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  • Dr. Harald Wiesendanger

Spurlos.

Noch ansteckender, noch pathogener, noch tödlicher: Viren lassen sich auch ohne Gentechnik „scharfmachen“ – so könnte SARS-CoV-2 in einem Labor in Wuhan entstanden sein.



Nicht die geringste Spur von gentechnischen Eingriffen seien im Erbgut des Covid-19-Erre­gers festzustellen – also könne er unmöglich ein Laborkonstrukt sein. Das jedenfalls versichern uns Experten wie Christian Drosten, Journalisten verbreiten es unhinterfragt. Die unmissver­ständliche Botschaft an den misstrauischen Laien lautet: Halte endlich die Klappe, vergiss deine Verschwörungs­theorien, mach dich nicht lächerlich; du hast keine Ahnung, also wirf dich vor Fachleuten in den Staub.


Ehe wir ehrfürchtig auf die Knie sinken, sollten wir auf Lernstoff zurückgreifen, der aus dem Bio-Unterricht unserer Schulzeit hoffentlich noch hängengeblieben ist. Zugegeben, selbst mit Abitur wäre Otto Normalversteher schwerlich imstande, ein virales Genom zu analysieren, geschweige denn irgendetwas Unnatürliches darin zu bemerken. Was viele von uns aus Pennälerzeiten aber durchaus in Erinnerung behalten haben dürften: Erbgut verändert sich nicht erst, wenn Menschen an ihm herum­basteln.


Dies führt uns schnurstracks zu einem Hauptargument, das Dr. Michael Antoniou, Biochemiker und Molekular­genetiker vom altehrwürdigen King´s College in London, dem vielzitierten Andersen-Artikel in Nature Medicine entgegensetzt, um den es im vorherigen Beitrag ging. Anto­niou verweist darauf, dass sich neue, hochan­stecken­de und tödliche Mutanten durchaus völlig OHNE Gentechnik erzeugen lassen. Wie?


1. Man setzt Mikroorganismen bestimmten Chemikalien oder Bestrahlungen aus, die hohe Mutationsraten verursachen, und selektiert sie dann auf gewünschte Eigenschaften.


2. Man bringt verschiedenerlei Viren zusammen, um sie zur Rekombination anzuregen - d.h. dazu, untereinander Teile ihres Genoms auszutauschen -, woraus virulentere Arten ent­stehen können.


3. Man lässt das Virus eine Reihe von Gewebe­kulturen und Versuchstieren passieren.


Letztere Methode - eine besonders gängige - trägt den umständlichen Namen "gerichtetes iteratives evolutio­näres Auswahlverfahren", kurz „GERICHTETE EVOLUTION“. Dabei züchtet man Viren beispiels­weise nacheinander in verschiedenen tierischen Gewe­ben: ein Vorgehensweise, die Impfstoffforscher routine­mäßig anwenden, um die Entwicklung eines Erregers zu beschleunigen. So wurden z.B. Fledermaus-Coronaviren, nach Entnahme aus dem Anus des Tiers, zunächst in Nieren­gewebe von Pangolinen (Schuppentieren) ver­mehrt, dann in Nierenzellen von Affen und Hirngewebe von Mäusen. „Dadurch lassen sich sechs Jahre Evolution auf wenige Tage verdichten – und sehr schnell extrem virale Formen des Virus schaffen“, erklärt der US-amerikanische Arzt Dr. Joseph Mercola. (1)

Zunächst könnten Virologen auf diese Weise eine große Anzahl zufällig mutierter Fledermaus-Coronaviren erzeu­gen, mit vielerlei Versionen jenes Proteinelements, von dem abhängt, ob und wie gut das Virus an menschliche Zellen andocken kann: der „Rezeptor-Bindungsdomäne“ (RBD) seiner Spikes. Aus all diesen Varianten wählen sie dann diejenige RBD aus, die für die beste Bindung sorgt, also am ansteckendsten ist.

Diese „Gerichtete Evolution“ ist in der Laborforschung gängige Praxis. Gegenüber „Gene Editing“, dem ziel­gerichteten Verändern von Erbgut, hat sie einen entschei­denden Vorteil: Sie erfordert nicht, die Struktur des Proteins und seinen Wirkmechanismus von vornherein genau zu kennen. Es genügt, unter zahlreichen Mutanten diejenigen zu identifizieren, die eine gewünschte Eigen­schaft aufweisen – etwa ein Enzym mit einer besonderen Reaktionsweise. Haben die Autoren des Nature Medi­cine-Artikels etwa noch nie von diesem Verfahren gehört? Eher scheint es so, als ob sie absichtlich darüber schweigen. Immerhin erhielt seine Erfinderin, die US-Bio­chemikerin Frances Arnold, dafür 2018 den Nobel­preis für Chemie. (2)

Um auf diesen offenkundigen Lapsus hinzuweisen, wandte sich Dr. Antoniou an die Redaktion von Nature Medicine. Seine Stellungnahme zum Andersen-Beitrag trug den Titel: "SARS-CoV-2 könnte durch Labormani­pu­lation erzeugt worden sein". Doch das Magazin wie­ger­te sich, sie zu veröffentlichen – unter dem lächerli­chen Vorwand, dass sie „das Verständnis des Original­artikels weder fördert noch klärt". Ein wissenschaftliches Argument anzuführen, um Antonious Einwände zu wider­legen, erachtete die Redaktion offenbar für über­flüssig. (3)

Ein weiteres biotechnisches Verfahren, das im manipu­lierten Genom keinerlei Eingriffsspuren hinterlässt, fand der US-Infektiologe Prof. Richard Ebright in einem Studienbericht des Wuhan-Instituts aus dem Jahr 2017 beschrieben. (4) Shi Zhengli und 15 weitere WIV-Kollegen berichten darin über ihre Arbeit an „drei neu identi­fizierten SARSr-CoVs mit unterschiedlichen S-Protein-Sequenzen“, die „alle in der Lage sind, humanes ACE2 als Rezeptor zu verwenden“. Dabei, so die Studien­autoren wörtlich, „verwendeten wir schimäre Viren, bei denen das WIV1-Rückgrat durch das S-Gen der neu identifizierten SARSr-CoVs ersetzt wurde“. Hierzu, so Prof. Ebright (5), setzten sie unter anderem die Methode der NAHTLOSEN LIGATIONein. Sie ermöglicht es – daher der Name -, mehrere Gensequenzen miteinander zu verknüpfen, ohne „Narben“ zu hinterlassen. (Biotechni­ker sprechen auch von „Seamless Cloning“). (6)


Auf eine dritte Möglichkeit, SARS-CoV-2 in einem Labor zu entwickeln – OHNE jeglichen Einsatz von Gen­technik - , weist Nikolai Petrovsky hin, ein Forscher am College of Medicine and Public Health der Flinders Univer­si­ty in Südaustralien: (7) Coronaviren lassen sich in Labor­schalen mit Zellen kultivieren, die den mensch­lichen ACE2-Rezeptor aufweisen. Im Laufe der Zeit wird das Virus spontan vielerlei genetische Mutationen durch­laufen. Die meisten werden nichts Auffälliges bewirken. Doch vereinzelt werden sie zu Anpassungen führen, die es dem Erreger ermöglichen, effizient an diese Rezep­toren zu binden – und diese Effizienz weiter erhöhen. „Solche Experimente führen schließlich zu einem Virus, das beim Menschen hochvirulent ist – und sich dabei sich so stark von dem ursprünglichen Fledermausvirus unterscheidet, dass es ihm kaum noch ähnelt", erklärt Petrovsky. "Da die Mutationen zufällig durch Selektion erworben werden, gibt es keine Signatur einer gentechni­schen Manipulation. Trotzdem handelt es sich immer noch eindeutig um ein Virus, das durch menschliche Eingriffe entstand.“ Mit ihm könnte sich ein WIV-Mitarbeiter infiziert haben, der daraufhin den nahe­gelegenen Tiermarkt besuchte, aber auch andere Orte der Stadt. (Dies würde erklären, warum sich bei drei der vier registrierten Erstinfizierten keinerlei Bezug zum Huanan-Markt feststellen ließ. (8) Oder kontaminierte Abfälle wurden schlampig entsorgt.


Allerdings führt die Methode, die Petrovsky erwägt, nur vergleichsweise langsam zum Ziel. Sie zwingt zum Abwarten, bis die Natur die gewünschten Mutationen von alleine hervorgebracht hat. Da spart Gentechnik viel Zeit, denn sie beschleunigt den Prozess enorm: Mit ihr lässt sich rasch eine große Anzahl zufälliger Mutationen generieren, die man dann mittels „Gezielter Evolution“ für das gewünschte Ergebnis auswählen kann. Also ist Gentechnik bei weitem der effizienteste Weg, um neu­artige Krankmacher im Labor zu erzeugen.


Die „10 Passagen bei Frettchen“ – sonderbares Déjà-vu


Besonders gefährlich macht SARS-CoV-2 unter anderem sein besonderer Übertragungsweg. Dieses Virus verbrei­tet sich in erster Linie nicht über Kontakt, Schmier­in­fektion oder den Austausch von Körperflüssigkeiten, son­dern hauptsächlich über Aerosole: winzigste Schwebe­teilchen, kleiner als fünf bis zehn Mikrometer im Durch­messer. So erreicht es seine Wirte über die Luft, auch durch handelsübliche Gesichtsmasken hindurch, die viel zu grobmaschig sind, um es zurückzuhalten.


Dies macht SARS-CoV-2 besonders ansteckend. Infi­zierte stoßen die Erreger, die sie mit sich herumtragen, nicht bloß mit größeren Tröpfchen beim Husten und Niesen aus, sondern entlassen sie in die Umgebung bereits mit dem feinen Luftstrom, der ihnen entweicht, wenn sie ausatmen, sprechen, lachen, singen, gähnen. In Innenräumen hält sich das Virus auf diese Weise bis zu mehreren Stunden in der Luft.


Daran erweist sich, nebenbei bemerkt, der Irrsinn von staatlichen Quarantänemaßnahmen, die uns in Corona­zeiten wochenlang davon abhielten, an die frische Luft zu gehen, und in unser Zuhause einsperrten, mit Infizierten als Mithäftlingen. Und es erklärt viele merkwürdige Infektionsereignisse: So trafen sich am 18. März im US-Bundesstaat Washington 61 Menschen zu einer Chor­probe – ein einziger von ihnen war an Covid-19 erkrankt. Nach der Probe hatten sich 33 sicher infiziert, 20 weitere wahrscheinlich; drei mussten ins Krankenhaus eingelie­fert werden, zwei starben. (9) Zu Corona-Ausbrüchen, die weiterhin für Schlagzeilen sorgen, kommt es durchweg, wenn eine größere Ansammlung von Menschen längere Zeit in geschlossenen Räumen dieselbe Luft einatmet, sei es in Restaurants, wie im ostfriesischen Leer, sei es in Schlachthöfen wie in Groenlo nahe der deutsch-nieder­ländischen Grenze, sei es in Flüchtlingsheimen wie in Regensburg, sei es in einer Shisha-Bar wie soeben in Göttingen. Daher könnten sich unter 100 Gästen einer Kneipe oder Diskothek mehr Menschen anstecken als unter Tausenden, die an einer Demonstration teilnehmen, ein Straßenfest besuchen oder nebeneinander im Sport­stadion sitzen.


Wer sich ein gutes Gedächtnis für Highlights der jüngeren Wissenschaftsgeschichte bewahrt hat, der stutzt beim Stichwort „Aerosole“ unwillkürlich. Ihm fallen die „10 Passagen bei Frettchen“ ein. Sie stehen für ein bez­eich­nendes Kapitel moderner Virenforschung – manche finden es glorreich, andere erschaudern dabei. Beige­tragen haben es 2011/12 der Virologe Ron Fouchier vom Erasmus Medical Center in Rotterdam sowie sein Fach­kollege Yoshihiro Kawaoka von der Universität Wiscon­sin. Beide forschten am Influenzavirus H5N1, dem Erreger der Vogelgrippe. Ihm setzten sie Frettchen aus. Dabei gelang es Fouchier und Kawaoka, die Mutations­rate des Virus deutlich zu erhöhen – nicht durch gen­technische Eingriffe, sondern mittels einer „SERIEL­LEN PASSAGE“: Wiederholt übertrugen sie das Virus von einem Tier auf ein anderes. Bloß fünf Mutationen, so zeigte sich, reichen aus, um H5N1 zu befähigen, sich auf dem Luftweg von einem Frettchen zum anderen zu über­tragen; dabei behält es seine Letalität bei, bleibt also genauso tödlich wie vorher.


Nach der zehnten derartigen Passage verbreiteten sich die Viren „aviar“ - und befielen Frettchen in benachbarten Käfigen, die alsbald verendeten. (10)


Auch in diesem Fall fanden keinerlei technische Manipu­la­tionen am Erbgut statt, die Signaturen hinterlassen konnten. Trotzdem ging es auch hier um einen gezielt herbeigeführten „Funktionsgewinn“: Ein ohnehin hoch­ansteckendes, pathogenes Virus sollte noch aggressiver werden, und dies haben die zwei Forscher mittels wiederholter Übertragung eindrucksvoll hingekriegt. Dass es auch im Wuhan-Institut seit langem darum ging, Coronaviren noch „virulenter“ zu machen, steht außer Frage. Fouchiers und Kawaokas Vorgehensweise nach­zuahmen, um Coronaviren unauffällig auf aerogene An­steckung zu trimmen, lag dann nahe.


Wozu das Versteckspiel?


Warum geben sich die Meinungsführer der Virolo­genzunft allergrößte Mühe, jede Spekulation darüber, ob SARS-CoV-2 gentechnisch verändert worden sein könn­te, schroff zu unterbinden? Weshalb sollen politisch Ver­antwortliche, Medien, die breite Öffentlichkeit gar nicht erst auf die Idee kommen, das Virus sei unnatürlich entstanden?


Was Virologen fürchten, ist eine Gegenreaktion der Pandemieopfer auf solche Forschungen. Wer möglichst viel „Freiheit der Wissenschaft“ will, um Viren im Labor nach Herzenslust untersuchen und manipulieren zu kön­nen, der wird alles dafür tun, dass seine Forschungs­arbeit nicht wegen Besorgnissen der Öffentlichkeit einge­schränkt wird. Zurecht befürchtet er, dass schon der Hauch eines ungeheuerlichen Verdachts, seinesgleichen habe eine weltweite Pandemie mit Hunderttausenden von Toten und einem wirtschaftlichen Billionenschaden zu verantworten, dem allgemeinen Ansehen der Biotech­nologie schaden, zu strengeren Regulierungen sowie zum Verlust von Fördermitteln und Arbeitsplätzen führen könnte. Falls die Vermutung, dass SARS-CoV-2 ein Labor­produkt ist, an Boden gewinnt und Regierungen, Behörden, Medien, Investoren verschreckt, so droht BioTech nicht bloß ein beispielloser Imageschaden, sondern auch ein finanzielles Deaster ohnegleichen, ähn­lich wie der Atomindustrie nach Tschernobyl und Fuku­shima.


„Offenkundige Interessenkonflikte“ bei Wissenschaft­lern, welche die dringend erforderliche Debatte über die Herkunft des Virus blockieren, stellt der Biologe Jona­than J. Couey fest, Assistenzprofessor an der Universität von Pittsburgh. „Bei diesen Dementis handelt es sich nicht um echte wissenschaftliche Argumente, sondern um rhetorische Pseudo-Widerlegungen von Leuten, die aufs engste mit den Finanziers dieser Forschungsrichtung verbandelt sind.“ (11)

Die behauptete Widerlegung von Verschwörungstheo­rien, die den Ursprung des Covid-19-Erregers betreffen, misslingt im übrigen noch aus einem weiteren, schier un­fassbaren Grund: Bei dem angeblich natürlichen engsten Verwandten von SARS-CoV-2, dem RaTG13-Fleder­maus­virus, dürfte es sich um eine dreiste Erfindung handeln. Außerhalb des Wuhan-Instituts hat kein Viro­loge es jemals zu Gesicht bekommen, auch Drosten nicht. Es existiert nämlich wohl bloß als Buchstaben­folge, die erst Anfang dieses Jahres, nach Ausbruch der Pandemie, von einem chinesischen Rechner aus in eine öffentliche Datenbank hochgeladen wurde – SIEBEN JAHRE NACH seiner angeblichen Entdeckung. Weit und breit gibt es keinen Beweis für seine Existenz, abgesehen von dieser genetischen Sequenz. Vieles spricht dafür, dass es sich um eine Fälschung handelt, unter Einsatz hoher krimineller Energie. Wozu? Um Spuren zu verwi­schen. Die Hauptverdächtige: Chinas „Batwoman“ Shi Zhengli, die gefeierte Spitzenforscherin des Virologi­schen Instituts in Wuhan. Dazu mehr im nächsten Kapitel.


(Harald Wiesendanger)


Dieser Artikel erschien am 3. Juni 2020 bei Facebook, als Teil 8 einer Serie über die Ursprünge der Corona-Pandemie. Darin begründete ich den Verdacht: SARS-CoV-2 ist nicht natürlich entstanden, es stammt aus einem Labor. Mächtige Interessengruppen versuchen uns darüber hinwegzutäuschen.

Daraufhin schlug Facebooks Zensur zu: Angeblich verstieß die Serie gegen "Gemeinschaftsstandards". Wie von Geisterhand verschwanden einzelne Folgen aus fast allen Gruppen, deren Admins sie bereits angenommen hatten. Die Reichweite meiner Beiträge wurde um 90 % abgesenkt, selbst meine Abonnenten erreichte ich kaum noch.

Also habe ich daraus ein Buch gemacht, mit dem Titel Corona-Rätsel. Infos/Bestellung hier. Anmerkungen

10 https://www.nature.com/news/second-mutant-flu-paper-published-1.10875; https://www.nature.com/news/the-risks-and-benefits-of-publishing-mutant-flu-studies-1.10138; Ron Fouchier: "Airborne Transmission of Influenza A/H5N1 Virus Between Ferrets", Science, Juni 2012; Kawaoka: „Experimental adaptation of an influenza H5 HA confers respiratory droplet transmission to a reassortant H5 HA/H1N1 virus in ferrets“, Nature 486, 2.5.2012, S. 420-428, https://www.nature.com/articles/nature10831

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