die schockierende Wahrheit “  und „ Vaxxed II: Das Ende des Schweigens “; der US-Biologe Brian Hooker, Mitautor des Forschungsüberblicks “ Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft! ”,  gemeinsam mit Robert F. Kennedy Jr.; und viele andere. Ein Trailer zur Veranstaltung ist hier abzurufen. Link zur Online-Veranstaltung    Die CDC: eine routinierte Vertuschungsagentur Dass die CDC auf Tatsachen stößt, die Impfskeptikern rechtgeben, und sie vertuscht, ist nichts Neues. Bei jeder Gelegenheit verweist die berüchtigt pharmanahe Behörde auf eine 2004 veröffentlichte Studie unter Leitung von Frank DeStefano, dem damaligen Direktor des CDC-Büros für Impfsicherheit. (10) Sie sollte herausfinden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dem Alter bei der ersten MMR-Impfung   (Masern-Mumps-Röteln) und der Diagnose Autismus bei Kindern. Anhand des CDC-Impfregisters in Atlanta, Georgia, wurden 1.047 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ermittelt; mit ihnen verglichen wurden 1.007 ungeimpfte Kontrollkinder. Geprüft wurde das Alter bei Erstimpfung mit MMR (vor 18, 24 und 36 Monaten). Das publizierte Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied   im Alter der ersten MMR-Impfung zwischen Kindern mit und ohne Autismus - es gibt keine Hinweise, dass das Autismusrisiko wächst, je früher geimpft wird. Doch hierbei betrog die CDC massiv. Einer der Mitautoren, William Thompson, machte publik, dass sich in Wahrheit bei einer Untergruppe, nämlich afroamerikanischen Jungen, gegenteilige Befunde ergeben hatten. Diesen Verstoß gegen die Berufsethik gab Thompson in einer Pressemitteilung  zu. Die CDC-Leitung hatte ihn angewiesen, alle Beweise zu vernichten. (11) Viel Lärm um nichts - aus altem Hut? Schon im Jahre 2004 hatten Kennedy sowie der republikanische Kongressabgeordnete Dan Burton das Geheimtreffen von Simpsonwood öffentlich angeprangert. Wie brandgefährlich verimpftes Quecksilber ist, verdeutlichten seither mehrere Autoren und Forscher. (12) Mittlerweile sei Kennedys damalige Kritik aber doch Schnee von vorgestern, so wiegeln Offizielle ab. In den folgenden Jahren sei Thiomersal - rein vorsorglich, versteht sich - aus fast allen Kinderimpfstoffen in den USA entfernt worden, obwohl überhaupt kein kausaler Zusammenhang mit Autismus   festgestellt worden sei. Was sie dabei verschweigen, sind weitere, kaum weniger bedenkliche Konservierungszusätze wie 2-Phenoxyethanol, Polysorbat 80 und Formaldehyd – ganz zu schweigen von hochgiftigen “Wirkverstärkern” wie Aluminium. Und sie verbreiten bloß die halbe Wahrheit: “Im Gegensatz zu dem, was die CDC der Bevölkerung weismachen wollten, haben sie das Quecksilber nie aus dem Impfkalender entfernt, sondern nur hinterrücks umverteilt”, stellt Robert F. Kennedy Jr. klar. (13) “Denn während die Hersteller Quecksilber aus den bestehenden Kinderimpfstoffen entfernten, fügten die CDC jährliche Grippeimpfungen hinzu, von denen viele nach wie vor Thiomersal enthalten, und zwar für Säuglinge bereits im Alter von 6 Monaten, für Kinder dann in jedem weiteren Lebensjahr. Auf diese Weise können Kinder jährlich 25 Mikrogramm Quecksilber zusätzlich ausgesetzt sein – ganz zu schweigen von der Quecksilberbelastung Ungeborener bei Grippeimpfungen von Schwangeren. Vernachlässigbar wenig? Selbst die WHO, jeglicher Impfskepsis unverdächtig, senkte schon 2003 den Grenzwert - für die orale Aufnahme von Quecksilber, wohlgemerkt - von 3,3 auf 1,6 Mikrogramm (“µg”) Methylquecksilber pro Kilo Körpergewicht pro Woche, 0,23 Mikrogramm pro Tag – während die Inhaltsstoffe von Vakzinen, in Muskeln gespritzt, direkt in den Blutkreislauf geraten. Manche Influenza-Impfstoffe enthalten pro Dosis 25 Mikrogramm Thiomersal. Demnach wäre bei einer Frau, die 60 kg wiegt, mit einer einzigen Impfung schon mehr als das Doppelte des Grenzwerts für einen Tag erreicht. Bei einem Fötus mit einem Gewicht von wenigen hundert Gramm ist der Grenzwert schon um mehr als das Hundertfache überschritten. Im übrigen ist die Behauptung, ein Zusammenhang zwischen Impfungen und Autismus sei “längst widerlegt”, längst widerlegt – 18 starke Argumente machen sie unglaubwürdig. Weitere Faktoren mögen beteiligt sein: von Arzneimitteln wie Paracetamol über Pestizide, hohe Luftverschmutzung, Elektrosmog, Umweltgifte wie Blei, Arsen und Kupfer bis hin zu Phthalaten und anderen Kunststoffen, Mikro- und Nanoplastik. Doch Vakzine dürften eine kausale Hauptrolle spielen – denn Ungeimpfte sind nachweislich gesünder . Darüber endlich Klarheit zu schaffen, statt weiterhin mit Pseudowissenschaft zu tricksen, ist dringlicher denn je. Verglichen mit dem Stand ein Vierteljahrhundert zuvor, hatte sich zum Zeitpunkt der Simpsonwood-Tagung die geschätzte Zahl der Autismusfälle bereits verzwanzigfacht. Damals war erst eines von 5.000 Kindern betroffen gewesen. Mitte der achtziger Jahre waren es schon 1 von 2.500. 1995 war 1 von 500 Kindern autistisch, 2001 eines von 250. Und dieser Horrortrend hat sich seither fortgesetzt: 2004 war es eines von 166, 2007 eines von 150, 2009 eines von 110. Die allerneueste CDC-Statistik, veröffentlicht  am 15. April 2025, weist ein Verhältnis von 1 zu 31 aus  – wobei einige Landesteile noch schlimmer betroffen sind. In Kalifornien erhält mittlerweile   jeder achte  Junge eine Autismus-Diagnose.  Wird sich dieser haarsträubende Anstieg fortsetzen? Dann könnte die Autismusrate bis zum Jahr 2032  7 % überschreiten. Womöglich wird im Jahr 2060 jeder zehnte US-Amerikaner ein Autist sein. (14) Es droht ein Gesundheitsnotstand ohnegleichen, auch in finanzieller Hinsicht: Die Ausgaben für medizinische Versorgung, Betreuung und Folgekosten könnten bis 2060 auf 5,5 Billionen Dollar pro Jahr ansteigen, schlimmstenfalls auf 7 Billionen – jeweils pro Jahr  – allein in den USA, wie eine neue Studie vorrechnet. Endlich: Kennedy lässt nachforschen Ob Impfungen tatsächlich autistisch machen können, lässt Robert F. Kennedy mit der Macht seines Regierungsamts, als neuer US-Gesundheitsminister, zur Zeit untersuchen . Allen Simpsonwood-Verschwörern graut davor, was dabei voraussichtlich herauskommt – der befürchtete Zusammenhang ist ihnen insgeheim längst klar. Die unzähligen menschlichen Tragödien, die irrwitzigen Kosten des Autismus-Tsunamis , welche die Pharma-Mafia und ihre Handlanger in Politik und Medien kaltblütig mitverantworten, schreien ohrenbetäubend nach Anklage und Sühne. Wer steht nun wieder einmal blamiert da? Der sogenannte „Verschwörungstheoretiker“, der mit Skandalen wie dem Simpsonwood-Meeting aus guten Gründen rechnet, sie aufdeckt und publik macht? Oder der Verschwörungsleugner , der so tut, als gebe es keine insgeheimen Machenschaften – und jeden verunglimpft, der diese Illusion nicht teilt? ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Das Sitzungsprotokoll: „ Scientific Review of Vaccine Safety Datalink Information “, June 7-8, 2000, ab S. 31. (2)   Auch bekannt als Thimerosal. Thiomersal und Thimerosal sind zwei Namen für dieselbe chemischen Verbindung, nämlich: Ethyl(2-mercaptobenzoato-(2-)-O,S)quecksilber(II). Der Begriff “Thiomersal” wird vor allem in Europa verwendet, während in den USA “Thimerosal” gebräuchlich ist. (3)   Thomas M. Verstraeten u.a.: „ Increased Risk of Developmental Neurological Impairment After High Exposure to Thiomersal-Containing Vaccine in First Month of Life “, Epidemic Intelligence Service. (4)   Im Protokoll S. 40-41. (5)   Im Protokoll S. 50. (6)   Im Protokoll S. 256. (7)   Thomas Verstraeten u.a.: „Safety of Thiomersal-Containing Vaccines: A Two-Phased Study of Computerized Health Maintenance Organization Databases“, Pediatrics  112 (5) 2003, S. 1039-1048, DOI: 10.1542/peds.112.5.1039. (8)   Thomas M. Verstraeten: „Thiomersal, the Centers for Disease Control and Prevention, and GlaxoSmithKline“, Pediatrics  113 (4) 2004, S.932, DOI: 10.1542/peds.113.4.932. (9)   ) 10 a.m. ET - Eastern Time, Ostküste der USA und Kanada. (10)                      Frank DeStefano u.a.: „ Age at First Measles-Mumps-Rubella Vaccination in Children with Autism and School-Matched Control Subjects: A Population-Based Study in Metropolitan Atlanta “, Pediatrics  2004. (11)                      Näheres über diesen Skandal in Kennedy/Hooker:  Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft , Rottenburg 2023, S. S. 81 ff. (12)                      Siehe z.B. David Kirby: Evidence of Harm . Mercury in Vaccines and the Autism Epidemic: A Medical Controversy , New York 2006; Eric Gladen 2014 in seinem Dokumentarfilm Trace Amounts  (“Spurenmengen”): Autism, Mercury, and the Hidden Truth . (13)                      Geimpft versus ungeimpft , a.a.O., S. 78. (14)                      Siehe https://www.publichealthpolicyjournal.com/_files/ugd/adf864_231644ca239249dc9ac579b5d332d872.pdf , S. 238.

  • Im Ernst: Gegen Corona hilft Tee

    Handelsüblicher Schwarztee inaktiviert das SARS-CoV-2-Virus innerhalb von 10 Sekunden um bis zu 99 % - ein weiteres Indiz dafür, wie leicht die Corona-Pandemie mit naturheilkundlichen Mitteln einzudämmen gewesen wäre. Als Anfang 2020 rund um den Globus „Killerkeim“-Panik um sich zu greifen begann, war auch Malak Esseili beunruhigt: eine Virologin am Zentrum für Lebensmittelsicherheit im College of Agricultural and Environmental Sciences  der University of Georgia in Griffin. Sofort begann sie nach Möglichkeiten zu suchen, sich und ihre Familie vor Corona zu schützen. “Ideal wäre etwas, das leicht erhältlich, einfach zuzubereiten und für die ganze Familie geeignet ist“, dachte sie. Inspiriert von den Trinkvorlieben ihrer Kinder, wandte sich Esseili dem unscheinbaren Teeblatt zu. Ein kleiner Einkauf im örtlichen Supermarkt – und schon konnte ihr Forschungsprojekt beginnen. „Das Corona-Virus besiedelt zunächst die Mundhöhle”, erläutert Esseili ihren Ansatz. “Dort vermehrt es sich, ehe es in die Lunge wandert. Deshalb sind Maßnahmen wichtig – insbesondere solche, die man schon vorbeugend zu Hause und ohne Arzt durchführen kann –, um die eindringenden Viren bereits im Mundraum zu reduzieren, damit gar nicht erst eine hohe Viruslast in die unteren Atemwege gelangt.» Wie verblüffend einfach dies gelingen kann, entdeckte Esseili gemeinsam mit ihrer Doktorandin Julianna Morris, als sie 24 verschiedene Tees auf antivirale Eigenschaften testeten. Von jeder Teesorte bereiteten die Wissenschaftlerinnen Aufgüsse zu, in die sie für fünf Minuten bei 37 Grad Celsius das SARS-CoV-2-Virus mischten. Fünf Sorten, welche die Infektiosität des Erregers am deutlichsten verringerten, untersuchten sie weiter: In zwei Konzentrationen – 40 mg/ml und 10 mg/ml – mischten sie jeden Tee mit virushaltigem Speichel, teils eine Minute lang, teils bloß 10 Sekunden. Wie sich herausstellte, war Schwarzer Tee am wirksamsten: Bei einer Konzentration von 10 mg/ml verringerte er die Infektiosität des Corona-Virus innerhalb von nur 10 Sekunden um sage und schreibe 99,9 %. Grüner Tee, Minztee, Eukalyptus-Minz-Tee und Himbeerblätter-Hibiskusblüten-Tee reduzierten die Ansteckungsfähigkeit des Virus allerdings kaum weniger - um 96 bis 99 %. Bei höherer Konzentration - 40 mg/ml - erreichten alle fünf Teesorten innerhalb von 10 Sekunden eine Reduktion von über 99,9 %. Am ausgeprägtesten, zu 99 bis 99,9 %, schützten die Tees, wenn sie im Speichel zeitgleich mit der Virusinfektion wirken konnten. Im nachhinein  reduzierten sie die Infektiosität um 94 bis 98 %, zuvor  – also präventiv – um 68 bis 90 %. Zur Zubereitung empfiehlt die Virologin, 10 Gramm Tee pro Liter Wasser 10 Minuten ziehen zu lassen – und ihn sich dann ohne Milch und Zucker einzuflößen, sei es als Getränk, als Mundspülung oder zum Gurgeln. Worauf beruht die antivirale Wirkung der Tees? Esseili führt sie hauptsächlich auf sekundäre Pflanzenstoffe aus der Gruppe der Polyphenole zurück. Je mehr davon der Tee enthält, desto ausgeprägter mindert er die Virusinfektiosität. Wie das? Einige Polyphenole greifen unmittelbar in den Replikationszyklus des Virus ein: Manche hemmen Enzyme, ohne die es sich nicht vermehren kann; andere blockieren sein Andocken an ACE2-Rezeptoren; weitere binden an das Spike-Protein oder an den ACE2-Rezeptor, wodurch sie das Virus daran hindern, in die Wirtszelle einzudringen. Über diese direkten antiviralen Wirkungen hinaus stärken Polyphenole das Immunsystem; sie mildern übermäßige Entzündungsreaktionen; sie fördern die Aktivität von Interferonen und natürlichen Killerzellen, wodurch die Viruslast sinkt. Und wie steht es mit dem zweiten Eintrittsweg des Virus in den Körper, über die Schleimhäute der Nase? Nasensprays aus Tee könnten sie schützen. Mutwillig verpasste Chancen Was wäre wohl aus der Corona-Pandemie geworden, wenn Gesundheitsbehörden der Bevölkerung von Pandemiebeginn an derart simplen Selbstschutz empfohlen hätten – in Verbindung mit weiteren Maßnahmen, die ebenso leicht und vergleichsweise billig einzusetzen gewesen wären? Mit antiviralen Mundspülungen wie Betaisodona  „hätten wir niemals einen Lockdown gebraucht“, versicherte frühzeitig der Hygiene-Experte Prof. Klaus-Dieter Zastrow, als alle Welt der Killerkeim-Panik verfallen war. Auch vernebeltes Wasserstoffperoxid hätte SARS-CoV-2 zuverlässig den Garaus gemacht - nicht nur auf Oberflächen sowie in Aerosolen von Innenräumen, sondern auch im Körper von Infizierten. Um die körpereigene Abwehr zu stärken, hätten zusätzlich Vitamin C und D sowie Mineralstoffe wie Zink massenhaft zum Einsatz kommen können. Über Tee hinaus wirken vielerlei weitere Pflanzenstoffe entzündungshemmend und immunmodulierend: von Quercetin über Resveratrol bis Thymian, Salbei und Süßholzwurzel. Die Coronajahre boten der Natur- und Erfahrungsheilkunde eine historische Chance, wie ein Phönix aus der Asche aufzusteigen. Aber sie durfte nicht. Dem Milliardengeschäft mit wenig wirksamen, nebenwirkungsreichen „Impf“stoffen und antiviralen Medikamenten wie Remdesivir, Molnupiravir und Paxlovid hätte sie den Super-GAU beschert. ( Harald Wiesendanger ) Quelle Morris, J.N., Esseili, M.A.: „Screening Commercial Tea for Rapid Inactivation of Infectious SARS-CoV-2 in Saliva“. Food Environ Virol 16, 159 170 (2024), https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/38294673/ ; siehe auch Reynolds JL: „Can a cup of tea keep COVID away? Study demonstrates that certain teas inactivate SARS-CoV-2 in saliva“, MedicalXpress, April 2024, https://medicalxpress.com/news/2024-04-cup-tea-covid-teas-inactivate.html   Weitere Literatur zum Thema „Natur- und Erfahrungsheilkunde gegen Covid-19”: Traditionelle Medizin und Heilpflanzen gegen Corona Deutschlandfunk: WHO-Studien zu traditioneller Medizin, Heilpflanzen und Corona Dieser Artikel gibt einen Überblick über mehr als 2.500 weltweite Studien zu traditionellen Wirkstoffen gegen COVID-19, darunter die Anwendung von Artemisia annua und Artemisia afra. Auch die Integration traditioneller Mittel in China und Indien sowie erste experimentelle Ergebnisse werden diskutiert.Quelle: Deutschlandfunk, 2021.Link : https://www.deutschlandfunk.de/who-studien-zu-traditioneller-medizin-heilpflanzen-und-corona-100.html Naturheilkundliche Selbsthilfestrategien bei Post-COVID Post-COVID-Studie: Naturheilkundliche Selbsthilfestrategien bei Post-COVID Die Studie des Universitätsklinikums Essen untersucht die Wirksamkeit naturheilkundlicher Strategien wie Ernährung, Bewegung, Pflanzenheilkunde, Hydrotherapie und Entspannung bei Post-COVID-Betroffenen.Quelle: Carstens-Stiftung, 2023.Link : https://natuerlich.thieme.de/aktuelles/nachrichten/detail/naturheilkundliche-selbsthilfestrategien-bei-post-covid-1089 Naturheilkunde bei Long-Covid: Effektive Ansätze Wissen Naturheilpraxis: Naturheilkunde bei Long-Covid Dieser Artikel fasst naturheilkundliche Ansätze zur Linderung von Long-Covid-Symptomen zusammen. Schwerpunkte sind pflanzliche Mittel wie Echinacea, Ingwer und Kurkuma, Ernährung, Nahrungsergänzungsmittel, Akupunktur und Aromatherapie. Es werden Studien zur Wirksamkeit und Expertenmeinungen vorgestellt.Quelle: Wissen Naturheilpraxis, 2024.Link : https://www.wissen-naturheilpraxis.de/medizin/long-covid-und-naturheilkunde/1057/ Vitamin C zum Schutz vor SARS-CoV-2 und zur Behandlung von COVID-19 Vitamin C zum Schutz vor SARS-CoV-2 und zur Behandlung von COVID-19 Diese Übersichtsarbeit beschreibt klinische Studien zu hochdosierter Vitamin-C-Therapie bei COVID-19, insbesondere in China, Italien und den USA. Vitamin C wird als kostengünstige, nebenwirkungsarme Option mit antiinflammatorischer und antiviraler Wirkung diskutiert. Auch weitere Mikronährstoffe wie Vitamin D, A, Omega-3, Selen und Zink werden erwähnt. Quelle: Dr. med. Uwe Gröber, Deutsche Zeitschrift für Onkologie , 2020. Link: https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7481539/ Barber, M. S., Barrett, R., Bradley, R. D., & Walker, E. (2021): " A naturopathic treatment approach for mild and moderate COVID-19: A retrospective chart review", Complementary Therapies in Clinical Practice , 45, 101486. DOI: 10.1016/j.ctcp.2021.101486, Volltext (PMC) Diese Studie beschreibt eine retrospektive Auswertung von 30 COVID-19-Patienten, die mit einer Kombination aus Mikronährstoffen, pflanzlichen Präparaten und Probiotika behandelt wurden. Die Therapie war gut verträglich und zeigte Hinweise auf klinischen Nutzen, was weitere Studien rechtfertigt. Luo, L., Jiang, J., Wang, C., Fitzgerald, M., Hu, W., Zhou, Y., ... & Wang, M. H. (2020): "Current Prevention of COVID-19: Natural Products and Herbal Medicine ". Frontiers in Pharmacology , 11, 588508. DOI: 10.3389/fphar.2020.588508 Volltext Diese Übersichtsarbeit fasst aktuelle Erkenntnisse zu pflanzlichen und natürlichen Präventionsstrategien gegen COVID-19 zusammen, einschließlich antiviraler Effekte von Flavonoiden und traditionell eingesetzten Heilpflanzen. Silveira, D., Prieto-Garcia, J. M., Boylan, F., Estrada, O., Fonseca-Bazzo, Y. M., Jamal, C. M., ... & Heinrich, M. (2020): "COVID-19: Is There Evidence for the Use of Herbal Medicines as Adjuvant Symptomatic Therapy? " Frontiers in Pharmacology , 11, 581840.DOI: 10.3389/fphar.2020.581840 Volltext Die Autoren bewerten Nutzen und Risiken von 39 Heilpflanzen, die traditionell bei Atemwegserkrankungen eingesetzt werden, darunter Eibisch, Myrrhe, Süßholz, Efeu und Holunder. Für einige Pflanzen wird ein positives Nutzen-Risiko-Verhältnis bei leichten Symptomen gesehen. Kavitha, T., Aruchunan, M., Pandian, P. S., & Venkateswaran, S. T. (2022): "Integrated yoga and naturopathy on cardiovascular functions and mental health in a patient with COVID-19: A case report",  Journal of Ayurveda and Integrative Medicine , 13(3), 100642. DOI: 10.1016/j.jaim.2021.100642 Volltext (PMC) Fallbericht zu positiven Effekten von Yoga und Naturheilkunde auf Herz-Kreislauf-Funktionen und psychische Gesundheit bei COVID-19. Raghavendra, B. R., & Telles, S. (2022): "Recommendation of yoga and naturopathy intervention for the management of post covid syndrome ".   Journal of Ayurveda and Integrative Medicine , 13(3), 100643.DOI: 10.1016/j.jaim.2021.100643 Volltext (PMC) Überblick über Yoga- und Naturheilverfahren zur Behandlung des Post-COVID-Syndroms. Übersicht über klinische Studien zu alternativen Therapien für Covid-19: Saha, T., & Paul, S. (2022): "Clinical Trials on Alternative Medicines for COVID-19 ", Studies in Health Technology and Informatics , 294, 234-235. DOI: 10.3233/SHTI220740 Volltext (PDF) Diese Arbeit listet laufende und abgeschlossene klinische Studien zu pflanzlichen Präparaten, Nahrungsergänzungsmitteln und Vitaminen gegen COVID-19 auf. Eine Übersicht der Studiennummern findet sich auf clinicaltrials.gov und im GitHub-Repository .

  • Zuchtlachs: giftiges Junk Food?

    Ist Zuchtlachs wirklich gesund? In Wahrheit handelt es sich um ein hochgradig schadstoffbelastetes Industrieprodukt, fünfmal giftiger als jedes andere getestete Lebensmittel. Vor „toxischem Junk Food“ warnt ein namhafter US-Mediziner, vor einem „tödlichen chemischen Cocktail“ ein erschütternder Dokumentarfilm. Einst Delikatesse, heute Massenprodukt: Lachs ist sehr gesund, nicht wahr? Schließlich liefert sein rosafarbenes Fleisch reichlich Omega-3-Fettsäuren, und die sind gut fürs Gehirn, senken den Cholesterinspiegel, beugen Herzinfarkten vor. Seine Antioxidantien hemmen Entzündungen. Sein Kalzium stärkt die Knochen. Eine ergiebige Jod- und Vitamin-D-Quelle ist er ebenfalls. Stammt er aus Aquakulturen? Um so besser, das schützt die Weltmeere vor Überfischung, so heißt es. Also können wir guten Gewissens zugreifen und genießen? Das tun Verbraucher immer ausgiebiger: Mehr als jeder zweite Fisch, der auf den Teller kommt, stammt inzwischen aus Zuchtfarmen (1); nach anderen Schätzungen sind es sogar schon über 90 Prozent . In Wahrheit ist die Lachszucht eine Katastrophe – für die menschliche Gesundheit ebenso wie für die Umwelt. Mit einer hervorragenden Dokumentation, „ Fillet Oh Fish “, öffnet Filmemacher Nicolas Daniels die Augen dafür. In 54 Minuten bietet er exklusive Aufnahmen aus Fischfarmen und Fabriken rund um den Globus. Sein niederschmetterndes Fazit: „Das Fleisch der Fische, die wir essen, hat sich durch intensive Farmwirtschaft und globale Umweltverschmutzung zu einem tödlichen chemischen Cocktail entwickelt.“ Im Mittelpunkt von „Fillet Oh Fish“ steht Norwegen, größter Zuchtlachs-Produzent der Welt. Mehr als tausend Farmen, die seine Fjorde übersäen, liefern über 20 Millionen Lachse pro Jahr. Dass Aquakulturen, in riesigen Netzkäfigen, eine nachhaltige Alternative zur Überfischung der Weltmeere darstellen, ist ein umsatzfördendes Märchen. In Wahrheit dezimieren Fischfarmen die Bestände eher, als sie zu retten. Um ein Kilo Zuchtlachs herzustellen, werden 1,5 bis 8 Kilo Wildfisch benötigt . Wie gesund kann kranker Fisch sein? Industrielle Fischzucht bedeutet Massentierhaltung. In einer Lachsfarm werden bis zu zwei Millionen Tiere auf engstem Raum zusammengepfercht. Das begünstigt Krankheiten, die rasch um sich greifen. Wie der Umweltaktivist Kurt Oddekalv in „Fillet Oh Fish“ berichtet, haben sich in Norwegens Zuchtfischbeständen überall Seeläuse ausgebreitet: Quallenlarven, die durch die Fischhaut dringen, Gewebe und Blut fressen. Sie verursachen offene Wunden, die dann von Krankheitserregern befallen werden können. Auch die hochansteckende Infektiöse Pankreasnekrose (IPN) und die Lachsanämie drohen die Bestände zu dezimieren. Von diesen Fischpandemien erfährt der Verbraucher: nichts. Der Verkauf befallener Fische läuft uneingeschränkt weiter – mit unerforschten Auswirkungen auf den, der sie verzehrt. Um Krankheiten vorzubeugen und einzudämmen, setzten norwegische Züchter noch vor 30 Jahren pro Tonne Fisch fünf Kilogramm Antibiotika ein. Inzwischen sind es angeblich weniger als 0,9 Gramm pro Tonne. Dafür sorgen Impfungen der jungen Lachse, ehe sie ins Meeresgehege ausgesetzt werden. Ob die Vakzine so unproblematisch sind, wie Hersteller und Gesundheitsbehörden sie anpreisen? Wo keine Forschung, da keine Evidenz. Zur Abwehr krankmachender Schädlinge kommt darüber hinaus eine Reihe brandgefährlicher Pestizide zum Einsatz. Arbeiter müssen Schutzkleidung tragen, während sie die Chemikalien in offene Gewässer kippen. Die ausgebrachten Mittel wirken teilweise neurotoxisch. Andere Pestizide schädigen die DNA der Fische, sie führen zu Mutationen im Erbgut. Unter Zuchtkabeljauen ist deswegen jeder zweite deformiert. Weibliche Kabeljaue, die aus den Zuchtbetrieben entwischen, paaren sich mit freilebenden Artgenossen. So werden genetische Mutationen und Missbildungen in die Wildpopulationen eingeschleppt. Beim Zuchtlachs fallen solche abnormen Veränderungen im Erbgut an der merkwürdigen Konsistenz des Fleisches auf: Es ist seltsam spröde; wird es gebogen, so bricht es auseinander. Wer Lachszucht für eine saubere Sache hält, sollte schleunigst auf Tauchstation gehen. Unter den Farmen befindet sich eine meterdicke Abfallschicht, in der es von Fäkalien, verfaultem Futter, Arzneimittelresten und giftigen Pestiziden nur so wimmelt. Sie verseuchen das umliegende Meer, ihre Krankheitskeime stecken wilde Artgenossen an. Haarsträubend. Schwimmende Omega-6-Fettbombe Auch der Nährstoffgehalt ist abnormal. Wildlachse enthalten rund 5 bis 7 % Fett. Zuchtlachse bringen es hingegen auf 14,5 bis 34 % Fett . Woher kommt der drastisch erhöhte Fettgehalt? Dafür sorgt das verarbeitete, fettreiche Futter, das Zuchtlachse erhalten. Aber Zuchtlachs ist nicht bloß viel fettreicher. Das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren ist darin radikal verzerrt. (2) Ein 170-Gramm-Filet von einem wilden Atlantiklachs enthält etwa 3934 Milligramm Omega-3 und 374 mg Omega-6. (3) In einem ebenso großen Zuchtlachsfilet hingegen steckt zwar etwas mehr Omega-3 – 4252 Milligramm -, jedoch erstaunliche 1132 mg Omega-6, also mehr als dreimal so viel wie im Wildlachs. (4) Zwar benötigt unser Körper beide Fettsäuren – idealerweise aber im Verhältnis von 1:1. Weil die westliche Standardernährung einen viel zu hohen Anteil an verarbeiteten Lebensmitteln aufweist, ist sie aber ohnehin schon stark Omega-6-lastig. Statt diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken, verstärkt Zuchtlachs es noch. Einen Aprilscherz leistete sich insofern die Stiftung Warentest 2018, als sie von Wildlachs gerade wegen seines niedrigeren Fettgehalts abriet. Er schmecke nämlich nicht so gut – “weniger intensiv nach Lachs, nicht so buttrig, zart und saftig.” (5) Weil Fett als Geschmacksträger fungiert, haben gezüchtete Fische demnach einen klaren Vorteil, so befanden die Tester. In puncto Omega-Fettsäuren leiden sie offenbar unter Informationsdefiziten. Raubfische werden zu Vegetariern gemacht Aber wie kommt Zuchtlachs zu seinen überschüssigen Omega-6-Fetten? Das Infoportal “ The Fish Site ” klärt auf, was Zuchtfische aus dem Atlantik zu fressen bekommen. Im Jahr 2019 stammten drei Viertel des norwgischen Fischfutters aus Pflanzenprodukten vom Land, die im Meer gar nicht natürlich vorkommen: darunter Sojabohnenkonzentrat, ein aus Sojabohnen isoliertes Eiweiß, neben weiteren pflanzlichen Proteinquellen wie Weizen, Mais und Ackerbohnen. (6) Eine in Research Gate 2012 veröffentlichte Studie (7) listet darüber hinaus auf: Pressrückstände aus Sonnenblumenkernen, Weizengluten, Favabohnen, Erbsenprotein, Rapsöl. Bekommt ein Wildlachs irgendeine dieser Zutaten jemals ins Maul? "Wenn wir den Fisch nun mit pflanzlicher Nahrung füttern, dann hat der Fisch auch eine Fettsäurezusammensetzung, die dem Pflanzenmaterial entspricht", erklärt Ulfert Focken, Experte für Fischfutter am Thünen-Institut für Fischereiökologie. Von einer “artgerechten Ernährung” kann in der Lachszucht folglich keine Rede sein. Hier machen marine Eiweißquellen bloß 14,5 % der Futtermittelzutaten aus, Meeresöle weitere 10,4 %. (8) Wie werden Zuchtlachse dann überhaupt rötlich, wenn nicht durch die gefressenen Krebse? Ihnen werden künstlich hergestellte Carotinoide verabreicht. Fünfmal giftiger als jedes andere Nahrungsmittel Sein hoher Fettgehalt trägt dazu bei, dass Zuchtlachs weitaus mehr Schadstoffe enthält als seine wilden Artgenossen. Viele Toxine reichern sich leicht im Fett an – mit der fatalen Folge, dass Zuchtlachse unter ähnlich kontaminierten Bedingungen erheblich mehr Gifte aufnehmen. Woher stammen sie? Die größte Belastungsquelle stellen nicht etwa Pestizide oder Antibiotika dar. Es ist das Trockenfutter, in Form von Pellets. Darin gefunden wurden Dioxine, Polychlorierte Biphenyle (PCBs) und Pestizide, neben weiteren Medikamenten und Chemikalien. Frisst der Lachs sie, so reichern sie sich in seinem Fettgewebe an. Einer Studie zufolge, die 700 Lachsproben aus aller Welt einbezog, liegt die PCB-Konzentration im Zuchtlachs um ein Achtfaches höher als im Wildlachs. Als der norwegische Biologe und Toxikologe Jerome Ruzzin (9) von der Universität Bergen eine Reihe von Lebensmittelgruppen auf Giftstoffe prüfte, förderte er Überraschendes zutage: Die größte Menge an Giftstoffen steckte im Zuchtlachs. Mit großem Abstand. Er erwies sich als fünfmal giftiger als jedes andere getestete Lebensmittel: Hamburger, Vollmilch, Eier, Äpfel, Kartoffeln und Kabeljau. Was diese Gifte anrichten können, lassen Tierversuche erahnen. Mäuse und Ratten, die Futter mit Zuchtlachszusatz erhalten, werden adipös; dicke Fettschichten umgeben ihre inneren Organe. Außerdem entwickeln die zuchtlachsgefütterten Tiere Diabetes. Daraus schließt Ruzzin, dass die pandemisch um sich greifende Fettleibigkeit nicht nur auf zuviel Industriezucker, Kohlenhydrate und minderwertige Fette zurückgeht; immer mehr Schafstoffe tragen ebenfalls dazu bei. Wie Dioxine auf den Teller geraten Warum ist das Fischfutter so giftig? Um das herauszufinden, führt uns „Fillet Oh Fish“ in eine norwegische Fischpelletfabrik. Dort zeigt sich: Die Hauptzutaten sind Aal und andere Fische mit hohem Protein- und Fettgehalt. Woher stammen sie? Vornehmlich aus der Ostsee – einem hochgradig verschmutzten Binnenmeer. Zehn Anrainerstaaten leiten ihren Giftmüll hinein, überwiegend ungeklärt. Was in dieser Brühe herumschwimmt, nimmt die Toxine auf und lagert sie im Körperfett ein. Zumindest Schweden hat seine Fischhändler deswegen dazu verpflichtet, ihre Kunden vor der möglichen Giftigkeit von Ostseefischen ausdrücklich zu warnen. Das Gesundheitsministerium empfiehlt, fetten Fisch wie Hering höchstens einmal pro Woche zu essen; Schwangere sollten ihn völlig meiden. Was tun mit fetten Fischen, die für den menschlichen Verzehr ungeeignet sind? Man verarbeitet sie zu Fischfutter. Und so landen sie letztlich doch auf unseren Tellern. Monsanto-Pestizid - „das bestgehütete Geheimnis der Fischindustrie“ Weitere Giftstoffe steuert der Herstellungsprozess der Pellets bei. Der „Rohstoff“, fetter Fisch, wird zunächst gekocht. Dabei entstehen zwei separate Produkte: Öl, das einen hohen Gehalt an Dioxinen und PCB aufweist; und Proteinpulver, dem insgeheim ein „Antioxidans“ namens Ethoxyquin beigemengt wird – eine Chemikalie, die verhindern soll, dass die Fette im Fisch oxidieren und ranzig schmecken. Laut Filmemacher Nicolas Daniels verbirgt sich dahinter „das bestgehütete Geheimnis der Fischindustrie“. Und eines der giftigsten. Der skandalumwitterte Chemiegigant Monsanto brachte Ethoxyquin Ende der fünfziger Jahre auf den Markt – zunächst als Alterungsschutz für Gummi, dann zur Futtermittelkonservierung, schließlich als Pestizid. Seine Verwendung in Obst, Gemüse und Fleisch ist mittlerweile einigermaßen reguliert , mit einem Grenzwert von 0,05 Milligramm pro Kilo – nicht jedoch in Fisch, denn dafür war die Chemikalie nie vorgesehen. Die absehbare Konsequenz: Zuchtfische können bis zu 20-mal mehr Ethoxyquin enthalten als andere Lebensmittel. Wie sich Ethoxyquin auf die menschliche Gesundheit auswirkt, ist kaum erforscht. Eine norwegische Doktorandin, Victoria Bohne , berichtet in ihrer Dissertation von beunruhigenden Entdeckungen: Ethoxyquin ist imstande, die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Und möglicherweise wirkt es krebserregend. Wie kann es sein, dass ein derartiges Gift überhaupt in der Fischzucht verwendet werden darf? Warum wird nicht längst wissenschaftlich untersucht, was es im menschlichen Organismus anrichtet? Verbraucherschützer weisen die Verantwortung dafür Lisbeth Berg-Hansen zu, von 2009 bis 2013 Norwegens Ministerin für Fischerei und Küstenschutz - zugleich Hauptaktionärin einer kommerziellen Lachszucht, Inhaberin hochrangiger Posten und Beteiligungen in der Fischereiindustrie. (10) Dass die Stiftung Warentest bei Zuchtlachs “keine nennenswerten” Schadstoffmengen festzustellen vermag (11), sorgt vor diesem Hintergrund für Kopfschütteln. Ist nicht immer der Rede wert, was Konsumenten schaden kann – zumal wenn unklar ist, in welchen Mengen aus unterschiedlichsten Quellen er es zu sich nimmt? Alternativen „Bio“ und „Sockeye“ Auf Wildfische auszuweichen, ist leider schon lange kein Ausweg mehr. Die meisten großen Gewässer unseres Planeten sind inzwischen belastet: mit Quecksilber, Schwermetallen, Dioxinen, PCBs, Agrarchemikalien, Industrieabfällen und Zerfallsprodukten wie Mikroplastik. Regelmäßig Fisch zu essen, ist für Gesundheitsbewusste daher längst keine gute Idee mehr – eine besonders schlechte Nachricht für Pescetarier, die auf den Verzehr von Rind, Schwein, Schaf und Geflügel verzichten, stattdessen Fisch und Meeresfrüchte auf den Speiseplan setzen. Wie steht es mit Zuchtlachs in Bio-Qualität? Unter 25 untersuchten Angeboten schafften es „Gut Bio Lachsfilets“ von Aldi Nord bei der Stiftung Warentest im März 2018 auf den zweiten Platz, Gesamtnote 1,9. (12) Ethoxyquin spielt hier keine Rolle, da es in der biologischen Landwirtschaft ohnehin verboten ist. Allerdings fanden die Prüfer minimale Spuren eines Abbau­produkts – andernfalls wäre der Bio-Fisch von Aldi, 250 Gramm für rund 6 Euro, sogar Testsieger geworden. (13) Auch andere Schadstoffe kommen im Bio-Produkt weitaus seltener vor. Dazu trägt die vorgeschriebene Haltung bei: In einem Kubikmeter Wasser dürfen sich nur halb so viele Lachse tummeln wie in konventionellen Farmen. Dadurch schwimmen sie mehr herum, bleiben fitter, werden von weniger Parasiten befallen. Gegen Schädlinge wie die Lachslaus setzen findige Bio-Züchter statt Pestiziden neuerdings “Putzerfische” ein. Aber auch Bio-Lachse werden nicht artgerecht ernährt. Mehr als 40 Prozent tierisches Eiweiß im Futter schreiben EU-Bio-Richtlinien nicht vor. Als “innovativ” gelten Unternehmen, die an Lachse Öl aus Meeresalgen oder gar Bio-Insekten verfüttern. (14) Wie sonst entgehen wir dem „ toxischen Junk Food “, wie der US-Ganzheitsmediziner Dr. Joseph Mercola es nennt? Eine einzige Ausnahme von strikter Lachsabstinenz lässt er noch gelten: echten, wild gefangenen Sockeye, auch „Rotlachs“, aus Alaska. Dieser Nordpazifikschwimmer mit dem prächtig tiefroten Fleisch, für Kenner das edelste und feinste, frisst ausschließlich Plankton mit Minikrebsen und Shrimps. „Seine ernährungsphysiologischen Vorteile wiegen meines Erachtens immer noch schwerer als eine mögliche Verunreinigung. Das Risiko, dass Sockeye hohe Mengen an Quecksilber und anderen Giftstoffen anreichert, ist wegen seines kurzen Lebenszyklus von drei Jahren geringer.“ Dafür müssen Verbraucher allerdings tiefer in die Tasche greifen: Hundert Gramm Sockeye können über zehn Euro kosten . Discounter Aldi bietet eine 150 Gramm-Packung „Sockeye Wildlachs“ immerhin schon für 4,89 Euro an, Lidl für 3,25 Euro (15), Konkurrent Norma 100 Gramm für 2,53 Euro – von „Öko-Test“ Ende 2022 mit „gut“ bewertet. (16) Wie viel ist uns unsere Gesundheit wert? ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen 1 Live Science 8.9.2009, https://www.livescience.com/5682-milestone-50-percent-fish-farmed.html 2 Global Seafood Alliance, 30. Januar 2017, https://www.globalseafood.org/advocate/omega-6s-and-the-threat-to-seafoods-healthy-halo/ 3 My Food Data. Wild Atlantic Salmon Cooked, https://tools.myfooddata.com/nutrition-facts/171998/wt9/1 4 My Food Data. Farmed Atlantic Salmon Cooked, https://tools.myfooddata.com/nutrition-facts/175168/wt9 5 Zit. nach https://www.eatclub.tv/aktuelles/verbraucherthemen/lachsfilets-bei-stiftung-warentest-111664 ; https://www.chip.de/artikel/der-beste-lachs-testsieger-der-stiftung-warentest_104665 6 The Fish Site. 3. September 2019, https://thefishsite.com/articles/whats-salmon-feed-really-made-of 7 Research Gate. Norwegian Salmon Feed, https://www.researchgate.net/figure/Feed-ingredients-used-in-Norwegian-salmon-feed-in-2012-Data-are-reported-by-EWOS-BioMar_tbl1_279752594 8 Fish Site, a.a.O. 9 Siehe https://www.uib.no/en/rg/toxicology/56874/what-%E2%80%93-eating-salmon-may-not-be-good-me und https://www.uib.no/filearchive/final.pdf 10 Diese Interessenkonflikte beleuchtete 2014 die TV-Dokumentation „Giftiger Fisch – Die große Gesundheitslüge“ https://www.youtube.com/watch?v=8_Sl_wjiOyI ; siehe dort ib. Minute 31:26 bis 34:36. 11 Siehe https://www.24vita.de/verbraucher/lachs-stiftung-warentest-fisch-wildfang-zuchtlachs-aquakultur-discounter-frankfurt-main-90943826.html 12 Auch bei Öko-Test schnitt die Aldi-Marke „gut“ ab. https://www.heidelberg24.de/verbraucher/lachs-test-oekotest-vergleich-produkte-ergebnis-discounter-marke-lidl-wuermer-zr-91138930.html ; https://www.stern.de/genuss/lachs-bei--oeko-test----nur-ein-raeucherlachs-ist--sehr-gut--30961356.html 13 https://www.chip.de/artikel/der-beste-lachs-testsieger-der-stiftung-warentest_104665 14 https://www.oekolandbau.de/bio-im-alltag/einkaufen-und-kochen/produktinfos/lebensmittel/bio-lachs-in-massen-geniessen/ 15 Privateinkauf am 23.3.2023. 16 https://www.ruhr24.de/service/oekotest-lachs-fisch-lidl-aldi-discounter-ergebnisse-raeucherlachs-sieger-preis-sehr-gut-test-zr-91139814.html

  • Die große ME/CFS-Verarsche

    Warum gibt es viel mehr ME/CFS-Patienten als vor der Corona-Pandemie? Das böse Virus sei schuld, so machen uns Mainstream-Medien am 12. Mai weis, dem Internationalen „Awareness Day“ für Betroffene. Ist es wirklich „Long Covid“ – oder vielmehr „Post-Vac“? Bleierne Müdigkeit. Anhaltend erschöpft selbst nach geringer Anstrengung, nicht besser nach Schlaf und Ausruhen. „Brain Fog“, mit Konzentations- und Gedächtnisschwäche, gestörter Wortfindung und Reizverarbeitung. Schmerzen in Muskeln und Gelenken, Kopf- und Halsschmerzen. Grippegefühl ohne Infekt, Schlafstörungen, Herzrasen. Überempfindlich gegenüber Licht, Geräuschen, Gerüchen. All dies und mehr quält ME/CFS-Betroffene (1) bislang unheilbar , macht sie arbeitsunfähig, zerstört ihre Lebensqualität. Heute, an ihrem Internationalen „Awareness Day“, widmen sich Mainstream-Medien ausgiebig deren Schicksal. Doch wie viele Medien hinterfragen, warum es plötzlich so viele sind? Vor der Corona-Pandemie waren es in Deutschland, je nach Quelle, 140.000 bis 310.000 – bis 2023 registrierte die Kassenärztliche Bundesvereinigung 620.000 Behandlungsfälle. Als mutmaßliche Auslöser gelten: ein durch Virusinfekte wie Influenza, Pfeiffersches Drüsenfieber oder Borreliose aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem; eine chronische Entzündungsreaktion; Mitochondrien- und Energiestoffwechselstörungen; hormonelle und neuroendokrine Veränderungen; Umweltfaktoren wie Stress und traumatische Ereignisse; womöglich auch genetische Vorbelastungen. Aber weshalb sollten sich diese Faktoren ausgerechnet ab 2020 plötzlich viel fataler auswirken als zuvor? Schuld sei das Coronavirus, so macht man uns weis – für mehr ME/CFS-Fälle sorge “Long Covid”. Der Beweis?  5 bis 11 % erfüllten sechs Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion die Diagnosekriterien für ME/CFS, gegenüber 0,6 % bei Nichtinfizierten, so besagen Studien. Unter den Teppich kehren Schreibtischtäter: Auch Corona-Impfungen können anhaltende ME/CFS-Symptome auslösen – “PostVac” -, nachzulesen in den Beipackzetteln. Ein Großteil der Covid-Patienten war geimpft; diese Impfungen schützten nicht etwa vor Infektionen und schweren Krankheitsverläufen, sondern machten sie wahrscheinlicher, wie sich inzwischen herausstellte. (2) Hätten die meisten Covid-19-Fälle nicht 2020 auftreten müssen, im ersten Pandemiejahr, als wir ohne Impfstoff dem “Killerkeim” aus Wuhan noch “schutzlos ausgeliefert” waren? Nach kumulierten Fallzahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) sowie laut Wikipedia wurden damals 1,8 Millionen Covid-19-Fälle gemeldet. Und ab Anfang 2021, nach massenhaften “Schutz”impfungen? 2021 waren es 5,8 Millionen, 2022 rund 26 Millionen.   “Faktenchecks” dürften heute reihenweise ergeben: ME/CFS-ähnliche Symptome folgen auf Covid-Impfungen extrem selten. Schließlich seien dem Paul-Ehrlich-Institut bis Mai 2023 bloß 1.547 Verdachtsfälle  gemeldet worden. Bei über 192 Millionen verabreichten Impfdosen entspricht dies einer Melderate von weniger als einem Verdachtsfall pro 100.000 Impfungen (0,73/100.000). Dabei versäumen es “Faktenchecker”, auf mögliches Underreporting hinzuweisen: Bloß ein Bruchteil aufgetretener Impfschäden – je nach Studie 1 bis höchstens 5 % - werden tatsächlich erfasst. In Sachen Corona könnten es noch weniger sein: Warum sollten ME/CFS-Betroffene oder ihre Ärzte sich zeitraubende Umstände machen, eine Schadensmeldung einzureichen, wo beiden doch jahrelang eingetrichtert wurde, die Corona-“Pikse” seien wirksam und sicher, ja “nebenwirkungsfrei”, laut Bundesgesundheitsminister? Liegt da nicht der Verdacht nahe, dass sich am 12. Mai 2025, wie schon in den Vorjahren, eine umfassende Verarsche fortsetzt? Weiterhin wird abgewiegelt, vertuscht, gelogen. ”Long Covid”: das ist der letzte Strohhalm, an den sich all jene klammern, die uns einreden wollen, diese unschöne Angelegenheit namens Impfnebenwirkungen sei ja gar nicht so schlimm. Gäbe es kein Long Covid  – Impf-Dogmatiker müssten sie schleunigst erfinden, um das wahre Ausmaß des angerichteten Schadens zu verschleiern. Das semantische Versteckspiel hat ausgerechnet Ex-Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach eingeräumt, als er an einem Runden Tisch mit Ärzten und Betroffenen wörtlich über Präparate gegen das chronische Erschöpfungssyndrom ME/CFS von sich gab : „Diese Medikamente werden bei Long-Covid-Symptomen – egal, ob das jetzt durch die Impfung gekommen ist oder durch die Erkrankung, – von den Krankenkassen erstattet.“ (3) Ups, verplappert. Hiermit gibt Deutschlands oberster Piks-Propagandist faktisch zu: Was als „Long Covid“ bezeichnet wird, kann durchaus eine Impfnebenwirkung sein. Bis vor kurzem galt das noch als Verschwörungstheorie – jetzt quillt es aus dem Mund eines notorisch wandlungsfähigen Regierungsmitglieds. Fehletikettierten Impfopfern bringt das herzlich wenig. Nach wie vor werden sie  unzulänglich oder gar nicht behandelt, verlieren ihr bisheriges Leben, hoffen vergeblich auf Anerkennung, Schmerzensgeld und Schadensersatz. Wie viel haben sie davon, einen Tag lang öffentlicher “Awareness” ausgesetzt zu sein? Das ist kein Trost, sondern blanker Hohn. ( Harald Wiesendanger )   ME/CFS-Symptome schildern hunderte Covid-Impfgeschädigte, Angehörige, Freunde und Kollegen im Internetarchiv von www.impfopfer.info . Eine kleine Auswahl: “Mein Cousin, 25, 3x gespritzt mit Biondreck, hat letztens geklagt dass er sich so niedergeschlagen fühlt und Gliederschmerzen hat als hätte ihn jemand überfahren . Hat sich natürlich gleich mal getestet (es gibt ja sonst keine Krankheiten mehr) und der test war immer negativ. Kurze Zeit später kommt eine Bekannte vorbei (ebenfalls min. 3x gespritzt) ca. 30 und klagt über GENAU DIESELBEN Symptome : Kurzatmigkeit, Gliederschmerzen, Alles fühlt sich anstrengend an, Kraftlos, Kopfschmerzen…. Würden niemals einen Zusammenhang zur Impfung einsehen…” (29. August 2022) “Ich bin 52. Nach der zweiten Impfung letztes Jahr bekam ich kreisrunden Haarausfall, eine Autoimmunerkrankung. Im Januar nach der dritten Impfung bekam ich plötzlich Long Covid Symptome. Ich hatte Kopfschmerzen und unerklärbare Gliederschmerzen. Bei jeder kleinen Anstrengung bekam ich keine Luft mehr und hatte Herzrasen. An manchen Tagen habe ich es nicht geschafft aufzustehen. Mein Gesicht wurde schief. Von der Ärztin in einer Notfallpraxis wurde ich dann mit Verdacht auf Hirnhautentzündung in die Notaufnahme der Neurologie eingewiesen, welche sich aber nicht bestätigt hat. Dort wurden dann durch Zufall zwei Aneurysmen bei mir gefunden. Eins im Kopf, dass bereits so groß ist dass ein Stent gesetzt werden muss, weil sonst die Gefahr besteht, dass es platzt. Nach weiteren vier Tagen im Krankenhaus wurde ich zum Psychologen geschickt, weil für die Symptome von Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Schwindel und ein Puls von 120 keine Ursachen gefunden wurden, also kann ich lt. Meinung der Ärzte nur depressiv sein, was die hinzugezogene Psychologin aber nicht feststellen konnte. Jetzt warte ich auf meine OP. Meine Freundin ist seit der dritten Impfung am 27. Januar arbeitsunfähig. Hoher Blutdruck und sonst dauerhaft die selben Symptome die ich hatte. Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen. Sie kann an manchen Tagen nicht einmal laufen...” (13. Juni 2022) Meine Tochter  23 j . gestern 2. Impfung … kommt nicht mehr aus dem Bett. Starke Gliederschmerzen mit Schwindel. PLZ 97828.” (9. Februar 2022) “Meine Freundin ist seit der dritten Impfung am 27. Januar arbeitsunfähig. Hoher Blutdruck und sonst dauerhaft die selben Symptome die ich hatte. Erschöpfung, Müdigkeit, Kopfschmerzen , Gliederschmerzen. Sie kann an manchen Tagen nicht einmal laufen...” (1. Juni 2022) “Nach der Boosterimpfung leidet meine Mutter (72) permanent an Schwäche und Gliederschmerzen.” (18. Januar 2022) “Meine Mutti (1964 Baujahr) bereits nach 1. Impfung Probleme mit ständiger Erschöpfung. 2. Impfung gut vertragen. Dann Booster, 1 Tag später starke Erschöpfung, Erkältung, Gliederschmerzen. 2 Tage später C. positiv. 2 Wochen lang starker Husten. Seit jetzt insgesamt 5,5 Wochen starke Erschöpfung. Herzarzt und Lungenarzt muss aufgesucht werden. Impfschaden wurde - natürlich - durch KEINEN Arzt angesprochen.” (23. Dezember 2021) “Meine Cousine (42) und mein Cousin (40) haben schwere Nebenwirkungen (anhaltende Kopfschmerzen, Müdigkeit, Kurzatmigkeit, Gliederschmerzen). Dennoch hat sich meine Cousine boostern lassen und ist jetzt krank zu Hause (noch schlimmere Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel). Hatte Angst, irgendwelche Strafen bei der möglichen Impfpflicht zu zahlen. Aufklärung hilft leider nicht. Mein Cousin erzählt noch letztens, dass er sich seit der Impfung total verändert hat (lustlos, genervt und gereizt), dennoch denkt er über den Booster nach.” (17. Dezember 2021) “Mein Arbeitskollege, Mitte 50. Hat mich heute gefragt ob ich auch geimpft sei. Er hätte massive Nebenwirkungen. Im Juli den 2. Moderna-Piks bekommen. Sagt, er fühle sich seither wie ein Wrack. Massive Gliederschmerzen am ganzen Körper, keine Kraft mehr. Massive Schmerzen in den Knien und Schulter. Nimmt seit Wochen Schmerzmittel.” (20. September 2021) “Eben Unterhaltung mit Nachbarn gehabt (männl. Mitte 40, 2x AstraZ) seit der 2. Impfung Abgeschlagenheit, Gliederschmerzen und Antriebslosigkeit. Sieht Zusammenhang mit der Impfung, ist aber nicht gemeldet.” (5. September 2021) “Ein Bekannter 40 J. Altenpfleger (Durchtrainiertes Energiebündel) seit der 2. Impfung komplett an Ende.Antriebslos, Gliederschmerzen, extrem schwach....” (22. August 2021) “Meine ganze Familie hat sich impfen lassen , außer meinem 17-jähriger Sohn und mir. Bei meinem Vater 68 Jahre 2 mal mit Biotech seitdem nur müde vergisst viel ab und zu verwirrt. Mama 67 1 mal mit Biotech, seitdem nur Schweißausbrüche. Meinen 22 jährigen Sohn, weil er in der Altenpflege ist, haben sie regelrecht dazu gezwungen. Er ist deppresiv und müde. Mein Lebensgefährte 1 mal Biotech seitdem auch müde null Antrieb. Gereizt.” (27. Juli 2021) “Ich habe mir leider die 1.impfung mit Moderna verabreichen lassen und habe seitdem massive Beschwerden wie extreme Müdigkeit, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Durchblutungsstörungen, etc.” (14. Juli 2021) “Hundefriseurin, 60 Jahre; mindestens dreimal geimpft; seitdem erschöpft… möchte bald beruflich kürzer treten. Auch ihr Mann ist dauerhaft müde… ahnt, dass es von den Impfungen kommt.” (6. Oktober 2023) “Kollegin in 50ern, 3-4x Biontech, multiple langwierige Infekte, immer müde, starke Gewichtsabnahme, jetzt Schilddrüsenentzündung,, Zittern und Herzrasen. Sie führt es auf Stress zurück.” (3. Oktober 2023) “Frau 32 Jahre alt. Seit der Impfung Dauer müde und erschöpft. Dreimal hat sie sich impfen lassen. Nun sucht sie die Nebenwirkung bei der Pille. Beim Arzt wurde sie durchgecheckt, konnte nichts feststellen. Wir haben sie mehrmals auf die Impfung hingewiesen. Will sie nicht wirklich wahrhaben.” (27. August 2023) “Unser Nachbar, 80 Jahre, wachte plötzlich und unerwartet nicht mehr auf. War mindestens 3x geimpft, anschließend 6 Monate nur müde und schlapp, die Ärzte fanden nichts. Seine letzten Worte: Vielleicht hat es ja doch mit den Impfungen zu tun.” (25. August 2023) “Frau ca 45 Jahre, gesund, sportlich 1 x Biontech. Wollte keine, aber durch ihren Job ist sie irgendwann eingeknickt. Hatte starke Kopfschmerzen, ab ins Krankenhaus, Hirndruck viel zu hoch. Sie fragte, ob es von der Impfung kommt, der Arzt nickte nur. Zurück geblieben sind nun bei ihr immer mal wieder Kopfschmerzen, Vergesslichkeit und kraftlos - immer müde.” (22. August 2023) “34-Jährige, sieht aus wie 50. Ist 3x beglückt: 1x Astra, 2x Biontech. Seit den Spritzungen extreme Schluckbeschwerden. Müde, erschöpft, kraftlos. Seit über 1 Jahr.” (13. August 2023) “Kollege (4x Spritze) Mitte 50 hat jetzt seit geraumer Zeit gesundheitliche Probleme. Abgeschlagen, müde, antriebslos, Appetitlosigkeit.” (10. August 2023) “Frühere Arbeitskollegin 3 x mit Biontech geimpft aus Überzeugung. Nun ist sie Frührentnerin. Sie ist ständig müde und erschöpft, schlechtes Gedächtnis, Taubheitsgefühle, völlig kraftlos. Die Ärzte sagen, das kommt von ihrer Coronaerkrankung. Sie glaubt es.” (13. Oktober 2023) “Kollegin, Mitte 40, strahlend lebenslustig, gesund. Nach 1. Astra Zeneca am nächsten Tag Zusammenbruch, 6 Wochen nicht mehr laufen können. Ausbruch von Rheuma, welches laut Hausarzt und Rheumatologen eindeutig auf Impfung zurückzuführen ist. Anerkennung auf Leistungen durch den Staat aufgrund Impfschadens wurden abgelehnt!!! Zu platt, um weiter um Entschädigung zu kämpfen. Immer müde, schafft gerade so die Arbeit (in Teilzeit), nebenher kaum mehr Aktivitäten planbar. Sie wollte sich erst nicht impfen lassen, gab dem allgemeinen Druck dann nach.” (6. August 2023)   Quellen zu den genannten Zahlen: https://www.bmg-longcovid.de/zeitstrahl/neue-studienergebnisse-zur-haeufigkeit-von-me/cfs-nach-sars-cov-2-infektion?utm_source=chatgpt.com ; https://dgn.org/artikel/me-cfs-inzidenz-nach-sars-cov-2-infektion-fast-dreimal-so-hoch?utm_source=chatgpt.com ; https://www.mecfs.de/longcovid/?utm_source=chatgpt.com ; https://de.wikipedia.org/wiki/COVID-19-Pandemie_in_Deutschland/Statistik?utm_source=chatgpt.com ; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC11806888/?utm_source=chatgpt.com ; https://www.pei.de/DE/newsroom/positionen/covid-19-impfstoffe/stellungnahme-postvac.html?utm_source=chatgpt.com Anmerkung (1)   ME/CFS steht für Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue-Syndrom. Es handelt sich um eine schwere, komplexe, chronische Multisystemerkrankung, die in vielen Fällen Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit dauerhaft erheblich einschränkt.

  • Fachfremd? Na und.

    Zu den personellen Überraschungen im Kabinett Merz zählt die neue Bundesgesundheitsministerin Nina Warken – keine Medizinerin, sondern Juristin. Was spricht für die Quereinsteigerin? Was ist von ihr zu erwarten? Mindestens fünf Punkte sprechen zweifellos für Nina Warken: Nach übereinstimmenden Recherchen ist sie keinesfalls identisch mit Karl Lauterbach. Sie hat drei Kinder, was vermuten lässt, dass ihr das gesundheitliche Wohlergehen der nächsten Generation tatsächlich am Herzen liegt. Am Kabinettstisch poliert sie mehrere Quoten auf – als nichtmännliche, nichtglatzköpfige Baden-Württembergerin mit Mutterstatus. Geboren wurde sie am 15. Mai 1979, demselben Tag wie Naroa Agirre Kamio, die spanische Rekordhalterin im Stabhochsprung – eine vielversprechende astrologische Ausgangslage, denn sie wird über jede Menge Stöckchen springen müssen, die man ihr hinhält. Ihr Sternzeichen Stier steht für Zuverlässigkeit, Realismus und Zielstrebigkeit; als Schaf,  nach chinesischem Horoskop, ist sie einfühlsam, kreativ, bescheiden und hilfsbereit. Klingt gut. Dickster Pluspunkt: Nina Warken hat sich niemals abfällig über meine Stiftung AUSWEGE geäußert. Und sonst? Keine Ahnung. Die Dame ist studierte Juristin und seit 2006 als Rechtsanwältin tätig. Ihre politischen Schwerpunkte lagen bisher vor allem in der Innen- und Rechtspolitik - unter anderem als Obfrau in einem Untersuchungsausschuss, der Ausmaß und Hintergründe der Ausspähungen durch ausländische Geheimdienste in Deutschland aufklären sollte. Sie sitzt im Innenausschuss des Bundestages, dem sie seit 2018 angehört. In der Unionsfraktion war sie Berichterstatterin für Asylrecht, Zivil- und Katastrophenschutz. Seit 2019 leitet sie den Bundesfachausschuss Innere Sicherheit der CDU; dort geht es um eher medizinferne Themen wie Stärkung der Polizei, Strategien gegen Terrorismus, Katastrophenschutz, Grenzsicherung, Cyberkriminalität und IT-Sicherheit, Videoüberwachung, Vorratsdatenspeicherung, Online-Durchsuchung. Macht nix - Parteikollegen beschreiben sie als bestens vernetzte "Powerfrau mit Herz, Haltung und Verstand". Als “„blitzgescheite Generalistin“ werde sie sich “in Windeseile” einarbeiten, traut ihr der Tagesspiegel zu. Diagnose: Ahnungslos. Therapie: Ministerposten. Was hatte Nina Warken, Merz´ “ faustdicke Überraschung ”, bisher mit medizinischen Fragen am Hut? Dass sie vom Fach ist, “lässt sich allerdings nicht behaupten. Sie ist bisher nicht als Gesundheitsexpertin in Erscheinung getreten”, stellt das Nachrichtenportal n-tv.de  fest. In diesem Bereich sei sie ein "unbeschriebenes Blatt", findet die Ärzte Zeitung . “Ihre Positionen zur medizinischen und pharmazeutischen Versorgung”, so konstatiert der Infodienst Medscape , “sind im Detail noch unklar” – und im Groben ebenfalls, genauer gesagt. Was Mainstream-Medien nach angestrengten Nachforschungen hervorzukramen gelang, erschöpft sich weitgehend in ein paar Zitaten. “Die  Mainpost   gibt Statements von Warken zu Wahlkampfzeiten wieder: „Die CDU/CSU setzt sich entschieden für den Erhalt von Apotheken vor Ort ein und will zum Beispiel Wartezeiten für Arzttermine reduzieren, indem Patienten besser geholfen wird, einen passenden Arzt mit Terminkapazitäten zu finden.“ - „Unser Gesundheitssystem muss aus verschiedenen Bausteinen zusammengesetzt sein, die zusammen eine sicherere Versorgung in allen Lebensaltern und Lebensbereichen bieten.“ - „Eine höhere Bezahlung allein reicht nicht aus, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen Angehörige, die Familienmitglieder zu Hause betreuen, spürbar entlastet werden.“ Weil davon auszugehen ist, dass der angehende Bundeskanzler über fachliche Qualifikationen von Frau Warken auch nicht wesentlich mehr weiß, liegt die Befürchtung nahe: Um im Gesundheitsministerium den Chefsessel zu besetzen, genügt es, gewisse Quoten anzuheben,  es mit Apothekern und Pflegenden gut zu meinen – und über ein so spektakulär ausgeprägtes Vorstellungsvermögen zu verfügen, dass man das Gesundheitswesen imaginär in Bausteine zerlegen kann. Wieso erfährt das Wahlvolk nichts darüber, wie Frau Warken über die vordringlichsten Herausforderungen unseres Gesundheitswesens denkt – und wie sie mit ihnen umgehen will? Die Epidemie chronischer Krankheiten. Die Vernachlässigung echter Vorsorge. Der Einfluss der Pharmalobby. Die Industrialisierung und Profitorientierung des Medizinbetriebs. Fehlanreize. Die Kostenexplosion. Der drohende Kollaps der Krankenkassen, in der “größten Krise seit Bestehen der Bundesrepublik”, wie der DAK-Vorstand soeben warnte . Der Mangel an Fachkräften. Der Datenschutz des “gläsernen”, digital durchleuchteten Patienten. Die Rolle der Komplementärmedizin. Die Vorbereitung auf die nächste Pandemie. Nutzen und Risiken von Impfungen. Undsoweiterundsofort. MGHA, Make Germany Healthy Again : Kein geringeres Projekt täte dringend not. Niemanden würden wir jemals ins Cockpit eines Flugzeugs setzen, nachdem er bisher unfallfrei Pkw gefahren ist. Wie können wir dann einer Quereinsteigerin ein Ministerium anvertrauen, von dessen Einschätzungen und Entscheidungen Leib und Leben von Millionen abhängen, nicht nur von Hunderten? Doch so geht repräsentative Demokratie: Millionen Wahlberechtigte, die von Medizin herzlich wenig Ahnung haben, lassen sich von Leuten vertreten, denen es genauso geht. Eine “Nähe zur Basis” besonderer Art. Fachkompetenz? Zu riskant fürs Kabinett Nur Zyniker sehen diese Personalie entspannter. Wer könnte besser geeignet sein, das deutsche Gesundheitswesen zu retten, als jemand, der damit absolut nichts am Hut hat? Ohne jeden Bezug zur Materie läuft man weniger Gefahr, sich in lästigen Details zu verlieren. Fachwissen ist schließlich völlig überbewertet – das macht doch eh nur alles komplizierter. Im Politikbetrieb von heute zählt der Mut zur Lücke, samt einer ausgeprägten Begabung, diese Lücke mit Eloquenz und Stil zu füllen. Frag nach bei Trump: Kompetenz ist was für Anfänger – echte Profis regieren blind. Ihre Stärke: Sie ahnen nicht mal, wovon sie alles keine Ahnung haben. Gut fürs innere Gleichgewicht. Nicht zu vergessen: Nina Warkens bisher weitgehend unsichtbares Sein im Bundestag zeigt, dass sie weiß, wie man es vermeidet, Aufsehen zu erregen. Eine Eigenschaft, die sich gerade im Haifischbecken Gesundheitssystem als äußerst nützlich erweisen dürfte, ja als geradezu überlebensnotwendig. Wer bisher nicht  als Gesundheitsexpertin aufgefallen ist, hat wenigstens keinen Ruf zu verlieren. Eines steht fest: Das deutsche Gesundheitswesen war noch nie in fachfremderen Händen. Und das ist – natürlich – volle Absicht, mutmaßen Querdenker. Freuen wir uns also auf eine weitere Legislaturperiode, die den jahrzehntelangen Gesundheitsnotstand konsequent fortsetzt -  diesmal aber juristisch wasserdicht. Wie hielt sie´s mit Corona? Spezielle, besonders lästige Fragen beschäftigen jene Mitmenschen, die sich in Schlands Coronoia-Jahren als Desinformanten und Covidioten, als asoziale Trittbrettfahrer und wirre Verschwörungstheoretiker beschimpfen, ausgrenzen, verfolgen lassen mussten. Wie verhielt sich Nina Warken denn während der Pandemie? Trug sie brav Maske, überall und jederzeit? Hielt sie meterweit Abstand? Ließ sie sich und ihren Kindern die experimentelle Genspritze verpassen? Trug sie, wie nahezu ihre gesamte Fraktion, die Lockdowns mit? Jedenfalls unterstützte sie die “Bundesnotbremse”: Im April 2021 stimmte sie für das Vierte Bevölkerungsschutzgesetz , das bundeseinheitliche Maßnahmen bei hohen Inzidenzen vorsah – so als ergäbe sich die Bedrohlichkeit der Coronawelle aus der Anzahl positiver PCR-Tests. Sie betonte dabei, dass Grundrechte auch in Krisenzeiten gelten - jedoch nicht schrankenlos. (“Sie gelten weiterhin, bloß anders”, wie aus dem Bundesverfassungsgericht verlautete.) Im April 2022 kritisierte Warken die Ampel-Koalition für das ihrer Meinung nach unklare Vorgehen bei der Diskussion um eine allgemeine Impfpflicht . Sie bemängelte , es fehle ein einheitlicher Gesetzentwurf, und bezeichnete die verschiedenen Gruppenanträge als "Wirrwarr", das die Bevölkerung verunsichere. „Statt ihrer Verantwortung gerecht zu werden und mit einer Stimme einen tragfähigen Gesetzentwurf einzubringen, haben sich die Regierungsfraktionen in Gruppenanträge geflüchtet. [...] Das war ein falsches Signal.“ Eine allgemeine Impfpflicht ab 60 Jahren lehnte Warken ab: Eine solche Maßnahme sei unverhältnismäßig, vor Gericht halte sie womöglich nicht stand. Sie betonte die Bedeutung individueller Entscheidungen – das Gesundheitssystem müsse auf andere Weise geschützt werden. ​Wie? Beispielsweise mittels eines Impfregisters , das ihr notwendig erscheint. Die Alleingänge des Kanzleramts in der Pandemie, am Bundestag vorbei, gingen Frau Warken gegen den Strich . Um die “epidemische Lage” festzustellen, müsse das Parlament stärker eingebunden werden: „Wir stellen hier keinen Blankoscheck aus, im Gegenteil.” Der Bundestag müsse “in kurzen und regelmäßigen Abständen überprüfen , ob diese epidemische Lage nach wie vor gegeben ist.“ Nahm unsere künftige Gesundheitsministerin inzwischen die RKI-Leaks (1) zur Kenntnis, und was hält sie davon? Ist ihr die Tragweite dieser Enthüllungen bewusst? Die nationale Behörde für Infektionskrankheiten und Public Health , eine der zentralen Säulen des deutschen Gesundheitswesens und ihrem Ministerium unmittelbar unterstellt, täuschte Regierungen und Parlamente, Gerichte und Medien über nahezu sämtliche Aspekte der Pandemie – auf wessen Anweisung auch immer. Welche Schlüsse zieht die Juristin daraus? Was bedauert sie? Was gedenkt sie zur Aufarbeitung der unsäglichen Coronajahre beizutragen? Zumindest die AfD traut sich, an Warkens eher unrühmliche Rolle während der sonderbarsten Pandemie der Menschheitsgeschichte zu erinnern. Die Entscheidung für sie sei die „schlimmstmögliche Wahl“, erklärt der gesundheitspolitische Sprecher der AfD, Martin Sichert. Ausgerechnet sie zu nominieren, zeuge von einer „Geringschätzung der Gesundheitspolitik“ durch den künftigen Kanzler Merz: Anstelle eines Gesundheitsexperten habe er eine „treue CDU-Parteisoldatin und Innenpolitikerin“ berufen. Stutzig machen Lobhudeleien seitens “ Pharma Deutschland ”: Der größte Branchenverband der pharmazeutischen Industrie hierzulande, der über 400 Mitgliedsunternehmen vertritt, bezeichnet Warken als „ausgezeichnete Wahl“ und preist ihre Fähigkeit, sich flexibel auf neue Themen einzustellen.  Welche Art von “Flexibilität” die Arzneimittelbranche bei Frau Warken in Kürze einfordern wird, lässt sich mühelos erahnen. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1)   Die vollständig ungeschwärzten „RKI-Leaks“-Dokumente wurden vom Online-Magazin Multipolar  am 23. Juli 2024 veröffentlicht. Sie umfassten über 4.000 Seiten interner Protokolle des RKI-Krisenstabs aus den Jahren 2020 bis 2023. Die Dokumente wurden von einem anonymen Informanten an ein Journalistenteam um Aya Velázquez übergeben und auf einer Pressekonferenz vorgestellt .​ Die vollständige Veröffentlichung finden Sie hier: https://multipolar-magazin.de/meldungen/0076 ​ Zusätzlich erschien ein begleitender PDF-Bericht mit dem Titel „ RKI-Protokolle und Leak: Offene Fragen“ , der weitere Analysen und Kontext bietet. ​

  • „Oh mein Gott, es funktioniert!“ - Heilt Coimbra wirklich MS?

    Ist Multiple Sklerose endlich heilbar? Das „Coimbra-Protokoll“ eines brasilianischen Neurologen setzt dazu auf hochdosiertes Vitamin D. Ein 57-jähriger MS-Patient, der sich darauf einließ, wurde nahezu sämtliche Symptome los – seither hat er es sich zur Lebensaufgabe gemacht, Mitbetroffenen die frohe Botschaft zu verkünden. Ist er zu blauäugig? Dass er nicht wirklich gesund war, ahnte John Ottwell seit langem. Der 57-jährige Antiquitätenhändler ermüdete rasch. Sich zu konzentrieren, fiel ihm zunehmend schwerer. In Gliedmaßen kribbelte es seltsam. Sein linkes Bein fühlte sich zeitweilig taub und wie gelähmt an. Manchmal sah er doppelt oder verschwommen, wie durch einen Nebel. Was tatsächlich los war mit ihm, stellte sich erst im Jahr 2014 heraus, nachdem er mit Symptomen, die einem Schlaganfall ähnelten, in eine Notaufnahme in St. Louis, Missouri getaumelt war. Ein MRT zeigte Entzündungsherde in Gehirn, Rückenmark und Sehnerven. Eindeutig wiesen sie auf Multiple Sklerose hin: jene Autoimmunerkrankung, welche die Markscheiden angreift, die äußere Schicht der Nervenfasern im Zentralen Nervensystem. Anderthalb Jahre nach dieser Diagnose saß John Ottwell im Rollstuhl, obwohl er sich ein gängiges MS-Medikament, Copaxone, dreimal pro Woche in den Magen spritzen ließ. „Dessen Nebenwirkungen fühlten sich so an, als würde ich ständig gegen eine schwere Grippe kämpfen“, sagt er. Auch Elektrische Muskelstimulation (EMS) und die „ Steinzeit-Diät “ der Ärztin Terry Wahls, die sich nach dem Paläo-Prinzip selber von fortgeschrittener MS geheilt haben will, brachten Ottwell nichts, ebensowenig wie sonstige Rezepte zur Ernährungsumstellung. Mit Medikamenten lasse sich ein Fortschreiten von Multipler Sklerose zwar leider nicht stoppen oder gar umkehren, zumindest aber um 40 Prozent verlangsamen, so hatten ihm Ärzte versichert. Doch davon konnte keine Rede sein: „Ich spürte, wie die Krankheit zügig meinen Körper zerstörte. Und ich erkannte, dass ich nichts dagegen tun konnte.“ Immer häufiger traten unwillkürliche Bewegungen auf. Er stotterte ständig, hustete, würgte, zuckte und krampfte. Besonders schlimm war für ihn der Verlust von Erinnerungen, weil er früher auf sein hervorragendes Gedächtnis außerordentlich stolz gewesen war. „Mein Verstand war so schlecht, mein Gehirn arbeitete langsam. Ich legte meine Kreditkarte auf meinen Schoß, schaute mir vier Zahlen an, nahm das Telefon, um sie einzugeben, konnte mir aber nur zwei von vier Zahlen merken." Von seinen MS-Symptomen fühlte sich John Ottwell mehr als bloß eingeschränkt. Sie beraubten ihn seiner Würde – wenn er zum Beispiel unwillkürlich urinierte, seinen Darm entleerte oder seine Kopfhaut so heftig kratzte, dass ihm Blut übers Gesicht rann. Immerhin sei MS „kein Todesurteil“, dafür müsse er dankbar sein, so hörte Ottwell. Solchen Trost empfand er eher als Hohn: Sollte er glücklich sein, nicht sofort daran zu sterben, sondern sich noch weitere Jahre damit zu quälen? „MS ist ein Leidens urteil“, sagt er. „Du kannst zehn Jahre lang bewegungsunfähig in einem Pflegeheim liegen. Es ist eine schreckliche Krankheit, die dich nach und nach deiner körperlichen und geistigen Fähigkeiten beraubt - eine langsame Tortur." Er hatte nichts mehr zu verlieren. Verzweifelt recherchierte er im Internet nach einem Ausweg, den ihm die Schulmedizin nicht mehr bieten konnte. Dabei wurde er auf Vitamin D aufmerksam: ein Hormon, das unser Körper in der Haut produziert, wenn sie dem Sonnenlicht ausgesetzt ist; in geringeren Mengen ist es auch in der Nahrung enthalten. Ottwell lernte, dass ein höherer Vitamin-D-Spiegel das Risiko senkt, an Multipler Sklerose zu erkranken; dass es dazu beiträgt, Krankheitsschübe einzudämmen; und dass es sogar die Symptome in Remission bringen kann. Schließlich stieß Ottwell auf das Coimbra-Protokoll: einen Therapieansatz, der auf hohe Dosen Vitamin D über einen längeren Zeitraum setzt. „Oh mein Gott, es funktioniert!“ Im April 2017 begann Ottwell, dieses Protokoll umzusetzen. Und "innerhalb von 41 Tagen wollte ich nach draußen gehen und schreien: 'Es funktioniert. Es funktioniert. Oh mein Gott, es funktioniert!“ Sechs Jahre später sind fast alle seine MS-Symptome verschwunden. "Wenn etwas zurückkehrt, was verloren schien, so ist das ein Sieg", sagt er. "Verschiedene Fähigkeiten kamen erst über Monate und Jahre zurück. Aber innerhalb von zweieinhalb Jahren war alles wieder da, außer meiner Fähigkeit zu gehen. Mein linkes Bein ist weiterhin gelähmt. Fünfzehn Jahre Fehldiagnosen können einem das antun." „Als ich gesund wurde, wusste ich, dass ich meine Berufung gefunden hatte: die Pharmaindustrie in ihren Grundfesten erschüttern – und Mitbetroffene über Coimbra aufklären.“ Dazu richtete Ottwell einen YouTube-Kanal („MS, there is hope!“) ein und gründete eine Facebook-Gruppe . Hier will er Interviews mit Ärzten veröffentlichen, die das Protokoll zur Behandlung ihrer MS-Patienten einsetzen, sowie mit Menschen, deren Symptome sich dank Coimbra geradezu dramatisch zurückbildeten. So ließ er beispielsweise einen jungen Mann zu Wort kommen, der wieder Klavier spielte, nachdem er nicht mehr in der Lage gewesen war, seinen Kopf zu heben. Er stellte eine Frau vor, die an ihrem 40. Geburtstag erblindet aufgewacht war; jetzt ging sie wieder arbeiten, lief täglich mehr als sechs Kilometer - und legte ein MRT ihres Gehirns vor, das keinerlei Anzeichen der Krankheit mehr aufwies. Ottwells stetig wachsende Fallsammlung belegt: Je früher man mit Coimbra beginnt, desto besser stehen die Aussichten, vollständig zu genesen. Bisher findet Ottwells frohe Botschaft allerdings enttäuschend wenig Resonanz. Auf Facebook „folgten“ ihm bis Juli 2023 kaum mehr als 700 Interessenten, seine Gruppe dort umfasst 312 Mitglieder; sein YouTube-Kanal bringt es gerade mal auf 426 Abonnenten. Entmutigt ihn das? Nicht im geringsten. Anfangs, so erklärt er, habe er blauäugig gedacht: „Alle werden auf mich hören.“ Aber sogar Leidensgenossen verspotteten ihn: Er sei unglaubwürdig, weil er ja kein Arzt ist. "Nein, ich trage keinen weißen Kittel, auf dem Dr. Ottwell steht", sagt er. "Ein Grund, warum das Coimbra-Protokoll sich durchsetzen wird, ist, dass Big Pharma uns mit Medikamenten vollpumpt” – woran die Branche 21 Milliarden Euro pro Jahr verdient – “und es uns trotzdem nicht besser geht. Meine Aufgabe ist es, diesem Unwesen entgegenzutreten." (1) Viele skeptische Patienten verlangen wissenschaftliche Studien von ihm. Er kann keine vorlegen, bloß eine Fülle von bewegenden Fallberichten. Aber „wenn du im Rollstuhl sitzt, sind dir die Studien doch völlig egal", sagt Ottwell. "Du willst einfach nur gesund werden." Dabei gäbe es vorzeigbare Forschungsergebnisse durchaus – bloß kennt sie kaum jemand, weder MS-Kranke noch ihre mit pharmageschärftem Tunnelblick ausgestatteten Fachärzte. Bereits 2009, auf der Jahrestagung der American Academy of Neurology, sorgte eine Studie für Aufsehen, der zufolge hohe Dosen von Vitamin D die Schubrate bei MS-Patienten drastisch senken. Die Patienten in der Gruppe mit den hohen Dosen - zwischen 14.000 und 40.000 internationalen Einheiten (IE) täglich, umgerechnet drei bis acht Tropfen - hatten geringere Rückfallraten und ihre T-Zellen-Aktivität (2) ging deutlich zurück, verglichen mit der Gruppe, die niedrigere Dosen einnahm. (3) Ein Jahr darauf wies eine weitere Studie nach, dass sehr hohe Vitamin D-Gaben MS.Schübe um knapp 60 % verringern, verglichen mit einer Placebogruppe. (4) Woher stammt das Coimbra-Protokoll? Wie sich Vitamin D auf das menschliche Immunsystem auswirkt, beschäftigt den brasilianischen Neurologen Dr. Cicero Coimbra seit langem. „Es ist der wichtigste Regulator für die Aktivität des Immunsystems“, so erläutert der Professor an der Universität von São Paulo. „Mangelt es daran, so kann unser Körper tausende biologische Funktionen in den Zellen des Immunsystems nicht regulieren, d. h. stimulieren oder reduzieren.“ Schon ab 2001 setzte Coimbra Vitamin D bei Parkinson-Erkrankten hochdosiert ein, mit 10.000 internationalen Einheiten (IE) pro Tag. Der Multiplen Sklerose wandte sich Coimbra zu, weil sie die mit Abstand häufigste neurologische Erkrankung ist. Weltweit sollen fast drei Millionen Menschen betroffen sein, rund 250.000 allein in Deutschland . Coimbras Behandlungsprotokoll für MS sieht eine Dosis von von 40.000 bis 300.000 IE pro Tag vor, mit regelmäßigen Labortests, ärztlich überwachter Pflege, einer kalziumarmen Diät ohne jegliche Milchprodukte, einer Trinkmenge von mindestens 2,5 Litern pro Tag und unterstützenden Nahrungsergänzungsmitteln, die je nach Patient variieren. Dazu zählen Magnesium, Vitamin B2 und B12, Omega-3, das Spurenelement Chrompicolinat, Selen, die Ammoniumverbindung Cholin und Coenzym Q10. Auf seiner Website erklärt Coimbra: "Als wir mit Vitamin D anfingen und herausfanden, wie wirksam es ist, da trafen wir eine Entscheidung fürs Leben. Wir ließen die akademische Welt hinter uns - diese Sache mit den Medikamenten hier, den Medikamenten dort, den Markteinführungen von Medikamenten, den Tests neuer Medikamente und den angeblich zufriedenstellenden Ergebnissen. Wir legten das alles beiseite und dachten nur daran, was im Interesse des Patienten ist, der sich in diesem Moment in unserer Praxis befindet. (…) Das war sehr befriedigend." Ein Cochrane-Review über zwölf randomisierte kleinere Studien bis Herbst 2017, mit insgesamt 933 MS-Patienten fand „keine Evidenz“. (5) Seither brachten sieben weitere Studien enttäuschende bis widersprüchliche Ergebnisse . Allerdings war Prof. Coimbra an keiner davon beteiligt – er hätte sie wohl allesamt für mangelhaft befunden. Dass kontrollierte Studien überhaupt seinem Behandlungsprotokoll gerecht werden können, bezweifelt er (6): Schließlich sieht es für jeden Patient eine höchst individuelle Dosierung vor – nicht nur von Vitamin D, sondern auch von einer Vielzahl weiterer, aufeinander abgestimmter Supplemente. Zu den ersten deutschen Ärzten, die das Coimbra-Protokoll anwandten, zählt der Neurologe und Ernährungsmediziner Dr. Dirk Lemke aus dem hessischen Bensheim. Bei den ersten hundert MS-Kranken, die er damit behandelte, ermittelte er in einem einjährigen Beobachtungszeitraum hocherfreuliche, geradezu spektakuläre Ansprechraten, wie er im Herbst 2019 auf dem Kongress der Gesellschaft für evolutionäre Medizin und Gesundheit (EMG) referierte. (7) Bei allen hundert hatte Lemke eine Vielzahl von funktionellen Parametern erhoben, beispielsweise: Wie oft kann ein Betroffener den Oberschenkel auf 90 Grad anheben, wie oft im Sitzen das Knie strecken, wie oft und wie hoch den Fuß heben? Zieht er beim Treppensteigen ein Bein nach, oder schafft er es, die Stufen alternierenden Schritts zu nehmen? Welche Gehstrecke schafft er mit und ohne Stöcke? Wie viele Minuten kann er ohne Pause gehen? Wie steht es mit seinem Schwindel, seiner Spastik, Bewegungskoordination, Sensibilität? Daraus ermittelte der Arzt einen „Gesamtstatus“: Alles in allem schritt bei keinem einzigen Patienten die Erkrankung fort; fünf Prozent bestätigten einen teilweisen Stillstand, 95 Prozent sogar einen vollständigen . Dem entsprachen 50- bis 100%-ige Verbesserungen bei den einzelnen Parametern. Welcher konventionelle MS-Therapeut kann mit einer solchen Erfolgsbilanz auch nur annähernd mithalten? Hoffnung auch bei anderen Autoimmunkrankheiten Ebenso wirksam wie bei MS scheint das Coimbra-Protokoll die Symptome anderer fortschreitender Autoimmunkrankheiten zu lindern oder gar zu beseitigen – in 95 % aller Fälle, wie der Neurologe versichert . Im Jahr 2013 hatte er eine Studie über die Wirkung einer längeren hochdosierten Vitamin-D-Supplementierung bei neun Psoriasis- und 19 Vitiligo-Patienten durchgeführt. Sechs Monate lang erhielten sie täglich 35.000 IE, zusammen mit einer kalziumarmen Ernährung und hoher Flüssigkeitszufuhr. Der Zustand der Patienten verbesserte sich währenddessen deutlich, ohne dass es zu negativen Nebenwirkungen kam. (8) Auf der Coimbra-Website finden sich ebenfalls Hinweise darauf, wie positiv sich rheumatoider Arthritis, Lupus, Schuppenflechte und Morbus Crohn mit hochdosiertem Vitamin D beeinflussen lassen. Von den 5200 Patienten, die Coimbra bis 2016 behandelte, soll es bei sage und schreibe 95 % zu einer Totalremission gekommen sein. Mit solchen Erkenntnissen steht Prof. Coimbra nicht allein. Bereits im Jahr 2011 hatte eine Studie des Ohio State University Medical Center an 209 Patienten mit systemischem Lupus erythematodes festgestellt: Den meisten Teilnehmern mangelte es an Vitamin D. Je mehr davon im Blut war, desto weniger ausgeprägt waren die Lupus-Symptome. (9) Warum hilft ausgerechnet Vitamin D so effektiv bei Autoimmunerkrankungen? Prof. Coimbra sieht in ihm „den größten Regulator des Immunsystems“ - er „modifiziert die Funktion von Tausenden von Genen in jeder Zelle des Immunsystems. Es ist eine Substanz, zu der es keine vergleichbare Zweite gibt.“ Zum Vergleich: „Stellen Sie sich ein Hochhaus mit vielen Zimmern vor. Stellen Sie sich vor, dass Tausende von Türen in diesem Wolkenkratzer nur von einem einzigen Schlüssel geöffnet oder verschlossen werden können. Sie können diesen Wolkenkratzer mit jeder Zelle des Immunsystems zu vergleichen, und den Schlüssel mit Vitamin D. Ein Mangel an dieser einen Substanz resultiert in einer Katastrophe für das Immunsystem!“ Was genau macht Vitamin D im Immunsystem? Laut Prof. Coimbra „ moduliert es dessen Aktivität im Allgemeinen. Und wir wissen, dass Vitamin D speziell die Art der immunologischen Reaktion unterdrückt, die Autoimmunerkrankungen hervorruft. Sie wird als „Th17-Reaktion“ bezeichnet. Praktisch alle Autoimmunerkrankungen sind durch eine solche abnormale Reaktion verursacht. Vitamin D ist, soviel ich weiß, die einzige Substanz, die in der Lage ist, selektiv diese spezielle Antwort zu hemmen, ohne dabei auch die anderen Reaktionen des Immunsystems zu beeinträchtigen.“ (10) Wer bietet das Coimbra-Protokoll an? Weltweit sollen schon mehr als 100.000 MS-Patienten nach dem Coimbra-Protokoll behandelt worden sein. Wie eine Karte auf CoimbraProtocol.com zeigt, folgen bereits weit über hundert Ärzte diesem Therapieansatz: nahezu 60 in Europa – 13 in Deutschland, 4 in Österreich, 2 in der Schweiz -, knapp 80 in Südamerika, rund 10 in Nordamerika. (11) Dass es nicht mehr sind, frustriert Ottwell. Aber ihre Zahl wird rasch zunehmen, da ist er zuversichtlich: "Wir wissen, dass Vitamin D Menschen heilt. Es absichtlich vorzuenthalten, wäre ein Kunstfehler", sagt er. "Ich habe MRTs gesehen, die wahre Wunder bewirken.“ Die Wahrheit werde sich herumsprechen und durchsetzen, früher oder später. Unter den Ärzten im „Auswege“-Therapeutennetzwerk hält auch der namhafte Ganzheitsmediziner Dr. Thomas Heintze Vitamin D für ein wichtiges Element eines effektiven, nachhaltigen MS-Therapiekonzepts. In seiner Praxis wird „Vitamin D nach Messung des aktuellen Spiegels individuell dosiert. (…) Nach aktuellen Studien verringert jeder Anstieg von Vitamin D um 20 ng/dl die (MS-)Schubrate um 50-70%, bis zu einem Spiegel von etwa 60 ng/dl. Deswegen empfehlen wir die Substitution von Vitamin D, bis ein Idealwert im oberen empfohlenen Bereich von 60-80 ng/dl erreicht ist.“ Zusätzlich verordnet Dr. Heintze Vitamin C und Vitamin E, Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure, Zink, Calcium-EAP - EAP stabilisiert die Zellmembran, schützt die Myelinscheiden der Nervenzellen und ist bei etwa zwei Drittel der Patienten erfolgreich.“ Vorsichtshalber Je weiter entfernt vom Äquator Menschen leben, desto schwerer fällt es ihrem Körper, dank Sonneneinstrahlung ausreichend Vitamin D selbst zu bilden. Allein über die Nahrung lässt sich ein Defizit aber schwerlich ausgleichen. Täglich 800 IE aufzunehmen, erachtet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung als ausreichend; doch selbst so wenig allein aus Nahrungsmitteln zu beziehen, erfordert einen geradezu masochistisch konstruierten Speiseplan. Denn dazu müsste man 400 Gramm Makrele, vier Kilo Schweineschnitzel, 20 Hühnereier, 20 Liter Milch oder 600 Gramm Avocado verzehren. Einfacher wäre es mit reichlich fettem Fisch, Brie-Käse und Shiitake-Pilze, doch die sind nicht jedermanns Sache. Um die empfohlenen Einheiten zu erreichen, bieten sich Nahrungsergänzungsmittel und andere Präparate an. Aber wie viel ist noch unbedenklich, wie viel zuviel? „Eine physiologische, sichere Dosis von Vitamin D“, so stellt Prof. Coimbra klar, „liegt bei etwa 10.000 IE/Tag“, was zwei Tropfen bzw. 0,25 Milligramm entspricht. „Das ist die Menge, die unser Körper selbst produziert, wenn er 20 bis 30 Minuten in die Mittagssonne geht. Bei dieser Tagesdosis sind keine Vorsichtsmaßnahmen oder medizinische Überwachung erforderlich.“ Aber darf es auch weitaus mehr sein? Ist zuviel Vitamin D auf die Dauer denn nicht hochgefährlich? Gesundheitsbehörden und industrienahe Mediziner schüren Panik – groteskerweise, denn das Risiko , an den Nebenwirkungen eines Medikaments zu sterben, ist 62.000 Mal höher als bei Nahrungsergänzungsmitteln. Viele Wissenschaftler und erfahrene Ärzte geben längst Entwarnung: Inzwischen hat sich gezeigt, dass auch höhere Dosen Vitamin D sicher verabreicht werden können und sich positiv auswirken. Erst dann entfaltet sich sein gesamtes therapeutisches Potential. Im übrigen belegen neuere Untersuchungen, dass noch viel höhere Vitamin D-Gaben bis zu 60.000 I.E./Tag bei begleitender regelmäßiger Laborkontrolle des Kalzium- und Parathormonspiegels weder eine Hyperkalzämie noch anderweitige negative Effekte auslösten. (12) „Die“ ideale Dosis Vitamin D gibt es freilich nicht, so betont Coimbra. „Der angemessene Vitamin-D-Spiegel ist individuell.“ Beispielsweise kommt es auf das Körpergewicht an. Wird Vitamin D im Fettgewebe eingebunden, ist es nicht mehr verfügbar. Je höher der Body-Mass-Index (BMI), desto mehr Vitamin D sollte eingenommen werden. (13) Auch deshalb sollte kein Betroffener Alleingänge wagen, sondern unbedingt unter ärztlicher Aufsicht und Anleitung bleiben, begleitet von engmaschiger labortechnischer Kontrolle. Körperliche Besonderheiten, bestehende Grunderkrankungen und bereits laufende Therapien, eingenommene Arznei- und Nährungsergänzungsmittel müssen unbedingt berücksichtigt werden. „Jeder Fall ist einzigartig“, betont John Ottwell. Er nimmt viermal täglich eine Tablette mit der für ihn ermittelten optimalen Dosierung von Vitamin D sowie weitere auf ihn persönlich abgestimmte Supplemente. Täglich trinkt er zweieinhalb Liter Wasser, denn eine der Nebenwirkungen von hochdosiertem Vitamin D ist ein erhöhter Kalziumspiegel, der Osteoporose oder Nierensteine verursachen kann. Vierteljährlich lässt er sich Blut für Labortests abnehmen. Auf Risiken angesprochen, stellt Prof. Coimbra selbst klar: „Mögliche Nebenwirkungen der Einnahme hoher Dosen von Vitamin D über einen längeren Zeitraum sind ein Überschuss an Kalzium im Blut (Hyperkalzämie) oder im Urin (Hyperkalziurie) und ein Verlust an Knochenmasse. Ein Kalziumüberschuss lässt sich leicht durch eine Ernährung ohne Milchprodukte und kalziumhaltige Lebensmittel sowie durch regelmäßige Labortests vermeiden, die sicherstellen, dass der Kalziumspiegel unter Kontrolle bleibt. Um den Verlust von Knochenmasse zu vermeiden, werden die Patienten im Rahmen des Protokolls angewiesen, täglich aerobe Übungen zu machen, wie z. B. 30 Minuten schnelles Gehen. Diejenigen, die keine Aerobic-Übungen machen können, brauchen mit der Zeit möglicherweise Medikamente wie Bisphosphonate, um Osteoporose zu verhindern.“ Rare Gruselgeschichten, in denen reichlich Vitamin D irgendwann zu medizinischen Notfällen führte, kreisen fast immer um Patienten, die sich auf eigene Faust oder unzulänglich überwacht Überdosen über einen längeren Zeitraum verabreichten: etwa jener im Fachmagazin Swiss Medical Forum präsentierte 39-jährige MS-Kranke, der mit schwerer Hyperkalzämie und Niereninsuffizienz in eine Klinik eingewiesen werden musste, nachdem er mehrere Monate lang 100.000 Einheiten pro Tag geschluckt hatte. (14) Nebenwirkungen, auch bedrohliche, können beim Coimbra-Protokoll durchaus ab und zu vorkommen, sollten aber in Relation dazu gesetzt werden, was Pharmaprodukte in MS-Patienten anzurichten pflegen. (15) Zu den berüchtigten Begleiterscheinungen von Avonex-Injektionen zählen schwere Depressionen, Krampfanfälle, Leberschäden, allergische Reaktionen und Herzversagen. Natalizumab und Aletuzumab erhöhen das Risiko für eine Gehirnentzündung. Andere gehypte Hoffnungsträger rufen häufig hervor: Nesselsucht (Urtikaria), Gelenk- und Muskelschmerzen, verlangsamten oder rasenden Herzschlag, Ekzeme, Herpes, Entzündung der Magenschleimhaut, Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse, verminderte Anzahl weißer Blutkörperchen und Lymphozyten. Gelegentlich, aber bestimmt häufiger als unerwünschte Coimbra-Nebenwirkungen, kommen bei gängigen MS-Arzneien vor: Makulaödeme, Polyneuropathien, ja sogar „anaphylaktische“, d.h. plötzliche, schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktionen. Und worauf darf ein MS-Kranker hoffen, wenn er im unerschütterlichen Vertrauen auf die Schulmedizin solche Risiken und Torturen tapfer auf sich nimmt? Anders als beim „Coimbra-Protokoll“ fallen seine Schübe bestenfalls seltener, kürzer, milder aus, die Verschlechterung verliert an Tempo - doch weiterhin ist kein Pharma-Produkt imstande, ein Fortschreiten völlig zu verhindern oder gar umzukehren. Im übrigen hatten die muskulären Symptome jenes 39-jährigen Coimbra-Geschädigten nach eigenen Angaben immerhin deutlich nachgelassen; er könne besser gehen und ein regelmäßiges Fitnesstraining durchführen, so versicherte er. Längst ist John Ottwell nicht mehr der einzige MS-Betroffene, der öffentlich bezeugt, wie viel er Prof. Coimbras Ansatz verdankt. Dutzende eindrucksvolle Erfahrungsberichte und Danksagungen finden sich hier und hier . Über ihre achtjährigen Erfahrungen mit dieser Behandlungsweise berichtet Ana Claudia Domene in ihrem Buch „ Multiple Sklerose und (viel) Vitamin D “ (16): „Jahr für Jahr bestätigen die bildgebenden Untersuchungen, dass ich die bestmögliche Entscheidung getroffen habe. Viele Läsionen sind einfach verschwunden; andere sind zwar immer noch da, wie Narben, aber es gab kein Fortschreiten der Krankheit. Überhaupt kein Fortschreiten! Diese Tatsache allein ist schon ein Grund zum Feiern. Meine tiefste Dankbarkeit gilt diesem Arzt, der sein Leben seinen Patienten gewidmet hat." Untrügliches Indiz dafür, wie segensreich das „Coimbra-Protokoll“ wirkt: Die industrienahe Wikipedia widmet ihm keine einzige Zeile. „Mit hohen Kosten verbunden“? Geradezu lächerlich mutet der Vorwurf an, das „Coimbra-Protokoll“ gebe es ja keineswegs umsonst. „Die ganze Prozedur ist mit hohen Kosten verbunden, die vom Patienten selbst getragen werden müssen“, bemängelt allen Ernstes der Neurologe Prof. Mathias Mäurer, Chefarzt im Klinikum Würzburg-Mitte. „Nach Internet-Recherche zahlt man im ersten Jahr 400 bis 1.000 Euro für die Laboruntersuchungen und die Behandlungsstunden bei sogenannten ‚zertifizierten‘ Ärzten; danach kann man mit Behandlungskosten zwischen 100 und 300 Euro/Jahr rechnen, die Aufwendungen für das Vitamin D selbst variieren zwischen 20 und 200 Euro pro Monat.“ Was der Professor unerwähnt lässt: Die Durchschnittskosten pro konventionell behandeltem MS-Patient belaufen sich auf 28.000 bis 63.000 Euro pro Jahr, je nach Schwere der Erkrankung. Eine Packung „ Gilenya “ von Novartis, mit 98 Kapseln für drei Monate, ist nur für über 6300 Euro zu haben; für die Jahresdosis „ Ocrevus “ von Roche sind 33.000 Euro zu berappen; für eine einzige 10-Milligramm-Tablette Mavenclad von Merck waren schon im Jahr 2017 sage und schreibe 2663 Euro aufzubringen. Hinzu kommen indirekte Kosten durch Pflege und Erwerbsminderungsrente. Einer Gesundheitswirtschaft, der es umso besser geht, je schlechter es uns geht, eröffnen langwierige, quälend langsam fortschreitende Autoimmunerkrankungen wie Multiple Sklerose eine wahre Goldgrube. Genesene wie Tote hingegen sind unprofitabel. Lieber nicht eingleisig fahren Zumindest in Dr. Heintzes Praxis eröffnet Orthomolekulare Medizin – nicht nur mit Vitamin D, wie erwähnt – keineswegs den Königsweg bei der MS-Behandlung. Sie bietet eines von mehreren bewährten Werkzeugen, die je nach Patient mehr oder minder aussichtsreich sind. Der weise Pragmatiker wählt und kombiniert sie undogmatisch. So setzt Heintze bei Multipler Sklerose von Fall zu Fall unter anderem auch auf Akupunktur, Homöpathie, Eigenbluttherapie, Phytotherapie, Bewegungstherapie, Neuraltherapie. Was Ottwell gesund machte, muss nicht jeden erlösen, der seine Diagnose teilt. Wer kann schon von vornherein ausschließen, dass er zu jenen fünf Prozent gehört, bei denen selbst Prof. Coimbra höchstpersönlich scheitert? Nirgendwo in der Medizin sind Allheilmittel für jedermann zu haben. Auch beim Gesundwerden führen viele Wege nach Rom (17) – und kaum weniger ins Nirgendwo, sofern man nicht frühzeitig kehrtmacht, um sich neu zu orientieren. Bei MS, wie überhaupt in der Heilkunde, ist sturer Methodenfetischismus öfter verhängnisvoll als zielführend. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen 1 Zit. nach Epoch Times, “A Simple Protocol Is Stopping the Progression of MS”, 27.8.2022, https://www.theepochtimes.com/health/a-simple-protocol-is-stopping-the-progression-of-ms_4676266.html?utm_source=brightnoe&src_src=brightnoe&utm_campaign=bright-2023-04-05&src_cmp=bright-2023-04-05&utm_medium=email&est=mG5ZhG50rVeSG9MHo9L9PNSY5Es7Iz4hhKLnAyVkE1LdmR146J%2FqJCKMH3FvZM96FUa9Whs%3D 2 Bestimmte T-Zellen des Immunsystems beeinträchtigen die myelinbildenden Zellen. Darüber hinaus richten sie„Kollateralschäden“ bei Nervenzellen oder deren Fortsätzen an. Siehe https://www.uni-wuerzburg.de/aktuelles/pressemitteilungen/single/news/multiple-s-1/ und die dort genannten Quellen. 3 Jodie Burton: “Is Vitamin D a Ray of Hope for Patients With MS?” Neurology Reviews 7;17.7 (2009), S. 1-16, https://www.mdedge.com/neurology/article/72716/multiple-sclerosis/vitamin-d-ray-hope-patients-ms 4 Jodie Burton u.a.: „A phase I/II dose-escalation trial of vitamin d3 and calcium in multiple sclerosis“, Neurology 74 (23), Jun. 2010, S. 1852-1859, doi: 10.1212/WNL.0b013e3181e1cec2. Epub 2010 Apr 28, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/20427749/ 5 Jagannath, V.A. et al.: Vitamin D for the management of multiple sclerosis. Cochrane Database of Systematic Reviews, Stand Okt. 2017; https://a-turl.de/9trm 6 D. Rotter: „Vitamin D – Heilmittel für MS und Autoimmunerkrankungen? Interview mit Dr. Coimbra über hochdosiertes Vitamin D für Multiple Sklerose und andere Autoimmunerkrankungen“, ohne Datum; https://www.vitamind.net/interviews/coimbra-ms-autoimmun/ 7 https://www.youtube.com/watch?v=4orV6qtc_6s , https://www.youtube.com/watch?v=3zXpKT0APwg&t=5s (ib. ab 24:30 und 28:20) 8 Danilo C. Finamor: „Coimbra. A pilot study assessing the effect of prolonged administration of high daily doses of vitamin D on the clinical course of vitiligo and psoriasis.” Dermato-Endocrinology 5 (1) 2013), S. 222–234. 9 C.C. Mok/Brad H. Rovin u.a.: „Vitamin D Deficiency As Marker for Disease Activity and Damage in Systemic Lupus Erythematosus“, Lupus 21(1) 2012, S. 36-42, doi: 10.1177/0961203311422094. Epub 2011 Oct 12, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21993384/ 10 Siehe https://www.vitamind.net/interviews/coimbra-ms-autoimmun/ . In diesem Interview erläutert Prof. Coimbra medizinische Einzelheiten. 11 Stand: Ende Juli 2023. 12 P. McCullough/J. Amend: „Results of daily oral dosing with up to 60,000 international units (iu) of vitamin d3 for 2 to 6 years in 3 adult males“, The Journal of Steroid Biochemistry and Molecular Biology 173, Oktober 2017, S. 308-312, doi: 10.1016/j.jsbmb.2016.12.009. Epub 2016 Dec 21, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/28012936/ 13 https://www.youtube.com/watch?v=U93z9MleSkk , Min. 27:30 14 https://medicalforum.ch/de/detail/doi/smf.2020.08365 ; weiterer Fall: A. Frei u.a., Swiss Medical Forum 2018; 18: 885-8; s. auch https://www.arznei-telegramm.de/html/2023_04/2304030_01.html , https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/hoch-dosiertes-vitamin-d-gefaehrdet-nicht-nur-ms-patienten 15 Siehe z.B. https://www.jphres.org/de/ratgeber/medikamente-multipler-sklerose-hilfe/ 16 Ana Claudia Domene: Multiple Sclerosis and (lots of) Vitamin D: My Eight-Year Treatment with The Coimbra Protocol for Autoimmune Diseases (2016), https://www.amazon.de/-/en/Ana-Claudia-Domene/dp/1519165315 17 Mehrere Beispiele https://www.stiftung-auswege.de/diagnosen/m/multiple-sklerose-ms.html aus der Online-Fallsammlung https://www.stiftung-auswege.de/veranstaltungen/diagnosen.html meiner Stiftung Auswege https://www.stiftung-auswege.de/ bestätigen dies. Titelbild: Engin_Akyurt/Pixabay Wichtig: Bitte beachten Sie den Abschnitt „Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen“ auf der KLARTEXT-Unterseite „Impressum“, https://www.klartext-online.info/impressum

  • Starb Daisy wirklich an Masern?

    Ein zweites Kind ist während der aktuellen Masernwelle in den USA gestorben. Es war infiziert und ungeimpft. Aber ist es deswegen  tot – oder weil es falsch behandelt wurde? Der Vater klagt an: „Dumme Ärzte haben meine Tochter umgebracht.“ Mainstream-Medien übergehen ihn – lieber missbrauchen sie auch diesen Fall zur Panikmache. Am 6. April meldete das Texas Department of State Health Services  (DSHS) “den zweiten Maserntod” während der anhaltenden Infektionswelle in den Vereinigten Staaten. Nach einem positiven Maserntest sei ein schulpflichtiges Kind, nachdem es in ein Krankenhaus in Lubbock, Texas, eingeliefert worden war, am 3. April “an den Folgen eines Masern-Lungenversagens verstorben. Das Kind war nicht geimpft und hatte keine bekannten Vorerkrankungen.” Anstatt zu recherchieren, übernehmen Leitmedien in den USA und weltweit diese amtliche Mitteilung seither unhinterfragt – und nutzen sie, um ihre Panikmache einhellig fortzusetzen. Damit erhöhen sie den Druck auf den neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., bis vor kurzem ein unbeirrbarer Impfskeptiker. Doch nun, im vermeintlichen nationalen Notstand, ruft er nachdrücklich zu Masernimpfungen auf. Weiß Kennedy denn, was wirklich geschah? Richtig ist: Am 3. April, um 1:50 Uhr nachts, starb die 8-jährige Daisy Hildebrand im Universitätsklinikum von Lubbock, rund 130 km vom Wohnort ihrer Familie in der ländlichen Gemeinde Seminole in Westtexas entfernt. Sie hatte sich mit dem Masernvirus angesteckt. Und sie war ungeimpft. Die übrige Wahrheit über Daisys Schicksal sollte sich Kennedy von dem Virologen Dr. Robert Malone , dem Lungenfacharzt Dr. Pierry Kory und dem Biologen Brian Hooker berichten lassen – dank der Eltern konnten sie Einblick in die Krankenakte nehmen. Dabei kam Haarsträubendes zum Vorschein: Als Daisys Eltern die Kleine ins Krankenhaus brachten, hatte sie ihre Maserninfektion – festgestellt mittels PCR-Test  - in Wahrheit schon seit zwei Wochen  überstanden. Trotzdem bekam sie kaum Luft, sie hustete und fieberte. Warum? Tatsächlich litt das Mädchen bereits  seit fast einem Vierteljahr  an einer chronischen Mandelentzündung, weswegen bereits eine Tonsillektomie geplant war, eine operative Entfernung der Mandeln. Hinzu kam Pfeiffersches Drüsenfieber, ausgelöst durch eine Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus. Daraufhin entwickelte das Kind eine Sepsis, eine bakterielle Blutvergiftung. Der ursächliche Erreger war ein hochgradig antibiotikaresistenter Escherichia coli -Keim („Superbug“), den sich Daisy vermutlich während eines ersten Krankenhausaufenthalts zwei Wochen zuvor auf der Intensivstation zugezogen hatte. Diese Infektion führte zu einem akuten Atemnotsyndrom (ARDS) – und ARDS, im Gegensatz zu Masern, ist tatsächlich lebensgefährlich. Verschiedene Studien ergaben eine Sterblichkeitsrate zwischen 35 und 77 % . (1) “Verrückt”, mit “lausigen Ideen”: vernichtendes Kollegenurteil über Daisys Ärzte Bei der Einlieferung bat Peter Hildebrand, der Vater, inständig darum, dass man seine Tochter vernebeltes Budesonid einatmen lässt: ein steroidhaltiges Inhalationsmittel, das normalerweise bei Asthma eingesetzt wird.  Bei einer Maserninfektion kann es „sehr hilfreich für entzündete Atemwege“ sein, wie Dr. Ben Edwards erklärt , ein Hausarzt für integrative Medizin, der eine Privatpraxis mit rund 2000 Patienten betreibt. Im Gegensatz zu Daisys behandelnden Ärzten wusste der Vater: Vernebeltes Budesonid lindert ARDS wirksam und risikoarm; rasch verbessert es Atemmechanik und Sauerstoffversorgung. Das Personal der Universitätsklinik lehnte Peter Hildebrands Anliegen jedoch strikt ab. Stattdessen bekam das Mädchen hochdosierte IV-(intravenöse) Steroide, per Infusion in ein Blutgefäß. Dies sollte eine überschießende Lungentzündung verhindern. Aber IV-Steroide unterdrücken  die Fähigkeit des Immunsystems, bakterielle Infektionen zu bekämpfen. Deshalb war es “eine lausige Idee” (Dr. Kory), dem Kind nicht gleichzeitig ein Antiinfektivum zu geben: ein Medikament, das die Ausbreitung eines infektiösen Organismus hemmen oder ihn gänzlich abtöten kann. Obendrein wurde das Kind mit Medikamenten sediert, die seinen Atemantrieb und die tiefe Atmung unterdrückten. Somit wurden eine Atelektase wahrscheinlicher: ein  teilweiser Kollaps oder Verschluss seiner Lunge. Die Fähigkeit der Lunge, Sauerstoff ins Blut zu bringen, verringerte sich dadurch - was es für Daisy noch schwieriger machte, sich von ihrer bakteriellen Lungenentzündung und Sepsis zu erholen. Am vierten Tag in der Klinik stieg bei Daisy die Anzahl der weißen Blutkörperchen von 4,5 auf 13 und am sechsten Tag auf alarmierend hohe 27. (2) Bei einer klassischen Masern-Lungenentzündung ist die Anzahl der weißen Blutkörperchen aber normal oder niedrig, erklärt Dr. Kory. „Es war verrückt, dass sie eine so hohe Anzahl weißer Blutkörperchen ignoriert haben. Es ist möglich, dass sie es als Folge der Steroide abgetan haben, aber als erfahrener Intensivmediziner würde ich WBCs über 20 niemals mit Steroiden in Verbindung bringen.“ (WBC: White Blood Cells , also weiße Blutkörperchen, Leukozyten.) Am siebten Tag verordneten die Klinikärzte dem Mädchen ein Antibiotikum – leider das falsche. Gegen Ceftazidim war der Bakterientyp, der die Lungenentzündung des Kindes verursachte, nämlich resistent. Es hätte Imipenem erhalten müssen. Wäre sogleich Daisys Sputum untersucht worden - Schleim oder Auswurf aus ihren Atemwegen -, so hätte man die spezifischen Bakterien, Pilze oder anderen Keime in ihrer Lunge identifizieren können, um herauszufinden, welche Art von Lungenentzündung sie hatte.  Doch auf diese Idee kam die Uniklinik viel zu spät, erst kurz vor ihrem Tod. Am achten Tag atmete Daisy nicht mehr. Woran starb das Mädchen also? An den Folgen einer Sepsis, verursacht durch eine chronische Mandelentzündung und Drüsenfieber, verschlimmert durch eine medizinische Fehlbehandlung. Dr. Kory nennt als Todesursache “ refraktäre Hypoxämie ”: Daisys Arterien bekamen nicht genug Sauerstoff, obwohl sie in den letzten vier Stunden ihres Lebens damit über ein Beatmungsgerät versorgt wurde. Schon das erste angebliche “Masern-Opfer” der momentanen Infektionswelle, die 6-jährige Kaylee Fehr, starb in Wahrheit, weil Ärzte pfuschten.  (Siehe KLARTEXT: “ Woran starb Kaylee wirklich ?”) Ärztliche Behandlungsfehler sind in den USA die dritthäufigste Todesursache . Eine Schutzimpfung dagegen ist weiterhin nicht in Sicht. „Nicht Masern, sondern dumme Ärzte sind es, die Menschen umbringen“, klagt Daisys Vater an. Der letzte Klinikarzt, der für sein sterbenskranke Kind zuständig war, habe sich zu sehr auf Daisys Maserninfektion konzentriert - und dabei die Möglichkeit übersehen, dass eine im Krankenhaus erworbene bakterielle Lungenentzündung ihre Atemfunktion beeinträchtigen könnte. „Er redete immer nur von Masern (…) und versuchte, alles auf die Masern zu schieben ... Er dachte nicht daran, auf etwas anderes zu testen. Und deshalb ist meine Tochter heute tot.“ Irre Empfehlung vom Gesundheitsamt Wie Dr. Edwards berichtet, habe er sich an die oberste texanische Gesundheitsbehörde gewandt, das Department of Social and Health Services  (DSHS). Er versuchte das DSHS dazu zu bewegen, auf Budesonid als mögliche Behandlung von akuter Atemnot nach einer Maserninfektion hinzuweisen. Die Antwort: Die einzige Empfehlung des Staates bezüglich Masern sei die MMR-Impfung. Und wenn sich ein Ungeimpfter bereits angesteckt hat? Für solche Fälle sind texanische Gesundheitsbehörden angewiesen , den Betroffenen innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Masernvirus eine Dosis des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR) verabreichen zu lassen, “um den Schweregrad der Erkrankung zu verringern”. So zu verfahren, sei brandgefährlich, warnt eine Hals-Nasen-Ohrenärztin nahe Houston, Dr. Mary Talley Bowden . Weist nicht schon die Packungsbeilage von Mercks MMRII, dem meistverabreichten Masernimpfstoff, darauf hin, dass eine Impfung für Schwangere, immungeschwächte oder fiebrige Personen kontraindiziert ist? „MMRII sollte keinesfalls an Personen verabreicht werden, die mit einer Infektion zu kämpfen haben - insbesondere nicht mit einer Maserninfektion“, so Bowden. „Der Impfstoff kann ähnliche Komplikationen heraufbeschwören wie die eigentliche Krankheit, einschließlich Hautausschlag, Fieber, Enzephalitis  und idiopathische thrombotische Purpura“ (ITP), eine schwere Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die körpereigenen Thrombozyten gebildet werden – dies führt zu einer Gerinnungsstörung, die Blutergüsse, punktförmige Haut- und Schleimhautblutungen hervorrufen kann. MMR-Impfungen sind gefährlicher als die Infektion, vor der sie schützen sollen Wäre es nicht Aufgabe einer Gesundheitsbehörde, eine Impfempfehlung mit Warnhinweisen zu verbinden? Von MMR-Vakzinen gehen schwerwiegende Gesundheitsrisiken  aus. Bei Jungen, die eine erste MMR-Impfung schon mit 12 bis 15 Monaten erhalten , liegt die Wahrscheinlichkeit, an Autismus zu erkranken, um 67 % höher  als bei Jungen, die erst nach ihrem dritten Geburtstag geimpft werden. Darüber hinaus verursacht der MMR-Impfstoff Fieberkrämpfe, Anaphylaxie ,  Meningitis , Enzephalitis, Thrombozytopenie ,  Arthralgie  und Vaskulitis . Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden dem Vaccine Adverse Event Reporting System  ( VAERS ), dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem für unerwünschte Impfnebenwirkungen,  41 Todesfälle  nach einer MMR- oder MMRV-Impfung gemeldet. Berücksichtigt man das leidige Phänomen des Underreporting  – nur 1 bis 5 % aller aufgetretenen Fälle werden tatsächlich erfasst -, dann ist womöglich von mehreren tausend MMR-Impftoten auszugehen – allein in den Vereinigten Staaten. Wie viele Masernopfer waren dort im selben Zeitraum zu beklagen? Zwei im Jahr 2015, einer 2019. Aber starben diese Drei, wie Kaylee, womöglich bloß mit , aber nicht wegen  Masern?  Und auch hierüber pflegen „Qualitätsmedien“ stillschweigend hinwegzugehen: Nach ausgeheilten Masern setzen häufig geistige und körperliche Entwicklungsschübe ein, vor den Augen verblüffter Eltern. Ärztliche Falldokumentationen und Studien bestätigen: Auch für andere Infektionserkrankungen sind Kinder anschließend weniger anfällig. Das Risiko von späteren Allergien, Multipler Sklerose, ja sogar Krebs sinkt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einer Atopie , Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa  zu erkranken - von Autismus  ganz zu schweigen. Darf journalistische Neugier die Frage ausklammern: Wie kam es überhaupt zu dem Ausbruch? MMR-Vakzine sind sogenannte Lebendimpfstoffe; sie enthalten abgeschwächte Mengen des Masernvirus. Einer  Studie aus dem Jahr 2024 zufolge scheiden ein Drittel der Kinder, die damit “gepikst” werden, das Lebendvirus anschließend aus – womit sie zu Ausbrüchen beitragen könnten. So produziert die Impfmafia vermeintliche Notlagen, deren risikoreiche Bekämpfung ihren Profit sicherstellt. Was ist mit Kennedy los? Wie Robert F. Kennedy Jr. laviert, seit er US-Gesundheitsminister ist, gibt Rätsel auf. Bis vor kurzem Amerikas prominentester Impfskeptiker, vergeht inzwischen kaum ein Tag, an dem er nicht nachdrücklich zu Masernimpfungen aufruft – in groteskem Widerspruch zu allen Ratschlägen und Warnungen, die jahrzehntelang von ihm zu hören waren. „Die wirksamste Methode, die Verbreitung von Masern zu verhindern, ist die MMR-Impfung“, verkündet er auf X, vormals Twitter. Zeigt RFK jetzt sein wahres Gesicht? Versucht er aus taktischen Gründen die Gemüter zu beruhigen, um nicht die Reformen zu gefährden, die er sich vorgenommen hat? Oder erpresst ihn der Tiefe Staat? Immerhin wagte Kennedy kürzlich darauf hinzuweisen , dass unkonventionelle Ärzte „etwa 300 an Masern erkrankte Kinder“ geheilt haben - mit Vitaminen und Lebertran vermieden sie die Masernimpfung. Was soll dieses peinliche Hin und Her, dieses Zaudern, dieses scheinbar feige Preisgeben eigener Standpunkte, bis zur Selbstverleugnung? Robert Malone wirbt für Nachsicht: „ RFK kann sich nicht gleich selbst in die Luft sprengen, denn dann kann er gar nichts mehr tun. Es ist nicht optimal, dass er strategisch vorgehen muss, aber er muss es. Das ist die Realität. Er ist nicht allmächtig, und er hat es mit politischen Kräften zu tun, die sowohl mächtig als auch gefestigt sind. (…) Bobby ist der Einzige, der die Eier hat, sich diesen Kräften auf seine Kosten entgegenzustellen ... und im Moment ist er ungeschützt und hat praktisch keine Deckung. Also lassen wir ihn vielleicht den Ball über das Feld bringen, bevor wir ihn bitten, sich in die Luft zu sprengen, wonach er überhaupt keinen Ball mehr befördern kann. (…) Wenn wir RFK ein Jahr Zeit geben, kann er seinen Kurs korrigieren, aber im Moment führt er eine Triage durch, mit dem Skalpell in der Hand ... alles, was weniger als chirurgische Präzision ist, wird den Patienten auf dem OP-Tisch umbringen. Wir müssen aufhören, an ihm herumzuzerren und über unseren gestoßenen Zeh zu jammern." Die klügere Vorsorge   Was, wenn nicht Spritzen nach Behördenschema, empfiehlt meine Stiftung AUSWEGE zur Masernprophylaxe? Sie anerkennt den Forschungsstand, an dem kein echter Faktencheck vorbeikommt: Ungeimpfte Kinder sind gesünder . Infekte aller Art verlaufen bei ihnen in der Regel milder, und sie enden schneller. Komplikationen kommen viel seltener vor, langwierige Schäden so gut wie nie. Wer sein Kind bestmöglich auf eine Masernerkrankung vorbereiten will, tut folglich alles, um seine Abwehrkräfte zu stärken: durch gute Ernährung, reichlich Bewegung, ausreichend Schlaf, echte statt digitale Sozialkontakte, nicht zuletzt ein heiles Zuhause. Und falls es sich infiziert hat? Informierte Eltern sehen darin kein schreckliches Missgeschick – sie verstehen, dass Infektionskrankheiten bei Kindern Sinn machen können, indem sie das Immunsystem trainieren und wappnen. (7) Also ist Panik fehl am Platz. Bei den allerersten verdächtigen Symptomen isoliert man das Kind unverzüglich in einer ruhigen, geschützten, abgedunkelten Umgebung, führt ihm reichlich Flüssigkeit zu, versorgt es mit zusätzlichen immunstärkenden Vitaminen und Mineralstoffen aus der Orthomolekularen Medizin, senkt zu hohes Fieber mit Wadenwickeln statt mit Paracetamol. Wie anthroposophische Ärzte berichten, heilen so behandelte Masern praktisch immer komplikationslos ab – und bescheren zumeist eine lebenslange Immunität, die Impfung hingegen nur vielleicht. Kein “Qualitätsmedium” hinterfragt gekaufte Impfexperten   Wann immer für Impfkampagnen getrommelt wird, kommt auf allen Kanälen seltsam regelmäßig der eingangs zitierte Paul Offit zu Wort. Als “renommierter Kinderarzt und Infektiologe“ preist  ihn der Nachrichtensender n-tv , wie auch der Deutschlandfunk , Der Spiegel   ebenfalls. Ehre, wem Ehre gebührt? Immerhin ist Offit Direktor des Vaccine Education Center  am Children's Hospital of Philadelphia (CHOP) sowie Professor für Vakzinologie und Pädiatrie an der Perelman School of Medicine der University of Pennsylvania. Mehrfach preisgekrönt, verfasste er etliche Bücher zu medizinischen und wissenschaftlichen Themen, darunter Autism's False Prophets  - Bad Science, Risky Medicine, and the Search for a Cure  (2007), Vaccines and Your Child:   Separating Fact from Fiction (2011) und Bad Advise  (2018). Eine Koryphäe also – und “buchstäblich ein Lebensretter”, wie die Skeptikervereinigung CSICOP schwärmt? (3) Was Leitmedien durchweg unter den Teppich kehren, sind massivste, längst aufgedeckte Interessenkonflikte dieser vermeintlichen Autorität in Sachen Impfstoffsicherheit. Als hochbezahlter “Berater” ist Offit fast schon eine halbe Ewigkeit für den Pharmariesen Merck tätig – einen der weltgrößten Hersteller von Masernimpfstoffen. Mercks bekanntestes Produkt ist M-M-R® II, ein Kombinationsimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR). Außerdem bietet er ProQuad® an, der zusätzlich Windpocken (Varizellen) abdeckt. Offits Forschungslehrstuhl an Philadelphias Kinderklinik (CHOP)  finanziert Merck mit 1,5 Millionen Dollar. Für die Entwicklung eines Rotavirus-Impfstoffs namens RotaTeq erhielt  Offit von Merck einen Zuschuss von 350.000 Dollar. Dieses Vakzin verkaufte das CHOP schließlich an den spendablen Sponsor für 182 Millionen Dollar. 2006 erreichte Merck die Zulassung von RotaTeq. Bei Offit und seinen Miterfindern verblieben die Patentrechte. Damit hatten sie Anspruch auf laufende Lizenzgebühren in Millionenhöhe – wahrlich „wie ein Lottogewinn“, so räumte Offit 2008 in einem Newsweek - Artikel  ein. Das Infoportal Age of Autism  schätzt seinen Anteil auf mindestens 29 Millionen Dollar. (4) Angesichts solch beträchtlicher finanzieller Verbindungen zur pharmazeutischen Industrie müsste jedem echten Journalisten die Frage auf der Zunge brennen: Werden Offits uneingeschränkte Lobpreisungen von Impfstoffen von keinen anderen Faktoren als einwandfreien wissenschaftlichen Untersuchungen beeinflusst? Kann ich es verantworten, meinen Lesern solch ein zweibeiniges Pharma-Sprachrohr als unabhängigen Sachverständigen zu präsentieren? „Man sollte ihn ins Gefängnis stecken und den Schlüssel wegwerfen“, soll Robert F. Kennedy Jr.   schon 2013 über Offit gesagt haben. (5) Gehört bloß Offit dorthin? (6) Follow the Science? Follow the Money.   ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Siehe https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC10692616/ ; https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7912364/ ; https://www.malone.news/p/breaking-news-another-texas-child (2)   Wenn bei einem Blutbild die Anzahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) mit "4" angegeben wird, meint man in der Regel: 4 × 10⁹ Leukozyten pro Liter Blut (= 20.000 Leukozyten/µl, da 1 µl = 1 Mikroliter = 10⁻⁶ Liter). Bei Erwachsenen liegt der Normalwert für Leukozyten typischerweise bei 4 bis 10 × 10⁹/L (= 4.000–10.000/µl); für ein 8-jähriges Kind bei 4,5 bis 13 x 10⁹/L (= 4.500 – 13.000 Leukozyten/µl). Ein Wert über 13 × 10⁹/L spricht für eine Leukozytose (z. B. Infektion, Entzündung, o. ä. (3)   "CSI Announces Paul Offit As Winner of the 2013 Balles Prize" . Skeptical Inquirer , Juli 2014 CSICOP, https://web.archive.org/web/20190119174727/ . (4)   Siehe https://www.skyhorsepublishing.com/9781632206015/thimerosal-let-the-science-speak/ (5)   Zit. von Paul Offit selbst in seinem Buch Bad Advise  (2018), Kap. 11 .   (11) Siehe meine Artikelserie “Dressierte Halbgötter ”. (6)   Siehe die KLARTEXT- Artikelserie “Dressierte Halbgötter ”. Titelbild: wayhomestudio/Freepik

  • Lithium für alle?

    Lithium, ein altbewährtes Antidepressivum, täte nicht bloß psychisch Kranken gut, so meint ein Fachmann für Nahrungsergänzungsmittel nach einem Selbstversuch. Einen Stimmungsaufheller könnte die bedrückte Republik wahrlich gut gebrauchen – vorausgesetzt, es drohen keine Nebenwirkungen. Gerade mal einen Millimeter lang und sieben Hundertstel Millimeter dick, bakterienfressend im Erdboden gemäßigter Klimazonen unterwegs, meistens schon nach 20 Tagen tot: So ein kurzlebiger Winzling scheint zu einem überaus belanglosen Dasein verdammt. Für Caenorhabditis elegans  jedoch, einen Fadenwurm, gilt dies mitnichten. Seit über 60 Jahren ermöglicht er als Modellorganismus forschenden Biologen und Medizinern bahnbrechende Erkenntnisse. Eine davon fesselte die Aufmerksamkeit von Lorenz Borsche, einem Hobbyforscher aus Heidelberg, dessen Neugier immer schon viel zu groß war, als dass ein einziges Thema ausgereicht hätte, sie zu befriedigen. Physik und Mathe hatte er zunächst studiert, dann Soziologie und Politologie. Bald darauf befasste er sich beruflich mit Energie- und Umweltforschung, Laborsoftware, Produktionsplanungs- und Steuerungssystemen, Internetshops und Marktforschung. Über ein Vierteljahrhundert Lebenszeit widmete er dem Verkauf des gedruckten Worts; er gründete und leitete die größte Genossenschaft im deutschen Sortimentsbuchhandel. Dann wechselte er in den erfüllten Unruhestand, machte Gesundheit zum Hauptthema, entdeckte sein Autorentalent, veröffentlichte 2018 ein erstes Buch über Zucker – Tödliche Versuchung . (1) Drei Jahre später folgte sein zweites: Nahrungsergänzung im Selbstversuch . (2) Und ab Seite 81 dieses Buchs wird klar, wie Caenorhabditis elegans , jenes unscheinbare Würmchen, es geschafft hat,   für Lorenz Borsche bedeutsam zu werden. Das war 2017. Da stieß Borsche auf Studienergebnisse (3) einer Forschergruppe der Unis Jena und Potsdam aus dem Jahre 2011, die ihn verblüfften: Fadenwürmer der Gattung C. elegans  lebten länger, wenn sie etwas Lithium ins Futter bekamen. Ohne diesen Zusatz im Nährmedium, in dem man sie hielt, segneten sie schon 12 Tage nach Versuchsbeginn das Zeitliche. Fünf Millimol Lithium verlängerten ihre Lebensspanne durchschnittlich um ein Viertel, zehn Millimol sogar um bis zu 45 %. Was schert dieser Zusammenhang einen Nichtwurm wie unsereins? Dieselben Forscher, gemeinsam mit japanischen Kollegen, zeigten in einer weiteren Studie auf: Je mehr Lithium das Trinkwasser von 19 japanischen Regionen enthielt, desto höher war dort die Lebenserwartung. Zugleich kam es dort zu weniger Suiziden. (4) Dasselbe Phänomen beschrieb eine österreichische Studie, ebenfalls im Jahr 2011. (5) Zehn Jahre später bestätigte diesen Zusammenhang eine iranische Metaanalyse  von 13 Studien. Schon eine 1990 in den USA veröffentlichte Untersuchung hatte in Regionen mit erhöhten Lithiumkonzentrationen im Trinkwasser eine deutlich verringerte Suizidrate festgestellt. (6) Folgt aus alledem nicht: Die ständige Aufnahme von Lithium in niedriger Dosis kann menschliches Leben nicht bloß verlängern, sondern erheblich aufhellen? Lithium? Ausgerechnet jenes Leichtmetall, das die meisten von uns eher in Batterien, Röntgenfilmen und Kupferlegierungen, in Glas und Keramik vermuten würden als in nahrhaftem Essen? Borsche war fasziniert. Denn die Forschung, auf die er gestoßen war, betraf zwei seiner Hauptanliegen. Liebend gerne würde er  möglichst lange möglichst gesund leben – dazu befasste er sich schon seit längerem mit Ernährungsweisen und Nahrungsergänzungsmitteln. Und endlich besser drauf sein wollte er. Eine Frohnatur war er nämlich nicht unbedingt. Er neigte dazu, sich über Enttäuschungen und Misserfolge ausgiebig zu ärgern. Jahr für Jahr setzte ihm der “Winterblues” übel zu. Zur “dunklen Stunde”, zwischen drei und vier Uhr morgens, lag er allzu oft schlaflos im Bett, düstere Gedanken wälzend. Womöglich waren seine psychischen Tiefs familiär mitbedingt, denn “ich komme aus einer Familie, in der die bipolare Krankheit, also Manie und Depression, nicht unbekannt ist”. (7) Schon zu Borsches Jugendzeit war Lithium – in Form von Salzen wie dem Lithiumcarbonat - die Standardarznei gewesen, um bipolar schwer gestörte Patienten recht rasch, binnen weniger Wochen, aufzufangen und zu stabilisieren. Warum sollte sein Einsatz auf die Psychiatrie beschränkt bleiben? Könnte es nicht uns allen zugute kommen, gerade hierzulande? Nirgendwo ist das irdische Jammertal tiefer als zwischen Flensburg und Garmisch. Keine Bange vor Nebenwirkungen Wäre das nicht gefährlich? Eine Lithiumtherapie kann recht unangenehme Nebenwirkungen mit sich bringen: Sie reichen von Gewichtszunahme, Kreislaufproblemen, Zittern, Übelkeit und Erbrechen über Veränderungen des Blutbilds, Müdigkeit und Durchfall bis hin zu einer Unterfunktion der Schilddrüse. Eine überhöhte Dosis kann zu Herzrhythmusstörungen, Krämpfen, Nierenschäden, einem Koma führen. Schwangere, die mit zuviel Lithium behandelt wurden, brachten in seltenen Fällen Kinder mit Herzfehlern zur Welt. Aber wie überall in der Pharmazie ist es die Dosis, die das Gift macht. Für einen bipolar erkrankten 70-Kilo-Normpatienten liegt die therapeutische Tagesdosis nach einer Einschleichphase bei rund 200 Milligramm metallisches Lithium. Könnte nicht schon eine weitaus geringere Menge ausreichen, uns allen gut zu tun, und das risikofrei? Davon ist Lorenz Borsche überzeugt, seit er ängstlichen Zeitgenossen eines voraus hat: Gründlich recherchierte er den Forschungsstand. Seither weiß er: Lithium vollständig zu vermeiden, in Sorge wegen seines toxischen Potenzials, ist ohnehin ebenso unmöglich wie unnötig. Ein Liter Grundwasser enthält bis zu 500 Mikrogramm (= 0,5 mg) Lithium. In unseren Mineralwässern steckt fast immer Lithium, zumeist unter oder um ein Milligramm pro Liter, vereinzelt aber auch mehr als zehn Milligramm. Gar mit 21 Milligramm kann der Bonifaciusbrunnen im hessischen Bad Salzschlirf aufwarten. Auch über viele Nahrungsmittel nehmen wir Lithium auf. Am meisten steckt in Vollwertgetreide, Reis, Milch und Gemüse wie Zwiebeln, Knoblauch, Zuckerrüben und Kartoffeln, mit 0,5 bis 3,4 mg/kg. Wesentlich geringer ist der Lithiumgehalt von tierischen Lebensmitteln wie Fleisch, Eier und Butter; er liegt ungefähr bei 12 Mikrogramm (µg) = 0,012 mg pro Kilo. Lithium zu verteufeln, wäre folglich Humbug. Dieses Spurenelement steckt in jedem von uns, zeitlebens – offenkundig ohne uns zu schaden oder gar umzubringen. Welche Mengen wären nützlich und unbedenklich? Wie viel wäre zuviel? Im Selbstversuch “wie neu geboren” Das erkundet Lorenz Borsche in einem spannenden Selbstversuch: Seit fünf Jahren nimmt er täglich zehn Milligramm Lithium zu sich – ungefähr ein Zwanzigstel der Dosis, die in der Psychiatrie zum Einsatz kommt, somit fernab jeglicher Bedenklichkeit. Seither fühlt er sich wie verwandelt: ausgeglichener, gelassener, lebensfroher, viel öfter als früher in heiterer Grundstimmung. Depressive Episoden haben sich zwar nicht vollständig verflüchtigt – aber sie kommen seltener, kürzer, schwächer vor. Setzt Borsche da nicht voreilig seine Gesundheit aufs Spiel? Wie töricht ein Alltagseinsatz wäre, scheint sich bereits in den 1940-er Jahren in den USA herausgestellt zu haben. Weil Lithiumchlorid salzig schmeckt, wurde es dort als Ersatz für Kochsalz eingesetzt. Die Folge waren schwere, vereinzelt sogar tödliche Vergiftungen. Dieser Skandal verhinderte lange Zeit, dass Lithium als Psychopharmakon Karriere macht. (8) Über Langzeiteffekte einer niedrig dosierten Dauereinnahme von Lithium liegen tatsächlich so gut wie keine wissenschaftlichen Studien vor. Die braucht Lorenz Borsche aber auch nicht. Mehr als zehn Milligramm Lithium pro Tag: So viel könnten ihm bereits ein bis zwei Liter Mineralwasser liefern. Muss er davor Angst haben? In der Fachliteratur stieß Borsche auf die Einschätzung, der tägliche Lithiumbedarf des menschlichen Organismus liege bei etwa zehn Milligramm (9) – das entspräche exakt seiner gewählten Dosierung. Zugleich würde es bedeuten, dass die meisten von uns ganz erheblich unterversorgt mit diesem Spurenelement sind, wie auch mit Magnesium, Eisen, Selen, Vitamin D und B12, Folsäure (B9) und weiteren Mikronährstoffen. Im Durchschnitt nimmt ein Deutscher nämlich bloß 0,8 Milligramm  Lithium auf. Das dürfte uns kaltlassen, falls Lithium “keine biologische Funktion hat”, wie Wikipedia behauptet . Doch hier streut unser “digitales Weltgedächtnis” womöglich Fake News, wie so oft, sobald es um Gesundheitsthemen geht. Unter Experten mehren sich Stimmen, die dieses Spurenelement, weil es auf vielfältige Weise unsere Gesundheit fördert, für ebenso “essentiell” erachten wie Eisen, Fluor, Jod, Kupfer, Mangan, Chrom, Molybdän, Selen und Zink. Selbst vor Demenz scheint es zu schützen. (10)   “Komplott” hintertreibt unsere Lithiumversorgung Ein habilitierter Arzt und Molekulargenetiker gibt Borsche vollauf recht: Dr. Michael Nehls, der seit seinem Spiegel -Bestseller Das Lithium-Komplott  als Deutschlands “Lithium-Papst” gilt. Gestützt auf hunderte Studien, lautet seine Kernbotschaft: Lithium ist in Wahrheit ein essentielles Spurenelement - lebenswichtig. Ein weitverbreiteter Lithium-Mangel trägt seines Erachtens wesentlich bei zum geradezu pandemischen Anstieg schwerwiegender geistiger Entwicklungsstörungen und psychischer Krankheiten, die Nehls als „Mentales Immundefizienz-Syndrom“  zusammenfasst. Die fatalen Folgen, so warnt Nehls, reichen von Autismus über chronische Erschöpfung, Gehirnnebel, Verlust an Lebensfreude, Angst-Syndromen, Depression und Suizid bis hin zu Alzheimer. “Es gibt keine Zivilisationskrankheit, die nicht durch Lithium direkt oder indirekt positiv beeinflusst wird.” Ein regelrechtes “Komplott” von Politik und Pharmaindustrie, der vor nicht patentierbaren Naturheilmitteln graut, blockiere jedoch eine angemessene Lithium-Versorgung der Bevölkerung, die sie mental stabiler und leistungsfähiger, schlicht gesünder machen würde. “Ich stelle mich nicht gegen die Wissenschaft, im Gegenteil”, sagt er. “Ich habe nur ein Problem damit, wenn wissenschaftliche Beweise ignoriert und unter den Teppich gekehrt werden. Es wird an kranken Menschen zu viel Geld verdient. Die Medizin ist zur Industrie verkommen und diese ist extrem lukrativ.” “Wunderbarer Schutzschirm” – für 4 Cent pro Tag Wie kommt man an Lithium , wenn nicht als Patient? Schwer bis gar nicht, jedenfalls in den Ländern der Europäischen Union. Ein Anhang der EU-Richtlinie für Nahrungsergänzungsmittel Nem-RL , 2002/46/EG,  listet alle erlaubten Vitamin- und Mineralstoffverbindungen auf – Lithium zählt nicht dazu. Internetrecherchen führen zu Versandhändlern in England, den USA und der Schweiz. Lithium aus dem Ausland zu beziehen, ist freilich teuer, obendrein riskant: Der Zoll fängt solche Warensendungen immer zuverlässiger ab. Nicht registrierte Arzneimittel zu importieren, ist zwar (noch) nicht verboten, zum persönlichen Bedarf dürfen sie in einer Drei-Monats-Dosis eingeführt werden. Bei argwöhnischen Zollbeamten vorzusprechen, ihnen die Sachlage zu erklären und den dringenden Eigenbedarf nachzuweisen, kann allerdings reichlich Nerven kosten. Auf absehbare Umstände will sich Lorenz Borsche gar nicht erst einlassen. Er beschafft sich das Mittel aus deutschen Apotheken auf Rezept, entgegenkommenderweise ausgestellt von einem verständigen Hausarzt, der Borsches Selbstversuch unbedenklich findet. Bis vor kurzem griff er zu “Lithiofor”; neuerdings ist es jedoch zumindest vom deutschen Markt verschwunden – “außer Handel” – und bloß noch in der Schweiz erhältlich, als Lithiumsulfat mit 83 mg Lithium. Hierzulande nach wie vor erhältlich sind hingegen “Quilonorm” und “Quilonum”, beide mit je 450 mg Lithiumcarbonat. Eine Tablette enthält rund 85 mg Lithium. Ein weiteres Präparat, “Hypnorex”, mit 400 mg Lithiumcarbonat, liefert 75 mg pro Tablette; bei “Neurolepsin”, mit 300 mg Lithiumcarbonat, sind es 56 mg je Tablette. (11) Mit einem Tablettenteiler stückelt Borsche die Pillen so, dass er auf täglich 10 mg kommt - das entspricht exakt jener Menge, die Forscher zum Grundbedarf erklärt haben (s.o.). Somit schluckt er nur ein Zwanzigstel der Dosis, die in der Psychiatrie zum Einsatz kommt - fernab der Gefahrenzone, aber offenbar in seiner Komfortzone, denn die dunklen Stunden, versichert er, gibt's nicht mehr. Mit umgerechnet ein paar Cent pro Tag “kaufe ich mir einen wunderbar wirksamen Schutzschirm gegen die dunklen Stunden und den immer lauernden Winterblues.” (12) Diesen “Schutzschirm” empfindet Lorenz Borsche keineswegs als pharmazeutisch-künstlich. “Für mich ist Lithium ein existenziell notwendiger Mikronährstoff”, stellt er klar. “Dessen Mangel hat nachweisliche Auswirkungen, ebenso wie ein Mangel an D3 bei Depressionen. Unser Grundzustand sollte heiter, optimistisch und empathisch sein, nicht misslaunig oder gar aggressiv. Unter Mikronährstoffmangel leiden einige Organe spezifisch. Auch unser Gehirn tut es, wenn ihm Lithium fehlt.” (13) Mit Lithium zur “Schönen neuen Welt”? Eine Psychodroge für alle? Dazu fällt einem unwillkürlich Huxleys Dystopie  einer “Schönen neuen Welt” (14) im Jahr 2540 ein, in welcher die Massen mit der Glücksdroge “Soma” ruhiggestellt werden. Mit einer ähnlichen Idee fiel kürzlich der isaelische Zukunftsforscher Yuval Harari auf, ein Vordenker des Weltwirtschaftsforums: Er sagt voraus, die Vierte Industrielle Revolution, in der Künstliche Intelligenz bald so gut wie jegliche Arbeit besser erledigt als unsereins, werde Milliarden von “ nutzlosen Essern ” hervorbringen. Wie stellt man sie zufrieden, solange Euthanasie ausscheidet? Wie hält man sie davon ab, sinnentleert auf systemkritische Gedanken zu kommen und aufmüpfig zu werden? Mit Computerspielen und Drogen. Solche Hintergedanken einem Lorenz Borsche zu unterstellen, wäre allerdings ebenso gemein wie daneben. In Sachen Lithium, wie bei Nahrungsergänzungsmitteln allgemein, betont er bei jeder Gelegenheit, er habe keine Patentrezepte für jedermann – vielmehr beschreibe er seinen eigenen Weg. Was für ihn persönlich genau das Richtige war, muss es keineswegs für all seine Mitmenschen sein. “Ich bin weder ein Arzt noch ein Heiler, und ich werde tunlichst vermeiden zu sagen: ‘Sie müssen nur dies und jenes tun, dann wird ganz sicher …’ Ich erzähle meine Geschichte.” (15) Im übrigen macht anhaltendes psychisches Wohlergehen nicht zwangsläufig unkritisch, im Gegenteil: Erst wer sich überwiegend wohl in seiner Haut fühlt, ist stark genug, sich mit der unheilen Welt auseinanderzusetzen. Wen erfreut nicht diese Aussicht, abgesehen vom Fadenwurm? ( Harald Wiesendanger ) P.S.: Bitte beachten Sie auch bei diesem Artikel den Abschnitt „Haftungsausschluss und allgemeiner Hinweis zu medizinischen Themen“ im Impressum  vom KLARTEXT. Aktualisierte Fsssung eines KLARTEXT-Artikels vom 4. Februar 2024. Anmerkungen 1        Braumüller: Wien 2018, https://www.braumueller.at/t?isbn=9783991002413 2        Braumüller: Wien 2021, https://www.braumueller.at/t?isbn=9783991003250 3        K. Zarse u.a.: “Low-dose lithium uptake promotes longevity in humans and metazoans”, European Journal of Nutrition  50/2011, S. 387-389, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/21301855/ 4        H. Ohgami u.a.: “Lithium levels in drinking water and risk of suicide”, British Journal of Psychiatry 194/2009, S. 464-465, https://doi.org/10.1192/bjp.bp.110.091041 5        Nestor D. Kapusta u.a.: “Lithium in drinking water and suicide mortality ”, British Journal of Psychiatry: The Journal of Mental Science , 198 (5) 2011, S. 346–350, doi : 10.1192/bjp.bp.110.091041 , PMID 21525518 . 6        Gerhard N. Schrauzer, Krishna P. Shrestha: “ Lithium in drinking water and the incidences of crimes, suicides, and arr ests related to drug addictions”, Biological Trace Element Research   25, Mai 1990, S. 105–113, PMID 1699579 . 7        Borsche: Nahrungsergänzung , a.a.O, S. 83 8        https://de.wikipedia.org/wiki/Lithiumtherapie , Abschnitt “Geschichte” 9        Reis 1960, nach Lutz Schneider: Lithium und Lithiumcarbonat (2019),  S. 17, https://d-nb.info/1215942850/34 10    Sean M. J. McBride u. a.: “ Pharmacological and Genetic Reversal of Age-Dependent Cognitive Deficits Attributable t o Decreased presenilin Function”, The Journal of Neuroscience   30 (28) 2010, S. 9510–9522, doi:10.1523/JNEUROSCI.1017-10.2010 ; Lars Vedel Kessing u.a.: “Association of Lithium in Drinking Water With the Incidence of Dementia ”, JAMA Psychiatry  74 (10) 2017, S. 1005, doi : 10.1001/jamapsychiatry.2017.2362 .) 11 Nach Angaben von Lorenz Borsche in einer privaten E-Mail vom 30. Januar 2024. 12    Borsche: Nahrungsergänzung , a.a.O, S. 91 13 Zit. Lorenz Borsche, aus einer privaten E-Mail vom 2. Februar 2024. 14    Aldous Huxley: Schöne neue Welt. Ein Roman der Zukunft , 7. Auflage Frankfurt a.M. 2018. 15    Borsche: Nahrungsergänzung , a.a.O, S. 13 Titelbild: Collage aus Bildern von Ajale/Pixabay und 8385/Pixabay

  • Polio-Impfung auf dem Prüfstand

    Benötigen Kinder heutzutage noch eine Impfung gegen Polio? Nutzen und Risiken will Amerikas neuer Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. gegeneinander abwägen lassen. Sein wichtigster Berater fordert, die Zulassung zu widerrufen. Pro-Vaxxer reagieren entsetzt. Zurecht? Nein, grundsätzlich habe er überhaupt nichts gegen Impfungen, so beteuerte Robert F. Kennedy am 29. Januar bei jener Anhörung im Senat, von der seine Berufung zu Amerikas neuem Gesundheitsminister abhing. Er setze sich lediglich dafür ein, jede einzelne auf den Prüfstand zu stellen, um Nutzen und Risiken gegeneinander abzuwägen. Wozu? Damit Eltern eine wahrhaft „informierte Zustimmung“ zu Impfungen ihres Kinds überhaupt erst möglich wird. „Herr Kennedy hat schon lange gesagt, dass er Transparenz bei Impfstoffen will und den Menschen eine Wahlmöglichkeit geben möchte”, erläuterte seine Sprecherin Katie Miller. Kennedys ambitionierter Faktencheck soll auch Polio-Impfstoffe einschließen. Schließlich hatte Kennedys wichtigster Berater, der Anwalt Aaron Siri, schon 2022 bei Amerikas oberster Aufsichtsbehörde für Arzneimittel, der FDA, beantragt , die Zulassung des Vakzins gegen Kinderlähmung zu widerrufen – wie auch gegen Hepatitis B und 12 weitere Valkzine. (Seit drei Jahren „prüft“ die FDA diesen Antrag.) Seine Polio-Petition hatte der auf Impfstoffklagen spezialisierte Siri im Namen des gemeinnützigen Informed Consent Action Network  (ICAN) eingereicht; dessen Gründer, der überaus impfkritische Fernseh- und Filmproduzent Del Bigtree, steht Kennedy ebenfalls nahe, wie die New York Times   berichtete . An der Befragung und Auswahl von Kandidaten für Spitzenpositionen im Gesundheitsministerium wirkte Siri mit. Schon während Kennedys eigener Präsidentschaftskampagne hatte Siri ihm assistiert. Er galt als aussichtsreichster Kandidat für den höchsten juristischen Posten im Gesundheits- und Sozialministerium, den des General Counsel . Dazu kam es wohl nur deshalb nicht, weil Siri davon ausgeht, außerhalb der Verwaltung mehr Einfluss nehmen zu können;.in seiner Kanzlei Siri & Glimstad beaufsichtigt er etwa 40 Fachleute, die an Impfstofffällen und -richtlinien arbeiten. Zahlreichen Eltern half er, Impfvorschriften zu umgehen. (1) “Ich liebe ihn”, schwärmte Kennedy über Siri in einem Podcast . Bald wieder “schutzlos ausgeliefert”? Pro-Vaxxer schlagen entsetzt Alarm. Schnappatmend warnen sie vor einer katastrophalen Fehlentscheidung, die womöglich eine der vermeintlich größten Errungenschaften in der Geschichte der Medizin zunichte macht. Am 12. April 1955 gab die damalige US-Regierung unter Präsident Dwight D. Eisenhower den von Jonas E. Salk entwickelten Polio-Impfstoff frei. Bevor er verfügbar war, habe Polio allein in den USA jedes Jahr 15.000 Fälle von Lähmungen verursacht; bei einem großen Ausbruch 1952 waren es angeblich 58.000, mit über 3000 Todesopfern . Krankenhäuser seien überfüllt gewesen mit behinderten oder schwer kranken Patienten, so die National Library of Medicine . Voller Angst isolierten sich damals Familien, weil sich das Virus leicht unter Kindern verbreitete. Erst mit Salks Entdeckung habe dann die Kehrtwende eingesetzt; der große Durchbruch sei sechs Jahre später gelungen, als die Schluckimpfung eingeführt wurde, anstelle der gefürchteten Spritzennadel. Innerhalb kürzester Zeit, so behaupten Befürworter, seien die Meldezahlen für Polio-Fälle anschließend praktisch gegen Null gesunken. Längst gelten die Industrienationen offiziell als poliofrei. Allerdings warnen Ärzte davor, ein Aussetzen der Polioimpfungen könne dazu beitragen, dass die gefürchtete Krankheit wieder Fuß fasst. „Millionen von Menschen“, schwante der New York Times , wären dann wieder schutzlos einem Virus ausgeliefert, das “Lähmungen oder den Tod verursachen kann”. Zudem müssten Kennedy und Siri selbst im Weißen Haus auf Widerstand gefasst sein. Zwar hat auch Donald Trump versprochen, „sehr ernsthafte Tests“ durchführen zu lassen und einige Impfstoffe abzuschaffen, „wenn ich denke, dass sie gefährlich und nicht nützlich sind“, wie er in einem Interview mit dem Time Magazine  betonte. Am 8. Dezember 2024 erklärte Trump in der NBC-Sendung „ Meet the Press ”, er sei durchaus offen für eine Überprüfung von Impfstoffen und Autismus – mit einer Ausnahme: „Der Polio-Impfstoff ist das Beste” (“ the greatest thing ”). Wenn mir jemand sagt, ich solle den Polio-Impfstoff abschaffen, muss er sich wirklich anstrengen, um mich zu überzeugen.“ (2) Ist Kennedy nun dabei, Wortbruch zu begehen? Hatte er während seiner Senatsanhörung nicht wörtlich versichert : “I support the measles vaccine. I support the polio vaccine. I will do nothing as HHS secretary that makes it difficult or discourages people from taking either of those vaccines.” Sind Kennedy und Siri tatsächlich von Sinnen? Faktencheck: Wie begründet ist die Panikmache um Kinderlähmung? Kinderlähmung handelt man sich durch den Mund ein, nicht über die Nase. Anders als bei Covid-19, Influenza, Masern, Tuberkulose, Windpocken, Keuchhusten, Mumps und Röteln wird der Polio-Erreger in erster Linie nicht über die Luft übertragen, sondern hauptsächlich oral aufgenommen – insbesondere durch Trinkwasser, das Fäkalien mit dem Wildvirus verseucht haben. Daraus folgt: Die wirksamste Maßnahme, um Kinderlähmung einzudämmen, besteht in einer guten Trinkwasseraufbereitung, besseren sanitären Verhältnissen und moderner Hygiene - dadurch wird ein Kontakt mit dem Wildvirus unwahrscheinlich. Diese Art von Seuchenprophylaxe findet seit dem 20. Jahrhundert in Industrienationen statt. Und eben deshalb ging die Anzahl der Polio-Erkrankungen und –Todesfälle drastisch zurück, lange bevor  geeignete Impfstoffe auf dem Markt waren: “Im Großteil der zivilisierten Welt”, so stellt der Medizinjournalist Bert Ehgartner klar, “ist eine Kontamination mit Polio-Wildviren heute ähnlich unwahrscheinlich wie ein Kontakt mit Außerirdischen. Die Polio ist in den Industrieländern nicht wegen der Impfung ausgestorben. (…) Es ist deshalb völlig unlogisch, dass ein Aussetzen der Impfung wieder zu einem Comeback der Polio führen würde. (…) Ihre Sinnhaftigkeit für die Normalbevölkerung? Sehr gering bis null.” (3) Zudem verschwand eine Verwechslungsgefahr. Seit Ende des 19. Jahrhunderts kam es öfters zu Poliomyelitiswellen, wo neurotoxische Gifte wie Blei-Azetat und DDT ausgiebig versprüht wurden. Kaum war ihr Einsatz verboten, sanken die offiziellen Poliozahlen. (4) Seit 1978 kein einziges poliokrankes Kind mehr hierzulande “Das letzte deutsche Kleinkind”, konstatierte  Dr. Gerhard Buchwald (1920-2009), impfkritischer Facharzt für Lungenkrankheiten und Innere Medizin, Mitte der neunziger Jahre (5),  “erkrankte 1978 an Poliomyelitis. Seitdem hat es nur noch Lähmungsfälle gegeben, die nach der Poliomyelitis-Impfung aufgetreten sind.” Dabei blieb es bis heute: Auch im 21. Jahrhundert wurde in Deutschland bislang kein einziger durch Wildviren verursachter Poliomyelitis-Fall mehr registriert. Zwar tauchten im November 2024 in Abwasserproben aus mehreren deutschen Städten - darunter München, Bonn, Köln und Hamburg - Polioviren auf; sie stammten aber vermutlich von Migranten aus Ländern, in denen noch der orale Lebendimpfstoff verwendet wird.  “Wenn seit 1978 kein deutsches Kind an Polio erkrankt ist, muss doch die Frage erlaubt sein, ob die Impfung gegen Polio überhaupt noch notwendig ist, denn sie hinterlässt zwar wenige, aber besonders folgenschwere Impfschäden”, fand Dr. Buchwald. “Meines Erachtens kann auch diese Impfung ohne Bedenken in ein späteres Lebensjahr verlegt werden. (…) Wenn die Polioimpfung wirklich einen Schutz hinterlässt, dann können beim Wiederauftreten der Polio in kürzester Zeit die gefährderten Regionen geimpft werden.” Verantwortungslos? Wir schließen Kranken- und Unfallversicherungen, Haftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherungen ab, um für persönliche Katastrophen gewappnet zu sein - egal wie unwahrscheinlich es ist, dass sie eintreten. Sollten wir, um auf Nummer Bombensicher zu gehen, mit Polio nicht genauso hypervorsichtig verfahren? Wir tun es, weil uns eine Heidenangst vor dem Polio-Erreger, dem Neurotropen Enterovirus, eingejagt worden ist. Doch diese Angst ist extrem übertrieben. 90 bis 95 % aller von ihm ausgelösten Fälle verlaufen klinisch unauffällig, symptomarm oder völlig symptomfrei. Jeder zwanzigste Infizierte entwickelt Beschwerden, die einem grippalen Infekt ähneln; noch seltener kommt es zu einer aseptischen Meningitis. Davon genesen Betroffene innerhalb weniger Tage – und sind fortan ein Leben lang immun gegen eine erneute Infektion. Nur bei jedem hundertsten bis tausendsten (!) Infizierten treten die typischen Symptome der Poliomyelitis auf, meist in Form von gelähmten Gliedmaßen. Jedoch bilden sie sich in den meisten Fällen innerhalb eines Jahres zurück. (6) Gegen dieses unstrittige Restrisiko sollten Eltern mögliche Impfschäden infolge der Polioimpfung abwägen. (7) Wie selbst deren Befürworter einräumen, können auch die abgeschwächten Erreger im Lebendimpfstoff Kinderlähmung auslösen, besonders bei beeinträchtigtem Immunsystem. Obwohl dies laut offiziellen Quellen bloß bei etwa 1 von 2,7 Millionen  Dosen auftritt, hat die Schluckimpfung deswegen seit 1998 in Deutschland ausgedient. An ihre Stelle sind injizierte Totimpfstoffe getreten, mit abgetöteten Pathogenen oder einzelnen Bestandteilen, die auch künstlich erzeugt sein können. Bei diesen, so erklären RKI und STIKO, kommen bloß eher harmlose Nebenwirkungen - Rötung, Schwellung oder Schmerz an der Einstichstelle, Fieber, Müdigkeit – recht häufig vor, in 5 bis 15 % aller Fälle. Allergische Reaktionen - wie Hautausschlag, Atemnot oder Schwellungen von Gesicht oder Zunge – treten nur bei jedem 10.000 Geimpften auf. (8) Ebenso selten kommt es zu heftigen Fieberkrämpfen  und einem kurzzeitigen schockähnlichen Zustand - einer „hypoton-hyporesponsiven Episode" (HHE) -, in dem die Muskeln des Kindes erschlaffen und es nicht ansprechbar ist. Aber was nützt meinem Kind eine statistische Unwahrscheinlichkeit, falls sie ausgerechnet bei ihm zu 100 % eintritt? Nachdem ab 1960 in Deutschland staatlich angeordnete Polio-Massenimpfungen einsetzten – zunächst in Westberlin, dann im gesamten Bundesgebiet -, wurden zahlreiche schwere Impfschäden bekannt: 25 bei Geimpften, 23 bei ungeimpften Kontaktpersonen. Dazu zählten mehrere Fälle von Guillain-Barré-Syndrom, Enzephalomyelitis und Multipler Sklerose sowie je einmal Meningitis und postencephalitisches Syndrom. (9) Gerhard Buchwald präsentiert in seinem Buch Impfen – Das Geschäft mit der Angst  mehrere tragische Fälle von Kindern, deren Leben der vermeintliche “Impfschutz” für immer zerstörte. (10)   In jedem Vakzin steckt mehr als bloß das Antigen.  Das gilt sowohl für die Kombinationsimpfstoffe wie Infanrix-IPV+Hib, welche die Ständige Impfkommission (STIKO) zur sogenannten “Grundimmunisierung” im Säuglingsalter bevorzugt, als auch für Einzelimpfstoffe wie Imovax Polio®, IPV Mérieux®, Poliovaccine AJV, die eher für “Auffrischungen” oder zum “Nachholen” vorgesehen sind. Bis heute weiß niemand, was die Zusatzstoffe auf lange Sicht, im Laufe mehrerer Jahre und Jahrzehnte, in Körpern anrichten können - besonders in überempfindlichen oder vorerkrankten. Langer Rede kurzer Sinn: In den USA, ebenso wie in Deutschland und dem Rest der zivilisierten Welt, geht der Nutzen einer Polio-Impfung mittlerweile gegen null, während Risiken fortbestehen. Und deshalb hinterfragen Kennedy und Siri sie völlig zurecht, Punkt. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   https://www.sirillp.com/aaron-siri/ ; https://www.nytimes.com/2023/12/03/us/politics/mississippi-childhood-vaccine-mandates.html ; https://www.sirillp.com/newsmax-aaron-siri-discusses-san-diego-judges-ruling-against-student-vaccine-mandate/ (2)   Trump wörtlich: “ Hey, look, I’m not against vaccines. The polio vaccine is the greatest thing. If somebody told me to get rid of the polio vaccine, they’re going to have to work real hard to convince me. I think vaccines are — certain vaccines — are incredible .” (3)   Bert Ehgartner: Was Sie schon immer über Impfung wissen wollten  (2023), S. 283. (4)   Siehe Forrest Maready: The Moth in the Iron Lung - A Biography of Polio  (2018). (5)   Dr. Gerhard Buchwald: Impfen – Das Geschäft mit der Angst , 5. Aufl. 2008, S. 127 f. (6)   Buchwald: Impfen – Das Geschäft mit der Angst , a.a.O., S. 120 ff. (7)   Buchwald, a.a.O, S. 288 ff. (8)   https://www.nali-impfen.de/impfempfehlungen/impfungen-a-z/poliomyelitis-impfung/ ; https://portal.dimdi.de/amispb/doc/pei/Web/2611894-palde-20140201.pdf ; https://www.netdoktor.de/krankheiten/polio/impfung/ (9)   Nach P. E. Trüb: Die orale Poliomyelitisschutzimpfung , Düsseldorf 1969. (10) s. Buchwald, a.a.O., S. 291-303.

  • Autismus durch Impfen? Kennedy lässt nachforschen

    Kennedy hält Wort: Auf Geheiß des neuen US-Gesundheitsministers startet eine großangelegte Studie darüber, ob Impfungen autistisch machen können – ein Zusammenhang, der jahrzehntelang als „längst widerlegt“ galt. Werden sich die Befürchtungen von Impfskeptikern bestätigen, sobald unabhängige Wissenschaftler ihnen nachgehen? 18 starke Argumente sprechen dafür. Wie Kennedy am 10. April in einer Kabinettsitzung ankündigte , startet die US-Regierung nun eine „massive Test- und Forschungsanstrengung“, um die Ursachen von Autismus zu ermitteln. Hunderte von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt seien daran beteiligt. Bereits bis September soll die Untersuchung abgeschlossen sein. Koordiniert wird sie von den National Institutes of Health  (NIH), der weltweit größten Einrichtung zur medizinischen Forschungsförderung – ausgestattet mit einem Jahresbudget von rund 50 Milliarden Dollar. Kurz vor Kennedys Ankündigung hatte Trump in einer Rede vor dem Kongress auf die Zunahme von Autismus bei Kindern hingewiesen. „Da stimmt etwas nicht“, sagte er. „Wir werden also herausfinden, was es ist, und es gibt niemand Besseren als Bobby.“ Dass Erklärungsbedarf besteht, steht außer Frage. Bis in die sechziger Jahre hinein war die Krankheit so gut wie unbekannt. Noch Anfang der Siebziger betraf sie in den USA erst eines von 10.000 Kindern, Ende der achtziger Jahre eines unter 2000. Als die US-Seuchenschutzbehörde CDC im Jahr 2000 damit begann, entsprechende Daten zu erheben, wurde bei 1 von 250 Kindern eine “Autismus-Spektrum-Störung” diagnostiziert. Bis 2021 stieg die Rate auf 1 von 44 ; bei 2,27 % der US-amerikanischen Achtjährigen lag Autismus vor. Eine Statistik von 2023 stellt fest: Schon 1 von 36 Achtjährigen, 2,8 %, sind betroffen. Allein rund um die Metropole New York haben die Diagnosen seit der Jahrtausendwende um 500 % zugenommen . Die allerneueste CDC-Statistik, veröffentlicht am 15. April, weist ein Verhältnis von 1 zu 31 aus – wobei einige Landesteile noch schlimmer betroffen sind. In Kalifornien erhält mittlerweile jeder achte Junge eine Autismus-Diagnose. Wird sich dieser haarsträubende Anstieg fortsetzen? Dann könnte die Autismusrate bis zum Jahr 2032  7 % überschreiten. Womöglich wird im Jahr 2060 jeder zehnte US-Amerikaner ein Autist sein. (1) Es droht ein Gesundheitsnotstand ohnegleichen, auch in finanzieller Hinsicht: Die Ausgaben für medizinische Versorgung, Betreuung und Folgekosten könnten bis 2060 auf 5,5 Billionen Dollar pro Jahr ansteigen, schlimmstenfalls auf 7 Billionen – jeweils pro Jahr  – allein in den USA, wie eine neue Studie vorrechnet. Wird die Katastrophe herbeigeimpft? Seit klar ist, dass Robert F. Kennedy Jr. die Macht seines neuen Amts nutzen wird, um dieser heiklen Frage nachzugehen, muss er Gegenwind in Orkanstärke aushalten. Mit kruden “Verschwörungstheorien” sorge er “für Entsetzen”, heißt es . “Längst entlarvt” seien angebliche Verbindungen zwischen Vakzinen und Autismus, glaubt die New York Times zu wissen. So gut wie alle Mainstream-Medien stimmen zu, von CNN  über das Time Magazine bis ABC News , Newsweek ,   USA Today und der Nachrichtenagentur AP . Das sieht Kennedy anders. „Die Studien, die sie durchgeführt haben, waren sehr, sehr begrenzt”, so bemängelte er in einem Interview mit dem Sender Fox News . “Sie haben etwa 17 Studien durchgeführt, und das Institute of Medicine , das zu den National Academies of Sciences gehört, hat festgestellt, dass 14 dieser Studien ungültig sind. Der größte Schwachpunkt dieser Studien ist, dass sie nie geimpfte und ungeimpfte Personen verglichen haben, was die einzige Möglichkeit ist, diese Feststellung zu treffen. Aber noch wichtiger ist, dass keiner der Impfstoffe, die Kindern in den ersten sechs Lebensmonaten verabreicht werden, jemals angemessen untersucht wurde.“ “Es geht um alles” Allerdings werde sich die Studie keineswegs ausschließlich auf Impfstoffe konzentrieren, so stellt Kennedy klar. „Es geht um alles - unser Lebensmittelsystem, unser Wasser, unsere Luft - wir werden herausfinden, was diese Epidemie auslöst. Wir wissen, dass es ein Umweltgift ist, das diese Katastrophe auslöst. Durch die Forschung am NIH werden wir eine Antwort auf diese Frage finden.“ Dass ein Sturm der Entrüstung über Kennedy hereinbricht, lässt ihn anscheinend kalt. Seine Wahl des Studienleiters  macht Hoffnung: Sie fiel nicht etwa auf ein berüchtigtes Pharma-Mietmaul, einen gekauften KOL - key opinion leader - von strenggläubigen Schulmedizinern. Taub für den Aufschrei “ schockierter Experten ”, entschied sich Kennedy für David Geier, Mitautor einer Reihe von Studien über Schäden durch thiomersalhaltige Vakzine – und als Impfskeptiker garantiert nicht mit der Arzneimittelindustrie verbandelt. (2) „Mein erster Gedanke war: Ist das ein Scherz?“, kommentierte der britische „Enthüllungsjournalist“ Brian Deer, der zweifelhaften Ruhm erlangte, indem er den impfkritischen Arzt Andrew Wakefield zur Strecke brachte. Geier habe „keine relevanten Qualifikationen. ... Er ist nicht qualifiziert, eine Meinung zu diesen Themen zu äußern. (…) Wenn man jemanden von der Straße holen wollte, der das Ergebnis liefert, das Kennedy gerne sehen würde, dann wäre das der richtige Mann.“ Was sagt es über eine Studie, wenn sie massivst diskreditiert wird, noch bevor sie begonnen hat? Dass Interessengruppen, die Rufmord multimedial steuern können, mächtig Schiss vor unangenehmen Resultaten haben. Der Epidemiologe Nicolas Hulscher kommentiert treffend: „Der so genannte 'Alarm' ist in Wirklichkeit Panik von Institutionen, die sich davor fürchten, was eine echte, unabhängige Untersuchung aufdecken könnte. Zum ersten Mal wird das Narrativ der Impfstoffsicherheit nicht mehr vollständig von Big Pharma kontrolliert - sie haben Angst, dass ihre falsche Religion der Impfideologie zusammenbricht.“ Was spricht dafür, dass die Studie am Ende Impfskeptiker bestätigen könnte - zum Entsetzen der Pharma-Mafia? Autismus durch Impfen? 18 starke Argumente sprechen dafür 1. Es stimmt keineswegs, dass “die Wissenschaft” den Zusammenhang längst widerlegt hat.  Die medizinische Fachliteratur umfasst über 214 Studien , die ihn bestätigen (3), und 164 Arbeiten , keine Verbindung fanden. Von Konsens keine Spur. Gäbe es ihn – es wäre nicht Wissenschaft. "Um es klar zu sagen: Die Arbeit der Wissenschaft hat nichts mit einem Konsens zu tun“, betont der amerikanische Arzt, Schriftsteller und Filmproduzent Dr. Michael Crichton. „Konsens ist das Geschäft der Politik. In der Wissenschaft ist der Konsens irrelevant. Was zählt, sind reproduzierbare Ergebnisse. Die größten Wissenschaftler der Geschichte sind gerade deshalb so großartig, weil sie mit dem Konsens gebrochen haben." 2. Die wissenschaftliche Qualität der 164 Contra-Studien ist durchweg erbärmlich . Die meisten entstanden auf Geheiß staatlicher Stellen und/oder mit Industrieförderung, durchgeführt von Forschern, denen reichlich Geld von Pharmakonzernen zufloss. In vielen Fällen stellte sich heraus, dass sie missliebige Befunde im nachhinein zurechtbogen oder unter den Teppich kehrten. Sie weigerten sich, Rohdaten herauszurücken, ließen Anfragen unbeantwortet, schlugen Einladungen zu Diskussionen aus. Durchweg bestätigen sie den niederschmetternden Befund des Stanford-Statistikers John Ioannidis: „Die meisten veröffentlichen Forschungsergebnisse sind falsch.“ Mehrere Übersichtsarbeiten zerlegen gnadenlos die verharmlosenden Studien. (4) 3. Pro-Studien sind von vornherein glaubwürdiger, weil ihre Autoren nicht davon profitieren.  Im Gegenteil: Wer zu missliebigen Ergebnissen kommt und öffentlich zu ihnen steht, riskiert Rufmord, den Verlust von Forschungsgeldern, Ächtung durch Fachkollegen, das Ende seiner akademischen Laufbahn. Gegenüber dem Autor James Lyons-Weiler soll einer der weltweit führenden Autismusforscher, Dr. Richard Frye , vertraulich zugegeben haben: „Wir alle wissen, dass Autismus von Impfungen herrührt. Bloß darf das keiner von uns sagen.“ 4.       Ausgerechnet die CDC selbst stieß schon auf Tatsachen, die Impfskeptikern rechtgaben – und vertuschte sie.  Bei jeder Gelegenheit verweist sie auf die 2004 veröffentlichte Studie unter Leitung von Frank DeStefano, dem damaligen Direktor des CDC-Büros für Impfsicherheit. (5) Sie sollte herausfinden, ob ein Zusammenhang besteht zwischen dem Alter bei der ersten MMR-Impfung   (Masern-Mumps-Röteln) und der Diagnose Autismus  bei Kindern. Anhand des CDC-Impfregisters in Atlanta, Georgia, wurden 1.047 Kinder mit Autismus-Spektrum-Störung (ASD) ermittelt; mit ihnen verglichen wurden 1.007 ungeimpfte Kontrollkinder. Geprüft wurde das Alter bei Erstimpfung mit MMR (vor 18, 24 und 36 Monaten). Das publizierte Ergebnis: Kein signifikanter Unterschied   im Alter der ersten MMR-Impfung zwischen Kindern mit und ohne Autismus - es gibt keine Hinweise, dass das Autismusrisiko wächst, je früher geimpft wird. Doch hierbei betrog die CDC massiv. Einer der Mitautoren, William Thompson, machte publik, dass sich in Wahrheit bei einer Untergruppe, nämlich afroamerikanischen Jungen, gegenteilige Befunde ergeben hatten. Diesen Verstoß gegen die Berufsethik gab Thompson in einer Pressemitteilung zu. Die CDC-Leitung hatte ihn angewiesen, alle Beweise zu vernichten. (6) Auszug aus einer Change.org -Petition im Jahr 2017. Sie forderte, dass Thompson vor dem Kongress aussagt – vergebens. 5.      Der stetige, explosionsartige Anstieg der Autismus-Fallkurve folgte auf zwei einschneidende Ereignisse.  Zum einen unterzeichnete Präsident Ronald Reagan   am 14. November 1986 den fatalen National Childhood Vaccine Injury Act (NCVIA), der Impfstoffhersteller weitgehend von der Produkthaftung befreite. (Anm.: Vorausgegangen war in den 1970er und 1980er Jahren eine Welle von Klagen gegen Impfstoffhersteller, insbesondere wegen Nebenwirkungen des DPT-Impfstoffs (gegen Diphtherie, Keuchhusten und Tetanus). Konfrontiert mit hohen Schadensersatzforderungen und teuren Gerichtsprozessen, drohten viele Pharmaunternehmen damit, aus der Impfstoffproduktion auszusteigen.) Von diesem Damoklesschwert erlöst, erkannten Pharmafirmen im Geschäft mit Vakzinen eine bombensichere Goldgrube. Zum zweiten wurden die Impfempfehlungen (“ Schedule ”) der CDC immer umfangreicher. Noch in den 1970-er Jahren bekamen amerikanische Kinder bloß 5 bis 7 Impfstoffe – gegen DTP (Diphtherie, Tetanus, Pertussis), Polio, Masern, Mumps und Röteln -, verteilt auf 10 bis 15 Dosen. Und heute? Rund 16 Impfstoffe gegen 17 Krankheiten, verabreicht in rund 70 Dosen, einschließlich Wiederholungen und Kombinationsimpfstoffe. In ihrem allerersten Lebensjahr erhielten amerikanische Kinder 1980 rund 6 bis 9 Impfdosen, im Jahr 2000 ca. 15 bis 18 – inzwischen sind es etwa 20 bis 26. Und diese "Piks"-Inflation soll medizinisch unbedenklich sein? 6. Alternative Erklärungen der explodierenden Fallzahlen sind unplausibel.  Veränderungen im Erbgut? Innerhalb von zwei, drei Jahrzehnten vermehren sich genetische Merkmale nicht exponentiell. Rührt der Autismus-Tsunami daher, dass und Eltern und Ärzte sensibler geworden sind, auf Anzeichen achten, eine verbesserte Diagnostik zum Einsatz kommt? Das spielt sicherlich mit, erklärt aber bei weitem nicht alle Merkwürdigkeiten. 7. Vergleich von Geimpften und Ungeimpften.  Wenn Impfstoffe keinen Autismus verursachen, dann müsste die Autismusrate bei Eltern, die ihr Kind ungeimpft ließen, identisch sein mit der Autismusrate bei Eltern, deren Kind beliebig oft geimpft wurde. In den USA trägt ein Kind, sobald es geimpft ist, jedoch ein 4,2-mal höheres Risiko, Autismus zu entwickeln, als ein ungeimpftes. (7) Eine weitere Studie fand 15 Autismusfälle unter 894 Patienten, bei denen der CDC-Impfplan befolgt wurde – und null  bei 561 Ungeimpften. (8) 16 Jahre ist es inzwischen her, dass eine Gesetzesvorlage im Repräsentantenhaus die National Institutes of Health  (NIH) - eine der wichtigsten und weltgrößten medizinischen Forschungsorganisationen, dem US-Gesundheitsministerium unterstellt – dazu aufforderte, endlich Geimpfte und Ungeimpfte zu vergleichen. Das Papier – HR 3069, eingebracht am 26. Juni 2009 - hat den Ausschuss nie verlassen. 8. Die Amischen.  Die Glaubensgemeinschaft der Amischen, von denen in den USA rund 400.000 leben – hauptsächlich in Pennsylvania, Ohio und Indiana -, lässt Kinder aus religiösen Gründen ungeimpft. "Ich habe bei den Amischen keinen einzigen Fall von Autismus gesehen", versichert Dr. Frank Noonan, ein Hausarzt in Lancaster County, Pennsylvania, der Tausende von Amischen behandelt hat. 9.      Der Dosis/Effekt-Zusammenhang.  Je häufiger Kinder geimpft werden, desto höher ist ihr Autismusrisiko - im Frühjahr 2025 bestätigt in einer Umfrage unter 12.000 betroffenen Eltern. 10.  Das Vorher/Nachher-Rätsel. Würden Impfungen keinerlei kausale Rolle spielen, dann träten Autismusssyptome nach  einem Impftermin nicht häufiger auf als vorher . So ist es aber nicht. Es gibt keinen einzigen Fall, in dem ein Kind vor  einem Impftermin "über Nacht autistisch" wurde. Hingegen berichten Abertausende von Eltern, dass ihr Kind innerhalb von 24 Stunden  nach einer Impfung Autismus-Symptome entwickelte . 11.  Das „Von heute auf morgen“-Rätsel.  Viele Eltern berichten, das Verhalten ihres Kindes habe sich nach der Impfung geradezu schlagartig verändert. (9) Wie kann ein Kind noch am Vortag noch völlig normal sein – und innerhalb weniger Stunden danach schwere Autismus-Symptome zeigen? Was, wenn nicht der „Piks“, könnte der Auslöser gewesen sein? Kein Umwelteinfluss, dem das Kind ansonsten ausgesetzt sein könnte, kommt dafür in Frage – er würde sich viel langsamer auswirken, wenn überhaupt. Der Kinderarzt Doug Hulstedt registrierte in seiner Praxis 44 Fälle von „plötzlich einsetzendem“ ( rapid onset ) Autismus. Ausnahmslos alle  44 traten innerhalb von 7 Tagen nach einer Impfung auf. 12.  Das Drillingsrätsel. In einem wohldokumentierten Fall, der McDowell-Familie , entwickelten Drillinge innerhalb weniger Stunden nach der Impfung Autismus. Wie ist das möglich? Ganz einfach: Sie erhielten alle am selben Tag, dem 25. Juni 2007 um 10 Uhr, beim selben Kinderarzt den gleichen Impfstoff, jenen gegen Pneumokokken. Damals waren sie 9 Monate und 4 Tage alt – kerrngesund, fröhlich, aufgeweckt, aktiv eines wie das andere. Nur zwei Stunden nach dem „Piks“ war Clair wie verwandelt, so als sei sie blind und taub; gegen 14 Uhr  folgte der erste Junge, Richie, abends schließlich auch Robbie. „Kein Kichern mehr, kein Lächeln mehr, kein Lallen mehr“, so beschrieb sie ein Reporter. „Alle ihre Reflexe haben aufgehört. Sie blinzelten nicht mehr, gähnten nicht mehr, niesten nicht mehr. Sie hielten nie wieder Händchen. Sie sahen einander nie mehr an.“ Ein konsultierter Genetiker bestätigte den verzweifelten Eltern, es sei völlig ausgeschlossen, dass diese Synchronizität erblich bedingt sei. 13.  Ländervergleich . In Vietnam war Autismus praktisch unbekannt. Dann führte die Regierung ein besonders striktes öffentliches Impfprogramm ein, mit hohen Durchimpfungsraten – und   der Autismus nahm Fahrt auf . Ein Zufall? Aus Japan kommen sogar noch erschütterndere Zahlen. Die jährliche Inzidenz von ASD bei Kindern, die 1987 geboren wurden, lag bei 20 von 10.000. Nach Einführung der MMR-Impfung im Jahr vervierfachte sie sich auf 85,9 von 10.000 für Kinder, die 1990 geboren wurden.   Weltweit zeigt sich: Je ausgiebiger ein Land impfen lässt, desto mehr Autismus handelt es sich ein. Deutet das nicht klar auf eine Kausalität hin? 14.  Vergleich von medizinischen Einrichtungen.  Arztpraxen und Kliniken, die Kinder seltener oder überhaupt nicht impfen, verzeichnen weniger bis gar keine Autismusfälle. Die Kinderärztin Dr. Elizabeth Mumper verringerte  die Autismushäufigkeit in ihrer Praxis um das 10-fache, indem sie die Anzahl verabreichter Impfungen einschränkte. Zu den wenigen Kinderkliniken in den USA, die auf Impfungen vollständig verzichten, zählt die Homefirst Medical Services in Chicago. "Wir haben etwa 30.000 oder 35.000 Kinder, die wir im Laufe der Jahre betreut haben“, berichtete ihr Gründer und Leiter, der Pädiater Mayer Eisenstein , „aber keinen einzigen  Fall von Autismus bei Kindern, die bei uns entbunden und nie geimpft wurden" – innerhalb  eines Zeitraums von 47 Jahren. 15.  Die VAERS-Beweise.  Aufschlussreiche Details sind dem Vaccine Adverse Event Reporting  System ( VAERS) zu entnehmen , dem von der CDC 1990 eingerichteten öffentlichen Meldesystem für Impfnebenwirkungen. Wenn verschiedene Impfstoffe zur gleichen Zeit und in der gleichen Anzahl verabreicht werden, dann sollten sie ungefähr gleich viele (oder wenige) VAERS-Autismusberichte auslösen. Das tun sie aber nicht. Die Melderaten hängen davon ab, welcher Impfstoff verabreicht wird. Das wäre unmöglich, wenn Impfstoffe keinen Autismus verursachen. Zudem hat sich herausgestellt, dass es bei einigen Impfstoffen um den 8. und 9. Tag zu einer ersten Spitze bei den Autismusmeldungen kommt; um den 15. bis 30. Tag herum häufen sie sich ein zweites Mal auffällig. Solche starken Schwankungen sind ein deutlicher Hinweis auf Kausalität:  Würde es sich bloß um einen Zufall handeln, dann gäbe es eine Spitze in der Nähe des Impfdatums, von da an würde die Kurve stetig abnehmen. Preisfrage: Bei welchen Impfstoffen treten diese Spitzen auf? Es sind dieselben, die Eltern am häufigsten als Ursache für Autismus nennen. 16.  Richterliches Urteil.  Dass Impfstoffe Autismus verursachen können, musste selbst der United States Court of Federal Claims  (“ Vaccine Court ”) einräumen: ein 1988 eingerichtetes Sondergericht, das sich ausschließlich mit Schadensersatzklagen von Impfopfern befasst. Zugunsten von Geschädigten entschied es in den aufsehenerregenden Fällen von Hannah Poling und Porter Bridges . Die Beweise waren erdrückend, niemand focht das Urteil jemals an, es wurde rechtskräftig. 17.  Impfungen können nachweislich zu dauerhaften Hirnschäden führen – warum nicht auch solche, die Autismus mit sich bringen?  Die bemerkenswerteste Studie, die diese Gefahr bestätigt, stammt aus dem Jahr 1998 – verfasst von CDC-Autoren. (10) Sie wurde nie in Frage gestellt, nie zurückgezogen und von über 90 Zeitungen zitiert: „Methoden . Die Krankenakten von Kindern, die die Einschlusskriterien erfüllten, weil sie zwischen 1970 und 1993 die erste Dosis dieser Impfstoffe erhalten hatten, und die innerhalb von 15 Tagen eine solche Enzephalopathie ohne erkennbare Ursache entwickelten, wurden identifiziert und analysiert. Ergebnisse . Insgesamt 48 Kinder im Alter von 10 bis 49 Monaten erfüllten die Einschlusskriterien, nachdem sie einen Masernimpfstoff - allein oder in Kombination - erhalten hatten. Acht Kinder starben, bei den übrigen kam es zu geistiger Regression und Retardierung, chronischen Krampfanfällen, motorischen und sensorischen Defiziten und Bewegungsstörungen. Das Auftreten von neurologischen Anzeichen oder Symptomen erfolgte mit einer nicht zufälligen, statistisch signifikanten Verteilung der Fälle an den Tagen 8 und 9. Nach der Verabreichung von monovalentem Mumps- oder Rötelnimpfstoff wurden keine Fälle festgestellt. Schlussfolgerungen . Diese Häufung deutet darauf hin, dass ein kausaler Zusammenhang zwischen Masernimpfung und Enzephalopathie als seltene Komplikation der Masernimpfung bestehen könnte.“ Bis heute enthalten Vakzine Aluminium und Quecksilber, sei es als Wirkverstärker, als Konservierungsmittel oder als Verunreinigung aus dem Herstellungsprozess. Sie richten Gehirnschäden  an. Im Hirngewebe von Autisten stellte eine Studie einen konstant erhöhten Aluminiumgehalt fest. (11) Allein schon “der Aluminiumgehalt von Kinderimpfstoffen ist absurd hoch”, konstatiert Christopher Exley, Professor für Biochemie, in seinem Buch Imagine You Are an Aluminum Atom  (2020). 18.  Die Bradford/Hill-Kriterien für Kausalität sind weitgehend erfüllt . Korrelation beweist nicht Kausalität, so heißt es oft und zurecht. Dass B auf A folgt , bedeutet nicht, dass A es bewirkt . Das stimmt selbstverständlich – aber denkt Kennedy so simpel? Für die Hypothese „Impfen verursacht Autismus“ spricht, dass es die Bradford-Hill-Kriterien weitgehend erfüllt (12): neun Prinzipien, die in der medizinischen Forschung beurteilen helfen sollen, ob zwischen einem Risikofaktor (z. B. Rauchen) und einem beobachteten gesundheitlichen Effekt (z. B. Lungenkrebs) eine kausale Beziehung besteht. Ihren Namen haben sie von dem britischen Epidemiologen Austin Bradford Hill, der sie 1965 formulierte – in einem Essay, der bis heute zu den meistzitierten wissenschaftlichen Werken gehört. Hier seine Kriterien im Überblick: 1.      Stärke der Assoziation ( Strength ) : Je stärker der Zusammenhang, desto wahrscheinlicher ist er echt.  (Beispiel: Raucher bekommen viel häufiger Lungenkrebs als Nichtraucher.) 2.      Konsistenz ( Consistency ) : Viele Studien zeigen das Gleiche – in verschiedenen Ländern, Gruppen und Zeiten. (Egal ob in Deutschland, den USA oder Japan – überall zeigen Studien: Rauchen erhöht das Krebsrisiko.) 3.      Spezifität ( Specificity ) : Wenn ein Faktor hauptsächlich eine bestimmte Wirkung hat, spricht das für einen Zusammenhang. (Rauchen führt besonders oft zu Lungenkrebs, aber nicht in gleichem Maße zu allen möglichen sonstigen Krankheiten.) 4.      Zeitlicher Ablauf ( Temporality ) : Die Ursache geht der Wirkung voraus. (Wer mit dem Rauchen erst nach  einer Lungenkrebsdiagnose anfängt, kann dadurch nicht die Krankheit verursacht haben. Umgekehrt schon.) 5.      Dosis-Wirkungs-Beziehung (biologischer Gradient): Mehr von der Ursache = mehr vom Effekt. (Wer 30 Zigaretten täglich raucht, trägt ein viel höheres Krebsrisiko als jemand, der nur 5 raucht.) 6.      Plausibilität ( Plausibility ) : Der Zusammenhang  muss sinnvoll sein – er sollte zu vorhandenem biologischen oder medizinischen Wissen passen. (Tabakrauch enthält krebserregende Stoffe. Es ist also biologisch plausibel, dass er Krebs auslöst.) 7.      Kohärenz ( Coherence ) : Der Zusammenhang sollte zu dem passen, was man sonst noch über das Thema weiß. (Lungenkrebs war selten, bevor das Rauchen verbreitet war. Als immer mehr Leute rauchten, stiegen die Zahlen. Das passt zusammen, ist kohärent. 8.      Experimentelle Bestätigung : Kausale Zusammenhänge lassen sich idealerweise durch Experimente nachweisen, z.B. in Interventionsstudien. (In Ländern, wo viele Leute mit dem Rauchen aufhören, sinkt später die Krebsrate. Das zeigt: Nimmt man die Ursache weg, so verschwindet auch die Wirkung, zumindest teilweise.) 9.      Ähnlichkeit zu bekannten Zusammenhängen (Analogie). Wenn wir schon wissen, dass ein ähnlicher Stoff oder eine ähnliche Situation eine bestimmte Wirkung hat, liegt es nahe, dass das auch hier der Fall ist. (Wenn E-Zigaretten ebenfalls Nikotin enthalten – ebenso wie klassische Tabakprodukte -, so kann man durch Analogie schließen, dass auch sie abhängig machen können.) Bradford Hill verstand seine Kriterien nicht als starre Regeln, sondern als Orientierungshilfen. Um eine Kausalität anzunehmen, müssen nicht alle erfüllt sein - aber je mehr Kriterien zutreffen, desto wahrscheinlicher ist ein ursächlicher Zusammenhang. Wie könnten wissenschaftliche halbwegs gebildete Mitmenschen, denen an der Wahrheit liegt, über all diese Beweise hinweggehen? Wie konnten so viele kluge Forscher, so viele hochangesehene Institute sie seit Jahrzehnten ignorieren? Hier hat „evidenzbasierte“ Medizin ungeheuerlich versagt. Dafür fällt mir nur eine plausible Erklärung ein: Sie alle wurden dafür bezahlt, wegzusehen. (13) Mehr als eine Ursache – aber Impfen ist die ausschlaggebende Dass Autismus ausschließlich von Impfungen herrührt, hat Kennedy behauptet, und auch die CDC-Studie, die er nun durchführen lässt, wird keine kausale Einbahnstraße ergeben. Zweifellos spielen weitere Faktoren mit. Dazu zählen Umweltgifte wie Blei, Arsen und Kupfer, sogar in der Babynahrung, wie auch Phthalate, die häufig als Weichmacher in Polyvinylchlorid (PVC) und anderen Kunststoffen stecken, etwa in Bodenbelägen, Kinderspielzeug und Gummiprodukten. (14)   Auch hohe Luftverschmutzung (15) erhöht das Autismusrisiko – nachgewiesen etwa für eine vorgeburtliche Exposition gegenüber Ozon. (16)   Im Verdacht stehen ferner Arzneimittel. Wie mehrere Studien belegen, erhöhen werdende Mütter, wenn sie Paracetamol einnehmen, das Autismusrisiko ihres Nachwuchses um bis zu 214 % (17) - und noch mehr, wenn sie es Babies und Kleinkindern geben. Schwangere, die Antidepressiva einnehmen, verdoppeln damit das Autismusrisiko ihres ungeborenen Kinds, wie die Universität von Montreal bei Analyse der Daten von über 145.000 Frauen herausfand. (18) Selbst Medikamentenreste im Trinkwasser  sind in begründeten Verdacht geraten, Autismus zu fördern. Zahlreiche Studien deuten darauf hin, dass auch Pestizide eine erhebliche Rolle spielen. So untersuchten Forscher der Universität von Los Angeles fast 3000 ASD-Patienten, die zwischen 1998 und 2010 im kalifornischen Central Valley, einem landwirtschaftlich geprägten, 600 km langen Tal nördlich von San Francisco, zur Welt kamen; zum Vergleich bezogen sie 35.000 dort aufgewachsene Versuchspersonen ohne Autismus-Diagnose ein. Mit Hilfe von Kaliforniens Pestizideinsatz-Register analysierten die Wissenschaftler, welche Studienteilnehmer vor ihrer Geburt und während ihrer Kindheit mindestens einem von elf verbreiteten Pestiziden ausgesetzt waren. Bei dieser Gruppe kam eine um 10 % erhöhte Autismus-Wahrscheinlichkeit zum Vorschein. Hauptverdächtiger ist das allgegenwärtige Glyphosat , der Wirkstoff in Monsantos Unkrautvernichtungsmittel Roundup. Von Autismus sind Jungen viermal häufiger betroffen als Mädchen. Dieser “Gender Gap” ist ein Indiz dafür, dass genetische Faktoren mitentscheiden, wieviel Schaden Toxine anrichten. Ist ASD also “größtenteils genetisch bedingt ”? So argumentieren Verharmloser, die ablenken wollen. Ebensogut könnte man den Lungenkrebs von starken Rauchern hauptsächlich auf ein ungünstiges Erbgut zurückführen. Hätte die Genlotterie nämlich jeden Nikotinjunkie mit einem ebenso fabelhaften Immunsystem ausgestattet wie einst den legendären Kettenqualmer Helmut Schmidt: Käme Raucherkrebs dann nicht äußerst selten vor? Im übrigen, wie schon erwähnt: Erbgutveränderungen machen nicht innerhalb weniger Jahrzehnte massenhaft krank. „ Gene verursachen keine Epidemien “, stellt Kennedy klar. „Auch wenn eine genetische Anfälligkeit vorliegen kann, muss es auch ein Umweltgift geben.“ Wahrlich, 2025 wird ein besonders spannendes Forschungsjahr. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Siehe https://www.publichealthpolicyjournal.com/_files/ugd/adf864_231644ca239249dc9ac579b5d332d872.pdf , S. 238. Näheres im KLARTEXT “ Dieser Tsunami wird Billionen kosten ” und “ Autismus-Seuche – Big Pharma frohlockt ”.  (2)   Siehe u.a. https://translationalneurodegeneration.biomedcentral.com/counter/pdf/10.1186/2047-9158-2-25.pdf ; Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft , Rottenburg 2023, S. 67 ff. (3)   Hier die Liste zum Download: https://www.scribd.com/doc/220807175/214-Research-Papers-Supporting-the-Vaccine-Autism-Link  Eine kürzere Liste mit 30 Schlüsselarbeiten: https://healthimpactnews.com/2013/30-scientific-studies-showing-the-link-between-vaccines-and-autism/ . Darüber hinaus führen inzwischen 400 Arbeiten vor Augen, wie gefährlich die Impfstoffe im allgemeinen sind. Siehe Neil Z. Miller: Review of Critical Vaccine Studies: 400 Important Scientific Papers Summarized for Parents and Researchers . https://www.amazon.com/Millers-Review-Critical-Vaccine-Studies/dp/188121740X/ref=sr_1_1   (4)   Siehe z.B. SafeMinds:  „ Vaccines and Autism - What do Epidemiological Studies Really Tell Us? “; Jerry Hammond: " Why the Claim 'Vaccines Don't Cause Autism' Is Disinformation " . (5)   Frank DeStefano u.a.: „ Age at First Measles-Mumps-Rubella Vaccination in Children with Autism and School-Matched Control Subjects: A Population-Based Study in Metropolitan Atlanta “, Pediatrics 2004. (6)   Näheres über diesen Skandal in Kennedy/Hooker:  Geimpft versus ungeimpft , a.a.O., S. S. 81 ff. (7)   Anthony Mawson u.a.: „Pilot Comparative Study on the Health of Vaccinated and Unvaccinated 6- to 12-Year Old U.S. Children“, Journal of Translational Sciences 2017. (8)   James Lyons-Weiler/Paul Thomas: „ Relative Incidence of Office Visits and Cumulative Rates of Billed Diagnoses Along the Axis of Vaccination “ (2020), siehe auch https://nationalvanguard.org/2020/12/ten-year-study-unvaccinated-children-far-healthier-than-their-vaccinated-peers/ Warum diese Studie mittlerweile zurückgezogen werden musste, versteht nur, wer um die lukrative Pharmanähe medizinischer Fachzeitschriften weiß. (9)   Siehe diesen Tweet für eine Diskussion des Phänomens. (10)  Robert E. Weibel/Vito Caserta/David E. Benor/Geoffrey Evans: „Acute Encephalopathy Followed by Permanent Brain Injury or Death Associated With Further Attenuated Measles Vaccines: A Review of Claims Submitted to the National Vaccine Injury Compensation Program“, Pediatrics  (1998) 101 (3): 383–387, https://doi.org/10.1542/peds.101.3.383 ,   https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/101/3/383/61917/Acute-Encephalopathy-Followed-by-Permanent-Brain?redirectedFrom=fulltexthttps://publications.aap.org/pediatrics/article/101/3/383/61917/Acute-Encephalopathy-Followed-by-Permanent-Brain (11) Siehe den tragischen Fall von Sawyer im KLARTEXT “ Damit sein Tod nicht sinnlos war ”. (12) Austin Bradford Hill: „The Environment and Disease: Association or Causation?“, Proceedings of the Royal Society of Medicine 58 (5) 1965, S. 295–300, PMC 1898525   (13) Näheres in Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen - Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln  (2019). (14) Malin Larsson u.a.: “Associations between indoor environmental factors and parental-reported autistic spectrum disorders in children 6–8 years of age”, NeuroToxikology  30 (5) September 2009, S. 822–831, https://translate.google.com/website?sl=en&tl=de&hl=en&u=https://www.ncbi.nlm.nih.gov/entrez/eutils/elink.fcgi?dbfrom%3Dpubmed%26retmode%3Dref%26cmd%3Dprlinks%26id%3D19822263 (15)  https://www-naturalnews-com.translate.goog/2019-05-06-studies-determine-link-between-air-pollution-autism-risk.html?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=en  ; https://www-naturalnews-com.translate.goog/019470_Autism_air_pollution.html?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=en (16)  Umweltgesundheitsperspektive 121 (3) März 2013, S. 380-386. doi: 10.1289/ehp.1205827. Epub 18. Dezember 2012, https://pubmed-ncbi-nlm-nih-gov.translate.goog/23249813/   (17) JAMA Psychiatry 30. Oktober 2019 DOI: 10.1001/jamapsychiatry.2019.3259, https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/31664451/ (18)  https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-4-2016/autismus-durch-antidepressiva ; https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/weitere-erkrankungen/autismus-uebersicht/autismus-antidepressiva

  • Gift vom Himmel

    Regen hat aufgehört, Trinkwasser zu sein – weltweit. Das belegt eine bestürzende Studie schwedischer und Schweizer Wissenschaftler. „Gesegneter Regen, … bade meine Seele und wasche mein Herz rein … Rausche, wehender Wasserschleier, der alles rein wäscht! Kein Sonnenwunder kommt dem Wunder des gesegneten Regens gleich“, schwärmte der tschechische Schriftsteller Karel Čapek (1890-1938) vor knapp einem Jahrhundert. (1) Wer bis heute mitschwärmt, ist nicht auf der Höhe des Forschungsstands. Wie Forscher der Universität Stockholm und ETH Zürich in der Fachzeitschrift Environmental Science and Technology darlegen , gibt es auf der Erde inzwischen keinen Ort mehr, an dem Regenwasser die US-Grenzwerte für Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS), berüchtigte „Ewigkeitschemikalien“, noch unterschreitet – nicht einmal mehr in entlegensten Gegenden wie der Antarktis. „Basierend auf jüngsten Richtlinien von Gesundheitsbehörden müsste Regenwasser überall als nicht trinkbar eingestuft werden“, erklärt der Studienleiter Ian Cousins, Professor am Department of Environmental Science der Universität Stockholm. PFAS sind eine Gruppe von Chemikalien, die das Risiko für Unfruchtbarkeit und Krebs, bei Kindern für Entwicklungsverzögerungen erhöhen. Und ständig werden neue gefährliche Wirkungen entdeckt (1) - von immuntoxischen bis hormonellen. PFAS kommen in der Natur nicht vor und bauen sich in der Umwelt niemals ab. Verwendet werden sie in Haushaltsgegenständen wie Lebensmittelverpackungen, Elektronik, Kosmetika und Kochgeschirr, weil sie hervorragende Antihaft- oder schmutzabweisende Eigenschaften aufweisen. Einmal freigesetzt, gelangen PFAS durch Verdunstung und Meeresgischt in die Atmosphäre und reichern sich im Regen an. Cousins spricht von einem praktisch irreversiblen Kreislauf zwischen Ozean, Luft und Niederschlag. Dabei gibt es regionale Hotspots: Zwar sind PFAS überall  nachweisbar - selbst in Schneeproben vom Mount Everest -, aber höhere Werte treten nahe Industriestandorten und Ballungsräumen auf, z. B. um PFAS-Produktionsstätten. Doch selbst Proben aus unberührten Gegenden weisen PFAS-Belastungen auf, was auf globalen Ferntransport hindeutet. Giftcocktail von oben Darüber hinaus gelangen Schwermetalle wie Blei, Quecksilber und Cadmium ebenfalls in die Luft - durch Industrie, Verkehr und Verbrennung -, via Niederschlag werden sie ausgewaschen. Auch viele Pestizide - Agrarchemikalien wie Herbizide, Insektizide, Fungizide - können aus Anwendungsgebieten verdunsten oder mit dem Wind verfrachtet werden; so gelangen sie in die Atmosphäre. Eine umfassende Studie im Auftrag der US-Regierung, Regenproben in den Agrargebieten von Mississippi und Iowa verglich, fand 37 verschiedene Pestizidwirkstoffe. Das massenhaft eingesetzte Glyphosat kam in 77 % der Proben vor. Hinzu kommt Mikroplastik – winzige Kunststoffteilchen, kleiner als 5 Millimeter, zum Großteil im Nanobereich. In Schnee- und Regenproben finden sich teils tausende Partikel pro Liter:  In der Arktis zählte man bis zu 14.400 Mikroplastik-Teilchen pro Liter Schnee, in Mitteleuropa sogar bis 154.000 /L. „Es regnet Plastik“, so betitelten Wissenschaftler 2019 treffend einen Bericht .  Nicht zu vergessen: die „klassischen“ Luftschadstoffe Stickoxide (NOx) und Schwefeldioxid (SO2). Im Regen führen sie zu Säurebildung - Salpeter- und Schwefelsäure – sowie Einträgen von Nitrat und Ammonium. Dass längst auch Geoengineering insgeheim die Atmosphäre verpestet, bestreiten offizielle Stellen weiterhin entschieden, während auffällige Einzelmessungen, beobachtete Anomalien und anekdotische Berichte reichlich Anlass geben, misstrauisch zu sein. Online-Portale abseits des medialen Mainstreams führen erhöhte Aluminium- oder Bariumwerte im Regenwasser auf solche Maßnahmen zurück. Eindringlich warnen sie vor gesundheitlichen Folgen durch künstlich eingebrachte Schadstoffe aus dem Himmel. Unnatürlich erscheinende Kondensstreifen hinter Flugzeugen („Chemtrails“) stützen den Verdacht. „Sie haben die Ordnungen übertreten“ Einst Inbegriff von Reinheit, hat Regenwasser inzwischen aufgehört, unbedenklich zu sein. An einem einzigen Tag fallen 1,4 Milliarden Liter Regen auf unseren Planeten. Seit es Menschen gibt, haben sie darauf vertraut, dass sie Wasser vom Himmel unbesorgt zu sich nehmen können. In vielen Regionen ist es bis heute ein Hauptbestandteil der Trinkwasserversorgung: etwa auf Inseln in der Karibik und im Pazifik, wo Regenwasser gesammelt wird, weil es keine Flüsse und Seen gibt; in Hochland- und Bergregionen wie den Anden und dem Himalaya, wo Niederschlag Quellgebiete großer Flüsse speist, die stromabwärts Millionenstädte versorgen; in Monsun- und Regenwaldgebieten von Südostasien, Zentralafrika und dem Amazonasgebiet, wo hohe Regenmengen Flüsse, Seen und Grundwasserleiter füllen; in Trockengebieten wie der Sahel-Zone und Teilen Australiens, wo Regen selten fällt, dann aber intensiv genutzt wird, z.B. in Dämmen, Zisternen und Speicherteichen. Die Bibel beschreibt vergiftetes Wasser als Zeichen von Strafe. In mehreren Textstellen spiegelt sich die Vorstellung, dass natürliche Ressourcen verderben können, wenn das Gleichgewicht mit Gott oder der Schöpfung gestört ist. „Sie haben die Ordnungen übertreten […]. Darum frisst der Fluch die Erde“ (Jesaja 24:4-6). „Darum spricht der Herr: […] Ich will ihnen […] Giftwasser zu trinken geben“ (Jeremia 9:14–15). Die Offenbarung (8:10-11) prophezeit ein kosmisches Gericht: „…und viele Menschen starben von den Wassern, weil sie bitter geworden waren“, also ungenießbar oder sogar tödlich. Den Trend umkehren Unausweichlich kommt die Apokalypse gottlob nicht. Manche Entwicklungen lassen hoffen, dass Regenwasser bald wieder sauberer sein wird - zumindest in bestimmten Regionen oder für einzelne Schadstoffgruppen: ·         Die EU arbeitet – im Schneckentempo, aber immerhin - an einem generellen Verbot von über 10.000 PFAS-Verbindungen, das in den nächsten Jahren greifen könnte. ·         Zu hoch, aber besser als gar keine: Verschärfte Trinkwasser-Grenzwerte führen dazu, dass Schadstoffe wie PFAS, Pestizide oder Mikroverunreinigungen intensiver überwacht und herausgefiltert werden müssen. Das erhöht den Druck auf Industrie und Landwirtschaft, sauberer zu produzieren. ·         Verbote einzelner Pestizide - z. B. von Neonikotinoiden und Atrazin innerhalb der EU - haben bereits dazu geführt, dass einige davon nicht mehr im Regen messbar sind. ·         Industrieanlagen und Kraftwerke setzen immer bessere Filter ein, z. B. für Quecksilber, Stickoxide, Ammoniak. ·         In der Landwirtschaft werden zunehmend Techniken entwickelt, um Ammoniakemissionen zu senken – z. B. über Güllekühlung oder abgedeckte Lagerung. ·         Der Rückgang von Schwefel- und Stickstoffverbindungen in den letzten Jahrzehnten hat den sauren Regen deutlich abgeschwächt. Ähnliches ist bei Blei gelungen, seit bleihaltige Kraftstoffe vom Markt verschwanden. Solche Fortschritte belegen: Regenwasser wird nicht zwangsläufig dreckiger. Sofern politischer Wille und gesellschaftlicher Druck da sind, kann es auch wieder sauberer werden. Aber: Viele neue Schadstoffe - PFAS, Mikroplastik, „moderne“ Pestizide - verbleiben ohne konsequentes Handeln weltweit im Wasserkreislauf. Über Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Ebenso folgenschwer, und womöglich sogar irreversibel, können sich Geoengineering-Maßnahmen von übereifrigen Klimarettern auswirken. Bis Ende März 2025 haben 25 US-Bundesstaaten, unterstützt vom neuen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Gesetzesinitiativen gestartet, um jegliches klimatechnische Herumpfuschen zu verbieten. Wegen "Desinformation", geblendet von „Verschwörungstheorien“? Offenbar stießen sie auf gute Gründe für ihren Vorstoß. Invasion von Giftzwergen Nicht nur im Regen und Trinkwasser, auch in der Atemluft, in unserer Nahrung, ja überall in der menschlichen Lebenswelt häufen sich künstlich erzeugte Minipartikel seit wenigen Jahrzehnten dramatisch an. Mikroplastik, Ultrafeinstaub, Nanoteilchen machen krank, chronisch und unheilbar, wenn wir sie über längere Zeit in uns aufnehmen und nicht mehr loswerden, sondern anreichern, in jedem Organ, jedem Gewebe. Sie töten uns. Sie gefährden den Fortbestand unserer Spezies. Warum nehmen wir sie nicht ernst genug?  So grundlegend sind manche Erfahrungen, dass sie sich tief ins kollektive Gedächtnis graben/einbrennen. Jede nächste Generation muss sie sich nicht erst von neuem aneignen, durch Versuch und Irrtum. Als Verhaltensprogramme bekommt man sie buchstäblich in die Wiege gelegt: über das Genom, über vorverschaltete Neuronennetze im Gehirn. Häufig erwuchsen solche Urerfahrungen aus immer wiederkehrenden Situationen, in denen es um Leben oder Tod ging. Plötzlich tauchte eine Bedrohung auf – und es blieb keine Zeit, vor einer Reaktion erst noch anspruchsvolle kognitive Prozesse des Überprüfens, Bewertens und Entscheidens zu durchlaufen. In Sekundenbruchteilen musste klar sein: Fliehen? Kämpfen? Oder nichts tun? Aus derartigen Urerfahrungen erwuchs beispielsweise die Faustregel „Je größer, desto gefährlicher“, wie auch ihr Gegenstück „Je kleiner, desto harmloser“. Vor großen Mammuts, vor ausgewachsenen Säbelzahntigern nahmen unsere fernsten Ahnen, wenn sie alleine und unbewaffnet waren, zurecht reißaus – nicht aber vor deren neugeborenem Nachwuchs. Rollte ein Felsbrocken auf sie zu, wichen sie ihm aus – nicht aber einem heranfliegenden Sandkorn. Bis in die Moderne wirken die Überlebensmaximen der Steinzeit verhaltensbiologisch nach. Überall auf der Welt, unabhängig von Rasse, Geschlecht und Kultur, reagieren Babies unwillkürlich gleich, wenn vor ihnen unvermittelt etwas Großes auftaucht oder im Nu riesenhaft anschwillt: Sie zeigen nicht Neugier und freudige Erwartung, sondern erschrecken, beginnen zu weinen, wenden den Kopf ab, suchen Schutz, versuchen sich wegzubewegen. Nur weil die Verknüpfung, die hinter diesen Reaktionen steckt, in den Köpfen unserer Spezies so tiefverwurzelt ist, war ein Blockbuster wie „King Kong“ möglich: Von der Bedrohlichkeit des Riesenhaften geht unser Unterbewusstsein so selbstverständlich aus, dass die blödsinnige Idee eines turmhohen Gorillas, der zärtliche Gefühle für ein feingliedriges Blondinenmenschlein entwickelt, Kinobesucher rund um den Globus fasziniert. Hätten sich die Israeliten hinter dem tollkühnen David mit seiner Steinschleuder versteckt, wenn ihnen Goliath gerade mal bis ans Knie gewachsen wäre? Faustregeln haben es an sich, bloß im großen und ganzen zuzutreffen; sie lassen Ausnahmen zu. Somit wiegen sie uns stets in einer trügerischen Sicherheit, die brandgefährlich werden kann, wenn sie uns sorglos machen – sobald sie uns dazu verleiten, Bedrohungen zu übersehen, ihr Ausmaß fatal zu unterschätzen. Nicht der Wolf ist in unseren Breitengraden das gefährlichste Tier, sondern die Zecke. Zu unseren schlimmsten Feinden zählen solche, vor denen uns kein Sinn warnt – wir sehen und hören, schmecken, riechen und spüren nichts, wenn sie uns angreifen. Bakterien und Viren, die kein Infizierter je wahrgenommen hat, sorgten für millionenfach mehr Tote als alle jemals stattgefundenen Kriege zusammengenommen. Dem menschlichen Organismus blieben aber immerhin Hunderttausende von Jahren Zeit, sich an eine Umwelt voller mikroskopisch winziger Krankheitserreger anzupassen. Er entwickelte ein filigranes Abwehrsystem, das einen Großteil davon unschädlich macht. Um dem Rest beizukommen, entstanden vielerlei wirkungsvolle Medikamente. Dieser Schutz, der immunologische wie auch der pharmazeutische, fehlt uns, um weitaus monströsere Bedrohungen abzuwehren:  künstlich erzeugte Minipartikel, manche kaum größer als ein paar Atome. Seit wenigen Jahrzehnten häufen sie sich in der menschlichen Lebenswelt dramatisch an. Mikroplastik, Ultrafeinstaub, Nanoteilchen machen krank, chronisch und unheilbar, wenn wir sie über längere Zeit in uns aufnehmen und anreichern. Sie töten uns. Sie gefährden den Fortbestand unserer Spezies. Was können, was müssen wir gegen diese Giftzwerge unternehmen? Wie bändigen wir sie? Zuallererst sollten wir: aufwachen. Falls Außerirdische seit längerem die Erde beobachten, kämen sie vermutlich zu dem Schluss: In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts begann auf diesem sonderbaren Planeten ein globales Experiment, mit allen Bewohnern, vom Säugling bis zum Greis, als unfreiwilligen Versuchskaninchen. Es widmet sich offenbar drei Fragen: Wie viele Schadstoffe aus den unterschiedlichsten Quellen – einschließlich Nahrung, Trinkwasser, Atemluft, Kleidung, Reinigungsmittel, Medikamente und Impfstoffe, tausenderlei alltäglicher Gebrauchsgegenstände - lassen sich dem menschlichen Organismus zuführen, bis auch der widerstandsfähigste chronisch erkrankt? Wie viel Profit lässt sich daraus gesundheitswirtschaftlich ziehen? Welcher Aufwand an Marketing, Lobbyarbeit und Korruption ist nötig, um Regierungen die schleichende Massenvergiftung geschehen zu lassen - und die Bevölkerungsmehrheit davon abzuhalten, dagegen aufzubegehren? Nichts wird sich ändern, solange wir nicht damit beginnen. Das müssen wir bald, denn die Zeit wird knapp. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1) In Das Jahr des Gärtners , Kapitel „Gesegneter Regen“ (1929).   (2) https://www.eea.europa.eu/publications/zero-pollution/cross-cutting-stories/pfas#:~:text=Of%20the%20relatively%20few%20well,2019 ; https://cen.acs.org/environment/persistent-pollutants/PFOA-rain-worldwide-exceeds-EPA/100/i27#:~:text=The%20EPA%20introduced%20the%20PFOA,PFAS%29%20later%20this   KLARTEXTE über Mikroplastik: Mikroplastik in uns: eine Zeitbombe Kunststoff ist allgegenwärtig, schier unverwüstlich – und brandgefährlich, wenn er in unseren Körper gerät. Während die Industrie abwiegelt, Gesundheitsbehörden und Gesetzgeber zaudern, schlagen Wissenschaftler längst Alarm: Winzige Fasern und Bruchstücke aus Plastik, die wir ahnungslos über Trinkwasser und Nahrungsmittel, Atemluft und Haut aufnehmen, können chronisch krank machen. Gruselig: Plastikgift im Hirn Fünf Gramm Mikroplastik gerät pro Woche in unseren Körper. Binnen zwei Stunden nach Aufnahme dringen die Partikel ins Gehirn. Was richten sie dort an? Eine neue Studie weckt schlimmste Befürchtungen. Enden wir als Plastik-Idioten? Mikroplastik ist überall, auch in uns. Schlimmer noch: Die winzigen Kunststoffteilchen reichern sich vorzugsweise im Gehirn an. Was richten sie dort an? Jüngste Studien lassen das Schlimmste befürchten: Das Teufelszeug macht dement. Was tun?

  • Sind Unangepasste krank?

    Ist „psychisch gestört“, wer sich nicht anpassen kann? Ja, sofern er darunter leidet, sagen Psychiater – dann verpassen sie dem Betroffenen eine Diagnose und erklären ihn für therapiebedürftig. Diese Praxis ist brandgefährlich. Sie verrät, wes Geistes Kind die Pseudowissenschaft ist, die sie legitimiert. „Anpassungsstörung“ nennen Psychiater eine andauernde, ungewöhnlich starke Reaktion auf belastende äußere Umstände. Sie kann sich in depressiven Verstimmungen, Angst, einem Gefühl der Überforderung und sozialem Rückzug äußern, mitunter auch in aggressivem Verhalten. Unter dem Kürzel 6B43 führt die Weltgesundheitsorganisation sie in ihrer „Internationalen Klassifikation der Krankheiten“ (ICD). (1) Wer gilt somit als psychisch gestört? Dazu zählen beispielsweise Menschen, die einen Trauerfall, eine Trennung, eine Scheidung nicht verkraften, unter Intrigen und Mobbing zusammenbrechen, mit beruflichem Scheitern, einer Krankheit oder Behinderung nicht fertigwerden. Aber auch Menschen, die an einer Umgebung verzweifeln, welche ihnen fremd geworden ist. Sie leiden unter der Lieblosigkeit, Gleichgültigkeit, Intoleranz, Aggressivität, Gier, Oberflächlichkeit, der Mitläuferei und Dummheit der anderen. Ist psychisch krank und behandlungsbedürftig, wer sich in einer kranken Welt fremd fühlt, sich nicht mit ihr abfinden kann und gegen sie aufbegehrt? „Es ist kein Zeichen von seelischer Gesundheit, sich an eine zutiefst gestörte Gesellschaft anpassen zu können“, befand Jiddu Krishnamurti (1895-1986), indischer Philosoph und spiritueller Lehrer. (2) Fast wortwörtlich gleich formulierte es der schottische Psychiater R. D. Laing: „Die Anpassung an eine zutiefst kranke Gesellschaft ist kein Zeichen von Gesundheit, sondern ein Zeichen von Wahnsinn.“ (3) Ähnlich äußerte sich der Psychoanalytiker Erich Fromm: „Die Tatsache, dass Millionen Menschen dieselben Verrücktheiten teilen, macht diese Verrücktheiten nicht zu einer Form von Vernunft.“ (4) Der Psychiatrie-Kritiker Thomas Szasz pflichtete bei: „Wenn du mit einer verrückten Gesellschaft übereinstimmst, nennen sie dich gesund.“ (5) Querdenker zu gemeingefährlichen Geisteskranken gestempelt „Anpassungsgestört“: das waren in den unsäglichen Coronajahren 5 bis 10 % der Bevölkerung – vom folgsamen „Team Vorsicht“ angeprangert als geistig minderbemittelte „Covidioten“, als verantwortungslose Maskenverweigerer und Impfmuffel. Ja, ihr Leidensdruck war hoch - aber weshalb? Weil sie krank im Kopf waren? „Manche Querdenker sind in einer Art Realitätsverlust gefangen. [...] Das hat manchmal schon Züge von Wahn“, befand Gesundheitsminister Karl Lauterbach Ende 2021. (6) Weltärztebund-Chef Frank Ulrich Montgomery konstatierte: „„Das Verhalten vieler Impfgegner und Querdenker ist irrational und gefährlich. [...] Da hilft oft keine Argumentation mehr – das grenzt an pathologische Verbohrtheit.“ (7) Der Psychiater Prof. Manfred Spitzer führte in einem Vortrag an der Uni Ulm aus: „Bei vielen Querdenkern sehen wir typische Muster von Verschwörungsdenken, die auch psychische Auffälligkeiten beinhalten können.“ (8) Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken stellte fest: „Teile der Querdenker-Szene haben sich radikalisiert und bewegen sich außerhalb jeder rationalen Argumentation. Da stellt sich schon die Frage nach geistiger Verfassung.“ (9)   Warum diskutieren, wenn man auch einfach eine Diagnose stellen kann? Ärzte, Psychologen und Psychotherapeuten, wie auch Schreibtischtäter bei Mainstream-Medien, assistierten eilfertig bei solch übler Nachrede: mit infamen Spekulationen darüber, was für kognitive Fehlfunktionen manche Leute wohl dazu veranlassen, sich dem angeordneten „alternativlosen“ Seuchenschutz à la SpahnWielerDrosten dreist zu widersetzen – und wie damit therapeutisch umzugehen sei. Während sie „Verschwörungstheoretiker“ pathologisierten (10), gingen sie über das Massenphänomen der Verschwörungs leugner  hinweg. Nonkonformisten wurden 'Patienten', Rebellion mutierte zur 'Störung im Sozialverhalten'. Mitläufertum war gesund, Individualität therapiebedürftig. Fürs Anderssein gibt´s zum Glück Tabletten. Wie „wissenschaftlich“ ist eine Medizin, die unangepasste Selbstdenker pathologisiert? So erbärmlich feige dienten allzuviele ihrer Vertreter Machthabern zu allen Zeiten – und bleiben anscheinend weiterhin gerne zu Diensten, auch hierzulande. Schande über sie. „Die Debatte, ob Querdenker psychisch auffällig seien, zeigt gefährliche autoritäre Reflexe. Kritik, auch irrationale, gehört zur Demokratie“, betont der Jurist und Bürgerrechtler Maximilian Pichl. (11) Und zumindest die Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie (DGSP), gelegentliche Querdenkerin innerhalb der Schulmedizin, stellt klar : „Politischer Protest – selbst wenn er irrational erscheint – ist keine psychiatrische Diagnose. Wir warnen davor, gesellschaftliche Konflikte zu pathologisieren.“ Jagd auf Unangepasste – einst und heute Der politische Missbrauch der Psychiatrie ist ein dunkles Kapitel der Geschichte – und leider teilweise auch der Gegenwart. Was sagt es über „das beste Deutschland aller Zeiten“, wenn es an diese Tradition gnadenlos anknüpft, kaum dass eine grippeähnliche Infektionswelle umgeht, vor der sich nicht jedermann im Nu folgsam bange machen lässt? In totalitären Systemen wurde und wird Psychiatrie gezielt eingesetzt, um politisch Andersdenkende, Nonkonformisten oder sogenannte „gesellschaftlich Unerwünschte“ zu stigmatisieren, mundtot zu machen oder zu isolieren. Das bekannteste Beispiel für systematischen Missbrauch der Psychiatrie zur Repression lieferte die Sowjetunion ab den 1960er Jahren bis zum Ende der UdSSR 1991. Regimekritiker, Menschenrechtler, Künstler, religiöse Aktivisten wurden als psychisch krank diagnostiziert, z. B. mit der berüchtigten "Schleichenden Schizophrenie" - „ wjalotekuschtschaja schizofrenija “-, einer Diagnose, die fast ausschließlich auf Dissidenten angewandt wurde. Die Folgen: Zwangseinweisungen in geschlossene psychiatrische Anstalten, Verabreichung von Psychopharmaka, Elektroschocks, körperliche Misshandlungen. Die bekanntesten Opfer waren Anatoli Koryagin, ein Arzt, der gegen diese Praxis kämpfte, und Wladimir Bukowski, ein Dissident, der Zwangspsychiatrie international bekannt machte. Auch die Volksrepublik China bedient sich der Psychiatrie, um Regimekritiker und Nonkonformisten zu unterdrücken. Dafür richtete das Innenministerium psychiatrische Gefängnisse ein: „ Ankang “. Darin weggesperrt wurden Menschenrechtsaktivisten, Falun-Gong-Anhänger, Christen, ethnische Minderheiten wie Tibeter und Uiguren. Als Vorwand dienen Diagnosen wie „Gefährdung der öffentlichen Ordnung“. Amnesty International  hat Zwangsmedikation, Folter und Missbrauch zahlreich dokumentiert. Deutschland hat besonders viel Übung darin, den politischen Gegner nicht nur zu kriminalisieren, sondern auch zu psychiatrisieren. Das NS-Regime erklärte politisch oder gesellschaftlich „auffällige“ Menschen häufig für „geisteskrank“, wenn sie nicht offen strafrechtlich verfolgt werden konnten. Besonders betroffen waren Andersdenkende, Pazifisten, Künstler, Intellektuelle, die sich nicht dem nationalsozialistischen Weltbild unterordneten; Menschen mit „abweichendem Verhalten“, z. B. unangepasster Lebensstil, kritische Äußerungen im privaten Umfeld. Gutachten regimetreuer Ärzte stempelten sie zu „psychisch Gestörten“. Als Diagnosen dienten „Querulantenwahn“, „Schwachsinn“, „Psychopathische Persönlichkeitsstörung“ und „Asozialität“. Wer 80 Jahre später Kritiker von Corona-Maßnahmen als „asoziale Trittbrettfahrer“ anprangert – wie Frank Ulrich Montgomery, Vorsitzender des Weltärztebundes (12) -, knüpft demnach an eine bewährte Tradition an. (13) Auch in der DDR war die Psychiatrie ein verlängerter Arm der Staatsmacht, um politisch Unangepasste kaltzustellen. Dissidenten, Künstler oder Ausreisewillige wurden für psychisch krank erklärt. Die Stasi arbeitete dazu eng mit linientreuen Ärzten zusammen. Um Zielpersonen einzuschüchtern, genügte es oft schon, mit einer psychiatrischen Einweisung zu drohen. Wer davon unbeeindruckt blieb, wurde mit starken Psychopharmaka ruhiggestellt – Neuroleptika, Sedativa, bis hin zu Elektroschocks. Das Ziel war, den Willen zu brechen. Und heute? In autoritären Staaten findet weiterhin reichlich Missbrauch der Psychiatrie statt. Unter Putin häufen sich in Russland Fälle von Dissidenten, die in psychiatrische Kliniken eingewiesen wurden, z. B. Demonstranten oder LGBTQ+-Aktivisten. In Weißrussland (Belarus) nutzt das Lukaschenko-Regime Psychiatrien, um Protestierende „ruhigzustellen“. Berichte aus dem Iran deuten darauf hin, dass Frauenrechtlerinnen und politische Aktivisten psychiatrisch weggesperrt werden. Flüchtlinge aus Nordkorea berichten, dass Menschen, die das Regime kritisieren oder „abweichendes Verhalten“ zeigen, in psychiatrische Einrichtungen eingewiesen werden. Psychiatrie ist Teil des Unterdrückungsapparats, ähnlich wie Straflager.   Die größte Angst all dieser Systeme ist in Wahrheit nicht der Verrückte – sondern der, der bei Verstand bleibt. Überall gilt: Die sicherste Methode, einen freien Geist zu heilen, besteht darin, ihn zu brechen – natürlich nur zu seinem Besten und dem Wohle des Ganzen. Glück ist, wenn er nach genug Medikamenten endlich versteht, warum alle anderen den Wahnsinn der Normalität feiern. Sein Gefühl, dass „etwas nicht stimmt“, liegt nicht an äußeren Umständen – sondern an seiner mangelnden Anpassungsfähigkeit. Kritik ist Realitätsverzerrung. Unzufriedenheit mit dem Status quo: klassischer Fall von depressiver Verstimmung. Zu viele Fragen stellen: neurotischer Grübelzwang. Sinnlose Regeln verweigern: Oppositional Defiant Disorder  (ODD) lässt grüßen! (14) Merke: Gesunde Menschen stellen keine Fragen. Sie funktionieren. Die Vorzüge der Psychiatrie als Unterdrückungsinstrument Warum eignet sich die Psychiatrie so vorzüglich dazu, Unangepasste ruhigzustellen? Sie stigmatisiert: Einmal für „geisteskrank“ erklärt, verliert der Unangepasste seine Glaubwürdigkeit. Wer die Realität hinterfragt, leidet offensichtlich an Realitätsverlust - steht so im Lehrbuch. Sie legitimiert Repression: Ein medizinischer Vorwand wirkt "harmloser" als offene politische Verfolgung. Sie isoliert: Psychiatrische Einrichtungen sind geschlossene Systeme, in denen sich Kontrolle leicht ausüben lässt. Sie hilft, Normen durchzusetzen: Passt euch an, schert nicht aus. Nonkonformität wird pathologisiert. Soweit sich Psychiatrie dafür hergibt, ist sie „weniger eine Wissenschaft als ein Mechanismus gesellschaftlicher Kontrolle“, wie der Philosoph und Historiker Michel Foucault treffend anmerkte. (15) „Unsere Gesellschaft ist gestört“ Wer unter zutiefst gestörten Verhältnissen anhaltend leidet, ist nicht irre – er zeigt eine völlig gesunde Stressreaktion. Ein Krankheitsetikett hätte eher das System verdient, das ihn leiden lässt. Einer der wenigen Psychiater, der in diese Richtung beharrlich querdenkt, ist Dr. Raphael M. Bonelli, Neurowissenschaftler an der Sigmund Freud Universität Wien sowie Psychiater und systemischer Psychotherapeut in eigener Praxis. „Unsere Gesellschaft ist gestört“, befindet er. (16) Bonelli konstatiert einen Zustand kollektiver Verwirrung, verursacht durch ideologische Tabus, Denkverbote und eine zunehmende Entfremdung von der Realität. Kritik wird moralisch geframt, Andersdenkende ausgegrenzt, viele Themen werden  tabuisiert: von Migration und Demografie über Gender, Klima und das christliche Europa bis Corona. Wer sich äußert, riskiert Ruf und Existenz. „Wir leben in einer Tabu-Gesellschaft“, so Bonelli, „und diese Tabus sind nicht natürlich gewachsen, sondern ideologisch erzeugt. Die Gesellschaft befindet sich in einem Zustand kollektiven Gaslightings. Das Denken selbst wird zur Gefahr. Es gibt Themen, über die wir nicht einmal nachdenken dürfen. Wenn wir es dennoch wagen, dazu einen eigenständigen Gedanken zu formulieren, riskieren wir, gecancelt zu werden.“ Mit einer Unerbittlichkeit, die jede Debatte im Keim erstickt, wird auf abweichende Meinungen reagiert. „Ein falsches Wort genügt, um einen Sturm der Empörung auszulösen, der keine Differenzierung mehr zulässt. Die neuen Anständigen haben ihre Methoden perfektioniert, um jede abweichende Stimme zum Schweigen zu bringen. Die Tyrannei des neuen Anstands wird durchgesetzt mit den Techniken von Framing, Moral Licensing, Agenda Setting, Whataboutismus. Sie führen zu Shitstorms, Cancel Culture und der existenziellen Vernichtung.“ Das Ergebnis: Ein Großteil der Gesellschaft schweigt. Aus Angst vor sozialer Ächtung wird äußerlich genickt, was innerlich längst absurd erscheint. Bonelli erinnert: Noch in den 80er-Jahren war es möglich, im Kaffeehaus mit Linken, Rechten, Monarchisten und Freidenkern zu diskutieren – heute genügt ein falsches Wort, und der Raum wird empört verlassen. Vielleicht, so Bonelli, „beginnt die Therapie der Gesellschaft damit, dass wir wieder sagen, was wir denken.“ ( Harald Wiesendanger ) Eine grundsätzliche Kritik der Psychiatrie:Harald Wiesendanger; Unheilkunde. Die 12 Märchen der Psychiatrie - Wie eine Pseudomedizin Hilfesuchende täuscht (2017). Anmerkungen (1)   Nach der neuen Version ICD-11. Im Vorgänger ICD-10: F43.2. (2)   Das Ursprungswerk dieses Zitats ist nicht eindeutig belegbar, da Krishnamurti viele Vorträge hielt und seine Aussagen oft mündlich überliefert wurden. Das Zitat taucht in verschiedenen Sammlungen seiner Gedanken auf, z. B. in " The Urgency of Change " (1970). (3)   R. D. Laing: The Politics of Experience  (1967), S. 24. (4)   Erich Fromm: The Sane Society  (1955), S. 14. (5)   Thomas Szasz, The Second Sin  (1973), S. 113. (6)   Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung , 20.12.2021: „ Lauterbach warnt vor Radikalisierung der Querdenker “, Artikel hinter Bezahlschranke. (7)   Interview mit dem Deutschlandfunk , 14.12.2021: „ Montgomery: Impfgegner handeln irrational “. (8)   Vortrag „Psychologie der Pandemie-Leugner“, Universität Ulm, Dezember 2021, zit. in Augsburger Allgemeine , 10.12.2021, https://www.augsburger-allgemeine.de/panorama/psychologie-warum-menschen-an-verschwoerungstheorien-glauben-id61150266.html (9)   Twitter-Post vom 22.11.2021; Account inzwischen gelöscht, aber zitiert in Medien, z.B. bei Focus Online , 23.11.2021, https://www.focus.de/politik/deutschland/querdenker-eskens-polemik-gegen-impfgegner-das-ist-nicht-hilfreich_id_24467835.html (10)                      Ein Musterbeispiel bot die Zeitschrift für Psychodrama und Soziometrie  im Sommer 2022 mit einem Beitrag „Corona-Verschwörungstheorien und Psychotherapie“, 21 (2) 2022, S. 395–407. doi: 10.1007/s11620-022-00692-7 . „Auf dem Hintergrund psychodramatischer Konzepte“ versucht die Autorin „einen Umgang mit Menschen zu entwerfen, die an Verschwörungen glauben. Dabei scheint es eher möglich zu sein, betroffene Angehörige und Freunde zu begleiten als Verschwörungsgläubige selbst, die sich meist nicht als behandlungsbedürftig erleben.“ Gewissen „Studien“ zufolge könne „ die Faszination von Verschwörungswelten   Suchtcharakter annehmen. Dies zeigt sich im Kontrollverlust bezüglich der einschlägigen Internetaktivitäten und Vernachlässigung von Beziehungen und sonstiger Verpflichtungen. Solcherart Süchtige befinden sich in einem Teufelskreis von Misstrauen und Entmutigung und fühlen sich nicht mehr mit anderen verbunden. Dieses Leiden macht manche zugänglich für Psychotherapie.” (11)                      Gastbeitrag in Verfassungsblog , April 2021, https://verfassungsblog.de/querdenken-und-die-grenzen-der-demokratie/ (12)                      Im Interview mit der Rheinischen Post , 13. Dezember 2021: „Weltärztebund-Chef nennt Impfgegner asoziale Trittbrettfahrer“. (13)                      Solch perfide Ausgrenzung erlebte beispielsweise Friedrich Kellner (1885–1970), ein Justizbeamter und entschiedener NS-Gegner aus Hessen: Weil er sich kritisch äußerte, drohte man ihm wiederholt damit, ihn wegen „gefährlicher Gedanken“ in eine „Heilanstalt“ wegzusperren. (Zwischen 1939 und 1945 verfasste Friedrich Kellner das berühmte Tagebuch mit dem Titel „Mein Widerstand“. Auf über 900 Seiten dokumentierte er die Verbrechen des Regimes, die Kriegspolitik - und die Schuld der Bevölkerung.) Elisabeth Schmitz (1893–1977), eine Theologin und NS-Gegnerin, musste untertauchen, nachdem sie wegen „hysterischer Anwandlungen“ denunziert wurde. Als scharfe Kritikerin der Judenverfolgung verfasste sie 1935 die berühmte Denkschrift „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ , in der sie die evangelische Kirche anklagte, die zu den Verbrechen gegen die jüdische Bevölkerung schwieg. Künstler und Schriftsteller wie der Dadaist Johannes Baader wurden als „geisteskrank“ abgestempelt, weil ihre Kunst als „entartet“ galt – verbunden mit psychischer Abwertung. Einweisungen unter solchem Vorwand bedeuteten oft lebenslange Internierung oder endeten in der Ermordung im Rahmen des verbrecherische Euthanasieprogramms. (Siehe Ernst Klee: „Euthanasie“ im NS-Staat. Die „Vernichtung lebensunwerten Lebens“, Frankfurt am Main 1983.) (14)                      Die Oppositional Defiant Disorder  (ODD) – auf Deutsch meist „oppositionelles Trotzverhalten“ oder „oppositionelle Verhaltensstörung“ genannt – ist eine Diagnose aus der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Sie bezeichnet ein wiederkehrendes, negativistisches, trotziges, widersetzliches und feindseliges Verhalten gegenüber Autoritätspersonen. Zyniker übersetzen die ODD-Diagnose so: „Das Kind hat ein Problem – es gehorcht nicht blind.“ (15)                      Michel Foucault, Überwachen und Strafen:   Die Geburt des Gefängnisses  (1975), S. 304. (16)                      Raphael M. Bonelli: Tabu: Was wir nicht denken dürfen und warum.  Das prägende Thema unserer Zeit – tiefgründig, provokant und psychologisch erklärt  (2025).

  • Zum Gedenken an Yonatan.

    Er war der süße Posterboy von Israels Corona-Impfkampagne – bis er “plötzlich und unerwartet” starb, 8 Jahre alt. Warum erlitt Yonatan einen tödlichen Herzstillstand? Bis heute bleiben uns Faktenchecker eine einleuchtende Antwort schuldig. Am 23. September 2023, dem Vorabend des höchsten jüdischen Feiertags Jom Kippur, saß der achtjährige Yonatan Moshe Erlichman in der Badewanne, als er plötzlich einen Herzstillstand erlitt. Um ein Haar wäre er dabei ertrunken. Herbeigerufenen Sanitätern gelang es, den Kleinen wiederzubeleben. Doch fünf Tage später starb er. Eben dieser Yonatan war im Jahr 2020 in einem Werbevideo für Covid-„Impfungen“ aufgetreten, gemeinsam mit „ Shuski “, einer rothaarigen, froschmäuligen TV-Marionette, die der „Sesamstraße“ entsprungen sein könnte. Von dem süßen blonden Jungen erst staunend, dann kopfnickend angelächelt, forderte die Puppe ihn und alle Zuschauer dazu auf, sich schleunigst spritzen zu lassen, sobald die neuen, „wirksamen und sicheren“ Vakzine verfügbar sind. Den Rat befolgte er brav: Für vier Pfizer-Dosen machte er sein Oberärmchen frei. Was der Junge von „Shushki“ leider nicht erfuhr: Myokarditis ist eine bekannte Nebenwirkung der Covid-„Impf“stoffe. Über den tragischen Tod des kleinen Yonatan, Sohn und Enkel prominenter israelischer Ärzte, gingen Israels Medien nahezu einhellig hinweg, bloß die lokale und religiöse Presse berichteten. Regierung und Gesundheitsbehörden schwiegen. Bis heute. Von Anfang an zählte Israel zu den Ländern mit den weltweit höchsten Corona-mRNA-Impfquoten: Über 70 % der über 16-Jährigen hatten bis April 2021 mindestens zwei Dosen erhalten. Im November 2020 hatte die israelische Regierung mit Pfizer vereinbart , schnellstmöglich mindestens acht Millionen Covid-Impfdosen zu beziehen; ab Dezember 2020 wurden sie gespritzt. Im Gegenzug für diese „Vorzugsbehandlung“ erhielt der Pharmagigant die Zusicherung , Israel werde ihm epidemiologische Daten über Wirkungen und Nebenwirkungen des Vakzins beschaffen. Wie der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu prahlte, sei er in der Lage, aus seinem Land „das Labor für Pfizer“  zu machen , weil „98% unserer Bevölkerung medizinische Aufzeichnungen digitalisiert hat“. Mit diesen Daten „können Sie eine biotechnologische Industrie  schaffen, die ihresgleichen sucht“, sagte er.  („ You can create a biotechnological industry that is unheard of … unimagined even .“) „Das Labor für Pfizer“ „ Oh ja “, kommentierte die Ärztin Sabine Hazan auf „X“, vormals Twitter, „und du kannst eine Waffe entwickeln, um eine ganze Bevölkerung zu vernichten. Wer hat Netanjahu das Recht gegeben, für eine ganze Bevölkerung zu entscheiden? Hätten die Menschen nicht wählen dürfen, Versuchskaninchen zu sein? Sie alle glaubten an einen Impfstoff als Lösung, aber das war er nicht.“ Stattdessen hatte Israel seit Ende August 2021 die höchste SARS-CoV-2-Infektionsrate der Welt . Israels Corona-Intensivpatienten waren ab Juli 2021 mehrheitlich geimpft . Besagten Deal hatte das israelische Gesundheitsministerium zunächst bestritten, Pfizer ebenfalls. Tatsächlich bestätigte aber Netanjahu selbst ihn offiziell, wie ein auf „X“ gepostetes Video belegt. Alarmierende Daten blieben unter Verschluss Bereits im Februar 2021 hatte das israelische Gesundheitsministerium der US-Seuchenschutzbehörde CDC ( Centers for Disease Control and Prevention ) einen Bericht über gehäufte Herzentzündungen nach Covid-“Impfungen” übermittelt. Er blieb unter Verschluss – ein Skandal, der erst 2022 aufflog, als die amerikanische Verbraucherschutz-Initiative Children´s Health Defense  die CDC zur Herausgabe des Dokuments zwang, mit Hilfe des Freedom of Information Act , ein 1967 in den USA in Kraft getretenes Bundesgesetz zur Informationsfreiheit. „Wir sehen eine große Anzahl von Myokarditis- und Perikarditis-Fällen bei jungen Personen kurz nach Pfizer COVID-19-Impfstoff ”, so heißt es darin. “ Wir möchten das Thema mit einem relevanten Experten des CDC besprechen .“ Ein geleaktes Video zitiert ein Forscherteam, welches vom israelischen Gesundheitsministerium eingesetzt worden war: “ Wir müssen medizinisch-juristisch denken - wie wir unsere Ergebnisse präsentieren, um Klagen zu vermeiden. Und warum? Wegen einiger Nebenwirkungen haben wir gesagt: 'OK, es gibt sie und es gibt Berichte darüber, ABER LASSEN SIE SICH NOCH IMPFEN '". Sowohl in Israel als auch in den USA hatten den Gesundheitsbehörden schon wenige Monate nach Beginn der Impfkampagne Daten mit überdeutlichen Myokarditis- Warnsignalen vorgelegen. (Und gewiss waren sie damals auch schon bis zum Robert-Koch-Institut vorgedrungen, wie das RKI-Leak bestätigt.) Im Juni 2021 bestätigte Israel offiziell, die mRNA-bezogene Myokarditis bei jungen Männern , insbesondere bei 16- bis 24-Jährigen, sei signifikant überhöht. Wie eine israelische Studie  vom September 2022 belegte, lag die Inzidenz von Myokarditis bei jungen Männern im ersten Monat nach dem zweiten Pfizer-„Piks“ 2,35-mal höher als bei ungeimpften; das Risiko für 16- bis 19-Jährige betrug fast 1 zu 1.000. Trotzdem unterblieben Warnungen an die Bevölkerung – ein geradezu kriminelle Pflichtverletzung. Stattdessen verbreite die CDC eine methodisch unzulängliche Pseudo- Studie , derzufolge Herzkomplikationen wahrscheinlicher nach einer SARS-CoV-2-Infektion als nach einer mRNA-Covid-19-„Impfung“ auftreten. Keineswegs bloß „Querdenker“-Kreise, sondern selbst offizielle Stellen verbreiteten frühzeitig alarmierende Zahlen, die Yonatans Eltern, als Medizinern, hätten zu denken geben müssen. Im Dezember 2021, ein Jahr nach Beginn von Israels nationaler Impfkampagne, meldete das britische Office for National Statistics  (ONS): Kinder haben nach der Covid-19-Impfung ein bis zu 52-mal höheres Sterberisiko als ungeimpfte. Dazu passen Schreckenszahlen aus VAERS , dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem zur Erfassung von Impfnebenwirkungen. In den ersten 15 Monaten nach Zulassung der Covid-Spritzen explodierten die Fallzahlen von Herzkrankheiten bei Kindern regelrecht: um 17.495 % auf über 1700 Betroffene allein bei Myo- und Perikarditis, Entzündungen des Herzmuskels bzw. Der äußeren Auskleidung des Herzens. Berücksichtigt man das Phänomen des “ Underreporting ” – nur 1 bis 3 % der tatsächlichen Vorkommnisse werden erfasst -, so hat die Covid-“Piks”-Obsession allein in den USA mehrere hunderttausend Kinder herzkrank gemacht. Die Verbraucherschutzorganisation Children´s Health Defense  (CHD) sichtete VAERS-Berichte über Todesfälle bei Kindern aufgrund von Herzleiden nach Covid-mRNA-Spritzen. Dabei stieß sie auf unsägliche Tragödien zuhauf: Ein 5-jähriger Junge  erhielt am 26. April 2022 seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech. Er litt unter Bauchschmerzen und starb drei Tage später an Herzstillstand. Ein 6-jähriger Junge  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 8. Januar 2022. Er starb am 15. Januar 2022 an einer Myokarditis und einem Herz- und Atemstillstand. Ein 11-jähriger Junge  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 15. Dezember 2021. Er starb fünf Tage später an „akutem Atemversagen, Reizbarkeit, Hirnfehlbildung, Herzstillstand, Durchfall“. Ein 13-jähriger Junge  starb drei Tage nach Erhalt seiner zweiten Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech. In dem Bericht heißt es: „Die Autopsie ergab ein vergrößertes Herz und Flüssigkeit um das Herz herum.“ Ein 15-jähriger Junge  erhielt seine zweite Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 24. November 2021 - und starb am nächsten Tag. In dem Bericht heißt es: „Der Junge erlitt Brustschmerzen, kurz nachdem er von einem Impfzentrum nach Hause gekommen war.“ Die Ärzte erklärten jedoch, der Junge sei an den Folgen von Diabetes gestorben. Ein 16-jähriges Mädchen  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 10. November 2021. Es starb am 18. Dezember 2021 an „Hirnschäden infolge von akutem Herzversagen und Dekompensation sowie Hypoxie“. Ein 16-jähriges Mädchen erhielt am 27. Dezember 2021 eine COVID-19-Auffrischung von Pfizer. Zwei Tage später starb sie an einer „ Lungenarterienembolie mit Herzstillstand“. Ein 17-jähriges Mädchen  erhielt seine erste Dosis des Impfstoffs von Pfizer-BioNTech am 30. August 2021. Am 9. September 2021 „erlitt die Patientin einen Herzstillstand und starb“. Ihr Tod wurde jedoch auf „orale Verhütungsmittel, die im Juli 2021 eingenommen wurden“ zurückgeführt, während „eine Impfstoff-Ätiologie nicht in Betracht gezogen wurde.“ Ein 17-jähriger Junge von außerhalb der USA erhielt am 16. Juni 2022 in seiner Schule eine Auffrischungsimpfung von Pfizer. Er erlitt „allgemeine Schwäche und Appetitlosigkeit im Juni 2022, einen Krampfanfall und einen außerklinischen Herzstillstand ... am 12. August 2022, erhöhte Herzenzyme und Verdacht auf Myokarditis am 13. August 2022“ und wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Er starb am 18. August 2022. Schicksalsgefährte Santino – Vierjähriger Junge aus Argentinien tot nach Covid-„Impfung“ Yonatans schreckliches Schicksal teilte Santino Godoy Blanco, ein Knirps aus Argentinien: Mit vier Jahren verstarb er im November 2022 „plötzlich und unerwartet“. Kurz zuvor war er mit hohem Fieber und Übelkeit in eine Klinik eingeliefert worden. In seinem Totenschein ist als Ursache „ bilaterale Pneumonie “ vermerkt; dass Covid-Impfungen Lungenentzündungen auslösen können, räumt selbst das Paul-Ehrlich-Institut in einem „ Sicherheitsbericht “ ein. Santino war im Fernsehen als telegener Animator für die landesweite Impfkampagne „ Activá Vacunas “ aufgetreten . Auch er hatte den „Piks“ erhalten. Das Infoportal Died Suddenly berichtet: „Seine Mutter sagt, dass er vor seinem Tod seine Maske abnahm und ihr kleine Küsse gab, weil er nicht mehr sprechen konnte.“ Ungesühnt – wie lange noch? Unter Mord versteht man ein vorsätzliches Tötungsdelikt. Werden die Morde an Yonatan und Santino jemals gesühnt? Wer forscht nach, woran Abertausende weiterer Kinder „plötzlich und unerwartet“ starben, die Covid-19 in Wahrheit nicht ärger fürchten mussten als einen Blitzschlag und kerngesund waren – bis ihre gutgläubigen Eltern sie „piksen“ ließen, als Vollzugsgehilfen eines „ Staatsverbrechens “, wie der Heidelberger Arzt Gunter Frank seine Klageschrift gegen das Corona-Regime treffend betitelt? Wie viel es für unabhängige Staatsanwälte und Richter zu tun gäbe, lassen unzählige Schicksalsberichte in Foren von Betroffenen und Zeugen erahnen: beispielsweise bei   Impfopfer.info   (aktuell 47.500 Mitglieder),   Impfschäden Schweiz Coronaimpfung   (23.000),   Corona Impfschäden Deutschland   (17.000),   CovidVaccineVictims  (73.000), CovidVaccineInjuries   (47.000),   CovidVaccVictims   (2.500). Der wahre Grund für die COVID-“Impfung” von Kindern Wieso waren Pfizer, BioNTech & Co. von Anfang an erpicht darauf, auch Kindern ihre Genspritzen in die Ärmchen zu stechen – obwohl frühzeitig klar war, dass Covid-19 für unsere Kleinen kein ernsthaftes Risiko darstellt? Zu deren Schutz? Wovor denn? Der wahre Grund liegt auf der Hand: Die Vakzinhersteller wollten sicherstellen, dass ihre Produkte in den Kinderimpfplan für Kinder aufgenommen wurden. Dann nämlich wären sie vor finanzieller Haftung für Impfschäden geschützt, zumindest auf ihrem Hauptmarkt, den Vereinigten Staaten. Die Rechnung ging auf. ( Harald Wiesendanger )   Aktualisierte und erweiterte Fassung eines KLARTEXT-Beitrags vom 27. Oktober 2023. Titelbild: Screenshot aus dem Impfwerbeclip mit Yonatan. Grafik Myokarditis-Fälle lt. VAERS: aus https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0146280621002267?via%3Dihub  (nachträglich zensiert) Zum selben Thema siehe KLARTEXT: „ Pandemie der vertuschten Impfschäden “   und „ Das Piks-Massaker “ .

  • Unfassbar glücklich – mit schwerstbehindertem Kind

    Ein behindertes Kind zur Welt bringen? Damit verbundene Belastungen, Sorgen und Ängste aushalten? Soziale Ausgrenzung ertragen? 94 Prozent aller schwangeren Frauen, bei deren Ungeborenem eine Trisomie 21, das Down-Syndrom festgestellt wird, entscheiden sich für eine Abtreibung. Dabei entgeht ihnen offenbar nicht nur eine schicksalhafte Chance zur Selbsterfahrung und innerem Wachstum, sondern auch ein besonderes Lebensglück. Darauf deutet eine bemerkenswerte kanadische Studie hin – wie auch bewegende Erfahrungen in den Therapiecamps meiner Stiftung AUSWEGE . Jedes zehnte Kind weltweit lebt mit irgendeiner Form von Behinderung - , rund 240 Millionen, schätzt UNICEF. Knapp 100 Millionen sind körperlich beeinträchtigt, 34 Millionen taub , 1,4 Millionen blind . Mehrere Zehntausend sind vom Down-Syndrom betroffen . Das Spektrum möglicher Behinderungen reicht von Cerebralparese über Muskeldystrophie, offenem Rücken und fehlgebildeten Gliedmaßen bis zu Stoffwechselerkrankungen mit Auswirkungen auf das Gehirn, z. B. Phenylketonurie. Und wenn ein solches Kind deines wäre? Was bedeutet es für Eltern, ein Kind zur Welt zu bringen und großzuziehen, das womöglich noch erheblicher beeinträchtigt ist – ohne jegliche Aussicht auf Heilung? Ein Forscherteam der Uni­versität Montreal, Kana­da, um die Neonatologin Annie Janvier befragte 332 Eltern von 272 Kin­dern, bei denen noch schwerwiegendere Behinderungen vorlagen als beim Down-Syndrom – Trisomie 13 – das Pätau-Syndrom - oder Trisomie 18, das Edwards-Syndrom (3) –, nach ihrer Lebenszufriedenheit. Müssten sie nicht bedrückt und verzweifelt sein, unentwegt mit ihrem Schicksal hadern? Die Ergebnisse der Studie sind verblüffend. Bei einer Tri­somie kommen in jeder Körperzelle von einem bestimmten Chromosom – mit der Nummer 13, 18 oder 21 – drei statt der üblichen zwei Exem­plare vor. Diese Anomalie führt zu zahlreichen Besonderheiten: Down-Kinder sind geistig behindert, überaus anfällig für Infekte, fallen durch asiatisch anmutende Augen auf – daher die verbreitete Bezeichnung „Mongolismus“ -, in jedem zweiten Fall liegt ein Herzfehler vor. Noch gravierender wirken sich die Triso­mi­en 13 und 18 aus: Häufig sind innere Organe aufs Schwerste missgebildet. Wegen deformierter Kiefer- und Gesichtsknochen können die Kinder nicht selbstständig durch die Nase atmen, kaum oder gar nicht schlucken. Die meisten weisen Herz­fehler auf. Augen und Nieren, Harn- und Magen-Darm-Trakt sind fehlgebildet, oft auch das Gesicht. Oft ist das Kleinhirn verkümmert, das unter anderem Gleich­gewicht, Wahrnehmung, Schmerz und Hunger steuert. Die Betroffenen sind blind oder gehörlos. Manche haben kein Zwerchfell, andere einen „offen Rücken“, und alle sind kleinwüchsig. Oftmals müssen sie künstlich ernährt und beatmet werden, weshalb sie ihre wenigen Lebenswo­chen, an Sonden und Kabeln hängend, auf der Intensivstation verbringen. Irgendwann glucksen und lachen manche zwar spontan, reagieren aber nicht, wenn man sie anlächelt oder anspricht, können den Kopf nicht heben, ihr Gesicht bleibt regungslos. Einige lernen, sich aufzusetzen, aber nur die allerwenigsten können jemals laufen oder sprechen. Viele kommen tot zur Welt oder sterben innerhalb der ersten zwölf Monate. (Zum Zeitpunkt von Janviers Datenerhebung lebten nur noch 79 der 272 Kinder, ihr Durchschnittsalter lag bei vier Jahren.) Im statistischen Durchschnitt überleben Kinder mit einer Trisomie 13 oder 18 gerade einmal 2,5 bis 14,5 Tage, bloß eines von zwölf lebend geborenen Kindern übersteht das erste Lebensjahr. Nur in seltenen Einzelfällen werden sie 12, 13, gar 18 Jahre alt. Gegen ärztlichen Rat Die meisten Ärzte raten werdenden Müttern bei einem derart fatalen pränatalen Befund dringend zum Abort, versuchen ihnen auszureden, um ihr Kind zu kämpfen, und sträuben sich kategorisch gegen lebensrettende Maßnahmen, falls es doch zur Welt kommt – nicht unbedingt aus Hartherzigkeit, sondern im Bewusstsein persönlicher Risiken: Ein Arzt, der einem solchen Kind überleben hilft, läuft Gefahr, dass die Krankenkasse ihm einen „Behand­lungs­fehler“ vorwirft – er habe die Eltern offenkundig nicht ausreichend über die Folgen eines solchen Gendefekts aufgeklärt, andernfalls hätten sie selbstverständlich abgetrieben – und sich die Kosten lebensverlängernder Maßnahmen von seiner Haftpflichtversicherung zurückholt. Und auch die Eltern könnten ihn, falls sie ihr Ja zum Kind später bereuen, nachträglich haftbar ma­chen, gestützt auf ein neues Patien­ten­rechtegesetz: Weil er sie nicht eindringlich und vollumfänglich ge­warnt habe, müsse er die Unterhaltskosten mitfinanzieren. Dennoch können solche Kinder für ihre Eltern offenbar Glück bedeuten: Nicht weniger als 97 Prozent der befragten Mütter und Väter gaben an, nicht nur selber ein erfülltes Leben zu führen; sie meinten auch, dass ihr Kind glücklich sei – und dass seine Existenz das Familienleben und ihre Partnerschaft bereichere.  „Unsere Studie zeigt“, so Annie Janvier in der Fachzeitschrift Pediatrics , „dass Eltern, die einen Weg finden, ihr behindertes Kind zu akzeptieren und zu lieben, Glück und Bereicherung erfahren.“ Wie gut betroffene Eltern eine solche Ausnahmesituation bewältigen, hängt entscheidend davon ab, wieviel Verständnis und Unterstützung sie von Lebensgefährten, Verwandten und Freunden erfahren. Ja, viele von ihnen fühlen sich ausgegrenzt, alleingelassen, manchmal sogar regelrecht angefeindet. Der hohe Betreuungsaufwand erfordert enorme Kraft, er erschöpft und überlastet. Trotzdem überwiegen anscheinend positive Aspekte und Glücksmomente, die zutiefst erfüllen. In krassem Gegensatz dazu steht das düstere Bild, das Ärzte häufig malen: 87 Prozent der befragten Eltern gaben an, ihnen sei während der Schwangerschaft gesagt worden, ein solches Kind sei „nicht mit ihrem Leben vereinbar“. Und jedes zweite Paar musste sich anhören, das Kind werde bloß „da­hinvegetieren“ und „ein Da­sein in Leid fristen“, jedem vierten wurde prophezeit, ein solches Kind werde „unser Familien­leben und unsere Partnerschaft zerstören“. Und wenn ein schwerstbehindertes Kind früh stirbt? Nach seinem Tod sagen fast alle Eltern, die es begleiteten: „Wir sind froh, dass wir dieses Kind gehabt haben.“ Schier unglaublich, diese Ergebnisse – aber inzwischen bestätigt sie eine weitere, noch größere Studie der Queen-Mary-Universität von Lon­don. Sie bezog Eltern von 326 Kindern mit Trisomie 18 und 142 mit Trisomie 13 ein. (2) KI wundert sich nicht Auch wenn es Künstlicher Intelligenz angeblich an Empathie mangelt: Bisweilen findet sie Antworten, wie wir sie ansonsten nur von besonders einfühlsamen Menschen bekommen. „Können schwerstbehinderte Kinder ihre Eltern glücklich machen?”, frage ich ChatGPT.  Zumindest für diese Antwortmaschine steht das außer Frage. “Ja, absolut - vielleicht nicht immer auf die Art, wie es gesellschaftlich oft erwartet wird, aber auf tiefgreifende, bedeutsame Weise“, erklärt die KI. „Viele Eltern berichten, dass ihr behindertes Kind ihnen eine völlig neue Perspektive aufs Leben gibt – was wirklich zählt, wie bedingungslose Liebe aussieht, wie viel Kraft in kleinen Momenten liegen kann. Es entsteht oft eine ganz besondere Form der Verbindung, geprägt von Intensität, Vertrauen und tiefem emotionalem Austausch – selbst wenn das Kind nicht sprechen oder sich nicht bewegen kann. Natürlich gibt es Herausforderungen, manchmal auch große. Es kann Phasen von Trauer, Erschöpfung oder Überforderung geben – das ist real und wichtig anzuerkennen. Aber das schließt Glück nicht aus. Es kann sogar intensiver empfunden werden, gerade weil es nicht selbstverständlich ist.“ (3) Die Reise nach Island – Ein Gleichnis Was es bedeutet, mit einem behinderten Kind zu leben, veranschaulicht die US-Schriftstellerin Emily Kingsley - ab 1970 schrieb sie jahrzehntelang für die Fernsehserie „Sesamstraße“ – in einem bewegenden Gleichnis. 1974 hatte sie ihren Sohn Jason zur Welt gebracht – mit Trisomie 21, dem Down-Syndrom. Dieses Erlebnis arbeitete sie seither in zahlreichen Büchern und Artikeln auf. Ihren Text „Die Reise nach Holland“ habe ich leicht umgewandelt, in „Die Reise nach Island“. Wenn du ein Kind erwartest, so ist das, als würdest du eine langersehnte Reise nach Spanien planen. Voll freudiger Erwartung deckst du dich mit Pro­spekten und Büchern über dieses me­di­terrane Urlaubsparadies ein. Du lässt dich im Reisebüro beraten, blätterst in Bildbänden, liest im Inter­net begeisterte Erfahrungs­berichte von Urlaubern, die schon dort wa­ren ... Du freust dich auf Flamenco und Paella, aufs Schwimmen und Son­nen­baden an den Stränden der Costa Brava. Du siehst dich bereits die atemberaubenden Land­schaf­ten der Pyre­näen und der Sierra Nevada erkunden. Du malst dir aus, wie du durch die male­rischen Altstädte von Toledo, Cordoba und Sevilla bummelst. Du siehst dich schon in der prächtigen Sagrada Familia von Barce­lona stehen, im Palacio Real in Madrid, in der Alham­bra in Granada, in der Stier­kampf­arena und dem Alcazar in Valen­cia. Viel­leicht belegst du sogar einen Sprach­kurs, um ein paar Brocken Spanisch zu lernen. Nach Monaten gespannter Vorfreude kommt endlich der lang ersehnte Tag. Du packst die Koffer, fährst zum Airport, checkst ein, das Flugzeug hebt ab. Ein paar Stunden später landet die Maschine. Über Bordlautsprecher hörst du die freundliche Stimme des Piloten: „Willkommen in Island!“ Du bist wie vom Donner gerührt. Auf­gebracht springst du auf und be­schwerst dich bei den Flugbegleitern: „Island? Wie bitte? Ich habe doch eine Reise nach Spanien gebucht! Mein ganzes Leben habe ich davon geträumt, nach Spanien zu reisen!“ Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist jetzt in Island gelandet, hier musst du aussteigen und bleiben. Einen Rückflug gibt es nicht. Wie groß ist diese Katastrophe wirklich? Du bist keineswegs in ein dreckiges, von Krieg, Seuchen und Hun­gersnot geplagtes Land gebracht wor­den. Es ist nur anders als Spani­en – nicht so spektakulär, nicht so be­liebt. Was du jetzt brauchst, sind neue Bü­cher und Reiseprospekte. Du musst eine neue Sprache lernen. Und du triffst andere Menschen, welche dir in Spanien nie begegnet wären. Aber nachdem du eine gewisse Zeit an diesem Ort verbracht und dich vom ersten Schrecken erholt hast, beginnst du dich umzuschauen. Und du erfährst und erlebst, dass Island grandiose, weitgehend unberührte Landschaften zu bieten hat. Du ge­nießt atemberaubende Wasserfälle und Bootsfahrten entlang malerischer Fjorde, bestaunst die Mitter­nachts­­son­ne im Juni. Im Schneemo­bil er­kundest du Europas größten und ein­drucksvollsten Gletscher. Dich in­spiriert die Kunst- und Kul­tur­szene von Rejkjavik; bald ent­deckst du dein neues Lieblingsre­stau­rant, in dem du die leckersten Meeresfrüchte schlemmst. Du schließt Freundschaft mit Mitreisenden, die es ebenfalls nach Island verschlagen hat. Und allmählich klingt dein anfängliches Ent­setzen ab, deine Verbitterung be­ginnt nachzulassen. Unterdessen sind alle, die du noch aus deinem früheren Leben kennst, weiterhin damit beschäftigt, von Spanien zu kommen oder dorthin zu fahren. Du hörst sie schwärmen, und nie wirst du ganz aufhören, sie zu beneiden. Für den Rest deines Le­bens sagst du dir: „Oh ja, Spanien! Dorthin hatte auch ich meine Reise geplant! Aber es kam ganz anders!“ Dein Schmerz darüber wird nie mehr ganz vergehen, denn der Verlust eines Lebens­traums wiegt schwer. „Doch wenn du den Rest deines Le­bens damit zubringst, dem zerronnenen Traum der Reise nach Spanien nachzutrauern“, so endet Emily Kingsleys Gleichnis, „wirst du nie innerlich frei sein, die besonderen und wundervollen Seiten Islands genießen zu können.“ ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1) Annie Janvier, Barbara Farlow, and Benjamin S. Wilfond: “ The Experience of Families With Children With Trisomy 13 and 18 in Social Networks ”. Pediatrics , 23. Juli 2012.    (2) Jianhua Wu/Anna Springett/Joan K. Morris, „ Sur­vival of trisomy 18 (Edwards syndrome) and trisomy 13 (Patau Syndrome) in England and Wales 2004–2011 “, American Journal of Medical Genetics 161 (10) 2013, S. 2512–2518. (3) ChatGPT am 12. April 2025. Eine frühere Version dieses Betrags findet sich in meinem Buch Auswege – Kranken anders helfen   (2015).

  • Lässt du dein Kind vergiften?

    Wer sein Kind impfen lässt, willigt ein, dass vielerlei bedenkliche Inhaltsstoffe in es hineingespritzt werden. Was bekäme man von einer Giftnotrufzentrale zu hören, wenn man ihr schildert, welche Substanzen dabei in seinen Körper geraten? Ein Arzt machte die Probe aufs Exempel – und erhielt eine bezeichnende Auskunft. Wie viele Mütter und Väter hinterfragen jemals, was alles ihrem Kind injiziert wird, wenn sie es impfen lassen? Über das Antigen hinaus, das eine schützende Immunantwort auslösen soll, enthalten die Spritzen ein rundes Dutzend seltsame Substanzen: von Adjuvanzien (“Wirkverstärkern”) wie Aluminiumsalzen und MF59  über Hilfsstoffe, die für Haltbarkeit oder Stabilität sorgen sollen - z. B. Konservierungsmittel wie Thiomersal und Formaldehyd -, Lösungsmittel, Stabilisatoren wie Gelatine, Puffer, Emulgatoren, neuerdings Lipid-Nanopartikel in mRNA-Impfstoffen -, bis hin zu Verunreinigungen und Rückständen aus dem Herstellungsprozess, z. B. Eiweiß aus Hühnerei und Antibiotika. Wie wirken sich diese Bestandteile gesundheitlich aus – kurzfristig und auf längere Sicht? Davon haben nicht nur die allermeisten Eltern, sondern auch ein Großteil der „piksenden“ Ärzte in Wahrheit keinen blassen Schimmer. Aber zumindest ein gewisser Dr. David Cartland war neugierig: ein englischer Allgemeinmediziner aus Pentance, einem Hafenstädtchen in Cornwall. Zunächst stellte er sämtliche Vakzinbestandteile in einer Liste zusammen. Dann rief er den National Poisons Information Service  (NPIS) an, Englands Giftnotrufzentrale: „Nachdem ich mich vorgestellt und darum gebeten hatte, mit jemandem zu sprechen, der sich auskennt, entwickelte sich das folgende Gespräch : Ich: Meine Frage an Sie lautet: Wie werden diese Inhaltsstoffe kategorisiert? Als gutartig oder giftig? (Ich habe ein paar Inhaltsstoffe überprüft: Formaldehyd, Tween 80, Quecksilber, Aluminium, Phenoxyethanol, Kaliumphosphat, Natriumphosphat, Sorbitol usw.) Er:  Nun, das ist eine ganz schöne Liste... Aber ich würde einfach sagen, dass sie alle für den Menschen giftig sind... Sie werden in Düngemitteln verwendet... Pestiziden... Um das Herz zu stoppen... Um einen toten Körper zu konservieren... Sie sind bei uns in verschiedenen Kategorien registriert, aber ziemlich sicher Gifte. Und warum? Ich: Wenn ich meinem Kind absichtlich und regelmäßig diese Stoffe füttere oder spritze, bringe ich meine Tochter natürlich in Gefahr... Aber was würde rechtlich mit mir passieren? Er: Seltsame Frage... Aber Sie würden wahrscheinlich wegen krimineller Fahrlässigkeit angeklagt werden... vielleicht mit Tötungsabsicht... und natürlich Kindesmissbrauch... Ihr Kind würde Ihnen weggenommen werden... Kennen Sie jemanden, der das mit seinem Kind macht? Das ist kriminell... Ich: Eine Industrie... Das sind die Inhaltsstoffe, die in Impfstoffen verwendet werden... Mit Bindemitteln, um sicherzustellen, dass der Körper sie nicht ausspült... Um den Antikörperspiegel auf unbestimmte Zeit hoch zu halten... Der Mann war ganz aus dem Häuschen. Er fragte mich, ob ich ihm all diese Informationen per E-Mail schicken würde. Er wollte sie mit seinen erwachsenen Kindern teilen, die Eltern sind. Er war entsetzt und fühlte sich schrecklich, weil er es nicht wusste... seine Kinder sind geimpft und haben gesundheitliche Probleme... Hier sind nur einige Impfstoffbestandteile, die in Routineimpfstoffen enthalten sind: Formaldehyd/Formalin - Hochgiftiges systematisches Gift und Karzinogen. Betapropiolacton - Giftige Chemikalie und krebserregend. Kann nach sehr kurzer Exposition gegenüber kleinen Mengen zum Tod/zu bleibenden Schäden führen. Ätzende Chemikalie. Hexadecyltrimethylammoniumbromid - Kann die Leber, das Herz-Kreislauf-System und das zentrale Nervensystem schädigen. Kann die Fortpflanzung beeinträchtigen und Geburtsfehler verursachen. Aluminiumhydroxid, Aluminiumphosphat und Aluminiumsalze  - Neurotoxin. Birgt ein Risiko für langfristige Gehirnentzündungen/-schwellungen, neurologische Störungen, Autoimmunkrankheiten, Alzheimer, Demenz und Autismus. Es dringt in das Gehirn ein, wo es auf unbestimmte Zeit verbleibt. Thimerosal (Quecksilber)  - Neurotoxin. Verursacht Zellschäden, reduziert die Oxidations-Reduktions-Aktivität, Zelldegeneration und Zelltod. Wird mit neurologischen Störungen, Alzheimer, Demenz und Autismus in Verbindung gebracht. Polysorbat 80 & 20  - Durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und trägt Aluminium, Thimerosal und Viren mit sich, so dass diese ins Gehirn gelangen können. Glutaraldehyd - Toxische Chemikalie, die als Desinfektionsmittel für hitzeempfindliche medizinische Geräte verwendet wird. Fötales Rinderserum - wird aus Rinderföten gewonnen, die trächtigen Kühen vor der Schlachtung entnommen wurden. Menschliche diploide Fibroblastenzellen - abgetriebene fötale Zellen. Fremde DNA hat die Fähigkeit, mit unserer eigenen zu interagieren. Nierenzellen des Afrikanischen Grünen Affen - können das krebserregende SV-40-Virus in sich tragen, an dem bereits etwa 30 Millionen Amerikaner erkrankt sind. Aceton - Kann Nieren-, Leber- und Nervenschäden verursachen. Escherichia Coli - Ja, Sie haben richtig gelesen. DNA  vom Schweine-Circovirus Typ-1 Menschliche embryonale Lungenzellkulturen  (von abgetriebenen Föten)." "Sie können alle diese Inhaltsstoffe auf der Website der CDC einsehen“ - nun ja, fast  alle. Manche verschweigt der Beipackzettel von vornherein: sogenannte „Spurenstoffe“ unterhalb einer bestimmten Nachweisgrenze, weil sie als medizinisch unbedeutend gelten. Weitere dürfen unter Verschluss bleiben, wenn es „Geschäftsgeheimnisse“ zu schützen gilt; offengelegt werden sie dann nur bei Zulassungsbehörden, in allen öffentlichen Dokumenten wie Packungsbeilagen und Fachinformationen dürfen sie geschwärzt oder verallgemeinert werden. Bekommt Recht, wer Recht hat? Weil Eltern von diesen Ingredienzen im allgemeinen keine Ahnung haben und beim Impftermin unaufgeklärt bleiben, findet eine „informierte Einwilligung“ tatsächlich nur in den wenigsten Fällen statt – eigentlich ein millionenfacher Rechtsbruch, Tag für Tag. Denn in Deutschland ist die umfassende Aufklärungspflicht eines Arztes vor medizinischen Eingriffen – also auch vor einer Impfung – gesetzlich streng geregelt. Was gehört zu einer „ordnungsgemäßen Aufklärung“?  Vor der Impfung müssen Eltern -          Art und Zweck der Impfung verstehen -          mögliche Nebenwirkungen kennen - auch seltene -          über Impfalternativen informiert werden (falls vorhanden) -          Zeit zur Entscheidung bekommen (kein Druck!) -          Die Aufklärung muss mündlich erfolgen – Infoblätter allein reichen nicht aus. (1) Unterlässt ein Arzt dies ganz oder teilweise, kann das ernste juristische Folgen haben, insbesondere wenn es zu einem Impfschaden kommt. Zu den zivilrechtlichen Folgen: Wenn die Aufklärung unterblieb oder unzureichend war, ist die Einwilligung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten rechtlich unwirksam. Damit gilt die Impfung als Körperverletzung (§ 823 BGB). Der Arzt kann auf Schadensersatz und Schmerzensgeld verklagt werden. Auch Folgekosten, z. B. für Therapien und Pflege, lassen sich geltend machen. Falls der Arzt „grob fahrlässig“ handelte, könnte seine Berufshaftpflichtversicherung ihm die Zahlung verweigern – dann müsste er aus eigener Tasche für den Schaden aufkommen. Darüber hinaus drohen strafrechtliche Folgen: Geldstrafen oder bis zu fünf Jahren Haft  – auch bei „guter Absicht“,  falls keine korrekte Aufklärung stattfand. Die zuständige Ärztekammer kann zudem berufsrechtliche Maßnahmen ergreifen – von einem Verweis oder einer Rüge über Geldbußen bis hin zu einem Berufsverbot. Soweit die Rechtslage im Prinzip. (2) Wie hilfreich sie für Geschädigte im Einzelfall tatsächlich ist, führt ein Fall vor Augen, der vor dem Oberlandesgericht Dresden verhandelt wurde. Eine Mutter klagte gegen eine Kinderärztin, weil ihres Erachtens die Masern-Mumps-Röteln (MMR)-Impfung bei ihrer Tochter zu Allergien und Neurodermitis führte; die Ärztin habe sie nicht ausreichend über mögliche Risiken aufgeklärt. Das Gericht kam jedoch zu dem Schluss, dass kein kausaler Zusammenhang  zwischen der Impfung und den gesundheitlichen Beschwerden des Kindes bestand und wies die Klage ab. Woher wusste das Gericht das? Es berief sich auf den wissenschaftlichen Forschungsstand – und dieser ergibt sich überwiegend aus pharmafinanzierten Studien. Zu den wenigen Kanzleien mit Schwerpunkt Medizinrecht in Deutschland, die Mandanten in Fällen von Impfschäden vertreten, um Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche geltend zu machen, zählen Steinbock & Partner (mit 10 Standorten bundesweit, u.a. in München, Bamberg und Gotha), sowie Lattorf in Köln und Aachen. „Betroffene berichten, dass sie in einer Art Massenabfertigung zum impfenden Arzt in das Behandlungszimmer gerufen wurden, dieser noch kurz mitgeteilt hat, dass man sich etwas schonen soll und es zu einer Rötung der Einstichstelle, Erschöpfung und eventuell auch erhöhter Temperatur kommen kann“, berichtet die Kanzlei Steinbock. „Mit einer ordnungsgemäßen Impfaufklärung hat dies allerdings nichts zu tun.“ Diese „lässt sich daher unter 20 Minuten kaum bewerkstelligen, da definitiv auch über die drohenden Langzeitschäden aufzuklären ist.“ „Vielfach wird behauptet, dass es überhaupt keine Impfschäden mit schweren Folgen gibt“, erklärt Anwalt Christian Lattorf.  Man dürfe jedoch „davon ausgehen, dass Patienten, die tatsächlich durch eine Impfung geschädigt worden sind, wegen der Beweisproblematik eher keine rechtliche Beratung diesbezüglich anfragen und solche Fälle nicht öffentlich werden.“ Rat und Hilfe, für die kein dreistelliges Stundenhonorar gemäß Anwaltsgebührenordnung fällig wird, finden betroffene Eltern beim Bundesverein Impfgeschädigter e.V. sowie bei Ärztinnen und Ärzte für individuelle Impfentscheidung e.V. In einigen Regionen bestehen Selbsthilfegruppen für Eltern von Kindern mit Impfschäden – ausfindig zu machen über die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen ( NAKOS ). Rund 5500 Fachärzte für Kinder- und Jugendmedizin sind in Deutschland in Praxen oder medizinischen Versorgungszentren tätig . Im Schnitt nimmt ein Kinderarzt, je nach Standort und Praxisgröße, 5 bis 50 Impfungen pro Tag vor. (3) Multipliziert mit rund 240 Praxistagen pro Jahr, ergibt sich nach Adam Riese: Zwischen Januar und Dezember müssen Deutschlands Kinder 6,6 bis 66 Millionen „Pikse“ über sich ergehen lassen. Bei wie vielen „Piksen“  handelt es sich strenggenommen um eine Straftat? Bei den meisten. Wie viele Kinderärzte wären demnach Kriminelle? Die Mehrzahl. Wie viele Staatsanwälte, Richter, Ärztekammern kümmert das? Inzidenz nahe null. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   Dies stellte der Bundesgerichtshof in seinem Urteil vom 15. Februar 2000 klar. (Az.: VI ZR 48/99.) Im Fall eines Arztes, der vor einer Polioimpfung mit Lebendviren die Eltern nicht ausreichend über seltene Risiken aufklärte, entschied der BGH: Auch Routineimpfungen erfordern eine umfassende Aufklärung. Bloß Merkblätter zu verwenden, reicht nicht aus; ein persönliches Arzt-Patienten-Gespräch ist unerlässlich. Fehlt eine solche Aufklärung, kann dies zu Schadensersatzansprüchen führen. (2)   Eine Auswahl von Fachliteratur zum Thema Medizinrecht bei Impfschäden: Haftungsrechtliche Aspekte bei Impfschäden , Medizinrecht – Kommentar , Die ärztliche Begutachtung – Impfschäden , Patientenrechte und Behandlungsfehler . (3)   Laut Schätzungen der KIs ChatGPT und Perplexity am 2.4.2025, nach Auswertung eines Dutzends Quellen. Titelbild: z.T. generiert mit Sora/OpenAI.

  • 6-fach geimpft – 12 Stunden später tot

    Ein einjähriges Baby, zuvor kerngesund und putzmunter, erhält Sechsfach-Spritzen mit 12 Impfstoffen -  einen halben Tag später ist es tot. Wie erklären „Faktenchecker“ den verzweifelten Angehörigen den Grund? Wann beginnen Eltern endlich, Nutzen und Risiko jedes „Piks“ gegeneinander abzuwägen? Pro-Vaxxer ignorieren zahlreiche Studien, die belegen: Ungeimpfte Kinder sind gesünder. Bis zum Nachmittag des 26. März war die 1-jährige Sa’Niya ein kerngesundes, lebhaftes, glückliches Baby. 15 Tage zuvor war sie ein Jahr alt geworden. (Q) Um 16 Uhr fand in der Kinderarztpraxis des Golisano Children's Hospital in Rochester, New York, rein “Vorsorgetermin” statt. Mit dabei waren die Eltern, Shanticia Nelson und Kayon Carter, sowie die Oma, Latricia Hanley. Laut Protokoll erhielt Sa'Niya Sechsfach-Impfungen mit insgesamt 12 Impfstoffen (1), darunter „DTap/Hep B/IPV (Pediarix), HiB/Acthib/Hiberix, 20-valenter Pneumokokken-Impfstoff, Varizellen (allgemein bekannt als Windpocken), MMR und Hepatitis A”, außerdem Natrium für ihre Zähne. “Warum muss mein Kind so viele Impfungen auf einmal bekommen?”, wollte der Vater von der Krankenschwester wissen, welche die Spritzen verabreichte. Daraufhin wurde diese wütend: „Sie braucht diese Impfungen! Sie müssen ihr diese Impfungen geben!“ Weder erklärte sie die verschiedenen Vakzine, noch wies sie auf mögliche Nebenwirkungen hin, wie Krampfanfälle und Tod. Eine “informierte Zustimmung” der Eltern fand nicht im entferntesten statt. Das Mädchen hatte den Sechsmonatstermin versäumt. Jetzt, bei der 1-jährigen Vorsorgeuntersuchung, müssten Impfungen “nachgeholt” werden, hieß es – ganz im Einklang mit einer Empfehlung der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP). Sa’Niya war im allgemeinen ein gesundes Baby. Am Impftag hatte sie jedoch ein wenig Husten und eine laufende Nase, außerdem akut ein Ekzem, Windeldermatitis und Verstopfung. “Ich will nur mein Baby zurück” Wenige Stunden nach dem „Piks“ begann Sa’Niya, die Augen zu rollen. Schaum quoll aus ihrem Mund. Der Mutter war sofort klar, dass mit ihrem Kind etwas nicht stimmte. „Ich sah mein Baby an und sagte: 'Nein, mein Baby ist nicht in Ordnung ... das ist nicht meine Tochter. Meine Tochter ist aktiv. Sobald sie auf den Arm genommen wird, ist sie aktiv.'“ Nun aber lag Sa'Niya „einfach da ... ihre Augen wanderten einfach umher. Sie reagierte nicht darauf, wenn ich ihren Namen rief, wie sie es sonst tat.“ Die Eltern riefen den Notarzt, ein Krankenwagen fuhr Sa’Niya und ihre Mutter ins Saint Vincent Hospital in Lake Erie, Pennsylvania. Bei ihrer Ankunft im Krankenhaus hatte Sa’Niya vier Anfälle. Während ie Ärzte mit allerlei Tests begannen, verließ Shanticia Nelson das Krankenhauszimmer, um ihren Mann und ihre beiden älteren Kinder zu holen. Nach ihrem Eintreffen saßen sie noch keine zwei Minuten im Wartezimmer, als ihnen eine Krankenschwester eröffnete: „Es tut mir leid, aber Ihre Tochter - sie ist sehr krank ... Im Moment hat sie einen Herzstillstand.“ Auf Versuche, Sa’Niya zu reanimieren, reagierte sie nicht. Ihr Blutzuckerspiegel lag über 700. 40 Minuten lang setzte das Klinikpersonal die Wiederbelebung fort. Gegen 4 Uhr morgens am 27. März stand fest: Das Baby hat keinen Puls mehr. Sa’Niya  ist tot. Zuviele Eltern beginnen mit dem Hinterfragen zu spät Dass ein gesundes Baby stirbt, kurz nachdem ihm mehrere Impfungen verabreicht worden sind, komme gar nicht so selten vor, erklärt die Kinderärztin Dr. Elizabeth Mumper . “Einige Säuglinge haben nicht die Leberfunktion oder die Entgiftungskapazität, um eine kumulative Aluminiumbelastung zu verarbeiten. Impfstoffe belasten die Mitochondrien - die Kraftwerke der Zelle. Manche Babys haben nicht genügend mitochondriale Reserven, um den oxidativen Stress mehrerer Impfungen am selben Tag zu verkraften.“ Wievielen Eltern öffnet Sa’Niyas herzzerreißendes Schicksal endlich die Augen dafür, wie hochriskant die verharmlosten „Pikse“ tatsächlich sind? Impfstoffe enthalten krebserregende, allergieauslösende, erbgutverändernde Substanzen sowie Neurotoxine wie Quecksilber; werden sie verschüttet, müssen sie als Sondermüll entsorgt werden. Trotz der potenziellen Gefahren sind Ärzte befugt, sie weiterhin Säuglingen zu injizieren, wie sie wollen, ohne Rücksicht auf die gesundheitlichen Folgen – denn während ihres Studiums und ihrer Fortbildungen ist ihnen gebetsmühlenhaft eingetrichtert worden, Impfungen seien ”wirksam und sicher”. Zudem schaffen “Piks”-Prämien lukrative Anreize. Und welche Eltern wagen es schon, den industriellen Impfkomplex und seine Handlanger zu verklagen? Wieviele informieren sich rechtzeitig, ehe eine “Vorsorge” tödlich endet? Wieviele fragen früh genug: Macht Impfen gesünder?   Sorgen Impfstoffe tatsächlich für mehr Gesundheit? Mit fadenscheinigen Ausflüchten weigern sich Behörden seit eh und je, dem behaupteten Zusammenhang wissenschaftlich sauber nachzuforschen. Doch inzwischen belegen hunderte Studien: Geimpfte tragen ein weitaus höheres Risiko für vielerlei chronische Krankheiten. Es wächst, je häufiger, je früher „gepikst“ wird. Eltern muss klar sein, was sie ihrem Kind womöglich antun, wenn sie diese Tatsache ignorieren. Ja, ein Großteil der Impfstoffe scheint weitgehend sicher – innerhalb der sechs Wochen, oft aber auch bloß während zwei bis vier Tagen, in denen ihre Nebenwirkungen in klinischen Studien kontrolliert werden. Ausschließlich Einzelimpfungen kommen dabei auf den Prüfstand, obwohl Säuglinge inzwischen bis zu neun Vakzine auf einmal erhalten. Wozu führt das auf längere Sicht? Was richten Impfstoffe Monate, Jahre, Jahrzehnte nach den „Piksen“ an? Es gibt nur einen Weg, das festzustellen: mittels eines Vergleichs von Geimpften mit Ungeimpften. Doch bis heute weigern sich Gesundheitsbehörden, entsprechende Untersuchungen zu veranlassen. Neugierigen, couragierten Wissenschaftlern ist es zu verdanken, dass solche Studien trotzdem längst vorliegen. Nicht bloß ein paar. Es sind Hunderte – methodisch hochwertig, mit Peer-Review, veröffentlicht in angesehenen Fachzeitschriften. Übereinstimmend und glasklar belegen sie: Impfstoffe erhöhen das Risiko, chronisch zu erkranken – nicht bloß ein statistisches Bisschen, sondern hochsignifikant. Geradezu dramatisch. Eine der angeblich „größten Errungenschaften in der Geschichte der Medizin“ (2) entlarven sie als schreckliches Debakel – mehr noch, als ein monströses Verbrechen, soweit Verantwortliche es bewusst in Kauf nehmen. Zu den Augenöffnern zählen sechs neuere Studien, erschienen zwischen 2017 und 2022. Mit unterschiedlichen Forschungsansätzen kommen sie, unabhängig voneinander, zu ein und demselben Ergebnis: Sogenannte „Schutzimpfungen“ schützen unsere Gesundheit mitnichten. Im Gegenteil. Die beiden Mawson-Studien:   Ungeimpft sind Sechs- bis Zwölfjährige eindeutig besser dran Was man Kindern antut, wenn man offizielle Impfkalender gnadenlos an ihnen abarbeitet, brachte im Jahr 2017 Anthony Mawson zum Vorschein, Professor am Institut für Epidemiologie und Biostatistik der Universität von Jackson, Mississippi. Sein Forschungsteam befragte die Eltern von 666 sechs- bis zwölfjährigen Kindern, die zu Hause unterrichtet wurden. Von ihnen waren 197 vollständig geimpft, 208 teilweise, 261 überhaupt nicht. (3) Unter den Geimpften traten Windpocken und Keuchhusten zwar auffallend seltener auf. Dafür zahlten sie gesundheitlich aber einen hohen Preis: Weitaus häufiger als Ungeimpfte waren sie von allergischer Rhinitis betroffen (30-mal höheres Risiko), von Lernbehinderungen (5,2-mal), von ADHS und Autismus (jeweils 4,2-mal), von Allergien (3,9-mal), von neurologischen Entwicklungsstörungen (3,7-mal), von Dermatitis (2,9-mal). Auch bei Lungenentzündungen (6,4 % gegenüber 1,2 %) und Ohrentzündungen (19,8 % gegenüber 5,8 %) waren die Gruppe der vollständig Geimpften krass im Nachteil. Teilweise geimpfte Kinder erreichten in der Regel „eine mittlere Position“. Im selben Jahr bestätigte Mawson diese Ergebnisse in einer Folgestudie. (4) Die Hooker/Miller-Studien: „Pikse“ im ersten Lebensjahr sind besonders fatal An wissenschaftlichem Sachverstand dürfte es Brian Hooker schwerlich mangeln. Immerhin ist er emeritierter Professor für Biologie an der Simpson University in Redding, Kalifornien. Gemeinsam mit dem Wissenschaftsautor Neil Miller untersuchte er Erkrankungsraten von 2047 Kindern aus drei amerikanischen Arztpraxen. (5) Zwischen 2005 und 2015 geboren, waren die Kleinen zum Zeitpunkt der Studie 3 bis 12 Jahre alt. 69 % waren im ersten Lebensjahr gegen eine beliebige Krankheit geimpft worden, 31 % nicht. Um sicherzugehen, dass eine Störung oder Erkrankung tatsächlich der Impfung folgte  – und ihr nicht etwa vorausging -, bezogen die Autoren nur solche ein, die nach dem ersten Geburtstag des Kindes auftraten. Bei ausnahmslos allen Diagnosen, zu denen aussagekräftige Daten vorlagen, stellte das Forscherteam fest: Kinder, denen in ihren ersten zwölf Lebensmonaten „Pikse“ erspart geblieben waren, erkrankten weitaus seltener. Im Alter von fünf Jahren war die Wahrscheinlichkeit von Entwicklungsverzögerungen und Ohrentzündungen bei den früh Geimpften mehr als doppelt so hoch; von Asthma 4,5-mal höher. Ein Jahr später, 2021, ließen Hooker und Miller eine zweite Studie folgen, diesmal mit Daten von 1565 Kindern. (6) Von diesen waren 8,7 % vollständig geimpft – d.h. „korrekt“ nach Impfkalender -,  30,9 % teilweise, 60,4 % gar nicht. Vollständig Geimpfte litten mit einer weitaus höheren Wahrscheinlichkeit an Asthma (17,6 % gegenüber 4,9 %), an Magen-Darm-Erkrankungen (13,8 zu 2,5 %), an chronischen Ohrenentzündungen (27,8 % zu 2,13 %). Auch schwere Allergien, Autismus und AD(H)S traten bei ihnen viel öfter auf.   Die Lyons-Weiler/Thomas-Studie: Geimpfte Kinder sind viel häufiger beim Arzt Gemeinsam mit dem Wissenschaftler James Lyons-Weiler führte Dr. Paul Thomas, Facharzt für Pädiatrie aus Portland im US-Bundesstaat Oregon, eine Studie über 3.324 kleine Patienten durch, die er im Laufe von über zehn Jahren in seiner Praxis betreute. (7) Dabei verglichen sie die Anzahl der Arztbesuche bei geimpften und ungeimpften Kindern. Wie oft bekam der Thomas sie wegen bestimmter Diagnosen zu sehen? Ob wegen Asthma, Heuschnupfen oder allergischer Rhinitis – einer Entzündung der Nasenschleimhaut -, Ekzeme, Dermatitis, Urtikaria (Nesselsucht), Bindehautentzündung, Gewichts-/Essstörungen, Anämie, Infektionen der Atemwege, ADHS, Autismus: Mit all diesen Problemen erschienen geimpfte Kinder deutlich häufiger beim Arzt. Alles in allem ließen die Daten nur einen Schluss zu: “Ungeimpfte Kinder sind in der Regel gesünder als geimpfte”. Erstaunlicherweise fand der Arzt eine angesehene Fachzeitschrift, die seine Ergebnisse nach Peer-Review veröffentlichte . Doch nur fünf Tage nach Erscheinen verlor er seine ärztliche Zulassung – er stelle eine “Bedrohung” für die öffentliche Gesundheit dar. Prompt wurde sein Studienbericht zurückgezogen .  Die „Control Group“-Studie: Völlig Ungeimpfte sind bei weitem gesünder Eine fünfte hochspannende Studie (8) stammt von The Control Group , einer amerikanischen Bürgerinitiative, die sich zum Ziel gesetzt hat, „realistische und kontrollierte Forschung und Dokumentation über die Auswirkungen von Impfungen zu betreiben – auf der Suche nach der Wahrheit über die Gesundheit und das Wohlergehen unserer Kinder, unserer Familien, unserer Freunde und von uns selbst“. Nicht weniger als 99,74 % der US-amerikanischen Bevölkerung sind geimpft. Lediglich 0,26 % - schätzungsweise 832.000 US-Amerikaner – haben bislang keinerlei Vakzine im Körper. Aus dieser Minderheit zogen die Forscher eine Stichprobe  von 0,178 % - insgesamt 1.482 Kinder und Erwachsene aus 48 US-Bundestaaten. Die Fragestellung lautete: Wie häufig kommen unter diesen vollständig Ungeimpften schwere Erkrankungen vor, verglichen mit der geimpften Mehrheit? Wie es um deren Gesundheit steht, ist öffentlich zugänglichen nationalen Statistiken zu entnehmen. Erneut zeigte sich zweifelsfrei: Ungeimpfte, gleich welchen Alters, sind gesünder - bei weitem. Unter geimpften Kindern leidet mittlerweile jedes Zweite an chronischen Gesundheits­störungen; im Jahr 2010 waren es erst 27 % gewesen. Um ein Vielfaches häufiger treten bei ihnen auf: Asthma, Ekzemen, Nahrungsmittelallergien, Ohrensausen, Augenfehlstellungen, ADHS, Autismus, Epilepsie, zerebrale Lähmung, Mukoviszidose. Die Wahrscheinlichkeit für mindestens eine solche Diagnose liegt 3,5 Mal höher als bei ungeimpften Kindern. Die Wahrscheinlichkeit, von mehreren chronischen Krankheiten betroffen zu sein, ist sogar 5,7 Mal so hoch. Weil Impfungen Erwachsene im Laufe des Lebens kumulativ belasten, stellt sich ihre gesundheitliche Situation noch viel beunruhigender dar. Sie tragen ein 9,5-mal höheres Risiko, an chronischen Krankheiten wie Asthma und Arthritis sowie an einigen der führenden Todesursachen wie Diabetes, Krebs, Herz- und Atemwegserkrankungen zu leiden. 43-mal häufiger haben sie zwei chronische Erkrankungen. 12 % von ihnen sogar fünf. Bei Geimpften im allgemeinen, über alle Altersklassen hinweg, traten 44 Mal häufiger Verdauungsstörungen auf, 207-mal häufiger chronische Sinusitis oder Infektionen der Nasennebenhöhlen. Besonders erstaunlich ist das Spektrum der Krankheiten, die bei den ungeimpften Probanden überhaupt nicht  festzustellen waren. Kein einziges Baby in den untersuchten Familien war an  Plötzlichem Kindstod (SIDS) verstorben, kein einziges an Krebs erkrankt. Bei ungeimpften Erwachsenen trat kein ADHS auf, kein Asthma, keine Arthritis, keine Diabetes, keine Herzerkrankungen, keine bösartigen Tumoren. „Was bedeuten also all diese Daten?“, fragt der US-Arzt Peter McCullough in einer hervorragenden, von Facebook und YouTube prompt wegzensierten Videodokumentation , in der er die erwähnten Studien zusammenfassend vorstellt. “Ganz einfach: Sie deuten darauf hin, dass Impfstoffe insgesamt zu einem kränkeren Leben führen. Tatsächlich sind es die Ungeimpften, deren Leben in der Regel mit hervorragender Gesundheit und wenigen Arztbesuchen gesegnet ist.“ Das RKI lügt – es vertuscht eigene Erkenntnisse Welch hohes Risiko von Impfungen ausgeht, belegte – unfreiwillig - ausgerechnet Deutschlands oberste Gesundheitsbehörde, das Robert Koch-Institut (RKI). Von 2003 bis 2006 führte es eine aufwändige Langzeitstudie („ KiGGS “) zur körperlichen und seelischen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zwischen 0 und 17 Jahren durch. Die 17.641 Studienteilnehmer bzw. ihre Eltern füllten dazu einen umfangreichen Fragebogen aus, Ärzte führten Interviews mit ihnen, Blut- und Urinproben wurden analysiert – und Impfpässe kopiert, soweit vorhanden. Bereits ein Jahr nach Abschluss des Datensammelns präsentierte das RKI die Ergebnisse im Bundesgesundheitsblatt auf über 900 Seiten. Die Rohdaten stellte es Interessenten als „ public use file “ zur Verfügung, gegen eine Schutzgebühr von 90 Euro. (9) So viel war Angelika Müller die Sache wert. Akribisch nahm die Informatikerin, vierfache Mutter und Leiterin der Interessengemeinschaft „ Eltern für Impfaufklärung “, das RKI-Material – rund 1500 Datenwerte pro Teilnehmer – unter die Lupe . Dabei stieß sie auf „ grob fehlerhafte Auswertungen “, manipulierte Zahlen, verschwiegene Zusammenhänge. Was aus den RKI-Rohdaten in Wahrheit hervorgeht, übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen. Geimpfte Kinder leiden fast doppelt so häufig an Neurodermitis und Heuschnupfen, fünf Mal häufiger plagt sie eine Nickelallergie. (Siehe unten, Abb. 1.) ADHS wird ihnen öfter diagnostiziert. Sie sind anfälliger für Infekte, benötigen öfter eine Brille sowie Sprachtherapie bei einem Logopäden (Abb. 2, 3). Mittelohr- und Lungenentzündungen treten bei ihnen häufiger auf. (Abb. 4) Bei keinem einzigen  ungeimpften Kind, aber bei 5,3 % der geimpften ist die Wirbelsäule verdreht oder verkrümmt (s. Abb. 4). Was könnten Impfungen mit einer Skoliose zu tun haben? Zu den möglichen Mitursachen, die in fast allen Beipackzetteln von Impfstoffen als Nebenwirkung erwähnt wird, zählen Nervenerkrankungen, sogenannte Neuropathien. Durch andauernd falsch gesteuerte Anspannungen der Muskeln nahe des Rückgrats könnte sich im Laufe der Zeit eine Fehlstellung der Wirbel ergeben. Verblüffenderweise sind geimpfte Kinder erheblich anfälliger für Windpocken und Scharlach – also ausgerechnet für jene Infektionskrankheiten, vor denen sie ein „Piks“ schützen sollte (Abb. 5). Masern, Mumps und Röteln treten bei Geimpften zwar etwas seltener auf (Abb. 6) – aber dürften sie  überhaupt  vorkommen? Von hundert MMR-Geimpften erkranken trotzdem 10 an Masern, vier an Mumps, acht an Röteln. Entsprechend eindeutig fällt Angelika Müllers Fazit aus: „Ungeimpfte Kinder sind in jeder Hinsicht gesünder als geimpfte.“ (10) Wie dreist Wissenschaftler und Behörden tricksen, um genehme Statistiken zu liefern, führte das Robert-Koch-Institut bald darauf, zwischen 2005 und 2008, ein weiteres Mal vor: mit der  TOKEN-Studie zur Sicherheit von Babyimpfungen. Ihr vollmundiger Anspruch: Lückenlos sollte sie sämtliche ungeklärten Fälle von „Plötzlichem Kindstod“ (SIDS) zwischen zwei und 24 Monaten erfassen, die zwischen Sommer 2005 und Sommer auftraten – und prüfen, ob diese Tode mit vorausgegangenen Impfungen zusammenhängen. Schon die Finanzierung der Studie machte stutzig: Für einen Sponsorbetrag von 2,5 Millionen Euro erkauften sich die Hersteller zweier zu testender Impfstoffe, Sanofi Pasteur und GlaxoSmithKline, das Recht, „unverzüglich über relevante Ergebnisse oder Bewertungen unterrichtet zu werden“ – und „Gelegenheit zur wissenschaftlichen Stellungnahme zu den zur Publikation vorgesehenen Texten zu erhalten“, ehe diese veröffentlicht werden. In die Auswertung einbezogen wurden nur 254 Fälle, in denen betroffene Eltern bereit waren, einen umfangreichen Fragebogen auszufüllen. Von 667 Müttern und Vätern, deren Kind im Untersuchungszeitraum verstarb, verweigerten aber zwei Drittel ihre Teilnahme, trotz mehrfacher Kontaktnahme. Warum wohl? Wer ist nach einem derart schmerzlichen Verlust noch erpicht darauf, die Neugier von Datensammlern zu befriedigen?   Zu schlechter letzt gelang der TOKEN-Studie das Kunststück, gleichzeitig zwei diametral entgegengesetzte Erkenntnisse zu liefern: die offizielle sowie eine, die erst bei Analyse der Basisdaten zum Vorschein kam – das RKI versteckte sie in der 160-seitigen Langfassung  des Studienberichts, den sie nur auf Englisch zur Verfügung stellte. Die deutsche Kurzversion  gab erwartungsgemäß Entwarnung: Die Impfstoffe seien ungefährlich – schuld an den Todesfällen scheinen demnach vielmehr unaufmerksame, sorglose Eltern. Dabei rückte das RKI nichtsignifikante, aber genehme Details in den Vordergrund seiner Berichterstattung; und statt SIDS-Fälle einfach auszuzählen, „gewichtete“ es sie, bis sich politisch korrekte Schlussfolgerungen ergaben. Bei genauerem Hinsehen belegen die RKI-Daten in Wahrheit: - In den ersten 14 Tagen nach einer Impfung ist ein SIDS-Fall drei Mal wahrscheinlicher als in den darauffolgenden Wochen. - Drei Tage nach einer Sechsfachimpfung ist das Sterberisiko um das 2- bis 3-Face erhöht, nach einer Fünffachimpfung sogar um das 8,1-Fache. - Während des zweiten Lebensjahrs steigt die Wahrscheinlichkeit, binnen 72 Stunden nach einer Impfung zu sterben, um beinahe das 14-Fache. „Fakt“ ist es laut RKI, dass „Impfungen besonders bei Säuglingen und Kleinkindern wichtig sind“, weshalb sie „ zum frühestmöglichen Zeitpunkt “ stattfinden sollen. Zumindest die Aktionäre von Vakzinherstellern dürften da ohne weiteres zustimmen. Wie machen Impfstoffe krank? Wie wirken Vakzine? Das Prinzip scheint einfach und logisch. Bei der „aktiven Impfung“ erhält der Körper abgeschwächte, noch vermehrungsfähige Erreger (“Lebendimpfstoffe”), abgetötete Erreger oder lediglich Bruchstücke davon (“Totimpfstoffe”). Beide Vorgehensweisen sollen ihn anregen, Antikörper dagegen zu bilden. Bei der “passiven Impfung” wird ein Serum injiziert, das solche Antikörper bereits in hoher Konzentration enthält. Auf diese Weise, so heißt es, trainieren Impfungen das Immunsystem für den Ernstfall: eine Infektion mit gefährlichen Bakterien oder Viren. Falls es dazu kommt, kann es sie abwehren, weil es über die dafür nötigen Antikörper schon verfügt. Eltern lassen ihr Kind “piksen”, weil ihnen diese Erklärung einleuchtet. Aber sie kennen bloß die halbe Wahrheit. Zum einen bergen Impfstoffe die Gefahr, eben jene Erkrankung heraufzubeschwören, vor der sie schützen sollen. (Dies geschieht regelmäßig z.B. bei Polio-Impfkampagnen.) Zum anderen geraten mit Vakzinen noch viele weitere Inhaltsstoffe in den Körper – ins Blut, ins Gehirn, in alle übrigen Organe. Über sie pflegen Ärzte im Aufklärungsgespräch hinwegzugehen. Allenfalls im Beipackzettel tauchen die fragwürdigen Substanzen auf. Sie stehen im dringenden Verdacht, für einen Großteil der Impfschäden verantwortlich zu sein, die Hersteller und Behörden unter den Teppich kehren. Was tatsächlich in den Spritzen steckt, ließ die “Arbeitsgemeinschaft Bürgerrecht und Gesundheit” (AGBUG) zwischen 2017 und 2019 von unabhängigen Laboren untersuchen. 83 Vakzine, ein Großteil immer noch im Handel, kamen dabei unter die Lupe. Die Befunde  sind haarsträubend: Fast alle Impfstoffe enthalten in Spuren Aluminium und Quecksilber. Hinzu kommen artfremde Eiweiße, Hormone und Stoffwechselprodukte aus Herstellungsprozessen, bei denen nichtmenschliche Zellkulturen, Hühnereier oder Versuchstiere infiziert werden. Auch Antibiotika, Pestizide und nichtdeklarierte Nanopartikel  fanden sich schon darin. Häufig erweisen sie sich als verunreinigt mit Viren aus jenen Zellkulturen, auf denen sie gezüchtet worden sind: von Varianten des Schweinevirus über SV-40 – aus Nierenzellen von Rhesusaffen – bis zu Viren aus Hühnerzellen, die bei Vögeln Leukämie auslösen können. Wie harmlos sind diese Ingredienzien auf längere Sicht? Sicherheitskontrollen stehen aus, es fehlen Vorschriften hierfür. Von besorgten Eltern abgesehen, scheint niemand interessiert, näher hinzuschauen. Im Verdacht, krank zu machen, stehen unter anderem sogenannte “Wirkverstärker” (Adjuvantien, von lat. adiuvare : unterstützen”): künstliche Substanzen, ohne die eine Abwehrreaktion zu schwach ausfiele, um anhaltende Immunität aufzubauen. Weiterhin am häufigsten als Adjuvans dient hochgiftiges Aluminium . Es macht die Blut-Hirn-Schranke durchlässiger, verursacht vielfältige neurologische Erkrankungen, chronische Entzündungen und Autoimmunerkrankungen; es kann zur sogenannten Makrophagischen Myofasziitis (MMF) führen, einer besonders heimtückischen Muskelerkrankung. Neuere Adjuvantien wie “AS04” oder  “MF59” enthalten Squalen und Polysorbat 80. Im Laborversuch erzeugen sie MS-Symptome, fördern Tumore, lassen die schützenden Myelinhüllen um Nervenzellen ebenso degenerieren wie die Schleimhäute des Darms. Nicht anders als Aluminium lösen sie Autoimmunerkrankungen wie Arthritis und Lupus erythematodes aus.Sie lassen Sexualorgane beschleunigt reifen, gleichzeitig beeinträchtigen sie deren Funktion. (11) Auch Konservierungsmittel in Impfstoffen sind höchst bedenklich. Als Ersatz für das früher übliche Quecksilber kommt neuerdings Phenoxyethanol zum Einsatz: eine Chemikalie, mit der Fische eingeschläfert, Körper- und Schönheitspflegemittel länger haltbar gemacht werden. Wie aus Datenbanken von Kosmetikherstellern ersichtlich, kann Phenoxyethanol Allergien, Hautausschläge, neurologische Erkrankungen, Immundefizite und Organschäden auslösen. In Tierversuchen führt es zu Gendefekten und Krebs. Laut Sicherheitsdatenblatt darf es weder in den Hausmüll noch ins Grundwasser geraten. In so “minimalen” Mengen wie in Vakzinen, bei denen geltende Grenzwerte weit unterschritten werden, seien die erwähnten Zusatzstoffe völlig “ unbedenklich ”, so wiegeln Gesundheitsbehörden ab. Um nachvollziehen, wie dreist man uns etwa über die Gefährlichkeit von verimpftem Aluminium täuscht, genügt ein Taschenrechner.  Laut EFSA, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit, liegt die tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge (TWI) von Aluminium bei einem Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht. (12) Nahrungsmittel nehmen wir aber oral auf, darin enthaltenes Aluminium resorbiert unser Körper nur zu 0,1 % - hingegen zu 100 %, wenn wir es in einen Muskel oder direkt ins Blut gespritzt bekommen. Demnach müsste der Grenzwert eher 0,001 mg betragen. Der Aluminiumgehalt der in Europa zugelassenen Vakzine liegt zwischen 0,125 und 0,82 mg  pro „Piks“. Bei einer Injektion von 0,8 mg nimmt ein fünf Kilo schwerer Säugling also rund das 160-fache (0,8 : 0,005) der zulässigen wöchentlichen Höchstdosis auf. Aufs ganze Jahr hochgerechnet – 1 mg mal 52 Wochen mal 7 kg (durchschnittliches Körpergewicht) -, wird der Grenzwert schon mit einer einzigen Sechsfach-Impfung um mehr als das Doppelte überschritten. Kein Grund zur Sorge? Warum wohl gilt “ASIA”, das “ autoimmune/inflammatory syndrome induced by adjuvants ”, in der Medizin inzwischen als eigenständiges Krankheitsbild? Je früher, je mehr – desto schlimmer Noch im Jahr 1970 empfahl das Robert-Koch-Institut  für die ersten zwölf Monate eine einzige Impfdosis, bis zum sechsten Lebensjahr weitere fünf. Dreieinhalb Jahrzehnte später, im Jahr 2006, waren daraus 30 vor dem ersten Geburtstag geworden, weitere zehn in den fünf darauffolgenden Jahren. Und heute? Gegen 17 verschiedene Infektionskrankheiten soll ein Kind in Deutschland  inzwischen geimpft  werden, „zum frühestmöglichen Zeitpunkt“. Hinzu kommen, „Auffrischungen“ eingerechnet, bis zur Volljährigkeit sage und schreibe 53 Impfdosen  – davon 37 im ersten Lebensjahr. Noch impfwütiger geht es in den Vereinigten Staaten zu. Dem Impfkalender der Seuchenschutzbehörde CDC zufolge (13) sollen Kinder mindestens 73 Impfungen gegen 17 verschiedene Krankheiten erhalten; allein bis zu ihrem ersten Geburtstag sind ihnen 28 Injektionen zu verabreichen. Bereits mit zwei Monaten blühen einem Säuling bis zu sechs Impfungen gegen acht Krankheiten. Noch 1962 hatte der Impfkalender für die gesamte Kindheit bloß fünf Impfdosen vorgesehen: gegen Polio, Pocken, Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten. (14) Über hundert weitere Vakzine hat die Pharmaindustrie allein in Europa momentan in der Pipeline (15) – von dieser Art „ präventiver Medizin “ träumt sie. Was derartiger Gesundheits“schutz“ anrichtet, führen zahlreiche Studien jedem, der sehen will, überdeutlich vor Augen: Je früher, je öfter Kinder „gepikst“ werden, desto größer ist ihr Risiko für gesundheitliche Einschränkungen, schwere chronische Erkrankungen und vorzeitigen Tod. (16) Diese Tendenz zeigt sich seit langem   in allen Industrieländern . Warum liegt der Impfweltmeister USA bei der Kindersterblichkeit  weit abgeschlagen auf Platz 55, noch hinter den Malediven, Russland und Kuba? (Deutschland belegt Rang 25.) Spitzenreiter, mit der niedrigsten Quote, ist ausgerechnet Montenegro : Dort sterben pro Jahr unter 1000 Neugeborenen im statistischen Mittel 1,46, in den USA sind es 6,3. (In Deutschland 3,6.) In Montenegro glaubt nicht einmal jeder zweite Einwohner, Vakzine seien wirksam und sicher – in  den Vereinigten Staaten  tun es hingegen drei Viertel. Obwohl die USA bei weitem das meiste Geld für Kindergesundheit ausgeben, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Baby, in seinem ersten Lebensjahr dem “Plötzlichen Kindstod” (SIDS) zum Opfer zu fallen, dort um 76 % höher  als in 19 anderen wohlhabenden Ländern. (17) Ausgerechnet im März und April 2020, als wegen Corona-“Lockdowns” kein Baby in Arztpraxen zum “Piksen” vorstellig wurde, fiel die SIDS-Rate  in den Vereinigten Staaten um rund 35 %. Was geschieht mit solchen Informationen? Facebook blockiert sie. Twitter löscht sie. Google versteckt sie. YouTube verbannt sie. Medien schweigen darüber – oder brandmarken sie als Verschwörungstheorie. Talkshows plappern über sie hinweg, Nachrichtensendungen klammern sie aus. Das nährt den Verdacht, dass sie stimmen. Warum schweigen Ärzte? Warum klären impfende Ärzte ihre Patienten nicht darüber auf? Weil sie selber aufklärungsbedürftig sind. Weshalb? Weil sie während ihres Studiums, in Vorlesungen von Professoren auf Honorarlisten von Pharmakonzernen, ebensowenig von Risiken und Gefahren des Impfens erfahren wie aus Lehrbüchern, die pharmafinanzierte Autoren verfasst haben; weder in pharmagesponserten Fortbildungsveranstaltungen und Kongressen noch aus pharmafinanzierten Fachzeitschriften, Online-Infoportalen und Verlautbarungen von Standesorganisationen. (18) Falls ein Arzt Sie wieder einmal bedrängt, Ihr Kind schleunigst impfen zu lassen: Empfehlen Sie ihm die folgenden beiden Bücher – und versprechen Sie ihm, dem „Piks“ zuzustimmen, sobald er die darin vorgestellten rund 500 Studien zur Kenntnis genommen und überzeugend widerlegt hat: Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft!  (2023) Neil Z. Miller: Der Große Impfreport – 400 kritische Studien für Eltern und Forscher   (2021) Eigentlich müsste jeder Arzt sie bereits kennen, ehe er sich über das Grundrecht seiner Patienten auf körperliche Unversehrtheit hinwegsetzt. Wie kann er Ihre „informierte Zustimmung“ einholen, solange es ihm selber an entscheidenden Informationen mangelt, die er ihnen zu bedenken geben müsste? Scheuen Sie sich nicht, respektlos seine Kompetenz zu testen – schließlich steht nichts Geringeres auf dem Spiel als die Zukunft Ihres Kinds. Wer hinterfragt, erscheint ahnungslos. Wer darauf verzichtet, bleibt es. Lassen Sie ihn die „Ärztliche Impferklärung“ unterzeichnen, die das schweizerische „Netzwerk Impfentscheid“ entworfen hat – ein Arzt, der sich seiner Verantwortung bewusst ist, dürfte nicht zögern. Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, ist im übrigen nicht bloß Ärztesache. Der Bundespräsident, der Kanzler und jedes Regierungsmitglied leistet seinen Amtseid darauf, insbesondere der Gesundheitsminister. Wo bleiben staatliche Forschungsinitiativen, um endlich Klarheit zu schaffen? Weshalb sperren sich Gesundheitsbehörden dagegen, allen voran das Robert-Koch-Institut? Faule Ausreden Aufwändige Nachforschungen anzustellen, sei überflüssig, so macht man uns weis – denn die Wahrscheinlichkeit schwerer Nebenwirkungen liege ja bekanntlich bei gerade mal „eins zu einer Million“. Um uns diese Beruhigungspille zu verabreichen, setzen Behörden die Gesamtheit der Geimpften ins Verhältnis zu jenem Personenkreis, dessen Impfschäden staatliche Anerkennung gefunden und zu Entschädigungszahlungen geführt haben. Das ist tatsächlich eine verschwindende Minderheit – was niemanden verwundert, der weiß, welch schikanösen, zeitaufwändigen, nervenaufreibenden Hürdenlauf Impfopfer bewältigen müssen, um zu ihrem Recht zu kommen. Seriöse Studien schätzen die Rate unerwünschter Nebenwirkungen eher auf 1 zu 38 (19), ja auf 1 zu 10. (20) Um Risiken abzuschätzen, fänden die hochwertigsten aller wissenschaftlichen Untersuchungen statt, so versichert man uns: randomisierte kontrollierte Studien (RCT). Dabei werden Versuchspersonen nach dem Zufallsprinzip in zwei Gruppen eingeteilt: Die eine erhält das Medikament („Verumgruppe“), die andere bloß ein Placebo („Kontrollgruppe“). Um Erwartungseffekte auszuschließen, werden alle Teilnehmer „verblindet“: Sie bleiben im Ungewissen darüber, welcher Gruppe sie angehören. Damit der Vergleich aussagekräftig ist, schreibt das RCT-Design vor, dass ein Placebo „inert“ sein muss, also ohne pharmakologische Wirkung, beispielsweise neutrale Kochsalzlösung. Bei den meisten Impfstoffstudien kommen in den Kontrollgruppen aber skandalöserweise gar keine echten Placebos zum Einsatz, sondern andere Vakzine. Oder das Placebo enthält die gleichen Inhaltsstoffe, außer den jeweiligen Antigenen, d.h. ohne die Viren oder Bakterienbestandteile, gegen die Antikörper gebildet werden sollen: von Aluminium über Formaldehyd bis Polysorbat 80. So war es bei Gardasil, einem Impfstoff gegen das humane Papillomavirus, das vermeintlich Gebärmutterhalskrebs auslöst: Es durfte gegen AAHS antreten, einen hochtoxischen Wirkverstärker („Adjuvans“). (Adjuvantien sind Substanzen, die Impfstoffen zugesetzt werden, um eine „robustere Immunantwort“ hervorzurufen, als das Antigen allein zustande brächte.). Zur „Kontrolle“ eines Grippeimpfstoffs bei Schwangeren kam ein Meningokokken-Vakzin zum Einsatz. (21) Ein solch hanebüchener Griff in die Trickkiste, im Grunde ein plumper Betrug, führt regelmäßig dazu, dass das Schadensprofil der getesteten Substanz vergleichsweise harmlos erscheint, weil auch die Placebogruppe vergiftet wird  – zur nachvollziehbaren Freude der Hersteller, die derartige Pseudostudien zumeist finanzieren. Im übrigen stehen andere Analysemethoden zur Verfügung, die nicht minder zuverlässige Ergebnisse liefern: seien es prospektive, auf künftige Gesundheitsfolgen ausgerichtete, oder retrospektive, die schon vorliegende medizinische Daten auswerten. (22) Mit solchen Verfahren arbeiten Gesundheitsbehörden routinemäßig. Nur wenn es ums Impfen geht, ergreifen sie schlagartig Berührungsängste. Oft heißt es, Vergleichsstudien mit Geimpften und Ungeimpften seien „unethisch“. Denn zur Placebokontrolle müsste man einem Teil der Versuchspersonen ein Medikament vorenthalten, das „womöglich eine schwere, nicht behandelbare oder tödliche Infektion verhindern kann“, wie es auf der Website einer Kinderklinik heißt. (23) Dies könne man keinesfalls verantworten. Doch genauso argumentieren lässt sich doch bei allen Arzneimitteltests: Wie kann man es unterlassen, Patienten der Kontrollgruppe ein neues Herz- oder Krebsmittel zu geben, das möglicherweise ihr Leben rettet? Dass Impfbefürworter nur bei Vakzinstudien plötzlich ganz arg moralische Bedenken plagen, deutet auf eine Agenda hin, die herzlich wenig mit Wissenschaft und Logik zu tun hat.  Absurd ist das Ethik-Argument auch deshalb, weil man vor Beginn einer RCT-Studie ja noch gar nicht weiß, wie ein Impfstoff wirkt. Bedeutet er für die Verumgruppe eher Segen als Fluch? Wäre es für die Kontrollgruppe daher eher nützlich als schädlich, ihn ebenfalls verabreicht zu bekommen? Eben dies gilt es ja erst herauszufinden. Geimpfte und ungeimpfte Kinder seien allein schon deshalb nicht miteinander vergleichbar, weil sie in unterschiedlichen sozialen Milieus großwerden, die ihre gesundheitliche Entwicklung maßgeblich mitbeeinflussen. Wenn Ungeimpfte seltener krank sind, verdanken sie das womöglich weniger der Impfskepsis ihrer Eltern als vielmehr deren Erziehungsverhalten. Womöglich machen sie sich mehr Sorgen um ihren Nachwuchs, nehmen Symptome ernster, betreuen sie im Krankheitsfall aufmerksamer, bringen sie notfalls rascher zum Arzt, achten auf bessere Ernährung und mehr Bewegung. An Kuriosität ist dieses Argument kaum zu überbieten. Legt es nicht vielmehr die Empfehlung nahe?: „Liebe Mamas und Papas, wenn ihr gesunde Kinder wollt – nehmt euch impfkritische Eltern zum Vorbild!“ Ausgerechnet von Anthony Fauci, Amerikas Impfpapst und jahrzehntelanger Big-Pharma-Darling, stammt die eindringliche Warnung: Falls Zulassungsbehörden es versäumen, längerfristige Auswirkungen von Impfungen zu kontrollieren, „dann könnte sich herausstellen, dass es zwölf Jahre dauert, bis die Hölle richtig losbricht – und was hat man dann angerichtet?“ (24) Recht hat er. „Die Hölle“ ist aber längst da. „Seit 225 Jahren wiederholt sich immer wieder dieselbe Geschichte“, wie die amerikanische Internistin Dr. Suzanne Humphries feststellt (25): „Impfstoffe kommen auf den Markt und verschlimmern Krankheiten, die früher eigentlich nicht sehr problematisch waren. (…) Die Erzählung von der ‚sicheren und wirksamen‘ Impfung ist eine sorgfältig fabrizierte Illusion. (…) Es ist eine dunkle Nacht der Seele, wenn du aufwachst. Deine ganze Welt gerät aus den Fugen, weil du erkennst, dass das gesamte medizinische System korrupt ist.“ Der US-Ganzheitsmediziner Joseph Mercola pflichtet ihr bei: „Die Impfstoffindustrie täuscht uns absichtlich über die Risiken und Vorteile von Impfstoffen, um Profit zu machen, ohne Rücksicht auf menschliches Leid und die Zerstörung der öffentlichen Gesundheit im Laufe der Zeit.“ (26) „Manchmal fragen mich die Leute: 'Was ist der Antrieb? Warum tun sie das?'“, so Humphries. „Meine Antwort ist, dass ich das Warum nicht vollständig beantworten kann. Sicherlich spielt Gier eine Rolle, aber ich denke, es sind wahrscheinlich noch viel schlimmere Dinge im Spiel.“ (27) Von der Pharmalobby gesponsert (28), sieht die Weltgesundheitsorganisation in Impfgegnern wie Humphries und Mercola eine „ globale Bedrohung “. Sie zählt Impfzurückhaltung  zu den „zehn schwerwiegendsten Gefahren für die Gesundheit der Menschheit“. Im Ernst? Der Forschungsstand legt vielmehr die Vermutung nahe: Weitaus gefährlicher wäre es, Impfzurückhaltung aufzugeben. Zumeist überwinden Infektionen nicht das Immunsystem, sondern stärken es. Am ehesten fürchten muss sie, wer es hartnäckig vernachlässigt. Spätestens seit der Coronakrise wissen wir: Angst gefährdet die Gesundheit, Wissen stärkt die Abwehrkräfte. ( Harald Wiesendanger )   Anmerkungen   (Q) Primärquelle zu Sa’Niya: Children´s Health Defense , deren Redaktion Sa’Niyas Angehörige interviewte. Dem tragischen Fall widmete das CHD einen längeren Artikel https://childrenshealthdefense.org/defender/baby-sa-niya-death-received-6-shots-12-vaccines/?utm_id=20250331 sowie einen 26-minütigen Film https://live.childrenshealthdefense.org/chd-tv/events/trending-news-segments/baby-tragically-dies-after-6-shots/ Bild Sa’Niya: Ausschnitt aus einem Screenshot einer Szene aus dem o.g. Film von Children´s Health Defense . 1       Das amerikanische CDC empfiehlt bei der 6-Monats-Untersuchung für Babys folgende Impfungen: ·         Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTaP) : 3. Dosis von insgesamt 5. ·         Haemophilus influenzae Typ b (Hib) : 3. Dosis von insgesamt 3 oder 4, abhängig vom verwendeten Impfstoff. ·         Hepatitis B : 3. Dosis von insgesamt 3. ·         Inaktivierter Poliovirus (IPV) : 3. Dosis von insgesamt 4. ·         Pneumokokken-Konjugat (PCV) : 3. Dosis von insgesamt 4. ·         Rotavirus : Letzte Dosis, abhängig vom verwendeten Impfstoff. Weil Sa’Niya die 6-Monatsuntersuchung versäumte und deshalb all diese Impfungen damals nicht erhielt, wurden sie beim 12-Monats-Termin „nachgeholt“ – zusätzlich zu den Impfungen, welche der Impfplan der CDC am Ende des ersten Lebensjahrs vorsieht, nämlich: ·         Masern, Mumps und Röteln (MMR) : 1. Dosis. ·         Varizellen (Windpocken) : 1. Dosis. ·         Hepatitis A : 1. Dosis, gefolgt von einer zweiten Dosis 6 bis 18 Monate später. ·         Haemophilus influenzae Typ b (Hib) : Abhängig vom verwendeten Impfstoff kann eine 3. oder 4. Dosis erforderlich sein. ·         Pneumokokken-Konjugat (PCV13) : 4. Dosis. ·         Diphtherie, Tetanus und Pertussis (DTaP) : 4. Dosis, normalerweise zwischen dem 15. und 18. Monat verabreicht, kann aber bereits ab dem 12. Monat gegeben werden. 6 plus 6 gleich 12, nicht wahr? P.S.: Ab einem Alter von 6 Monaten sollen Babies außerdem jährlich eine Influenza-Impfung erhalten. Nachzulesen u.a. hier: https://www.cdc.gov/vaccines/hcp/imz-schedules/downloads/child/0-18yrs-combined-schedule-bw.pdf , https://www.cdc.gov/vaccines/hcp/imz-schedules/child-adolescent-notes.html , https://www.cdc.gov/vaccines-children/schedules/index.html , https://www.cdc.gov/vaccines/imz-schedules/downloads/parent-ver-sch-0-6yrs.pdf 2        https://www.unicef.de/informieren/aktuelles/blog/-/elf-dinge-ueber-impfungen-zur-weltimpfwoche/275230 ; https://www.ardalpha.de/wissen/gesundheit/gesund-leben/die-erfolgsgeschichte-des-impfens-impfung-100.html 3        Anthony R. Mawson u.a.: „ Pilot Comparative Study on the Health of Vaccinated and Unvaccinated 6- to 12-year-old U.S. Children “, Journal of Translational Science  3 (3) 2017, S. 1-12, DOI: 10.15761/JTS.1000186, 4        Anthony R. Mawson u.a.: „ Preterm Birth, Vaccination and Neurodevelopmental Disorders: A Cross-Sectional Study of 6- to 12-Year-Old Vaccinated and Unvaccinated Children “, Journal of Translational Science  3 (3) 2017, S. 1-8, DOI:10.15761/JTS.1000187 5        Brian Hooker/Neil Z. Miller: „ Analysis of Health Outcomes in Vaccinated and Unvaccinated Children: Developental Delays, Asthma, Ear Infections and Gastrointestinal Disorders “, SAGE Open Medicine  8/2020, DOI:10.1177/2050312120925344 6        Brian Hooker/Neil Z. Miller: „ Health Effects in Vaccinated versus Unvaccinated Children “, Journal of Translational Science  7/2021, S. 1-11, DOI:10.15761/JTS.1000459 7        James Lyons-Weiler/Paul Thomas: “Relative Incidence of Office Visits and Cumulative Rates of Billed Diagnoses along the Axis of Vaccination”, International Journal of Environmental Reseach and Public Health 17 (22) 2020, 8674, DOI:10.3390/ijerph17228674, 8        Joy Garner: „ The Control Group: Pilot Survey of Unvaccinated Americans. Statistical Evaluation of Health Outcomes in the Unvaccinated: Full Report “, 9. Februar 2021 9        Public-Use-File KiGGS, Kinder- und Jugendgesundheitssurvey 2003-2006, Robert-Koch-Institut, Berlin 2008 10    https://efi-online.de/wp-content/uploads/2014/01/UngeimpfteGesuender.pdf , S. 6. 11    Siehe zusammenfassend Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen , a.a.O, S. 334 ff. und die dort zitierten Quellen. 12    Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), EFSA-Beratung zur Sicherheit von Aluminium in Lebensmitteln, 15. Juli 2008, abrufbar unter https://www.efsa.europa.eu/de/news/efsa-advises-safety-aluminium-food . 13    Centers for Disease Control and Prevention: „ Birth-18 Years Immunization Schedule “ 14    Siehe Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft!  (2023), S. 20, 15    https://web.oevih.at/unser_fokus/forschungsausblick-impfstoff-pipeline/ ; https://pharma-fakten.de/grafiken/rsv-grippe-covid-19-und-co-neue-loesungen-dank-impfstoffforschung-in-sicht/ 16    Siehe Robert F. Kennedy Jr./Brian Hooker: Geimpft versus ungeimpft – Jetzt spricht die Wissenschaft!  (2023), S. 34-61 17    https://www.klartext-online.info/post/damit-sein-tod-nicht-sinnlos-war ; https://www.klartext-online.info/post/blo%C3%9F-ein-piks-zwei-tage-sp%C3%A4ter-tot 18    Siehe Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen - Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln   (2019) sowie die zehnteilige Serie „Dressierte Halbgötter “ in seinem Blog „Klartext“ 19    Ross Lazarus u.a.: „ Electronic Support for Public Health-Vaccine Adverse Event Reporting System (ESP: VAERS),  The Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ), Mech2011 20    Kennedy/Hooker: Geimpft versus ungeimpft , a.a.O., S. 6. 21    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4985566/ , DOI.10.1016/S1473-3099(16)30054-8 22    DOI:10.1002/14651858. MR000034.pub2, https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8191367/ 23    The College of Physicians of Philadelphia: „ Vaccines 101: Ethical Issues and Vaccines “ 24    Nova, PBS, „ Surviving AIDS “, 2. Februar 1999. 25    Suzanne Humphries/Roman Bystrianyk: Die Impf-Illusion. Infektionskrankheiten, Impfungen und die unterdrückten Fakten   (2015) 26    Joseph Mercola in mercola.com , 25. Februar 2024 27    Elizabeth Humphries im Interview mit Joseph Mercola: „ Dissolving Illusions About Vaccine Safety “ 28    Wolfgang Wodarg: Falsche Pandemien , 2. Aufl. 2021, S. 314 ff.

  • Zum Selbstschutz für „psychisch Gestörte“

    Wer meint, an einer „psychischen Störung“ zu leiden, neigt dazu, sich einer Medizin auszuliefern, die ihn synthetische Drogen schlucken lässt – mit fraglichem Nutzen und unterschätzten Nebenwirkungen. Darauf einlassen sollten Sie sich nur, falls Ihnen Ihr Arzt vorweg die Unbedenklichkeit bescheinigt. Hier gibt´s eine Vorlage dafür. Sie leiden an einer seelischen/geistigen Belastung, mit der Sie nicht alleine fertig zu werden glauben? Falls Sie Rat und Hilfe bei einem Psychiater suchen, wird er Ihnen mit einer gefühlten Wahrscheinlichkeit von 101 Prozent eine synthetische Droge verschreiben: ein Psychopharmakon. Dieses, so wird er Ihnen voraussichtlich versichern, sei nämlich „wirksam, sicher und gut verträglich“ – und jeder anderen Behandlungsweise überlegen. Aber auch viele Ärzte anderer Fachrichtungen – Allgemeinmediziner, Internisten – dürften mit Ihnen genauso verfahren. Wenn sie recht hätten, dann müsste es ihnen leicht fallen, die nachfolgende Erklärung zu unterzeichnen. Falls Ihnen Ihr Arzt ein Psychopharmakon verordnen will: Sichern Sie sich ab. Überreichen Sie ihm einen Ausdruck des nachfolgenden Texts. (Als A4-Faltblatt können Sie ihn hier  gratis bestellen.) Nehmen Sie das Medikament erst ein, nachdem er Ihnen die Bescheinigung unterschrieben ausgehändigt hat. Warum sollten Sie darauf bestehen? Das erläutere ich in mehreren Sachbüchern: Teufelszeug  (2017), Unheilkunde  (2017) sowie in den Bänden 2 , 3  und 10  meiner Schriftenreihe Psycholügen (2017). Unbedenklichkeitsbescheinigung  - Ärztliche Erklärung zur verordneten Pharmakotherapie Hiermit erkläre ich, der unterzeichnende Arzt, verbindlich, dass ich das Psychopharmakon ………………………...............................................…….. mit dem Wirkstoff ……………………...............................................………………............….. des Herstellers ………………………………...............................................…………...........…... in folgender Dosierung ................................................................................................ zur Behandlung/Prävention/Rückfallprophylaxe folgender Erkrankung(en) ……………………………………............................................................…………………………………. heute verschrieben habe für: Vorname, Name des Patienten …………………………………………................………………… PLZ, Wohnort ……………………………………………………………………….............................……. Geburtsdatum ……………………… Zum Zeitpunkt meiner Verordnung bestand/en bei diesem Patienten darüber hinaus folgende Erkrankung/en  …………………………………….....................................……………..…. mit folgenden Symptomen                      - körperlicher Art: ……………………………………………………...................................................……….                      - psychischer Art: ……………………………………………...................................................……………….. Ich habe mich davon überzeugt, dass bei dem Patienten ansonsten gegenwärtig keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. An der Diagnose bestehen keinerlei begründete Zweifel, auch nicht im Hinblick auf die Interessenkonflikte fast aller Sachverständigen, die das zugrundegelegte Diagnose-Handbuch zusammenstellten. Dass der verordnete Wirkstoff sicher, wirksam und gut verträglich ist, belegen wissenschaftliche Studien, die durchgeführt wurden - vom Hersteller selbst bzw. einem von ihm bezahlten Institut - von einer industrieunabhängigen Einrichtung, nämlich …………………….....................……………….. Ich versichere, dass ich diese Studien sorgfältig geprüft und vorgebrachte Kritik daran mitbedacht habe. Ich habe den Patienten darüber aufgeklärt, dass die für die Zulassung des betreffenden Medikaments durchgeführten Studien nur wenige Wochen oder Monate dauerten, so dass sie über die Folgen eines längerfristigen Einsatzes keine Aufschlüsse geben können. Bei der Behandlung orientiere ich mich an den Leitlinien von ……………..............................………………. , ­ deren/dessen Unabhängigkeit von der pharmazeutischen Industrie außer Frage steht. Ich versichere, dass der eingesetzte Wirkstoff die Symptomatik beseitigen, zumindest aber ­deutlich lindern wird, voraussichtlich innerhalb von …… Monaten/Jahren. Ich versichere, dass der verabreichte Wirkstoff keine bleibenden direkten oder indirekten Schäden oder Folgeerkrankungen verursachen wird, wie beispielsweise Gehirnschwund, Akathisie (unbeherrschbarer Bewegungsdrang), Adipositas, Bluthochdruck, Diabetes und andere Stoffwechselerkrankungen, irreversible Störungen der Motorik (Spätdyskinesien), schwere Herz-/ Kreislauferkrankungen, chronische Müdigkeit, geistige Beeinträchtigungen wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, emotionale Abstumpfung, soziales Desinteresse, Verlust der Sexualität, erhöhte Suizidneigung, Hyperaggressivität, tiefgreifende Persönlichkeitsveränderungen. Die Einnahme des Wirkstoffs wird sein Sterberisiko nicht erhöhen. Über die Schwierigkeiten, das verordnete Präparat wieder abzusetzen (Entzugserscheinungen, Absetzpsychose, Rebound-Effekte), habe ich den Patienten eingehend aufgeklärt. Soweit der Patient weitere Medikamente einnimmt, sind schädliche Wechselwirkungen mit dem von mir verordneten Wirkstoff ausgeschlossen. Ich versichere, dass die verordnete Pharmakotherapie im vorliegenden Fall die bestmögliche Behandlung darstellt. Jegliche Alternativen, wie z. B. eine Psychotherapie, sind weniger aussichtsreich, wie ich nach eingehender Prüfung, unter Berücksichtigung des aktuellen Forschungsstands, hiermit bestätige. Ich habe den Patienten auf psychiatrische Praxen und Kliniken hingewiesen, die bei seiner Diagnose auf den Einsatz von Psychopharmaka weitgehend bis vollständig verzichten – und damit nach eigenen Angaben gute Erfahrungen machen. Ich habe den Patienten über wissenschaftliche Studien in Kenntnis gesetzt, denen zufolge selbst schwere psychische Störungen unbehandelt eher abklingen als unter Psychopharmaka; dass Psychopharmaka die Symptome, gegen die sie eingesetzt werden, häufig hervorrufen, verstetigen und verstärken; dass Rückfälle bei Psychopharmaka-Behandelten häufiger vor­kommen als nach einer Psychotherapie. Ich versichere, dass ich den Patienten bzw. seine Angehörigen ausführlich über sämtliche mittlerweile bekannten Risiken und Nebenwirkungen des verordneten Präparats aufgeklärt habe. Insbesondere bin ich mit ihm die entsprechenden Warnhinweise im Beipackzettel Punkt für Punkt durchgegangen. Dabei habe ich ihn darauf hingewiesen, dass sich Art, Häufigkeit und Schwere vieler Nebenwirkungen eines Präparats oft erst Jahre und Jahrzehnte nach dessen Markteinführung zeigen. Ich versichere, dass das von mir verschriebene Medikament nachweislich wirksamer und/oder unbedenklicher ist als Präparate, die schon länger auf dem Markt sind, sowie preiswertere Generika mit demselben Wirkstoff. Der Hersteller wurde noch niemals straf- oder zivilrechtlich belangt bzw. verurteilt – etwa wegen Verschweigen oder Verfälschen von Studienergebnissen, wegen ungesetzlicher Marketingpraktiken, wegen Korruption von Ärzten und Forschern -, so dass seine Seriosität, und insbesondere die Verlässlichkeit seiner Angaben über Nutzen und Gefahren des Wirkstoffs, außer Frage stehen. Ich erhalte vom betreffenden Hersteller keinerlei finanzielle Zuwendungen, etwa in Form von Vortrags-, Berater- und Autorenhonoraren, für die Durchführung von Studien, für die Teilnahme an „Anwendungsbeobachtungen“ und sonstigen umstrittenen Forschungsaktivitäten. Falls die von mir veranlasste Pharmakotherapie nicht innerhalb von …….. Monaten/Jahren zu einer deutlichen Besserung führt oder den Patienten physisch oder psychisch dauerhaft versehrt, verpflichte ich mich hiermit, dafür dem Opfer bzw. seinen Angehörigen unverzüglich und ohne ­Anrufung eines Gerichts vollumfänglich Schadensersatz zu leisten. Im Fall eines Wechsels der Medikation, einer Dosiserhöhung oder einer Kombination mit einem weiteren Psychopharmakon bin ich bereit, die vorliegende Bescheinigung erneut auszustellen. Läge bei meinem Kind, meinem Lebenspartner oder einem sonstigen mir nahestehenden Menschen die gleiche psychische Störung vor, würde ich es/ihn auf dieselbe Weise behandeln (lassen). ………………………… ………………..............................................……… Ort, Datum rechtsverbindliche Unterschrift des Arztes Stempel Diese Bescheinigung gibt´s auch als A4-Ausdruck gratis hier » Was blüht “psychisch Gestörten”, wenn sie Pillen schlucken? Auf welche Risiken und Nebenwirkungen müssen Menschen mit “psychischen Störungen” gefasst sein, wenn sie sich Psychopharmaka verschreiben lassen? Worüber müsste der Arzt sie gewissenhaft aufklären, ehe er ihnen ein Rezept ausstellt? Wie oft tut er das jemals? Eher versichert er: „Das wird Ihnen helfen.“ Was er nicht sagt: Vielleicht hilft es auch nicht. Vielleicht bekommt es dem Hilfesuchenden überhaupt nicht. Vielleicht geht es ihm hinterher schlechter als zuvor. Folglich gäbe es ein paar Dinge, über die ein Arzt reden müsste. Gewissenhaft. Ausführlich. Vielleicht sogar ehrlich. Dinge, die selten Platz finden zwischen Rezeptblock und Türgriff. Beginnen müsste er mit der Gretchenfrage: Was genau tun diese Medikamente eigentlich? Die ehrliche Antwort lautet oft: Man weiß es nicht so genau. Serotonin hier, Dopamin da – biochemische Erklärungsmodelle, die klingen, als hätte jemand beim Chemieunterricht aufgepasst. Doch selbst führende Psychopharmaka-Forscher räumen ein: Vieles bleibt ein Spiel mit Placebos, Hoffnung – und statistischen Mittelwerten. Und dann wären da die Nebenwirkungen. Ein Wort, das klingt, als seien es lästige Fußnoten der Heilung. In Wahrheit sind sie oft der Haupttext. Antidepressiva? Können Antrieb geben – bis hin zum Suizidimpuls. Neuroleptika? Dämpfen Wahnvorstellungen – und gleich das halbe Leben mit. Emotionen? Eher Fehlanzeige. Dafür gibt’s Gewichtszunahme, Diabetesrisiko, Libidoverlust, Bewegungsstörungen und die charmante Möglichkeit, das eigene Ich in einem Nebel aus Apathie zu verlieren. „Chemische Zwangsjacken“ nennen Kritiker wie der dänische Medizinforscher Peter Gøtzsche diese Substanzen. Er spricht von systematischer Verharmlosung, von einer Industrie, die mehr an Dauerkonsum interessiert ist als an Heilung. Schließlich kommt der beste Patient täglich wieder – in die Apotheke. Besonders perfide wird es bei Benzodiazepinen. Was als „kleine Hilfe“ gegen Angst oder Schlaflosigkeit beginnt, endet nicht selten in einer großen Abhängigkeit. Bereits nach wenigen Wochen mag der Körper die chemische Streicheleinheit nicht mehr missen. Das Absetzen? Ein Höllentrip mit Zittern, Schwitzen, Panikattacken – als käme der Wahnsinn zurück, diesmal ohne Einladung. Doch wird darüber offen gesprochen? Selten. Ein lapidares „Nehmen Sie’s nicht zu lange“ ersetzt die Aufklärung über den Entzug, der mitunter schwerer wiegt als das ursprüngliche Leiden. Was Psychiater selten erwähnen: Viele Diagnosen, von Depression bis Schizophrenie, sind keine präzisen medizinischen Befunde, sondern Interpretationen. Labels, die auf Symptome geklebt werden, oft ohne objektiven Nachweis. Die Theorie vom „gestörten Hirnstoffwechsel“ klingt modern, entlastet Ärzte – und füllt die Kassen der Pharmaindustrie. Psychiatriekritische Studien zeigen seit Jahren: Antidepressiva wirken in vielen Fällen kaum besser als Placebos. Doch Placebos lassen sich schlecht patentieren. Ein Hoch auf die Aufklärung – die so gut wie nie stattfindet   Worüber müsste ein Arzt also aufklären? Vielleicht darüber, dass Psychopharmaka nicht heilen, sondern dämpfen, stimulieren oder betäuben. Dass die ersehnte „Balance“ im Kopf oft einen hohen Preis hat – bezahlt in verlorenen Emotionen, Abhängigkeit oder neuen Krankheiten. Er müsste sagen, dass das Absetzen schwieriger sein kann als das Leben mit der Diagnose. Dass viele Patienten nicht aus der Krankheit, sondern aus der Therapie nicht mehr herausfinden. Doch wer will das schon hören, wenn die Hoffnung auf schnelle Erleichterung so verführerisch klappert im Blisterpack? Und so verlässt man die Praxis oft mit einem Rezept in der Hand und dem Gefühl, endlich etwas gegen die Dunkelheit in sich tun zu können. Was bleibt, ist die bittere Erkenntnis, die selten auf Beipackzetteln steht: Nicht jede chemische Lösung löst ein Problem. Manche schaffen erst eines. ( Harald Wiesendanger ) Dies ist die aktualisierte und erweiterte Fassung eines Artikels vom 19. September 2021.

  • Auch in dir?

    Wie aus einem Horrorfilm: In Blutgefäßen von Corona-mRNA-Geimpften stecken weiße, faserartige Klumpen, die Mediziner nie zuvor gesehen haben. Die unheimlichen Gerinnsel erklären einen Großteil der „Long-Covid“-Symptome – wie auch die Vielzahl „plötzlicher und unerwarteter“ Todesfälle. Zum Glück gibt es neuerdings Behandlungsmöglichkeiten. Zum Alltag eines Balsamierers gehört es, bisweilen ungewöhnliche Entdeckungen zu machen, während er eine Leiche dafür vorbereitet, aufgebahrt und bestattet zu werden. Gelegentlich findet er Implantate und Prothesen, Kugeln und andere Fremdkörper, Reste von Drogen oder Gift. Alte OP-Narben, nicht verheilte Knochenbrüche, innere Hämatome, Narbengewebe. Aber worauf John O´Looney Mitte 2021 erstmals stieß, hatte er als erfahrener Leichenbestatter noch nie zuvor gesehen. „Es war grauenhaft.“ Es war Mitte 2021 – anderthalb Jahre nach Beginn der Corona-Pandemie, ein halbes Jahr nach Start der Covid-Impfkampagne. Da wurde O´Looney, Inhaber eines Beerdigungsinstituts im englischen Milton Keynes, von seinem angestellten Balsamierer gerufen. Auf dem Präparationstisch lag die geöffnete Leiche eines 30-jährigen Mannes. „Seine Arterien waren total verstopft. Also hat mein Einbalsamierer seine Pinzette genommen, um die Verstopfung herauszuziehen. Und er zog und zog und zog. Heraus kam ein komplettes weißes, faseriges, tintenfischartiges Gerinnsel, das sich über die gesamte Länge des Beins erstreckte, vom oberen Teil bis hinunter zum Knöchel.” (1) Was war das? Zu jenem Zeitpunkt war O´Looney schon seit 14 Jahren als Bestatter tätig, davon sieben Jahre bei einem Gerichtsmediziner, ehe er sich selbstständig machte. “Ich habe also viel Erfahrung damit, wie das Innere und Äußere von Menschen aussieht.  Ich weiß, was normal ist und was nicht. Und ich kenne vielleicht nicht den lateinischen Ausdruck für jeden Nerv und jede Faser, aber ich kenne mich mit dem Körper aus. Mein Einbalsamierer ist vom British Institute of Embalmers  zertifiziert. Und er macht das jetzt seit 25 Jahren. So etwas hatte auch er noch nie gesehen.” Bestürzt wandte sich O´Looney an den örtlichen Gerichtsmediziner. Vier Tage später erhielt er einen Anruf von dessen Büro: Es bestehe kein Grund zur Besorgnis. Das sei ”völlig normal, dieses Zeug wächst postmortal   in den Menschen. Nach dem Tod füllen sich bei manchen Menschen die Arterien mit Gummi.“ “Kein natürlicher Prozess” Spätestens jetzt war O´Looney klar: Hier war etwas oberfaul – und wurde vertuscht. “Meistens lasse ich Verstorbene innerhalb einer Stunde nach ihrem Tod einbalsamieren”, erklärt er. In so kurzer Zeit “wären sie sicherlich nicht mit diesen weißen Klumpen gefüllt gewesen, wenn diese Gebilde erst nach dem Tod wachsen würden. Nichts wächst in deinem Körper, wenn du stirbst. Nichts! Verwesung, Schimmel, vielleicht eine Art von Schimmelsporen könnte wachsen, wenn du anfängst, dich aufzulösen, und wir zur Erde zurückkehren, von der wir gekommen sind. Das ist ein natürlicher Prozess. Weißer ‘Gummi’ in deinen Arterien ist kein natürlicher Prozess!” Von da an gehörten solche Horrorfälle zum Alltag in O´Looneys Bestattungsunternehmen. Und immer mehr Berufskollegen berichteten ihm von ähnlich verstörenden Beobachtungen. Fast alle vermieden es, damit Aufsehen zu erregen. Erst der Dokumentarfilm “ Died Suddenly ” machte das erschreckende Phänomen ab Ende 2022 einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Vereinzelt hinterließ auch entsetztes Klinikpersonal Spuren im Internet. So äußerte eine Krankenschwester, in ihren 23 Berufsjahren habe sie noch nie von Blutgerinnseln gehört, die länger als ein paar Zentimeter waren - bis die Covid-mRNA-Impfung aufkam. “Seither werden Thromben schon bei 8- bis 12-jährigen Kindern festgestellt, aber nur, wenn sie vorher geimpft wurden.”  Bei einem 58-Jährigen, der nach Herzstillstand im Krankenhaus wiederbelebt werden konnte, fanden Ärzte Ende 2022 ein 1,5 Meter langes Blutgerinnsel – er hatte sich dreifach gegen Covid-19 impfen und boostern lassen. Zu den wenigen Bestattern, die wie O´Looney den Mund aufzumachen wagten, zählt Richard Hirschman aus Alabama. Die Frage, was diese mysteriösen Klumpen aus Blutgefäßen eigentlich sind, woher sie kommen, welche gesundheitlichen Folgen sie haben, ließ ihm keine Ruhe . Und so wandte er sich Anfang 2024 an den organischen Chemiker Greg Harrison, der ein Netzwerk von Wissenschaftlern auf mehreren Kontinenten leitet. Zusammenhang mit Covid-Spritzen bestätigt sich Von Hirschman eingereichte Gewebeproben unterzog Harrisons Team umfangreichen Tests . Zunächst fand mehrfach eine induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) statt (2), um zu ermitteln, wie die weißen, faserigen Gerinnsel zusammengesetzt waren; mittels ICP-MS lassen sich alle vorkommenden Elemente des identifizieren. Merkwürdigerweise wiesen die Proben kaum Magnesium, Kalium und Eisen auf -  in normalem Blut kommen sie in viel höheren Mengen vor. Von Eisen beispielsweise, das dem Blut seine rote Farbe verleiht und darin in einer Konzentration von etwa 450 ppm - Teilen pro Million - vorkommt, waren den weißen Faserklümpchen nur 20 ppm festzustellen. Also kann es sich nicht um gewöhnliches Blut handeln, das geronnen ist. Andererseits belegte jede vorgenommene ICP-MS-Analyse, dass die Klümpchen enorm viel Phosphor und Schwefel aufwiesen, in einigen Fällen auch Zinn. So liegt die Phosphorkonzentration in normalem Blut zwischen 100 und 1.000 ppm - in den Proben der Faserklumpen hingegen bei 5.000 ppm. Könnte diese ungewöhnlich hohe Phosphormenge irgendwie dafür sorgen, dass sich die Gerinnsel bilden? Harrison fiel auf, dass sowohl die Covid-mRNA-Impfstoffe von Pfizer als auch von Moderna „Phosphate“ und „Sulfate“ enthalten. In jeder Ampulle stecken rund eine Quintillion - eine Milliarde Milliarden - Phospholipid-Nanopartikel – womöglich mehr als genug, um im Körper eine anormale Reaktion auszulösen. Im Periodensystem steht Schwefel direkt neben Phosphor, daher weist es sehr ähnliche Bindungseigenschaften auf. Und von Schwefel ist seit Ende der Siebzigerjahre bekannt, dass es die Thrombosebildung beeinflusst. Damals entdeckten Wissenschaftler, dass sich im Gefäßsystem mancher Patienten weiße Gerinnsel bildeten, wenn sie den Gerinnungshemmer Heparin einnahmen. Heparin enthält einen hohen Anteil an Schwefel, der sich anscheinend auf ungewöhnliche Weise mit dem natürlichen Blutgerinnungsprotein des Körpers, dem Fibrinogen, verbindet. Das Problem wurde gelöst, indem man die Chemie des verabreichten Heparins anpasste. Wenn zuviel Schwefel im Blut das „White Clot Syndrome“ verursachte – könnte es nicht auch durch zuviel Phosphor im Blut auftreten? Diese Überlegung führte Greg Harrison zu seiner „Phosphorylierungstheorie“: Demnach verbinden sich sowohl das Phospholipid-Nanopartikel aus dem Impfstoff als auch das Spike-Protein - entweder aus dem Virus oder dem Vakzin - mit dem körpereigenen Fibrinogen, um ein unnatürliches, verdrehtes, falsch gefaltetes Polymer zu bilden, welches durch das körpereigene Enzym Plasmin schier unmöglich aufzulösen ist.  Dass mit dem Fibrinogen tatsächlich etwas Seltsames passiert, bestätigte eine HPLC-Analyse ( High-Performance Liquid Chromatography ) an mehreren Gerinnseln. (3) Sie bestanden aus Amyloid – abnorm gefalteten Proteinen, die sich in Form von unlöslichen Fibrillen in Geweben und Organen ablagern. Für Greg Harrison liegt die Vermutung nahe: Bei den Faserklumpen aus Leichen handelt es sich um Makro gerinnsel, die sich bilden, wenn sich unzählige Mikro gerinnsel aneinanderreihen. Nach und nach entwickeln sie sich zu immer größeren Klumpen, die schließlich die Form der Blutgefäße annehmen, welche sie umschließen. Eine Untergruppe von Amyloidproteinen bilden „Prionen“ – „ proteinaceous infectious particles “ -, infektiöse Eiweißpartikel, die schwere neurodegenerative Erkrankungen hervorrufen können. Dass sie in den mysteriösen Faserklümpchen tatsächlich vorkommen, bestätigte ein angesehener Neurowissenschaftler in Japan, Dr. Kevin McCairn, als er Hirschmans Proben mittels Raman-Spektroskopie (4) und Real-Time Quaking-Induced Conversion Test (d. h. „RT-QuIC-Test“)  (5)  untersuchte . McCairn hatte einen Großteil seiner Karriere damit zugebracht, die Auswirkungen von Amyloid-Proteinen auf Patienten zu untersuchen, die an Alzheimer, Parkinson und Demenz leiden. Das Zetapotenzial spielt mit Wenn eine Substanz in Wasser gerät, kann mehrerlei passieren. Sie kann oben schwimmen oder sich rasch am Boden absetzen. Sie kann sich wie Salz auflösen. Oder sie schwebt im Wasser und macht es trüb – dann ist eine sogenannte „kolloidale Suspension“, kurz „Kolloid“ entstanden: ein heterogenes Gemisch, bei dem sich sehr kleine Teilchen in einem Medium fein verteilen. Solange es dabei bleibt, ist das Kolloid stabil. Geht  diese Stabilität aber verloren, dann verklumpen die Partikel. Immer größere Zusammenlagerungen bilden sich, die sich schließlich vom umgebenden Wasser ablösen. Wovon hängt ab, ob eine kolloidale Lösung verklumpt oder dispergeriert bleibt? Ein Schlüsselfaktor ist das Gleichgewicht der vorliegenden elektrischen Ladungen - positive Ladungen verklumpen, negative Ladungen dispergieren. Sowohl das Spike-Protein  als auch die Lipid-Nanopartikel des Impfstoffs  enthalten eine positive Ladung, die das Zetapotenzial beeinflusst: die elektrische Potenzialdifferenz zwischen der Oberfläche eines Teilchens und der es umgebenden Flüssigkeit. Das Zetapotential gibt demnach an, wie stark ein Teilchen in einer Flüssigkeit elektrisch geladen ist. Ein hohes - positives oder negatives - Zetapotential bedeutet, dass sich Teilchen gegenseitig abstoßen; dann ist die Lösung stabil. Je niedriger es ist, desto leichter lagern sich Teilchen zusammen – sie agglomerieren. Dafür genügen winzige Mengen positiver Ionen mit hoher Ladungsdichte. Handelt es sich bei den Teilchen um Blutzellen – Thrombozyten, Fibrin, rote und weiße Blutkörperchen – und bei der Flüssigkeit um Blut, dann führt schon ein minimal verringertes Zetapotenzial dazu, dass sich Klumpen bilden. (6) Die Klumpen erklären die meisten Long-Covid-Symptome Mikrogerinnsel in Blutgefäßen können zu einer Hypoxie führen: Der gesamte Körper oder einzelne Körperabschnitte werden zuwenig mit Sauerstoff versorgt. Dies kann langanhaltende Organfehlfunktionen verursachen - z. B. im Gehirn, in der Niere oder im Herzen -, ohne dass Ärzte eine Thrombose feststellen. Dann machen sich die Minithrombosen durch leichte kognitive Beeinträchtigungen wie Konzentrationsstörungen, Gedächtnisprobleme und " Brain Fog ", Hirnnebel bemerkbar; durch Kurzatmigkeit; durch Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel, lähmende Schwäche und ständige Müdigkeit; Kribbeln in Händen und Füßen; durch dramatische Blutdruckschwankungen und Herzrhythmusstörungen; durch Schmerzen in Muskeln und Gelenken, in Brust und Rücken; durch Zittern und Verhaltensänderungen;  Werden die Klumpen jedoch so voluminös, dass sie größere Arterien verstopfen, so drohen sie Schlaganfälle und Herzinfarkte auszulösen, aber auch schwerwiegende neurodegenerative Störungen wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit, die Parkinson-Krankheit und die Alzheimer-ähnliche Demenz, sogar bei jüngeren Menschen auftreten. Warum sind längst nicht alle Covid-Geimpften betroffen? Von vornherein besser geschützt ist, wer Gerinnungshemmer einnehmen muss – etwa bei Fettstoffwechselstörungen,  bei einer angeborenen Neigung zu verstärkter Blutgerinnung, bei Herzrhythmusstörungen und nach Herzklappenoperationen. Zudem unterscheiden sich menschliche Organismen erheblich in bezug auf die Fähigkeit, Thrombosen möglichst frühzeitig aufzulösen oder gar nicht erst entstehen zu lassen. Während manche gefährdet sind, bleiben andere verschont. Wie anfällig man dafür ist, hängt von vielerlei genetischen, biologischen und äußeren Risikofaktoren ab. Manche liegen in der Familie: Genetische Anomalien wie die Faktor-V-Leiden-Mutation oder der Protein-C- und Protein-S-Mangel beeinflussen die Blutgerinnung. Liegen gleichzeitig mehrere genetische Defekte vor, werden Thrombosen um das 20- bis 100-fache wahrscheinlicher . Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter , insbesondere ab 60 Jahren, da sich die Gefäße degenerativ verändern. Zuwenig Bewegung, Rauchen, Übergewicht, Flüssigkeitsmangel begünstigen ebenfalls Thrombosen, wie auch bestimmte Krankheiten, von Krebs über Diabetes bis zu Autoimmunerkrankungen wie das Antiphospholipid-Syndrom. Hormonelle Veränderungen können ebenfalls mitspielen: während der Schwangerschaft, bei Einnahme der Antibabypille, bei Hormonersatztherapien. (7) Dröhnend lautes Totschweigen Über 5.000 Leichenbestatter gibt es in England, mehr als 20.000 in den Vereinigten Staaten.  Wieso schlagen bloß O´Looney und Hirschman Alarm? Vertreten sie womöglich eine verrschwindende Minderheit von wirrköpfigen Wichtigtuern, die “Verschwörungstheoretikern” Stoff liefern möchten? Von wegen. In einer Ende 2024 durchgeführten Umfrage in den USA, Kanada, Großbritannien und Australien, dem „ 2024 Worldwide Embalmer Blood Clot Survey “ (8), bestätigten 83 % der Bestattungsfachkräfte, die antworteten – 250 von 301 -, dass sie bei Leichen aller Altersgruppen weiterhin „weiße faserige Gerinnsel“ feststellen - in einem schockierenden Durchschnitt von 27 % aller Einbalsamierten. (2022 gab dies 67 % an, 2023 waren es 73 %.) Noch umfangreicher waren zwei Umfragen, die eine Gruppe von amerikanischen Bürgerrechtlern um Tom Haviland durchführte: einem ehemaligen Major der US-Luftwaffe, der nach 16-jähriger Tätigkeit als Elektroingenieur bei einem Rüstungsunternehmen wegen Bidens Impfmandat in den Ruhestand versetzt wurde. In den Jahren 2022  und 2023 schrieb Havilands Team insgesamt 2500 Bestattungsunternehmen und 80 Verbände von Bestattern an, um sie über beobachtete Blutgerinnsel zu befragen. 357 antworteten. Von diesen gaben 69 bis 73 % an, seien schon auf “große weiße, faserige Strukturen/Klumpen in Leichen” gestoßen zu sein (9) – am häufigsten im Nacken, gefolgt von Beinen, Armen und Bauchregion. Etwa jeder zweite Befragte meldete, dies sei bei über 25 % der Einbalsamierten der Fall gewesen. Warum erfährt die Öffentlichkeit nichts davon? Hätte sie nicht schon längst gewarnt werden müssen? Verdienen mRNA-“Piks”-Geschädigte nicht, endlich die Wahrheit zu erfahren? Was bedeuten die Entdeckungen für “Blutbanken”? Weiß das Rote Kreuz, dass Spenderblut von Covid-Geimpften Prionen enthalten kann? Wer solche Fragen stellt, prallt gegen eine Mauer des Schweigens. Ärzte vernichten Beweismaterial, indem sie die weißen Faserklümpchen einfach wegwerfen, anstatt sie zur Untersuchung in die Pathologie zu schicken. Gerichtsmediziner vertuschen, was sie bei Autopsien feststellen. Staatsanwälte unterlassen es, Obduktionen anzuordnen, wozu sie bei “plötzlichen und unerwarteten” Todesfällen ungeklärter Ursache eigentlich verpflichtet wären. Bewährte Devise: Ohne Suche kein missliebiger Fund – wer wegschaut, sieht nix. Behörden verweigern Auskünfte. Das jüngste prominente Beispiel hierfür liefert das mysteriöse Ableben der “Rosenstolz”-Sängerin AnNa, einer eifrigen Covid-Impfpropagandistin, mit gerade mal 55 Jahren. Zunächst hatte die zuständige Berliner Staatsanwaltschaft “ein offizielles Todesermittlungsverfahren” angekündigt , das selbstverständlich eine Obduktion der Leiche einschließe. Ein paar Tage später wurde diese abgeblasen – die genauen Todesumstände hätten sich als eindeutig genug herausgestellt, so hieß es. Welche waren das denn? Dies müsse „aus Persönlichkeitsrechtsschutzgründen“ unter Verschluss bleiben. So dröhnend laut kann Totschweigen sein. Beim Vertuschen ist neuerdings Künstliche Intelligenz behilflich. Wer mittels neunmalkluger Antwortmaschinen wie ChatGPT nach Hinweisen auf die mysteriösen Gefäßklumpen fahndet, wird von der KI sekundenschnell belehrt, dass “diese Behauptungen von der wissenschaftlichen Gemeinschaft nicht bestätigt wurden”. Gesundheitsbehörden, die “kontinuierlich die Sicherheit der Covid-19-Impfstoffe überwachen”, hätten “bisher keine belastbaren Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen den Impfstoffen und der Bildung solcher faseriger Klumpen gefunden“. Im übrigen könne „die Verbreitung von Informationen, die nicht auf soliden wissenschaftlichen Erkenntnissen basieren, zu Verunsicherung führen. Es ist daher ratsam, sich auf vertrauenswürdige und geprüfte Quellen zu stützen, wenn es um Gesundheitsfragen geht.“ (10) Wer einer KI einprogrammieren kann, Daten welcher Herkunft Vertrauen verdienen und zu berücksichtigen sind, hat die Macht, aus ihr ein Propagandainstrument ohnegleichen zu machen – ein Orwell´scher Albtraum, der spätestens bei der nächsten Pandemie Realität werden könnte. (11) Wie feststellen? Wie kann ein Covid-Geimpfter bei verdächtigen Symptomen herausfinden, ob Gefäßklumpen dahinterstecken? Herkömmliche Diagnoseverfahren sind ungeeignet, um Mikrothrombosen in Blutgefäßen zu erkennen: Weder ein Blutbild noch eine Röntgenuntersuchung, weder Ultraschall ohne Doppler noch ein CT ohne Kontrastmittel zeigt sie. Nach Auskunft der Microvascular Research Foundation  (MVRF) in Birmingham, Alabama, gibt es bloß eine Möglichkeit: „Ihr Blutplasma muss mit einem Immunfluoreszenzmikroskop untersucht werden. Dieses Mikroskop verfügt über eine 2000-fache Vergrößerung und kann das Vorhandensein von Amyloidfibrin mit einer Immunfluoreszenzfärbung nachweisen “. Doch kaum ein Arzt würde eine solche Diagnostik verordnen, keine Krankenkasse übernähme die Kosten. Wer sie aus eigener Tasche bezahlen will, muss auf mindestens dreistellige Rechnungsbeträge gefasst sein. Dabei variieren die verlangten Preise von Labor zu Labor beträchtlich. Es empfiehlt sich, direkt bei spezialisierten Laboren oder medizinischen Einrichtungen nachzufragen, wie beispielsweise bei Bioscientia , MVZ Labor Ravensburg , Medizinzentrum Dortmund oder Helios Universitätsklinikum Wuppertal, die solche Verfahren anbieten. Wie werden Covid-Geimpfte das Zeug los? Zum Glück gibt es für Covid-Geimpfte neuerdings vielversprechende Therapieansätze, um das Zeug loszuwerden – zumindest solange es noch klein genug ist. Bewährt hat sich ein Konzept des US-Mediziners Jordan Vaughn, Gründer und Präsidenten der MVRF. Im Herbst 2023 stellte er eine gerinnungshemmende Therapie aus drei Komponenten vor: Aspirin, fibrinolytische Enzyme und Ivermectin. Auf diese Weise behandelten er und seine Kollegen mehr als 1.500 Betroffene – von jungen Sportlern bis zu 90-Jährigen. Bei fast 80 % von ihnen war eine deutliche Verringerung der Symptome zu verzeichnen. Zuversichtlich ist auch der New Yorker Lungenfacharzt und Intensivmediziner Dr. Pierre Kory , der im März 2020 die Front Line COVID-19 Critical Care Working Group  (FLCCC) mitbegründete: eine private Organisation von Ärzten und Wissenschaftlern, die während der Corona-Pandemie alternative Behandlungsprotokolle entwickelte, um Covid-19 vorzubeugen und zu behandeln. Auch Kory schwört auf Ivermectin, ein weit verbreitetes Antiparasitikum, das während der Pandemie verteufelt wurde. „Ivermectin löst die Verklumpung tatsächlich auf“, sagt er. (12) Wie Vaughn, so setzt auch der prominente US-Ganzheitsmediziner Dr. Joseph Mercola auf Enzyme, die fibrinolytisch wirken, d.h. Blutgerinnsel abbauen. Dabei ist “ Lumbrokinase meine Top-Empfehlung, da es etwa 300-mal stärker ist als Serrapeptase und fast 30-mal stärker als Nattokinase. Die aus Regenwürmern gewonnene Lumbrokinase ist ein hochwirksames antithrombotisches Mittel, das die Blutviskosität und die Thrombozytenaggregation verringert und gleichzeitig Fibrin abbaut, einen Schlüsselfaktor bei der Gerinnselbildung.” Zur Zeit prüft Mercola ein Homöopathikum aus Schlangengift auf Eignung. Wie der Kardiologe Dr. Peter McCullough berichtet, erzielt er mit drei Mitteln gute Ergebnisse: mit Bromelain, einem aus der Ananas gewonnenen Enzymgemisch; mit Curcumin, dem wichtigsten bioaktiven Bestandteil des Kurkuma-Gewürzes; und mit Serrapeptase, einem eiweißspaltenden Enzym, das ursprünglich aus Bakterien der Gattung Serratia gewonnen wurde; diese tummeln sich im Darm von Seidenraupen und helfen ihnen, ihren Kokon zu durchbrechen, indem sie Seidenproteine auflösen. (13)  Selbstbehandlung wäre freilich riskant. Die erwähnten Fingerzeige nützen besorgten Impfgeschädigten, echten und vermeintlichen “Long Covid”-Betroffenen erst, wenn sie Ärzte finden, die das Phänomen und einschlägige Studien kennen, Therapiepläne erstellen und umsetzen. Weiterhelfen kann womöglich die Gesellschaft der „Mediziner und Wissenschaftler für Gesundheit, Freiheit und Demokratie, e.V.“ ( MWGFD ), ein Zusammenschluss von medizinisch tätigen Personen und Wissenschaftlern, die sich in Forschung und Lehre mit den Themen Gesundheit, Freiheit und Demokratie beschäftigen. Sie vermittelt Therapeuten. Auch Online-Portale wie Jameda , Doctolib und Theralupa.de führen zu “alternativen” Heilkundigen. (Harald Wiesendanger) Anmerkungen (1)   Im Interview mit Kla.TV . (2)   Einfach erklärt: Die Induktiv gekoppelte Plasma-Massenspektrometrie (ICP-MS) gleicht einer hochsensiblen Waage für winzigste Mengen chemischer Stoffe. Dabei wird eine Probe zunächst einen feinen Nebel verwandelt, ähnlich wie Wasserdampf aus einer Sprühflasche. Dieser feine Nebel wird in ein superheißes Plasma geschickt. Durch diese Hitze zerfallen die Stoffe in der Probe in ihre kleinsten Bausteine, nämlich Atome, und werden elektrisch geladen – zu „Ionen“. Diese werden in ein Massenspektrometer geleitet, das sie nach ihrem Gewicht sortiert (genauer gesagt, nach ihrem Masse-zu-Ladungs-Verhältnis). Weil jedes Element ein eigenes charakteristisches Gewicht aufweist, kann es dadurch erkannt und gezählt werden - selbst in winzigen Mengen, wie wenige Tropfen auf einen großen See verteilt. (3)   High-Performance Liquid Chromatography (HPLC), „Hochleistungsflüssigkeitschromatographie“, ist eine Methode, mit der sich einzelne Bestandteile eines Gemisches voneinander trennen und genau untersuchen lassen. Am Beispiel eines Obstsafts, in dem Äpfel, Orangen und Erdbeeren vermischt wurden: Wie viel steckt von jeder Frucht darin? HPLC veranstaltet gleichsam ein Wettrennen durch ein Rohr: Jeder Stoff läuft unterschiedlich schnell durch eine kleine, dünne Säule, die mit einem speziellen Material gefüllt ist. Unterwegs trennen sich die Stoffe: Manche kommen schneller am Ziel an, andere langsamer – abhängig davon, wie stark sie am Material in der Säule „hängen bleiben“ oder wie schnell sie von der Flüssigkeit - (dem Lösungsmittel - hindurchgetragen werden. Am Ende der Säule erkennt ein Detektor, wann welcher Stoff herauskommt. Jeder Stoff erzeugt ein eigenes Signal - eine Art Spitze oder Kurve. Die Auswertung ergibt ein Diagramm mit verschiedenen Spitzen. Lage und Höhe der Spitzen zeigen genau an, wieviel von welchernStoff enthalten ist. (4)   Die Raman-Spektroskopie ist ein Verfahren, mit dem man Moleküle identifizieren kann. Dabei wird Laserlicht auf eine Probe gerichtet. Ein kleiner Teil des Lichts wird dabei in seiner Energie verändert – je nach Art der Moleküle. Diese Energieverschiebung zeigt typische „Fingerabdrücke“ der Moleküle. (5)   Der RT-QuIC-Test ist eine hochsensitive Methode, um fehlgefaltete Prionproteine nachzuweisen, die für Prionenerkrankungen wie die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit charakteristisch sind. Sie funktioniert so: Man gibt normale, gesunde Prionproteine in ein Röhrchen zusammen mit einer Probe, z. B. Gehirn- oder Nervenwasser. Falls die Probe krankhafte Prionen aufweist, bringen sie die gesunden dazu, sich ebenfalls falsch zu falten – wie bei einer Kettenreaktion. Durch Schütteln („ quaking “) und Erhitzen wird dieser Prozess beschleunigt. Ein Farbstoff zeigt dann in Echtzeit an, wie viele dieser falsch gefalteten Proteine entstehen – daher „Real-Time“. So erkennt man schnell und zuverlässig, ob krankhafte Prionen vorhanden sind. (6)   Näheres zu diesem Erklärungsansatz: https://www.midwesterndoctor.com/p/what-is-causing-the-died-suddenly und https://www.midwesterndoctor.com/p/embalmers-are-continuing-to-find . (7) https://www.risiko-thrombose.de/allgemeine-risikofaktoren.html , https://www.antikoagulation.de/thrombose-risikofaktoren-pravention , https://www.wolfs-apotheke.de/gesundheitsbibliothek/index/thrombose/ , https://www.thrombose-im-griff.de/was-ist-eine-thrombose/ursachen-risiken   (8)   https://laurakasner.substack.com/p/results-of-the-2024-worldwide-embalmer , zum Download der Studie hier: https://laurakasner.substack.com/api/v1/file/ee05b66b-f8e0-4701-b5f4-cea1cec59eea.pdf   (9)   Zum Vergleich: 2020, im ersten Pandemiejahr, waren nicht einmal halb so viele Einbalsamierer (31 %) auf „weiße faserige Strukturen/Klumpen“ in Leichen gestoßen – gegenüber 73 % 2021 und 79 % 2022, nach Beginn der Covid-Impfkampagne -, vor 2020 nur jeder zehnte. Diese Umfragewerte deuten darauf hin, dass auch das Coronavirus selbst zum „White Clot“-Syndrom beiträgt, aber bei weitem nicht so erheblich wie die mRNA-Spritzen. (10)   ChatGPT am 30.03.2025. (11)   Näheres hierzu im KLARTEXT „ Doctor Know“ ist da. Was nun? “, „ Macht KI die Medizin besser? " und „ Kapiert KI die Pandemie? “. (12)   YouTube: Full Measure with Sharyl Attkisson, The COVID Clots , 12. September 2023, ab 24:50. Mehr über Ivermectin in den KLARTEXT-Beiträgen “ Diese Arznei kann die Coronakrise beenden. Sofort. Aber sie darf nicht ” und “ Ein „Game Changer“, der nicht mitspielen darf ”. (13)  Nach einer Mitteilung von Dr. McCullough bei einer zahnmedizinischen Tagung in Orlando, zit. in https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2023/10/07/the-covid-clots.aspx?ui=d503235325038e7b4f1f46eb68a48ff02ee0b104fe815572e6d5504e6da7c48e&sd=20200215&cid_source=dnl&cid_medium=email&cid_content=art1ReadMore&cid=20231007_HL2&foDate=false&mid=DM1474100&rid=1931624796 Titelfoto: “White Clot” aus Laura Kasners Substack ; Blut: qimono/Pixabay.

  • „Überflüssig sind alle“

    Nahrungsergänzungsmittel für Kinder seien „alle überflüssig“, meint die Stiftung Warentest, nachdem sie 18 Präparate untersuchte. Sie kritisiert Überdosierungen und Geschäftemacherei mit der Angst. Zurecht? Dem pauschalen Verriss mangelt es gehörig an Sachkenntnis. Die Stiftung Warentest, als übermächtige “Gefahrenschürer GmbH” berüchtigt , hat sich erneut der bunten Welt der Kinder-Nahrungsergänzungsmittel gewidmet und dabei festgestellt : Von 18 getesteten Präparaten weisen 17 Mängel auf, 15 sind überdosiert. Empfehlenswert ist kein einziges . Besonders pikant: Vier Produkte überschreiten die empfohlene Höchstmenge an Vitamin A, was bei Kindern zu Kopfschmerzen, Haut- und Leberproblemen führen kann. Ein weiteres Präparat enthält Kupfer, das in Kinderprodukten nichts zu suchen hat und bei übermäßiger Aufnahme Übelkeit oder gar Leberschäden verursachen kann. Die Tester resümieren: Ein gesundes Kind, das halbwegs abwechslungsreich isst, braucht keine zusätzlichen Nährstoffe aus der Dose. Eltern sollten also lieber in frisches Obst und Gemüse investieren statt in überteuerte Pillen und Säfte. Liegen die Tester goldrichtig mit diesem Pauschalurteil? „Nahrungsergänzungsmittel sind bei einer perfekten Ernährung überflüssig“, räumt sogar ein Ratgeber aus dem alternativen Gesundheitslager ein. Der Haken an der Sache: Welches Kind hat schon eine perfekte  Ernährung? Brokkoli-Battles am Esstisch, Pommes statt Apfel, Cornflakes statt Frischkornbrei – der Alltag sieht anders aus. Und so hat sich eine ganze Industrie etabliert, die Eltern mit „gesunden Bonbons“ und Pulverchen beruhigt. Der globale Markt für Nährstoffpräparate boomt. Der Umsatz mit ihnen erreicht in Deutschland inzwischen zwei Milliarden Euro pro Jahr, bis 2033 könnte er auf über neun Milliarden anwachsen . Der globale Markt für Nahrungsergänzungsmittel hatte 2022 einen Wert von etwa 361 Milliarden US-Dollar; bis 2031 wird voraussichtlich auf atemberaubende 613 Milliarden Dollar anwachsen. Doch längst nicht nur Hersteller und Verkäufer von Supplementen, auch etliche Ernährungsexperten meinen: Manches Mittel kann auch schon für Minderjährige durchaus sinnvoll sein. Ein Kinderzimmer voller Pillendosen Mama legt ihrem Sohn morgens ein quietschbuntes Vitamingummibärchen auf den Teller. „Für die Abwehrkräfte“, sagt sie augenzwinkernd. Der Nachwuchs mümmelt die Süßigkeit zufrieden, als wäre sie Teil des täglichen Müsli. Gleichzeitig verkünden Experten im Morgenmagazin  mal wieder, Nahrungsergänzungsmittel für Kinder seien vollkommen unnötig – ja geradezu eine Mode-Marotte besorgter Helikopter-Eltern. Wer hat nun Recht? Die Eltern, die auf Nummer sicher gehen wollen? Oder die Fachleute, die entnervt warnen, da werde bloß teurer Urin erzeugt? Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte – verborgen zwischen Marketing, Ideologie und tatsächlich belegten Mangelzuständen. Während Ernährungswissenschaftler in der Apotheken Umschau  dozieren, warum Multivitamin für die Kleinsten eher Marketing als Medizin sei, braut sich im Internet ein völlig anderes Süppchen zusammen. Auf einschlägigen Webseiten – von Zentrum der Gesundheit  über GreenMedInfo  bis Mercola.com – wimmelt es von Erfolgsstorys und Studien, die angeblich beweisen: Ohne Extra-Vitamine geht heute nichts mehr. Der US-Mediziner Dr. Joseph Mercola, Doyen der Wellness-Onlinewelt, warnt unermüdlich,  im letzten Jahrzehnt sei die Zahl der Kinder mit Vitamin-D-Mangel um über 200 % gestiegen. Viele Ärzte und Eltern wüssten gar nicht, wie wichtig Vitamin D für Kinder sei – dabei empfehle selbst die britische Gesundheitsbehörde allen unter Fünfjährigen täglich Vitamin D als Supplement. Dass kaum jemand davon gehört hat, empfindet Mercola als Skandal. Er geißelt die „besorgniserregende Unwissenheit“ und nennt Beispiele: Vier von fünf Eltern wussten in einer Umfrage nicht, dass Wintersonne in England kein Vitamin D liefert. Und tatsächlich: Die britischen Behörden geben eine entsprechende Empfehlung – nur vernommen hat sie kaum jemand. Ergebnis laut Mercola: Rachitis ist wieder auf dem Vormarsch, und Kinderärzte behandeln Vitaminmangelkrankheiten, die man eigentlich im letzten Jahrhundert verortet hätte. Auch GreenMedInfo , ein populäres Portal für natürliche Medizin, listet eifrig Studien, die Vitamine als Wundermittel erscheinen lassen. Beispielsweise sollen Kinder, die schon vor ihrem vierten Geburtstag Multivitamine nahmen, seltener Nahrungsmittelallergien und Heuschnupfen entwickeln. Andere Forschungen deuten laut GreenMedInfo an, dass Lebertran plus Multivitamin die Zahl der Arztbesuche wegen Atemwegsinfekten reduziert – sprich, Schnupfenkinder bleiben eher gesund. Sogar die notorische Mittelohrentzündung, Geißel vieler Kindergartenkinder, trat in einer Studie seltener auf, wenn die Kleinen Vitaminpräparate und Omega-3-Öl bekamen. Das klingt fast zu gut, um wahr zu sein. Kein Wunder, dass viele Eltern ins Grübeln kommen: Kann es wirklich schaden, ein bisschen nachzuhelfen, wenn es doch potentiell nützt? Kampf der Ideologien: Big Pharma, “Health Freedom” und die Wahrheit dazwischen Die Debatte um Nährstoffsupplemente für Kinder ist längst kein rein wissenschaftlicher Diskurs mehr – sie gleicht einem erbitterten Stellvertreterkrieg. Auf der einen Seite stehen die Vertreter der klassischen Lehre: „Esst Euer Gemüse, dann braucht Ihr keine Pillen!“ – flankiert von Warnungen vor Hypervitaminose. HuffPost   zitiert dazu einen Bericht der Environmental Working Group , einer gemeinnützigen Organisation für Gesundheits- und Umweltschutz: Viele Kinder seien überversorgt mit bestimmten Mikronährstoffen, weil Nahrungsmittelhersteller Frühstücksflocken & Co. bis an die Obergrenze anreichern und   Eltern obendrein Supplemente verabreichen. Zu viel Vitamin A kann jedoch der Leber schaden und Haarausfall verursachen, zu viel Zink das Immunsystem schwächen. Die Botschaft: Weniger ist mehr . Im Zweifel lieber keine Extrapillen, um Überdosierung zu vermeiden. Diese mahnende Haltung dominierte jahrzehntelang – Nahrungsergänzungen galten als unnötig, im schlimmsten Fall sogar gefährlich. Auf der anderen Seite hat sich eine bunte Koalition formiert, die sich „Gesundheitsfreiheit“ auf ihre Fahnen geschrieben hat. Ihr einigendes Band ist Misstrauen gegenüber Arzneimittelkonzernen. In einschlägigen Facebook-Gruppen mit Namen wie AntiPharma wird Big Pharma zum Feindbild stilisiert: Die da wollen uns ihre überteuerten Medikamente aufzwingen, dafür reden sie alles Natürliche schlecht. Vitamine gelten in diesen Kreisen als sicher, „natürlich“ und von der bösen Pharmaindustrie unterdrückt. Die Dr. Rath Foundation beispielsweise, gegründet vom deutschen Vitamin-Apostel Matthias Rath, spricht offen von einem „Krieg“ der Pharma-Lobby gegen Vitamine. Auf internationaler Ebene, etwa im Codex-Alimentarius -Gremium der Vereinten Nationen und der WHO, versuche man, Vitamine als Gefahr darzustellen und ihre Dosierung streng zu reglementieren.   Dr. Rath fordert stattdessen „Vitamin-Freiheit“. 2003 feierte er einen Teilerfolg, als ein geplantes Verbot von Gesundheitswerbung für Vitamine aufgeschoben wurde. Seine Botschaft: Hier sollen ganz bewusst natürliche Präventionsmittel kleingehalten werden, um das Geschäft mit Krankheiten nicht zu gefährden. Das klingt nach Verschwörung – findet aber durchaus Resonanz bei vielen, die sich von chulmedizinern bevormundet fühlen. Ähnliche Töne schlagen Robert F. Kennedy Jr. und seine Children’s Health Defense an. Deren Tenor : Statt immer nur auf Impfungen und Pharmaprodukte zu setzen, sollte man die natürlichen Abwehrkräfte von Kindern stärken . CHD verweist z.B. darauf, dass kaum ein Kind täglich alle nötigen Nährstoffe in idealer Menge zu sich nimmt. Theoretisch sei das zwar möglich, praktisch jedoch bräuchte es eine strikt durchgeplante Diät, die im Familienalltag utopisch ist. Je nach Kind könnte eine Supplementierung also durchaus sinnvoll sein, resümiert CHD – etwa Vitamin D für Kinder, die kaum Sonnenlicht abbekommen, oder Vitamin C und A für notorische Obst-und-Gemüse-Verweigerer. Selbst die Amerikanische Akademie für Pädiatrie – normalerweise kein Freund von Supplementen – empfiehlt für gestillte Babys Vitamin D-Tropfen sowie bei bestimmten genetischen Aufnahmestörungen individuelle Mikronährstoffgaben. Es sind Einzelfälle, gewiss. Solche Zugeständnisse belegen jedoch: Selbst die Schulmedizin  muss zugeben, dass ohne jegliche Ergänzungen Mängel drohen – warum also der Generalverdacht gegen alle Vitaminpräparate? Faktencheck: Liegt bei Kindern überhaupt Mangel vor? Schwenken wir vom Meinungskampf zur harten Realität: Wie häufig kommen Nährstoffmängel bei Kindern tatsächlich vor? Vitamin D ist ein Dauerbrenner in dieser Diskussion. Der menschliche Körper stellt Vitamin D mit Hilfe von UV-Strahlung selbst her. Was aber, wenn Kinder kaum noch draußen spielen? In Pandemiezeiten wurden die Kleinen teils monatelang in Innenräume verbannt. Ärzte für Aufklärung , eine kritisch-alternative Medizinergruppe, wiesen warnend darauf hin, dass vielen Kindern durch Lockdowns buchstäblich die Sonne ausgetrieben wurde: Es mangele ihnen an Vitamin D, was die allgemeine Krankheitsanfälligkeit erhöhe und sogar das Risiko schwerer Covid-Verläufe steigerte. Tatsächlich beobachteten Intensivmediziner während der Coronajahre, dass jüngere Patienten öfter Vitamin-D-Defizite mitbrachten. Ursache und Wirkung sind hier zwar nicht eindeutig – aber der Einwand hat Substanz: Unsere Breitengrade begünstigen ohnehin Winterdefizite an Vitamin D, und wer dann noch ständig drinnen hockt, dem fehlen am Ende womöglich Kalzium in den Knochen und Abwehrkraft in den Adern. Eine US-Studie fand bei schwerkranken Kindern auf Intensivstationen einen massiven Vitamin-D-Mangel bei 40 % der Fälle. Der Zusammenhang von niedrigen Spiegeln und bedrohlicher Erkrankung war so auffällig, dass die Autoren von einem „alarmierenden Risikofaktor“ sprachen. Hier zeigt sich klar: In bestimmten Situationen ist ein Vitaminmangel keine theoretische Gespensterdiskussion, sondern Realität. Viele Kinderärzte empfehlen daher mittlerweile zumindest im ersten Lebensjahr Vitamin D – in Deutschland bekommen Babys standardmäßig Vigantoletten. Und es gibt Überlegungen, angesichts veränderter Lebensgewohnheiten auch größeren Kindern im Winter Vitamin-D-Präparate zu geben, falls Bluttests einen Mangel anzeigen. Aus „völlig überflüssig“ wird in solchen Fällen sehr schnell „medizinisch sinnvoll“. Ein anderes Beispiel ist Vitamin A. In unseren Breiten erleiden Kinder selten einen schweren Vitamin-A-Mangel – in Entwicklungsländern hingegen ist er einer der Hauptgründe, warum Masern dort so oft tödlich enden. Haupt-Risikofaktor für schwere Masernfolgen ist Unterernährung, insbesondere Vitamin-A-Mangel, betont sogar eine Quelle , die ansonsten impfkritisch eingestellt ist. Die WHO empfiehlt bei Masern daher eine hochdosierte Vitamin-A-Gabe, die die Sterblichkeit um bis zu 80 % senken kann .  Das ist eine dramatische Zahl: Vier von fünf Kindern könnten gerettet werden – durch ein einfaches Vitamin! Nun treten Masern-Komplikationen hierzulande weit seltener auf. Doch diese Zahl führt vor Augen, was in Ausnahmesituationen möglich ist. Kein Wunder, dass alternative Medien darauf verweisen: Anstatt allein auf die Masern-Impfung zu pochen, sollte man auch die Ernährungssituation im Blick haben. Der molekulare Immunschutz zum Löffeln sozusagen. Finger weg von künstlichen Supplementen Viele Nahrungsergänzungsmittel bestehen aus synthetisch hergestellten Vitaminen und isolierten Mineralstoffen. Doch unser Körper unterscheidet sehr genau zwischen natürlichen und künstlichen Substanzen. Obwohl synthetische Stoffe chemisch ähnlich erscheinen, weichen sie oft in kleinen Details ab, etwa in ihrer räumlichen Struktur. Dieses Phänomen gleicht einem Gipsabdruck: Obwohl rechte und linke Hand strukturell gleich wirken, passt doch nur diejenige hinein, für die der Abdruck geschaffen wurde – analog erkennt unser Körper natürliche Vitamine als "passend", während synthetische Formen oft abgelehnt oder schlecht verarbeitet werden. Wissenschaftliche Studien, die Gesundheitsrisiken durch Vitaminpräparate zu belegen scheinen, verwenden häufig synthetische Vitamine. Beispielsweise hat künstliches Vitamin E nicht dieselbe Wirkung wie natürliches Vitamin E, da unser Körper kleinste strukturelle Unterschiede bemerkt. Zudem fehlen synthetischen Präparaten oft wichtige Begleitstoffe wie Vitamin C oder Spurenelemente, was ihre Effektivität zusätzlich mindert. Herkömmliche Vitaminpräparate enthalten zudem oft fragwürdige Zusätze: giftige Farbstoffe wie Azofarben (Gelborange S), potenziell gesundheitsschädliche Süßstoffe (Aspartam, Cyclamat) und sogar Aluminiumverbindungen, die mit Alzheimer in Verbindung gebracht werden. Weitere problematische Stoffe sind synthetische Antioxidantien (Butylhydroxytoluol), Parabene und künstliche Geschmacksverstärker wie Mononatriumglutamat, welche Allergien auslösen oder Krebsrisiken erhöhen könnten. Empfohlen wird daher, beim Kauf stets natürliche Präparate zu wählen – erst recht für Kinder. Vitamin-Komplexe aus Pflanzenpulvern oder Fruchtextrakten enthalten Vitamine und Mineralien in optimaler natürlicher Zusammensetzung und verzichten auf gefährliche Chemikalien. Insbesondere natürlich vorkommende Mineralstoffkombinationen, beispielsweise in Korallenpulver, gewährleisten eine optimale Bioverfügbarkeit ohne Nebenwirkungen. Wer gesundheitliche Risiken vermeiden möchte, sollte Verpackungen genau prüfen und Präparate auf Basis natürlicher Zutaten bevorzugen. Die Dosis macht das Gift Allerdings lauern auch bei „natürlichen“ Präparaten Fallstricke. Als jüngst im Süden der USA eine Masernwelle ausbrach (siehe KLARTEXT „ Masern-Horror – wieder einmal “), propagierte Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr., Amerikas prominentester Impfskeptiker, medienwirksam den Einsatz von Vitamin A – mit dem Verweis auf die zitierte WHO-Richtlinie. Eltern ungeimpfter Kinder griffen beherzt zum Lebertran, reich an Vitamin A und D. Das Ergebnis war, gelinde gesagt, suboptimal. Ein texanisches Kinderkrankenhaus meldete mehrere kleine Masernpatienten mit Vitamin-A-Vergiftung. Aus lauter heimischem Aktionismus hatten die Kinder solche Übermengen erhalten, dass ihre Leberwerte entgleisten. Hier zeigt sich die Kehrseite: Die Dosis macht das Gift. Was unter ärztlicher Aufsicht als kurzer Therapieschub   Leben retten kann, kann ein neues Problem schaffen, wenn man in Eigenregie übertreibt. Die Wahrheit liegt also wie so oft zwischen den Extremen. Ja,  Vitamin A rettet Masernkinder – aber nur  die, die tatsächlich einen Mangel hatten, und nur  in der richtigen Dosierung. Kurze Beine, lange Zähne: Wachstum, Ernährung und moderne Lebensstile Dabei stellt sich die Frage: Haben unsere heutigen Lebensumstände dazu geführt, dass Kindern generell etwas fehlt? Man denke an Omega-3-Fettsäuren, die für Gehirn und Augen wichtig sind. Fisch landet bei vielen Familien höchstens als frittierte Stäbchen von Käpt´n Iglo auf dem Teller. Zentrum der Gesundheit berichtet von einer mexikanischen Studie, die zeigte: Kinder mit täglicher Omega-3-Supplementation schnitten in Konzentration und Merkfähigkeit deutlich besser ab als Kinder ohne. Omega-3 „macht Kinder klug“, so der plakative Titel . Auch bei ADHS werden diese Fettsäuren immer wieder ins Spiel gebracht – quasi Hirnöl für hyperaktive Zappelphilippe. Solche Befunde sind zwar nicht unumstritten, aber sie nähren den Verdacht, dass die Durchschnittskost - viel Zucker, viel Weißmehl, wenig Grünzeug, Nüsse und Fisch - möglicherweise kognitive Entwicklungschancen verschenkt. Kritische Geister kontern: Man könnte das Kind ja auch einfach häufiger an Lachs und Walnüsse heranführen statt an Pillen. Doch welcher Teenager greift freiwillig zu Walnuss-Spinat-Salat, solange die Alternative „Chicken Nuggets“ heißt? Tatsache ist: Manche essentiellen Nährstoffe stehen bei Kindern alles andere als hoch im Kurs.  Vitaminreiche Gemüse werden verschmäht, dafür begeistern sich die Kleinen für Nudeln mit Ketchup – kalorisch üppig, mikronährstofflich mager. Hier verkaufen Supplement-Hersteller ihre Produkte als Versicherungspolice: Damit trotz Mäkel-Phase keine Lücke entsteht. Streng genommen müsste man dem Kind zwar eher Möhren als Multivitamine schmackhaft machen. Aber mal ehrlich – in der Theorie sind Eltern immer geduldig, in der Praxis landen dann doch wieder Vitaminbärchen im Einkaufswagen, einfach weil es nervenschonender ist. Ein weiterer Aspekt ist die individuelle Veranlagung. Manche Kinder haben einen erhöhten Bedarf oder eine erschwerte Aufnahme. Genetische Polymorphismen können bewirken, dass z.B. Folat aus der Nahrung schlechter verwertet wird – das betont auch Children’s Health Defense und plädiert dafür, jeden Kinderorganismus individuell zu betrachten. Außerdem gibt es Kids, die bestimmten Diäten folgen, z.B. einer veganen Ernährung von klein auf. Solche Kinder brauchen unbedingt Vitamin B12 als Supplement, da es in pflanzlicher Kost fehlt – das wird auch von Ernährungswissenschaftlern anerkannt. Hier ist es nicht nur „sinnvoll“, sondern absolut notwendig, um Entwicklungsstörungen vorzubeugen. Ähnliches gilt für Kinder, die sich aufgrund von Allergien oder Krankheiten sehr einseitig ernähren. Ein Zöliakie-Kind, das kein Gluten verträgt, hat oft mit Nährstoffmängeln zu kämpfen, bis die Diagnose gestellt wird. In solchen Fällen bauen Nahrungsergänzungsmittel Brücken. Man sieht: Pauschal zu behaupten, „Vitaminpillen für Kinder sind alle überflüssig“, greift zu kurz. Genauso verkürzt wäre es allerdings, nun jedes Kind pauschal mit Präparaten vollzustopfen. Ein Blick auf die Blutwerte hilft, die Kirche im Dorf zu lassen. Viele Kinder kommen tatsächlich wunderbar ohne Zusatzpräparate aus. Aber eben nicht alle  Kinder zu jeder  Zeit. Das Leben ist kein Labor mit ideal austariertem Speiseplan, sondern manchmal eine Abfolge von Convenience-Mahlzeiten, Schnupfenzeiten und Wachstumsschüben. Ironie des Schicksals: Wer verdient an der Pillenschachtel? Gegen Scheinheiligkeit ist etwas Ironie erlaubt: Ausgerechnet einige lautstarke Kritiker der „Pharma-Gewinnsucht“ machen selbst ein glänzendes Geschäft mit Vitaminen. Dr. Mercola verkauft in seinem Online-Shop munter Kinder-Multivitamine - natürlich ohne „toxische Füllstoffe“ und mit dem besonderen Etwas, dafür zum besonderen Preis). Dr. Rath  bietet „VitaKids“ als Kaudragees an, sorgfältig abgestimmt auf das kindliche Immunsystem - versteht sich. Das vielbeachtete " Zentrum der Gesundheit"   finanziert sich unter anderem durch Werbung für ausgewählte Produkte auf seiner Website. Mit Angst vor Mangel lässt sich halt ebenso Umsatz generieren wie mit Angst vor Krankheit. Der Markt mit den Pillen für unsere Kleinen ist umkämpft: Während die Redaktion der Apotheken-Umschau versichert, kein normal ernährtes Kind brauche sowas, verdienen auch Apotheken gerne mit am Boom. Und im Supermarkt prangt an jeder Ecke ein „Immun-Booster Kids“-Saft mit Extraportion Zink und Vitamin C. Weil Eltern nun mal das Beste für ihre Kleinen wollen, greifen viele lieber einmal zu oft ins Regal als einmal zu wenig. Das Ergebnis? Bunt schillernder Urin – und das vage Gefühl, auf der sicheren Seite zu sein. Aber Sicherheit ist relativ. So mancher Glaubenskrieg   um Vitamine verdeckt, worum es eigentlich gehen sollte: um die Gesundheit der Kinder, nicht um Ideologie. Anstatt pauschal Pillen zu empfehlen oder zu verdammen, könnte man z.B. dafür sorgen, dass Schulkinder in der Mensa wirklich nährstoffreiches Essen bekommen. Wie paradox, dass gleichzeitig diskutiert wird, Schulkantinen fleischfrei  zu machen – in Freiburg soll grünes Einheitsmenü ohne Fleisch und Fisch auf den Tisch - oder gar Insekten als Eiweißlieferanten in Kinder-Comics schönzureden , während Vitamintabletten als Teufelszeug gelten. Auf Klima- und Zeitgeist-Themen fixiert, vergessen manche anscheinend, dass am Ende die Nährstoffversorgung  stimmen muss. Ob diese nun über natürliche Lebensmittel oder – wo nötig – über Ergänzungen erfolgt, sollten Eltern pragmatisch entscheiden, nicht dogmatisch. Fazit: Weder Teufelszeug noch Wundermittel Der Leser ahnt es längst: Die Wahrheit ist komplex. Nahrungsergänzungsmittel für Kinder sind nicht grundsätzlich schädlich  – aber eben auch nicht grundsätzlich nötig .  Wer behauptet, alle  seien überflüssig, ignoriert die echten Mangelkonstellationen, die durchaus vorkommen . Wer umgekehrt so tut, als bräuchte jedes Kind zwingend täglich ein Präparat, übersieht, dass Mutter Natur den meisten kleinen Menschlein über eine halbwegs vernünftige Kost alles Nötige bereitstellt. Die Kunst liegt im differenzierten Blick: Hat ein Kind nachweislich einen Mangel - oder ein nachweisliches Risiko, einen zu bekommen -, können Supplemente ein Segen sein – man würde fahrlässig handeln, auf sie zu verzichten. Ansonsten gilt: Essen vor Pillen. Ein Apfel liefert nun mal mehr als nur Vitamin C, obendrein Ballaststoffe, sekundäre Pflanzenstoffe – einen ganzen Cocktail an Gesundem. Vitamintabletten sind kein Ersatz für ausgewogene Ernährung, höchstens eine Versicherung, wenn die Ernährungsbalance wackelt. Allmählich zeichnet sich ein vorsichtiges Umdenken ab. Selbst Behörden, die früher kategorisch abwinkten, gestehen mittlerweile Ausnahmen zu. So betont das Bundesinstitut für Risikobewertung  zwar weiterhin, für gesunde Kinder seien Supplemente in der Regel unnötig – fügt aber hinzu: mit wenigen Ausnahmen . Diese Ausnahmen betreffen genau die oben angesprochenen Fälle: Vitamin D im ersten Lebensjahr, Vitamin B12 bei veganer Ernährung, gegebenenfalls Eisen bei ärztlich festgestellter Blutarmut, Jod und Folat bei Teenager-Mädchen mit Mangelerscheinungen etc. Kein Aktionismus auf Verdacht – aber gezielte Ergänzung, wenn nötig. Augenzwinkernd umformuliert: Vitaminpillen für Kinder sind so überflüssig wie Regenschirme – an einem sonnigen Tag. Bei strahlender Gesundheit und Top-Ernährung kann man sich das Geld getrost sparen. Doch wehe, es ziehen Mangelwolken auf – dann ist man froh, einen Schirm zur Hand zu haben. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann es tröpfelt. Und bis dahin gilt: Lasst die Kinder ruhig draußen spielen - macht Vitamin D; kocht ab und zu frisch - liefert fast alles; und bleibt gelassen. Der multivitamingefütterte Überflieger ist genauso ein Mythos wie das rachitische Kind, das ohne Pillen zwangsläufig scheitert. „Es kommt drauf an“, wie immer. Eine Prise Ironie, zwei Tropfen Vernunft und ja, gelegentlich ein Vitamindrops können nicht schaden. Hauptsache, wir behalten den Durchblick im Pillen-Dickicht – zum Wohl unserer Kinder. Klar sollte sein: Statt seinen Kids in bester Absicht voreilig ein Supplement einzuflößen, das sie womöglich gar nicht brauchen, sollten Eltern zuallererst den Rat eines Facharztes für Ernährungsmedizin, eines erfahrenen Heilpraktikers oder eines Ernährungsberaters suchen, der einen Abschluss als Diplom-Ökotrophologe vorweisen kann. Sicher ist sicher. ( Harald Wiesendanger ) Quellen https://www.zentrum-der-gesundheit.de/news/gesundheit/allgemein-gesundheit/vitamin-d-mangel-kinder#:~:text=Kinder%20mit%20Vitamin,Knochenbau%20und%20Immunabwehr%20unerl%C3%A4sslich%20ist https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2014/11/10/vitamin-d-deficiency-children.aspx#:~:text = , https://articles.mercola.com/sites/articles/archive/2014/11/10/vitamin-d-deficiency-children.aspx#:~:text=%3E%20Further%2C%20one,low%20recommended https://www.theepochtimes.com/health/low-vitamin-d-levels-linked-to-slower-healing-in-childrens-fractures-5732707#:~:text=The%20findings%20suggest%20that%20children,that%20the%20fractures%20were%20healing https://www.theepochtimes.com/health/low-vitamin-d-levels-linked-to-slower-healing-in-childrens-fractures-5732707#:~:text=This%20research%20may%20shift%20the,function%20during%20the%20healing%20process

  • Woran starb Kaylee wirklich?

    Ein sechsjähriges Mädchen starb in Texas, nachdem es an Masern erkrankte – seither missbrauchen „Qualitätsmedien“ den tragischen Fall, um Infektionspanik zu schüren und zu Impfungen zu drängen. Ohne Recherche kehren sie dabei unter den Teppich: die wahre Todesursache. Am 26. Februar verstarb im Covenant Children’s Hospital in Lubbock, Texas, ein sechsjähriges Mädchen namens Kaylee – angeblich an Masern, gegen die es nicht geimpft gewesen war. Darin gipfle „der größte Ausbruch seit 30 Jahren“, schwant dem Nachrichtensender n-tv . Vox , die Washington Post , die New York Times  prophezeien einen “herannahenden öffentlichen Gesundheitsnotstand”. (Näheres im KLARTEXT “ Masern-Horror – mal wieder ”.)   Auf welcher Datenbasis soll es Amerika denn gruseln? Bis Ende der dritten Märzwoche steckten sich in den gesamten USA 377 Menschen mit Masern an, davon 325 in der ländlichen Region von Westtexas. Dass 376 Fälle anscheinend glimpflich ausgingen, fand keine Redaktion der Rede wert. Nein, nicht weniger als tödlich sollte es zugehen. Als vermeintliches Beweismittel hierfür musste ein einziges herhalten: Kaylees Sarg. Aber woran starb das Mädchen wirklich? In einem Interview mit CHD.TV , dem Internetfernsehen von Children´s Health Defense , stellen Kaylees Eltern klar: Als ihre Tochter ins Krankenhaus kam, war der Masernausschlag bereits abgeklungen. Einlieferungsgrund war vielmehr schwere Atemnot. Woher kam diese? Nach Analyse von Kaylees Krankenakte steht für den namhaften Intensivmediziner Dr. Pierre Kory fest: Das Mädchen ist an einer sekundären bakteriellen Lungenentzündung verstorben, die «wenig mit Masern zu tun hatte». Denn “solche Lungenentzündungen können nach jeder Virusinfektion auftreten. [Das Mädchen ist] verstorben, weil ein medizinischer Fehler begangen wurde – und dieser Fehler bestand darin, dass ein Antibiotikum verwendet wurde [, das für die Behandlung der Art von Lungenentzündung, die die Kleine hatte,] völlig ungeeignet war.» Fehlbehandelte Lungenentzündung Um auf jede Art von bakterieller Lungenentzündung abzuzielen, setzen Ärzte in der Regel zwei Antibiotika ein. «Das steht in allen Richtlinien“, so Kory. „Das eine Antibiotikum gehört zur Kategorie der Beta-Laktame, also Penicillin und Cephalosporine. Und [das Krankenhaus] hat diesen Teil richtig gemacht. Sie gaben dem Mädchen etwas namens Ceftriaxon, das hervorragend war. Aber man muss es immer mit einem Antibiotikum aus einer anderen Kategorie kombinieren, nämlich mit einem Makrolid oder einem Chinolon.» Eben dies sei versäumt worden. «Sie haben ihr nicht das gängigste Antibiotikum gegeben, nämlich Azithromycin», so Kory. Stattdessen habe man ihr Vancomycin verabreicht, ein Antibiotikum, das bei sehr arzneimittelresistenten Organismen wie MRSA zum Einsatz kommt. Und diese Entscheidung sei völlig unangemessen. Damit nicht genug: Das richtige Antibiotikum erhielt die Kleine erst etwa zweieinhalb Tage später. Und dabei kam es offenbar zu einer weiteren fatalen Verzögerung: Ab dem Zeitpunkt, an dem das richtige Medikament endlich angeordnet wurde, bis zum Zeitpunkt, an dem es schließlich verabreicht worden sei, vergingen mehr als neun Stunden. Inzwischen hatte sich Kaylees Zustand derart verschlimmert, dass die Ärzte entschieden, sie an ein Beatmungsgerät anzuschließen. Den Eltern teilten sie mit, sie könnten nicht bei ihrem Kind bleiben, sondern es erst anderntags wieder besuchen. «Sie sagten uns nur, dass sie ein Hotel in der Nähe mieten würden, und dort sollten wir die Nacht verbringen. Denn das Zimmer [im Krankenhaus] war sehr klein und es gab darin nichts, worauf wir hätten schlafen können. Es gab gerade mal zwei Stühle in einer Ecke.» Sie sollten Kaylee lebend nie wiedersehen. «Wenig später starb sie – und zwar auf ziemlich katastrophale Weise“, konstatiert Kory. „Plötzlich brach ihr Blutdruck zusammen und sie erlitt einen Herzstillstand.» Verkettung ärztlicher Kunstfehler Könnte die künstliche Beatmung letztlich zur Tragödie beigetragen haben? Allein in den USA fielen ihr während der Corona-Pandemie Zehntausende von Patienten zum Opfer, wie eine 2023 veröffentlichte Studie belegt .   Kurzum, vieles spricht dafür, dass der Kleinen eine Verkettung ärztlicher Kunstfehler zum Verhängnis wurde – die dritthäufigste Todesursache in den USA. Von diesen Hintergründen erfuhr die Öffentlichkeit nichts. Anstatt die fahrlässigen Klinikärzte zur Rechenschaft zu ziehen, stellen Massenmedien die fassungslosen Eltern an den Pranger: Weil sie Kaylee unverantwortlicherweise ungeimpft ließen, seien sie schuld an ihrem Tod – Schande über sie. Aufs Impfen verzichtet hatten Kaylees Eltern aus religiösen Gründen: Sie gehören der Glaubensgemeinschaft der Mennoniten an, einer evangelischen Freikirche, in der Impfskepsis vorherrscht. Impfungen gelten als Eingriff in Gottes Plan; Krankheiten seien von Gott gesandt, man dürfe seinem Willen nicht zuwiderhandeln. Und so führt die Masernpanik in den Vereinigten Staaten zu reichlich Hass und Hetze gegen Mennoniten. „Dabei sind es ja nicht nur wir, die Masern haben“, stellt eine frustrierte Sprecherin klar. Behörden verschweigen wirksame Behandlungen Ebenso unerwähnt lassen Leitmedien, was denn aus Kaylees vier Geschwistern wurde, zwei bis sieben Jahre alt. Auch sie hatten sich mit Masern angesteckt, auch sie waren dagegen nicht geimpft gewesen. Um sie kümmerte sich ab dem 2. März, eine Woche nach Kaylees Tod, der Hausarzt Dr. Ben Edwards, der eine Privatpraxis mit rund 2000 Patienten betreibt. Jedem Kind stellte er ein Rezept für Budesonid aus, ein steroidhaltiges Inhalationsmittel, das normalerweise bei Asthma eingesetzt wird, aber bei einer Maserninfektion „sehr hilfreich für entzündete Atemwege“ sein kann, so erklärt er. Außerdem gab er den Kindern Lebertran, „weil das die beste Form von Vitamin A ist. (…) Vitamin-A-Mangel verschlimmert die Masern sehr. Die Maserninfektion selbst führt zu einem Mangel an Retinol, also Vitamin A.“ Auch Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren liefert Lebertran reichlich. Kurz darauf hatten sich “alle Kinder gut und schnell erholt”, bestätigten die Eltern erleichtert. Kaylee hatte keine dieser Behandlungen erhalten. Dass sie wirken, sei “unbewiesen”, so verbreiten die New York Times  und andere Zeitungen. Lob kam indes von höchster Stelle. Robert F. Kennedy Jr., der neue US-Gesundheitsminister und (meistens) Impfskeptiker, begrüßte soeben nachdrücklich den Einsatz von “unkonventionellen Behandlungsmethoden” gegen den jüngsten Masernausbruch in Westtexas: Dortige Ärzte hätten mit solchen Mitteln “sehr, sehr gute” Ergebnisse erzielt. Ausgerechnet die Eltern des toten Mädchens teilen bis heute diese Einschätzung. “Lasst euch nicht spritzen!”, appelliert Kaylees Mutter in einem Interview . “Es gibt Ärzte, die bei Masern anders helfen können. Sie sind längst nicht so schlecht, wie die Medien sie machen.” Irre Empfehlung vom Gesundheitsamt Wie Dr. Edwards berichtet, habe er sich an die oberste texanische Gesundheitsbehörde gewandt, das Department of Social and Health Services  (DSHS). Er versuchte das DSHS dazu zu bewegen, auf Budesonid als mögliche Behandlung von akuter Atemnot nach einer Maserninfektion hinzuweisen. Die Antwort: Die einzige Empfehlung des Staates bezüglich Masern sei die MMR-Impfung. Und wenn sich ein Ungeimpfter bereits angesteckt hat? Für solche Fälle sind texanische Gesundheitsbehörden angewiesen , den Betroffenen innerhalb von 72 Stunden nach dem Kontakt mit dem Masernvirus eine Dosis des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR) verabreichen zu lassen, “um den Schweregrad der Erkrankung zu verringern”. So zu verfahren, sei brandgefährlich, warnt eine Hals-Nasen-Ohrenärztin nahe Houston, Dr. Mary Talley Bowden . Weist nicht schon die Packungsbeilage von Mercks MMRII, dem meistverabreichten Masernimpfstoff, darauf hin, dass eine Impfung für Schwangere, immungeschwächte oder fiebrige Personen kontraindiziert ist? „MMRII sollte keinesfalls an Personen verabreicht werden, die mit einer Infektion zu kämpfen haben - insbesondere nicht mit einer Maserninfektion“, so Bowden. „Der Impfstoff kann ähnliche Komplikationen heraufbeschwören wie die eigentliche Krankheit, einschließlich Hautausschlag, Fieber, Enzephalitis  und idiopathische thrombotische Purpura“ (ITP), eine schwere Autoimmunerkrankung, bei der Antikörper gegen die körpereigenen Thrombozyten gebildet werden – dies führt zu einer Gerinnungsstörung, die Blutergüsse, punktförmige Haut- und Schleimhautblutungen hervorrufen kann. MMR-Impfungen sind gefährlicher als die Infektion, vor der sie schützen sollen Wäre es nicht Aufgabe einer Gesundheitsbehörde, eine Impfempfehlung mit Warnhinweisen zu verbinden? Von MMR-Vakzinen gehen schwerwiegende Gesundheitsrisiken aus. Bei Jungen, die eine erste MMR-Impfung schon mit 12 bis 15 Monaten erhalten , liegt die Wahrscheinlichkeit, an Autismus zu erkranken, um 67 % höher  als bei Jungen, die erst nach ihrem dritten Geburtstag geimpft werden. Darüber hinaus verursacht der MMR-Impfstoff Fieberkrämpfe, Anaphylaxie , Meningitis , Enzephalitis, Thrombozytopenie ,  Arthralgie  und Vaskulitis . Innerhalb der letzten zehn Jahre wurden dem Vaccine Adverse Event Reporting System  ( VAERS ), dem 1990 eingerichteten US-Meldesystem für unerwünschte Impfnebenwirkungen, 41 Todesfälle  nach einer MMR- oder MMRV-Impfung gemeldet. Berücksichtigt man das leidige Phänomen des Underreporting  – nur 1 bis 5 % aller aufgetretenen Fälle werden tatsächlich erfasst -, dann ist womöglich von mehreren tausend MMR-Impftoten auszugehen – allein in den Vereinigten Staaten. Wie viele Masernopfer waren dort im selben Zeitraum zu beklagen? Zwei im Jahr 2015, einer 2019. Aber starben diese Drei, wie Kaylee, womöglich bloß mit , aber nicht wegen  Masern?  Und auch hierüber pflegen „Qualitätsmedien“ stillschweigend hinwegzugehen: Nach ausgeheilten Masern setzen häufig geistige und körperliche Entwicklungsschübe ein, vor den Augen verblüffter Eltern. Ärztliche Falldokumentationen und Studien bestätigen: Auch für andere Infektionserkrankungen sind Kinder anschließend weniger anfällig. Das Risiko von späteren Allergien, Multipler Sklerose, ja sogar Krebs sinkt, wie auch die Wahrscheinlichkeit, irgendwann an einer Atopie , Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa zu erkranken - von Autismus ganz zu schweigen. Darf journalistische Neugier die Frage ausklammern: Wie kam es überhaupt zu dem Ausbruch? MMR-Vakzine sind sogenannte Lebendimpfstoffe; sie enthalten abgeschwächte Mengen des Masernvirus. Einer Studie aus dem Jahr 2024 zufolge scheiden ein Drittel der Kinder, die damit “gepikst” werden, das Lebendvirus anschließend aus – womit sie zu Ausbrüchen beitragen könnten. So produziert die Impfmafia vermeintliche Notlagen, deren risikoreiche Bekämpfung ihren Profit sicherstellt. ( Harald Wiesendanger ) Anmerkung (1)   https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/123/3/771/71635/Allergic-Disease-and-Atopic-Sensitization-in?redirectedFrom=fulltext ; https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S030698779890055X?via%3Dihub ; https://publications.aap.org/pediatrics/article-abstract/123/3/771/71635/Allergic-Disease-and-Atopic-Sensitization-in?redirectedFrom=fulltext Foto: Standbild aus einem Interview von Children´s Health Defense mit Kaylees Eltern. Kreuz: Freepik.

  • Fetter Reibach

    Nie wieder Diät? Mit Arzneien zum Abnehmen wird der Steuerzahler ebenso zuverlässig Geld wie Gewicht los: Zunächst finanziert er ahnungslos Forschung und Entwicklung – dann muss er Wucherpreise hinnehmen. Big Pharma lacht sich ins Fäustchen, wieder einmal. An den Tag brachten es Recherchen des Online-Nachrichtenmagazins The Lever : US-Steuerzahler übernahmen Kosten für Forschung, Entwicklung und Vertrieb von GLP-1, der neuen Klasse von Blockbustern zur Gewichtsreduzierung, in Höhe von rund 6,2 Milliarden Dollar. Den Profit streichen Pharmafirmen ein: Mit Medikamenten wie Ozempic und Wegovy (mit dem Wirkstoff Semaglutid), Zepbound und Mounjaro (mit Tirzepatid) setzten die Marktführer Novo Nordisk und Eli Lilly im Jahr 2024 knapp 14 Milliarden US-Dollar um; für 2025 wird ein Anstieg auf 21 Milliarden erwartet, bis 2030 sollen es 49 Milliarden werden. “Falls unter den 800 Millionen Übergewichtigen weltweit auch nur jeder Vierte zu GLP-1-Medikamenten greift”, rechnet das Marktforschungsunternehmen William Blair  in Chicago vor, “so könnte, bei geschätzten Kosten von jeweils 2500 Dollar pro Behandlung, der Jahresumsatz 500 Milliarden Dollar erreichen – einer der größten Märkte in der Geschichte der biopharmazeutischen Industrie.” Die Nachfrage ist so gewaltig, dass sie inzwischen schon weltweit zu Lieferengpässen führt. (1) Im Mai 2024 nahmen mehr als 15 Millionen US-Amerikaner - jeder achte Erwachsene  - GLP-1-Präparate ein. Allein in den Vereinigten Staaten beginnen mindestens 25.000 Menschen jede Woche mit Wegovy. Zur Zielgruppe zählen schon Grundschüler : Der dänische Pharmagigant Novo Nordisk – dank des Hypes zu Europas wertvollstem Unternehmen aufgestiegen – führt gerade Phase-3-Studien durch, in denen er seinen Newcomer „Saxendra“ Sechs- bis Zwölfjährigen einverleibt. Zum „wissenschaftlichen Durchbruch“ hochgejubelt Den Boom befeuern Medien, die Abnehmspritzen kritiklos als “ Wundermittel ”  anpreisen. 2023 kürte das renommierte Science -Magazin GLP-1-Abspeckhilfen zum “wissenschaftlichen Durchbruch des Jahres”. (2) Werbeagenturen lassen Prominente davon schwärmen (3) – von Oprah Winfrey über den einstigen Tennisstar Billie Jean King und der Rapperin Queen Latifah bis hin zu einer gewissen Kim Kardashian, der weltweit einzigen Rapperbraut, die mit null Lebensleistung zur vergötterten, medial dauerpräsenten Milliardärin aufstieg. Auf Instagram, TikTok und anderen sozialen Medien verdienen sich käufliche Influencer eine goldene Nase mit schrillen Lobpreisungen. Ursprünglich für Typ-2-Diabetiker entwickelt, tun sich für Ozempic & Co. fast schon im Wochenrhythmus immer neue Anwendungsmöglichkeiten auf: von Alkoholismus , Nikotinsucht und Opioidabhängigkeit bis hin zu Psychosen, Leukämie , Schlaganfällen, Herzinfarkten , Alterung , Parkinson und Alzheimer – ein pharmakologischer Tausendsassa, wie es scheint. Unter den Teppich kehren Journalisten dabei Nebenwirkungen, die sich keineswegs auf ständige Übelkeit, heftiges Erbrechen, Sodbrennen, Bauchschmerzen, Verstopfung, Durchfall und Schlafstörungen beschränken. Es häufen sich alarmierende Berichte über Ohnmachtsanfälle, erheblichen Muskelschwund , Gastroparese – Gegessenes verbleibt im Magen -, Darmverschluss, arthritisartig entzündete Gelenke, zu niedrigen Blutdruck, allergische Reaktionen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Magenlähmung , Nieren- und Gallenblasenerkrankungen, Schilddrüsenkrebs und plötzlichen Sehverlust . (4)  Häufig bestehen Symptome nach Absetzen fort. Anscheinend kann das Zeug auch Suizidgedanken  auslösen, denen bisweilen Taten folgen. Für schwangere Frauen  sind die Mittel so gefährlich, dass US-Ärzte dafür plädieren, sie mit einem entsprechenden Blackbox-Hinweis  zu versehen: der strengsten, schwarz umrahmten Warnung, welche die Arzneimittelbehörde FDA für Medikamente aussprechen kann, wenn ernste, ja lebensbedrohliche Folgen drohen. Eine im Januar 2025 in Nature Medicine veröffentlichte Studie  mit 215.970 Diabetikern, die GLP-1-Medikamente einnahmen, fand nicht weniger als 19 bedenkliche Nebenwirkungen. Viel Risiko für fragwürdigen Nutzen Die GLP-1-Wirkstoffe verschlanken tatsächlich, noch weitaus zuverlässiger, als PDE-5-Hemmer, wie bei Viagra, gewisse Schwellkörper verhärten. Dies gelingt ihnen, indem sie das körpereigene Hormin GLP-1 ( Glucagon-like Peptide-1 ) nachahmen. Im Gehirn veranlassen sie das Sättigungszentrum im Hypothalamus, den Hunger zu dämpfen. Darüber hinaus verlangsamen sie die Magenentleerung, weswegen man sich früher und länger satt fühlt. Sie lassen die Bauchspeicheldrüse mehr Insulin produzieren, gleichzeitig hemmen sie die Glukagonausschüttung, was die Blutzuckereinstellung verbessert. All dies führt in der Regel dazu, dass Patienten erheblich weniger Kalorien zu sich nehmen – und folglich abspecken. Je nach Wirkstoff und Einnahmedauer liegt der durchschnittliche Gewichtsverlust immerhin zwischen 15 und 24 %. Das ist enorm. Aber: Die lästigen Pfunde schmelzen im allgemeinen nur solange ab, wie gespritzt wird. Kaum setzt man Wegovy & Co. ab, da tritt ein Rebound-Effekt auf, wie er schon gewöhnliche Diäten ziemlich zuverlässig ruiniert: Rasch sind die Pfunde wieder drauf (5), wie Patientenberichte ebenso bestätigen wie Studien . Deshalb plädieren „Experten“, die ihre Interessenkonflikte zu verschweigen pflegen – die berüchtigten „Mietmäuler“ der Branche -, für beharrliche Langzeitanwendung: Als chronische Erkrankung müsse Adipositas dauerhaft behandelt werden, bis ans Lebensende. So liebt die Pharmaindustrie ihre Kundschaft: Möglichst früh, möglichst lange, möglichst oft soll sie zugreifen. Wer hierbei mitspielt, wird schamlos zur Kasse gebeten: In den USA kosten GLP-1-Medikamente pro Patient und Jahr im Schnitt umgerechnet 11.000 bis 17.500 Euro. Für Ozempic werden etwa 915 Euro pro Monat fällig, verglichen mit 135 Euro in Kanada, 113 Euro in Deutschland, 85 Euro in Großbritannien und 76 Euro in Frankreich. Wegovy ist in den USA für r und 1200 Euro pro Monat gelistet, gegenüber etwa 300 Euro in Deutschland , 170 Euro in Dänemark, und 84 Euro im Vereinigten Königreich. Dafür muss man aus eigener Tasche aufkommen. Weil die Präparate als Lifestyle-Arzneien gelten, zahlen die Krankenkassen nicht – noch nicht. Industrienahe Politiker und eine Armee von Lobbyisten arbeiten zielstrebig daran, diese Regelung zu ändern. Fette Pharma-Junkies sichern fette Gewinne Solange die Menschheit weiter verfettet, dürfte die Nachfrage weiter steigen. Voraussichtlich 3,8 Milliarden Erwachsene und 746 Millionen Kinder und Jugendliche mit Übergewicht oder Adipositas könnte es bis Mitte dieses Jahrhunderts „ohne entsprechende politische Maßnahmen, Reformen und neue Therapien“ geben. Diese Prognose leiten australische Forscher aus Trends in vorliegenden Gesundheitsdaten ab. In Deutschland könnten 20 bis 23 Prozent der jungen Menschen betroffen sein.   Die Ergebnisse weisen auf "monumentale gesellschaftliche Versäumnisse und einen Mangel an koordinierten globalen Maßnahmen" hin, erklärt Studienleiterin Jessica Kerr vom Murdoch Children's Research Institute  in Melbourne. Es drohen katastrophale Folgen für das öffentliche Gesundheitswesen, bei glänzenden Vermarktungsaussichten für Abnehmspritzen und –pillen – es sei denn, Übergewichtige besinnen sich auf den mühsameren, aber gesünderen und billigeren Weg, abzuspecken: einfach weniger Kalorien aufnehmen als verbrauchen. Dafür müssen Übergewichtige kein Rezept einlösen, sondern bloß den guten Rat beherzigen: Bewege dich mehr,  ernähre dich besser. „Wir fressen uns zu Tode“ Weil Homo sapiens grundsätzlich dazu neigt, den vermeintlich bequemsten Weg zu gehen, sieht zumindest die US-Medizinerin Dr. Casey Means allerdings rabenschwarz. GLP-1 „könnte das profitabelste Medikament in der Geschichte der Menschheit werden“, sagte sie kürzlich in einem Fernsehinterview in der Tucker Carlson-Show voraus. Ebenso wie ihr Bruder Calley, ein früherer Lobbyist für Big Pharma und Big Food, hatte sie ihren Job an den Nagel gehängt, als ihr „entsetzt klar wurde, wie viele Menschen das System umbringt, dessen Teil sie sind“. Nach ihren Eindrücken „verfestigt sich die Vorstellung, dass es eine magische Pille gibt - dass die Erlösung von unseren chronischen Gesundheitsproblemen in einer Spritze zu finden ist. (…) Wir sind die einzige Spezies auf der Welt, die eine Epidemie von Fettleibigkeit und chronischen Krankheiten erlebt, (in erster Linie) aufgrund von ultraverarbeiteten Lebensmitteln. Alle anderen Tiere in der freien Natur ernähren sich von echter, natürlicher Nahrung (…) und sind in der Lage, ihr Sättigungsgefühl zu regulieren. Sie fressen sich nicht zu Tode, wie wir es tun.“   ( Harald Wiesendanger ) Anmerkungen (1)   https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/wegovy-ozempic-und-co-aufseher-warnen-vor-engpaessen-bei-abnehmspritzen-a-5b6c11e3-8a82-4230-9b93-fb67c5607287 , https://www.aerzteblatt.de/news/ozempic-engpaesse-mindestens-bis-jahresende-fdcb7c12-db0e-4d32-bef9-857e5b2b5f54 (2)   https://www.science.org/content/article/breakthrough-of-the-year-2023 , https://www.instagram.com/p/DHJiDEMNgVn/ , https://www.youtube.com/watch?v=t_50KoJ49tM (3)   https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/hollywood-im-ozempic-rausch-abnehmen-fuer-1500-dollar-im-monat-110064825.html , https://www.20min.ch/story/online-hype-ozempic-influencer-so-gross-ist-der-hype-um-abnehmspritzen-103257547 (4)   https://childrenshealthdefense.org/defender/ozempic-semaglutide-vision-loss-study-side-effects/ , https://childrenshealthdefense.org/defender/weight-loss-drugs-blindness-teens-adults-ozempic-wegovy/ (5)   https://www.medpagetoday.com/special-reports/exclusives/112138 , https://www.bbc.com/future/article/20240521-what-happens-when-you-stop-taking-ozempic , https://www.healthline.com/health-news/avoid-weight-gain-after-ozempic , https://www.sciencemediacenter.de/angebote/23214

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© 2021 by Harald Wiesendanger

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