Zum Haareraufen.
- Dr. Harald Wiesendanger

- 31. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 2. Sept.
Mit 600 Milliarden Euro könnte man unfassbar viel Sinnvolles bewerkstelligen – wenn man sie nicht schon verbraten hätte, um ebenso ineffektiv wie nebenwirkungsreich eine angebliche Seuche zu bekämpfen, von der frühzeitig klar war: Sie ist nicht gefährlicher als eine mittelschwere Grippewelle.

Rund 600 Milliarden Euro: Mindestens so viel (1) war es dem deutschen Staat in den Jahr 2020 bis 2022 wert, die Corona-Krise zu bewältigen – obwohl diffamierten, mundtot gemachten Wissenschaftlern schon frühzeitig klar war, dass die sogenannte Pandemie wegen eines angeblichen „Killerkeims“ aus Wuhan in Wahrheit nicht tödlicher war als eine mittelschwere Grippewelle. (2)
Allein der Bund verpulverte 63,5 Milliarden Euro für unergiebige Impfungen, Tests und Schutzausrüstung. Weitere 66,2 Milliarden flossen für Wirtschaftshilfen an Unternehmen, Sportvereine und Kulturveranstaltungen; 27,9 Milliarden für Steuererleichterungen wie die Senkung der Mehrwertsteuer; 24,2 Milliarden an die Agentur für Arbeit, unter anderem für Kurzarbeitergeld; 18,5 Milliarden Ausgleichszahlungen für Krankenhäuser. (3)
Auf zusätzliche 116 Milliarden Euro beliefen sich die Mehrausgaben der Bundesländer und Gemeinden in den Jahren 2020 und 2021.
Die Gesamtsumme der Corona-Hilfspakete von Bund, Ländern und Sozialversicherungen wird sogar auf 1,455 Billionen Euro beziffert – das entspräche 42 % des deutschen Bruttoinlandsprodukts vor der Krise.
Und nun, da die Kohle weg und das Haushaltsloch abgrundtief ist, verfallen politisch Verantwortliche in Jammern und Wehklagen, so als träfe sie ein unabwendbarer Schicksalsschlag. Schuldbekenntnisse? Null. Zu keinem einzigen Rücktritt haben die haarsträubenden Fehlentscheidungen von hyperaktiven Coronoikern geführt. Vor Gericht stand keiner. Schadensersatz leistet keiner. Weiterhin ermittelt kein Staatsanwalt. Stattdessen stimmt man uns auf tiefe Einschnitte ins Sozialsystem ein. Höhere Steuern und Gebühren, weniger Rente, weniger Bürgergeld und Grundsicherung für Arbeitslose, höhere Kassenbeiträge undsoweiterundsofort.
600 Milliarden Euro: Wie viel Sinnvolles wäre damit möglich gewesen? Hier, verbunden mit einem wehmütigen Seufzer, ein paar alternative Ideen:
- Ein Jahrzehnt lang könnten die Renten um rund 15 % höher ausfallen, wenn jährlich 60 Milliarden Euro zusätzlich dafür zur Verfügung stünden. Oder:
- Der Beitragssatz der gesetzlichen Krankenversicherung könnte um rund 3,3 Prozentpunkte sinken. Oder:
- Ein Jahrzehnt lang ließen sich im Sozialbereich zusätzliche 924.000 Stellen voll finanzieren: für rund 268.000 Erzieher, 176.000 Lehrer, 480.000 Alten- und Krankenpfleger. (Ausgehend von 56.000 bis 85.000 Euro an jährlichen Kosten pro Stelle.) Oder:
- Zehn Jahre lang könnten 750 Kliniken betrieben werden. (Bei geschätzten mittleren Kosten von 80 Millionen Euro pro Klinik und Jahr.) Oder:
- Für alle 800.000 Bewohner von Alten- und Pflegeheimen stünden zwei Jahre lang täglich 10 Euro zusätzlich zur Verfügung, um ihnen vollwertiges Essen in Bio-Qualität zu bieten, das sie nicht krank macht. Oder:
- Alle 1700 Krankenhäuser Deutschlands könnte zwei Jahrzehnte lang einen jährlichen Zuschuss von 18 Millionen Euro erhalten, um jeden stationären Patienten endlich auf eine Weise zu verpflegen, die ihn nicht noch kränker macht, sondern seine Genesung fördert.
- Zwei Jahre lang könnte die Mehrwertsteuer vollständig entfallen. Auf 10 Jahre verteilt, könnte sie von 19 auf 15 % sinken. Oder:
- Bis 2035 ließen sich pro Jahr 4000 Brücken sanieren – ausgehend von durchschnittlich 15 Millionen Euro pro Brücke. Oder:
- Mit 600 Milliarden Euro ließe sich Deutschlands gewaltiger Schuldenberg von 2,645 Billionen Euro immerhin um knapp ein Viertel abtragen. Das brächte eine jährliche Zinsersparnis von rund 10 Milliarden Euro, bei einem Marktzins von 3 % sogar von 18 Milliarden.
Und falls die 600 Milliarden Euro einmalig verschenkt worden wären? Dann hätte jeder Mensch in Deutschland – vom Säugling bis zur Seniorin – rund 7.100 Euro erhalten.
Was ließe sich mit über 7000 Euro Sinnvolles anstellen? Jeder der 72 Millionen Bundesbürger über 12 Jahren, die nicht in Berlin wohnen, könnte 16 Mal in die Bundeshauptstadt reisen, um gemeinsam mit Ortsansässigen bei regelmäßigen Massendemonstrationen mitzumachen (Motto: “Wir vergessen nicht”) – mit dem Ziel, die Verantwortlichen des ungeheuerlichen, weiterhin unaufgearbeiteten Corona-Skandals endlich zur Rechenschaft zu ziehen. (Berechnungsgrundlage: durchschnittlich rund 130 Euro pro Bahnticket für Hin- und Rückreise, 130 Euro für eine Übernachtung in einem 3- bis 4-Sterne-Hotel, 200 Euro für Verpflegung an zwei Reisetagen.)
Ronald Reagan hatte wohl recht: „Die neun furchterregendsten Worte in der englischen Sprache sind: I’m from the government, and I’m here to help.“ Geld verbrennen ist verboten. Außer man nennt es Staatshaushalt.
Anmerkungen
(1) https://www.focus.de/finanzen/boerse/die-corona-bilanz-was-deutschland-die-pandemie-kostet_id_12889279.html, https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/corona-pandemie-kostete-bund-mehr-als-440-milliarden-euro-18840435.html, https://www.welt.de/wirtschaft/article244932734/Steuerausgaben-Die-Corona-Pandemie-kostet-den-Bund-bisher-440-Milliarden-Euro.html, https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/corona-massnahmen-kosten-bund-deutschland-100.html










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