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  • Dr. Harald Wiesendanger

Lasst uns Viren sein

Aktualisiert: 1. Mai 2021

„Was kann ich als Einzelner schon gegen diese Massenhysterie ausrichten?“, so fragen sich die Wenigen, die den Corona-Hype durchschauen. „Was habe ich dieser faschistoiden Hygienediktatur entgegenzusetzen, der sich über 80 Prozent meiner Mitmenschen unterwerfen?“ Lernen wir von SARS-CoV-2 – lasst uns Viren verbreiten!


Noch Mitte Dezember 2019 gab es weltweit womöglich bloß einen einzigen Menschen, der das neuartige Virus schon in sich trug: vielleicht ein Besucher des Tiermarkts im chinesischen Wuhan. Ein Corona-Infizierter steckt im Schnitt 2,5 Mitmenschen an. Diese Reproduktionsrate genügte, wenige Wochen später war der ganze Planet verseucht. Nehmen wir uns das zum Vorbild: Wenn es jedem von uns gelänge, bloß 2 bis 3 Menschen zu überzeugen – seien es Verwandte, Freunde, Bekannte, Kollegen oder Nachbarn -, ergäbe sich daraus im Nu eine weltweite Protestbewegung.


Lassen wir uns bloß nicht entmutigen davon, dass die Inkubationszeit bei Überzeugungsviren weitaus länger sein kann als die durchschnittlich 8,5 Tage bei SARS-CoV-2. Nach Erstkontakt können Wochen und Monate verstreichen, ehe der Groschen fällt.


Berücksichtigen müssen wir auch: Leider übertragen sich Überzeugungsviren nicht einfach dadurch, dass man sie einatmet oder mit der Hand auf Schleimhäute schmiert. Nicht Tröpfchen transportieren sie, sondern Schallwellen, bedrucktes Papier, Telefonleitungen, Internetverbindungen. Und sie vermehren sich nicht im Rachen, sondern im Gehirn. Dazu müssen sie über Augen und Ohren eindringen, zur Großhirnrinde hochwandern, dort neuronale Netze neu knüpfen; sie müssen Nervenverbindungen zu Hirnarealen kappen, in denen blockierende Bilder, Emotionen und Glaubenssätze festsitzen. Das kann dauern.


Erschwert wird unser Ansteckungswerk dadurch, dass in der Bevölkerung längst Massenimpfungen gegen unser Überzeugungsvirus stattfinden: 24/7-Propaganda soll das kognitive Abwehrsystem der Bürger dagegen immunisieren, dass in ihre Köpfe jenes Wissen eindringen kann, das wir ihnen voraushaben. Wir werden nicht jeden infizieren können, das muss uns klar sein. Aber selbst eine Reproduktionsrate von 2 oder 1 würde nicht verhindern, dass wir vorankommen – es ginge bloß langsamer.


Bedenken müssen wir ferner: Überzeugungsviren gibt es in mehreren Subtypen. Manche von ihnen dringen erfahrungsgemäß niemals durch. Dazu zählen das Empörungsvirus, das Besserwisservirus, das Vorwurfsvirus, das Beleidigungs­virus. Bei weitem am epidemischsten ist das Argumentationsvirus: Es infiziert mit ruhigen Worten, mit Zahlen und Fakten, mit Quellenangaben und Links.


Lassen wir uns durch Internetbeiträge ermutigen, denen es gelang, „viral“ zu gehen. Immer stand am Anfang ein einzelner User, der etwas besonders Bemerkenswertes in die virtuelle Welt setzte – kurz darauf ließ eine gewaltige Erregungswelle das World Wide Web erbeben. Eine leise Ahnung davon haben der Stiftung Auswege in jüngster Zeit ihre eigenen Facebook-Posts vermittelt: Allein in den zurückliegenden vier Wochen erreichten wir über 1,1 Millionen Personen. 335.000 haben unsere Informationen gelesen, kommentiert, geliked, geteilt, abonniert, zum Anlass einer „Freundschaft“ mit uns genommen.


Nein, „Shitstorms“ sind keineswegs immer Sch … Sie können allerbeste Gründe haben und durchaus niveauvoll sein. Gelegentlich lehren sie selbst die Reichsten und Mächtigsten das Fürchten. Lasst uns diese Chance nutzen, solange kein Wahrheitsministerium sie uns wegzensiert.


Wer im System aber lieber ein Streichholz sein möchte als ein Virus, den ermutigt hoffentlich das Titelbild zu diesem Beitrag.


Harald Wiesendanger

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