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  • Dr. Harald Wiesendanger

Verdächtig.

Aktualisiert: 29. Aug. 2021

Auch durch unnatürliche Mutationen verrät sich der Covid-19-Erreger als Laborkonstrukt.

Stammt das neuartige Coronavirus aus dem Labor? Nichts als Fake News, eine haltlose Verschwö­rungs­­theo­rie, so versichern uns Regierungen, Fachleute, Medien. Als schlagenden Beweis führen sie „RaTG13“ an: einen engen natürlichen Verwandten von SARS-CoV-2, der 2013 in Fledermäusen entdeckt worden sei.


Doch bei diesem „RaTG13“ handelt es sich mögli­cher­weise um eine der dreistesten Fälschungen der Wissen­schafts­geschichte. Das behauptet jedenfalls „Falke“, ein offen­kundiger Experte für Virologie, der unerkannt blei­ben will, wohl aus berechtigter Furcht vor dem chinesi­schen Regime. Ein erstes Argument von „Falke“ habe ich in der vorherigen Folge dieser Artikelserie vorgestellt. Hier folgt sein zwei­tes. (1)


In der natürlichen Evolution mutiert Erbgut ständig. Oft findet dabei ein Austausch von einzelnen DNA- oder RNA-Bausteinen statt, d.h. es verändert sich eine ein­zelne Basiseinheit (Nukleotid) in der Reihenfolge sämt­licher Nukleotide, welche das genetische Material des Orga­nismus bilden. (Viren weisen eine RNA auf, nicht DNA. Das heißt, anstelle von zwei Nukleotid­strängen, die sich in der bekannten „Doppelhelix“-Struktur nach Art einer Strickleiter umeinander winden, liegt bloß ein Strang vor.) Einzelne Abschnitte, „Regio­nen“, dieses Strangs bilden „Gene“: sie kodieren Amino­säuren, die sich zu Proteinen zusammenfügen, den Grund­bausteinen des Körpers, jeder mit besonderen Funktionen.


Der genetische Code setzt sich aus vier Nukleotiden zusammen: Adenin (A), Guanin (G), Cytosin (C) und Thymin (T). Drei aufeinanderfolgende Nukleotide bilden ein Codon, z.B. CUA, AUU, GUC. Jedes Codon verschlüsselt eine bestimmte Aminosäure (von insgesamt 20). Andererseits entspricht eine Aminosäure in der Regel vier Codons; bei einigen Aminosäuren sind es ein oder zwei mehr, bei einigen anderen ein oder zwei weniger. (2) Das bedeutet: Wird ein Nukleotid ersetzt, dann verändert sich garantiert auch das Codon – die entspre­chende Aminosäure hingegen kann sich ändern oder auch nicht. Der Grund dafür ist, dass das neue Codon die gleiche Aminosäure verschlüsseln kann wie das alte.


Wenn ein einzelnes Nukleotid innerhalb eines Gens mutiert, so kann dies also zweierlei Folgen haben: Entweder hat diese Veränderung keinen Einfluss auf den genetischen Code, und damit auch nicht auf die Reihen­folge der Aminosäuren im entsprechenden Protein – dann sprechen Virologen von einer „synonymen Mutation“. Oder der genetische Code verändert sich, somit auch die Aminosäuresequenz des dadurch kodierten Proteins, was diesem neue Eigenschaften verleiht – dies bezeichnen Fachleute als „nicht-synonyme Mutation“.


Für „Falke“, den bislang unbeachteten Zweifler an einem natürlichen Ursprung der Corona-Pandemie, ergeben sich daraus weitere Ansatzpunkte für seinen Verdacht. Er weist darauf hin, dass die genannten Zufallsmutationen keineswegs chaotisch ablaufen. Sie folgen naturgesetzli­chen Regeln. Synonyme Mutationen finden etwa fünf Mal häufiger statt als nicht-synonyme. Mit anderen Worten: Jede sechste Mutation eines Nukleotids verän­dert eine Aminosäure.


Vergleichen Genetiker hingegen SARS-CoV-2 mit seinem angeblich nahen Verwandten RaTG13, so stoßen sie auf ein Muster, das mit der natürlichen Evolution durch Austausch einzelner Nukleotiode „völlig unverein­bar“ ist, wie Falke betont. Hier beträgt das Verhältnis zwischen synonymen und nicht-synonymen Mutationen 44 zu 1. Damit weicht es extrem von der natürlichen 5-zu-1-Relation ab.


Damit nicht genug. SARS-CoV-2 und RaTG13 sind einander über das gesamte Spektrum der RNA-Sequenz und der Aminosäuren in jedem Genomabschnitt äußerst ähnlich – mit Ausnahme der S2-Hälfte des Spike-Pro­teins. Hier müssten jedem Fachmann, vorneweg Chri­stian Drosten, enorme Unterschiede auffallen. Die S2-Spike-Proteinregion entspricht nämlich nicht einmal annähernd der relativen Häufigkeit von synonymen und nicht-synonymen Mutationsraten, wie sie natürliche Viren­verwandte kennzeichnen. Obwohl 90 Nukleotid­unter­schiede vorliegen, gibt es bloß zwei Aminosäure-Substitutionen statt der zu erwartenden 15 – also bei weitem weniger, als eine natürliche Evolution hervor­bringen würde.


Daraus folgt für Falke zwingend: Von den beiden angeblichen „Verwandten“, SARS-CoV-2 und RaTG13, ist mindestens einer nicht natürlich, vielleicht sogar beide.


Falls es sich bei RaTG13 tatsächlich um eine Fälschung handelt: Welches sind dann die echten Fledermaus-Coronaviren, die am engsten mit SARS-CoV-2 verwandt sind? Welche könnten somit seine „Eltern“ sein? Falke identifiziert sie als ZC45 und ZXC21; die vorliegende Fachliteratur beschreibt sie umfassend. Genetisch stehen sie einander überaus nahe: Ihre Sequenzen stimmen zu 97 % überein.


Beiden ähnelt SARS-CoV-2 ganz enorm. Fast über die gesamte Aminosäuresequenz hinweg ergibt sich eine Übereinstimmung von 95 %. Bloß eine entscheidende Region fällt dabei merkwürdigerweise völlig aus dem Rahmen; die S1-Region des Spike-Proteins. In ihr befin­det sich jener Teil eines Virus, von dem abhängt, wie gut es Menschen infizieren kann: die sogenannte „Rezeptor-Bindungsdomäne“ (RBD); sie entscheidet darüber, ob das Virus imstande ist, an den ACE2-Rezeptor auf der Oberfläche menschlicher Zellen anzudocken. Hier be­schränkt sich die Übereinstimmungsquote auf 69 %. Dass eine derart große Differenz innerhalb des Zeitraums, in dem diese Viren in der Natur koexistiert haben sollen, auf natürliche Weise zustande gekommen sein sollte, hält Falke für höchst unwahrscheinlich.


Die Fledermaus-Coronaviren ZC45 und ZXC21 stammen übrigens ausnahmsweise einmal nicht aus „Batwomans“ Kollektion. Entdeckt, gesammelt und publiziert hat sie die Abteilung für Epidemiologie der „Third Military Medical University“ in Chongqing, ein militärisches Forschungs­labor der Kommunistischen Partei Chinas; in deren ausschließlichem Besitz befinden sie sich. (3)

Den militärischen Hintergrund der Coronaforschung zeigte der Daily Telegraph, eine der größten britischen Tageszeitungen, am 11. Mai 2020 in einer explosiven Ent­hül­lungsstory auf. (4) Demnach war die Rote Armee an einer von der australischen Regierung mitfinanzierten Studie über die „wissenschaftlichen Erforschung der Ursprünge des Coronavirus“ beteiligt, die inzwischen in angesehenen medizinischen Fachzeitschriften erschienen ist. Der einzige ausländische Mitverfasser, der Virologe und Evolutionsbiologe Professor Edward Holmes von der Universität Sydney, preist sie als Beitrag zur Lösung des Rätsels, wie Covid-19 vom Tier auf den Menschen über­gehen konnte. Dabei verließen sich die Studienautoren voll und ganz auf Chinas staatliches Schlüssel­labora­torium für Krankheitsereger und Biosicherheit, um die "genetische Sequenzierung" und "Virus-Isolierung" vor­zu­nehmen. Dieses Labor gehört zum Pekinger Institut für Mikrobiologie und Epidemiologie, das der Akademie für Medizinische Militärwissenschaften der Roten Armee untersteht. Der Institutsdirektor Professor Wu-Chan Cao, dem am Ende des Studienberichts für seinen "substantiel­len Beitrag" gedankt wird, hat den Rang eines Oberst inne; ein Porträtfoto in seiner offiziellen Biografie prä­sen­tiert ihn in Militäruniform.


Dem Daily Telegraph zufolge ist Rotarmist Cao Vor­standsmitglied des Wuhan Institute of Virology. Die WIV-Homepage führt ihn als Mitglied eines „Wissen­schaft­lichen Beratungskomitees“ auf. (5) Ihn könnte ein Mitglied des Geheimdienst-Ausschusses im amerikani­schen Kongress, Rom Cotton, gemeint haben, als er kürz­lich öffentlich machte, die Rote Armee habe im Januar 2020 offenbar ihren Top-Epidemiologen ins Wuhan-In­sti­­tut für Virologie versetzt. Wozu diese Personal­rochade? (6) Gibt es einen klareren Fall von Interessen­konflikt?



Dieser Artikel hätte am 5. Juni 2020 bei Facebook erscheinen sollen, als Teil 10 einer Serie über die Ursprünge der Corona-Pandemie. Darin begründete ich den Verdacht: SARS-CoV-2 ist nicht natürlich entstanden, es stammt aus einem Labor. Mächtige Interessengruppen versuchen uns darüber hinwegzutäuschen.

Doch Facebooks Zensur schlug zu: Angeblich verstieß die Serie gegen "Gemeinschaftsstandards". Wie von Geisterhand verschwanden einzelne Folgen aus fast allen Gruppen, deren Admins sie bereits angenommen hatten. Die Reichweite meiner Beiträge wurde um 90 % abgesenkt, selbst meine Abonnenten erreichte ich kaum noch.

Also habe ich daraus ein Buch gemacht, mit dem Titel Corona-Rätsel. Infos/Bestellung hier.


Anmerkungen

3 Hu D, Zhu C, Ai L, He T, Wang Y, Ye F u.a.: „Genomic characterization and infectivity of a novel SARS-like coronavirus in Chinese bats“, Emerging Microbes & Infections 7 (1) 2018, S. 154, DOI: 10.1038/s41426-018-0155-5 , https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30209269/; https://www.researchgate.net/publication/327594906_Genomic_characterization_and_infectivity_of_a_novel_SARS-like_coronavirus_in_Chinese_bats; https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1038/s41426-018-0155-5.

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