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  • Dr. Harald Wiesendanger

Nach 70 Tagen ist der Corona-Spuk vorbei

Ein Mathematik-Professor aus Israel blamiert hyperaktive Seuchenschützer. Seine Studie belegt: Politische Maßnahmen beeinflussen den Pandemieverlauf so gut wie gar nicht.



Die nächste schallende Ohrfeige für Angela, Jens & Co. trifft aus Israel ein, von einem der angesehensten Wissenschaftler dort: Die Covid19-Epidemie, so weist er statistisch nach, erreicht grundsätzlich nach rund 10 Wochen ihr Ende – egal wo sie stattfindet und unabhängig davon, welche Gegenmaßnahmen die Regierungen ergreifen.


Dies belegt eine brandaktuelle Studie, die gerade dabei ist, weltweit für reichlich Aufsehen zu sorgen. Sie stammt von Professor Isaac Ben-Israel, einem namhaften Mathematiker der Universität Tel Aviv, der unter anderem den Nationalen Rat für Forschung und Entwicklung sowie die israelische Raumfahrtagentur leitet. Nachdem sein Forscherteam Daten der von SARS-CoV-2 heimgesuchten Länder analysierte, kommt es zu einem verblüffenden Schluss: Die Verbreitung des Virus erreicht nach etwa 40 Tagen einen Höhepunkt und klingt nach 70 Tagen nahezu vollständig ab – unabhängig davon, was die jeweiligen Regierungen dagegen unternommen haben. „Es gibt ein konstantes Muster“, erklärte Isaac Ben-Israel in Israels TV-Sender Channel 12, „die Zahlen sprechen für sich selbst. (…) Überraschenderweise ist dieses Muster Staaten gemeinsam, die einen harten Lockdown mit der Paralyse der Wirtschaft umgesetzt haben, aber auch Ländern, die sehr viel zurückhaltendere Maßnahmen ergriffen und das Alltagsleben fortgesetzt haben.“


Behauptet Deutschlands Regierung nicht stolz, allein der von ihr durchgesetzte Infektionsschutz - mit Versammlungsverboten, Kontaktbeschränkungen, Schul- und Ladenschließungen, Abstandsregeln und Maskenpflicht - habe die Seuche eingedämmt? Setzten Italien, Österreich, Frankreich, Belgien, Großbritannien, Spanien, Israel nicht noch strengere Maßnahmen durch, die wochenlange Ausgangssperren einschlossen? Manche reagierten rasch, andere zögerten zunächst. Die Analysen aus Tel Aviv legen indes nahe: All die behördlichen Zumutungen, der Entzug von Grundrechten, das Einfrieren öffentlichen Lebens, die Sabotage an der eigenen Wirtschaft waren letztlich für die Katz. Auch ihr Timing spielte keine Rolle. Denn in Ländern wie Schweden, Singapur und Taiwan, die auf Hygienediktatur weitgehend verzichteten, verlief die Pandemie mitnichten anders. Weder in Stockholm noch in Taipeh stellte sich bei Infektionsraten jenes „exponentielle Wachstum“ ein, vor dem uns Spahn, Drosten und Wieler täglich aufs Neue das Fürchten lehren; auch dort war nach knapp sechs Wochen ein Gipfelpunkt erreicht – und nach rund zehn Wochen war der Spuk schon fast vorbei.










Somit stehen nicht nur viele Regierungen blamiert da, sondern auch deren wissenschaftliche Berater. Für die „Lockerungsdiskussionsorgien“, vor denen Kanzlerin Merkel graut, wird es nun erst recht höchste Zeit.


Als Nicht-Mediziner beschränkt sich Ben-Israel auf eine reine statistische Analyse. Auf die Frage nach den Gründen für das festgestellte Phänomen sagt er: „Ich habe keine Erklärung. Es gibt alle möglichen Spekulationen. Vielleicht hat das Virus eine eigene Lebensspanne.“ Damit könnte er insofern recht haben, als SARS-CoV-2 womöglich rund 40 Tage benötigt, um einen Großteil der Bevölkerung zu infizieren. Daraufhin entwickelt sich Herdenimmunität: Immer mehr Menschen haben die Infektion überstanden, können niemanden mehr anstecken, sind selbst immun geworden. Und so ebbt die Welle zügig ab – ein Rhythmus, in dem alljährlich Grippewellen kommen und gehen.


Aber warum hat das Virus in Ländern wie Italien so viele Opfer gefordert? Gegenüber dem Nachrichtendienst Times of Israel erwiderte Ben-Israel auf diese Frage, das italienische Gesundheitswesen sei auch ohne Corona bereits überfordert: „2017 brach es wegen der Grippe zusammen“. Ähnlich schonungslos legt Covid-19 zur Zeit die Mängel des britischen Health Service offen.


Anmerkung Prof. Ben-Israels Studie um Nachlesen: „The end of exponential growth: The decline in the spread of coronavirus“, 19.4.2020.

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