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Dr. Harald Wiesendanger

Hatten die Panikmacher doch recht?

Im April 2020, auf dem vorläufigen Höhepunkt der Coronakrise, starben in vielen Ländern Europas deutlich mehr Menschen als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. starben in vielen Ländern Europas überdurchschnittlich viele Menschen. Ist der „Killerkeim“ aus Wuhan schuld?



Im April 2020, auf dem Höhepunkt der sogenannten „Ersten Welle“ der Corona-Pandemie, starben in vielen Teilen Europas deutlich mehr Menschen als im gleichen Zeitraum der Vorjahre. Nicht nur bei Senioren, auch bei den unter 65-Jährigen sowie insgesamt sind die Sterberaten deutlich erhöht. Das belegt euroMOMO, das EU-Register über Todesfälle in 24 Ländern. Die bestürzenden Zahlen übertreffen sogar die Todesbilanz des besonders schlimmen Grippewinters 2017/18.






Lagen die Übervorsichtigen, die Alarmisten, die Bangemacher also doch richtig? Erzwangen Regierungen demnach völlig zurecht jene drakonischen Maßnahmen zum Infektionsschutz, die Grundrechte geradezu totalitär einschränken, Demokratien in Gefängnisse verwandeln, alles öffentliche Leben einfrieren, die Wirtschaft ruinieren? Müssen sich Corona-Skeptiker für ihre Sorglosigkeit, für das verantwortungslose Säen von Zweifeln, das Verbreiten von Fake News schleunigst entschuldigen – und endlich die Klappe halten? Löscht KLARTEXT nicht am besten all ihre Beiträge des vergangenen Vierteljahrs, um nicht länger durch Desinformation Schaden anzurichten?


Gemach, gemach. An euroMOMOs jüngsten Horrorzahlen fallen vier Merkwürdigkeiten auf:


(1.) Die erhebliche „Übersterblichkeit“ hat keineswegs alle Staaten Europas heimgesucht. In die Höhe schossen Sterberaten in Belgien, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, Schweden, der Schweiz und ganz besonders in Großbritannien. Auf dem Niveau der Vorjahre, ohne statistische Auffälligkeiten, blieben sie hingegen in Luxemburg, Malta, Norwegen, Portugal, Ungarn, Griechenland, Finnland, Estland, Dänemark, Österreich – und nicht zuletzt in Deutschland. Wer noch nicht mitbekommen hat, dass sich unser Planet im Griff einer „Jahrhundert-Pandemie“ befindet, den würde ein Großteil der Länderstatistiken von euroMOMO veranlassen, sich entspannt zurückzulehnen: Er sähe die Todesbilanz einer gewöhnlichen Grippesaison, mehr nicht.



(2.) Zwar schossen die Todesfallkurven im April steil in die Höhe – verharrten auf Spitzenwerten aber bloß für einen kurzen Moment. Dann fielen sie ebenso steil wieder ab. Mit Ausnahme Englands liegen sie inzwischen wieder überall im Normalbereich.

(3.) Vereinzelt sanken die Sterberaten inzwischen sogar UNTER die Durchschnittswerte der Vorjahre. Dieses sonderbare Phänomen einer „Untersterblichkeit“, inmitten einer Pandemiezeit, ist gerade in Irland zu besichtigen, am ausgeprägtesten in den Niederlanden; und es zeichnet sich in Frankreich ab.



(4.) Zu den härtesten Corona-Fakten zählt, dass SARS-CoV-2 beim Dahinraffen klare Alterspräferenzen hat: Das Virus aus Fernost hat es fast ausschließlich auf vorerkrankte Hochbetagte abgesehen. Das Durchschnittsalter derer, die mit Covid19 sterben, liegt in Deutschland bei 80 Jahren, in anderen Ländern sogar noch darüber. Also lässt der vermeintliche „Killerkeim“ sein typisches Opfer in einem Alter das Zeitliche segnen, in dem es ohnehin zu sterben pflegt, nachdem es seine statistische Lebenserwartung ausgeschöpft hat.




Wie könnte ein „Killerkeim“ geografische Vorlieben haben? Müsste er nicht überall ungefähr gleich schlimm wüten? Wie kann er in den Fallzahlen von Arztpraxen, Krankenhäusern und Friedhöfen in Lissabon und Athen, in Kopenhagen und Helsinki, in Wien und Berlin so gut wie unsichtbar bleiben – während er in Bergamo, in Paris, in London mörderisch zuschlägt? Die sonderbaren, überaus deutlich ausgeprägten Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern deuten darauf hin, dass an höheren nationalen Sterberaten nicht allein das Virus schuld sein kann - in den am stärksten betroffenen Regionen Europas müssen gewichtige Sonderfaktoren mitspielen.


Welche Faktoren könnten das sein? In früheren Beiträgen identifizierten wir sie am Beispiel von Italien und Großbritannien. Dazu zählen: hohe Luftverschmutzung, die Lungen vorschädigte; ein besonders enges Zusammenleben mehrerer Generationen unter einem Dach; die Altersstruktur der Bevölkerung, mit einem besonders hohen Anteil an Senioren; ein heruntergekommenes Gesundheitssystem; vorangegangene Massenimpfungen; bakterielle Hintergrundbelastungen, etwa durch Legionellen, aus maroden Trinkwassersystemen, Kühl- und Kläranlagen; Fehlbehandlungen mit nebenwirkungsreichen, immunschwächenden Medikamenten.


Auch invasive Beatmung kann töten. Monatelang warnten Fachleute vergeblich, dass diese vermeintlich lebensrettende Maßnahme die Überlebenschancen der meisten Covid19-Patienten, zumal der hochbetagten, mitnichten erhöht. Weltweit wurden Betroffene, die schwer Luft bekamen, routinemäßig intubiert, also an Maschinen angeschlossen, die das Atmen vollständig übernehmen. Erst jetzt dürfen im Fernsehen die ersten Ärzte zu Wort kommen, die wie Stefan Flores aus New York berichten: Er habe gehofft, per Intubation Leben retten zu können, aber das sei nur selten gelungen. „Die Patienten starben einfach alle gleichzeitig während meiner Schicht", sagte Flores vor wenigen Tagen in der ARD. "So etwas habe ich noch nie erlebt." Tatsächlich deuten jüngste Studien, die viel früher hätten stattfinden und bekanntwerden müssen, auf eine bestürzend hohe Sterblichkeit bei invasiver Beatmung hin. (1) Hinzu kommen sehr oft Folgeschäden bei den Patienten, die diese Beatmung überlebt haben, wie etwa Infektionen und schwerwiegende Lungenschäden.


Warum schossen euroMOMOs Todeskurven vielerorts steil in die Höhe, um kurz darauf regelrecht abzustürzen, teilweise bereits unter Normalniveau? Des Rätsels Lösung kennt der britische Statistik-Professor David Spiegelhalter von der Universität Cambridge: Am Ende dieses Jahres, wenn uns alle Daten vorliegen, könnte sich herausstellen, dass die Wirkung des neuartigen Corona-Virus darin bestanden haben wird, Todesfälle, die sich sonst über das gesamte Jahr verteilt hätten, „im März/April in ein enges Fenster zu drängen, ohne die Gesamtzahl zu erhöhen“, so Professor Spiegelhalter. Senioren, deren Immunsystem ohnehin schon durch vielerlei Vorerkrankungen und Medikamente geschwächt war, gab SARS-CoV2 noch den letzten Rest. Wer im April stirbt, tut es bis zum 31. Dezember aber kein weiteres Mal. Und so dürfte die Gesamtbilanz 2020, wenn Spiegelhalter recht behält, keineswegs schlechter ausfallen als in den Vorjahren.


Wenn Covid19 mit Vorliebe Senioren umbringt: Wieso starben dann im April 2020 im europäischen Durchschnitt ebenfalls überdurchschnittlich viele Erwachsene UNTER 65 Jahren? Der Grund könnte derselbe sein, aus dem die Todesrate auch unter test-NEGATIVEN Greisen deutlich erhöht ist: also unter Senioren, die sich KEINE Corona-Infektion eingefangen hatten. Wie ist das möglich? Hierin dürften sich Sekundärwirkungen des Pandemiealarms niederschlagen, die nicht bloß Greise betreffen. Wie die Londoner Times berichtet, werden bis zu 50% der aktuellen britischen Übersterblichkeit nicht durch Coronaviren verursacht, sondern durch die Effekte des Lockdowns, der allgemeinen Panik und des teilweisen gesellschaftlichen Zusammenbruchs. Dabei geht es immerhin um rund 3000 Menschen pro Woche. Einer Ende April erstellten Analyse zufolge sterben pro Woche rund 2000 Briten OHNE Covid19 zuhause, weil sie das Gesundheitssystem nicht nutzen können oder möchten: insbesondere Notfallpatienten mit Herzinfarkten und Hirnschlägen sowie chronisch Erkrankte. Zur Übersterblichkeit dürften außerdem erheblich Menschen beitragen, die weniger dem Coronavirus selbst erliegen als extremer Anspannung, in Erwartung des schrecklichen Killers. Andauernde Angst führt zu Stress; Stress erhöht die Ausschüttung von Cortisol; zuviel Cortisol sorgt für Bluthochdruck, schadet dem Herzen und unterdrückt Abwehrreaktionen des körpereigenen Immunsystems. Berichten aus Deutschland und Italien zufolge verstarben etliche Pflegeheimbewohner plötzlich unmittelbar nach Testung - ohne die geringsten Symptome.


Wenn es sich bei 50% der sogenannten „Übersterblichkeit“ (2) um Folgen von seuchenpolitischem Hyperaktionismus handelt, so bedeutet das im Klartext: Mit ihren überstürzten, verspäteten, nutzlosen Hygienediktaten haben Staatslenker wie Macron, Conti, Johnson, Sánchez und Wilmès womöglich keinen einzigen Bürger gerettet, aber tausende umgebracht. Wer bringt sie und ihre Regierungsmitglieder dafür vor den Europäischen Gerichtshof?


Darüber hinaus liefert euroMOMO weitere stichhaltige Gründe dafür, einen „Lockdown“ für ineffektiven, kontraproduktiven Unfug zu erachten: Ausgerechnet jene Länder, die ihren Bevölkerungen die drastischsten Seuchenschutzmaßnahmen mit wochenlangen Ausgangssperren zumuteten – nämlich Italien, Frankreich, Spanien und Großbritannien -, zählen zu jenen, welche die übelsten Sterbebilanzen aufweisen.


Aber wenn sich am Jahresende herausstellen sollte, dass 2020 in Europa und weltweit tatsächlich signifikant mehr Menschen gestorben sind, als statistisch zu erwarten gewesen wäre? Was das für die Menschheit und die Seuchenpolitik der Zukunft bedeuten würde, hängt davon ab, wie hoch die Übersterblichkeit übers ganze Jahr gerechnet ausfällt. Voraussichtlich dürfte sie sich höchstens im Bereich von Zehntelprozenten bewegen. Natürlich, jeder Tote ist irgendwie einer zuviel, hinter jedem Todesfall verbirgt sich womöglich eine persönliche Tragödie. Andererseits führt nichts daran vorbei: Der Tod gehört zum Leben, und Leben ist stets lebensgefährlich, zumal gegen Lebensende. „Das Leben“, so definierte es ein weiser Besucher unserer Facebook-Seite kürzlich, „ist eine durch Geschlechtsverkehr übertragbare Krankheit, die nach durchschnittlich 80 Jahren mit einer Mortalitätsrate von 100 % zum Tode führt.“ Und so bliebe immer noch die Frage offen, ob wir jene Zehntelprozent Übersterblichkeit unbedingt höher gewichten sollten als all das, was wir ihretwegen in Kauf nehmen müssen: massive Eingriffe in elementarste Menschenrechte, das Lahmlegen des öffentlichen Lebens, den Absturz der Wirtschaft. Müssen wir dem „Abflachen der Kurve“ zuliebe eine Hygienediktatur hinnehmen, die ganze Länder auf unbestimmte Zeit in seuchenbehördlich überwachte Haftanstalten verwandelt?


Anmerkungen

(2) „Übersterblichkeit“ (Exzessmortalität): erhöhte Zahl von Sterbefällen während einer bestimmten Zeitspanne, verglichen mit der Sterblichkeit, die zur selben Jahreszeit normalerweise zu erwarten wäre. Als Bezugsgröße dient in der Regel der statistische Durchschnitt der zurückliegenden drei bis fünf Jahre.


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