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  • Dr. Harald Wiesendanger

„Millionen Leben gerettet“?

Aktualisiert: 28. Okt. 2023

Haben mRNA-Impfstoffe gegen Covid-19 „Millionen von Menschenleben gerettet“? Dafür gab es den Medizin-Nobelpreis 2023. Er würdigt eine haarsträubende Lüge, „basierend auf einer von der Industrie finanzierten Schrottsimulation”, wie zwei Wissenschaftler aus Kanada meinen.

Über 700 Mal ist sie mittlerweile weltweit in der Fachpresse zitiert worden, Mainstream-Medien und Faktenchecker reichen sie kritiklos weiter: jene 2022 im Fachjournal The Lancet veröffentlichte Studie, die anhand mathematischer Modelle angeblich „bewies“, dass die neuentwickelten mRNA-„Vakzine“ gegen Covid-19 bis zu zwanzig Millionen Menschen das Leben retteten. Damit lieferten die sechs Autoren um Oliver Watson vom Imperial College in London den ausschlaggebenden Grund, zwei maßgebliche Entwickler dieser „wirksamen Impfstoffe“ mit dem Medizin-Nobelpreis zu würdigen.


Diese Auszeichnung sei ein unfassbarer Skandal, so empört sich Denis Rancourt, ehemaliger Physikprofessor, 23 Jahre lang leitender Wissenschaftler an der Universität von Ottawa und inzwischen gemeinsam mit seinem Kollegen Joseph Hickey für die kanadische Organisation Correlation Research in the Public Interest tätig. Das der Lancet-Publikation zugrundeliegende mathematische Modell entlarven die beiden als „zutiefst fehlerhaft“, die Schlüsse daraus als „ungültig“ – „das Gegenteil von guter Wissenschaft“.


„Das Gegenteil von guter Wissenschaft“


Träfe das Lancet-Modell zu, so wärte die weltweite Sterblichkeitsrate im Jahr nach Ausbruch der Pandemie plötzlich auf ein massives, historisch beispielloses Niveau angestiegen, solange noch keine Impfstoffe verfügbar waren. Ab Ende 2020 jedoch, nachdem die mRNA-Vakzine auf dem Markt waren, hätten diese unvorstellbar hohen Sterblichkeitsraten fast vollständig auf die Basiswerte zurücksinken müssen.


Diese Behauptungen, so Rancourt und Hickey, “stehen in keinem Zusammenhang mit der tatsächlichen Sterblichkeit”, sondern beruhen auf “wilden” Annahmen. In keinem einzigen von 95 untersuchten Ländern haben sie sich bewahrheitet. Überall zeigen sich 2020, ohne Impfstoffe, Anstiege der Mortalitätsraten allenfalls im Zuge des massenhaften Einsatzes von Beatmungsmaschinen auf Intensivstationen sowie während und nach Lockdown-Phasen, in denen lebensrettende Operationen und Therapien unterblieben – aber keine schlagartig emporschnellenden Todeszahlen, wie man sie von einem „Killerkeim“ erwarten würde, dem die Menschheit ungepikst „schutzlos ausgeliefert“ ist. Ebensowenig sanken die Sterblichkeitsraten gravierend, nachdem die Impfkampagne einsetzte, bis sie schließlich vier Fünftel der Weltbevölkerung erreichte. Vier Beispiele:


Oberes Feld: Gesamtmortalität nach Woche, 2018-2022, gemessen (blau), berechnet nach Watson et al. (2022) (rot-durchgehend), fortgesetzt (rot-gestrichelt). Unteres Feld: überschüssige Gesamtmortalität, mit statistischer Unsicherheit (blau schattiert). In beiden Panels: kumulative COVID-19-Impfstoffverabreichung (alle Dosen) (dunkelgrau), Datum 11. März 2020 (vertikale graue Linie). Quelle: Denis Rancourt, Ph.D., und Joseph Hickey, Ph.D.




Nirgendwo „gibt es einen sichtbaren Rückgang der tatsächlichen Gesamtmortalität” in zeitlichem Zusammenhang mit der Einführung der Impfstoffe. Vielmehr, so schreiben Rancourt und Hickey, “ist das Gegenteil zu beobachten, wobei die Übersterblichkeit proportional mit der Einführung einhergeht”.


Belegt hatte eine Forschergruppe um Rancourt dieses Desaster in einer Mitte September erschienenen Fleißarbeit: Wie Daten aus 17 Ländern der südlichen Hemisphäre - mit 10,3 % der Weltbevölkerung - belegen, kam es überall mit Beginn der Impfkampagnen zu einem beispiellosen Anstieg der Gesamtsterblichkeit, mit 1 Todesfall pro 800 Injektionen. 13,5 Milliarden Injektionen, die bis Anfang September 2023 verabreicht wurden, produzierten weltweit 17 Millionen Covid-“Impf”tote, so schätzt die Forschergruppe. "Dies entspräche einem iatrogenen Massenereignis, das 0,213 % der Weltbevölkerung umbrachte, während es keine Todesfälle messbar verhinderte.” (Siehe KLARTEXT: “Zu Tode gepikst”.)


“Der Nobelpreis ist ein Propagandainstrument des Establishments”


Wie kann es sein, dass Wissenschaftler, deren Arbeit entgegen einer haarsträubenden Begründung so viel Unheil anrichtet, im Ruf stehen dürfen, „im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen geleistet haben“? Dieses Kriterium hatte Alfred Nobel einst für die Verleihung des von ihm gestifteten Preises festgelegt.


Zumindest Rancourt wundert sich nicht im geringsten darüber. Wie er in einem kürzlichen Livestream darlegte, handelt es sich bei dem Nobelpreis um ein mächtiges politisches Werkzeug. „Obwohl es einige Ausnahmen gibt, in denen Nobelpreise wirklich wichtige wissenschaftliche Leistungen anerkannt haben, sind sie im allgemeinen ein Propagandainstrument des Establishments, um die Leute davon zu überzeugen, welche Dinge sie für absolut wahr halten müssen, absolute Fortschritte des menschlichen Wissens.”


“Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Öffentlichkeit“, beklagt Rancourt, „sondern auch auf die Wissenschaftler selbst”. Denn es beeinflusst, wovon sie überzeugt sind, wie auch, woran sie forschen, warum, auf welches Ziel hin.



„Das Nobelpreiskomitee selbst muss ahnungslos gewesen sein, unwissenschaftlich gewesen sein, dürfte nichts hinterfragt haben, dürfte nach etwas gesucht haben, einem Preis, den sie vergeben wollten, und sich nicht die Mühe machen, selbst darüber nachzudenken, ob das irgendeinen Sinn macht oder nicht. Und dann wiederholten sie diese ‘Millionen-von-geretteten Leben’-Sache, die Unsinn ist. (…) Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage für diese Aussage. Keine klinische Studie hat das jemals gezeigt. Und sie basiert auf einer von der Industrie finanzierten Schrottsimulation, bei der die Autoren nicht einmal überprüft haben, ob ihre Ergebnisse überhaupt Sinn machen. (…) Das Ergebnis ist, dass ein schreckliches Produkt, das niemals in den Körper von Menschen hätte injiziert werden dürfen, nun etwas ist, das wir feiern werden“ - als eine „Errungenschaft der menschlichen Wissenschaft“. Ist damit nicht eine fatale Vorentscheidung gefallen, wie die WHO und ihre Mitgliedsstaaten auf die nächste Pandemie reagieren werden?



Inkompetente Gutachter, befangene Redakteure


Wie konnte ein methodisch grottenschlechtes Machwerk wie die märchenhaften Modellrechnungen der Watson-Gruppe überhaupt in einer der ältesten und renommiertesten medizinischen Fachzeitschriften der Welt Aufnahme finden? „Wie ist das bei Lancet bloß durch die Peer Review gekommen?“, staunt Rancourt. „Wer waren diese Gutachter? Wie können sie so blind und inkompetent sein und nicht hinterfragen, was einige Autoren tun, was völlig neu und fabriziert ist? Sind sie nicht in der Lage, es zu sehen?“


“Und was ist mit den Redakteuren? Wie wählen sie diese Gutachter aus? Haben die Redakteure nur die Rezensenten berücksichtigt, die sie gut fanden, und die Rezensenten ignoriert, die es kritisch sahen? Sind sie selbst so wissenschaftlich ungebildet?“


Der Schein trügt indes nicht erst seit dem Corona-Hype. (1) Dass Peer-Reviewing Qualität sicherstellt, darf als längst widerlegtes Gerücht gelten. Etliche Studien haben diese Begutachterei weithin als Etikettenschwindel entlarvt, bei dem Verzerrungen Tür und Tor geöffnet bleiben. (2) Für die Neutralität der Gutachter gibt es keine Gewähr. (3) Kaum ein Peer verfügt über genügend Muße, Ehrgeiz und kriminalistischen Scharfsinn, durch hartnäckige, notfalls schonungslose eigene Recherchen jeder erdenklichen Schlamperei oder Trickserei nachzugehen - und dabei womöglich einen geschätzten Fachkollegen bloßzustellen. Weil die Reviewer häufig anonym bleiben, setzt keiner seinen guten Ruf in der Wissenschaftsgemeinde aufs Spiel, wenn er aus Zeitmangel, ungenügendem Interesse oder Unkenntnis nicht gewissenhaft genug arbeitet. Oder wenn er eigene Standpunkte zu strittigen Themen als Entscheidungsgrundlage heranzieht. Oder wenn er „Revierschutz“ betreibt – durch schwach begründete Abwertungen verhindert, dass Konkurrenten in seine „Nische“ eindringen. Ungenannt, aus dem Hinterhalt, scheuen sich etablierte Experten weniger, unorthodoxe Forschungsansätze zu unterdrücken und Querdenker auszubremsen.


Darunter leidet die Qualität immens. Bei fast einem Drittel der medizinischen Studien zwischen 1990 und 2003, die nach einer Peer-Begutachtung veröffentlicht wurden, erwiesen sich die Resultate bei genauerem Hinsehen als übertrieben oder widersprüchlich; jede sechste konnten Folgestudien nicht bestätigen. (4) Vor allem: Wieviel wert ist ein Konsens unter peers, wenn die Pharmaindustrie die meisten Experten eines Fachgebiets schmiert – und dadurch das System der gegenseitigen Kontrolle unter Fachkollegen unterläuft? (5) Inzwischen ist das New England Journal notgedrungen von der Anforderung abgerückt, dass ihre Reviewer frei von Pharmaverbindungen sein müssen - die Redaktion fand einfach nicht mehr genug unabhängige Experten. Der neue Standard sieht vor, dass Fachleute, um Studien beurteilen zu können, nicht mehr als 10.000 US-Dollar pro Jahr und Firma erhalten dürfen (6) - ein Armutszeugnis sondersgleichen.


Bestellt, bezahlt, geliefert


„Sage mir, wer eine Studie finanziert, und ich sage dir, was dabei herauskommt“: Dieser respektlose Spruch scheint zumindest im Fall der Watson-Pseudostudie den Nagel punktgenau auf den Kopf zu treffen. Zu den Geldgebern zählten die Bill & Melinda Gates Foundation, die von Gates ins Leben gerufene „Impfallianz“ GAVI, das Weltwirtschaftsforum und die WHO. Einzelne Koautoren stehen als „Berater“ auf den Honorarlisten der Vakzinhersteller Moderna und GlaxoSmithKline, wie auch der „Coalition for Epidemic Preparedness Innovations“ (CEPI), einer von Gates gesponserten „öffentlich-privaten Partnerschaft“ mit geschäftstüchtigen Pieks-Fetischisten.


Wie können sich Wissenschaftler für so etwas hergeben? “Sie müssen ihren eigenen Ideen gegenüber kritisch sein und dürfen sich nicht nur die Hände reiben, weil sie etwas bekommen, das Gates gefällt”, meint Rancourt. Ansonsten findet akademische Prostitution statt.


Dasselbe Imperial College in London, in dem die Watson-Gruppe ihr Unwesen treibt, ist seltsam zufällig das akademische Zuhause eines der windigsten Virenapokalyptiker der finsteren Coronajahre: Professor Neil Ferguson. (Siehe KLARTEXT: „‘Professor Lockdown‘ schlug zu“ und „Spinnen die Engländer?“) Seine aberwitzigen Computersimulationen, die Großbritannien und dem Rest der Welt himmelhohe Covid-Leichenberge prophezeiten, trugen entscheidend dazu bei, Massenpanik zu schüren und zaudernde Politiker geneigt zu machen, sich von Pharmagiganten beim Aushandeln von Vakzinlieferverträgen über den Tisch ziehen zu lassen. Zu den Hauptförderern des Imperial College zählt: die Gates Foundation.


Das Titelbild setzt sich aus zwei Werken von Microsofts KI „Bing Image Creator“ zusammen. So illustrierte sie sekundenschnell eine Aussage, die ich ihr am 28.10.2023 vorgab: „vaccinations save billions of lives“. Die Vorgabe “by vaccinations against covid-19 Bill Gates saved billions of lives” ist von der KI übrigens als “Verstoß gegen Content-Richtlinien” blockiert worden – verbunden mit der Drohung, weitere Verstöße dieser Art könnten zu meiner Sperrung führen.

Anmerkungen

1 Näheres in Harald Wiesendanger: Das GesundheitsUNwesen – Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln, Schönbrunn 2019, Kap. 5: „Gold wert – Wie sich Fachzeitschriften für Pharmawerbung missbrauchen lassen“.

2 F. Godlee/T. Jefferson: Peer review in health sciences, 2. Aufl. London 2003.

3 Alfred Kieser: „Die Tonnenideologie der Forschung. Akademische Rankings“, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juni 2010.

4 John P. A. Ioannidis: „Contradicted and Initially Stronger Effects in Highly Cited Clinical Research“, Journal of the American Medical Association 294/2005, S. 218–228.

5 Peter Gøtzsche: Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität, München 2014, S. 144.

6 Jeffrey M. Drazen/Gregory D. Curfman: „Financial associations of authors“, New England Journal of Medicine 346 (24) 2002, S. 1901-1902, http://www.nejm.org/doi/full/10.1056/ NEJMe020074, abgerufen am 24.10.2016.


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