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Dr. Harald Wiesendanger

„Völlig überzogene Angst“

Aktualisiert: 1. Mai 2021

Ein Medizinprofessor der Uni Hamburg widerspricht Bangemachern: „Ohne Vorerkrankung ist an Covid-19 noch keiner gestorben.“


„Eine vergleichsweise harmlose Viruserkrankung“ sieht der Hamburger Rechtsmediziner Professor Dr. Klaus Püschel in Covid-19; die Deutschen müssten lernen, damit zu leben, und zwar ohne Quarantäne.


Folglich appelliert er eindringlich an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Deutschland langsam wieder aufzumachen: „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt dafür.“ Und er fügte hinzu: «Die Zeit der Virologen ist vorbei. Wir sollten jetzt andere fragen, was in der Coronakrise das Richtige ist, etwa die Intensivmediziner.» Aber wer fragt ihn schon, wer fragt andere Abweichler von der offiziellen Paniklinie?


Professor Püschel, bis Oktober 2020 Direktor des Instituts für Rechtsmedizin im Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, untersuchte Verstorbene, bei denen eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus vorlag. KEIN EINZIGER war frei von schweren Vorerkrankungen: „ALLE hatten Krebs, eine chronische Lungenerkrankung, waren starke Raucher oder fettleibig, litten an Diabetes oder hatten eine Herz-Kreislauf-Erkrankung.“ Daran „wären sie, auch wenn das hart klingt, alle im Verlauf dieses Jahres gestorben», sagt Prof. Püschel. SARS-CoV-2 sei lediglich der letzte Tropfen gewesen, der das Fass zum Überlaufen brachte.


Die unsaubere Zählweise des Robert-Koch-Instituts, das am Fließband Horrorstatistiken produziert, kritisiert Prof. Püschel entsprechend scharf: „Ohne eine pathologische oder rechtsmedizinische Untersuchung eines Leichnams ist nicht zu unterscheiden, ob ein Todesfall in Folge einer Corona-Infektion vorliegt oder ob es sich um eine andere Todes­ursache handelt, die mit einer Corona-Infektion zufällig assoziiert ist.“


Prof. Püschel liegt viel daran, die verängstigte, von Politikern und Medien in eine regelrechte Massenhysterie getriebene Bevölkerung zu beruhigen: „Durch eine starke Fokussierung auf die eher negativen Abläufe werden Ängste geschürt, die sehr belasten“, erklärt der Mediziner. Für Todesangst bestehe kein Grund: „Covid-19 ist nur im Ausnahmefall eine tödliche Krankheit, in den meisten Fällen aber eine überwiegend harmlos verlaufende Virusinfektion.“ Und so „beeinflusst dieses Virus in einer völlig überzogenen Weise unser Leben. Das steht in keinem Verhältnis zu der Gefahr, die von ihm ausgeht. Ich bin überzeugt, dass sich die Corona-Sterblichkeit nicht mal als Peak (Gipfel) in der Jahressterblichkeit bemerkbar machen wird.“


Was hält Professor Püschel demnach vom staatlichen Krisenmanagement? „Als Arzt hätte ich andere Entscheidungen getroffen.“


Püschels Standpunkt unterstützt Prof. Dr. med. Michael Schulte-Markwort, Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Hamburg: „Keine der Zahlen, die wir kennen, rechtfertigt die Angst, die in Deutschland vor dem Virus geschürt wird.“ Nach seinem Eindruck verselbstständigt sich diese Angst allmählich derart, dass gute Nachrichten im Zusammenhang mit dem Virus gar nicht mehr wahrgenommen werden.


Harald Wiesendanger


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