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  • Dr. Harald Wiesendanger

Wie im Meer versunken

Aktualisiert: 17. Sept. 2021

Ist der größte Teil Europas mittlerweile untergegangen wie einst Atlantis? Jedenfalls scheint es so im Zerrspiegel von Massenmedien, sobald es um Covid-19 geht. Seltsam einmütig blendet ihre Berichterstattung Länder aus, die ihr Corona-Notstandsregime mäßigen oder gar beenden. Die Schlagzeilen beherrschen stattdessen Hygienediktaturen, die im „Krieg“ gegen ein Virus, das nicht schlimmer „wütet“ als eine mittlere Grippewelle, seit Frühjahr 2020 vor keinem Verfassungsbruch zurückschrecken. Wenn diesen Propaganda-Journalismus niemand fernsteuert: Warum nur sieht er ganz danach aus?



Mit immer neuen, immer lächerlicheren Ausflüchten verlängern und verschärfen die Big Four der EU einen Seuchenschutz, der dem tatsächlichen Ausmaß der Bedrohung durch SARS-CoV-2 zu keinem Zeitpunkt angemessen war. Testzwänge, Distanzierungsgebote, Nötigungen zum „freiwilligen“ Mitwirken an einem gentechnologischen Feldversuch namens „Covid-Impfung“: Kaum ein Tag vergeht, an dem sich politisch Verantwortliche in Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien nicht den nächsten Winkelzug einfallen lassen, um ihre Bevölkerungen im Notstandsmodus zu belassen und ihnen Grundrechte weiterhin vorzuenthalten. Auch kleinere Länder, die dabei mitspielen, dürfen wohlwollender Berichterstattung sicher sein: von Belgien über Österreich bis Griechenland.


Sobald ein Land jedoch vom Kurs der Hardliner abweicht, wird es im Nu seltsam still um es. Am 19. Juli 2021, dem „Freedom Day“, fielen in England schlagartig so gut wie alle staatlichen Corona-Maßnahmen. Wieso halten uns Mainstream-Medien seither nicht auf dem laufenden, wie sich dieser Abschied von der MerkelMacronDraghi-Linie auf die dortige Volksgesundheit auswirkt? Ab April lockerte Dänemark Corona-Beschränkungen schrittweise, am 10. September fielen sie vollständig (1); bereits am 14. Juni endete dort die Maskenpflicht, die seit 22. August 2020 landesweit gegolten hatte. Was ergab sich daraus Schlimmes für unseren kleinen nördlichen Nachbarn? Und warum erfahren wir nicht täglich Ermutigendes darüber, wie bemerkenswert gut Schweden mit seinem konsequent liberalen Kurs durch die Krise gekommen ist, ganz ohne Lockdowns, Mummenschanz und Verfassungsbrüchen am Fließband? (2)


Ebenfalls weitgehendes Stillschweigen herrscht über Länder, deren Regierungen zwar offiziell Härte zeigen – unter dem Druck von WHO-Verpflichtungen und wohl auch, um Kreditauflagen des IWF und der Weltbank zu erfüllen –, ihre Untertanen aber gewähren lassen, wenn diese im Alltag auf AHA-Regeln pfeifen. Das gilt für nahezu den gesamten ehemaligen Ostblock. Meine Frau, gebürtige Ukrainerin, atmet jedesmal erleichtert auf, wenn sie aus der chronisch coronoiden Bundesrepublik für ein paar Wochen in ihre alte Heimat flüchten kann. Wie auf einem anderen Planeten fühlen sich auch verblüffte Touristen in Kroatien (3) und Bosnien, in Rumänien und Bulgarien. Selbst aus Russland (4) und Belarus, übel beleumundeten Autokratien, berichten Urlauber, Geschäftsleute und Journalisten von unverhofften Freiheitserlebnissen, die ihnen „das beste Deutschland, das es jemals gegeben hat", seit nunmehr anderthalb Jahren vorenthält.


Wo Mainstream-Medien wegschauen, hakt KLARTEXT nach. Wie ergeht es „Lockerern“ wie England, Schweden, Dänemark? Müssen sie ihre Abkehr von unverhältnismäßigem Hygieneterror bitter büßen – abzulesen an dramatisch gestiegenen Fallzahlen, Hospitalisierungen, Verlegungen auf Intensivstationen, Todesfällen? Schnitten europäische Länder, die an striktem Seuchenschutz festhalten, in den vergangenen Monaten deutlich besser ab? Im Gegenteil:







Diese Trends entsprechen Befunden etlicher Studien, die den gesundheitlichen Auswirkungen von Seuchenschutzmaßnahmen seit Pandemiebeginn nachgeforscht haben. (5)


Steckt in solchen erfreulichen Statistiken nicht reichlich berichtenswerter Stoff für tägliche Sondersendungen, für Talkrunden, für Titelgeschichten? Für einen selbstbewussten Journalismus, der Vierte Gewalt im Staat bleiben will, anstatt sich für eine politische Agenda einspannen zu lassen? Wer stattdessen beim Panikschüren mithilft, trägt seinen Teil dazu bei, die Krise aus Gründen zu verlängern, die mit Gesundheit herzlich wenig zu tun haben.


Übrigens hat Dänemark soeben beschlossen, Impfpässe ab dem 10. September 2021 nicht mehr zur Einschränkung der Bewegungsfreiheit zu verwenden. Wie Gesundheitsminister Magnus Heunicke erklärte, könnte das Ausweissystem allenfalls wieder eingeführt werden, wenn Infektionsraten „bedrohlich“ ansteigen. Dänemark hatte zu den ersten Ländern gehört, die einen digitalen Impfpasses einführten; seit April 2021 beeinträchtigt er dort das öffentliche Leben. Dagegen demonstrierten die Dänen monatelang. Es scheint, als hätten ihre hartnäckigen Proteste schließlich die gewünschte Wirkung gezeitigt. Beweist dies nicht, dass sich tyrannische Übergriffe des Staates abwenden lassen, wenn sich genügend Bürger dagegen wehren, statt vertrauensselig brav zu sein?


Gerät ein abtrünniges Land wie Dänemark oder Schweden aus dem medialen Blickfeld, kann es noch von Glück sagen. Wie Brasilien, Indien und neuerdings Florida, so blüht ihm zunächst, als apokalyptische „Corona-Hölle“ inszeniert zu werden. Erst wenn Alarmisten beim besten Willen nirgendwo mehr übereinandergestapelte Särge, überlastete Krematorien, überfüllte Friedhöfe und Krankenschwestern am Rande des Nervenzusammenbruchs ausfindig machen können, greifen sie zur „Atlantis-Masche“: Klammheimlich lässt man Widerspenstige von der Bildfläche verschwinden.

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