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  • Dr. Harald Wiesendanger

Auf nach Texas - zurück zur alten Normalität

Aktualisiert: 1. Mai 2021

Kein Maskenzwang mehr, nirgendwo. Keine Testpflicht. Schulen und Hochschulen, Geschäfte und Betriebe, Cafés, Bars und Restaurants, Museen, Ämter: alle geöffnet. Versammlungen, Veranstaltungen jeglicher Art: unbegrenzt erlaubt. So frei geht es nicht etwa bloß in Wunschträumen unbelehrbarer Covidioten zu, sondern in Texas: Am 3. März endeten dort sämtliche Corona-Einschränkungen. Ist seither über den zweitgrößten Bundesstaat der USA die Viren-Apokalypse hereingebrochen?



12. April 2021: Im „Globe Life Field“, einem Baseball-Stadion in der 400.000-Einwohner-Stadt Arlington, treten die einheimischen Texas Rangers gegen die Toronto Blue Jays an. Sie verlieren 2:6. Ansonsten gab es an diesem historischen Tag nur Gewinner. Am 12. April triumpierten: die Freiheit, die Wahrheit, die Demokratie, der Föderalismus. Das Miteinander. Die Menschlichkeit.


40.518 Plätze fasst das Stadion – und es war nahezu ausverkauft, 38.238 Zuschauer kamen. Viele Fans hatten sich schon Stunden vor dem Spiel draußen versammelt, grillten, sangen, spielten miteinander. Ausgelassen, distanzlos und zumeist unmaskiert feierten sie voller Vorfreude Amerikas erstes großes Sport-Event seit Beginn der unsäglichen Plandemie. Während des Spiels machten Lautsprecher-Durchsagen auf „Social Distancing“ aufmerksam. Sie verhallten weitgehend ungehört.



Prompt bezeichnete US-Präsident Joe Biden das Spektakel als „Fehler“ und „verantwortungslos“. (1) Schließlich drohe doch eine „vierte Welle“. »Sie sollten auf Dr. Anthony Fauci, die Wissenschaftler und die Experten hören“, mahnte Biden. Doch Texas lässt der Rüffel aus dem Weißen Haus eher kalt.


Was unter Amerikas Viren-Alarmisten blankes Entsetzen auslöste, hatte anderthalb Wochen zuvor Gouverneur Greg Abbott möglich gemacht. "Jetzt ist die Zeit, Texas hundertprozentig zu öffnen", erklärte der 63-jährige Republikaner am 2. April. Die Zeit für Einschränkungen sei vorbei. "Das muss ein Ende haben. (…). Jeder, der arbeiten möchte, sollte diese Möglichkeit haben. Jedes Geschäft, das geöffnet sein möchte, sollte geöffnet sein.“ (2)



Dem widersetzte sich der Bürgermeister von Austin, Steve Adler. In seiner Stadt werde er die Maskenpflicht beibehalten. (3) Der Generalstaatsanwalt von Texas reichte dagegen umgehend Klage ein. (4)


16 weitere US-Bundesstaaten lockerten ebenfalls, von Florida über Georgia, Mississippi und Wyoming bis Tennessee. In South Dakota hatte es ohnehin nie einen Lockdown gegeben. (Siehe KLARTEXT „Aufstand der Neandertaler“.)


Zwar bleiben die rund 29 Millionen Einwohner von Texas aufgerufen, sich an medizinische Ratschläge zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu halten. Es bedürfe aber keiner staatlichen Vorschriften mehr, so erklärte Abbott. Falls die Auslastung der Krankenhäuser in einem Bezirk wider Erwarten stark steigen sollte, könne die betroffene Region neue Beschränkungen verhängen. Abbotts Anordnung schließt eine Bestimmung für Bezirksrichter in Texas´ 22 Regionen ein: „Covid-19-Milderungsstrategien“ sollen angewandt werden, sofern die Anzahl der Krankenhausaufenthalte an sieben aufeinanderfolgenden Tagen die Bettenkapazität um mehr als 15 Prozent übersteigt.


Aber selbst dann, so verfügte Gouverneur Abbott, dürfen bei Verstößen, zum Beispiel gegen eine mögliche örtliche Maskenpflicht, keine Strafen verhängt werden. „Bezirksrichter dürfen weder Haftstrafen für die Nichtbefolgung von COVID-19-Anordnungen, noch für das Nichttragen einer Gesichtsmaske verhängen“, so heißt es in dem Erlass. „Wenn auf Bezirksebene Beschränkungen auferlegt werden, dürfen diese keine Reduzierung der Kapazität auf weniger als 50 Prozent für irgendeine Art von Unternehmen beinhalten.“


Was hätten Alarmisten wie Drosten und Wieler, Lauterbach und Söder daraufhin wohl den Texanern prophezeit? Knapp anderthalb Monate nach Abbotts Befreiungsschlag stünden sie blamiert da. Denn anschließend stiegen Texas´ Fallzahlen nicht etwa an, schon gar nicht „exponentiell“. Sie sanken – auf das niedrigste Niveau seit Juni 2020:



Ebenso rückläufig sind in Texas seit dem Ende des Hygieneregimes die Einweisungen ins Krankenhaus mit Covid-19:



Auch haben Leichenbestatter neuerdings keineswegs mehr zu tun. Seit Anfang April sterben nicht mehr Texaner an oder mit Covid-19, im Gegenteil:



Am 6. April brüskierte Texas die Biden-Administration ein weiteres Mal: Es untersagte staatlich verordnete Impfpässe, wie sie New York momentan einführt. Gouverneur Abbott stellte eine entsprechende Executive Order vor, die jede Regelung verbietet, die von Texanern verlangen würde, einen Impfnachweis zu zeigen, bevor sie ein Produkt oder eine Dienstleistung erhalten. „„Staatliche Behörden und politische Untergliederungen dürfen keine Anordnungen, Verordnungen, Richtlinien, Vorschriften, Regeln oder ähnliche Maßnahmen erlassen oder durchsetzen, die von einer Person als Bedingung für die Inanspruchnahme einer Dienstleistung oder das Betreten eines Ortes, eine Dokumentation über den Impfstatus der Person für einen COVID-19-Impfstoff verlangen“, so heißt es in dem Erlaß. Kein privates Unternehmen, das staatliche Mittel erhält oder von Steuergeldern profitiert, darf auf einem Impfnachweis bestehen. Von dieser Anordnung befreit sind lediglich Pflegeeinrichtungen. Impfungen seien „immer freiwillig und nie gezwungen“. Es dürfe nicht sein, dass man private Gesundheitsinformationen offenbaren müsse, „nur um durch sein tägliches Leben zu gehen“, erklärte Abbott. „Wir werden weiterhin mehr Texaner impfen und die öffentliche Gesundheit schützen, aber wir werden dies tun, ohne die persönlichen Freiheiten der Texaner zu beschneiden.“


Und so konnten Tausende kürzlich an Texas´ Stränden wie erlöst den „Spring Break“ feiern. Wer in Merkelland schon vergessen hat, welches mögliche Leben er dem Hygieneregime opfert, nimmt die Videobilder von South Padre Island an der texanischen Karibikküste am besten als Gedächtnisstütze:


Soweit Leitmedien die texanische Rückkehr zur Normalität erwähnenswert finden, scheinen sie eher auf ein Scheitern zu lauern. Zuletzt sei die Inzidenz wieder leicht angestiegen, bemerken sie. Na und, solange es nicht mehr Kranke und Tote gibt – und weit und breit keine „Überlastung des Gesundheitswesens“ in Sicht ist? Wer sich von einer experimentellen mRNA-Injektion geschützter fühlt als vom eigenen Immunsystem, darf sich im übrigen auch in Texas impfen lassen; jeder Fünfte hat sich dort schon zum Versuchskaninchen für die neuartigen Covid-19-Vakzine gemacht. Dass Hospitalisierungen von positiv SARS-CoV-2-Getesteten seit kurzem wieder etwas häufiger vorkommen, könnte damit zusammenhängen.


Der Fluchtweg nach Texas führt für unsereins leider weiterhin durch die Minenfelder von Hygieneterroristen. Vor „nicht notwendigen, touristischen Reisen“ in das „Risikogebiet“ USA „warnt“ das Auswärtige Amt nach wie vor. Wer dorthin will, muss seiner Fluggesellschaft vor Einreise in die Vereinigten Staaten einen negativen PCR- oder Antigentest vorlegen, der nicht älter als drei Tage sein darf. Während des Fluges sowie an den Flughäfen besteht Maskenpflicht.


Zehn Flugstunden östlich von Arlingtons „Globe Life Field“ machen sich Europas Seuchenschützer unterdessen weiterhin lächerlich, indem sie Sportveranstaltungen in vollständig leeren Stadien stattfinden lassen – so als gefährde auch nur ein einziger Zuschauer, sobald er einen von mehreren zehntausend freien Sitzplätzen einnimmt, die Volksgesundheit, selbst wenn er sich FFP2-maskieren würde. Auf dem grünen Rasen hauchen sich unterdessen 22 Kicker unentwegt aus nächster Nähe Killerkeime ins Antlitz, wabern virologisch bedenkliche Aerosole durch hochfrequentierte Strafräume.


Wie können es Mainstream-Journalisten mit ihrem Gewissen, ihrer Standesethik, ihrem Selbstverständnis als „Vierter Gewalt“ vereinbaren, über coronoiafreie Weltregionen wie Texas hinwegzuschweigen – und lieber eine Horrorshow in Endlosschleife mitzuinszenieren?


Wer spendiert den Mitgliedern von Deutschlands Panikorchester schleunigst einen Bildungsurlaub in Texas, ehe sie über weitere „Wellenbrecher“, „Notbremsen“ und „Brücken-Lockdowns“ schwadronieren? Kürzlich orakelte der Chefvirologe der Republik, Christian Drosten: „Jetzt hilft nur noch der Holzhammer.“ Fragt sich bloß, bei wem.

Harald Wiesendanger


Anmerkungen

(4) Christina Maxouris/Jason Hanna/Amir Vera, Texas attorney general files lawsuit against Austin leaders over mask requirement, CNN vom 11. März 2021.

Foto Menschenmenge: Keith Johnston; Grafik Texas-Flagge: Gordon Johnson; Foto Rio Grande: David Mark.

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