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  • Dr. Harald Wiesendanger

Die Nutznießer.

Eine Pandemie spielt fünf Interessengruppen in die Karten - ein gefährlicher Anreiz, die Katastrophe künstlich auszulösen.



Wem nützt eine Pandemie? Auf den ersten Blick mutet die Frage absurd an. Verlieren nicht alle? Die Wirtschaft crasht, Arbeits­plätze gehen verloren, Steuereinnahmen brechen weg. Nicht nur einzelne Unternehmen, ganze Branchen gehen unter. Kaufkraft und Konsumfreude schwinden. Banken kriseln, weil insolvente Schuldner ihre Kredite nicht mehr bedienen. Wäre ein wahrhaftiger „Killerkeim“ unter­wegs, zu dem Bangemacher das ve­r­gleichs­weise harmlose Coronavirus SARS-CoV-2 aufge­blasen haben, so ließe er schlimmstenfalls niemanden mehr übrig, der noch Produkte kaufen und Dienstleistun­gen in Anspruch nehmen würde; niemanden mehr, den irgendwer noch beherrschen, unterdrücken, ausbeuten, verführen könnte.


Und müsste nicht jeder erdenkliche Profiteur darauf gefasst sein, dass ihn die Seuche selber dahinrafft, samt seinen Liebsten?


Solche Einwände gelten für die großen Pandemien der Vergangenheit: etwa für die Antoninische Pest, die ver­mutlich ein Pockenvirus auslöste; im Römischen Reich des zweiten Jahrhunderts nach Christus wütete sie 15 Jahre lang und forderte fünf Millionen Opfer. Der Schwar­ze Tod raffte Mitte des 14. Jahrhunderts allein in Europa rund 25 Millionen dahin, ein Drittel der damali­gen Bevölkerung. Die Pest-Pandemie ab 1896 füllte 12 Millionen Gräber. (1) All diese Plagen hatten eines gemein­sam: Sie kamen über die Menschheit wie Naturkatastro­phen, völlig unberechenbar in ihrem Ausbruch, ihrem Verlauf, ihren Folgen – einer Strafe Gottes gleich, wofür man sie seinerzeit auch hielt.


Moderne Biotechnologie eröffnet insofern ganz neue Hori­zonte. In mehreren hundert Laboratorien arbeiten heutzutage Zehntausende von brillanten Wissenschaftlern daran, einige der gefürchtetsten Krankheitserreger aller Zeiten „virulenter“ zu machen: noch ansteckender, noch robuster, noch üblere Symptome auslösend, noch töd­licher. Synthetische Biologie ermöglicht es sogar, aus der Retorte völlig neuartige Erreger zu designen. „Die Gen­tech­no­logie könnte in Zukunft zur Entwicklung von Krankheitserregern mit einzigartigen, unvorhersagbaren Eigenschaften führen“, so sagten das US-amerikanische Institute of Medicine sowie der Nationale Forschungsrat schon im Februar 2006 in einem gemeinsamen Bericht voraus. (2)

Längst hat sich diese Prognose bewahrheitet. Überall auf der Welt laufen in diesem Augenblick Tausende von Labor­tests und Experimenten, Analysen und Computer­simu­lationen, die jeden Aspekt eines Erregers durch­schau­bar und vorhersehbar machen: Was richtet er wie rasch in welchen Organismen an? Was bewirkt er insbe­son­dere beim Menschen? Wie reagiert unser Immunsy­stem auf ihn, wie könnte er es umgehen? Wie schnell würde er sich verbreiten? Wie viele Infizierte würde er zu welchem Prozentsatz akut und chronisch krank machen? Wie viele Betroffene blieben arbeitsfähig, wie viele wür­den pflegebedürftig? Wie viele müssten intensivmedizi­nisch versorgt werden? Welchen Bevölkerungsanteil könn­te der Keim innerhalb welches Zeitraums umbrin­gen? Welche Risikogruppen wären am gefährdetsten? Welche Art von Arzneimitteln würden sie benötigen?


Falls derartige Forschung offiziell stattfindet, um neue Medikamente und Impfstoffe zu entwickeln, so lassen sich die vielversprechendsten Laborkreationen nicht nur im Reagenzglas testen, in Gewebekulturen und an Ver­suchstieren aller Art, sondern auch in klinischen Studien. Dafür Versuchspersonen beizubringen, dürfte kein Pro­blem sein. Sage und schreibe 28.280 Interessenten aus 102 Ländern trugen sich bis Mitte Juni 2020 auf der Registrierungsseite einer Aktion namens „1 Day Sooner“ der Uni Harvard ein, die Probanden sucht, die sich frei­willig infizieren lassen. (3) Bei den meisten handelt es sich anscheinend um junge Idealisten, die sich im Dienst der Seuchenbekämpfung dem unkalkulierbaren Risiko aus­set­zen wollen. (4) Erst recht wären in der dritten Welt, unter Milliarden von Bettelarmen und Hungernden, mühelos ganze Heerscharen von Versuchspersonen aufzutreiben, die für ein paar Cent beinahe jedes Risiko einzugehen bereit sind. Und was scheren in Fernost oder Afrika irgend­welche fernen Aufsichtsbehörden und Ethik­komi­tees in New York, London oder Paris? Auch insofern herrscht zu Beginn des dritten Jahrtausends nach Christus eine schier grenzenlose „Freiheit der Wissenschaft“.


Aus der nächsten Seuche würde somit ein weitgehend planbares Großprojekt.


Die Drahtzieher hinter einem solchen Vorhaben könnten durchaus sicherstellen, dass sie selbst und alle, die ihnen noch von Nutzen sein sollen, verschont bleiben. Be­stimmt wären sie die ersten – und je nach Projektzielen wo­möglich die einzigen -, denen ein heimlich entwickel­ter und erprobter Impfstoff zugute käme.


Aber schließen die streng überwachten Anforderungen an biologische Hochsicherheitseinrichtungen nicht garantiert aus, dass solche Erreger jemals ins Freie gelangen? Wer sich mit dieser Illusion beruhigt, ignoriert die lange Grusel­geschichte von folgenschweren Laborpannen, die seit Jahrzehnten unter infizierten Mitarbeitern, aber auch unter Außenstehenden immer wieder zu Infektionen und Toten geführt haben. (Ich erinnere an die Horrorchronik im Artikel "Die Uhr tickt".)


Vermutlich ereigneten sich alle bisherigen Biounfälle aus Versehen. Aber muss das so bleiben?


Wer ernsthaft da­mit rechnet, von der Freisetzung eines biotechnisch maß­geschneiderten Erregers mit gründlichst erforschten Funktionen zu profitieren, der hätte die Wahl zwischen vieler­lei Möglichkeiten, ihn nach draußen zu schaffen. Dazu genügt ein einziger bestochener Labor­mitarbeiter, eine eingeschleuste Reinigungskraft, ein angeheuerter Tech­niker für Wartungen und Reparaturen, ein professio­nel­ler Dieb. Oder ein kooperativer Virologe anderswo, der sich eine Probe zusenden lässt. Notfalls täte es auch ein gezielter Bombenanschlag auf den Bio­reaktor; oder Sabotage an Abluft- und Abwasserfiltern, an Dekontami­na­ti­ons­technik, an Schutzanzügen. Oder man lässt den Keim von vornherein in eigener Regie produzieren: Streitkräfte, Geheimdienste, Industrien verfügen ohne weiteres über die finanziellen Mittel, ein BSL-3- bis 4-Labor aufzubauen und qualifiziertes Personal anzuheu­ern. Militärs in mehreren Dutzend Ländern betreiben solche Einrichtungen in eigener Regie, Pharmariesen wie Novo Nordisk und Wyeth ebenfalls.


Wem würde eine künstlich erzeugte Seuche so vortreff­lich in die Karten spielen, dass er es wagen könnte, sie tatsächlich auszulösen? Wer wäre skrupellos genug da­für? Dafür kommen fünf Gruppen in Betracht.


Tödliche Erreger für Terroristen


Hocherfreut beobachten Terroristen, dass ein Corona­virus, obwohl es weitaus weniger schlimm wütete als an­fangs befürchtet, allein in den USA binnen eines Viertel­jahrs über 200.000 Opfer forderte. Auch wenn diese Zahl bei weitem zu hoch gegriffen sein mag, weil sie undiffe­ren­ziert Todesfälle mit nachgewiesenem Virus und wegen ihm umfasst, übertrifft sie doch bei weitem die bislang erfolgreichste Terrorattacke aller Zeiten, die An­schlä­ge vom 11. September 2001 auf die Zwillingstürme des World Trade Center – diese führten „nur“ zu knapp 3000 Toten und 25.000 Verletzen.


Was schert es Selbstmordattentäter, wenn sie in Allahs Namen den Planeten leerfegen? Zumindest wäre er dann frei von allen Gottlosen und sonstigen Marionetten des Satans. Dem unerschrockenen Täter winkt das Paradies, wo ihn mindestens 99 Jungfrauen verwöhnen – und alle wahrhaft Gläubigen verehren, die ihn wohl oder übel dorthin zu begleiten haben.


Einen geeigneten Erreger muss der zu allem entschlos­sene Terrorist des 21. Jahrhunderts nicht erst aus streng­stens bewachten Anlagen stehlen. Es genügen ein eige­nes, gut ausgestattetes Labor, topqualifizierte Gesin­nungs­genossen und ein Internetanschluss. Bereits im Jahr 2002 gelang es einer Forschergruppe der Universität Sto­ny Brook in New York, ein funktionsfähiges Polio-Virus künstlich herzustellen – als Vorlage diente ihr die ins Inter­net gestellte Gensequenz, als Bausteine bestellten sie von kommerziellen Anbietern per Post Oligonucleotide, maschinell synthetisierte DNA-Moleküle, bis zu 140 Basen­paare lang. Das genügte, um das erste synthetische Virus der Erdgeschichte in die Welt zu setzen. (5) Damals warnte der Studienleiter Eckard Wimmer, der biotechno­lo­gi­sche Fortschritt werde es binnen 15 Jahren ermögli­chen, auch das tödliche Pockenvirus zu synthetisieren.


Die Wirklichkeit überholte seine Prognose: Seit Dezember 2004 gibt es DNA-Synthese-Maschinen, mit denen sich die rund 186.000 Basen der Pockenviren in 13 Durchläufen herstellen lassen. Die Vorstellung, dass Ter­ro­­ri­sten sich derartige Spitzentechnologie beschaffen könnten, sorgt für Alpträume. „Die biomedizinische Forschungsgemeinde ist diesem brisanten Thema bislang in erster Linie ausgewichen“, stellt der Biowaffenexperte Mark Williams in der Zeitschrift Technology Review fest. (6) „Vorsicht, Verleugnung und mangelndes Wissen über biologische Kriegsführung scheinen dafür zu glei­chen Teilen verantwortlich zu sein.“ (7)

Wie real die Bedrohung ist, führte jedem, der sehen will, bereits in den neunziger Jahren die japanische Endzeit-Sekte Aum Shinrikyo vor Augen. Im Sommer 1993 ver­suchte sie, ein flüssiges Präparat mit Anthrax-Sporen von einem Hochhaus in Tokio aus zu versprühen. (8)

Sich in den Besitz von Massenvernichtungswaffen zu bringen, hatte Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden 1998 zur „religiösen Pflicht“ erklärt. (9) Auf einer Computerfestplat­te von Muhammad Atif, dem einstigen Mastermind von Bin Ladens „Militärkomitee“, wurden Hinweise auf ein bio­logisches Waffenprogramm namens „al-Zabadi“ („Jog­­hurt“) entdeckt. Gemeinsam mit Ayman al-Zawahi­ri, Bin Ladens rechter Hand, startete Atif es im Mai 1999, nachdem die beiden eingehend Fachliteratur über Bio­waffen studiert hatten. (10) In einer E-Mail an Atif hatte al-Zawahiri einen Monat zuvor „eine Vielzahl wichtiger Tatsachen“ betont: „Sie lassen sich auf einfache Weise mit leicht verfügbaren Materialien herstellen. Ihre Zerstö­rungs­kraft ist nicht geringer als jene von Nuklearwaffen. Ein Angriff mit einem Krankheitserreger wird erst meh­re­re Tage später entdeckt, wenn er bereits zu zahlreichen Opfern geführt hat. Ihn abzuwehren, ist äußerst schwie­rig. (…) Nach einem Spezialisten Ausschau zu halten, ist der schnellste, sicherste und billigste Weg.“ (11)

In An­hängen mailte al-Zawahiri Artikel aus den Fach­zeit­schrif­ten Science, Journal of Immunology und New Eng­land Journal of Medicine, wie auch einzelne Ab­schnitte aus einschlägigen Sachbüchern wie Tomorrow’s Wea­pons, Peace or Pestilence and Chemical Warfare. Allein schon diese Literaturliste räumt mit dem Klischee auf, bei Terroristen handle es sich ausnahmslos um blind­wüti­ge Dummköpfe. Unter ihnen finden sich hoch­intelligente Eiferer mit Hochschulabschluss, die unser­eins mit ähn­lich kaltblütigem Kalkül umbringen würden, wie es die Generäle eines feindlichen Staates im Kriegs­fall täten.


Viel weiter fortgeschritten, als Geheimdienste ursprüng­lich annahmen (12), waren schon kurz nach der Jahrtausend­wende al-Qaidas Vorbereitungen eines Anschlags mit dem Milzbranderreger Anthrax. Nahe Kandahar in Paki­stan baute die Terrororganisation an einem Biolabor. (13) Dabei war ihr in den neunziger Jahren der Mikrobiologe Abdul Rauf Ahmed behilflich, der im pakistanischen Rat für wissenschaftliche und industrielle Forschung (PCSIR) arbeitete. Für al-Qaida nahm er in Europa an einer Kon­fe­renz über BioDefense teil und besuchte ein britisches Biolabor der zweithöchsten Sicherheitsstufe. (14) In einem Brief riet Rauf dazu, al-Qaidas Aktivitäten zu vertuschen, indem man eine Stiftung, ein Privatunternehmen, ein Lehr­institut oder eine medizinische Forschungsein­rich­tung gründet. (15)

Biologischer Erstschlag: für Militärs weiterhin eine ernsthafte Option


Wie hätte Hitler das Deutsche Reich zur Deutschen Erde weiterentwickeln können? Für biologische Kriegsführung begann er sich 1940 zu erwärmen, nachdem deutsche Trup­pen bei ihrem Einmarsch in Paris ein Labor für biologische Kriegsführung entdeckten, in dem schon seit knapp zwei Jahrzehnten an biologischen Waffen ge­forscht wurde; nun übernahm es eine deutsche For­schungs­einheit unter Leitung des Bakteriologen Heinrich Kliewe. Die nach ihm beteiligte „Abteilung Kliewe“ be­fasste sich unter anderem mit Milzbrand- und Pest­erregern. (16) Zwei Jahre später beauftragten die Nazis den Arzt Friedrich Ludwig Kurt Blome damit, in Nesselstedt bei Posen ein „Zentralinstitut für Krebsforschung“ auf­zubauen; von Beginn bereitete es insgeheim eine biologi­sche Kriegsführung vor. (17) Impfstoffe ließ Blome häufig an KZ-Häftlingen testen.


Insbesondere SS-Führer Hein­rich Himmler befürwortete B-Waffen leidenschaftlich; so unterstützte er beispiels­wie­se einen Vorschlag Kliewes, Lebensmittel, die unge­kocht gegessen werden, mit Bak­te­rien zu verseuchen.


Für skrupellose Größenwahnsinnige wären diese unfer­tigen Projekte ausbaufähig gewesen. Hätte Hitler davor zurückgeschreckt, feindliche Nationen mittels viralem Massenmord in die Knie zu zwingen – und mit einem vorab produzierten Impfstoff ausschließlich die reinrassi­gen Arier zu schützen?


Die Corona-Krise ermutigt aggressive Regimes. Bei­spiels­weise im Nahen Osten: Israel „auszuradieren“, ist wiederholt bekräftigtes Ziel der iranischen Staatsführung. Statt Raketen mit konventionellen Sprengköpfen abzu­feu­ern, könnten die Mullahs sie mit Kapseln voller töd­licher Viren bestücken. Oder sie zerstören eines von Israels BSL-4-Laboren.

Ein halbes Jahrhundert nach der feierlich verabschiedeten Genfer Biowaffenkonvention lassen Militärs rund um den Globus weiterhin an rund 200 potentiell kriegs­fähigen Erregern, Toxinen und biologischen Agenzien forschen. Denn herzustellen sind sie erheblich leichter als atomare oder chemische Waffen; Hunderte Technologien lassen sich dazu nutzen. (18) Zwölf B-Kampfstoffe, das berüchtigte „dreckige Dutzend“, erachtet die US-Seu­chen­schutzbehörde CDC als besonders geeignet, weil sie sich leicht verbreiten, einfach übertragen und un­schlag­bar tödlich sind: von Pocken über Pest und Milzbrand bis Ebola. (19)

„Wir leben in einer verrückten Welt“, beklagt der russi­sche Mediziner und Mikrobiologe Kanatzhan Alibekov, der jahrelang das streng geheime sowjetische Bio­waffen­programm leitete, ehe er 1992 in die USA floh. „Wenn die Menschen etwas nicht verstehen, dann glauben sie, es existiere gar nicht. Diese Waffen gibt es aber doch schon heute - sogar in der Dritten Welt. Viele europäische Regierungen tun jedoch nichts, um die Realität dieser Waf­fen zu verstehen, und unternehmen nichts, um sich vor ihnen zu schützen. Sie verhalten sich wie kleine Kinder. Sie verstecken sich einfach und denken gar nicht daran, wie bedroht wir durch biologische Waffen sind.“ (20)

Die Pandemie als Türöffner für totalitäre Regimes


Das neue Paradigma kam überfallartig über uns, mit unwiderstehlicher Wucht, in historisch beispielloser Geschwindigkeit. Binnen weniger Wochen gestaltete es die Weltgesellschaft in einer Weise um, von der selbst die größenwahnsinnigsten Faschisten des 20. Jahr­hun­derts bloß träumen konnten. Wie selbstverständlich legte es unsere demokratische Grundordnung auf Eis, beraubte es uns grundlegender, von unserer Verfassung garantier­ter Rechte. In nie dagewesenem Maße griff es selbst in unsere intimsten Beziehungen ein. Von allen sozialen Gruppen, denen wir zugehören, schnitt es uns zeitweilig ab. Es sperrte uns zu Hause ein. Es hinderte uns daran, unserer Arbeit nachzugehen. Die Heime unserer Eltern und Großeltern verwandelte es in Gefängnisse; wegge­sperrt in Einzelhaft, durften sie keinen Fuß mehr vor die Tür setzen – und nicht einmal mehr ihre Kinder sehen, es sei denn unmittelbar vor dem letzten Atemzug. Das öffent­liche Leben erstarrte. Ausgangssperren, Versamm­lungs- und Demonstrationsverbote machten gemeinsa­men Protest unmöglich.


Das neue Paradigma, dem sich alle sonstigen Anliegen, Ziele und Rechte kompromisslos unterzuordnen haben, heißt „Infektionsschutz“ – in einer grotesk über­dehnten Neudefinition dieses Begriffs. Immer schon gab es Grippe­winter, die mehr als sonst Hygiene und Ab­stand, Vorsicht und Rücksichtnahme verlangten. Ob und in welchem Maße all dies erforderlich war, richtete sich allerdings nach einer greifbaren Gefahr: Wie viele Men­schen erkranken tatsächlich? Wie schwer wiegen die Sym­ptome? Wie viele Infizierte müssen deswegen zum Arzt, wie viele ins Krankenhaus, wie viele dort auf die Intensivstation? Wie viele sterben?


Demnach hätte uns das grassierende SARS-CoV-2 kaum ärger beunruhigen müssen als eine starke Influenzawelle. Doch die Corona-Krise schob all diese Maßstäbe kurzer­hand beiseite. Stattdessen malte sie uns ein neuartiges, himmelweit über harten klinischen Tatsachen schweben­des Bedrohungsszenario an die Wand: eines, das vom worst case ausgeht, vom maximalen Risiko, von schlimmst­­möglichen hypothetischen Entwicklungen, dem höchsten denkbaren Kulminationspunkt irgend­welcher fiktiver Kurven. Zwar drehen Intensivmediziner in unseren Kliniken eher Däumchen – aber unser Gesund­­heitswesen könnte durchaus noch überlastet werden. Zwar ist weit und breit keine „Welle“ in Sicht – aber bestimmt kommt sie noch, gefolgt von einer zweiten und dritten. Zwar sterben kaum mehr Leute als in Ver­gleichs­monaten früherer Jahre – aber es könnte noch Hunderttausende Tote geben, wenn nicht Millionen.


Die einzigen handfesten Daten, die den Schwarzmalern dafür zur Verfügung stehen, ergeben sich aus der An­zahl der Infektionen, festgestellt mittels unzuverlässiger, nie validierter Testverfahren. Eine Ansteckung ist keine Er­kran­kung. Trotzdem reichte diese kümmerliche Daten­basis aus, um die Logik des größtmöglichen Übels zum Grundprinzip politischer Rationalität und sozialer Teil­habe zu machen. Der Notstand ist real, nicht erst indem er eintritt, sondern weil es Fakt ist, dass er eintreten könnte. Eine Infektion könnte Schreckliches anrichten, wenn nicht bei dir und mir, so doch bei gewissen Risiko­gruppen, die des maximalen Schutzes durch uns alle bedürfen. Daraus erwächst eine Gemeinwohlorientierung der Superlative. Uns allen verlangt sie ab, Altruismus unter Beweis zu stellen, indem wir auferlegten Pflichten nachkommen, jederzeit und überall. „Wir müssen mitein­ander und aufeinander aufpassen“, ermahnt uns der Gesund­heitsminister. (21) Zu einem kollektiven „Kraftakt“, der „täglich Menschenleben rettet“, ruft uns der Bundes­präsident auf. (22) Eine „historische Aufgabe“ gelte es für uns „gemeinsam zu bewältigen“, schärft uns die Kanzle­rin ein. (23) Wer könnte sich da noch verweigern?


Mit jedem anderen „Was-wäre-wenn“-Gedankenspiel würden sich politisch Verantwortliche der Lächerlichkeit preisgeben – und zügig um Kopf und Kragen reden. Doch sobald es um Gesundheit geht, um Leib und Leben jedes einzelnen Bürgers und seiner Liebsten, enden Logik und empirische Vernunft. Da werden Urängste wach. Ihnen genügen geringste Anlässe, um in uns auf­zukeimen, quälende Emotionen hervorzurufen, schreck­lichste Vorstellungen heraufzubeschwören. Mindestens auf das Allerschlimmste machen sie gefasst. Entspre­chend groß ist das Bedürfnis nach Schutz, die Sehnsucht nach dem Retter – und die Bereitschaft, sich ihm zu unterwerfen, falls er glaubhaft versichert, er wende das Grauen ab und bringe das Heil, die Erlösung.


Darauf beruht der grandiose Erfolg des neuen Para­digmas, seine unwiderstehliche Kraft. (24) Geradezu pro­phetisch sagte seinen Triumph der französische Histo­riker Patrick Zylberman bereits 2013 voraus: (25) Größt­mög­liche Sicherheit in Gesundheitsfragen, in politischen Kalkülen zuvor ein Randthema, entwickelt sich zu einem wesentlichen Bestandteil staatlicher und internationaler Strategien. Um so viel Sicherheit herzustellen, etabliert sich ein Gesundheitsterror-Regime, das Widerrede, erst recht tätigen Widerstand verhindert, indem es sie als Ver­rat am Gemeinwohl anprangert. Sich dem Diktat zu unterwerfen und Freiheitsbeschränkungen hinzunehmen, anstatt politisch aktiv zu werden, Rechte einzufordern und Verfassungsbrüche anzuprangern, wird zur edelsten Form der Bürgerbeteiligung.


Wie überfallartig sich dieses neue Paradigma durchsetzte, ungeachtet einer eher harmlosen Corona-Pandemie, ver­mittelt uns einen milden Vorgeschmack darauf, welch un­er­bitt­liche Hygienediktatur uns blüht, sobald irgend­wann ein echter Killerkeim unterwegs ist. Egal wann die momentane Krise offiziell für beendet erklärt wird, ob noch 2020 oder erst im kommenden Jahr: Sie kann jederzeit wiederkehren.


Wenn das geschieht, könnte sie von Dauer sein, mit ihr all jene Ungeheuerlichkeiten, deren Zeitzeugen wir gerade werden. Abgenickt von der parlamentarischen Opposition, hingenommen von Gerichten, wohlwollend begleitet von Massenmedien, begrüßt von 95 Prozent der verängstigten Bevölkerung, ist binnen weniger Wochen ein Überwachungsstaat über uns hereingebrochen, der uns wie selbstverständlich unserer fundamentalsten Frei­heitsrechte beraubte. Er trifft Vorbereitungen zur lücken­losen Kontrolle mittels Tracking-Apps und mit Wär­mebildkameras bestückter Drohnen. Regelkonformi­tät lässt er durch Beamte vom Ordnungs- und Gesund­heitsamt in Zivil sicherstellen, durch Polizeistreifen in Parks, auf Plätzen, in Fußgängerzonen, in Bahnhöfen und Flughäfen; durch Security-Teams in Geschäften und öffent­lichen Einrichtungen, durch kommunale „Ord­nungs­dienste“, durch bespitzelnde Bürgerwehren aus ehrenamtlichen „Containment Scouts“. Er lädt ein zur anonymen Denunziation von Regelverstößen über Melde­­formulare im Internet. Abweichende Meinungen lässt er mittels Algorithmen und anonymen, zuverlässig systemkonformen „Faktencheckern“ in allen sozialen Medien zensieren, jegliche Kritik als irre „Verschwö­rungstheorie“ brandmarken. Er fördert und begrüßt ein durch und durch vergiftetes geistiges Klima, in dem jegliche Skepsis als unanständig, als unsolidarisch, als rücksichts- und herzlos gilt. Querdenker, welche die Auto­rität der Behörden untergraben und das Vertrauen der Bevölkerung in angeblich alternativlose Verord­nun­gen erschüttern könnten, diffamiert und ächtet er. Qua­rantäneverweigerer bedroht er mit einer Einweisung in die Psychiatrie. Er nötigt zu medizinisch fragwürdigen Sicherheitsmaßnahmen wie dem Tragen einer Gesichts­maske, die 100 Nanometer große, in Aersosolen umher­fliegende Viren ebensowenig zurückhält, wie ein Stachel­draht vor dem Fenster den Allergiker vor Blütenpollen schützt. Er erzwingt unmenschliches Social Distancing. Er bereitet Impfkampagnen und Immunitätsausweise vor.


Und weit und breit ist niemand, der sich einer außer Rand und Band geratenen Exekutive in den Weg stellt, laut­stark und beharrlich: keine traditionell systemkritischen Parteien wie Grüne und Linke, keine breite Allianz von einflussreichen Medien, kein Verfassungsgericht, kein Generalstaatsanwalt, keine Kirchen, keine Ärztever­bände, keine bedeutenden wissenschaftlichen Einrichtun­gen. Zumindest die politische Kultur leidet lebensbe­drohlich an Covid-20 – sie atmet kaum noch und droht zu ersticken.

Je infektiöser, je pathogener, je letaler ein neuer Erreger ist, desto länger werden die verordneten Maßnahmen fortdauern, desto rascher und drastischer werden sie verschärft. Nach einer Weile wird der Notstand zur neuen Normalität, die kollektive Angst vor der nächsten „Welle“ zur allgemeinen Grundbefindlichkeit, das bange Erwarten der allerneuesten Infektionszahlen, Reprodukti­ons­raten und „Hotspots“ zum täglichen Ritual, der Gesundheitsminister zum Überkanzler, das Robert-Koch-Institut zum Berliner Vatikan, ein WielerDrosten-Klon zum Inhaber des Heiligen Stuhls. Eine Hygienediktatur zwänge uns dazu, unsere Grundrechte auf dem Altar der Volksgesundheit zu opfern – Widerstand zwecklos.


Eine globale Seuche beglückt das Großkapital

„Das Virus“ habe die Wirtschaft schwer getroffen: Auf diese Sichtweise schwören uns sämtliche Mainstream-Me­di­en ein, so als entstamme sie einem Lehrbuch für Bio­ökonomie.


Sie verbreiten himmelschreienden Humbug. „Das Virus“ allein hätte die Volkswirtschaften dieses Planeten nicht merk­licher berührt als Grippewellen früherer Jahre – nämlich überhaupt nicht. Denn wie sich frühzeitig ab­zeich­nete, macht es nicht mehr Menschen krank, es bringt nicht mehr Menschen um, es belastet das Gesund­heitswesen nicht erheblicher als eine starke saisonale In­fluenza. Eine Krise epischen Ausmaßes, die in der Ge­schich­­te ihresgleichen sucht, beschwor erst eine Kette ver­hängnisvoller Fehleinschätzungen und Fehl­entschei­dun­gen herauf, hektisch getroffen von überfor­der­ten Medizinlaien in politischen Ämtern, die sich von sugge­stiven Bildern beeindrucken ließen, von einer kleinen Clique alarmistischer Berater, von allgegenwärtigen Lob­byisten, von Personen und Organisationen mit massiven Interessenkonflikten. Der weltweite „Lockdown“ samt dem riesigen Scherbenhaufen, den er anrichtete, ist kein typisches Covid-19-Symptom, sondern typischer Aus­druck der Inkompetenz und Verführbarkeit unserer Re­gie­rungen. Sie haben für die erste weltweite Katastrophe der Menschheitsgeschichte gesorgt, die ohne Not vorsätz­lich herbeigeführt wurde.


Daraus ergab sich zunächst ein Börsencrash, der wirt­schaftshistorisch einmalig ist, was Tempo und Wucht an­be­langt. Innerhalb eines einzigen Monats, vom 19. Feb­ruar bis zum 23. März 2020, brach der US-Leitindex Dow Jones um ein Drittel ein. (26) In den vergangenen hundert Jahren ging kein Absturz heftiger und schneller von­stat­ten. Allein die koordinierten Eingriffe der Zentralbanken verhinderten anschließend einen neuen Finanzinfarkt – fürs erste.


Auf die Börsenpanik hin brach die Realökonomie drama­tisch ein – die Corona-Krise löste die größte globale Rezes­sion der Nachkriegszeit aus. Von Einzelhandel und Gastronomie über Luftfahrt und Tourismus, Automarkt und Transportwesen, Bau- und Energiesektor bis zu Messe-, Konferenz- und Sportveranstaltern: Kaum eine Branche blieb verschont. Wochenlang stand die Wirt­schaft größtenteils still, so als wäre gerade der Dritte Welt­krieg ausgebrochen. Shutdowns lähmten Produktion und Nachfrage gleichermaßen. Zeitweilig „standen bis zu 70 % der Weltwirtschaft unter Verschluss“, wie der britische Historiker Adam Tooze konstatiert. (27) Anfang April durfte rund ein Drittel der Menschheit nicht mehr arbeiten.


Allein in den USA verloren binnen zwei Wo­chen fast zehn Millionen Menschen ihren Arbeitsplatz; nach drei Wochen waren es 17 Millionen, nach 12 Wo­chen über 44 Millionen. (28) Prognosen gehen von global 35 bis 65 Mil­lio­nen Menschen aus, die krisenbedingt in völlige Armut abrutschen werden; die Zahl der Hungern­den auf der Welt verdoppelt sich dieses Jahr von 130 auf 260 Millio­nen. (29) In Indien spielten sich apokalyptische Szenen ab, als Dutzende Millionen Tagelöhner und Saison­arbeiter zurück in ihre Dörfer flüchteten. (30) In der Volksrepublik China verloren bis zu 250 Millionen Wanderarbeiter ihren Job. (31)

Infolge der Corona-Krise werde der weltweite Handel um mindestens 13 % sinken, schlimmstenfalls um über 30 %, sagt die Welthandelsorganisation (WRO) voraus; von der „schlimmsten Rezension zu unseren Lebzeiten“ spricht WTO-Präsident Roberto Azevedo. (32) OECD und Welt­bank gehen davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt im Jahr 2020 in der Eurozone um über 9 % schrumpfen wird, weltweit um 5,2 bis 6 %. (33) Ein dreimonatiger Shut­down, so rechnete das Münchner ifo-Institut vor, hätte in Deutschland zu einem BIP-Verlust von 10 bis 20,6 % geführt. Das entspräche Folgekosten bis zu 729 Milliar­den Euro. Sie würden „alles übersteigen, was aus Wirt­schaftskrisen oder Naturkatastrophen bekannt ist", be­fürch­tet ifo-Präsident Clemens Fuest. (34)

Monatelang taumelte die Weltwirtschaft dem Abgrund entgegen – ein wahrhaftiger Killerkeim hätte sie längst darin versenkt.


Wie kann es sein, dass ein derartiges Debakel irgend­welchen Geschäftemachern nützt – so sehr, dass sie es wo­möglich herbeiführen oder zumindest daran mitwir­ken, es voranzutreiben und zuzuspitzen, soweit es in ihrer Macht steht?


Auf ein historisches Beispiel hierfür verweist der Öko­nom Christian Kreiß, Professor für Finanzierung und Wirt­schaftspolitik an der Hochschule Aalen: die Börsen- und Finanzkrise von 1907. (35) Zwischen März und Novem­ber jenes Jahres gaben die Aktienkurse an der Wallstreet um 37 % nach. Die realwirtschaftlichen Folgen waren verheerend: Innerhalb eines Jahres sank die US-Produk­tion um 11 %, die Arbeitslosenquote verdreifachte sich von 2,8 auf 8 %, die Zahl der Pleiten schnellte um 47 % nach oben.


Was für Millionen Amerikaner damals entsetzliches Elend und Hunger bedeutete, war im wesentlichen das zielstrebig herbeigeführte Werk eines einzigen Mannes, des mächtigsten Privatbankiers seiner Zeit: John Pierpont Morgan (1837-1913).


Schon vor Krisenbeginn herrschte er über ein gigan­tisches Imperium von 141 Banken, (36) gro­ßen Eisenbahn- und Industriekonzernen. (37) In der ersten Jahreshälfte 1907 vergaben Morgans Banken großzügig Kredite, die meisten mit einer Laufzeit bis zum 22. August 1907. Gleichzeitig verkaufte Morgan riesige Aktienpakete zu glänzenden Preisen, nachdem die Börsenkurse seit vier Jahren stark angestiegen waren. Am 22. August schlug er zu: Seine Banken verweigerten Schuldnern eine Verlän­gerung der Kreditlaufzeiten. Ein Schaltersturm setzte ein, Panik brach aus. Zwei Monate sah Morgan dem Treiben teilnahmslos zu. Dann beendete er es am 24. Oktober 1907, indem er als Anführer einer Investorengruppe große Mengen an Staatsanleihen kauf­te; damit rettete er die USA vor dem Bankrott. (38)


So gelang Morgan das Kunststück, sich zugleich als Retter der Nation feiern zu lassen und dreifach zu profitieren. Zum einen hatte er unliebsame Konkurrenten in den Konkurs getrieben. Zum zweiten verdiente er am erworbenen „Rettungspaket“ von US-Staatsanleihen, als er es überaus gewinnbringend verkaufte. (39) Und drittens konnte er dank des Börsencrashs zu Niedrigkursen enor­me Aktienmengen aufkaufen.


Dieser „Gaunerstreich“ (40) bescherte ihm gigantische Gewinne und einen massiven Machtzuwachs: 1913 kontrollierten er und Rockefeller 341 Großunternehmen – und damit ein Fünftel (!) des US-Volksvermögens. (41)

Auch die Finanzkrise von 2007 belegt eindrucksvoll, wie man von Zusammenbrüchen profitieren kann. Der Bör­sen­crash, auf den hin die Investmentbank Lehman Brothers im September 2008 kollabierte, machte einige „Short“-Spekulanten steinreich, die auf fallende Kurse gewettet hatten. Äußerst gelegen kam das Lehman-Debakel der Großbank Goldman Sachs: Sie wurde ein erbitterten Konkurrenten los. Dabei behilflich war ihr Ex-Chef Steven Mnuchin, der 17 Jahre lang bei Goldman Sachs tätig gewesen war. Inzwischen amtierender Fi­nanz­minister, unterließ er es, Lehman zu retten. (42)

In der Krise ist der Staat gefordert, den wirtschaftlichen Schaden zu begrenzen, auch um den sozialen Frieden zu bewahren. Insolvenzen, Einkommensverluste, Kurzar­beit, Massenarbeitslosigkeit, und dies bei gleichzeitig wegbrechenden Steuereinnahmen, zwingen ihn, mehr Geld auszugeben, als er hat. Also verschuldet er sich wie­ter; er nimmt Kredite auf und gibt Anleihen aus. Je schlimmer und andauernder die Krise, desto größer wird das Risiko, dass er seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann.


Darauf spekulieren milliarden­schwere Hedge Fonds: Über sogenannte „Credit Default Swaps“ (CDS) wetten sie auf Ausfälle von Krediten, auch auf eine sinkende Bonität von Schuldnern und auf fallende Kurse von Staatsanleihen. Dabei sind aberwitzi­ge Summen im Spiel; schon im Jahr 2007 lag das CDS-Marktvolumen bei 60 Billionen (!) US-Dollar. (43) „Für man­che Spekulan­ten“, so stellt Kreiß klar, „wäre ein Kollaps eines Landes geradezu ein Traum.“ (44)

Auch für die Mächtigsten könnte die Corona-Krise durchaus ein „Schwarzer Schwan“ gewesen sein, wie es in der Finanzwelt heißt – ein unvorhersehbares Ereignis. Vielleicht wusste wirklich niemand, wann sie eintritt. Aber vielen war längst klar, dass es dazu kommen wird, und zwar bald. Seit der Jahrtausendwende waren immer wieder Warnschüsse gefallen: von SARS über Vogel- und Schweinegrippe bis MERS. Seit langem stand das Stichwort „Pandemie“ ganz weit oben auf der Liste der Institutionen, welche die Welt vor möglichen Risiken warnen sollen. Schon 2019 hatte die WHO ihre Mit­glieds­staaten auf einen globalen Pandemieplan einge­schworen.


Beim berüchtigten „Event 201“, auf Einladung der Gates-Stiftung, der Johns-Hopkins-University und des Weltwirtschaftsforums, spielten führende Köpfe aus Politik und Wirtschaft am 18. Oktober 2019 Szenarien einer Corona-Pandemie durch – zwei Monate bevor sie ausbrach. Ausgiebig diskutierten die Teilnehmer über den Lockdown, über Reisebeschränkungen, über das Vorgehen gegen „Fake News“, über den zu erwartenden wirtschaftlichen Schaden. Mit am Tisch saßen Vertreter der Gesundheitsbehörden Australiens und der USA, des Pharmagiganten Johnson&Johnson, der Weltbank, der CIA, der NBCUniversal Media, der UPS Foundation, von Lufthansa und Marriott, von Henry Schein Inc. – eines weltweiten Großhändlers für gesundheitsbezogene Produkte und Dienste. (45) Dass sie miteinander die Krise „vorbereiteten“, ist ein Gerücht – dass sie darauf vorbe­rei­tet waren, hingegen eine Tatsache. Ihnen war klar, was auf die Welt wohl in Kürze zukommen würde. Und sie konnten Vorkehrungen dafür treffen, jeder gemäß seiner eigenen Interessenlage.


Wer gerne wettet, kann dies neuerdings sogar direkt auf eine verhererende Seuche. Im Juni 2017 legte die Welt­bank „Pandemic Bonds“ im Wert von einer halben Mil­liar­de US-Dollar auf. (46) Käufer dieser Anleihen wetten darauf, dass eine weltweite Seuche ausbricht. Nur dann machen sie Gewinn.


Der Andrang war immens, die An­leihe war zu 200 % überzeichnet. Sie deckt sechs Arten von Viren ab, die am wahrscheinlichsten eine Pandemie auslösen können. Dazu zählt die Weltbank neue Ortho­myxoviren (neues Influenza-Pandemievirus A), Filoviri­dae (Ebola, Mar­burg) und andere zoonotische Krank­heiten wie Krim-Kon­go, Rift Valley, Lassa-Fieber – und Coronaviren, namentlich SARS. Seit 2017 folgten weitere derartige Anlageprodukte. Allein zwischen Feb­ru­ar und Mai 2020 flossen 152 Milliarden Dollars in solche anrüchigen Bonds. (47)

Aber auch Aktieninvestments, sei es in Einzelwerte oder Branchenfonds, erweisen sich vor und während einer weltweiten Seuche als sichere Gewinnbringer, egal wie dramatisch es mit anderen Wirtschaftszweigen unter­dessen bergab geht. Schon jetzt gelten Pharma- und Bio­tech-Papiere als die großen Gewinner der Corona-Krise, (48) allen voran aussichtsreiche Impfstoffhersteller. Die Aktienkurse der heißesten Kandidaten schießen förmlich durch die Decke. (49)


Dass ein Unternehmen wie „Moderna“ noch keinen einzigen seiner neuartigen mRNA-Impfstoffe auf den Markt brachte, schadete ihm zumindest an der Börse nicht im geringsten: In Erwar­tung von „mRNA-1723“ gegen das neuartige Corona­virus hat sich Modernas Börsenwert von Mitte Februar bis Mitte Mai 2020 mehr als verdreifacht – auf aber­witzige 27 Milliarden Euro. (50)

In der Krise wachsen die Großen weiter – und fressen die Kleinen

Eine Pandemie hilft, den Markt zu „bereinigen“ – nie­mals zum Vorteil der Schwächeren. Je schlimmer der Ab­schwung, desto lukrativer. Um so mehr Konkurrenz lässt sich ausschalten. Um so höhere Gewinne winken. Um so fester hält man hinterher die Zügel in der Hand.


Wie sorgt man dafür? Dazu könnte man insgeheim ein echtes Killervirus freisetzen – zumindest aber bestens dar­auf vorbereitet sein, dass in absehbarer Zeit so einer die globale Runde macht. Um dann auf einen öko­nomi­schen Kollaps hinzuarbeiten – börsentechnisch gespro­chen, auf den „perfekten Sturm“ -, gibt es keine wir­kungs­vollere, schwerer zu durchschauende Strategie als: medial erzeugte Panikmache.


Je mehr einem Großteil der Bevölkerung vor einer un­sichtbaren, tödlichen Gefahr graut, je ärger sie in Hyste­rie verfällt, desto mehr sehen sich Regierungen unter Druck, drakonische Schutzmaß­nahmen zu ergreifen. Und desto bereitwilliger nimmt die Masse in Schockstarre die verordneten Einschränkungen hin. Betriebsschließungen, Ausgangssperren, Abriegelun­gen, Zwangsquarantänen erzeugen sowohl einen An­gebotsschock als auch einen Zusammenbruch der Nach­frage. Eine Abwärtsspirale setzt ein, mit ihr ein Firmensterben. Wie ein Tsunami bricht die Welle des Bankrotts über die wankenden Volkswirtschaften herein.


Nun können die Großen zuschlagen: Sie fressen die Kleinen – oder sehen ihnen genüsslich beim Sterben zu. Es drohen weitere Konzentration, verschärfte Marktkon­trol­le durch wenige oder sogar nur ein einziges Unter­nehmen, noch übermächtigere Global Player. Eine Studie des Internationalen Währungsfonds (IWF) bestätigt: Je mehr wirtschaftliche Macht in den Händen weniger Konzerne liegt, desto ungleicher verteilen sich die Ein­kommen, desto weniger wird investiert, desto eher stei­gen Preise, desto mehr bleibt der allgemeine Wohlstand zurück.51 Desto mehr kleinere und mittlere Betriebe verschwinden.


Große hingegen rafft die Krise, und sei sie auch noch so einschneidend, eher selten dahin. Sie sind „too big to fall“, der Staat springt ihnen bei, auf Teufel komm raus. Krass verdeutlicht diesen Automatismus das Rettungs­pro­gramm, das besagter Finanzminister Mnuchin für die Finanz- und Realwirtschaft ausheckte – das größte in der Geschichte der Vereinigten Staaten. Aus einem 2,2 Billionen Dollar umfassenden Paket fließt gewöhnlichen Arbeitern und Angestellten eine einkommensabhängige Sonderzahlung von höchstens 1200 Dollar zu; das Arbeitslosengeld steigt vier Monate lang auf 100 % des bisherigen Durchschnittsverdienstes. Verhältnismäßig? 75 Milliarden Dollar gehen an die Luftfahrtbranche und Unter­nehmen, die als bedeutsam für die nationale Sicherheit gelten.


Daneben füllt Washington einen Corona-Kredittopf mit schwindelerregenden 4,25 Billionen US-Dollar. Mit ihnen werden große Konzerne beglückt – weitgehend bedingungslos, lediglich Aktienrückkäufe sind untersagt. Mit solchen Finanzspritzen lassen sich weiterhin nicht nur unanständige Vorstandsgehälter, Boni und Dividen­den zahlen, sondern auch Firmenfusionen abwickeln bzw. notleidende Unternehmen aufkaufen. Etwaige Ver­luste aus diesem Kreditprogramm trägt der Steuerzahler. Bereits bis Juni 2020 waren die US-Staatsschulden um 2 auf über 26 Billionen Dollar hochgeschnellt. (52)

Im verzweifelten Bemühen, das Desaster einzudämmen und die Konjunktur vor dem freien Fall zu bewahren, warfen Zentralbanken die Notenpresse an. Mit irrwitzi­gen Summen tätigen sie Stabilisierungskäufe. Allein die Fed pumpte zeitweise bis zu 90 Milliarden pro Tag in den kollabierenden Markt. In einer einzigen Transaktion kaufte sie bei verschiedenen Banken Staatsanleihen für 50 Milliarden Dollar. (53)

Mit all diesen Rettungsmaßnahmen, so erklärt der Industrieberater und Finanzanalyst Klaus G. Singer in seinem Blog (54), „findet eine gigantische Umverteilung von öffentlichen Geldern in den privaten Firmensektor und in den Finanzbereich statt. Ein Raubzug eben.“ Diese düstere Einschätzung teilen die Ökonomen und Vermögensberater Marc Friedrich und Matthias Weik: (55) „Wir stehen vor dem größten Vermögenstransfer aller Zeiten. In der nahen Zukunft werden Vermögen auf Gene­ra­tionen gemacht oder vernichtet.“ (56)

Dank der Pandemie wächst nicht nur der Reichtum der ohnehin Superreichen, sondern auch ihre Bewegungsfrei­heit. Indem sie eine möglichst gewaltige Bereinigungs­krise herbeiführen, verleiten sie den Staat dazu, Men­schenrechte einzuschränken und die Demokratie auszu­höhlen. So entfesselt er die Macht von Wenigen noch weitergehend, als er vor der Krise ohnehin schon zuließ.


Eine weitere Gruppe von möglichen Profiteuren bilden all jene Industrien, die in Pandemiezeiten mit dem Staat zu gemeinsamem Krisenmanagement ins Geschäft kom­men. Sie verdienen prächtig an Tests, an Überwa­chungs­technik, an Schutzausrüstung, Medikamenten und Impf­stoffen, an Behandlung und Pflege.


Die Pandemie als Geschäftsmodell


„Pathogen“, ein innovatives Pharmaunternehmen, steckt in der Krise. Gesundheitsbehörden untersagen ihm, einen bahnbrechenden Impfstoff an Menschen zu testen. Nun steht die Firma vor dem Bankrott. Um sie zu retten, lässt sich der CEO auf einen zwielichtigen Investor ein. Ihr Deal schließt ein, ein tödliches Virus freizusetzen. Dies löst eine Pandemie aus.


Entfaltet ein Katastrophenfilm wie „Antivirus“, im Jahr 2014 produziert, (57) bloß blühende Phantasien eines irre verschwörungstheo­reti­schen Drehbuchautors? Oder nehmen solche Science Fictions eine mögliche Zukunft vorweg?


Um hier klarer zu sehen, müssen wir die Frage klären: Weist eine Pandemie-Krise Aspekte auf, die gewissen Anbietern auf dem Gesundheitsmarkt nützen könnten – in einem Maße, das sie für die Aussicht auf Profit jegli­che Skrupel verdrängen lässt?


Aus ökonomischer Sicht sind Pandemien ein Geschenk des Himmels, sie eröffnen Goldgruben. Sprunghaft sor­gen sie für eine hohe Nachfrage nach Tests, um die über­tragbare Krankheit festzustellen; nach Überwachungs­tech­nik, um Infizierte zu erkennen, ihre kürzlichen Kon­takte zurückzuverfolgen und künftige zu unterbinden; nach Schutzausrüstung wie beispielsweise Gesichts­mas­ken; nach Desinfektionsmitteln; nach Medikamenten, um Erkrankte zu behandeln; und nach Impfstoffen, um vor­zu­beugen. Diese Nachfrage wächst, je größer die empfun­dene Bedrohung ist, je länger die Angst vor ihr anhält. Und je heißbegehrter ein Produkt ist, desto teurer lässt es sich verkaufen.


Schutzausrüstung. Zu Kassenschlagern werden in Pan­de­mie­zeiten Schutzmasken, Schutzanzüge, Schutzbrillen, Handschuhe und Desinfektionsmittel – erst recht, wenn hyperaktive Regierungen ihren Einsatz auf dem Verord­nungs­weg verpflichtend machen. Beispiel Gesichts­mas­ken: Obwohl sie aus medizinischer Sicht nutzlose Keimschleudern sind (58), zwingt der Hygienestaat sie allen Bürgern auf.


Damit, wie auch über Appelle und Angstmache, schafft er enorme Nachfrage, die in Windeseile Umsätze und Prei­se treibt. Aus der Nische für spezielle Anwendungs­fälle zum neuen Alltagsprodukt befördert, verteuerten sich Schutzmasken von Januar bis Ende Mai 2020 um 509 %. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verkauften Lebens­mittel- und Drogeriemärkte rund 8000 % mehr davon. (59)

Größter Kunde ist der Fürsorgestaat. Um die laufende Pan­demie einzudämmen und für künftige Notfälle ge­wapp­net zu sein, ordert, verteilt und lagert er Unmengen davon. Unter anderem beglückt er über 700 Lieferanten mit Bestellungen von zwei Milliarden Atemschutzmas­ken, im Schnitt also stattliche 25 Stück für jeden Bundes­bürger, Säuglinge eingerechnet. Anfang Juni 2020 kün­dig­te das Bundesgesundheitsministerium eine „Offensive zur Bevorratung von Schutzmaterial für den Pandemie­fall“ an, eine „nationale Reserve“. Eine Milliarde Euro investiert er dazu. Eine weitere Milliarde soll bereitste­hen, um die Produktion zu fördern. (60)


Kontrolltechnik: Covid-19 treibt eine digitale Revolu­tion im Gesundheitswesen voran, welche von jeder näch­sten Seuche weiter beschleunigt wird. Vielerlei Hightech-Hilfsmittel sollen helfen, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Tr­a­cing-Apps auf Handies ermöglichen es, die Benutzer vor Infizierten in seiner Nähe zu warnen und Infektionsketten zu rekonstruieren. Allein für die „Co­ro­na-Warn-App“ fürs Smartphone überweist der Bund rund 20 Millionen Euro an den Softwarekonzern SAP und die Deutsche Tele­kom; hinzu kommen monat­lich 2,5 bis 3,5 Millionen Euro für Betriebskosten, wovon der Löwenanteil auf zwei Callcenter entfällt, die beim Installieren der App helfen und Infizierten einen Frei­schalt­code übermitteln. (61)


Weitere Software wird folgen wie das Amen in der Kirche. Symptomanalyse-Apps zeigen dem Bürger an, ob er sich womöglich angesteckt hat. Datenspende-Apps übermitteln Informationen über seinen aktuellen Gesund­heits­zustand an eine Zentralstelle. Mittels Geolocation lässt sich jederzeit überwachen, wo er sich als poten­ziel­ler Superspreader oder Infektionsopfer gerade befindet – und ob er eine angeordnete Quarantäne einhält. Mittels eines „digitalen Gesundheitszertifikats“ können Bürger jederzeit und überall einen Immunitätsnachweis erbrin­gen; er gibt Auskunft über Testergebnisse, über den eige­nen Immunstatus, über vorgenommene Impfungen. (62)

Schon heute kommen im öffentlichen Raum, wie auch an Eingängen aller Art, Wärmebildkameras zum Einsatz, die kontaktlos die Körpertemperatur messen. Über 3D-Sensoren wird ermittelt, ob Abstandsregeln eingehalten werden. (63) Gesichts-ID-Erkennung wird Überwachungs­alltag werden; sie wird es erleichtern, Infizierte und Verdachtsfälle überall, jederzeit ausfindig zu machen, aber auch subversive Elemente wie Quarantäneverweige­rer und polizeibekannte Verschwörungstheoretiker.


Tests: Gesundheitsminister Jens Spahn plant Corona-Massentests. Dabei geht er von 52,50 Euro pro Test aus. Die gesetzlichen Krankenkassen könnte das 7,6 Milliar­den Euro kosten. (64) Hochgerechnet auf die Gesamtbevöl­ke­rung der Europäischen Union, würde Testherstellern allein in diesem Teil der Welt somit ein Geschäft von über 40 Milliarden Euro winken.


Ginge es nach der Rockefeller Foun­dation, so würden in den USA bis zu 30 Millionen Men­schen pro Woche per Co­ro­na-Virentest gecheckt. Geschätzte Kosten: bis zu 100 Milliarden US-Dollar. An­schließend sollen zehn Jah­re lang alle sechs Monate erneute Screenings statt­finden. Dafür scheinen der Stif­tung 300.000 Tester und Kontakt­verfolger sowie eine Daten­plattform erforder­lich. (65)

Medikamente: Trotz eher spärlicher Daten aus indu­striegesponserten Studien wurde das Malariamittel „Rem­­­de­si­­vir“ im Schnellverfahren zur Covid-19-Be­hand­lung zugelassen. Als antiviral wirksam erwies es sich bis dahin lediglich in Zellkulturen, bei Insekten (66), einem Dutzend Rhesusaffen (67) – und einem 35-jährigen Franzosen mit fortgeschrittener Lungenentzündung. Es handelte sich also eher um Glaubensbekenntnisse als fundierte wissenschaftliche Einschätzungen, als Exper­ten, welche die WHO Ende Januar 2020 befragte, Rem­desivir als aussichtsreichste Therapiemöglichkeit einstuf­ten; Interessenkonflikte blieben dabei unberücksichtigt. (68) Ob das Mittel bei Covid-19-Patienten die Erkrankung tatsächlich mehr als bloß ein unwesentliches Bisschen ver­­kürzt und abmildert, mit hinnehmbaren Nebenwirkun­gen, ist offen.


Doch eine Pandemie schafft Zeitdruck, da wartet nie­mand erst Kontrollstudien ab. Dem Hersteller Gilead Sciences beschert Remdesivir fortan Blockbuster-Umsät­ze. Das Institute for Clinical and Economic Review (ICER), das routinemäßig Kosten und Nutzen von Medi­kamenten gegeneinander abwägt, veranschlagt den „fai­ren Preis“ auf 4.460 US-Dollar pro Patient. (69)


Das Remdesivir der Corona-Krise hieß zu Zeiten der Schweinegrippe „Tamiflu“. Im Pandemiejahr 2009 ver­vierfachte sich der Umsatz jenes antiviralen Grippe­mittels gegenüber dem Vorjahr auf 2,7 Milliarden Fran­ken. (70) Für den dänischen Medizinprofessor Peter Gøtz­sche steht „Tamiflu“ für „den größten Diebstahl aller Zeiten, ohne dass jemand die Firma (Roche) vor Gericht gebracht hätte“. (71) Gekaufte Forscher produzierten Stu­dien­daten, die verhießen, das Mittel verringere erheblich die Ansteckungsgefahr, die Anzahl von Einlieferungen ins Krankenhaus, die Häufigkeit von Komplikationen. Nichts davon bewahrheitete sich. Trotzdem kauften Regie­rungen in aller Welt Tamiflu für mehrere Milliar­den Dollar – und blieben auf den Vorräten sitzen, man­gels Bedarf. Wie viel erstattete Roche zurück? Keinen Cent.


Impfstoffe: Für Investitionen, die Pharmakonzerne normalerweise aus eigener Tasche aufbringen müssen, fließen ihr in Pandemiezeiten üppige Fördermittel zu. Für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen den Covid-19-Erreger, wie auch von Medikamenten und Diagnostika, haben Geldgeber bis Anfang Juni 2020 bereits 9,8 Mil­liar­den Euro locker gemacht; zwei Drittel davon bringen die EU und ihre Mitgliedsstaaten sowie die Europäische Investment Bank ein. (72)


Derart spendabel bedachte Unter­nehmen lachen sich über solche milden Gaben insgeheim ins Fäustchen. Die Dum­men sind am Ende wir, denn letztlich ist es unser Geld, das Großkonzernen gleich dreifach zugute kommt: über staatliche Subventionen aus Steuermitteln für Forschung und Entwicklung, über höhere Krankenkassenbeiträge, über Apothekenpreise.


Was wird der Einsatz eines Corona-Impfstoffs kosten? „Oh, Milliarden – Milliarden und Milliarden und Milliar­den“, schätzt Duane Schulthess, Topmanagerin der US-Unternehmensberatung Vital Transformation. „Wir spre­chen hier ja von einem prophylaktischen Impfstoff für die gesamte Bevölkerung des Planeten". (73) Dessen 7,8 Mil­liar­den Bewohner benötigen 14 Milliarden Impfstoff­dosen, schätzt der US-Milliardär und Stiftungsvorstand Bill Gates. Sogar von einem Bedarf von 16 Milliarden, um einen zweistufigen Schutz zu gewährleisten, geht der Impfstoffforscher Florian Krammer vom Mount Sinai Hospital in New York aus. (74)

Vakzinherstellern beschert derartiger Seuchenschutz eine Konjunkturspritze ohnegleichen. Der Pharmariese Johnson&Johnson verpflichtete sich – imageförderlich „frei­willig“ -, pro Covid-19-Impfstoffdosis bloß 10 US-Dollar zu verlangen, angeblich auf einer „No-Profit“-Basis. Selbst wenn die gesamte Branche an solcher Mutter-Teresa-Heuchelei festhielte, flössen ihr, Corona sei dank, schlappe 160 Milliarden US-Dollar zu, wenn Gates´ Pläne umgesetzt würden: immerhin ein Siebtel des Gesamtumsatzes, den sie bisher pro Jahr erzielt.


Aber Big Pharma ist nicht die Caritas. Früher oder später wird sie zu marktüblicher Preisgestaltung übergehen. Impfstoffe sind am teuersten, wenn sie neu auf den Markt kommen. In den USA kostet die um 1920 entwickelte Tetanusimpfung weniger als 35 Dollar pro Injektion, Mercks umstrittenes HPV-Vakzin gegen Gebärmutter­hals­krebs hingegen knapp 230 Dollar. Für eine Spritze gegen Influenza fallen 12 bis 20 Dollar an. Prevnar13, Pfi­zers Impfstoff gegen eine durch Pneumokokken ver­ursachte Lungenentzündung, kostet rund 200 Dollar pro Dosis – insgesamt vier sollen erforderlich sein. (75) Selbst wenn Hersteller Covid-19-Impfungen zum vermeintli­chen Freundschaftspreis anböten, mit imageförderlichem Abschlag für die ärmsten Länder der Welt, bliebe für sie ein stattlicher Batzen übrig.


So geschah es zu Zeiten des Schweinegrippe-Skandals bereits mit „Pandemrix“ des britischen Pharmagiganten. Allein in Europa ließen sich über 30 Millionen Menschen damit gegen das H1N1-Influenzavirus impfen – unge­achtet erheblicher Sicherheitsbedenken. Pro einer Million Impfdosen traten 254 schwere Nebenwirkungen auf, die der Hersteller GlaxoSmithKline, zweitgrößter Pharma­konzern der Welt, zwar früh kannte, aber verschwieg – darunter rund 1300 Fälle von Narkolepsie vor allem bei Kindern und Jugendlichen. (76) Dafür stimmte die Kasse: Allein im letzten Quartal 2009 sorgte Pandemrix für einen Umsatzsprung um 1,1 Milliarden Euro. (77) Weltweit orderten Regierungen 440 Millionen Dosen Pandemrix. Wie Analysten von JP Morgan schätzten, verhalfen sie Glaxo damit zu einem Umsatz von etwa 2,3 Milliarden Euro. (78)

Aber zumindest in Regierungskreisen herrscht kollektive Amnesie, was verunglückten Seuchenschutz von einst an­be­langt. Mitte Juni 2020 schmiedete Deutschland eine „Impfallianz“ mit Frankreich, Italien und den Nieder­lan­den. Gemeinsam schlossen sie einen ersten Liefervertrag über 300 Millionen (!) Impfstoffdosen – und beglücken damit den britisch-schwedischen Pharmagiganten Astra­Zeneca und seine Aktionäre. (Dieser geht sogar von „bis zu 400 Millionen“ aus.) (79)

Über den ausgehandelten Preis schweigen sich beide Seiten aus. Dabei hat sich Astra­Zenecas Covid-19-Vakzin­kandidat AZD1222, von dem insgesamt „minde­stens zwei Milliarden“ Dosen auf den Markt kommen sollen, zum Bestellzeitpunkt noch in keiner einzigen größeren klinischen Studie bewährt. (80)


300 Millionen Dosen würden für knapp 60 Prozent der gesamten EU-Bevölkerung reichen – und garantiert für je­den einzelnen Einwohner der Viererallianz, denn zu­sam­mengerechnet bevölkern sie 227 Millionen. Hatten Bun­des­gesundheitsministerium und Kanzleramt nicht versichert, die Corona-Impfung werde freiwillig bleiben? Ende Mai 2020 erklärten aber nur zwei von drei Bundesbür­gern, sie würden ein solches Angebot „sicher“ oder „wahr­scheinlich“ annehmen. (81) Diese Quote dürfte eher schrumpfen, je unmerklicher die Seuche wird, je deutli­cher Impfrisiken und Nebenwirkungen zutage treten. Deutet die Bestellmenge also auf beabsichtigte Zwangs­imp­fun­gen hin? Zumindest AstraZenecas Jahres­umsatz von zuletzt 23,6 Milliarden US-Dollar (82) bekämen sie mit Sicherheit, nebenwirkungsfrei.


Die besondere Dynamik einer Pandemie sorgt für enor­men Zeitdruck, die der Pharmabranche zusätzlich in die Karten spielt: Im Notstand werden Genehmigungsverfah­ren beschleunigt, Anforderungen an Wirksamkeits- und Sicherheitsnachweise reduziert.


Obendrein stellen Regierungen Hersteller von Schadens­haftung frei, geben ihnen Abnahmegarantien, schließen langfristige Lieferverträge ab. Welche zusätzlichen Deals beide Seiten vertraulich treffen, bleibt der Öffentlichkeit verborgen. Wie kommt es beispielsweise zu der ganz und gar hirnrissigen Klarstellung, die wir aus Ministerien und dem Kanzleramt zu hören bekommen: „Die Pandemie ist erst vorbei, wenn ein Impfstoff gefunden ist“? (83) Zwischen den Zeilen klingt ein Kuhhandel mit Her­stellern durch: „Ihr investiert nun reichlich Zeit und Geld in Covid-19-Vakzine – und wir sichern euch den künfti­gen Markt dafür, indem wir die Krise lange genug im Panikmodus am Laufen halten, so dass es noch genug Ängstliche zu spritzen geben wird.“ Jede Wette: Regie­rungen in aller Welt stehen insofern bei der Industrie im Wort. Warum sonst sollten wir weiterhin unbefristet Mum­menschanz betrei­ben und Abstände einhalten, selbst wenn die Pande­mie nach jedem vernünftigen klinischen Maßstab vorbei ist?


Eine Seuche sorgt für Notstand. Um sie einzudämmen, greifen Regierungen, wie seit März 2020 weltweit mit­zuerleben, zu drastischen Maßnahmen, schrecken da­bei nicht einmal davor zurück, grundlegende Verfas­sungs­rechte unbefristet außer Kraft zu setzen.


Selbst das Recht auf gesundheitliche Selbstbestimmung und körper­liche Unversehrtheit steht zur Disposition. Im Namen des In­fek­tionsschutzes lassen sich Tests, Impfun­gen und Kon­­trollen durchsetzen, bei Uneinsichtigen und Wider­spen­sti­gen mit Strafandrohung und roher Gewalt. Zwangs­­medizin, wie sie sonst bloß Psychiatriepatienten und Gewalt­verbrechern widerfährt, wird plötzlich zur schein­bar alternativlosen Regel für alle. Teure, mühselige Werbekampagnen erübrigen sich nun – niemals könnten sie bewirken, was die Hygienediktatur nun sicherstellt: Alle müssen in den Genuss pharmazeutischer Innovatio­nen kommen. Schlagartig ist im Idealfall für eine 100%-ige Marktsättigung gesorgt. Der Medizinindustrie eröff­nen sich somit paradiesische Zustände.


Dass eine Seuche Geschäftsinteressen vortrefflich dient, steht nach alledem außer Frage.


Die Mär vom Wettbewerb

Aber spricht dagegen nicht der erbitterte Wettkampf, den sich Vakzinhersteller gegenwärtig liefern? Mittlerweile ringen 118 Firmen miteinander darum, wer am schnell­sten einen wirksamen, sicheren, effektivsten, in großen Men­­gen verfügbaren Corona-Impfstoff marktreif macht. (84) Am Ende wird vielleicht bloß eine Handvoll ans Ziel kommen; alle übrigen laufen Gefahr, umsonst inve­stiert, geforscht, getestet, den aufwändigen, ungewissen Zulassungsprozess durchlaufen zu haben. Den Reibach, auf den Hunderte Unternehmen spekulieren, machen am Ende nur Wenige.


Wer so argumentiert, verkennt den Sekundärnutzen der Seuche. Dieser übertrifft den zeitweiligen Profit mit ein paar wenigen Medizinprodukten bei weitem.


Zum einen bietet die Corona-Krise einen äußerst auf­schluss­reichen Testfall, aus dem es für alle tatsächlichen und potentiellen Seuchenprofiteure für die Zukunft eine Menge zu lernen und vorzubereiten gibt. Die Gescheh­nisse seit dem 20. Januar 2020 - dem Tag, an dem Peking die Welt von einem neuartigen, hochansteckenden Virus in Kenntnis setzte – laden dazu ein, es beim nächsten Mal noch ein bisschen besser zu machen. Das Corona-Drama entfaltete sich Schritt für Schritt global auf eine Weise, die sich größtenteils vorhersehen und steuern ließ.


Gegenwärtig haben die Krisengewinnler von heute und morgen allen Grund, die Champagnerkorken knallen zu lassen: Auf die Pandemie-Alarme der WHO ist Verlass. Regierungen weltweit spuren, schränken im Nu grundle­gen­de Menschenrechte ein, stellen Infektionsschutz über alles. Dabei verlassen sie sich auf einen kleinen Exper­ten­zirkel, den Rest der Fachwelt überhören sie. Die par­lamentarische Opposition schweigt. Gerichte halten still. Massenmedien spielen mit. Die verängstigte Bevölke­rung fügt sich weitgehend widerstandslos, verschafft tota­­litärem Infektionsschutz geradezu nordkoreanische Zustimmungsquoten.


Aus der Perspektive von Seuchenprofiteuren muss man­ches beim nächsten Mal allerdings noch besser ablaufen. Das Virus sollte noch ansteckender, pathogener, tödlicher und verwandlungsfreudiger sein, so dass die Angst vor ihm noch größer ist und auf Dauer anhält, der Notstand leichter zu rechtfertigen ist und unbefristet fortbesteht. Einen solchen Erreger auf Bestel­lung zu konstruieren, ist für die Biotechnologie des 21. Jahrhunderts ein Kinder­spiel. Finden genetische Manipula­tionen offiziell statt, um neue Impfstoffe zu entwickeln – wie angeblich im Viro­logischen Institut von Wuhan geschehen -, so wer­den sich ihre Auswirkungen in Studien am Menschen eingehend untersuchen lassen, ohne dass Außenstehende Verdacht schöpfen. Je nach festgestellten Effekten einer Infektion lässt sich das Virus-Genom weiter optimieren, bis schließlich ein wirklicher Killerkeim geschaffen ist.


„Optimiert“ werden muss zudem noch die Vakzinversor­gung. Bis die ersten Corona-Impfstoffe nicht nur entwickelt und hergestellt, sondern auch klinisch erprobt und zugelassen sind, wird Covid-19 vermutlich so weit­gehend abgeebbt sein, dass sich ein Großteil der Bevöl­ke­rung nicht mehr spritzen lassen mag. Das vereitelt Geschäfte. Nicht von ungefähr fordert der Vakzin-Fetischist Bill Gates, mit Applaus von Regierungen welt­weit, baldmöglichst viele Impfstoff-Forschungslabors aufzubauen – nicht bloß für die aktuelle SARS-CoV-2-Pandemie, sondern als Zulieferer von Vakzinfabriken der Zukunft. Sie sollen die jeweiligen Impfstoffe gegen das nächste grassierende Virus weitaus rascher, in viel größe­ren Mengen herstellen.


Hingegen werden die politischen Abläufe, die inter­nationalen Abstimmungen, die technischen Möglichkei­ten sozialer Kontrolle schon eingeübt sein – und im näch­sten Bedarfsfall quasi automatisch abrufbar. „Immuni­täts­nachweise“ sind dann bereits vorbereitet, „Contain­ment Scouts“ und Bürgerwehren in Diensten der Gesund­heitsämter ebenfalls. Die 2020 erlassenen Notstands­gesetze müssen nicht mehr erst entworfen, debattiert und verabschiedet werden – sie lassen sich beim nächsten An­­lass unverzüglich umsetzen. Das Ausschalten von Pha­rma-Kritikern, das in Coronazeiten die Meinungsfrei­heit zur Farce macht, folgt Strategien, die sich zur Zeit bestens bewähren und weiterverfolgt werden. Bei der nächsten Pandemie werden sie jede Widerrede von vornherein aussichtslos machen, öffentliche Debatten erst gar nicht mehr aufkommen lassen. Sie werden verstum­men. Wen Mainstream-Medien ignorieren, der wird in sozialen Medien wie Facebook, Twitter und YouTube künf­tig keine Rückzugsräume mehr finden, von denen aus er die breite Masse noch „verunsichern“, staatliche Autorität untergraben, die Volksgesundheit „gefährden“ könnte. Mit alledem rückt die vielbeschworene „neue Normalität“ näher: eine Welt, die nach Corona eine ande­re sein soll als davor. Für Medizinprodukte schafft sie einen paradiesischen Markt, in dem alle potentiellen Kunden alles konsumieren, weil sie müssen.


Aber wer soll diese Produkte noch bezahlen, falls eine Pandemie ganze Volkswirtschaften massivst schädigt? Wenn Geld knapp wird, müssen eben Prioritäten her. Und was könnte wichtiger sein, als Gesundheit zu be­wahren und Leben zu retten? Notfalls muss halt ander­weitig ge­spart werden. Was kümmert es Big Pharma, wenn seuchen­bedrohte Staaten ihre Ausgaben für Ver­teidigung und Bildung, für Soziales und Kultur zusam­menstreichen müssen, um ihre Bevölkerungen mit Arzneimitteln und Impfstoffen, Tests und Schutzaus­rüstung zu versorgen?


Zum zweiten steigt in der Krise das öffentliche Ansehen von Pharmafirmen allgemein. In Pandemiezeiten stehen sie nicht in erster Linie als profitgierige Geschäftemacher da, sondern bekommen Gelegenheit, sich als Retter und Erlöser der Menschheit aus höchster Not zu profilieren.


Zum Imagegewinn tragen zwei der maßgeblichsten Grup­pen von Akteuren im Gesundheitswesen bei, das sich Big Pharma längst mafiös zurechtstrukturiert hat: die Meinungsführer der Ärzteschaft und des medizinischen Forschungsbetriebs. (85) Ihnen vertrauen Bürger, wenn sie um Leib und Leben fürchten, noch mehr als ohnehin, wie Umfragen bestätigen. „Soll die Politik bei ihren Entschei­dun­gen in Bezug auf Corona auf die Wissenschaft hö­ren?“ Ja, meinten 81 Prozent von 1009 Befragten Mitte April 2020 bei einer deutschlandweiten Repräsentativ­erhe­bung. 73 Prozent der Befragten gaben außerdem an, dass sie Wissenschaft und Forschung vertrauen - ein hal­bes Jahr zuvor hatte dieser Wert bei 46 Prozent gelegen. Wissenschaftler sind damit nach Ärzten und medizini­schem Personal die vertrauenswürdigsten Akteu­re zu Corona. 89 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Wissenschaftler wichtig sind, um die Ausbrei­tung von Corona in Deutschland zu verlangsamen. (86)

Dass alle Arzneimittel Nebenwirkungen haben, erst recht im Eiltempo durchgewinkte, kommt der Pharmabranche natürlich ebenfalls zugute. Aus Medikamentengeschädig­ten werden chronisch Kranke, die fortan weiterer Phar­ma­produkte bedürfen – langfristig, oft bis ans Lebens­ende. Vergleichsstudien belegen übereinstimmend: Un­ge­impfte sind im allgemeinen gesünder als ungeimpfte. Wen kümmert das noch, angesichts einer apokalypti­schen Bedrohung?


Unter diesen Umständen könnte bereits die nächste Pan­de­mie die Welt in eine Hygienediktatur verwandeln, aus der es kein Entrinnen mehr geben wird. Eine Vorahnung hat uns 2020 bereits vermittelt. Die Frage ist nicht mehr, ob es jemals dazu kommen wird – sondern bloß noch, wie viel Zeit uns bis dahin bleibt.

Wer verhindern will, dass ein solches Szenario eintritt, muss sich politisch engagieren, Widerstand leisten, eine Protestbewegung mitorganisieren. Jetzt, sofort, ohne Ausreden.


Projekt „Great Reset“

Mit einer Reproduktionsrate, die irgendwo zwischen 10 und 100 liegen dürfte, wütet das Panikvirus seit Februar 2020 weltweit. Von ihm infiziert, tolerieren und fördern Regierungen eine beängstigende Entwicklung, die ihrem Notstandsregime vortrefflich in die Karten spielt: die schlei­­chende Abschaffung von Presse- und Meinungs­frei­­heit.


Wer alles halb so schlimm findet, die verordne­ten Ein­schränkungen als unverhältnismäßig, verfassungs­widrig, nutzlos, kontraproduktiv erachtet, der kommt in Corona­zeiten kaum noch zu Wort. Selbst wenn er ein Arzt, ein Forscher, ein Lehrstuhlinhaber ist, der seinen Stand­punkt vorbildlich mit Quellen belegt, steht er als verantwor­tungs­loser Quertreiber da, als Störenfried der öffentlichen Ordnung, als Gefährder der Volksgesundheit in einer epidemischen Notlage. Klassische Medien im Print-, Rundfunk- und Fernsehbereich übergehen ihn; in sozialen Medien fällt er bei zwielichtigen „Fakten­checks“ durch, bei denen so gut wie nie Systemkritisches herauskommt. Tatsachenwächter sorgen dafür, dass Zwei­­fel an Regierungen und Behörden, an deren bevor­zug­ten Experten, an der WHO, an der Industrie als un­begründet und dumm gelten, als widerlegte Fake News, als alberne Verschwörungstheorie.


Schwer zu sagen, welcher Aspekt dieser Entwicklung der entsetzlichere ist. Dass sie einer freiheitlich-demokrati­schen Rechtsordnung krass zuwiderläuft? Oder dass sich ihr kaum jemand entgegenstellt? Parlamente, Justiz und Vierte Gewalt nehmen sie hin. Wo es vermeintlich um Leben und Tod geht, darf man halt nicht zimperlich sein.


Diese Entwicklung hat entscheidend dazu beigetragen, dass die Bevölkerung in vermeintlich lebensbedrohlicher Gefahr die unverhältnismäßige Einschränkung ihrer Freiheitsrechte nicht nur weitgehend widerspruchslos hin­nimmt, sondern mit großer Mehrheit freudig und dankbar begrüßt. Gegenstimmen bekommt sie kaum mit. Die Zensurmechanismen, die dafür sorgen, werden fort­bestehen, nachdem die Pandemie offiziell für beendet wird. Und sie werden nicht auf das Seuchenthema beschränkt bleiben – das taten sie schon vorher nicht. Seit Jahren erstickt Meinungskontrolle immer dreister öffentliche Debatten, kaum dass sie eingesetzt haben, und sorgt dafür, dass sie erst gar nicht aufkommen. Orwell hätte darin weit fortgeschrittene Vorbereitungen für jenes Wahrheitsministerium erkannt, das „1984“ Jagd auf abweichende Meinungen macht.


Wessen Geschäftsinteressen dient das? Es nutzt jedem, der an Produkten und Dienstleistungen verdienen will, bei denen er mit erheblichem Widerstand in der Bevölke­rung rechnen muss. Das gilt für alle sogenannten Zu­kunfts­technologien, die der Menschheit ein grandioses neues Zeitalter bescheren sollen: von Künstlicher Intelli­genz und Robotik über Nanotechnik und 5G, Krypto­währung und Virtual Reality, Gene Editing und Brain Scanning bis hin zu neuen Impfstoffen, zur „transhuma­nen“ Optimierung des menschlichen Körpers, zu Mensch-Maschine-Synthesen aller Art, zur Abschaffung des Alterns. Jeder einzelne dieser Trends, erst recht alle zusammen haben das Potenzial, die Menschheit noch im Laufe dieses Jahrhunderts in eine neue Welt katapultie­ren. Der Wandel, den sie herbeiführen sollen – die vielbeschworene Vierte Industrielle Revolution -, wäre mindestens so umfassend und tiefgreifend wie jene historischen Umbrüche, welche die Dampfmaschine, die Massenfertigung am Fließband, die Elektrifizierung, Elektronik, IT und Internet mit sich brachten. Nicht nur unsere Arbeitswelt würde sich radikal verändern, sondern auch unsere Freizeitgestaltung, unsere Beziehungen, unsere geistigen Fähigkeiten, unsere Werte und Lebens­ziele, unser Selbstbild.


Diese Revolution könnte in atemberaubendem Tempo stattfinden – falls die Menschen mitmachen, denen sie blüht. Aber wollen sie diese Veränderungen überhaupt? Kapieren sie den Nutzen? Wie ernst nehmen sie Risiken und Nebenwirkungen? Empfinden sie ihr Dasein zu Be­ginn des dritten Jahrtausends als so defizitär, dass sie dringend ein neues benötigen und sehnsüchtig erwarten? Lassen sie sich bereitwillig „mitnehmen“, voller Vor­freude, Aufbruchstimmung und Abenteuerlust?


Wie arg diese Sorge unsere Eliten umtreibt, verdeutli­chen seit längerem die Themenschwerpunkte des World Economic Forum (WEF), des „Weltwirtschaftsgipfels“ im mondänen Schweizer Luftkurort Davos. Dort treffen sich seit 1971 alljährlich Staatenlenker, Wirtschafts­füh­rer, Wissenschaftler und Medienvertreter. Die Mission des Forums lautet, „den Zustand der Welt zu verbes­sern“. (87) Zu seinen „Mitgliedern und Partnern“ zählt das WEF die UNO und die Weltgesundheitsorganisation, (88) „tausend weltweit führende Unternehmen“, „Innovato­ren“ aus den „vielversprechendsten Start-Ups“, die „Cham­pions der nächsten Generation, die danach stre­ben, bei der Transformation von Industrie und Geschäfts­modellen an der Spitze zu stehen“. (89) Ein „Think Tank“ des Europäischen Parlaments betrachtet das WEF als Instrument für politische und wirtschaftliche Führungs­kräfte, "Entscheidungen ohne Rechenschaft gegenüber Wählern oder Aktionären treffen zu können". (90)


Nicht von ungefähr steht die Davoser Veranstaltung 2021 unter dem kühnen Motto „The Reset“: Es geht um nichts Geringeres als einen „Neustart“ unserer Welt, ums Aufspielen eines anderen, besseren Betriebssystems.


Besagten Knopf zu drücken, ist seit langem das Haupt­anliegen des hochgeachteten WEF-Machers, des deut­schen Ökonomen Klaus Schwab. (91) Der mit zahlreichen Orden, Preisen und Ehrendoktorhüten dekorierte Vor­denker gehört den Verwaltungs- und Aufsichtsräten vieler internationaler Unternehmen an. „Was ist die Vier­te Industrielle Revolution?“, fragt der Opinion Leader aus Ravensburg in einem knapp 12-minütigen Imagefilm, der auf YouTube inzwischen schon rund 900.000-mal abgerufen wurde (92) - und antwortet sich gleich selber: „Eines ihrer wesentlichen Merkmale (…) besteht nicht darin, dass sie unsere Tätigkeiten verändern. Diesmal sind wir es, die verändert werden.“


Ein wenig konkreter wird Schwab in einem programma­tischen Buch mit demselben Titel. (93) Darin „spürt“ er „erstens, dass das erforderliche Niveau der Führerschaft und des Verständnisses von den Veränderungen, die an­stehen, unter allen Akteuren sehr gering ist im Ver­hältnis zu der Notwendigkeit, unsere wirtschaftlichen, sozialen und politischen Systeme neu zu überdenken, um auf die vierte industrielle Revolution zu reagieren. Daraus ergibt sich sowohl auf der nationalen wie auch auf der globalen Ebene, dass der geeignete institutionelle Rahmen, um die Verbreitung der Innovationen zu bewerkstelligen und die Verwerfungen abzumildern, im besten Falle ungeeignet und im schlimmsten Fall überhaupt nicht vorhanden ist.“


Zweitens vermisst Schwab ein „Narrativ“, um der Mensch­­heit die schöne neue Technowelt so begehrens­wert wie möglich erscheinen zu lassen. Wenn man die Be­völkerung nicht „mitnehme“, so warnt er, komme es zu einer „Abwehrreaktion gegen die fundamentalen Veränderungen, die bereits unterwegs sind“.


Damit dürfte Schwab die Einschätzungen und Bestrebun­gen eines Großteils seiner illustren Gästeschar treffen. Deshalb kann es nicht schaden, sich jedes einzelne Wort seines programmatischen Bekenntnisses auf der Zunge zergehen zu lassen, um von dem heißen Brei zu probie­ren, um den er verschwurbelt herumredet.


„Industrie 4.0“ ist für ihn nicht Teil einer Zukunft, die stets offen ist – eine Möglichkeit, die in der Gegenwart gestaltet, notfalls umgestaltet werden kann. Irgendwie ist sie schon da, „unterwegs“ zu uns mit metaphysischer Notwendigkeit. Überdeutlich zeichnet sie sich am Horizont ab. Es gibt kein Entrinnen vor ihr. Nun wartet sie nur noch darauf, dass wir alle sie euphorisch willkommen heißen, um ihre unausweichliche Realität widerstandslos zu der unsrigen zu machen. Was auch immer unsereins noch zögern lässt, muss nicht berücksichtigt, sondern beiseite gewischt werden, zügig und kompromisslos.


Was Schwab hierfür andeutungsweise fordert, ist eine deutlich straffere, autoritäre Staatsführung; um sie von lästigen Fesseln zu befreien, gilt es politische Systeme zu „überdenken“ – was wohl kaum darauf hinausläuft, be­ste­hen­de Demokratien zu stärken, die Exekutive zu zü­geln, für weniger soziale Kontrolle zu sorgen. Sicherzu­stellen, dass die vorgesehenen Innovationen sich auch tatsächlich durchsetzen, hat absolute Priorität. Wie die Bevölkerung zu ihnen steht, ist wurscht. Was die breite Masse vielmehr benötigt, sind hübsche Fortschritts­stories, für die sie sich erwärmen kann:


Neuroimaging will direkt in unsere Hirne schauen – aber muss man das so plump sagen? „Heilung von Alzheimer und anderen Leiden“ klingt viel besser.


Die Vorstellung einer „neuronalen Steuerung“ ängstigt – doch wer fände es nicht toll, wenn sich Querschnitt­gelähmte glücksstrahlend aus ihren Rollstühlen erheben?

Vollautomatisierte Produktion, selbstfahrende Autos, KI in immer mehr Dienstleistungsberufen vernichten Aber­millionen Arbeitsplätze – aber wäre jede Menge Freizeit ohne Zeitdruck und lästige Pflichten, versüßt mit einem bedingungslosen Grundeinkommen, nicht doch eine feine Sache?


Ein Job kann uns erfüllen, Sinn stiften, dem Alltag Struk­tur geben, soziale Beziehungen vermitteln. Doch wer ihn Menschen wegnehmen will, weil Maschinen ihn schnel­ler, besser und billiger erledigen, muss sich ein anderes, erbauliches Narrativ einfallen lassen: Arbeit stresst, erschöpft oder langweilt, sie kann gefährlich sein, in Ab­hängigkeitsverhältnisse führen, von Schönerem abhalten.


Wer will schon gentechnisch manipulierten Nachwuchs? Doch wie viel gäben Eltern für die Garantie, dass ihr Kind nicht mit irgendeiner von abertausend schreck­lichen Erbkrankheiten zur Welt kommt?


Auf Heerscharen von 150-Jährigen um dich herum ver­zichtest du gerne. Aber würdest nicht auch du gerne selber frei entscheiden, wann du lange genug gelebt hast, und bis dahin topfit und kerngesund bleiben?


Cyborgs findest du gruselig – aber würdest du keinesfalls einer werden wollen, falls du mit künstlichen Bauteilen endlich wieder sehen, sprechen und Gliedmaßen bewe­gen, um ein Vielfaches besser denken und erinnern könn­test?


Aus der Perspektive eines Schwabianers sind „Abwehr­reak­tio­nen“ gegenüber solch grandiosen Verheißungen ebenso irrational wie zwecklos, sie müssen uns ausge­trieben werden. Zukunftsfeindliche bedürfen bloß der richtigen emotionalen Bilder und materiellen Anreize.


In einer offenen Gesellschaft kommen Bedenkenträger zu Wort, welchen es womöglich gelingt, mit überzeugenden Argumenten die breite Masse gegen das versprochene Technoparadies aufzuwiegeln. Für ganze Industrien, für ihre Zulieferer im Forschungsbetrieb, für Investoren, für euphorische, grenzenlos visionäre Jungunternehmer wäre es ein Super-GAU, wenn sich Skeptiker allzu viel Gehör verschaffen.


Um solche Geschäftssabotage zuverlässig zu verhindern, bedarf es intensivster Massenpropaganda und allgegen­wär­ti­ger Zensur. Jedem, der sehen will, führt die Corona-Krise vor Augen, dass alle nötigen Werkzeuge hierfür längst vorhanden sind und vorzüglich funktionie­ren. Ihre Perfektionierung wird weitergehen. Den „Re­set“-Button zu drücken, soll niemand mehr verhindern können.


Dieser Artikel hätte am 11. Juni 2020 bei Facebook erscheinen sollen, als Teil 16 einer Serie über die Ursprünge der Corona-Pandemie. Darin begründete ich den Verdacht: SARS-CoV-2 ist nicht natürlich entstanden, es stammt aus einem Labor. Mächtige Interessengruppen versuchen uns darüber hinwegzutäuschen.

Doch Facebooks Zensur schlug zu: Angeblich verstieß die Serie gegen "Gemeinschaftsstandards". Wie von Geisterhand verschwanden einzelne Folgen aus fast allen Gruppen, deren Admins sie bereits angenommen hatten. Die Reichweite meiner Beiträge wurde um 90 % abgesenkt, selbst meine Abonnenten erreichte ich kaum noch.

Also habe ich daraus ein Buch gemacht, mit dem Titel Corona-Rätsel. Infos/Bestellung hier.

Anmerkungen

1 „Past pandemics that ravaged Europe“, BBC News, November 2005, http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/4381924.stm

3 https://1daysooner.org, abgerufen am 12.6.2020

4 Nach Focus 22/2020, S. 59.

5 Cello J, Paul AV, Wimmer E: "Chemical synthesis of poliovirus cDNA: generation of infectious virus in the absence of natural template", Science 297 (5583) 2002, S. 1016–1018, https://science.sciencemag.org/content/297/5583/1016.

6 Ausgabe 5/2006.

8 Paul Keim u.a.: “Molecular Investigation of the Aum Shinrikyo Anthrax Release in Kameido, Japan“, Journal of Clinical Microbiology 39/2001, S. 4566-4567; Hiroshi Takahashi u.a.: “Bacillus anthracis Incident, Kameido, Tokyo, 1993”, Emerging Infectious Diseases 10/2004, S. 117-120; Masaaki Sugishima: “Aum Shinrikyo and the Aleph“, in Richard F. Pilch/Raymond A. Zilinskas (Hrsg.): Encyclopedia of Bioterrorism Defense, Hoboken, NJ 2005), S. 45-49.

9 René Pita: “Assessing al-Qaeda’s Chemical Threat“, Athena Intelligence Journal 2/2007, S. 34-45; Sammy Salama/Edith Bursac: “Jihadist Capabilities and the Diffusion of Knowledge“, in Gary Ackerman/Jeremy Tamsett (Hrsg.): Jihadists and Weapons of Mass Destruction, Boca Raton, FL 2009, S. 101-128.

10 Alan Cullison/Andrew Higgins: “Files Found: A Computer in Kabul Yields a Chilling Array of al Qaeda Memos“, Wall Street Journal, 31.12.2001; Alan Cullison: “Inside al-Qaeda’s Hard Drive,” Atlantic Monthly, September 2004.

11 Zitiert in Cullison: “Inside al-Qaeda’s Hard Drive”, a.a.O.

12 Milton Leitenberg: Assessing the Biological Weapons and Bioterrorism Threat, Stockholm 2004, S. 36-37; René Pita/Rohan Gunaratna: Revisiting Al-Qa`idas´s Anthrax Program“, Combating Terrorism Center 2 (5) 2009, https://ctc.usma.edu/revisiting-al-qaidas-anthrax-program/, https://ctc.usma.edu/wp-content/uploads/2010/06/Vol2Iss5-Art4.pdf

13 Nach Leitenberg, a.a.O., S. 28-31; James B. Petro/David A. Relman: “Understanding Threats to Scientific Openness,” Science 302 (5652) 2003), S. 1, 899.

14 Siehe Milton Leitenberg: The Problem of Biological Weapons, Stockholm 2004, S. 133-135; Leitenberg, Assessing the Biological Weapons and Bioterrorism Threat, a.a.O., S. 28-31.

15 Ibid.

16 Kurt Langbein u.a.: Bioterror. Die gefährlichsten Waffen der Welt. Wer sie besitzt, was sie bewirken, wie man sich schützen kann. Stuttgart/München 2002.

17 Nach Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich, Frankfurt/Main 2005, S. 54.

19 Wissenschaftsmagazin „fundiert“ der FU Berlin: Mögliche Gefahren durch Bioterrorismus, https://www.fu-berlin.de/presse/publikationen/fundiert/archiv/2005_01/05-01_ulrichs/index.html

24 Giorgio Agamben: „Biosicurezza e politica“, Quodlibet, 11.5.2020, https://www.quodlibet.it/giorgio-agamben-biosicurezza.

25 Patrick Zylberman: Tempêtes microbiennes: Essai sur la politique de sécurité sanitaire dans le monde transatlantique (NRF Essais), Gallimard 2013.

29 Christian Kreiß: „Wer profitiert vom Lockdown?“, Rede vom 13.6.2020 auf einer Corona-Demo in Ulm, https://kenfm.de/wer-profitiert-vom-lockdown-rede-von-prof-dr-christian-kreiss-auf-der-corona-demo-vom-13-6-2020-in-ulm/

30 Christoph Hein: „Zehntausende indische Wanderarbeiter gestrandet“, faz.net. 29.3.2020, https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/corona-zehntausende-indische-tageloehner-wissen-nicht-wohin-16701769.html; Normen Odenthal: „Folgen der Corona-Pandemie – Der Exodus der indischen Wanderarbeiter“, zdf.de. 25.5. 2020, https://www.zdf.de/nachrichten/panorama/coronavirus-indien-lockdown-armut-wanderarbeiter-100.html.

31 Frank Tang: „Coronavirus: China’s ‘rice bowls’ cracking as big home appliance maker speeds up job cuts“ South China Morning Post, 13.4. 2020, https://www.scmp.com/economy/china-economy/article/3079641/coronavirus-chinas-rice-bowls-cracking-big-home-appliance

33 Die OECD-Schätzung stammt vom 10. Juni 2020, die Prognose der Weltbank vom 8. Juni. https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1108351/umfrage/aktuelle-prognosen-zur-entwicklung-des-bip-weltweit/#professional

36 Robert F. Bruner/Sean D. Carr: The Panic of 1907. Lesson’s Learned from the Market’s Perfect Storm, Hoboken/New Jersey 2007, S. 2 und 141 f.

37 Conrad Max von Unruh: Zur Physiologie der Sozialwirtschaft, Leipzig 1918, S.228 ff.

39 Howard Zinn: A People’s History of the United States, New York 2005, S. 255–257, https://de.wikipedia.org/wiki/A_People%E2%80%99s_History_of_the_United_States

40 Unruh, a.a.O., S. 228.

41 Fritz Schwarz: Morgan - der ungekrönte König der Welt, 1924, 5. Aufl. 1933, S.16; Hermann Kinder/Werner Hilgemann: dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band II, 14. Auf. 1979, München, S.217.

42 Kreiß, a.a.O.

44 Zit. nach Kreiß, a.a.O

53 Nach Tooze, a.a.O.

58 „Masks Don't Work: A review of science relevant to COVID-19 social policy“, DOI: 10.13140/RG.2.2.14320.40967/1, https://covidinfos.net/wp-content/uploads/2020/05/MasksDon-twork-4.pdf

63 Beides erlebten die wenigen Besucher des Dortmunder Westfalenstadions am 27. Juni beim letzten Saisonspiel des BVB gegen Hoffenheim – dem ersten nach der Krise, bei dem wieder ein wenig Publikum zugelassen war. https://www1.wdr.de/sport/fussball/erste-bundesliga/bvb-testet-warmebildkameras-beim-stadioneinlass-100.html

66 Brandi N. Williamson u.a.: „Clinical benefit of remdesivir in rhesus macaques infected with SARS-CoV-2“, biorxiv.org. 15.4. 2020, bioRxiv: 10.1101/2020.04.15.043166v1

67 Weltgesundheitsorganisation: „WHO R&D Blueprint. Informal consultation on prioritization of candidate therapeutic agents for use in novel coronavirus 2019 infection“ (PDF), 27.1. 2020, S. 9, https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/330680/WHO-HEO-RDBlueprint(nCoV)-2020.1-eng.pdf

70 Peter Gøtzsche: Tödliche Medizin und organisierte Kriminalität, 2. Aufl. München 2015, S. 63 f.

73 Nach Focus 22/2020, S. 54.

74 Nach Angaben der US-Seuchenschutzbehörde CDC, zit. nach https://www.businessinsider.com/how-much-will-coronavirus-vaccine-cost-2020-5?r=DE&IR=T

75 Peter Doshi: „Pandemrix vaccine: why was the public not told of early warning signs?“, British Medical Journal 362/2018, www.bmj.com/content/362/bmj.k3948

84 Stand: Ende Mai 2020, gemäß einer laufend aktualisierten WHO-Liste aller Impfstoffprojekte, s. https://www.who.int/publications/m/item/draft-landscape-of-covid-19-candidate-vaccines

85 Harald Wiesendanger: Das Gesundheitsunwesen – Wie wir es durchschauen, überleben und verwandeln, Schönbrunn 2019, https://suprcomstiftung-auswege-shop.mysupr.de/produkt/das-gesundheitsunwesen-wie-wir-es-durchschauen-ueberleben-und-verwandeln-printausgabe/

90 „The World Economic Forum: Influential and controversial – Think Tank“, https://www.europarl.europa.eu/thinktank/en/document.html?reference=EPRS_BRI(2016)573928

91 Hermann Ploppa: „Der große Reset“, 20.6.2020, https://www.rubikon.news/artikel/der-grosse-reset

93 Klaus Schwab: Die Vierte Industrielle Revolution, München 2016.

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