„Wut“ über den Qualitätsverfall des Journalismus packt den bekannten Fernsehmoderator Peter Hahne angesichts der Berichterstattung der „Gesinnungsmedien“ über den Berliner „Tag der Freiheit“.
Jahrzehntelang war er eines „der“ Gesichter des ZDF: Peter Hahne, Fernsehmoderator und Autor. Die Berliner Großdemonstration am 1. August, gegen grundgesetzwidrigen Hygieneterror, erlebte er mit. Blankes Entsetzen packt ihn angesichts der „der ganz offensichtlichen Zahlenmanipulation der Behörden“ – und darüber, wie Presse, Funk und Fernsehen dabei mitspielen. Er spricht von einem „unfassbaren Niedergang des deutschen Journalismus. „Wer gut informiert sein will, orientiert sich ohnehin längst nicht mehr an den ‚Gesinnungsmedien‘.“
„Die „Straße des 17. Juni“ war von der Siegessäule bis zum Brandenburger Tor gefüllt von Demonstranten“, so berichtet Peter Hahne. „Und zwar so dicht, dass das ja der angebliche Grund des Abbruchs war. Dazu Tausende in den Nebenstraßen oder dem angrenzenden Tiergarten. Das gleiche Foto, allein vom „17. Juni“ , wurde in den letzten Jahren so beziffert: als Fußball-Fanmeile waren es 250.000 (11. Juli 2010), beim Christopher-Street-Day (CSD 2019) über eine Million, bei Obama am 24. Juli 2008 rund 215.000 — und jetzt bei denen, die schon im Vorhinein von Medien als Rechtsextreme abgestempelt wurden, oh Wunder: 17.000 bis 20.000! Wäre ich der Papst, ich würde die zählenden Beamten der Berliner Innenbehörde sofort heilig sprechen. Das muss man angesichts der explodierenden Weltbevölkerung erst einmal hinbekommen: Hunderttausende schrumpfen zu 17.000. Ein wahrhaft epochales Wunder. Da staunen selbst angereiste Atheisten aus dem „Osten“!“
Und ein Zweites findet Peter Hahne „bemerkenswert: Rund zwei Stunden vor dem offiziellen Abbruch der Massendemonstration meldeten die Online-Dienste vieler Medien bereits den Abbruch. Auch das ein Wunder von Hellseherei, wie es sonst nur in den Wahrsage-Buden auf Kirmes oder Schützenfest zu finden ist. Wollte man die verzweifelten und vergebliche Versuche des SED-Regimes imitieren, die heranströmenden Menschenmassen noch zur Umkehr (!) zu bewegen? Wer gab die Anweisung, die Information, den Startschuss zu diesen Fake-Meldungen? Es wäre einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss im Berliner Abgeordnetenhaus wert, Licht in diese behördliche Finsternis zu bringen.“
Noch in der Nacht erreichten Peter Hahne „rund 60 Mails von Teilnehmern, hochseriöse und in ihrem beruflichen Umfeld und Wohnort angesehene und bekannte Persönlichkeiten“.
Wiederholt kritisierte Hahne die Infektionsschutzmaßnahmen in Deutschland, insbesondere das vorübergehende Verbot von Gottesdiensten; solch eine Maßnahme habe „weder die braune Diktatur, noch die rote bis 1989“ je verhängt. „Getränkemärkte haben auf, das Gotteshaus nicht“, so der studierte Theologe und Philosoph.
Seit 1985 gehörte Peter Hahne der Hauptredaktion „Aktuelles“ des ZDF an; dort arbeitete er als Co-Moderator und Redakteur des „heute-journals“ (1989–1991) und Studioredakteur der Hauptausgabe von „heute“ (1991–1999). Von 1999 bis Ende März 2010 war Hahne stellvertretender Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios in Berlin. Er moderierte das Politmagazin „Berlin direkt“. Im April 2010 wechselte er in die ZDF-Programmdirektion. Ende 2017 ging er in den Ruhestand. Von 1992 bis 2009 gehörte der studierte Theologe dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) an. Die Corona-Krise macht Hahnes ersten Bestseller, 1984 erschienen, aktueller denn je: „Die Macht der Manipulation: Über Menschen, Medien und Meinungsmacher“.
Harald Wiesendanger
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