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  • Dr. Harald Wiesendanger

Im Dritten Weltkrieg

Aktualisiert: 25. Sept. 2021

Von Berlin bis New York, von Melbourne bis Paris, von Tel Aviv bis Wellington

tobt ein Angriffskrieg gegen die gesamte Menschheit. Zum Einsatz kommt dabei

eine psychologische Waffe von ungeheurer Durchschlagskraft: das Panikvirus. Wer sind die Aggressoren? Wie sieht ihr Schlachtplan aus? Welche Kriegsziele verfolgen sie?

Seit Januar 2020 tobt der Dritte Weltkrieg. Er ist der erste, der seinem Namen alle Ehre macht. Unseren Planeten wird er mindestens so tiefgreifend verändern, wie es seine beiden Vorgänger taten. Danach wird beinahe nichts mehr so sein wie vorher.


Die beiden „Welt“kriege des 20. Jahrhunderts wüteten in Wahrheit geografisch begrenzt. Sie involvierten keineswegs alle Länder; aus dem Ersten hielten sich zwei Dutzend heraus, im Zweiten gelang dies immerhin noch einer Handvoll. Jedesmal blieb ein Teil der Weltbevölkerung verschont. Zivilisten waren weniger gefährdet als Soldaten. Wer den Kriegswirren entkommen wollte, fand anderswo Zuflucht.


Im Dritten Weltkrieg hingegen gibt es kein Entkommen, für niemanden. Über so gut wie alle Staaten ist er hereingebrochen, von Italien über Israel und Neuseeland bis zu den USA. Einen weitgehend sicheren Hafen findet man allenfalls noch am Nordpol oder in der Antarktis.


Die Medien sind voll von dieser globalen Katastrophe. Aber sie trichtern uns Fehldeutungen über sie ein, Staatsführern wie Emmanuel Macron, Donald Trump und Joe Biden nachplappernd, die einhellig einen „Krieg gegen das Virus“ ausriefen. Als Angreifer präsentieren sie uns einen angeblichen „Killerkeim“ namens SARS-CoV-2, den die Menschheit in vereinter Anstrengung eindämmen müsse.


Damit täuschten sie uns, und vielleicht sogar sich selber, von Anfang an über das Wesen dieses unerklärten Krieges. Der wahre Aggressor ist derjenige, der das Virus in feindseliger Absicht einsetzt. Nicht das Virus bedroht die Menschheit. Jemand tut es mit ihm. Nein, er missbraucht es wohl kaum als biologische Waffe. Sondern als propagandistische.


Daran liegt es, dass dieser Weltkrieg kaum jemandem auffällt: Er wird völlig anders geführt als seine Vorgänger. Bisher ist kein einziger Schuss gefallen. Nirgendwo marschieren Soldaten, fliegen Raketen, feuern Kanonen, explodieren Bomben. Kein Grenzposten fiel, kein Quadratmeter zusätzliches Land wurde eingenommen.


Denn die entscheidende Kriegswaffe ist unsichtbar. Trotzdem besitzt sie verheerende Durchschlagskraft. Ihre Reichweite übertrifft bei weitem jede Atombombe. Der Dritte Weltkrieg ist der erste, der vorrangig auf psychologischer Ebene stattfindet. Geführt wird er mit einer Waffe, die weitaus infektiöser als jede Mikrobe: mit dem Panikvirus.


Übertragen wird dieser Keim hauptsächlich über Monitore mit Fernseh- oder Internetanschluss. Kritische Vernunft und Geschichtsunterricht könnten zwar für eine gewisse Herdenimmunität sorgen. Doch ohne regelmäßige Auffrischimpfungen mittels staatsbürgerlicher Aufklärung sinkt bei den meisten Menschen die Zahl der geistigen Antikörper bestürzend rasch, wie sich seit Anfang 2020 zeigt.


Das Angriffsziel: die Grundwerte westlicher Demokratien


Unter Dauerfeuer stehen in diesem unerklärten Krieg: westliche Demokratien, ihr Grundprinzip der Gewaltenteilung, die fundamentalen Menschenrechte auf Freiheit und Privatsphäre, der Traum von einer offenen Gesellschaft selbstbestimmter, gleichberechtigter, aufgeklärter Individuen, mit nicht mehr staatlicher Kontrolle als unbedingt nötig.


Zu den Aggressoren zählt: die Kommunistische Partei Chinas (KPCh), mit ihrem Generalsekretär Xi Jinping an der Spitze. Die Pandemie ist ihre Plandemie. Mit ihr verleitete sie den Rest der Welt zu einer nie dagewesenen, nie erprobten Seuchenschutzmaßnahme namens „Lockdown“, den sie ihrem eigenen Land weitgehend erspart.


Wie alle genialen Ideen, so verblüfft auch die Lockdown-Kriegslist durch atemberaubende Schlichtheit. Man inszeniere eine höllische Gefahr, die man mit Schreckensbildern anschaulich macht: Infizierte fallen auf Gehsteigen reihenweise tot um, wie vom Blitz getroffen; Trupps in Schutzanzügen desinfizieren menschenleere Straßenzüge; auf überfüllten Intensivstationen schnappen Erstickende nach Luft, Särge stapeln sich bis zur Decke, Krematorien kommen mit dem Leichenverbrennen kaum noch nach. Sodann inszeniere man eine möglichst drakonische Vorgehensweise, die angebliche Seuche einzudämmen: Massenquarantänen von Kranken wie Gesunden, Ausgangssperren, Betriebs- und Schulschließungen. Weil man damit in der eigenen Wirtschaft und Gesellschaft monströse Verwüstungen anrichtet, muss man es rasch wieder beenden. Und so behaupte man alsbald einen durchschlagenden Erfolg. Das ermutigt den Kriegsgegner, die vermeintlich siegreiche Methode nachzuahmen. Scheitert er damit, so allein deswegen, weil er Infektionsschutz à la Rotchina noch nicht konsequent genug umgesetzt hat. Also muss er ihre Anwendung fortsetzen und verschärfen. Und solange er das tut, schadet er sich weiterhin.


Das ist psychologische Kriegsführung vom Allerfeinsten – im Geiste der anderthalb Jahrtausende alten „36 Strategeme“ des legendären Generals Tan Daoji, die im Reich der Mitte Allgemeingut, in Schulen Pflichtlektüre sind. Denn zwar trafen Chinas Kommunisten zuallererst das eigene Land, als sie ein Schreckgespenst namens Corona-Pandemie in Szene setzten. Sie trafen es aber bloß ein klitzekleines bisschen. Der Wirtschaft damit über einen längeren Zeitraum immens zu schaden, überließen sie anderen. Chinas Lockdown Anfang 2020 betraf letztlich nur eine von 22 Provinzen, nämlich Hubei; knapp 2 % der Staatsfläche; 4 % der Gesamtbevölkerung; und 14 von über 150 Millionenstädten, darunter Wuhan. Der überwiegende Rest der Welt hat sich hingegen zu landesweiten Quarantänen open end hinreißen lassen. Sie ziehen sich über viele Monate hin, während der Spuk in Wuhan nach elf Wochen vorbei war, in ganz Hubei nach acht – angeblich mit einem glorreichen „Zero-Covid“-Triumph. (1) Während sich, Xis Blaupause kopierend, vermeintlich gefestigte Demokratien wie Australien und Neuseeland in überdimensionale Corona-Konzentrationslager verwandelten, lacht man sich im Land des Lächelns insgeheim ins Fäustchen.


Anstatt das verlogene Narrativ „China kontrolliert das Virus“ umgehend zu hinterfragen und bloßzustellen, überboten sich westliche Medien darin, es zu zementieren. Rund um den Globus legitimierten sie das alberne Märchen, dass die zweimonatige Abriegelung Wuhans die inländischen Fälle der gesamten Volksrepublik eliminierte, während sie sich überall außerhalb Chinas ausbreiteten. Und so begann die Welt „einen Virus aus China mit einer chinesischen Gesundheitspolitik zu bekämpfen, die die Welt in China verwandelt“, wie der amerikanische Anwalt Michael P. Senger treffend konstatiert. Der Lockdown wurde zu Chinas größtem Exportschlager seit der Erfindung von Papier und Schießpulver.


Wer auf derartigen Irrwitz hereinfällt, verdient wahrlich das Prädikat „Covidiot“. Weil es davon unter westlichen Staatsführern offenbar wimmelt, konnte China seiner propagandistischen Linie treu bleiben. Auf jeden neuen sogenannten „Ausbruch“ – festgemacht nicht an massenhaften Erkrankungs- und Sterbefällen wohlgemerkt, sondern an positiv Getesteten – reagiert Peking alle paar Monate mit kaum steigerungsfähiger Brutalität. Jedesmal schießt es mit Kanonen auf Spatzen; eine Handvoll PCR-Positiver genügt für brutalste Maßnahmen. (Siehe KLARTEXT „Mit Kanonen auf Spatzen“.) Weiterhin geschieht dies allerdings nie landesweit für längere Zeit, sondern regional und zeitlich eng begrenzt. Und selbstverständlich liegen die Erfolgsquoten stets im Nu bei hundert Prozent, unmaskiert und distanzlos bejubelt beispielsweise von tausend Gästen bei einer Poolparty in Wuhan (2), von Hunderttausenden auf einem Oktoberfest in Qingdao. (3)


Dem Rest der Welt winkt Xi dabei mit dem Zaunpfahl: Maximal wirksamer Infektionsschutz erfordert, mit der eigenen Bevölkerung ebenso menschenverachtend umzuspringen, wie Chinas Kommunisten von westlichen Moralisten seit jeher vorgehalten wird.


Dabei taktiert Xi voll und ganz im Rahmen des Völkerrechts. Kriegslist anzuwenden, erlaubt das Genfer Abkommen vom August 1949 ausdrücklich – im Sinne von „Handlungen, die einen Gegner irreführen oder ihn zu unvorsichtigem Handeln veranlassen sollen. (…) Beispiele sind Tarnung, (…), Scheinoperationen und irreführende Informationen.“ (4)


Womöglich war es der legendäre chinesische General Sunzi, von dem sich Xi dabei inspirieren ließ. „In allen Schlachten zu kämpfen und zu siegen, ist nicht die größte Leistung“, schrieb Sunzi rund 500 Jahre vor Christus in seinem Klassiker Die Kunst des Krieges. „Sondern sie besteht darin, den Widerstand des Feindes ohne einen Kampf zu brechen.“ (5) Unter Militärstrategen gilt Sunzis Schrift bis heute als Standardwerk. Mao verehrte ihn, wie auch Xis Amtsvorgänger Hu Jintao.


Hätte Chinas starker Mann zusätzlich Truppen in Marsch gesetzt und Raketen fliegen lassen, so sprächen Experten von „hybrider Kriegsführung“: einer Mischung aus regulären und unkonventionellen Operationen. Aber wozu Soldatenleben opfern und Material vergeuden, wenn sich strategische Ziele verdeckt mindestens ebensogut erreichen lassen?


Was riskierte China dabei selbst? Nichts.


Es mehren sich Anhaltspunkte dafür, dass SARS-CoV-2 in Wahrheit schon viel früher um sich griff, als der Weltöffentlichkeit weisgemacht wurde. In reanalysierten Blutproben, die Atemwegserkrankten in Norditalien im Herbst 2019 entnommen worden waren, fanden sich Antikörper gegen SARS-CoV-2, im Dezember 2019 auch in 7389 Blutspenden in Los Angeles sowie in 124 Nasen-/Rachenabstrichen von Patienten auf Pariser Intensivstationen. (6) Schon Monate vor dem offiziellen „Ausbruch“ in Wuhan tauchte das Virus in Abwässern von Mailand, Turin (7) und Barcelona auf. Spätestens Anfang Oktober 2019, so ergibt sich aus durchgesickerten amtlichen Dokumenten, nahmen chinesische Krankenhäuser erste Fälle von Patienten mit Covid-19-Symptomen auf.


Kurz zuvor muss es in Wuhans Institut für Virologie zu einem schweren Unfall gekommen sein, worauf Satellitenbilder und Telekommunikationsdaten hindeuten. (8) Dort wurden Coronaviren, auch dank US-Forschungsgeldern, schon mindestens anderthalb Jahrzehnte lang intensiv erforscht und biotechnisch manipuliert. Wie sonst könnten ihre Spikes, ohne zuvor die geringste natürliche Evolution durchlaufen zu haben, an die ACE2-Rezeptoren menschlicher Zellen weitaus besser andocken als an die irgendeiner anderen Spezies, Fledermäuse eingeschlossen? Immer mehr Indizien deuten darauf hin, dass SARS-CoV-2 in Wuhans Hochsicherheitslabor reichlich Gain of Functions erhielt. (9) Dessen Virulenz dürfte eingehend erforscht worden sein: in Zellkulturen, im Tierversuch, vielleicht auch in Experimenten am Menschen.


Unter diesen Umständen verfügte die chinesische Staatsführung bis Januar 2020 über einen gewaltigen Informationsvorsprung. Sie hielt ihn geheim, bis alle Kriegsvorbereitungen abgeschlossen waren.


Wieso konnte sich Peking Zeit dafür lassen?


Weil ein Erreger keineswegs überaus gefährlich sein muss, um sich für eine Plandemie zu eignen. Wie man ein solches Schmierenstück inszeniert, war ja schon zweimal, 2006 und 2009, bei der Vogel- und Schweinegrippe mit harmlosen Influenzaviren erfolgreich ausprobiert worden. Zudem lassen sich für benötigte Schreckensbilder und Videos jederzeit Kranke und Sterbende auftreiben. Es genügt, den Erreger mit einem speziellen Namen zu versehen, ein einprägsames, als Angst-Ikone geeignetes Bild von ihm - etwa eine Stachelkugel - in Umlauf zu bringen und ein Testverfahren zu etablieren, das ihn bei fast jedem ausfindig macht, der nicht bei drei auf dem Baum ist. Hierbei hatte sich der flinke PCR-Schneider Christian Drosten seit 2003, der ersten Sars-Welle, bei allen echten und vermeintlichen Pandemien des 21. Jahrhunderts schon glänzend bewährt – stets war Verlass darauf, dass er eine Fließbandproduktion von „Fällen“ sicherstellt. (10) Warum wohl erhielt ausgerechnet Drosten, als erster ausländischer Virologe, aus China schon Ende 2019 „vertrauliche“ Fingerzeige, etwas sei im Busch, und bekam Gensequenzen des neuen Erregers zugespielt, noch ehe sie in irgendeiner offiziellen Datenbank auftauchten?


War SARS-CoV-2 schon im gesamten vierten Quartal 2020 unterwegs, so müsste es – ausgehend von der anfänglichen Reproduktionsrate, ohne jegliche Eindämmungsmaßnahmen – bis Anfang 2020 bereits einen Großteil der Volksrepublik durchseucht haben.


Trotzdem begannen sich ab Oktober 2020 keineswegs Chinas Intensivstationen und Leichenhallen im Übermaß zu füllen. Andernfalls hätte nicht einmal Pekings orwellianisches Zensurmonster verhindern können, dass nach außen drang, wie schrecklich allerorts ein neuer Krankmacher wütet.


Und so konnte sich die KPCh schon mindestens ein Vierteljahr vor dem offiziellen Pandemiebeginn sicher sein: Dieses Virus ist zwar hochansteckend, aber verhältnismäßig harmlos, nicht erheblich tödlicher als eine Influenza. Ihm erliegen überwiegend Alte, Vorerkrankte, Immunschwache, im allgemeinen vollauf im Rahmen ihrer statistischen Lebenserwartung.


Unter diesen Umständen musste sich Xi nicht zwingend veranlasst sehen, schon im Herbst 2019 Infektionsschutz anzuordnen. Stattdessen konnte er der Seuche einfach ihren natürlichen Lauf lassen. Unterdessen hatte er reichlich Muße zum Pläneschmieden. Wie lässt sich dieses ausbreitungsfreudige Coronavirus optimal zu Chinas Vorteil nutzen?


Eine entscheidende Voraussetzung dafür hatte die Weltgesundheitsorganisation ab Frühjahr 2009 geschaffen: Schritt für Schritt verwässerte sie den Begriff der Pandemie. Hatte er zuvor eine Vielzahl von schwer Erkrankten und Toten eingeschlossen, so genügte fortan eine interkontinentale Welle von Infektionen. Somit wusste Xi: Sobald Peking den SARS-CoV-2-Ausbruch meldet, würde die WHO Pandemie-Alarm schlagen, erst recht unter einem kooperativen Generalsekretär wie dem Marxisten und Mao-Verehrer Tedros Ghebreyesus, der nie auf seinem Chefsessel säße, wenn China ihn nicht im Mai 2017 dorthinprotegiert hätte.


Wie die WHO-Mitgliedsstaaten auf einen solchen Alarm hin reagieren müssen, war längst in vielerlei Aktionsplänen festgeschrieben, chinesische Vertreter hatten sie mitverfasst. Von der harten Hand eines totalitären Ansatzes zeugt die im September 2019 erschienene Schrift World At Risk des 14-köpfigen Global Preparedness Monitoring Board (GPMB) der WHO.


Eine glänzende Gelegenheit, sich der Reaktionsbereitschaft des Kriegsgegners zu vergewissern, bot China das berüchtigte „Event 201“, zu dem die Gates-Foundation und das Weltwirtschaftsforum am 18. Oktober 2019 nach New York eingeladen hatten. Mit am Tisch saß der Chef der chinesischen Seuchenschutzbehörde, der Virologe George Fu Gao, übrigens auch GPMB-Mitglied. Zumindest für ihn war diese Runde in der Johns-Hopkins-University weit mehr als ein bloßes Gedankenspiel – er wusste bereits, dass es um eine Realität kreiste. Nach Peking konnte Gao anschließend im Detail berichten, was die westliche Welt tun würde, sobald China offiziell einen „Ausbruch“ verkündete. Zugleich bot sich ihm dort die Gelegenheit, für einen „chinesischen Weg“ der Seuchenbekämpfung zu werben. Wie Mitschnitte der „Event 201“-Sessions dokumentieren, erntete Gao dabei in der Runde keinerlei Widerspruch, sondern reichlich Verständnis und Zustimmung.


Diesen Weltkrieg hat Xi bereits gewonnen


Der Ausgang des Dritten Weltkriegs steht bereits fest. So sieht es jedenfalls ein führender chinesischer Wissenschaftler mit engen Verbindungen zur Staatsführung. Sein Land habe die USA „bezwungen“, so triumphierte Chen Ping, Professor für Ökonomie an der Universität Peking und Senior Researcher am China Institute der Fudan-Universität, einer parteinahen Denkfabrik, im Mai 2021 in einem Twitter-Video. Im Jahr 2020 habe es „den Handelskrieg, den Wissenschafts- und Technologiekrieg und vor allem den biologischen Krieg gewonnen", so verkündete er sichtlich stolz. Damit habe es Amerika „wieder in seine Schranken verwiesen“. Dieser Erfolg sei " beispiellos, ein epochaler historischer Rekord", fuhr Chen fort. Deshalb sei „das Entwicklungs- und Modernisierungsmodell der USA und Europas nicht würdig, von China nachgeahmt und wiederholt zu werden", fügte er hinzu. "Für den liberalen Kult innerhalb Chinas ist seine Anbetung der USA also eigentlich unbegründet."


Denn "das westliche Modell ist gescheitert“, so Chen Ping, „seine 500-jährige Zivilisation ist dem Untergang geweiht, die Kommunistische Partei Chinas hat gewonnen. Sie wird den Weg der Modernisierung in der neuen Ära nach der biologischen Revolution der Pandemie 2020 anführen."


Puppentänze an den Fäden eines Gewaltherrschers


Um zu durchschauen, welche Kriegsziele Peking verfolgt, bedurfte es nicht erst Chen Pings Twitter-Auftritt. Interne Reden und Strategiepapiere von chinesischen Spitzenfunktionären verdeutlichen sie seit langem, aus Xis Amtszeit, aber auch schon davor: China will die globale Führungsmacht Nummer Eins werden. Legitimität und Autorität der Kommunistischen Partei müssen dabei absolut unantastbar sein, weltweit ebenso wie schon längst im Inneren. Also muss jegliche Kritik an ihr verstummen.


Dazu genügt es nicht, jeden auszuschalten, der sie vorzubringen wagt. Es müssen die Ideale ganz und gar diskreditiert werden, auf die sich solche Kritik beruft. Der Rest der Welt muss begreifen: Die Zukunft gehört dem Sozialismus rotchinesischer Prägung. Die drängenden Menschheitsprobleme löst er am besten. Eine Pandemie ermöglicht ihm, dies eindrucksvoll unter Beweis zu stellen. Warum künftig nicht auch beim Klimaschutz, gegen Bevölkerungsexplosion und Massenmigration, Welthunger und Armut? „China gewinnt im Systemvergleich“, ließ die Frankfurter Allgemeine zwei sinophile Professoren texten.


8000 Kilometer weiter östlich liest man so etwas gerne: Um ein böses Virus vollständig auszurotten, muss man Xi-Faschismus prima finden. An jedem Tag, an dem eine Merkel, ein Macron, ein Draghi, ein Biden Xis Lockdown-Keule schwingen, vollführen sie im Grunde Marionettentänze an den Fäden eines autokratischen Gewaltherrschers mit unanständig grenzenloser Machtfülle. Die Verfassung, auf die sie ihren Amtseid geleistet haben, zählt dabei nicht mehr. Sie kopieren ein Terrorregime, das jede noch so zaghafte freiheitliche Regung gnadenlos im Keim erstickt, sein Volk totalüberwacht und mit einem Sozialpunktesystem auf Linie bringt, abweichende Meinungen umfassend zensiert, Kritiker einschüchtert, drangsaliert, wegsperrt oder gleich auf Nimmerwiedersehen verschwinden lässt, religiöse und ethnische Minderheiten unterdrückt und umerzieht, weil sie „mit dem Virus des Extremismus infiziert“ sind.


„Mr. Global“: Chinas mächtigster Verbündeter


Bei seinem unerklärten Weltkrieg kann Rotchinas Zuìgāo Lǐngdǎorén, sein „Überragender Führer“, auf einen nicht minder mächtigen Verbündeten zählen – nennen wir ihn „Mr. Global“. (Diesen Spitznamen verpasste die US-Investmentbankerin Catherine Austin Fitts, eine frühere Staatssekretärin unter US-Präsident George Bush senior, „dem Komitee, das die Welt regiert“.) Der Name steht für westliche Eliten, denen Chinas Krieg vortrefflich in die Karten spielt: multinationale Konzerne aus dem Pharma-, Tech- und Finanzsektor sowie milliardenschwere Pseudo-Philanthropen und Weltverbesserer, von den geistigen Erben des 2017 verstorbenen David Rockefeller über den Medienmogul Ted Turner, den Spritzenfetischisten Bill Gates und den Finanzinvestor George Soros bis hin zum transhuman gestimmten Gründer des Weltwirtschaftsforums, den greisen Klaus Schwab.


Aus seinen Sympathien für das chinesische Modell macht Mr. Global keinen Hehl. Seit langem pflegt er freundschaftliche Beziehungen mit Chinas Machthabern, versichert sie seiner Wertschätzung. Gates besuchte China seit den 1990ern über ein Dutzend Mal. Gates-Freund David Rockefeller feierte „das „soziale Experiment in China unter der Führung des Vorsitzenden Mao“ – das größenwahnsinnigen Projekt des „Großen Sprungs“ und der „Kulturrevolution“, das mindestens 45 Millionen Menschenleben kostete – als „eines der bedeutendsten und erfolgreichsten der Geschichte“. (11) WWF-Boss Schwab pries China Ende 2020 dafür, dass es „im Kampf gegen die Pandemie die Welt geführt“ habe.


Mr. Global lobt die Effizienz von Chinas Kommunisten, macht frei von moralischen Skrupeln glänzende Geschäfte mit ihnen, öffnet ihnen Türen zu Entscheidungsgremien. Die Profite der Zukunft, so glaubt Mr. Global, sichert eine nach chinesischer Blaupause umgebaute und zentralisierte Weltordnung weitaus besser als jene amerikanisch dominierte, demokratischen Idealen verpflichtete vor 2020. Je stärker eine Bevölkerung überwacht, kontrolliert, zensiert und für abweichendes Verhalten sanktioniert werden kann, desto weniger gefährdet sie Unternehmensprofite, begrenzt sie Reichtum, Macht und Privilegien von Eliten.


Wie Strategiepapiere, Planspiele und Sitzungsprotokolle aus den vergangenen zwei Jahrzehnten vor Augen führen, betrachtet Mr. Global seit langem eine Pandemie als perfekten Türöffner, um den angestrebten Umbau, einen „Great Reset“, einzuleiten. SARS-CoV-2 bietet eine historische Gelegenheit, auf die er bestens vorbereitet war. Nun packt er sie beim Schopf.


Ob es strategische Absprachen zwischen den beiden Kriegstreibern gab, weiß niemand. Sie wären aber auch gar nicht nötig. Es genügt Interessenkonvergenz. Beiden nützen eine alarmistische Weltgesundheitsorganisation, das routinemäßige Lügen mit Zahlen im allgegenwärtigen Dashboard von Johns Hopkins, die apokalyptischen Prognosen des Imperial College und ein bis heute unvalidierter Drosten-PCR-Test, der eine Hyperinflation von „Fällen“ produziert.


Worauf Mr. Global aus ist und wie er dazu vorzugehen gedenkt, weiß China seit langem. Wann immer er seit der Jahrtausendwende entsprechende Gedankenspiele anstellte, saßen Vertreter Pekings am Tisch und spitzten die Ohren. In diesen Runden durften sie mitplanen und für menschenverachtende Gesundheitspolitik im Notfall werben – zuletzt beim berüchtigten „Event 201“ vom Oktober 2019, unmittelbar vor Ausbruch des neuen Virus.


Xi lernte daraus: Um die demokratische Weltordnung unter einer Lawine zu begraben, genügte es, von Wuhan aus einen Schneeball zu werfen. Den Rest erledigte weitgehend sein strategischer Partner.


Durchsichtiges Alibi - Um Gesundheit geht es in diesem Krieg zuallerletzt


Hartnäckig hält sich das Gerücht, im Krieg dieser Allianz gehe es um den Gesundheitsschutz der Weltbevölkerung. Wäre dem so, dann sähen die täglichen Frontberichte völlig anders aus. Es gäbe keine Panikmache mit r-Werten, Inzidenzen und anderen Kennzahlen des Infektionsgeschehens, mit Clustern und Hotspots, mit Wellen, Risiko- und Mutationsgebieten. Denn infiziert zu sein ist keine Krankheit, folglich bedeutungslos, klinisch wie auch verfassungsrechtlich. Ist die Volksgesundheit ernstlich bedroht, herrscht eine Notlage, in der Freiheitsrechte zurückstehen müssen - aber kein Grundgesetz hat schiere Infektionsfreiheit jemals zum schutzwürdigen Rechtsgut verklärt. Es wurde nämlich für Staatsbürger gemacht, die vom ersten bis zum letzten Atemzug unvermeidlich von Billionen Viren und sonstigen Mikroben „befallen“ sind.


Im Vordergrund stünden nicht jene 0,15 %, die eine Ansteckung ins Grab befördert, sondern jene 99,85 %, die SARS-CoV-2 überleben, ja sogar zu 99,96 %, falls sie jünger als 70 sind. Täglich aufs Neue würden Medien die frohe Botschaft verkünden, dass vier von fünf Betroffenen eine Infektion symptomfrei überstehen, während weitere 15 % allenfalls milde, erkältungsähnliche Beschwerden entwickeln. Rund um die Uhr fände Aufklärung darüber statt, welches Wunderwerk der Natur für solch erfreuliche Statistiken sorgt: ein Immunsystem, das auch Coronaviren unschädlich machen kann, solange es intakt ist.


Aus allen Kanälen bekämen besorgte Bürger beruhigende Expertentipps, wie sie ihre körpereigenen Abwehrkräfte stärken können – nicht durch Mummenschanz, Desinfektionsmittel und banges Hoffen auf unerprobte, hochriskante Impfstoffe, sondern durch Vitamin D, Zink und andere Mikronährstoffe, durch Abspecken und vollwertige Ernährung, mehr Bewegung und weniger Genussgifte. Aufrichtig bemühter, verhältnismäßiger Seuchenschutz wäre prophylaktisch und selektiv; er würde sich auf Risikogruppen konzentrieren, die ihn am ehesten nötig haben – auf Alte, Vorerkrankte, Immunschwache –, ihnen beim Vorbeugen behilflich sein, den Rest um Rücksichtnahme bitten und im übrigen in Ruhe lassen. Ein „Krieg gegen das Virus“, der auf all dies verzichtet, zieht ihn grundlos in die Länge, ungeachtet verheerender Kollateralschäden. Und daran erweist sich, dass er in Wahrheit gegen die Bevölkerung geführt wird statt für sie – dass er insgeheim einer ganz anderen Agenda folgt.


Je länger die Welt im Lockdown verharrt, desto mehr dient sie den Interessen der beiden Kriegstreiber. Sie spekulieren darauf: Mit jedem weiteren Monat, der eine Bevölkerung Repressalien aussetzt, wächst ihre Bereitschaft, sich mit der „neuen Normalität“ abzufinden, Überwachung und Datenmissbrauch hinzunehmen, sich mit der dauerhaften Einschränkung von Grundrechten abzufinden, sich zu Tests und Impfungen erpressen zu lassen, dabei auf körperliche Selbstbestimmung zu verzichten. Gleichzeitig beginnen sich immer mehr Bürger an ein staatliches Kontrollregime zu gewöhnen, das zuvor nur in Autokratien wie Rotchina denkbar schien.


Wie dieser Dritte Weltkrieg ausgeht, hängt vom Verhalten jener Institutionen ab, welche die Pläne der Angreifer am ehesten vereiteln könnten: unabhängig entscheidungsfähige Regierungen und internationale Organisationen, unbestechliche Behörden, selbstbewusste Parlamente, eine wahrhaft freie Wissenschaft, kritische Medien, unbeirrbare Gerichte. Mit irrwitzigen finanziellen Mitteln, einer Armee von Lobbyisten und weltweit agierenden Propaganda-Agenturen versucht Mr. Global sicherzustellen, dass diese potenziellen Gegenkräfte das Kriegsziel nicht gefährden. Bislang gelingt ihm dies beängstigend gut.


Lügen haben kurze Beine – trotzdem laufen sie, solange keiner sie umstößt. Gelingt dies nicht bald, so werden aus ihnen die unumstößlichen, faktengecheckten Wahrheiten eines Tausendjährigen Reichs menschenverachtender Technokraten, deren irre Kontrollsucht niemand mehr bremsen kann. Dann herrscht überall eine totenstille, unerschütterliche Ordnung, wie sie Xi, Bill und Klaus vorschwebt.

Anmerkungen

(2) Frankfurter Allgemeine: „Am Eingang gilt Maskenpflicht, im Bierzelt nicht mehr“, 18.8.2020, https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/gesundheit/coronavirus/partys-in-china-keine-maskenpflicht-mehr-im-bierzelt-16910583.html

(3) Deutsche Welle: „Das Oktoberfest findet statt - in China“,https://www.dw.com/de/das-oktoberfest-findet-statt-in-china/a-54520367, abgerufen am 22.2.2021.

(5) Sunzi: Über die Kriegskunst, überarb. Neuauflage, Beijing 2007.

(6) Siehe die Übersicht in http://dusseldorf.china-consulate.org/det/rdzt/SNCU/t1897895.htm, abgerufen am 21.9.2021, und den KLARTEXT „Pekings Eigentor“.

(8) Siehe Harald Wiesendanger: Corona-Rätsel, Schönbrunn 2020.

(9) Siehe H. Wiesendanger: Corona-Rätsel, a.a.O.

(10) s. Wolfgang Wodarg: Falsche Pandemien, München 2021, S. 319, und den KLARTEXT „Ein Kreuz für Drosten“.

(11) Nach faz.net, 13. Juni 2011, zit. in Express Zeitung 33, Julu 2020, S. 57.


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