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  • Dr. Harald Wiesendanger

„Schutzlos ausgeliefert“?

Aktualisiert: 1. Mai 2021

Eine hirnrissige Phrase prägt eine aberwitzige Gesundheitspolitik – und entlarvt sie zugleich. Wer klärt Politiker und Journalisten endlich darüber auf, dass wir auch in der Corona-Krise weiterhin ein Immunsystem besitzen?


„Schutzlos ausgeliefert“ seien wir dem neuartigen Coronavirus, solange es keine Medikamente und Impfstoffe gegen ihn gibt, so klärt uns Medizin-Nobelpreisträger Markus Söder auf.


Genauso sehen das unsere sogenannten „Qualitätsmedien“. Als „schutzlos ausgeliefert“ identifiziert die ARD-Tagesschau indigene Völker, ZDF-„heute“ und die Frankfurter Allgemeine Obdachlose, Focus Bus- und Bahnfahrer in New York. Covid-19 „schutzlos ausgeliefert“ sehen die Westdeutsche Allgemeine und die Tagespost Krankenpfleger, die Süddeutsche Zeitung und der Kölner Express Altenheim­bewohner. Als „schutzlos ausgeliefert“ bemitleidet der Bayerische Rundfunk „die arme Bevölkerung Lateinamerikas“, RTL die Textilarbeiter in Bangladesch. Die Frankfurter Rundschau wähnt politische Häftlinge im Nahen Osten dem Coronavirus „schutzlos ausgeliefert“, der Spiegel Bedienstete des britischen National Health Service, der Deutschlandfunk die bosnischen Roma. Die Welthungerhilfe entsetzt sich über das „schutzlose“ Ausgeliefertsein von Kindern in überfüllten Flüchtlingslagern auf griechischen Inseln, die Bild-Zeitung sowie Diabetologie-online bedauern deswegen Hausärzte. Für Österreichs Nachrichtendienst OTS sind Arbeitnehmer im Bewachungs­gewerbe „schutzlos ausgeliefert“. Für das Abendblatt „zeigt die Corona-Pandemie, was passiert, wenn wir Viren schutzlos ausgeliefert sind“.


Wie einmütig sich Regierende und Journalisten derselben Phrase bedienen, kann nur daran liegen, dass sie alle den Biologie-Unterricht beharrlich geschwänzt haben - und Stammgäste im selben Gehirnwäsche-Salon sind. Wie viel Dummheit qualifiziert dafür, ein politisches Spitzenamt innezuhaben? Wie kann es sein, dass jemand, nachdem er einen derart himmelschreienden Unfug abgesondert hat, unangefochten weiterregieren darf? Wie ist es möglich, dass ein Journalist, der so etwas unkommentiert weiterverbreitet, nicht umgehend seinen Redaktionsstuhl räumen muss?


Schutzlos dem Regen ausgeliefert: Dieses Schicksal ereilt den Nacktbader, der an einem entlegenen Strand all seine Kleidung samt Regenschirm vermisst, kurz bevor ein Gewitter einsetzt, und nirgendwo einen Unterstand findet. Schutzlos einem Räuber ausgeliefert ist eine Frau, die von ihm auf einem einsamen Waldweg überfallen wird, Pfefferspray und Elektroschocker zu Hause liegen ließ und keinen Selbstverteidigungskurs besucht hat. Schutzlos ausgeliefert sind wir einer Regierung, die uns mit Polizeigewalt unverhältnis­mäßigen, verfassungswidrigen Seuchenschutz aufzwingt – und gleichzeitig daran hindert, demokratische Grundrechte wahrzunehmen, um dagegen auf die Straße zu gehen.


Unter welchen Umständen träfe es zu, einem Erreger „schutzlos ausgeliefert“ zu sein? Es wäre einer, der uns alle krank macht und umbringt, sobald wir uns mit ihm infiziert haben. Was wir auch tun - es gäbe kein Entrinnen.


Ein solches Virus kam bisher ausschließlich in Science Fiction-Schockern wie „Contagion“ und „Pandemie“, „Outbreak“ und „Carriers“ zur Aufführung. In der infektiologischen Wirklichkeit unseres Planeten hat keiner jemals sein Unwesen getrieben. Allenfalls lauert er momentan, gentechnisch scharfgemacht, in einem biologischen Hochsicherheitslabor. Selbst die tödlichsten Erreger der Menschheitsgeschichte waren niemals hundertprozentige Killer. Selbst Ebola und Hanta überlebt jeder zweite Infizierte, die Pest überstehen 40 bis 50 %. Den Pocken erliegt nur jeder Dritte, dem Lassa-Virus jeder Fünfte, dem West-Nil-Fieber 15 bis 40 %. Sogar eine Ansteckung mit dem mörderischsten bekannten Keim, dem Marburg-Virus, kann jedem Zehnten nichts anhaben.


Daran gemessen erscheint die Letalität von SARS-CoV-2 lächerlich gering: Nach übereinstimmenden Studien aus zahlreichen Ländern liegt sie im Schnitt bei 0,1 bis 0,2 %, also im Bereich einer starken Influenza. Selbst unter hochbetagten Bewohnern von Alten- und Pflegeheimen, der mit Abstand gefährdetsten Risikogruppe, fällt die große Mehrheit Covid-19 NICHT zum Opfer: in China 92 % der 70- bis 79-Jährigen, 85 % der über 80-Jährigen. (1) In Spanien überlebten 79 % aller Infizierten über 80, in Südkorea 75 %, in der Schweiz 73 %, in den Niederlanden und Italien 67 %. (2) Übrigens zählen Dutzende von über Hundertjährigen dazu.


Allein schon die Tatsache, DASS im Bevölkerungsdurchschnitt mindestens 99,7 % aller Infizierten NICHT an Covid-19 sterben, deutet darauf hin, dass der Schutz, von dessen Abwesenheit Söder faselt, nicht erst entwickelt werden muss. ES GIBT IHN LÄNGST. Dafür sorgt hochwirksam weder ein pharmazeutisches Produkt noch ein päpstlicher Segen. Dass er wirksamer ist als ein Placebo, muss nicht erst in kontrollierten Studien nachgewiesen werden. Es müssen keine Fabriken errichtet werden, um ihn zu produzieren. Es muss für ihn kein Vertriebsnetz aufgebaut werden. Es müssen nicht erst massive Bedenken und Widerstände gegen ihn in weiten Teilen der Bevölkerung abgebaut werden. Er muss Patienten nicht erst verschrieben werden. Krankenkassen müssen keinen Cent dafür aufbringen, uns damit auszustatten. Es müssen nicht erst sündhaft teure kontrollierte Studien stattfinden, um in Versuchszeiträumen von wenigen Wochen herauszufinden, ob er länger als ein paar Wochen nützt – die Erfahrungsheilkunde weiß es schon seit Jahrhunderten. Man muss nicht erst ein paar hundert oder tausend Versuchspersonen anheuern – an Milliarden von Probanden aller Altersstufen hat er sich seit Menschengedenken bewährt. Denn so gut wie jeder von uns besitzt diesen Schutz: unsere natürliche Immunität.


Wäre „Immunsystem“ der Name eines Implantats, auf das sich ein Patent anmelden ließe: Jede Wette, die Medizinindustrie würde es längst mit demselben Marketingaufwand propagieren, den sie für Impfkampagnen treibt. Längst hätte eine Armee von Wirtschafts­lobbyisten und PR-Profis darauf hingewirkt, dass jeder Bewohner dieses Planeten schnellstmöglich eines eingepflanzt bekommt. Denn es stellt jeden bekannten Impfstoff bei weitem in den Schatten: Es schützt mehr Menschen. Es schützt sie zuverlässiger. Es schützt sie verträglicher. Es schützt sie länger. Es schützt sie sofort, nicht erst nach mindestens monatelanger Produktionszeit. Gegen die meisten Erreger, mit denen es in Kontakt kam, ein Leben lang.


Weshalb wir angeblich „ohne Schutz“ sind, ist dem „Bayerischen Pandemie-Rahmenplan“ zu entnehmen. Zwar widmet sich dieses Dokument dem Thema Influenza, kommt aber offenbar auch bei der Gefahreneinschätzung von SARS-CoV-2 zur Anwendung. Eine Pandemie, so heißt es darin, „wird durch ein NEUARTIGES Virus verursacht. Da dieser neue Erreger zuvor nicht oder sehr lange nicht in der menschlichen Bevölkerung vorgekommen ist, ist das Immunsystem NICHT VORBEREITET. Der Mensch ist daher auch NICHT GESCHÜTZT.“


Haben diesen Humbug etwa Immunologen und Mikrobiologen ausgeheckt? SARS-CoV-2 ist nichts „Neuartiges“, sondern eine weitere Variante von Coronaviren, die Biologen unterm Elektronenmiroskop schon Mitte der sechziger Jahre auffielen. Dieser Virusgattung ist das menschliche Immunsystem seit langem ausgesetzt, wie vielen anderen. Immer schon trug sie zu Erkältungen, grippalen Infekten und Atemwegserkrankungen jedes Schweregrads bei. Bis zu 60 % von uns verfügen wegen dieser Kontakte bereits über eine gewisse zelluläre Hintergrundimmunität gegen Covid-19; die ursprüngliche Annahme, so etwas besäßen wir nicht, hat sich mittlerweile als falsch erwiesen.


WÄRE SARS-CoV-2 tatsächlich „neuartig“ und darauf aus, seinem Ruf als Killerkeim alle Ehre zu machen, dann gäbe es inzwischen womöglich gar kein deutsches Volk mehr, das seinem Berliner Panikorchester schutzlos ausgeliefert wäre. Spätestens Ende Januar wäre es ausgestorben – dahingerafft von einer Pandemie, die es binnen Wochen völlig durchseucht hätte. Es mehren sich nämlich triftige Anhaltspunkte dafür, dass SARS-CoV-2 nicht erst ab Ende Januar in Europa unterwegs war, sondern bereits im Spätherbst. Darauf deuten Obduktionen hin, nachträgliche Untersuchungen von Computertomografien sowie Abwasserproben in mehreren Ländern. (3)


Woher kam SARS-CoV-2 dann? Zwischen dem 6. und 11. Oktober muss es in Wuhans Institut für Virologie (WIV) zu einem schweren Zwischenfall gekommen zu sein. Telekommuni­ka­tionsdaten deuten darauf hin, dass das WIV vom 7. bis 24. Oktober geschlossen war; innerhalb dieser zwei­einhalb Wochen wurde kein einziger Anruf von dort aus getätigt. Auf Satellitenaufnahmen ist deutlich zu erkennen: Vom 11. Oktober an nahm der Straßenverkehr in unmittelbarer Umgebung des WIV deutlich ab. Zwischen dem 14. und 19. Oktober kam er völlig zum Erliegen – ein Indiz für Straßensperren. Telemetrische Daten zeigen für das Wuhan-Institut an allen Tagen im August und September sowie in der ersten Oktoberwoche 2019 eine gleichbleibend hohe Aktivität in einem bestimmten Teil des Gebäudekomplexes, bei dem es sich vermutlich um einen Sicherheitsbereich handelt, den alle Mitarbeiter passieren müssen. Zwischen dem 7. und 24. Oktober betrat ihn anscheinend niemand. Wieso? (4) Sollte das Virus, das 2020 die größte Massenpanik der Geschichte auslöste, schon damals entwischt sein, könnte ihm ein sportliches Großereignis als „Superspreader“ gedient haben: die Militär-Weltspiele, zu denen sich vom 18. bis 27. Oktober 2019 fast 10.000 Athleten aus 110 Län­dern sowie 230.000 freiwillige Helfer in Wuhan ein­fanden. Bei etlichen Athleten waren Covid-19-Symptome aufgetreten. Keiner nahm sie sonderlich ernst. (5) Nebenbei bemerkt: Demnach dürften die Teilnehmer am berüchtigten „Event 201“, bei dem die Gates-Foundation am 18. Oktober 2019 Spitzenvertreter aus Politik, Wirtschaft und Medien den Ausbruch einer Corona-Pandemie „simulieren“ ließ, bereits im Bilde gewesen sein, dass es in Wahrheit um die Kontrolle eines REALEN Geschehens ging; zumindest der anwesende Chef der chinesischen Seuchenbehörde CDC, George Gao, wusste garantiert Bescheid über die Vorkommnisse in Wuhan.


Als Frankreichs erster Covid-19-Patient gilt inzwischen ein 57-jähriger, der am 2. Dezember 2019 im Albert-Schweit­zer-Krankenhaus von Colmar mit schwerer akuter Atemwegsentzündung aufgenommen und etwa eine Woche lang stationär behandelt wurde. (6) Dass das Virus Hemmungen hatte, vom Elsass aus über eine mehrere hundert Kilometer lange gemeinsame Grenze nach Deutschland überzuspringen, ist unwahrscheinlich. Was kann ein erster deutscher SARS-CoV-2-Infizierter hierzulande ab der ersten Dezemberwoche unerkannt angerichtet haben, bei exponentieller, da ungebremster Ausbreitung, mit einer anfänglichen Verdopplungsrate von 2 bis 3 Tagen? Bereits Ende Januar, knapp zwei Monate VOR dem Lockdown, dürfte Deutschland zum ultimativen „Risikogebiet“ geworden sein, mit einer 100%-ig durchseuchten Bevölkerung.

Dass es nicht so weit kam und anfängliche Horrorprognosen von Abermillionen Toten aufs Peinlichste danebenlagen, hat einen einzigen Grund: Die allermeisten von uns waren bereits vorzüglich geschützt, dank einer schon vorhandene Grundimmunität. Sie dämmte die Ausbreitung alsbald ein.


SARS-CoV-2 mutiert, wie alle Viren. Weil dies unter anderem auch Influenzaviren gelingt, erleben wir alljährlich neue Grippewellen, bei denen bisherige Impfstoffe versagen. Trotzdem sind wir ihnen keineswegs „schutzlos ausgeliefert“ – bei intakten körpereigenen Abwehr­kräften befördern sie die allermeisten unter uns nicht schnurstracks ins Grab, sondern allenfalls für ein bis zwei Wochen ins Bett. Wären die 36 Milliarden Euro, welche die UN für SARS-CoV-2-Vakzine einsammeln will, nicht weitaus sinnvoller in ein globales Gesundheits­programm investiert, das acht Milliarden Menschen einschließlich Markus Söder lehrt und motiviert, ihre natürliche Immunität zu stärken – auch wenn es für Big Pharma daran nichts zu verdienen gäbe?


Harald Wiesendanger


Anmerkungen

(4) Siehe Harald Wiesendanger: Corona-Rätsel. Was steckt wirklich hinter dieser Pandemie? Wem nützt sie? Was bringt uns die nächste, Schönbrunn 2020, E-Book, S. 144 ff., https://suprcomstiftung-auswege-shop.mysupr.de/produkt/corona-raetsel/

(5) Siehe H. Wiesendanger: Corona-Rätsel, a.a.O., S. 143 f.

(6) „Coronavirus: un premier cas de Covid-19 remontant au 2 décembre confirmé en Alsace“, francetvinfo.fr, 7. Mai 2020, https://www.francetvinfo.fr/sante/maladie/coronavirus/coronavirus-un-premier-cas-de-covid-19-remontant-au-2-decembre-confirme-en-alsace_3952985.html


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