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  • Dr. Harald Wiesendanger

Weniger Frühchen, weniger plötzliche Kindstode – warum?

Aktualisiert: 1. Mai 2021

Während der Coronakrise, und insbesondere im Lockdown, kamen deutlich weniger Frühchen zur Welt. Und deutlich weniger Kinder verstarben plötzlich. Liegt es an weniger Impfungen?


Die Statistiken sind eindeutig: Im März und April 2020 - weltweiten „Lockdown“-Monaten, mit häuslicher Quarantäne - kamen auffallend weniger Babies vorzeitig zur Welt. In Dänemark fiel die Frühgeburtenrate um sage und schreibe 90 %, in Irland um 73 %. „So etwas wie diese Zahlen habe ich in zwei Jahrzehnten noch nie gesehen“, erklärte ein Neonatologe der Universitätsklinik Limerick in Irland. In Kanada halbierte sich die Quote annähernd. Ungewöhnlich rückläufig war sie auch in anderen Ländern, einschließlich Australien, den Niederlanden und den USA.

Ebenfalls im Frühjahr 2020 sind in den USA deutlich weniger Säuglinge und Kleinkinder plötzlich und unerwartet verstorben. Die Fallzahlen von SIDS, dem „Sudden Infant Death Syndrome“, bei Säuglingen unter 12 Monaten die häufigste Todesursache, fielen im April und Mai von durchschnittlich 700 pro Woche auf unter 500. (1)




Im Juni 2020 stellte der Kinderarzt Allan S. Cunningham im British Medical Journal fest: "In den ersten 11 Wochen des Jahres 2020 (bis zum 14. März) gab es 209 weniger SIDS-Fälle bei US-Kindern im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Jahr 2019 (7024 vs. 7233). In den 11 Wochen nach der Erklärung des Notstands (bis zum 30. Mai) gab es 1465 weniger Todesfälle bei US-Kindern im Vergleich zu 2019 (5923 vs. 7388). Der Unterschied ist statistisch hochsignifikant.“ Der stärkste Rückgang der Sterblichkeit fiel bei Säuglingen unter einem Jahr auf.


Manche Ärzte spekulieren, in häuslicher Zwangsquarantäne hätten Schwangere womöglich mehr Ruhe und weniger Stress gehabt, größere Unterstützung durch die Familie erlebt, mehr geschlafen, weniger Infektionen aufgeschnappt, und sie seien geringerer Luftverschmutzung ausgesetzt gewesen. Der Lockdown: ein Erholungskur für angehende Mamis, zugleich eine segensreiche Präventivmaßnahme zur Verhinderung von Frühchen?


Andere Mediziner verweisen darauf, wie besorgt sich Gesundheitsbehörden darüber äußerten, dass während des Lockdowns deutlich weniger Impfungen stattfanden (8) – also auch bei Schwangeren, Säuglingen und Kleinkindern. In Kalifornien beispielsweise sanken die Impfraten bei Kindern in den Wochen nach Inkrafttreten der ersten Sperrverfügungen um 40%.


Unbeeindruckt von staatlicher „Aufklärung“ sehen Kritiker einen Zusammenhang zwischen immer mehr, immer früheren Impfungen einerseits, Frühgeburten und SIDS-Fällen andererseits. Einer Studie zufolge, die 2007 in der Fachzeitschrift Pharmacy World & Science erschien, steigt das Frühgeburtsrisiko im Schnitt um 14 %, wenn sich die werdende Mutter impfen lässt.


Erhöhen Vakzine das Risiko, dass ein Kind plötzlich für immer zu atmen aufhört? Einer der überzeugendsten Hinweise darauf, dass Impfungen und rätselhafte Säuglingstode zusammenhängen, stammt aus Japan. Dort starben zwischen 1970 und 1974 37 Säuglinge nach DPT-Impfungen (gegen Diphtherie, Tetanus und Keuchhusten). Alarmierte Ärzte in einer Präfektur weigerten sich daraufhin, den Impfstoff weiterhin einzusetzen. Bald griff ihr Boykott auf das ganze Land über. Schließlich verfügte die japanische Regierung, das Mindestalter für die Impfung gemäß amerikanischem Impfplan - 2, 4, 6 und 12 Monate - auf 2 Jahre anzuheben. Daraufhin verschwand das Schreckensphänomen „Krippentod“ nahezu vollständig. (2) In den darauffolgenden Jahren wurde Japan dafür bekannt, eine der niedrigsten Säuglingssterblichkeitsraten der Welt aufzuweisen.


Im Gegensatz dazu liegt sie in den USA erschreckend hoch, ebenso wie die Impfrate. Im internationalen Vergleich belegten die Vereinigten Staaten im Jahr 2013 Rang 174 – hinter Ländern wie Kuba, Brunei und Weißrussland. Der US-Immunisierungsplan sieht 26 Impfdosen für Säuglinge unter einem Jahr vor.


Vor den modernen Impfprogrammen kam der "Krippentod" so selten vor, dass er in den Säuglingssterblichkeitsstatistiken noch gar nicht auftauchte. Das änderte sich erst, als die Vereinigten Staaten in den 1960er Jahren eine Reihe von Impfkampagnen initiierten. Erstmals erhielten die meisten US-Kinder mehrere Dosen von Impfstoffen gegen DPT, Polio, Masern, Mumps und Röteln. Kurz darauf, 1969, wurde das „Syndrom des plötzlichen Kindstods“ zum medizinischen Fachbegriff. Wie dem Kinderneurologen William Torch von der Universität von Nevada in Reno 1982 auffiel, waren zwei Drittel der Säuglinge, die SIDS zum Opfer fielen, vor ihrem Tod gegen DPT geimpft worden. Von diesen starben 6,5% innerhalb von 12 Stunden nach der Impfung, 13% innerhalb von 24 Stunden, 26% innerhalb von 3 Tagen und 37%, 61% und 70% innerhalb von 1, 2 bzw. 3 Wochen. (3)


Impfbefürworter verweisen darauf, dass die SIDS-Todesfälle in den vergangenen Jahrzehnten keineswegs zugenommen haben, sondern deutlich rückläufig gewesen seien. In den USA seien sie von 4.895 im Jahr 1992 auf 2.247 im Jahr 2004 gesunken. (4)

Diesem scheinbar erfreulichen Trend spürte im Jahr 2007 der medizinische Nachrichtendienst Scripps Howard News Service nach: „Wir führten eine umfassende Studie darüber durch, wie Fälle von Säuglingstod in den Vereinigten Staaten untersucht werden.“ Dabei stützte er sich auf Unterlagen, die ihm die US-Gesundheitsbehörde CDC zur Verfügung stellte. „Die Aufzeichnungen enthielten Einzelheiten über den plötzlichen Tod von 40.239 Kleinkindern, von denen die Hälfte in den 1990er Jahren und der Rest in einem Fünfjahreszeitraum von 2000 bis 2004 starb.“


Zum Vorschein kamen dabei „statistische Manipulationen“ und „gezielte Bemühungen, SIDS verschwinden zu lassen – auf dem Papier“. Die Überprüfung ergab „enorme Unterschiede in der Art und Weise, wie die Todesfälle von Kleinkindern untersucht und eingeordnet werden. Die SIDS-Rate ist den Daten zufolge in Mississippi 12-mal höher als in New York. Die meisten Experten sind sich einig, dass solche großen Unterschiede von der Art und Weise herrühren, wie man die Todesfälle klassifiziert, und nicht von der Art und Weise, wie die Säuglinge starben. Die Unterschiede sind von Landkreis (county) zu Landkreis innerhalb eines Bundesstaates manchmal sogar noch größer, weil die Rechtsmediziner sehr unterschiedliche Ansätze verfolgen, wie sie die Ursache der Säuglingssterblichkeit in ihren Gebieten feststellen. (…) In einigen Bundesstaaten und Städten sind SIDS-Fälle in den letzten Jahren praktisch verschwunden - eine genauere Untersuchung der Daten macht jedoch deutlich, dass Tausende dieser Leben keineswegs ‚gerettet‘ wurden, sondern unter einem anderen Namen verloren gingen“, mittels Etikettierungen wie "Bedrohungen für die Atmung" und "andere undefinierte Ursachen der Sterblichkeit". (…) Auf Totenscheinen wurde die Diagnose SIDS durch neue und vage Begriffe ersetzt wie "unbestimmte Ursache" und "plötzlicher und unerklärlicher Tod". (…) „Wegen dieses ‚Code-Shifting‘ dürfte der Erfolg der Bemühungen des öffentlichen Gesundheitswesens gegen SIDS erheblich überbewertet sein.“


Harald Wiesendanger


Anmerkungen


(1) Koren Wellness June 30, 2020: https://korenwellness.com/blog/crib-death-dropping-a-silver-lining-to-the-lockdown/; Health Choice White Paper, Lessons from the Lockdown, June 18, 2020 (PDF): https://healthchoice.org/wp-content/uploads/2020/06/Lessons-from-the-Lockdown-vF-6-16-20.pdf; Healthchoice.org June 18, 2020: https://healthchoice.org/lessons-from-the-lockdown/



(3) William C. Torch: „Diphtheria-pertussis-tetanus (DPT) immunization: a potential cause of the sudden infant death syndrome (SIDS)“, American Academy of Neurology, Vortrag beim 34th Annual Meeting, 25. April – 1. Mai 1982. Neurology 32(4, part 2):A169-170, zit. hier: https://journals.sagepub.com/doi/pdf/10.1177/0960327111407644


(4) L. Bowman/T. Hargrove: "Saving babies: Exposing Sudden Infant Death In America", 8.10.2007, https://web.archive.org/web/20090226153439/http://www.dailycamera.com/news/2007/oct/08/saving-babies-exposing-sudden-infant-death-in/

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